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«rsch lägl Morg. 7Nhr.A»s«a»r werde« d Ab«nd-8, Eo«nl»bW Mittag- 1i U. anqenommen ia der Expedition: JoharmeSalle« ». Waiseahou-straße »»onn. vierteljährlich « Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in'« Haut. Durch die K. Post vierteljährlich rr Ngr. Einzelne Nummer», 1 Ngr. Hageblalt UuterhMmg und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drobisch. v Montag, den 6. Januar 1862. Anzeigen i- diel- Diane, o>>« zue ^e>» in o«,« ^riup». erscheint, finden eine erfolgreich« Verbreitung. Dresden, den 6. Januar. — Se. Maj. der König hat den bisherigen Stadtbaumei ster in Dresden, Carl Adolph Canzler, zum Landbaumeister er nannt. — In der am 3. d. M. abgehaltenen Stadtverordneten sitzung wurde ein Communicat des Stadtraths, nach welchem die Einführung der neuen Stadtverordneten den 8. d. M. er folgen soll, sowie ein gleiches über die Veräußerung der letzten Parzelle des rheinaligen Scharfrichtercigrundstücks, für welches zusammen über 20,000 Thlr. erzielt worden ist, mitgetheilt. — Der Vorsitzende brachte das Dankschreiben zum Vortrag, wel ches als Antwort auf die Beileidsadresse zurückgelangt ist, welche der Stadtrath und die Stadtverordneten im Namen der Bür gerschaft an Ihre k. Hoh. die Prinzessin Georg bei Gelegenheit des Höchstdieselbe betroffenen Trauerfalles richtete. — Stadtv. ll. Stübel berichtete über die Prüfung von Wasserleitungsrech nungen. Der Stadtrath glaubt, dem Anträge der Stadtver ordneten, dieselben dem Oberingenieur und Director der Gas anstalt Meißner zur Vorprüfung zu unterbreiten, nicht Folge geben zu können, weil die Stellung als städtischer Beamter col- lidire. Die Finanzdeputation und mit ihr das Collegium kön nen aber eine Collidirung der Stellung des Gasanstaltsdirec- tors mit dem Wasserleitungsinspector darin nicht erblicken und beharren auf ihrem früheren Anträge. — Stadtv. Rülke berich tete für die Finanzdeputation über die Frage wegen anderwei- 1er Regelung der städtischen indirecten Abgaben vom Weizen mehl und dem daraus hervorgehenden Gebäck. Diese Frage, in der letzteren Zeit vielfach in den hiesigen Localblättern ventilirt, hat natürlich sowohl Seiten der städtischen Behörden einerseits und der Bäckerinnung andererseits mehrseitige Erörterungen ver anlaßt. Historisch ist diese Abgabe folgendermaßen begründet: Als durch Jnslebentreten des Zollvereins die Generalaccise fiel, erhielt die Stadtgemeinde Dresden von den Oberbehörden die Genehmigung zur Erhebung dieser Abgabe gewissermaßen als Entschädigung für den Ausfall in der Stadteinnahme durch den Wegfall jener Jntraden. Die hiesige Bäckerinnung bean tragt nun den Wegfall dieser Abgabe, weil mit Eintritt der Gewerbefreiheit theils durch Etablirung neuer Bäcker, die nicht zur Innung treten, theils durch das Einbringen fremder Ge- bäckwaaren sie sich benachtheiligt sehen würde, da sie eine Steuer kaffe unter sich habe, aus welcher das jährliche Abgabefixum bezahlt werde. Sie beantragt daher ein dreimonatliches Kün digungsrecht dieses Fixums, wenn nicht alle sich neu etabliren- den Bäcker zur Innung treten, verlangt ferner, daß deren Ab gabe an die Jnnungskaffe gezahlt und die Abgabe am Schlage von 5 Ngr. auf 10 Ngr pro Scheffel erhöht werde, da sie den höheren Satz zu zahlen habe. Der Stadtrath ist dem letz teren Anträge der Parität wegen zu willfahren nicht abgeneigt. Die Finanzdeputation erklärt sich nuu mit dem Stadtrath eben falls gegen die Aufhebung der Abgabe, da dann die directe Stadtanlage um 50 Procent erhöht werden müßte, ist aber nicht abgeneigt dadurch sowohl, daß. die Steuer sich neu etabli- render Bäcker der Bäckerinnung zu Gute gehe, als auch durch Herstellung einer gleichen Höhe bei der Einnahme an den Schlä gen bei der k. Kreisdirection beantragt werde, der Bäckerinnung gerecht zu werden, bis eine definitive Regelung der Angelegen heit auf Grund gesammelter Erfahrungen vereinbart werden kann. Das Collegium trat dem Gutachten der Deputation nach einigen Bemerkungen der Stadtverordneten l). Stübel, Walther, Jordan und des Referenten, sowie dem Amendement Walther's „für jetzt" bei und genehmigte das entworfene Recommunicat. — Schließlich bot der Vorsitzende v. Arnest eine Uebersicht über die Thätigkeit des Collegiums im verwichenen Jahre und knüpfte daran den Dank an seine Stellvertreter, die Protokol lanten, Deputationsmitglieder rc., sowie ein Wort des Abschieds an die Scheidenden, und schloß mit einem Wunsch des ferneren guten Vorwärtsgehens im neuen Jahre. Hofrath Ackermann ergriff sodann das Wort, um „zum neunten Male" dem Danke des Collegiums für die Leitung des Vorsitzenden Worte zu ge ben, die das Collegium durch Aufstehen zu den ihrigen machte. Gerührt dankend schloß darauf l). Arnest die Sitzung. — * Oeffentliche Gerichtsverhandlung am 4. Januar. Da die an diesem Tage gegen Christiane Juliane Kind und Johanne Christiane Bergmann wegen Betrugs, Un terschlagung und beziehendlich Partirerei stattgefundene Haupt verhandlung ein Endresultat noch nicht ergeben hat, die Sache vielmehr wegen anderweiter Beweisaufnahme am 8. d. M. Nachm. 4 Uhr fortgestellt werden soll, so möge ein ausführli cher Bericht hierüber auch bis zum völligen Austrag der Unter suchung aufgespart bleiben. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen: Mor gen Dienstag den 7. d. M. Vorm >0 Uhr HauptverHandlung wider die Dienstmädchen Christiane Carolme Dietel und Chri stiane Mathilde Bertha Schulze wegen Diebstahls bez. Partire rei. Vors.: Gerichtsrath Gross. — Mittwoch den 8. d. M. Vorm. 9 Uhr Hauptverhandlung Wider den Schneidergesellen Carl Traugott Hildebrand aus Taubenheim wegen Diebstahls. Vors.: Gerichtsrath Ebert. — Die ächten Zillerthaler Sänger Holaus rc. concertiren heute im Bergkeller und im Feldschlößchen zum letzte". Male. Möchte ihnen noch recht zahlreicher Besuch ?u Theil werden. — Die Dresdner Papierfabrik zahlt auf das Geschäftsjahr vom 1. Juli 1860 bis 30. Juni 186 > 2 Proc. Dividende. — Die Leipziger Vereinsbrauerei hat im vergangenen Jahre sehr schlechte Geschäfte gemacht und wird deshalb keine Dividende zahlen. — Ein eigenes Schicksal traf zu Leipzig dieser Tage eine junge Ausländerin, welche daselbst zum Behuf ihrer Ausbildung verweilt. Sie bekam nämlich von ihren Verwandten in London einen Brief mit schwarzem Siegel und erschrak darüber so heftig, daß sie alsbald eine Gehirnkrankheit bekam, der sie er legen sein soll. Später ergab sich, daß die Aeltern nur des halb schwarzen Siegellack verwendet, weil in England^ wegen de« Ablebens des Prinz-Gemahls Landestrauer ist.