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Dresdner Nachrichten : 07.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189901071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-07
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.01.1899
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»R« M, ümft Tde IM, Wc iRini einsc Hennami cnccnnLLor Dresden straße Ik und n« M., als Gelammt heil sa,8»8 M. 60 Pia. Chemnitz : > »vor Stöckel'« und Friedrich Otto Siöckcl'« Wobnbau« mit Cm- chbaus, Strumviwaarcn-Appretur- und Prcbgebäul^ nebst Los- iliehtich Zubehörungen daselbst, 100,200 M. Fraucnstrin: Ernst Gökler'S Haus und Scheune. Garten, Feld und Wiese in Hart-! s, 8060 M . S70 M. und 1770 M. Sonnabend, den 1«. Januar. Richard Bruno Lause'« Wohnhaus in Striesen, Lauensteinrr- 86.000 M Dresden : Arno Adols Müller'a Wohnhaus, Los und Auguste -V» I,. „»„V s Wohnha Karten in Seidnitz, Äiätlierslrabe. Nä.ooo M. Dresden: Anna verchel. Schäl geb. Hcilmann'S Baustelle in Wölfnitz, SövO M An gur mrierriaiieieii Krc»en vruigr man oic yoyc Aus: innig, welche dem Vortragenden Rath im Auswärtigen Amt. Ä Geh. Legationsrath v. Holstein durch die "Verleihung dcö Eharn elS Wirkl. Geh. Rath mit dem Prädikat ..Excelle»;" zu s TageSgeschichte. Deutsches Reich. In maßgebenden.Kreisen rechnet man, .. angesichts der Thatiache, dass aus die von Deutschland gemachten l diesbezüglichen Meinungen handelspolitischen Vorschläge von Seiten Englands eine Antwort Glocke nc „ach nicht eiugetrvfsen ist, mit der Möglichkeit, daß das gegen- gar nicht wärtig bestehende Handelsprovisorium noch einmal verlängert » erden muß. Ter Kaiser hat nachfolgendes Dankschreiben an die Berliner Stadtverordneten gerichtet: „Potsdam. 4. Januar 1899. Tic Stadtverordneten Meiner Haupt- und Residenzstadt Berlin haben Mir zum Beginn des neuen Jahres freundliche Glückwünsche und unverbrüchliche Ergebenheit in der Adresse vom 31. Dezember r, I. zum Ausdruck gebracht. Ich bin hierdurch um so anae- i'lnner berührt worden, als Ich diesmal zu Meinem schmerzlichen 'bedauern behindert war, am Neujahr-Stage in Meiner Hauptstadt zu weilen und.Mich der huldigenden Grüße und Kundgebungen zu erfreuen, wie sie Mir von der Berliner Bürgerschaft an diesem Tage stets in besonders herzlicher Weise cntgegengebracht morden sind. Ich danke den Stadtverordneten bestens, und wünsche der Berliner Bürgerschaft auch im neuen Jahre Gottes reichste» Segen. Wilhelm k Wie verlautet, hat der Priuzregcnt von Bayern die prenßncher- seits anaeordneten Verdeutschungen der Armeesprache theilwcisc auch kür Bauern ungeordnet. In gut unterrichteten »kreisen bringt man die hohe Auszeich- Amt. Wirkt. > Eharaktcrs ,. - ... . . " zu Theil geworden ist, in Verbindung mit dem Abschlüsse des neuen dentsch- enqlischen Abkommens. Herr v. Holstein gilt als der eigentliche Nrlicbcr dietes Abkommens, an desseir Zustandekommen ihm auch cm Hauptantheil zugeschrieben wird. Tie ihm letzt vom Kaiser verliehene Auszeichnung wird in Berlin als ein neuer Beweis dafür aufgesaßt, daß das in Rede stehende Abkommen für Deutsch land außerordentlich werthvoll erachtet wird. Was neuerdings aus englischen Quellen über den Inhalt deS Abkommens verlautet, beruht in der Hauptsache auf Vermulhuiigcn. Das einzig Sichere ist. daß das Abkommen eine Austheiluiig des jetzigen portugiesischen Besitzes in Qstasrika zwischen Deutschland und England gegen iiuanzielle Leistungen dieser beiden Staate» an Portugal betrifft, mid daß dabei die zukünftige Gestaltung der Besitzverhaltnisse an der Delagoabai einer besonderen Regelung unterzogen wird. Der neuliche Vortrag deS Obcrhosineistcrs Freiherrn v. Mir bach hat die Geschichte von der Bombenperschivornng in Alexandrien wieder in Erinnerung gebracht, von der es i» letzter .seit ganz still geworden ist. Die Sache scheint allerdings voll ständig im Saude verlausen zu sein. Die „Rhein.-Wests. Ztg." schreibt darüber folgendes: An der Geschichte ist kein wahres Wort, sie verdankt iinen Ursprung einer dreisten Mbstisikation, die galt cS. ihn aus jede mögliche Weise zu hintertrciben, und es winde als ultima r.ctio, falls alle andere» Mittel nicht verfangen sollten, von der Alcxandrmische» Polizei ein singirter Bomben anschlag in Reserve gehalten, wobei man - nebenbei bemcrlt — iiisosem falsch rechnete, als der Kaiser, dessen Furchtlosigkeit ja be kannt ist, sich dadurch sicher nicht vom Besuche Egyptens hätte ab- schrecken lassen. Bei der nunc, sn ooauo klappte die Geschichte nicht iccht. Der Kaiser hatte den egyvtischen Abstecher schon onfgcgeben, che die Bombcnaiischlagsgeschichte noch ruchbar wurde. Offenbar hatte die eghptischc Polizei ihren Eifer nicht bündigen lassen oder man hatte in London vergessen, zur richtigen Zeit Gegenbefehl zu geben, genug, der Apparat war ausgezogen und man mußte ihn ablansen lasse». „Ncuter's Bureau" brachte eine Nachricht nach der andern, aber die sonst in allen Angelegenheiten der aus- wärtigen^Politik so gut dreffirtc englische Presse hüllte sich in ver legenes Schweigen. Von offiziöser deutscher Seite aber wurde den Aoleugnnngsversuchen der ungläubigen Thomasse mit einer ge naue» Beschreibung desMvrdwcrkzeiias geantwortet und versichert, die Untersuchung sei im Gange, die Verbrecher säßen hinter Schloß und Riegel und dergleichen mehr. Darüber sind nun rund "A Monate verflossen, aber von einem Ergebniß der Untersuchung bat man bisher keine Sierbenssilbc gehört. Die ganze Geschichte beruht auf englischer Mache, Nach der „Aiigsb. Abendztg." hat der bayerische KriegSininister dos Verbot des Beitritts der Offiziere zum Verband für Wahr- itiig der Interessen der bäuerischen Radfahrer aufgehoben. Tic „Natlib. Korr." schreibt zu den angeblichen Aenßernngcn über die Zustände in Oesterreich nach der Aera haben soll, obwohl Lothar Bücher am 12. Oktober 1892 gestorben ist. während Graf Taafse erst Ende Oktober seine Entlassung «ahm." Der Prozeß des Oberförsters Lange gegen den Fürsten Bis marck ist jetzt endailtig entschieden. Nachdem nämlich vor einigen Wochen in dem Prozesse vom Oberlandesgericht zu Kiel ein ab schließendes Urtheil gefällt und gegen dasselbe seitens der beklagten Partei während der gesetzlichen Frist ein Rechtsmittel nicht ein gelegt worden war. hat das Urtheil Rechtskraft erlangt. Durch dieses Urtheil wurden die Ansprüche des Klägers Lange in der Hauptsache zurückgcwicsen. Der im Jahre 1892 wegen Vorbereitung zum Hochverrats) und wegen anarchislüchcr Umtriebe vom ReichSgericbt zu 6' - Jahren Zuchthaus bcrurthecltc Grünkramhändler Louis Renii- lhaler aus Berlin ist aus dem Hallenser Zuchthaus nach Verbüß ung seiner Strafe entlassen worden. Er ist krank. Der Kampf Wider den unlauteren Wettbewerb in ollen seinen Gestalten, gegen die Waarcnbazare. Rabatt - Spar vereine und die schwindelhasten Ausverkäufe wird im neuen Jahre mit verstärktem Eifer wieder ausgenommen werden. Den Anfang machen diesmal die kleineren Gewerbe in Berlin. zunächst " ' ' dem Ph graphen daraus hervor, daß der Berliner Bazar, der zuerst das billige Photographiren in seinem Betriebe ringefükrt hat. weit über seine zehntanscndste Ausnahme hinaus ist und der Wettbewerb der Waarenhäuser untereinander durch Anweisungen auf Gratis- Photographicn. allerdings vorläufig erst an besonderen Tagen, noch einen Schritt weiter gelhan hat. Für Mitte Januar ist eine allgemeine Photographen-Veriammstma in Berlin einberusen. die . , man es auch nicht. Daß solche . m Bereiche der Möglichkeit liegen, giebt wohl Jeder zu. als vor Kurzem ja bereits einmal von einer Verschwörung wenigstens die Rede war. Sie sollte angezettelt gewesen sein, um einem der beiden Prinzen Bonaparte. Viktor oder Louis Napoleon, auf den Thron Frankreichs zu verhelfen. Damals hieß es, Prinz Viktor strebe weniger nach dem unsicheren französischen Kaiser- thron: er bevorzuge die Gemüthlichkeit des Familienlebens auf seinem Schlosse ui Prongins am Geusersee. Mehr „Schneid" für die glänzende Stellung deS Kaisers der Franzosen habe Pnnz Louis, der russische Garde-Oberst und zukünftige General. Es war anzuiiehmcn. daß diese Nachrichten den Thatiachcn nicht voll kommen entsprachen, denn warum sollten die beide» Prinzen ihre diesbezügliche» Meinungen und "Absichten vorher an die große Glocke Mhäiigt haben, wo der Boden für einen Staatsstreich noch »ngepslügt war? So ganz und gar urplötzlich pflegen ' '—' ^—"" Die össent- daraus gen nicht von vornherein in Frage gestellt werden soll. Man muß doch wissen, was der Staats- slrcichler will, und erwägen können, ob cs nicht besser wäre, es bliebe beim Alien. Durch jene Staatsstrcichgerüchte im vorigen November ist daS Terrain heute schon etwas mehr geebnet. Wir erstaunen deshalb mich nicht übermäßig, wenn wir heute ganz andere Neuigkeiten über die Intentionen des Prinzen Viktor Napoleon und seines Binders hören. Kürzlich haben die 28 Boiiapartistenvcreine des Seine-Departements ihre Ausschüsse erneuert und eine ans den nengewählten Präsidenten bestehende Deputation »ach Brüssel zu Prinz Viktor geschickt, um denselben ihrer Ergebenheit zu versichern, lieber das Ergebniß dieser Audienz bei den, französischen Thronprätendenten hat der „Matin" eins der Mitglieder der Deputation befragt und etwa Folgendes erfahren. Prinz Viktor ist setzt 3b Jahre alt. Er ist hochgewachien und macht den Eindruck der Thatkrast. Er hört wohlwollend, was man sagt, und wenn er antwortet, belebt nch sein Gesicht. Er er örtert Punkt für Punkt daS angeschlagene Thema, prüft die schwachen Stellen der Beweisführung und sagt unumwnnde» seine Meinung. Von der ihm zugcdachten Rolle ist er sehr durch drungen Aussichtslosen Unternehmungen, wobei man eventuell eine falsche Anschauung von seinein Mnthc bekommen könnte, ist er vollkommen abhold. Er ist entschlossen zu bandeln und über zeugt, daß cs setzt unmöglich geworden ist, irgend etwas durch legale Mittel zu versuchen Entschlossen znin Gewaltstreich, be reitet er sich daraus vor und macht seinen Plan, denn dem Zufall will er dabei nur einen möglichst geringen Antheil überlassen Und wenn die vorhcrgescbenen Ereignisse eintretcii^ die näher sind, als man glaubt, so wird er sich selber an die Spitze der Bewegung stellen und sich den Rückzug abschneiden, dessen znin Mindesten sicher: des Namens "Napoleon würdig gekämpft zu haben, falls der Erfolg ausbleiben sollte. Am Tage des Handelns wird Prinz Louis an seiner Seite stehen und seinen älteren Bruder mit seinem militärischen Talent und seiner Reputation unterstütze». Die beiden Brüder verbindet, entgegen den Gerüchten von Differenzen zwischen ihnen, eine herzliche und aufrichtige Zuneigung. Vas die Jndensrage betrifft, w ist der Prinz nicht Antisemit. Feind der "hassen- und Religionskriege und beseelt von den Prinzipien der großen Revolution. Er würde die Juden, wie die Protestanten schützen und Erstercn die Bürgerrechte nicht absprechen, die ihnen Napoleon I. im Jahre 1801 emräumte. Aber andcrcnciis wurde er auch keine Uebergrisse von ihrer Seite dulden. "Nach seiner "Ansichi haben die Inden in Frankreich nur dank der Mißwirtl).- schaft der parlamentarischen "Negierung eine unnormale Macht er langt. Diese war aus ihre Geldkräste angewiesen und bezahlte ihre Unterstützung mit übermäßig und unrechtmäßig ausgetheillen EhrcnstcUcn und Würden. Von der Treysus Aisairc an sich sprach der Prinz wenig. Er schob die Verantwortung für alle Wirren und Verwickelungen der Unentschlossenheit und dem Mangel an Autorität der Minister in die Schuhe. Vom Heer sagt er, eS könne nicht für die HondlnngSweise einzelner Offiziere verantwort- lich gemacht werden, welche die Ucberliefcrungen der Ehre und Loyali tät allerdings arg mißachtet hätten. Die Fahne stehe über Allem, doch tonne er nicht einverstanden damit «ein. daß die Vaterlands liebe zur Entschuldigung von Urknndeiisülschmige» diene (Henry'. Den Bonapartiste» empsahl Prinz Viktor, an alle» Bewegungen theilzunchinei! und daraus hinzuarbeiten, daß sie die Führung der großen Partei der Unzufriedenen erlangten. Man sieht, das ist die reinste Thronrede, die Prinz Viktor gehalten hat. Sie umfaßt ein ganzes RegiernngSprogrannn. Tie Pferde sind gesattelt. Der Kronritt nach Paris kann beginnen, und wer weiß, ob die Wende deS Jahrhunderts in Frantrelch nach der dritten Republik nicht ein drittes Kaiserreich erblickt. Spanien, lieber die entsetzliche Lage der spanischen Ge fangene» ans den Philipps».» wird weiter gemeldet, daß mehrere Mönchs welche von den Insurgenten gefangen genommen waren, in Eagayan i» Folge von Hunger und Mitzhanblungcn gestorben sind. Alle gefangenen Spanier wurden auc-gcplnndett. bestohlen oder scrmordet. Das "Nonnenkloster in San Guanznno wurde geplünderl. wobei die Nonnen den größren Bmtalftätcn ans- gcsetzt waren. Schweiz. Der Mörder der Kaiserin von Oesterreich, der zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe vemrtheiltc Anarchist Lnccheni, hat sich, wie an-s Gens gemeldet wird, beim Direktor des dortigen Ge fängnisses „iRvSelii'''gemeldet und diesem gegenüber die Absicht ge äußert, ein neues Gesländniß abzulegen. Lncchcni erklärte, Helsc'rs- belfer gehabt zu haben, von denen einer am Bahnhose stand und mit einem Revolver bewaffnet war, während ein zweiter mit einer Dynamitbombe in Lausanne wartete. Tie Kaiserin wäre daher, welchen Weg sie auch nahm, ihrem traurigen Schicksal nicht ent gangen. Obwohl von Anfang an von mehreren Seiten angenom men wurde. Lnccheni habe bei seiner That Genossen gehabt, wird sein ictziges Gesländniß mit Vorsicht aufzunehmcn sein. Wahr scheinlich entspringt es nur dem Wunsche des Vcrurtheilten. die Eintönigkeit des Gcsängnißlebens durch ein neues Prozeßverfahren, in dem er als Zeuge auftretcn könnte, unterbrochen zu sehen. (Wiederholt.) Rustland. In Bezug ans den Friedenskongreß wird inso fern eine kleine diplomatische Schwierigkeit befürchtet, als die Mächte durch ihre ständigen Vertreter in Rußland vertreten sein sollen. "Nun weiß man nicht, aus welche Weise der Papst ver treten sein soll, welcher gleichfalls an dem Kongresse Theil zu neh men die Absicht bat. Es heißt, daß der Czar auch den König von Abcsstmicn cingeladen hat, einen Vertreter zum Kongresse zu ent sende». Der bekannte Generalprvkurator der heiligen Synode Polsie- dvnoszew soll die Absicht haben, die Ausweisung Tolstoi s durch zusetzen, man glaubt ober, daß die Verwirklichung dieser Absicht an dem Widerstande des Czaren scheitern werde. e Ereignisse jedoch, Helrathsgesuchc Manaeft -der um so leichter' terisiren die gesellschaftlich incr Verschwörung - Das neue Blatt will, oh cken Interest immer Eheschetdungsprozeß ist dieser Tage New-Nork anhängig gemacht worden. Eui M nöthiaer Damenbekanntschast" charokZ en Verhältnisse in Tsintau sehr treffend. hne die Verdienste Anderer zu schmälern, lediglich deuticken Interessen dienen. * Ein seltsamer Eheschetdungsprozeß ist dieser Tage vor dem Gerichte in New-Nork anhängig gemacht worden. Em gewisser Hedler aus Ealdwell wünschte von seiner Frau geschieden zu werde», weil sie eine unbezwingbare Leidenschaft für Schlangen hege. Als siniges Mädchen war sie eine bekannte Schlangeii- bändiaerin. die unter dem Namen Evelyn Ltansffeld bei Bacnnm und Bailei) auftrat. Als Frau vermag sie sich nun nicht von ihren Lieblingen zu trennen, und in ihrer Wohnung wimmelt, es »ach der Auslage des Gatten von Schlangen, zum Theil logar rcchr giftigen Schlangen. Eine Zeit lang ertrug der Galle diese Lieb haberei seiner Frau schweigend und duldend. Als er qbcc jüngst Nachts unter heftigen Schmerzen erwachte und scststellte, daß ihn eins der eigenartige» Hausthiere seiner Frau in's Bein gebissen hatte, erklärte er. daß nunmehr die Schlangen jamml ihrer Königin aus seinem Hause hinaus müßten. Knust and Wissenschaft. ff Im Königs. Hofopcrnhause ist vorgestern, neueinstudrrt, das pantomimische Ballet „Der Kinder Weih »achtstrau m" von Robert Koller, unter der früheren große» Anzicbung, vor nahezu ausvcrkauftem Hanse und unter lebhaftem Beifall in's Re vertoir wieder ausgenommen worden. Ter unvergängliche Reiz der im Grundgedanken einfachen, menschlich berührenden Handlung, in deren Mittelpunkt zwei arme Kinder gestellt sind, die bei grim miger Kälte in den tics verschneiten Wald wandern, sich ein Ehristbälimchcu zu holen, hat von dem alten, für Jung und Alt gleich großen Zauber m Nichts verloren. Zu der inhaltreichen und scncliidcn .oandlung hat I. Bayer, der Komponist der Pupocn fee", eine allerliebste Musik geschrieben, zwar nicht in Allem gleich anziehend wie die der „Pupnenfee", aber doch in Vielem sehr reiz voll und charakleristisch sin die Vorgänge DaS Geschwisierpaar. Peter und Lieschen, die Puppe, der Nachtwächter und der ksimm- lüche Werksührcr werden von Kinder» allerliebst dorgeslellt. die Gruvpimngcn der kleinen Engel sichren ca. 8V Kinder sehr geschickt aus: Knecht Ruprecht und der Wcihnachtsengel finden in Herrn Balletmeisler Thicme und Fräulein Hecnzc charakteristische Reprä sentanten und die Herren Reihe. Zöbiich mimen ihren Hampel mann und Nußknacker mit gleichem Geschick, wie die Dame» Gn- inaldi. Hörnlein und Müller die solislöchcn Tas der Schnecftocten und Sterne aussühren. Wenn auch vorgestern noch nicht Alles o klappte, wie bei den früheren Aufführungen, und einige Sterne und Schneeflocke» sich verfitzten, die Steine deS Baukastens sich in die architektonischen Linien stellenweise nicht tadellos füge» woll ten, io sind diese Kleinigkeiten doch wohl nur als Zufälle zu be trachten. die bei der Wiederholung sich von selbst regulircn. Ge fallen hat der „Weihnachtstraum" jedenfalls wieder außerordentlich und der Vorstellung ist überhaupt nur ein Fehler nachzuiagen: daß sie um vier Wochen zu spät tomml. ll. 8i. ff Im Königl. Hosovcnihanie geht heule .. Ricnzi" in Scene. Anfang 7 Uhr. DaS Königl. Hoischauspiel giebt Grill- parzer'S Trauerspiel „Tie Jüdin von Toledo". Anfang halb 6 Uhr. ffSonnabendvesper in der Sovhienkirche. Nach- mittaga 2 Ilyr: l. Fuge >>>r Orgel siüni'nunnig, !>-<Iur> van Je». Se». Bach. 2. „Das ist je gewißlich wahr '. Moiene iür Kchs'limmiarn silier uns Loloüimmen von Heinrich Schütz. 8. Zwei Selovociräa- >.,r Ln-ftilchee, vvru und Orgel, geiviell von Herrn Auiee Lümiioi. ttoingl. rcavnner-.uuolu s >S u) l-orklnttln rvligim»». b> g,,c!ano- aus c>p, loo van Lp. A. No or.- ! 1. „Mache Dich auf. werde Lichi", MoleUc iür achsininmigen Cher una Solostimmen <op. 112) von Oskar Wermann ff 9lnr heutigen Sinfonie Loneerl in, Gemerbchaus konnnen zur Aussührung: Ouveriure )>»!>>-> von Schulz-Schwerin - von G. F. Händel: „Musikalische Dorfgeschichten '. Cvaraktcrilücke von Edm. Kretschmer: Simonie (Nr. I> „Erocea" von Beethoven, „Oranicn lä84 , dramatische Ouveriure von Merkes van Gcndt cl. Mal»: Ooncerl Polonaist iür Violin-Solo von F. Laub (1. Mal): Suite aus dem Baller „Ter Nuß knacker" von P. Dichaikowsky. ^ ff Jni Beethoven-Saal in Berlin — der „Guten Stube", wie der behende Berliner Witz den neuen Pruntsaal als- bald benamst hat — haben die Direktoren vorgestern das zweite Einführnngs-Eoncert vor einem geladenen Publikum gegeben Wieder hatte sich die musitalnche Elite von Berlin dazu zmamme» i gesunden. Diese zweite akustische Probe siel noch besser aus aO die erste: diese Akustik ist geradezu geftihrlich sift de» Künstler, wenn er nicht vollkoiin:>e»er Meister ist Tenn das leiseste Kratzen des Bogens, die kleinste falsche Schwellung im Gesang, ,ede un- diskrete Tongebuim ivird mit nnbarmherziaer Genauigkeit zu> Gehör gebracht. Es mögen sich, bemerkt ein Berliner Blatt, daher alle Eoncertanten der Zukunft also ernstlich prüfen, che sic sich in die „Gute Stube" vorwagen. ff Wilden brnch über das moderne Drama. Es ist bekannt, daß Ernst b. Wildenbmch über die Entwickelung des modernen deutschen Dramas, die in Hauvtmann und Sudermann ihre vornelmisten Vertreter iindet. nichts weniger als günstig nrthcilt. Ter Groll, scheint aber neuerdings den er gegen diese Richlung empfind noch erheblich gewachsen :u lein. denn er siebt gegen sie im .."N. W- T " mit anßcrordcnftichcr Lcidcwchaft, l lichtest zu Felde. Er verwahrt sich da gegen den Verdacht, als! ob er geni von sich selbst lnrächc. und fahrt dann fort: „Ich mm: meiner selbst erwähnen, weil ich noch heute als Verkörperung eine. Richtung dastehe, von der sich daS neueste Geschlecht schon wiedc abgewandt hat. weil es meint, darüber hinausgekommen zu sew Dieie Richtung war die historische, die bewußte Vereinigung menschlich-dramatischer' Schicksale mit großen geschichtlichen, ins besonders nationalgcschichtliche» Vorgängen. Denn Zweierlei war mir klar: einmal, daß ein Wiederaufleben großen, dramatischen Empfindens im deutschen Volke nur möglich war, wenn ihm gc zeigt wurde, daß eS größere Frage» und wichtigere Konstikle sm die Menschheit giebt. als die in den deutschen Tramen de: letzte» Zeit nach französischem Muster abgchandelten EhcstandSsrage» und Ehebruchskvnslstlc: sodann aber, daß, wenn je eineZcit gekommen mar. um zu den großen Ausgaben der dramatische» Kunst zurück zngelangen. diese Zeit jetzt war und daß. wenn jetzt der Augenblick versäumt wurde, sie vielleicht nie wieder gekommen sein würd. Richard Wagner hatte durch »eure Munkdramen die Augen Tcntic! lands wieder auf den Quell gelenkt, der aus der deutsche» Sagen Welt entspringt: aber in weiser Erkenntniß, daß die Musst Sagen gestalten verkörpern kann, nicht aber wohl historische, halte er die Hand von der eigentlichen Geschichte abgetanen Hier tag dos Aufgabcnseld für de» rccitirenden Dramatiker. Deutschland war politisch reif geworden. Nur für ein polstiich reifes und zugleich hofsnungsstarkes Volk kann der Dichter historisch-politische Dramen schaffen. In dieffr Richtung habe ich mich bemüht. Wie eine kommende Zeit über meine Werke und ihren Werth an sich urtheilci wird, lasse ich dahingestellt: ob und wieviel sic werth sind, wen ich nicht. Das Einzige, was ich weiß, ist, daß in der Zeit, ,st ich anffng. Scclenkrust nökhig war. so zu schreiben, wie ich schrieb Scelenkcasl, uni die immer wickertehrenden, höhnischen Abweisungen die wohlgemeinten Warnungen besorgter Freunde un in einer Eingabe an den preußischen Handetsminisier ans den durch herbcigcichnsst werden, die Konkurrenz der Großbazarc sür drc Photographen entstandenen ^ Setzer- und Druckcrpesi Nvthstand hinzuweiscn und um geeignete Maßnahmen zu dessen Abhilfe zu ersuchen beabsichtigt. Aus einem anderen Gebiete, doch gleichfalls im Kampfe gegen den unlauteren Wettbewerb, bewegt sich der Deutsche Ulirmacherbund. Durch Aussetzung von Prämien für diesbezügliche Anzeigen an seine Geschäftsstelle hat er in zahlreichen Fällen Versteigerungen von Taschenuhren und Gold- waaren zu verhindern, dem Unwesen der Uhrcnbansirer, Pfanv- schicber und Uhrenneppcr cntgegcnzutrcten gewußt. Ter Kampf gegen die Rabatt-Sparvereine, der während der Wcihnachtsperiode Vermischtes. Die erste deutsche Zeitung in Kiautschou vom 2l. "November v. I. datirt, liegt jetzt in Deutschland vor. Sie nennt sich „Deutsch-Asiatische Warte, amtlicher Anzeiger des Kiautschougcbiets" zu ertrage». und ist unter Ucberwindung erheblicher Schwierigkeiten in's Leben l Verwandten nicht zu hören. SeclenkraftOum den Bann zu brechen, getreten. Was der technische Betrieb an Maschinen und Materia- den Gemüthsscichtigkcil, Phantasiefeindlichkeit und Frivolität übcc lien verlangt, mußte weit hec, ausElsina. Java» und Deutschland, Land und Volk geworfen hatten. Dos, was ich weiß, ist, daß dc> kam die Schwierigkeit, das nöthiae gebrochen worden ist, daß die Theaterleiter seitdem wieder an Bonn Es hat Opfer an Zeit j gefangen haben, daran zu glauben, daß man auch mit andere» c Pro Werken, als mit trivialen. Erfolge erzielen kann, und daß. wenn seitdem die deutsche dramatische Dichtung wieder ernst und tiei und inbrünstig geworden ist, der Anfang und die Möglichkeit dazu in den Tagen geschaffen worden ist, als zum ersten Male wieder die Stimme der großen Leidenschaft an die Seelen der deutschen edrungeu ruhen mußte, soll gleichfalls mit erneutem Eifer cn Stadttheilc» Berlins sortgesührt werden. Arankrcicl». Im Aufträge des Kassationshoscs sandte die Hierzu Druckcrpersonol zu gewinnen. , . und Geld gekostet, aus Shanghai und ans dem Innern der Pro vinz Shantnng in Ermangeluiig europäischer, zumal deutscher Ar beiter, nur wenige chinesische Seher und Drucker bcrzusübren, und auch dann noch, nach Gewinnung dieser wenigen Leute, wäre das Zustandekommen der Zeitung in Frage gewesen, wenn nicht aus dem Sccbataillvn inchrere brave Jünger der schwarzen Kunst den: Verleger mit Erlanbniß der Vorgesetzten hilfreich zur Seite ge sprungcn wären. Die erste M»»ncr ist namentlich im Druck noch etwas unvollkommen, obwohl das chinesische Papier sehr solid ist. Die Zeitung führt auch einen chinesischen Titel und-als Motto den bctännten kaiserlichen Ausiprnch: „Wo der deutsche Aar seine Fänge in ein Land geschlagen bat, das Land ist deutsch und wird Regierung eine lange Depesche nach Cayenne, die l Auslage Lebrun Rcnault's enthält, auf die Dreyfuö anwortcn soll. Holzschnitt ansyestattetcr Bericht über die am ll. "November v./J. die vollständige > deutsch bleiben, I. ft." Als Leitartikel folgt ein mit einem Die Depesche kostete 27.000 Francs. Anläßlich der neuerlichen Drohungen der Londoner Presse er- soll örtert die Panier Presse wiederum die Möglichkeit einer deutsch- gebi französischen Annäherung. ^ lieber den drohenden Staatsstreich in Frankreich wird mehre ren Blättern aus Paris geschrieben: Die Engländer schwöre» darauf, daß Frankreich noch vor Monatsfrist einen Staatsstreich fjaben wird, und eine große Londoner VersichcriingSgeiellschast nimmt bereits Anmelduiiacn von Versicherungen gegen Unfälle der nächste» Revolution in Franfteich entgegen. Wer den Staats streich mache» wird, saarn die Engländer leider nicht, ,Vvi§>ui>c>c> uccsgl erfolgte Einweihung des Ticdcnchstcincs, . , . der ein Denkmal sein vor einem Jahr erfolgte Einiialimc des Kiautlchoii- ^>ir die vor einem Jahr crsolg ebietes. Ein weiterer Artikel schildert anstührlich die Lage in N'king. augenscheinlich nach amtlichem Material in Peking verlaßt, csic früher bereits mitaetheiltc Vcrsolguna katholischer Miisio- . nare wird ausführlich geschildert. Der amtliche Dlieil bringt eine umtobt, aussordcrt, Verordnung über Landerwcrb in Kiautschou. Nach dem Wetter-> Schlacht z» liefern. Menschen schlug und ihnen von dem Zusammenhänge ihres Togc- mit den giotzen Dingen ihrer Vergangenheit sprach. Und indem ich so an die neue und neueste Phase i» der Entwickelung des deutschen Dramas gelange, spreche ich es aus, daß cs besser geworben ist, als es vordem war, viel besser. Aber wie cs mir schwer siel, von meiner Persönlichkeit und meinen Werken z» sprechen, so ist es auch keine leichte Ausgabe sür mich, von dieser neuesten Zeit zu berichten. Tenn sie stellt einen Kampf dar. einen leidenschaftlichen, der zwar auch schon wieder Abschnitte und Phasen aufweist. aber noch immer weilcrgeht, und in diciem Kampfe stehe ich selbst mitten drin, da sch einem großen Theile der neuesten Schule als Vertreter einer Richtung gelte, mit der aufgeräumt werden muß. Und es heißt eigentlich sehr viel von einem Soldaten verlangen, wenn man ihn, während de» Kamps ihn einen ruhigen, sachlichen Bericht über die Trotzdem will ich mich dazu mit möglichster eu- bericht herrschte am 2l. "November die angeiichmc mittlere höchste Objektivität bemübcn. Nachdem die großen Erfolge in der . Tcmbemtnr von 31.8 Grad EelsinS. mittlere niedrigste Temperatur gestaltung Dciitschlands errungen waren, kam cin Geschlecht zm von 13,3 Grad. Heiiiiatlilich unilhen die Empfeblnngen von Knlin-! Welt, das »ist einem ganz andere» Gefühl answuchs, als seit Jahr und hier in > bacher Bier und allerlei Weinen im Juseratentheil an. Auch zwei j Hunderten deutsche Jugend onfgcivachicn war. Deutsche Jugend
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