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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.05.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220525028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922052502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922052502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-25
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.05.1922
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«»«»«er «aeyetchlen ? Nr. ^4.^ L«iK,.,. 25. M«t t»rr Sette 2 Sraazöfisch-tSrKsches Intrigenspiel am Goldenen -am. tV»n u»ikr«m Konstantinopeter Mitarbeiter.» daS Wurzelhafte und WachsrnmUche gertchie« auf Treue argen die 4<ergangenl>eft geskininik ist Aus gleicher Wurzel sind sie beide gewachsen: die Treue. die nns zwingt, dem s 2stiterlande iveiker zu dienen, ftir des T-vlk.-s Wahl weiter zu arbeiten, anci» inner Widerw.nnneilen, »nd sie Treue, die inn in dankbarem Kerzen der Vergangenheit be'»al»ren. Taruni >e> Ser Bedeutung des l,einigen Tages dies Ge löbnis aen idmet. treu zn »ein der Ve;ga»gcni>eit uns treu ,«gleich in »' linevnng nnirer besten Kraft. ui» Wunden deS kraulen Voile-korpers zu belle», iiiriteken des inneren Frie den» zu »chlagen und eine bessere eiukuilsk zu bauen. Wieviel sreadiger könnte» wir in dieser Arbeit stehn, mein, eS nernneden ivtirde, sie Geiiihlo Ser Pietät zn ver leben Time «"-.fünle bat dach nicht der oder jener nur. »veil er gerade innerlich so eingestellt ist. Sie sind eine Natur. Notwendigkeit für alle, die betonst in -er Vergangenheit wurzeln, ooi ne bin! ich sür die, die am staatlichen Leben nor Seni b .»i'oi entber ivl^ i>osilu> Ichnienden Anteil genommen baden Wie sie einlichng genug »>ad. sich tnr die schwache» der Vergangenheit mit neranlwortiich n iiiblen. so weisen sie es ntik e-ntrunnng air-ick, wenn das Gute, Edle, throne der Peraangenbeit oernngiiintn't und inen» versucht ivirS, Sie Spucen davon in Bild und Zeichen aus dein, öfseni!ichen >.--ben ano.mnst-.en. DerEtai des Äejchsrvirlschsfksminislettums im Aeichstng. iFd ra d k m e l » a a g u i> s - e r c, c r l ! n e r L M ri s t l e t > u n z.» L-erun. Plan In der bentigeir lortaesetzten Beratung »es Etats seS .!ie>>«,>)wir.schlii!o!U!N»sseri»mc> im :>l cichs - tage klagt. 2!bz. v-a.tiei!' ,iber die graue Iaiil Ser A:rßenhande!ssie!I>-n, die den Export nnnotigerwelse er- ichwerken. »a v,c ughezit n-ainöglia, machten. Die ÄuSsulir- bemiliigung n'erde ltniaer mvnate'. >ng >>e> cögert. so da« die Industrie und Uwe Arbeiter anls schwer,re gesaiirdek wür de-n. Ber rotier : eorga-. »alion der -.'llissiihrtontrolle müßte «nbediness daS Mirdebl. ünnn iSrechl der Arbeiterschaft vei- behalte« bleiben. 7er tzipor! dürfe nicht erschwert nierden. Bei einen- b.-gischeu -.stuft rag »eien die deutschen Mel all- indusir -Hrn an aes.-.'-ien, weit die belgische» und englischen Konturrenteu billigere Angebote gemacht batten. -?lbg. LlritndeS »!!. S » nult es nie setösiveestäiidltch, das; d,c Ninernelniir n -es Eisenu'irti Ä ijksbiindes sie .-Jochst oreü'e abgelelitit staben. Wenn die Industrie aus dem Aus. sandSniaiti iNtdi ionkurrieren köinie. liege eS nur au ihren unerbori stoben n >d nngerrcktferiigleil Prer»en. Znm Titel S v z i a l i s i e r a n g S k c> in m i s s i o n ve a-atragteu die Tellischnaftonalen, diesen ganzen Titel zn streichen Abg. 2!randes »U. S.l beantragt, die Bestim mung Zünftig wegfallera" bei din'-m Tiiei zu streichen. Tie rroiniinm -n d .r-'e >u »>t sortfallen. Tür die stleparn- nonSIeisinngen »eien ibre Ergebnisse icbr wertvoll. — Ab geordneter Hanriiier ,T. R.I: Wir baden nicht Sie Gelder dazu, neben deni 3,'eichslag. Reichsrcit, Neichswirtsch iftsrat »sw. uns noch die Soz-aiisiernngsk >nrmi»ii.»k als fünfte» oder sechstes «vicoligc-'- st'iöbel ;n leinen. Ter Hmnmnnal,- üerungSenrwurs zeigt, aast in dieser Kommission Leute sitzen, die vom praktischen Leben leine Aininng haben. Tie Abstimmn igen wurden noch znriirkgestellt. Damit war der ftausbalt deS stieichsü'irtschaftsminisiertllms er ledigt. - (53 folgte der Haushalt dco oorlaiisigeü Neichswirlschttslsrates. Abg. Malzastir «Komm.» erklärte, >S sei eine Schande, baß dieses ernannte, nichi gewählte Parlament fchon zwei Ia-ire in der deinvkraiischen Republik bestelle. Man wolle nur die in der Bersassnng ovigesellenen BeztrkSwinschaslS. rate nicht llaben. — Abg. Hammer lD.-R.i: Ter bleichS- wirtschasiSral ist p a r l t a t k sch z u s a in in e n g e s e tz t. Ucbcr die Ausbildung der BezirtswtrlschaslSräte ist leicht zn reden. Sie sind aber schwer durckzufüllren. Sie würden auch a u n e r o r d e n t l i ch r o st k p i e l i g sein. — Daraus wurde der HauSIiali deS vorläufigen ReichSmirtschaitSratcS angenommen, ebenso der Haushalt des Reichc-iinanz- ministerinniS in zweiter Lesung, der HanSllalt ilir den NechimngSllos des Tentsche» bleiches, der Hausllalt der ReichSschulden und der aUgein-inen Tinanzvermaltmig. der Haushalt >,-.,r AuSsübrnug deS TriedenSvertragcS mit einer (5-ntschliemnrg. in der eine Tenlichrikt über die Ber- lnste am deutschen BoitSvermögen iniolge der IriedenSver- träge und Rebenabkommen, nach dein tatsächlichen Geld werte berechnet, verlangt wird, sowie der HanShalt des Aus wärtigen Amtes, b iviugangen war noch eine deutschnatio nale Inierpeüati'. n. sie sich gegen Sie Berllandlungen der Regierung mit der Interalliierten zkvmmissiou über die Umgestaltung der Schutzpolizei ohne Befragung Ses Parlaments richtet. Daraus vertagte sich das HanS auf Treitag t llbr: Teutschnatienale Interpellation >.iber die Schupo; Pacht- ichutzordnung und Hanahalt deS -Reichstages. « Die psirlqstferien Le» Rr'ktiskages. Zierlin. 2-l. Bkai. Ter Reichstag, der am nächsten Mittwoch in die Psingstserien geht, soll am 13. Juni wieder »usammenlreten und seine Svmmertagnng am 28. Juni be schließen Eine Reichchsreindenslever? Berlin. 21. Mai. Die Borbereitungen über S-usüIirung einer T r e m d e n st e n e r der in Betracht kommenden Reichssteslen s!'-> so weit vorgeschritten, daß im Lause der ngch'ien Woche eme gemeinsame Besprechung ttattsinden kann. Neuordnung -er Enlschs-iguna sür Schössen und Geschworene. T r a t> ! cr. e l !> u !> g !l n i r e r B c r l 1 » e r T <t> r i > t l c i t n ii g.l Berlin, 23. Mai. Dein Reichstag ist der Gesetzentwurf über die Entschädigung der Schosse», Geschworenen »nd BerkraiienSpersoneu .-»gegangen, da das Tagegeld <30 Mk.) und die llebernachtungszulage i20 Mk.» allgemein als zu niedrig empiunden werden. Der Eniwurf bricht mit dem Snstem der Tageaeidei und gellt über zu dem bereits sür die Beugen geilenden Grundsatz einer dem Einzclfaile an- gevassten angeme --ncn Eiilsckädiguug, der den durch den Schossendienn nsiv. verursachten BerdienstanSsall und die durch diesen Tienst veranlasucn besonderen Ausgaben, wie ürcrrretungskostcn. beriiekiüchtigt. Die Vergütung soll nur -ins Verlangen gewährt werden. Nrbeiisnttjahigkeir öes Kern>es.U»lers»lchungs° 2U:sichlrises. Tcrnbleilon Ser Tvzialisteu nnd »iommnnistcu. cT r -i b t m e l S il i> g u n s r e r B c r I i » c r 2 ch r > s I l c i t u n g.» Berlin. 2l. P>ai. Im NntersuchnngSansschuü des Reichstages sollte heute die Verhandlung wegen der An schnldigvng gegen den Rcichsminister Dr. Hermes, ioiveii sie sich aus den I-all -Augustin und -djr damit aisammen hängenden Tragen beziehen, zuin Abschluß gebracht werden. 8s konnte ober in die sachliche Beratung nicht etugetreten werden, weil die Vertreter der Sozialdemokratie und der Kommunistischen Parie: der Sitzung ierulllieben. Ter Ver treter der Banrischen Boiksparcci erklärte, daß man nun aber bald zum Schlüsse kommen müsse. TaS sei man dein Minister und dem Parlament schuldig. Ebenso sprachen sich die Vertreter der anderen bürgerlichen Parteien a»ö. Die nächste Sitzung wurde auf den 30. Iuui anqcsetzt. Einigung in der Metallindustrie. Franksnrt a. M.. 21. Mai. Tie Verhandlungen tn de; M c t a l I l n d n st r i e wurden heute zu Ende geführt. Ueber tue Streitpunkte wurde eine Einigung erzielt. Vor behaltlich der Bustimmung beider Parteien zu den getroffe nen Bestimmungen wird am Trritag sritb i» allen Be- trieben die Arbeit wieder ausgenommen werden. «W. T. B > -Nürnberg, 23. Mai. Die Arbeiterschaft der Nürnberger Metallindustrie hat den gefällten Schiedsspruch au. «enommen. Die Arbeit wird am R dS. MtS. wieder «faencnnmeu. »W. D. V.» Koiistautinopel. im Mai ll>22. Ueder der alten üaifrr- und ststalisrnstad! am Goldenen Horn mit ihren Hunderten von Moscheen. Minaretts, Uupprln und Türmen liegt der Glanz der Maisonne. Sie is« in ihrer Lage an den Usern des Bosporus und des Goldenen Horn zweifellos einer der schönsten Plätze der Welk, sie ist aber ebenso zmecsellos durch ihre geographisch« Lage einer -er intrigenreichßen — uns auch »iS solcher ein Brennpunkt der Weilpolitik. Augenblicklich ist es Trank- reich, das hier seine Minen gegen England legt. Mit allen Mitteln arbeitet der französische L berkomniissar. General Pells. seil er von der letzten Pariser Orientkonferenz ;»lückgekelirk ist, daran, die Türkei einseitig vor den Wagen Ser sranzösischcn Machtpolink zn spannen und dann ans dem Wege über die Türkei die englisch - italienische Einigkeit in der Ablehnung der französischen Machtpolitik zu sprengen. Dies zeigte sich am deutlichsten bei der Rolle, die die scan zösische Politik bei der Stellungnahme der Türkei gegenüber der TriedenSvcrniitttnng der Entente und die sie ferner bei den ietzien türkisch-italienische» Verhandlungen über den Abschluß eines Wirtschaftsvertrages gespielt hat. Trankreich wünscht die Ablehnung der Kriedeus- vorschläge der Alliierien, obwohl eS diese in Paris selbst mit unterzeichnet hat. durch die Türket, eS will die Wiederaufnahme der T e I n d s e l l g k e t t e n an der k l e i n a , i a t i > ch c » Trvnt, weil eS nur ans diese Wene über die Leichname der türkischen AskicrS in den Bergen Anatoliens hinrveg England im Orient aus der ganzen Linie znm Rückzug dringen und dessen Stellung da mit in der mohammedanischen Welt unuiüglich machen zu können glanbk, und so erlebte die Holle Pforte liier folgendes nicht uninteressante Schauspiel: Kaum hatte General Pell« zusammen mit seinem englischen nnd italienischen Kollegen dem Großmesir T«rid-Pakcha die TriedenSvorschlüge der Pariser Orientkonferenz überreicht und deren Annahme wärnistens empfohlen -- als er auch schon — mit Terid- Pascha einige Minuten allein — aus der anderen Tasche ein anderes Schreiben Poincarös an die Holle Psorie lierauSzog, daS der Türkei, zum größten Erstaunen Tend Pajchas. die Ablehnung der Pariser Beichiüsie empfahl und diesem die in Paris bereits fertlggestellte Antwort zur Unterzeichnung oorlegte, mit dem Bemerken, daß Angora von Paris anü in der gleichen Horm Anweisungen erhalten habe. Terid-Pascha erbat sich Bedenkzeit — und das Ergeb nis war eine Antwort der Ilonstantinopeler Regierung, die Paris, 23. Mai. Zu Beginn der heutigen Kammer- sltzung und nor Beginn der Tagesordnung versammelte Poincar»', die anwesenden Abgeordneten im SitznngS- soalc um sich, um Erklärungen abzugeben, die nicht im amtlichen Bericht erscheinen. Diese ttonsercnz dauerte zehn Minuten. Die Kammer nahm alsdann dcbattelvs einen Gesetzentwurf an, durch den gewisse Verurteilungen von Elsaß.Lothringern durch die deutschen Gerichte aufgehoben werden. DaS HauS seht darauf die gestern unterbrochene Interpellationsdebatte fort. Da der rvnalistlschc Abgeordnete Daudet, der über die Zwischenfälle in Gkciwltz interpellieren will, nicht anwesend ist. begründet der Ab geordnete Bontailie seine Interpellation über den gleichen Gegenstand. Er bespricht die Explosion de» MunitionsdepotS und gellt alsdann aus die verschiedenen Attentate ein, die in Obcrscblcsicn und in Deutschland gegen »ranzvsische Soldaten begangen worden seien. Von N2 Todesfällen sranzösischcr Soldaten in Oberschlesien. die seit Beginn der Okkupation erfolgt seien, seien 7l durch solche Attentate verursacht worden. Gill habe Deutschland für ciucn gelöteten Soldaten t Million Mark gezahlt, G22 jedoch nur pro Kops 40 000 Mark. Der Abgeordnete behanpiet, die deutsche Mentalität habe sich seit Jahr hunderten nicht geändert. Das Blut der fran- zö jischen Soldaten schreie nach -Rache. Auch der Abgeordnete Val lat interpelliert über die Zwischenfälle in Oberschlesien und bedauert, daß Deutsche, die die Morde an den französischen Soldaten begangen haben, nicht strenger abgcurteilt würden. — Ministerprä sident Potncars: Die französischen Truppen werden bald zurückkehrcn: eS ist nur noch eine Trage von einigen Wochen. Der Abgeordnete Messter interpelliert alsdann über die Orientierung der französischen Politik gegen Deutsch land nach dem Abschluß ocS Abkommens von Rapallo. Trankreich habe die Mittel, diese Lage durch Gewalt zu beseitigen, aber nach seiner Ansicht genüge die ein fache Besetzung des Ruhrgcbietes nicht. Stach ihm interpelliert der Abgeordnete Molinie über die Innen- und Außenpolitik der Regie rung, besonders über die «o»fere»z von Genua. Trankreich, so erklärte Molinie, wolle keine Hegemonie, es wolle auch keine Politik nach dem System Eaillaur'. Er bedauerte, daß die Regierung ElemenceauS eS vernachlässigt habe, den Krieg mit IrankrctchS Alliierten vvrznbereiten. Sie habe es versäumt, am Rhein die erforderlichen Garan tien zu fordern, habe auch nicht über die These deS Wirt- ichaiillchen Materialismus, Englands und Amerikas gesiegt. Der englische wcltbchcrrschcnde Gedanke hätte die Konferenz von Genua beherrscht. In Genua habe man mit einem neuen P a n g e r m a n t S m u s zu kämp fen gehabt, der in Berlin, Moskau nud Angora im Ent- stehen begriffen sei. Ter Abgeordnete Marc Sagnter erklärte, dir Konferenz von Genna habe den Eindruck der Unsicherheit und der Beunruhigung zurückgclassen, aber das Volk küm mere sich nicht darum. Haaqscheine die letzte Hoff nung zu sein: aber er befürchte, daß auch dieses eine neue Enttäuschung werde, Frankreich spiele bei den großen internationalen Verhandlungen nicht die Nolle, die es spie len müßte, weil es beengt sei. Keine Negierung habe den Mut gehabt, eine Politik anzunehmen nud bis zum Ende zu gellen. Man hätte in Genua sich nicht mit dem Sow jets begegnen dürfen, und man hätte eS so einrtchten müssen, daß nicht der Sieger bezahle. Trotz der Worte, daß man Deutschland die Hand an dcn Halskragrn legen wolle, habe man niemals die starke Art zur Anwendung gebracht. Die Gefahr ist ungeheuer, weil der Vertrag von Versailles vollkommen aus der interalliierten Solidarität besteht und dicke Solidarität bedroht ist. Frankreich dürfe nicht dos Geld aufgcbe», au? daö es eln Anrecht habe, um Ruß land und Deutschland wieder ansrichtcn zu Helsen. Er komme von einer Ncise noch Deutschland zurück. Hach seiner Ansicht beruhe die Gefahr weniger in einer Angrisfsdrvhnng Deutschlands, als in dcn wirtschaftlichen Kumpseu, die kommen würden. Frankreich ziehe die guten Triedcusabsichtcn, die siä, in Deutschland zeigten, nicht ge- nügcnd in Betracht. — Poincarä: Sie sind unglücklicher weise ohne Macht! — Laguier: Man müsse sic er mutige». anstatt das Gegenteil zu tun. — PoincarS: Ich habe immer diejenigen Dcntsihen geschont, die auf richtig pazifistisch sind »nd jüngst in Straßburg habe ich non den Alldeutschen gesprochen. na, von dcm Kriegsgeisi zn reden, der in einer großen Zahl, ja unglücklicherweise in dcn meisten Deutschen, steckt. — Signier erinnert daran, daß PoincarS jüngst erklärt habe, daß Deutschland weder moralisch noch materiell ad- geriistet habe, während die Berichte der Sachverständigen das Gegenteil seftgestellt HStte«. Poiucarö ruft dazwisch«»: Die Sachverständige« bade» so «enig di« Ent« massnuva Deutschlands keUgeltelt. daß die «Liierten man nach Form und Inhalt nur al» ein Meisterstück dlplo niakischrr Geivandtlieit bezeichnen kan». Während Mustafa tiemal-Pascha die Friedensbedingunge» der Alliierten klar und nnzrvciüeutig zurückwtes und als erste Voraussetzung für einen Waffenstillstand erst mal die sofortige Räumung Kleinasiens einschließlich Smyrna» forderte, stimmte Kon- stantlnopel den Pariser Beschlüßen im ganzen -war zu. machte aber gleichzeitig in den Einzelheiten seine Vor- behalte Frankreich kennt Englands Empfinüiichkoit in Orient fragen, es kennt aber auch das italienische Bestreben, mit der Türkei zu einer ähnlichen Abmachung zn kommen, wie sie der sranzöstich - türkische Vertrag von Angvra barkteM Hic> war also eine Möglichkeit gegeben, eine Bresche tn das ei giiich italienische Vcrlmltius zu legen, und so sab man, während man sich in Genna um daS russische Problem hern»islritt. Herr» Pcllö plötzlich als häufigen Gaß in der italienischen Botschaft gegenüber dein neueröffneten „Theatre Miinieipal des Pelits Estamps" in lange dauern de'! Berhandlungcu mit dein italienischen Oberkommisiar und dcjscn Automobil wieder täglich stundenlang vor der Hollen Pforte. Bald wußte es das ganze lifternationale Kvnstantlnopel — die Hohe Pforte hatte der italienischen Negierung angeblich aus sich heraus de» A b s ch l u ß e i n e S Wirtschaftsvertrages angeboten und in dtesem Italien wertvolle Konzessionen in Kleinasi.-ii gemacht, doch Italien batte das Spiel erkannt und sich die Entscheidung bis nach der Kvnsereuz non Genna Vorbehalten. Trotzalle- deur meldete der Draht sehr bald aus Äonstanltnopel und Paris den Abschluß eines türkisch italienischen 'Abkommens — die O.uelle dieser Nachricht war »nschiver zn erraten — mit der Wirkung, daß die englische Botschaft gegen dcn ita lienischen Freund mißtrauisch, da» gegenseiiige Verhältnis gespannt wurde, während sich -Herr Pells an» Nciscn nach Tschatallscha begab und sich in Schweigen hüllte. Der Zweck dieses sranzösischen Schurkenstreiches war klar. Durch das tnrlische Angebot sollte Italien geködert und die englisch- italienische Einigkeit in Genna gesprengt werden. Herr Pell«- bat sich getäuscht, er hat sein Ziel nicht erreicht, dafür sich aber hier niellr oder weniger nnmöglich gemacht, sowohl im Kreise der Alliierten, wie anci» bei den Türken. Mnn lackt über ihn. und die griechisch konstaniiuische Presse höhnt ihn sogar ob seiner Einsalt. Seine Tage am Bosporus dürsten gezählt sein. Er wollte anderen eine Grube graben und ist selbst liereingcsallen. Ans der Hohen Pforte wirs man in Zukunst sich für seinen Nat bedanlen. Deutschland die BerlLugcrung der interalliierte» Kon trolle augokündigi haben. Aba. Gco ttzerald erklärt: Eie müßten, wenn Sie ans Deutschland komme«, wisse«, baß alle deutschen Lehrer jeden Tag den Kindern predigen, wir hätten Deutschland Oberschlesien. Pose» «nd Elsaß-Lothringen geraubt. Abg. Lag» »er bleibt dabei, daß eS Deutsche gibt, die Leu Frieden wollen, und verlangt vom Ministerprästde»« ccu, :>aß er sie nicht entmutige. — Poiucarö erklärt, er könne nicht sagen lassen, daß er versuche, die Pazifisten in Dciltschtanü z» erctmntigcn. In Ltraßburg habe er gesagt: Wir habe» Elsaß-Lothringen uns wieder genom men. man werde es nnS nicht wieder entreißen. Sagnier hätte ja beobachten können, welche Ausnahme diese ein fachen französischen Worte in der gesamten deutsche» Presse gefunden hätten. — Abg. Lagitier, der durch seine Aus führungen Unruhe im Hause hervorrr-ft, sucht i« letzte» Verlaus seiner Nede zn beweisen, daß eS in Deutschland tatsächlich ausrichligc Pazifisten gibt, und erdietet sich, ihre Namen z» nennen. Es sei kein Frieden möglich, so lange Frankreich nnd Deutschland sich nicht ansgesiihnt hätten. Lagnicr erinnert an die Worte des Papstes, der gesagt habe, die Aussöhnung könne nur durch die Aussöhnung der Menschheit erfolgen, und er bedauere cS, daß wegen dieser Worte der Papst als „Boche" beschimpft worden sei. Er habe die Uebcrzciignng, daß die Aussöhnung der Völker und die Zusammenarbeit auch zwischen Frankreich und Deutsch-- land schließlich doch möglich werde. Aber er befürchte, daß dieser Sieg von den Linksparteien erzielt werde, die sich aus Männern zusammensetzten, die keinen christliche» Glauben mehr hätten. Um den Beweis zn liefern, daß eS in Deutschland Männer gibt, die ansrichtig den Frieden wollen, zitiert der Abgeordnete mehrere Reden, die tn Deutschland, auch im Reichstage, gehalten wurden. Sagnicr wird fortgesetzt unterdroche». Seine Rede wird dnrch Zwischenrufe zerhackt, und es wer den ironische Fragen an »hu gestellt. Er fährt dann fort: Viele Men»chcn in Paris und Frankreich wollten nicht auf die Reparationen verzichten, aber dcn Deutschen di« Hand reichen, die am meisten unter dem militaristischen Deutsch land gelitten hätten. Der Sieg der Franzosen mnffe anch der Steg dieser Deutschen sein. Die weitere Nede d«S Ab geordneten geht in der Unruhe des Hauses nutcr. Endlich erklärt Laguier, daß er durch seine Reise nach Dentschland ein Werk der BriidcrÜchkeit vollbracht habe. Tie Debatte wird auf Freitag vertagt. lW. T. BI Frankreich und der Fälscher Anspach. Abtengnunge» der Pariser Presse. Paris. 23. Mai. Znm ersten Male beschäftigt sich setzt die Pariser Preise mit der A s s >i, e AnSpach. die bisher von den gesamte» Blättern verichmiegc» worden war. „Echo de Paris" bringt einen Artikel, in dem eS auS- führt. daß die Affäre Anspach die deutsche Hsuche« lei i!> mehr als je an den Tag treten lasse. ES se> schwer, anznnehmen, daß AnSpach. falls dieser überhaupt existiere 1N>, ohne die Mitarbeit gut informierter uird ihm geneigter Kreise operiert habe. DaS Blatt erklärt bann, das, die französische und polnische Negierung offiziell mit- geteilt hätten, daß sic nie die Informationen AnSpachS be nutzten Anspach, wiederholt das Blalt. 'ei nicht der „aus schließliche" Lieferant der französischen Regierung für den Nachrichtendienst gewesen und wäre schon-als Fälscher fest- gestellt morden, bevor die deutsche Presse seine Missetaten der große« Oeifentlichkeit mftteiüe. TaS Blatt behauptet dann, daß die Affäre AnSpach einfach den Zweck verfolge, die Tätigkeit der Alliierten Kommission in Dentschland zu sabotieren und in Mißkredit zu bringen. KaNescher Wassenprvlesl gegen Sie SchulSUige. Halle a. S., 23. Mai. Hier haben gleichzeitig tn fünf der größten Säle Massenversammlungen statt- gesunden, welche aus Veranlassung weitester BevSllerunss- kreise zum Prolest gegen die Lüge von Deutsch- lands Alletnschuld am Kriege einberufen wur den. An diesen von jeder Parteipolitik freigchaltenen Ver sammlungen nahmen alle Schichten der Bevölkerung, Wirt- schastsverbändc, Gewerkschaften, Innungen, Angestellte und Beamtc tn so großer Zahl teil, daß die Polizei sie schon vor Beginn der Vorträge schließen wußte. Die Versamm lungen nahmen durchweg einen glänzenden nnd un gestörten Verlauf. Einstimmig wurde in allen Sälen eine die Behauptung von der Alleinschuld Deutschlands am Welt kriege zurilckiveiscndc Entschließung angcnvmmen. iWTB.s Lin politischer Mord in Bulgarien. Sofia, 23. Mai. Der Direktor eines OppositionSblalteS. Grikow, früherer bulgarischer Geschäftsträger in Part-, Bern und Stockholm, ist ermordet worben. Die Beweg. gründe de- Attentates sind noch unbekannt. Di« Mörder ft»o entkommen. sW.T.V.s Die Interpellatiousdebatte ln der sranzösischen Kammer. ,
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