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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030509017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903050901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903050901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-09
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.05.1903
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SerugrgedM: »ochrlch««» »ri«»e, Stsriindtl 1858. kür allv Ir^tllrlrlrr-Ilr-», ILlud« »»<> Verr l»v 21 ^2 See vsoar risvkvr. Lw See 21 Haupt-Geich iiftSstell«: Marienstr. »8. Ureigen, canf. Amiabme von rlnlündlaunaen vis nacvmitlag» » Mr Sonn- und Sricriasi nur Maricnlttade ss vo» n bis '/»i Nvr. Dir l lpaltiak Brund. »eile «ca. s Sllbeiri 20 Pf,.. Ln- tü„di,un,e» au! derLrivaNeüe Zeile rs Psg. i die sipaitiae Zeile als „Ein. «elandl- oder auf Lertiene 00 LI,. In Nummern nach Sonn - und geicr- laacn I- de» rivaltiae Grundzeilen so. ,0 b«,. «0 und so Via. nach be- londerem Tarif. AuSwiirli,e Auf. trä,e nur ,e,en Vorausde^ilil»»,. Beleadlütter werden mit loPia. berechnet. yernivrechanichlutz: «Mt I Nr. U und Nr. SPSS. Mit DM- I»r. 8m8i»nruiN >uui »i»v»»M»lo» UrHlltormitlvI eur Noinu-lmu. auMlsokun, So. . — - »öS <isr San». lefusodo I >lnrk. —.—- v.«tmu>t«U»: Tr. LNilltm«,»». Id», 8»n>ap»iill SO, aioovoin l». l'uwvr.nrou 10. M L.Uökms s rotkep 6»pt»NLrkIsuek kvraävdLlts kür Uorrvn, Unmoir uncl liincier. Ivlekt, d« unct >> — »d Sussorst bc» llvrron unä Knaben ,Iw Hosen- IUI »I IM»IIII III» II R trägvr orsstrenä. rriia Lroiso von 3—« HIk. stets vor- III, tzlo »> IZiI»IVlZlIÜ VlI rrrtig beim Vsrtoikigor »arrrlnktst unä Oi-II»«!»»«! , mir Mrrrienstr. 22 L I,» mr Iw» ttouutaxs ^oöttuvt von LL—12 lllii . Mtz» Kulturkampf in Frankiclch. Hosiiachrichten, Wahlberechtigung, „Patriotismus auf Kommando", vKUgll- Ferienkolonien, Pserdc-Ausstellniig. Stenographie, Bezstlsansichnk. Gciichtsverhandlnngen. Mntmaßliche Witterung: Wärmer, veränderlich. sonnabend, 9. Mai 1W3. Der Kulturkampf in Frankreich. Der französische Ministerpräsident Combes hat es als leine Charaktereigenschaft bezeichnet, „bis ans Ende zu gehen". In der Tat hat seine bisherige antiklerikale Politik eine Stärke und Folge richtigkeit des Willens bewiesen, die einer solchen Sclbstcharak- teristik durchaus entspricht. Ist Combes entschlossen, in dem noch schwebenden Kulturkämpfe bis ans Ende zu gehen, also die äußer sten Konsequenzen zu ziehen, wenn dieser Kampf siegreich für den Staat durchgcfiihrt werden soll, so kann der Ausgang kein anderer sein, als daß sich die päpstliche Kurie der Republik unterwirft, oder daß zwischen beiden ein vollständiger Bruch erfolgt. Das Letztere würde gleichbedeutend sein mit der Trennung von Staat und Kirche in Frankreich, mit der Auflösung des Konkordats, das mehr als hundert Jahre hindurch die Beziehungen des französischen Staates zur katholischen Kirche und zum Batikan geregelt hat. Die Entscheidung wird voraussichtlich von dem Verlaufe der neuesten Phase abhängcn, >n die jetzt der Kampf der staatlichen Machthaber gegen den Ultramontanismus cingctrctcn ist. Tic große Mehrheit der Bischöfe Frankreichs hat dem Staate den Krieg erklärt. Die Regierung hatte angevrdnct, daß der Beschluß des Parlaments, daß in Zukunft kein Prcdigermönch mehr Kultus dienste verrichten dürfe, daß diese fortan ausschließlich von der Weltgeistlichkeit zu versehen sind, tatsächlich zur Ausführung gelangt und zwar dadurch, daß die Ordenskapcllen geschlossen werden und den Ordcnsleitern das Predigen in Pfarrkirchen verboten wird. Zur Begründung hat die Regierung darauf hingcwicsen, daß das Erscheinen eines Predigermönches auf der Kanzel einer Pfarr kirche oder einer Kapelle nicht anders ausgefaßt werden könnte, alz daß der Orden, dem ein solcher Predigermöuch angchört. trotz der erfolgten Auslösung noch fortbesteht und in seiner Wirksamkeit sortfährt. Die meisten Kirchcnfürsten Frankreichs haben sich ge weigert, den Anordnungen der Regierung in Bezug auf die Schließung der Ordenskapellen und das Verbot des Predigcns von Ordensleuten in Dwzesankirchen Folge zu leisten. In direkten Zuschriften an daS Kultusministerium, in Veröffentlichungen in ihren Diözesanblättern, von den Kanzeln herab und sogar durch die Herausforderung der Berufung von Jesuiten zur Abhaltung von Predigten haben Bischöfe und Erzbischöfe Einspruch erhoben 'Nur eine schwache Minderheit der Kircheufürsten, etwa ein knappes Dutzend, hat sich gefügt, aber zum Teil unter Vorbehalt und unter Formen, die fast einem Proteste gleich kommen. So sprach der Erzbischof von Bordeaux von dem „grausamen Verdruß", die Kapellen schließen zu müssen: der Erzbischof von Aix gab zu ver stehen, daß er nur der Gewalt nachgcbe. Es frägt sich nun, wie sich die Regierung zu der Wider spenstigkeit der Bischöfe verhalten wird. Unbeantwortet lassen kann sie die kriegerische Haltung der Kircheufürsten nicht, wenn sie nicht die staatliche Oberhoheit, die mühsam erstritten worden ist. wieder preisgeben und den Ultramontanismus in seinem Wider stande ermutigen will. Die aufsässigen Bischöfe vor den Staats rat wegen Amtsmißbrauchs zu verweisen und ihnen die Gehälter zu sperren, sind Maßnahmen, die schwerlich die durchschlagende Wirkung, den Ungehorsam zu brechen, erzielen werden. Wenn der Ministerpräsident Combes wirklich „bis anS Ende gehen" will, so muß ihm daran liegen, die Bischöfe zur Unterwerfung zu zwingen und damit zugleich der Kampfeslust der französischen Ultramontanen einen starten Dämpfer aufzusctzcn. In dem letzten Ministerrat soll beschlossen worden sein, den Batikan zu einem direkten Einschreiten gegen die Bischöfe auf zufordern, indem diese angewiesen werden, sich auf den konkordats- mäßigen Weg zurückzubegeben und den Widerstand gegen die Auf lösung der Orden einzustellen. Zugleich soll der Ministerpräsident beauftragt worden sein, der Kurie zu erklären, daß cs, wenn der hohe KleruS seine Haltung nicht ändere, für die Negierung schwierig sein werde, den erneuten Anträgen auf Trennung von Staat und Kirche entgegenzutreten. Solche Anträge stehen alsbald nach dem Wiederzusammentritt des Parlaments, der am 19. Mai er- folgt, in Aussicht. Nicht weniger als vier Interpellationen, die die Haltung der Bischöfe zum Gegenstand», haben, sind angekündigt, und wenn sich bis dahin das Kabinett nicht in die Lage versetz» sieht, Erklärungen abzugeben, die der herrschenden antiklerikalen Strömung einigermaßen zur Genugtuung gereichen, so dürste dies mal die alte Drohung der Radikalen mit der Kündigung des Kon- kordats unmittelbar in greifbare Nähe rücken. Seither hat der päpstliche Stuhl nicht die geringste Neigung gezeigt, an dem Kulturkämpfe in Frankreich, so schwer dieser auch die Interessen der römischen Hierarchie gefährdet, aktiven Anteil zu nehmen. Mit peinlicher Sorgfalt hat er Jahre lang eine, wenn nicht streng neutrale, so doch vorsichtig, reiermerte Hai- tung beobachtet. Die Klugheit ist eS. die dem Vatikan solche Reserve auferlegt hat. Der Kampfpreis ist ein allzu großer, um eine offene, rückhaltlose Parteinahme zu Gunsten der französischen Ultramontanen ohne weiteres riskieren zu dürfen. Die Kurie würde ihre internationale Machtstellung und Autorität eingesetzt haben, wenn sie sich mit voller Entschiedenheit für die französischen Koagregationen hätte engagieren wollen. Es auf einen Bruch mit der französischen Republik onkommen zu lassen, würde für Rom der Gefahr gleichkommen, das tausendjährige Verhältnis des Vatikans zur „ältesten und gelobtesten Tochter der Kirche" opfern zu muffen. Hätte Wolbeck-Rousseau, der den Kultur kampf begonnen hat. oder sein Nachfolger Combes zu irgenv einer Zeit Momente der Schwächlichkeit, der Halbheit, des Zögerns oder der Nachgiebigkeit gezeigt, so würde ine Kurie viel leicht ernstlich erwogen haben, ob sic den Ultramontanen in Frank reich die schnlichst erwartete Hilfe gegen den Staat znkvmmen lassen soll. Aber die antiklerikale Politik der französischen Macht haber zeichnet sich durch Energie und Folgerichtigkeit aus, und der jetzige Kabinettsches Combes hat sogar ausdrücklich betont, daß er sich nicht fürchte, bis ans Ende zu geben. Das Ende aber ist die Kündigung des Konkordats, jenes im Jahre 1801 zwischen Frankreich und dem Papste getroffenen Ab kommens, das zwar dem Staate eine weitgehende Macht über die katholische Kirche und deren Organe eilige- räumt, aber andererseits den Klcrikalismus befähigt hat, in Frankreich eine Position zu behaupten und zu erringen, die schließlich für oic dritte Republik so bedrohlich wurde, daß sie sich im Interesse ihrer Selbsterhaltung zur Abwehr und Eindämmung der ultramoiiianen Herrschaftsbestrcbungen entschließen mußte. Unter dem Konkordate hat es der Klerikalismus verstanden, sich der Schule zu bemächtigen und die Armee in einen Gegensatz zu der bestehenden Staatsordnung zu bringen, so daß die Regierung immer aufs neue bedenkliche Beispiele dafür erleben muß, daß sie nicht unter allen Umständen auf den Gehorsam des zum großen Teil klcrikalisicrten Offizicrkorps rechnen darf. Combes Hot seit her den Standpunkt vertreten, r>uß die Zen für oie Rünoigung vcs Konkordats noch nicht gekommen ist; aber er hat in den Paria- mentsverhandlungcn im März keinen Zweifel gelassen, daß er die Kündigung für unerläßlich erachtet, sobald der Klerus bewiesen hat, daß er bei seinen antircpublikanischen Bestrebungen und Absichten verharrt, obwohl die katholischen Priester kraft des Konkordats Be amte des Staates, der Republik, sind, die sie besoldet. Wenn das Konkordat gekündigt wird und die Trennung von Staat und Kirche eintritt, hört die staatliche Besoldung der katho lischen Geistlichkeit auf. Für den Vatikan würden sich daraus sehr empfindliche Konsequenzen materieller Natur ergeben. Dadurch, daß der französische Staat den katholischen Klerus besoldet, werden die Katholiken in Frankreich befähigt, die finanziellen Bedürfnisse des Papstes zu bestreiten. Nach den Angaben des keineswegs anti klerikalen französischen Publizisten Bonncfou, der sich in Rom auf hält. lebt der päpstliche Stubl nur von französischem Golde. Er schätzt den Betrag des ans Frankreich nach Rom fließenden Peters pfennigs auf dreißig Millionen Francs. Diese würden der Kurie voraussichtlich entgehen, wenn dos Konkordat aufgehoben, damit das französische Kultnsbudget beseitigt würde und alsdann die franzö sischen Katholiken gezwungen wären, ihre Geistlichen aus eigenen Taschen zu besolden: das würde finanziell für sie bedeuten, daß sie hierfür beinahe das Doppelte der Summe zu zahlen hätten, mit der sie seither den Papst und feinen Hofstaat erhalten haben. Schwer lich wird der Vatikan die Opferwilligkeit der französischen Katholiken so hoch einschätzen, daß sie eventuell bereit sind, daneben auch noch nach wie vor jenen so stattlichen Peterspfennig zu spenden. Man mag daher begreifen, wie fest in Rom die Liebe zu Frankreich wurzelt und daß es sicherlich keine leichte Aufgabe sein würde, diese Liebe aus den Herzen zu bannen. Hat doch Papst Leo XIII. noch vor kurzem, als ihm die Glückwünsche des Präsidenten Loubct über mittelt wurden, seine große Liebe für Frankreich beteuert und der Hoffnung Ausdruck gegeben, allezeit die xasts Dar xor Oraiicos, die Gotteswerke der Franzosen, rühmen zu können. Neueste Drahtmeldnngen vom 8. Mai. (Nachts einaebeude Depesche» befinden sich Seite 4.) Berlin. lPriv.-Tel.) Die „Nordd. Allgem. Ztg." schreibt Gewisse politische Kreise im Auslände haben den Augenblick, in dem der Kaiser den Boden Italiens wieder verlassen würde, kaum erwarten können, um ihre Reibereien zwischen Deutschland und Italien von neuem in Szene zu setzen. Nach einem Pariser Zcitungstelegramm verbreitet die „Agence Havas" eine aus Rom datierte Depesche, die sich zu der Behauptung »ersteigt, die Art des Kaiserbesuches beim Papste habe in offiziellen italienischen Kreisen einen peinlichen Eindruck gemacht, der immer mehr zu- »ehme. Infolgedessen sei die politische Wirkung der Reise des Kaisers, soweit die italienische Regierung in Frage ?ommc, gleich Null. Ob die Verbeitung solcher Tendenzdepelchen auf eine Irre führung der öffentlichen Meinung in Francreich berechnet ist, mag dahingestellt bleiben. Sollte damit die Absicht verbunden sein, in Italien gegen Deutschland Stimmung zu machen, so dürfte der Versuch sein Ziel völlig verfehlen. Tatsächlich konnte die äußere Form des Besuchs Sr. Majestät beim Papst in Rom nur gerade den entgegengesetzten Eindruck erwecken, wie ihn die „Agence Havas" charakterisierte, da durch d>e Einhaltung feier licher Formen bei der Fahrt nach dem Vatikan vor den Äugen der Welt bezeugt wurde, wie wenig der Papst in dem Genug der ihm zustehenden Rechte eines Souveräns beschränkt ist. Die erwähnten französischen Ausstreuungen erhalten durch den Um stand ein eigenartiges Gevräae, daß sie in die Öffentlichkeit durch die „Agence Havas" gebracht werken, die bekanntlich kn der Pariser Publizistik eine besondere Stellung einnimmt. Berlin. <Priv.-Tel.) Prinz Heinrich von Preußen wird Ende Mal in Madrid erwartet. — Bei der dieser Tage zwilchen Vertretern des deutschen und skandinavischen Fernsprechwesens in Malmö stattgefundenen Konferenz wurde ». a. über ein feste? Teleplionierungsspstem zwilchen Nord- dentlchlaiid. Dänemark. Schweden und Norwegen mit Hilfe des nenen denisch-dänilchen Kabels Febmarn-Laaland verhandelt. Gleichzeitig wurde» Feriifprechvelsuche mit Hamburg, Bellin, Stettin, Dresden, B>eslcni. Köln und Dortmund abgchaltcn. In Schwede» ist man der Ansicht, daß schon lin Herbst eine »»mittel bare Fernsprechverbindung zwischen den skandinavische» Ländern und de» nächsten dentschcn Zentralstationen eröffnet werden kann. Berlin. <Prio.-Tcl.) Das Reickspostamt hatte nach der Besichtigung des Schnelltelegraphcii Pollar-Virag seitens der kaiserlichen Familie eingehende Versuche zwischen Königsberg und Berlin angcordnct, die jetzt mit besten Ergebnissen abgeschlossen sind; sie zeigten, daß der Schnclltelcgraph unter den verschieden- stcn Verhältnissen bei einer Geschwindigkeit von 40000 Worten in der Stunde sicher arbeitet. Das Reichspostamt hat beschlossen, das System >» praktischen Probebetricb zu nehmen, der demnächst auf der Strecke Berlin—Frankfurt o. M. in Angriff genommen wird. — Heute früh hat sich im Tiergarten ein junger Mann namens Erich Wolf, der vor zwei Monaten aus Sachsen hier- bcr kam, erschossen. Er ist der Sohn eines vermögenden Offiziers, und wollte nach dem Tode seines Vaters in Berlin einen Handclsknrsns durchmachen und dann als Kaufmann ins Ausland gehen, lieber die Ursache der Tat ist noch nichts bekannt. Karlsruhe. Generalscldmarschall Graf Waldersee ist nachmittags zum Besuche des Großherzogs hier eingetroffen. Berlin. iPrio.-Tel.j Rechtsanwalt Steher und Oberschul direktor Tr. Franke in Fr eiberg erlassen in der „Nat.-Ztg." zu der Frage der liberalen Sonderkandidatur eine Er klärung. in der cs heißt, es sei mit Dr. Mehnert als dem Leiter der Kartelloerhandlniigen vereinbart ivorden, daß es den National liberalen des Freibcrger Kreises freistehen solle, aus der Landes- organisation ansziischeiden und eine Sonderkandidatur aufzustellen. Bedingung sei dabei nur. daß die nationalliberale Parteivenrerung diese Kondidatnr in keiner Weise unterstütze. Die Freiberaer Nationallibcralcn seien danach sämtlich aus dem nationalliberalen Landcsvercin ausgetreten, und Herr Dr. Mehnert sei davon durch einen Brief des Herrn Habenicht in Kenntnis gesetzt worden. Die Unterzeichner der Erklärung verlangen zum Schluß sowohl von Herrn Dr. Mehnert wie von Herrn Habenicht, daß sie den Wort laut der erwähnten Briefe veröffentlichten. sHiernach dürste die Streitfrage noch zu langen Auseinandersetzungen führen. Die Red.) Kien sPriv.-Tel.) Der Kreuzer „Blitz" läuft auf Befehl des Prinzen Heinrich am 14. Mai den französischen Hafen Brest an. Hamburg. sPriv.-Tcl.j Der Bürgerausschuß bewilligte für die Feier der Enthüllung des Kaiser Wir Helm-Denk mals am 20. Juni eine Viertel Million. Schwerin. Die Jubelfeier der 100jährigen Wieder- zngebörigkeit Wismars zu Mecklenburg findet am 19. August, dem Tage der Uebcrgabr, unter großen Festlichkeiten statt. U. a. wird ei» Feslzug in alten Manschen Kostümen veranstaltet. Düsseldorf. lPriv.-Tcl.) Das Schwurgericht ver urteilte heute den ans der Skandalassäre Ingenieur Eck be kannten früheren Ulanen-Offizicr Freiherr» Löw von und zu Stcinburg wegen Meineids zu anderthalb Jahren Zuchthaus. München-Gladbach. Wriv.-Tcl.j Die hiesige Straf kammer verurteilte einen Grundarbeitcr, welcher bei einem Streik Arbeitswillige durch Drohungen von der Weiterarbeit ab hielt, sich seiner Verhaftung widersetzte und in der Gefängniszelle alles zertrümmerte, zu 18 Monaten Gefängnis und 4 Wochen Hast. Ein Anderer, der sich an den Drohungen beteiligte, er hielt 3 Monate Gefängnis. Breslau. lPriv.-Telf MS voraussichtlicher Nachfolger des Erbprinzen von Sachsen-Meiningen im Generalkommando des 6. Armeekorps wird Generalleutnant v. Woyrsch in Ncissc, Kommandeur der 12. Division, genannt. W i e n. Der Zollansschuß nahm heute die Getreidezölle unter- Zurückstellung der Positronen Gerste und Mais unverändert nach der RegicrungZtwrlcige an, sowie einen Antrag auf zollfreien Bezug bestimmter Mengen von Mais für die Bukowina. Der Ansglcichsausschuß nahm unverändert Artikel 7 des Zoll- und Handclsbündiiiffes an, während die Artikel 8 und 9. Eisenbahn- weien, rrirückgeitcllt wurden. Wien. tPriv.-Tcl.) Ueber die blutigen Borgänge in MoiiMir melden Telegramme der „N. Fr. Pr." aus Saloniki und Ucsküb: Eine Bande Bulgaren griff gestern in Monasttr bei belleiit Tage die Bevölkerung an. Die Behörde traf sofort ener gische Maßnahmen, nm die Uebeltätcr sestzunehmen. Diejenigen, die Widerstand leisteten, wurden erschossen. Drei Privatleute wurden von Bulgaren verwundet. Die Meldung aus Uesküb lautet: In Monastir baden gestern abend Bulgaren in der Absicht. Aufruhr z» erregen, ü Mnhamedaner erschossen. Ihr Plan miß lang: viele Bulgare» wurden getötet. Wien. <Prlv.-TeI.) Die hiesige Technische Hochschule ist infolge fortgesetzter Raufereien der deutschiiationalen und klerikalen Studenten ans unbestlinmte Zeit geschlossen worden. Budapest. tPriv.-Tcl.) In der Ortschaft Sveti Peter Orelovac hetzten Agitatoren die Einwohner bei Verkün digung des Standrcchts durch die Behauptung auf, daß die Verkündigung gesetzwidrig sei, da der Kaffer sie nicht unterichiieben habe, unv daß dies liier ein Werk der unaarnicindlichcn Behörde lei. Die ausgereizte Menge begann das Militär onzugreiscn, das gezwungen war, die Feuerwaffe zu benutzen. Es entwickelte sich ein förmlicher Kamps. Bon der Menge blieben 1 Toter und 7 schwer Verwundete am Platze. Durch die Schüsse auS der Menge wurde ein Offizier verwundet. Budapest. (Prtv.-Tel.) Dte Unruhen ln Kroatien dauern fort. In Agram durchzogen gestern abend zahlreiche Demonstranten die Straßen mit den Rufen: „Tod den Magyaren!" Polizei und Gendnrme säuberten die Straßen, wobei 22 Personen verhaftet und mehrere durch Säbelhiebe schwer verletzt wurden. Paris. lPriv.-Tel.) Angesichts der kritischen Lage ln Marokko tvurde die Entsendung eines Geschwaders nach den marokkanischen Gewässern bclchlossen. — Gestern fand das endgültige Verhör der Familie Humbert statt. Die Vor- Untersuchung gilt somit als abgeschlossen, und die Hauptvcrhand- lung dürste demnächst beginnen. — In der letzten Nacht wurde auf einen Expreßzug zwischen Orleans und Etampes ein Atten tat verübt. In der Nähe von Lardy waren große Steinblöckc über die Schienen gelegt. Die Lokomotive und mehrere Wagen entgleisten. Mehrere Passagiere wurden verletzt. Die Urheber des Attentats s-nd noch unbekannt. Sk> >sr
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