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Dresdner Nachrichten : 18.11.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191311187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19131118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19131118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-18
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.11.1913
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Uünd. baß in den Ostmarke« die Neichsbeamten schlechter bezahlt sind als die preußischen Beamten, müsse eine Ab änderung erfahren,' denn auf die Dauer sei er unhaltbar. Die Fassung des neuen Spionagegesekes. Berlin. tPriv.-Tel.i Wie verlautet, haben sich die maß- gebende» Regierungsstellen überzeugt, daß der 8 ü des neuen Spion a g e g e s e tz e s sachlich unhaltbar ist. Die Reichsregiernug tsi deshalb bereit, den zum 8 6 geäußerten Bedenken und Wünsche» entgegeuzukvmmen und ih» so auszugestalten, daß er nicht mehr eine »»erträgliche Fesse lung der Presse bedeutet. Die einschlägigen Bestimmun gen des russischen wie des österreichischen LpivnagegesetzeS dürften als Fingerzeig für eine annehmbare Fassung des L b dienen. Antrag Bayerns ans Erhöhung der Reichsarzncitare. Berlin. iPriv.-Telck Dem Bernehmen nach wird sich der Bu n desrai deinnächsl mit einem Anträge B a u e r » s de'fassen, der eine Erhöhung der R e i ch S a r z n e i t a x e bezweckt, Es soll sich aber nur »»> geringe Erhöhungen der einzelnen Preise handeln, um den Apothekern in kleineren Orten in ihrer vielfach bedrängten Lage zu Hitse zu kommen. Die Ansicht der Welsen über die gegenwärtige Lage. /' Berlin. iPriv. !el.» Die cumberlandische offiziöse «.Deutsche Volks ctg," schreibt: Durch die zahlreichen Er örterungen in der Presse ist der Boden für unsere Weiter arbeit in überaus g ü n st i g e r Weise vorbereitet worden. ES gilt seht, das geweckte Interesse für unsere gute Sache nicht wieder einschlafen zu lassen. Dadurch, daß der Prinz August den Thron seiner Ahnen in Braunschweig bestiegen hat, hat der Gedanke des ReckNS ganz ungeheuer an Kraft gewonnen. Die Leute sehen den handgreislichen E'svlg. Ohne Frage sind wir jetzt einen tüchtigen Schritt vorwärts gekommen, aber wir dürfen ans den Lorbeeren nicht auS- rulien. Gerade sehr gilt eS, das Eise» zu schmieden, da es noch warm in. Wir dürfen nicht warten, bis die Sumpa- tvien abflanen. ,'!» unserem Borteil nicht, zu unserem Nachteil haben sich die Berbältnisse geändert. Es könnte sich höchstens die «Trage ergeben: Was geschieht, wenn unser Herzog das .seitliche segnet? Aber in dieser Hinsicht dürfen wir beruhigt sein. Einstweilen lebt der hohe Herr noch und nur der Sohn hak die hannoverschen Rechtsansprüche seines Hauses ausgegeben, io daß der von VernnnftS- mvnarchinen sowie von alldeutschen Unitariern so eifrig verlangte Verzicht nicht ans ihm lastet. Also insofern hat sich unsere Lage nicht geändert, geschweige denn verschlech tert. Günstig aber ist uns, daß das blecht triumphiert hat und wir Sinnpatlnen gewonnen haben. Darum frisch an die Arbeit! Benutzen wir die Gunst der Stunde. Ein Protest gegen die Verteilung der Nobel-Preise. Thronfolger« Franz Ferdinand am Hose von St. Jame« die elner Erzherzogin -»kommende Stellung eiugeräumt wird. Snglischojapanische Berhandlnngeu über China? London. (Priv.-Tel.) In chinesischen RegterungS- kreisen will man, einer Pekinger Meldung des »Daily Telegraph" zufolge, Kenntnis davon haben, daß England und Japan in einem Notenaustausch ihre Stellung in China festgelegt und sich gegenseitig folgende Interesse, vvrherrschaft gewährleistet haben: Japan hat die Süd- mandschiliei, die Ostmongolei und die Auhendistrikte Ost» tschtlis, England das Iangtsetal als seine Interessensphäre erklärt. Die Nachricht wird für sehr unwahrscheinlich ge- halten. Transportarbeiterstreik in Natal. Durban «Natal). Die farbigen Arbeiter im Hasen, bei den Eisenbahnen und bei der Siadtverwaltnug sind in den AuSstand getreten. Sie wurden zum Teil durch weiße Arbeiter ersetzt, doch ist die Arbeit im Hafen gestört und die Arbeit im Handelsverkehr unterbrochen. Berlin. Der Kaiser verlieh dem österreichischen Obersilwfmeister Fürsten v. Montenuovv die Brillan ten zum Schwarzen Adlcrvrden. Berlin. «Priv.-Tel.) Die 12 polizeilich verbotenen Biißtagsvcrsaininlniigcn znm M a s s c n a » S t r i t t aus der Ltaatskirche werde» nunmehr am Donnerstag, den 26. d. M„ abends statlfinden. Berlin. Ans dem Bahnhof Senefelderplatz der Hoch- viid Untergrundbahn wurde eine Arbeiterin von Kränipfen befallen. Als man die Kranke gerade aus dem Wagen trage» wollte und sich der Oberkörper noch im Wage» befand, setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Die Kranke schlug mit dem Kopse auf den Fußboden des Wagens und wurde schwer verletzt. Paris. iPriv.-Tel.t Gestern entwich ein sechs Monate altes L ö w e n w e i b ch e n auü einer Tierbude vom Mont martre und lies den Boulevard entlang. Schutzleute schickten sich an, dem zahmen Tier das Schicksal der Leip ziger Löwen zu bereiten. Der zahlreiche weibliche Teil deS Publikums, der rasch die UngeführUchkeit des Tieres erkannt hatte, widersctzte sich aber dem mit großer Ent schiedenheit, bis ein Bändiger herbeikani, der das Tier zur Bude zurücktrug. Walona. Das deutsche Mitglied der Kontrollkommission, Legauvnsrat W i n ck e l. ist von einem tollwntverdüchtigen Hunde gebissen morden und ha! sich nach Neapel in das dortige Pgstenrsche Institut begeben. Ianina, Der österreichisch - ungarische Gencrallvnsiil Bilinski ist heute früh gestorben. -r L- GZ MS 'S? s:» «» . Zlerliu. iPriv, Tel,) Einer der Zeuge», die das Destamcni Alfred Nobels mit unterschrieben haben, Direk tor Leonhard H n a ß in Krefeld, erhebt jetzt P r o t e st gegen die ?>ob.'! Prcisverteilniig. Die 2,'crbel Preise seien nach "Nobels Wille» nicht ausschließlich Ehrenpreise. 'Nobel ver folgte daS praktische Ziel, daß der Preisnehmer durch die ihm znerteilte Geldprämie in den Stand gesetzt werden tolle, in höherem Grade, als eS sonst der Fall sein könnte, ioine Ideen zur Ausführung zu bringen und, von allen Nnhrnngsiorgen befreit, seine beaonnencn 'Arbeiten fort- iiuetzen. Deshalb stehe es der Absicht Nobels entgegen, wenn die Nobel-Preise allen Männern oder solchen, di» schon reis seien, erleilt würden. Altertumskunde aus der frühen Wcndcnzcit. Berlin. sPriv-Tel.) Dem Prähistoriker Kieke- b n s ch ist es gelungen, aus dem Gelände des Lelingnts- beiivers Engel in Haien seid bei Fnrstcnivalde die Spuren eines ganzen Dorfes ans der frühe» Wendenzcit anfzudecken. Zebu Häuser sind bereits vollständig unter sucht worden. AnS jener frühen Zeit der wendischen Periode setwa 7. bis 9. Jahrhundert n. Ehr.j war bis jetzt überhaupt noch kein Dorf bekannt. Bestätigte Todesurteile. Essen, 17. November. Aus dem der Zechenbesitzer-Versnmmlung des R I> c i n i s ch W e st f ä l i s ch c n K v l> l e n s y n d i k n t S er statteten Bericht ist folgendes z» entnehmen: Der rechnungsmäßige . Absatz an Kohlen betrug im Oktober 1918 bei 27 lim gleichen Atonal ! deS Vorjahres 27: Arbeitstagen N 658 kB tBorjabr 6 580 654) Ton men oder arbeitStäglich 246 KN iBorjahr 241854) Tonnen. Die ^ Absatzverkältnisse derjenigen Zechen, mit denen Vc.rkanfSvcrein- ! barungen getroffen sind, stellten sich im selben Monat wie folgt: «LS betrngc» der Kesanttabsatz in Kohlen Einschließlich der zur § Herstellung des versandten KolS verwendeten Kochen) 421 949 Ton nen, hiervon der Absatz für Rechnung des Syndikats 168 459 Ton nen, der an) die vereinbarten Absatzhbchstmengc» abzunehmende Ab- ! say 82,19 der Gesamtabsatz in KokS 115,598 Tonnen, hiervon der Absatz für Rechnung des Syndikats 18125 Tonnen, der ans dis s vereinbarten Absatzlicichstmengcn anzunehmende Koköabsatz 89,94 die Förderung 468 079 Tonnen. Wie dt« Zahlen ersehen lassen, ist daS AbsatzcrgcbniS des Berichtsmonats gegen den Vormonat onrchauö zurückgeblieben. Ter rcchnungSmästige Absatz weift, ob gleich der BcrichtSmonat einen Arbeitstag mehr answcist, im arbcits täglichen Durchschnitt einen Rückgang von 6,89 auf. Die Be- teiligungSanteile haben am 1. Oktober d. I. gegen den Vormonat eine Erhöhung von 1,49 ^ und gegen den Oktober vorigen Jahres eine Erhöhung von 1,82 erfahren. 2 « Leipzig. Das N e i ch sgericht hat honte die Rcvi- ?s-Lsion des Webers Emil Klingel gegen das Urteil deS ^^Schwurgerichts Zweib rücken vom 27. September d. I.. » das ihn zum Tode verurteilte, verworfen und damit das A Todesurteil bestätigt. Klingel hatte den Gendarm Lind- — »er, der ihn verfolgte, aus der «Flucht erschossen. «Ferner ^ !>atte^ daS Schwurgericht Z iv c i b r ü ck e n gleichfalls am ^ 27. September den Tagelöhner Karl Spohn znm Tode verurteilt, der am 5. Juni in Ninichweiler seine frühere ^ l>>eliebte Anna Maier in einer Scheuer ermordet hatte. Auch ln diesem Falle hat daS Reichsgericht die Revision ^ Vorworten. Zum Zusammentritt der Delegationen. Wien. lPriv.-Tcl.l Die Verhandlungen der öster reichischen Delegation, die morgen beginnen, wer den, wie es heißt, einen scharfen Angriff des Grasen Berch- told ans den Grafen Tisza bringen. Tisza hatte am W. Juli im ungarischen Parlament eine Rede gehalten, in der er den Kurs der Balkanpolitik der Donaumonarchie darlegte. Dabei halte er sich nicht an das Konzept des Grasen Berchkold gehalten. Seine Rede klang viel ener gischer und so kriegerisch, daß sie allgemein Aufsehen erregte. Graf Berchtold will nun die Gelegenheit ergreifen, in seinem Delegationserpvs«' die Berantwortung für die un günstige Wirkung der Tiszaichen Rede dem Grafen Tisza zuznichrcibcn. Es heißt, Tisza werde in seiner Antwort Bcrchtolds Politik scharf kritisieren. Französische nnd englische Kriegsschiffe im Hasen Piräus. Paris. sPriv.-Tcl.) Ter Hasen P i r ä u s soll gegen Ende dieses Monats der Schauplatz einer Kundgebung werden, der man hier eine große Bedeutung beilegt. DaS französische Geschwader von 16 Einheiten, das gegenwärtig die Hasen im östlichen Becken des Milteitändischen Meeres anläuft, wird dort mit zwei englischen Geschwadern zu- fammentrefsen: dem Mittelmeergeschwader unter dem -O-berbesehl des Admirals Eovill in der Stärke von 16 und dem zweiten Geschwader der -Heimatflottc von 18 Einheiten rrnter dem Oberbefehl des Admirals Prinzen von Batten berg. Diese Flotte von 45 französischen nnd englischen Kriegsschiffen wird drei bis vier Tage in den griechischen Gewässern verweilen. Die gleichzeitige Anwesenheit und die bei dieser Gelegenheit veranstalteten gemeinsamen Feste sollen die Vertrautheit und Innigkeit der gegenwärti gen Beziehungen zwischen Frankreich und England veran schaulichen. In Italien nimmt man angeblich Anstoß dgran, daß das französische Geschwader es vermieden hat, an der Insel Rhodos anzulegcn, ivo gegenwärtig ein starkes italie nisches Geschwader unter dem Oberbefehl des Herzogs der Abruzzen vor Anker liegt, Ansstand französischer Bergarbeiter. Lens bei Calais. Die Bergarbeiter sind unzufrieden mit den vom Syndikat beschlossenen Abweichungen vom Gruudiatze der achtstündigen Arbeitszeit und haben den Am S st and erklärt. In Bonrgcs streiken 1806 von 8306 Ar beitern, 856 in EourricreS und 866 in Noeux les MincS und Barbis. Es hat sich bisher kein Zwischenfall ereignet. Das östcrreichiscl-e Thronsolgerpaar in England. London. «Priv. Tel.) Da die Herzogin von Hohen berg nach der englischen Hosctikette nicht wie eine Per sönlichkeit mit königlichem Range behandelt werden könnte, hatte der Erzherzog Franz Ferdinand seinerzeit die Teil nahme an den englischen Krönungsfeierlichkeiten abgesagt, König Georg hat diesmal ausdrücklich sür die Datier des Besuches des österreichische» Thronfolgers daS übliche Zeremoniell außer Kraft gesetzt und nach dem Beispiel der Höfe in Berlin und Rom bestimmt, daß der Gemahlin des Sächsischer Landtag. Zweite Kammer. Ans der Tagesordnung steht als einziger Punkt die allgemeine Vorberatung über den Gesetzentwurf wegen der vorläufigen Erhebung der Stenern und Abgabe» im Jahre 1S14. Abg. Dr. Hähnel lkvns.l beantragt, zu be schließen. mit der allgemeinen Vorberatung sofort die S ch l n ß b c r a t n n g unter Abstandnahme der Ernennung von Referenten und Korreferenten zu verbinden. — Abg. Döhlcr lnntl,): Wir sind mit dem vorliegenden Gesetzent wurf und dem Antrag Hähnel einverstanden. — Abg. Fleißncr lToz.i: Gegen die in dem Entwurf aufgeführten Steuern: Schlachtsteller. Uebcrgangsabgabe von vercins- landisckicm nnd Vcrbrauchsabgabc von vereinsaus- lündischem FIcischwerkc und landesrcchtliche Stempel steuern. werden wir nach wie vor stimmen. — Der An trag Hähnel und damit der Gesetzentwurf finden An na h in e. N n ch st e Sitzung: Heute vormittag ?416 Uhr. — Am Donnerstag kommt der Gesetzentwurf über die Königlichen Sammlungen auf die Tagesordnung. — lagesordnnug der Zweiten Kammer für die 3. öffentliche Sitzung heule, Dienstag, vormittags 1^19 llßr: Allgemeine Vor beratung über den Entwurf cincS Gesetzes, die Amseln nnd Elch Hörnchen betreffend,- den Entwurf einer Verordnung zur Ergänzung der Verordnung vom 19. März I960, die Gebührenordnung für Acrztc usw. bei gerichtlich-medizinischen und medizinal polizeilichen Verrichtungen betreffend, und über den Entwurf des Gesetzes vom 20. März 1894, die Unterstützung der in den Ruhestand versetzten Bezirkshebammen betreffend. Sertliches und Siichfisches. — Se. Majestät der König bleibt bis heute im Jagd gebiete Raibl, wo er vorgestern einen kapitalen Gcmsbvck zur Strecke brachte. — Der AnstaltSobcrarzt Dr. Dost in Hubcrtusburg wurde nach der Landcsanstalt Sonncnstein versetzt. — Der König hat genehmigt, daß der Nervenarzt Sani tätsrat Dr. Bö hm lg in Dresden die preußische Rote Kreuz-Medaille 8. Klasse und der Bildhauer Wcrkführer Teich mann in Leipzig die ihm von dem Fürsten zu Schaumburg-Lippe verliehene goldene Verdienstmedaille cmnehmen und tragen. — BcisctzungSseier, Am Sonntag nachmittag 8 Uhr erfolgte, nachdem am Tage voiher in Dresden die Trauer- scicr stgttgcsundcn, aus dem einsam am Walde gelegenen Dorfsricdhose zu Großwelka die feierliche Beisetzung des verstorbenen Königl. Kanimcrherrn Major z. D. v o n Boxvcrg auf Großwelka. Trotz Sturm nnd Regens batte sich eine große Trauerversammlung cingefunden. Außer den Leidtragenden wohnten der Beerdigung u. a. bei Generalmajor v. Gersdorsf, Kretshauptmann v. Eraus- haar, Amtshauptmann Tr. v. Pflug! aus Bautzen, Landes- besialltcr Kammcrhcrr Frhrr. v. Vtctinghoff-Ricsch auf Neschwitz, der Kommandeur des Bautzner Husaren-Regi- mcnlS Major Edler v. d. Planitz u. v. m. Am offenen Grabe hatte der Mtlitärvcrein Klcinwelka mit Fahne und Gewehrsektiv» Paradeaufsiellung genommen. Pfarrer Rüde von der Kirche zu St. Michael in Bautzen hielt die Trauerrede, in der er den Heimgegangenen als eitlen im Krieg nnd Frieden bewährten Mann und treuen Diener seines Königs schilderte und dankte für die viele Liebe, die er seiner Gemeinde und dem ganzen Bezirke erwiesen. Grabgesang »nd drei Ehrensalven der Gcwehrscktion bil deten den Schluß der Feier, an der auch dicht gedrängt die Dorfbewohner tetlnahmen. Unter der Fülle der Kranz, spenden sah man auch einen Kranz Gr. Majestät de« Königs, der Ersten Ständekammer, der Deutschen Adels- gesellschaft, mehrerer Regimenter, der Gemeinde, verschiede, ner Anstalten usw. — Der Tod Karl HeinefetterS wirb den Kreis vvn Künstler», der sich oft tn seiner Weinstube an der Brüder- gaffe znsauimensand, tiefschmerzlich berühren. Mit ihm ist ein Mann auü dem Leben geschieden, der ein Original war. Er sorgte nicht nur »ür einen guten Dropsen, um es den Künstlern von der Hosopcr und vom Schauspielhaus »ach den Anstrengungen des Abends recht gemütlich zu machen, er wußte auch mit sctnem durch reiche Erfahrungen wert- vollen Urteil in Kunst- und Künstlcrdtngen die Unter haltung zu bereichern. Der alte Hctncfetter batte eine Reihe berühmter Persönlichkeiten bei sich gesehen und bc» wahrte die Erinnerung an sie tn einem warmen Herzen. MatkowSk», die beiden Sträuße, der lustige und der drama- tische, Riese. Tichatscheck, v. Schuch und viele Gäste der Hof- vper saßen an seinem Tische in der vom Ranch geschwärzten Stube. Auch die jüngste Gcneration der Künstler bewahrte dem alten Hctnesetter die Treue. Ost wurde hier, noch ehe die Kritik der Presse erscheinen konnte, in selbiger Nacht daS Urteil Uber Werk und Autor gesprochen. Nun ist durch den Tod des FUnfundsiebztgiälirtgen, der übrigens auch durch nahe Verwandtschaft mit Kathtnka Heincfctter. der berühmten Sängerin. Beziehungen zur Kunst hatte, die Tafelrunde in Trauer versetzt. — Zu einer Abschiedsfeier hatten sich am Sonnabend die männlichen Beamten des Fernsorech - a in t c s fast vollständig zu Ehre» des auf seinen Wunsch nach dein Fernsprechamt kV Berlin versetzten Herrn Tele- graphendirektvrs Schulze im Hotel „Englischer Hof" ver sammelt, Die Herrn Schulze durch Herrn Telegraphen- insvektor Seifert gewidmeten Abschiedswortc ließen die Liebe und Achtung der versammelten Beamten für ihren scheidenden Vorsteher erkennen. Aus der Erwiderung des Herrn Direktors ging hervor, daß er auch in seinem neuen Wirkungskreise seinen Beamten ein freundliches Andenken bewahren würde. Lange »ach Mitternacht fand die durch Lieder und Borträge belebte Feier ihren Abschluß. — Fremd» in Dresden. Hotel Hoerthsch: Fabrikant Falni und Fra», Plauen t. V.: Privat, d'JvernviS, Zürich: Haupt, man» Hille, Eliemitttz, Oberstleutnant Mattier» und Frau, Anna- bera: Oberinoenieur Dürr, Gera: Ober-Pvstinspektor Pnhlinann und «Frau, Vrauuschweta: Rechtsanwalt Zschucke, Pulsnitz: Direk tor Reichel, Nicsky: Direktor Gocrütz, NteSky: Gras Schiuimcl- mauu, 'Berlin: Frl. von Wilchniervka, Koivno: Oberlitgentcu« Ehrist, Elicmnitz, — Das erste Verzeichnis der bei der Beschwerde- und Petitions-Deputation der Zweiten Kammer ciugegangcneu Beschwerden nud Petitionen ist soeben erschienen. Wir er, wähnen auS der großen Zahl derselben — eS sind insgesamt l2i> — eine Petition der Geistlichen der Königl. Landes- anstalten um Gehalts-Gleichstellung der in den Landes- aiislallen avgeslcllten Geistlichen mit den übrigen akademisch gebildeten Stgcttsdienern, eine des Vereins ehrenvoll verab schiedeter Staatsbeamter um Wohnungögeld-Anrechnung zum peilsionsfäliigen Einkommen der Altpensivnttre, eine solche des Hanplvoistandes des Deutschen BuchdruckerverelnS in Leipzig betr, die Konkurrenz im Buchdruckgewerbe durch den Vertrieb behördlicher Druckereien, gegen den Hausierhandel mit Kleiderstoffen, unterzeichnet vom Verband der Schneider- innnngeu Sachsens, Sitz Dresden, weiter solche der Knapp- Ichaflsverordiieten bei de» Freiberger fiskalischen Hütten- merken um Erhöhung dar Bezüge ihrer Invaliden, Witwen nnd Waisen, eines Anonymus, die Ausübung des Jagdsporis durch Offiziere betreffend, des Professors Dr. Ioh. Molin in Wien betr. den Religionsunterricht an den Schulen. Eine Petition des Deutschen Handels tag eS in Berlin be trifft die Vertretung von Handel und Industrie in der Ersten S t ci n d c k a m m c r. Die Bezirksschul- inspeklton Dresden I, sowie Rat »nd Stadtverordnete Leip zigs werden vorstellig wegen Loülösung des Schul jahres vom Osterfeste nnd Festlegung seiner Dauer vom 1. Avril bis 31. März, der Verein der BersicherungS» bevollmächtigten im Königreich Sachsen und der Bund der Versicherungsvertreter Deutschlands verlangen den Abzug vvn Lebenöversicherungsprämien bis zu einem Jahres beiträge von 600 Mk, vom steuerpflichtige» Einkommen, der Deutsche Gruben- und Fabrikbeamten-Verein in Bochum die gesetzliche Regelung der Dienstverhältnisse der knappschast- lichcn Beamten, die Vereinigung znr Schaffung eines Volksparkes Dresden-West käufliche Ueberlaffung eines Teiles des Gorbitzcr Kammcrgnts - Areals zur An legung eines Volks-parkes. Verbesserung ihrer Lage und Ge- haltsverhältnisse verlangen verschiedene Beamtenvcreintguii- gcn. Ter Verein der Besitzer Droschken 1. Klasse in Dres den richtet eine Petition gegen Massnahmen der Königlichen Polizeidirektion bei Konzessivnserteilungeu an Antodroschkcn- bcsitzer. Der Zentralvcrband der proletarischen Frei denker, Sitz Dresden, erstrebt Befreiung der Kinder von Eltern, die aus der Kirche ausgetreten sind, vom Besuche des Religionsunterrichts, der Gesamtvorsland des Sächsischen Landesverbandes des Bundes deutscher Militär anwärter in Dresden Berücksichtigung der Zivil- versorgnng der Mtlitäranwärter bei den Ddaßnahmcn zur Geschästsvercinfachnng und Umgestaltung des mittlerrn Staatsdienstes. — In dem erste» PetitionS- und Beschwerde verzeichnis betreffen E i s c n b a h n a n g c l e ge n h e i t e n die Petitionen des GcmeindcratS zu Satzung um Erbauung eines normalsvurigen Zwciggleises von Reitzenhain nach Satzung, deS Herrn Robert Bauer tn WiederSbcrg i. V. n. Gen. wegen Erbauung einer vollspurigen zweigleisigen Bahnverbindung zwischen Weischlitz und Feilitzsch, des Gc- mcindevorsiandes Meffert u. Gen. in Mittel weigsdorf um Herstellung einer Antomobtlvcrbindung zwischen Wcigs- dorf und Htrschfelde, der Gemeinderätc zu Nieder, und Ober-Planitz um Anschlicßnng der genannten Orte an die Zwickau—Oelsnitzer Eisenbahnlinie, des Herr» Theodor Richter in Bohra u. Gen. um Erbauung einer Eisenbahn nach der Landesgrenze, des Gemcinderates zu Schmiede- bcrg u. Gen, um Erbauung einer Eisenbahn Schmiedeberg—- Landesgrenze und Getsing-Altcnbcrg, sowie Verbindung der Orte Franenstein und Altcnbcrg mit der LandcSgrenze. — Für den Umbau nnd die Erweiterung des alte« Laudhanses in Dresden zwecks Einrichtung zu einem Dienst- gcbäude für die Kreishauptmannschaft Dresden und die AmtShailptmannschaft DreSden-Altstadt werden im Etat cinschliesilich der Kosten für die Beschaffung und Ergänzung von Ausstattilngsgcgcnstättdkn 1666 666 Mark angcfordert. Die Dienstrnumc der Kreishauvtinannschaft Dresden nebst deren Abteilung der Gcncralkommission für Ablösungen nnd Gcmcinheitstcilnngcn. sowie der Amtöhamptmannschaft DreSden-Altstadt haben sich, wie in der Begründung be merkt wird, iür die Dauer als unzulänglich erwiesen. Es isi deshalb beabsichtigt, die genannten Behörden in dem zu dem Zwecke uinziibaiicndcn alten Landhaus? unter- zilbringcn. Die Kosten hierfür und für die Beschaffung und Ergänzung von AnSstatknngsgcgcnständen sind ans 1 666 666 Mark, gemeinjährig 566 66«) Mark, geschätzt. Tie Pläne und Kostenanschläge werden der Ständevcrsammlung seinerzeit vorgelcgt werden. — Die radiumhaltigcn Wässer in Obcrschlcma sind dieser Tage vom Direktor des Instituts sür Radtumsorschung an der Bergakademie zu Frciberg, Professor Kohlrausch, ans Ver- aiilassung deS Oberschlemaer Ausschusses zur Verwertung der radioaktiven Wässer untersucht worden. Professor Kohlrausch stellte ein Wasser mit eiilem Emanativnögehalt vvn bis zu 5227 Mache-Einheiten fest. Dieses Ergebnis dürfte einzig dastchc». Die Messung der anderen stark radio aktive» Wässer bestätigte im wesentlichen die bisherigen gün stigen Ergebnisse. — Der Bürgerausschnß znr Errichtung einer Universität in Dresden veranstaltet noch im Lause dieses Monats eine zweite öffentliche Versammlung, in der Uber die Universität Dresden verhandelt werden soll. Die
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