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Dresdner Nachrichten : 22.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188205222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820522
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-22
-
Monat
1882-05
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.05.1882
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Vrssöov 1888. HstWräch »Hkl so «»,«.. d»n» dir »» t «arl 7» «I» «,mm. Illys^. 37000 »»!><>»« > »rr-chl. MI, dIrlKa-otrrlimeland«,,«». ««Irrt»;» mom sich dir «rdaclt», »tcht dcrdMdUlli. »«n««cr« s»r un» nehmen »nr V»e«nnoncrn-Nu,rmir «.»««I»,. «,I« » — «»»«I «»»«> — »«n»« »»««».,— An»«i!»»n»«»r 1 — ». «ai>« In Görlitz: — >«». Metz I» viaadrdurg; — 3 v««s » *«. In Halle; — »eine, t» Hamduc». Tagtökatt für Uokitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lorstnliericht. Fremdcnüstc. MMin M v»en „» xntva kinIiMl" fttr. L t>«,»pe. ILxliel» Lintrofton äsr nvueaton uaä koston Itleteter- ru dokirnnt dillixon Broiaan. ^tl»» unä ia«>ivr»rL« ^«letviiielsU«! ftlr. 4, L Lr. Vr«»««v tl» ir«8»tL8toir«»I. „n«l l'vrtlk»8 A»rlen8t r. 5 uiul I'ortIttii8 6. ll. klsss empfiehlt sein > UI' Vlx«ii68 1'ttllijkttl, 1)HUs?8tv 1'ioi8v. Illustrirta k'rcsts-Rücher ckockormann kranoo rur FArkugunx. Kairo. Die Bedingungen, welche die Kon- liüvllllbtv^l llllllnv. sul» besonders betonen werden, sollen folgende sein: Rücktritt des Ministeriums, Verbannung Arabi Bey'S und aller Häupter der Bewegung. Die französischen Kanonenboote werden den Suezkanal durchfahren. Anscheinend sind bisher keinerlei Vor sichtsmaßregeln bezüglich des Kanals getroffen. 27. ^alirxrwx. Snlerale werden Marlenslrate N di« Nachm. 8 Uhr I»,»Nammen. Samara? di? Milta««lrulir. In Neu'! ! »»> cs s'. .Iienüxeei: ar. Ui-'! '. d.. Nrchln.aii. r. — T a " 'Scki: cilc I-''cl v cr>.!».«, Ps.i,. k uc Uir da« nallill tiiü>e. Eri.Ua ne» de, Lilie, l» >,>>.> »ich! gegeben. N»?! ü , - 'llnn.nee».Antl, .- dan nndeiam.,,.. .. .... e» tme.! tv'r nnr sar.n p'i,i,,!,:,crnlivt" poillunnd..,.!' l,n a. Pai,,!Nch,. an . L l-i«. ,c.!c- Alliuiiiei >;- »-,< , . .... , ' » die i.et>!j«i!e es c --------- . § SlLwdvrsvr Ugk, N in Llitto cker Fltstaclt. vi-j-u-ri» clc-in li. ,u-i»-n 1'»8ti,ml--. ^ omnüelilt «ioiim »oiivorv'ori'üitofc-l, str,-nui' nxiiiiiiior, cniw h Veiten von 126 l'i. bi!, 176 I'I. iuel. l.ialst ana H Leobrten rei^nuien l'ubli!u>m. New York. Das britannische Schis; „'-er; ;.r Brlle" :on Greenwich ist in Folge einer Kollusion ini: d . i eigen gcsui.iei:. Der Kapitän und dreizehn Mann sind unigeioin.n », lechs 2Aam, wurden gerettet. l>,'rv., ib->» It.'nnrx» 2,<'l8t-c«'«'. «r. 112. Witterung vom 21. Mai: Baramckn nach Otzcai ^osvu Lh u1!Ni"ve iv lUrit.-) 7V5 MiN.. seit ncstern 2MiN ücsticflen. Tlie»niamclrokr. n. Reaum.: Temper. niedr. Temv.<^/-.'OW.. höchste Tewv. 1t>'^ otzi». St!dost-Wint>. -^cilel'. leici't betnölkt. zliuSsirdten für den 22. Mai: Bei leichten südöstlichen Winden vcr-1 nnderlichc Bewölkung, keine oder geringe Niederschläge, etwas wärmer.! Moritz, 22. Mai. Ncurste Telegrammr vcr „Dresdner Nachr." vom 21 Mai. M cihe n. Die heute Nachmittag 3 Uhr vom liberalen Wabl- verern cinberusenc Versammlung, in welcher Rcichstagsabgeordneter Muntel sprechen sollte, wurde, da der Eiuberuscr nicht erschienen, polizeilich aufgehoben. Schuldirektor Schmidt, welcher gegen die Aufbcbung protestiren wollte, wurde durch die Polizei am Weiter- sprcchen verhindert. L»clinei>mcr in wcncin geimiogenen Nachdem der in prächtiger Wirkung rgctragcnc „Nachtgeinng" von tlhwa- ni von Sachsens Niililärvcrcinsbund, Dresden. 22. Mai. — Die von dem Direktorium von Sachsens MilitärvercinSbund und den vereinigten Militürvcreinen Dresdens im Namen der gesammte» Miliiärvercine Sachsens F. Mas. der Königin am Sonnabend gebrachte Serenade gestaltete sich zu einer herr lichen, den Festtbeilnehmern unvergeßlich bleibenden Ovation. Kurz nach 8 Uhr Abends formirtcn sich am Sammclplnhe iMartin's Restaurant am Eingänge des Großen Gartens) die Miliiärvercine Dresdens, denen fick^ später der Striescner Verein anschloß, mit ihren Fahnen und Standarten zu cincin stattlichen Lampionzug, der sich ^«9 Uhr, voran die Kavcllc dcS Gardereiter-Rcgimcnts, nach dem reizenden Landsitze der Majestäten in Bewegung setzte. Ben galische Feuer aus den Reihen des Militärvereins „Sächsische Gre nadiere" überstrahlten wicdcrbolt die prächtigen Bamngruppen in mitten des Großen Gartens und den mit lautem Fubei vom Publi kum am Eingänge Streblenü begrüßten, in buntschillernde» Lcucht- salben sich dahimchlängclnden Zug. Beim Einmarsch in den Park von; General v. Earlowitz, Ereellenz, empfangen, aruppirtcn sich die Sängcrchöre der Vereine: Mililärvercin 1., Dcutsaicr Kricgcrvcrcin, Jäger und Schützen, Kameradschaft, Saronia-Dresden und Ger mania unter ihrem Dirigenten, Herrn Betriebssckretür Schwarze, zur Mitte der Veranda, auf welcher bald darauf das KönigSpaar erschien, wälnend die übrigen Thcilnehmcr in weitem geichloffenc» Bogen Ausstellung nnl nie». Nachdem von den wackeren Sängern vor, tal beendet, ergriff der Präsidcw Ken Ins;,. Tauner, daS Wort und gab in einer von eckst vatriotischcm Geiste durchwehten Ansprache den Gefühlen der süchs.Mililürvcrcinc in Anbetracht der Genesung der allverebrtcn Königin beredten Aus druck. Wenn je Etwas geeignet, die Herzen des sächsischen Volkes mit Schmerz und Bangen zu crsüllen, so sei cS die ernste Botschaft; „Unsere alloercbrte, allgelicbtc Königin ist erkrankt!" gewesen und um so freudiger habe die Kunde von der Genesung alle Schichten der treuen Sachse» durchdrungen. Redner betonte die scgenspendcnde Wirksamkeit der hoben Frau auf allen Gebieten der Wobltbätigkeit nnd schloß mit dem Wunsche, Gott möge die allverehrte Königin tort und fort in seinen Schutz nehmen und zum Segen dcS Volkes stets bei ungetrübter Gesundheit erhalten. Hieraus empfing der König den Hern; Präsidenten und ließ sich durch denselben den Bczirksoorstehcr der Miliiärvercine der Dresdner Amtshausstmann- Ickiast, Wolfram, den Schatzmeister Bc»er und Sccretär Riedel dcS Militärvcrcinsbundes, den Vorstand der vereinigten Dresdner Militürvcreinc, Knauthe, den Dirigenten der Sänger und die Vor steher der einzelnen Militärvcrcine, sowie die Mitglieder des BundcS- dircctoriumS bcz. VcrcinSvorstünde, Israel, Lippold, Schöne. Schrei vcr, Venus rc., vorstcllcn, wobei Se. Majestät dem Vorstand des Militärvcrcins l., Israel, in der liebenswürdigsten Weile sein Bedauern ausspracb. daß es nicht möglich war, dem kürzlich stattgcsundenen 26iübrigen Stiftungsfeste beiwohnen zu könne». Ihre Majestät unterhielt sich längere Zeit mit dem Anndes- vräsidenten, demselben ihren ticfempsundencn Dank aussprechend. Nach den; Gesänge des „Grüß Dich Gott, mein Sachsenland rc. trug die Musikkapelle unter Leitung des Stabstrompcters .Herrn Kunze den „Eriksgang und Krönungsmarsch" aus den Folkungcrn mit Präcisicm vor; diesen folgte der „Wcihegesnng" von Abt, der Walzer „FrüblingSkinder" und ein Abendlied, Lminlelt von Adam, während Mitglieder des Vereins „Artillerie rc." den Park in bcn galischem Lickstc erstrahlen ließen. Nack, einem vom Kamerad Knauthe ausgcbrachten Hoch aus die Majestäten hielt Sc. Majestät mit weit vernehmlicher Stimme eine Ansprache an die gesammten Thcilnehmcr an der Serenade, die das ebrcndlleZcugn ß davon alstcgtc, wie hoch der König die sächs. Militärvcrcine schätzt und die Brust ei nes jeden Kameraden mit großem Stolze erfüllen mußte. Sc. Majestät versicherte, er und seine Gemahlrn seien immerfort eingedenk, daß die Militärvcrcine stets in Freud und Leid unwandelbar treu zu dem Königshause gestanden und der heutige Abend lege hiervon wieder das glänzendste Zeugnis; ab. Schließlich dankte Allcrböchst- dcrselbe für die bereiteten Genüsse und sprach den Wunsch ans, die Vereine bei sich vorbcidctiliren zu sehen. Der den Miiitärvcreincn gewordene Empfang lieferte gewiß den trefflichsten Beweis, wie Se. Majestät Diejenigen ebrt, tue im blutigen Wassentanze mit Ilm; vereint manch schwere Stunde zum Heil und Ruhm des Vaterlandes durchkümpstcn und soeben aus Anlaß der Genesung Ihrer Majestät von schwerer Krankheit und Rückkehr in das hcimatblichc Sachsen- land den Gefühlen unwandelbarer Liebe und Treue Ausdruck ver lieben. Nach den; strammen Vorbeimärsche setzte sich der Zug "/«IO Uhr, also nach Verlaus einer vollen Stunde, wieder nach den; Sammelplatz in Bewegung und dort dielten die »sclodiichen Weisen der wackeren Kapelle die von der Aufnahme bei Sr. Majestät ent zückten Kameraden noch längere Zeit zusammen. — Wir ersuchen unsere fzreunde in; Wahlkreise Meißen- G r o ß e n ha i n-R i esa-L on; m a tz sch, uns über die Ergeb nisse der heutigen Wahl unverzüglich Nachricht mittelst Depeschen oder Eorreipondcnzkarte zukommcn zu lasse». — Herr August Walter bestreitet in einer Zuschrift entschie den die Angabe unseres Großcnbainer Correspondenten, daß er ein Flugblatt gegen Herrn Schillert verbreitet habe. Er habe während des ganzen WablkampscS weder in Großcnbain noch anderswo, außer mit einer Rede in Meißen, irgendwie agitatorisch gewirkt. — Auienblicklich weilen in Dresden mehrere Mitglieder der Verwaltung des berühmten englischen Kensington -Muscu m 6, um Kenntnis! von dem Stande der Kunstgcwcrbe-Jnbnslnc aus dem Festlande zu nehmen. Das Kensington-Muscum lst bekanntlich das Vorbild für alle Kunstgewerbeiammlungen. Es sind dies der Chemiker Roscoe, die Fabrikanten Samuclson und WoodaU, letztere beide Parlamentsmitglieder Unter Führung des hiesigen Holratl, Grass erschienen sie am Sonnabend auch in dem Muslerlager von Möbeln und Zimmer-Einrichtungen der Gebe. Bernhardt, Hof lieferanten, auf der Ferdinandstrabe, um daselbst nambaste Einkäufe zu bewirken. Tie Engländer sprachen sich sehr befriedigt Uber den Sachbefund aus. Außerdem haben die britischen Genttcmen noch verschiedene kunstgewerbliche Etablissements in Dresden besichtigt ; ferner insormirlen sie sich in Meißen von dem Stande der Por° zellanmanufaktur und der Oscnfabrit und gingen dann nach Chem nitz, um die dortigen Fabrikctabliffements zu ftudiren. Voller Lobes waren die Engländer über die sächsische Tertil-Jndusirie. — Als günstiges Zeichen ist zu constatircn, daß sowohl daS Gefängniß dcrKgl. Polizeidirektion als die Arrest- und Slraf- häuscr der Gerichtsbehörden seit einiger Zeit einen bemerkens- wcrtken Abgang von Jnkaftaten ausweisen. Die Erwerbs- und Srnährunasverhaltniffe müssen sich doch wesentlich gebessert haben. — Von den Architekten Dresdens besiiciligen sich, wie man > — Am 19 d. ist der -12 Jahre alte Samuel Herrn. Schmidt hört, l6 bis 20 an der Konkurrenz für den Bau eines deutschen! auS Ortmannsdarf im Schaderichacht zu Oberhondorf bc; R e i ck,S t a gs g cb ä udcs. Tie Arbeiten müssen bis zum lO.! Zwickau tödtlich verunglückt. S. lffnterläßt Frau und 6 Kinder. Juni Mittags 12 Uhr in Berlin abgelicscrt sein. Einige unserer! — Am 19. d. Nachm, ging aus der Chaussee in Wiener bei Architekten werden vielleicht noch in letzter Stunde abspringen, da l Kamenz dem Müller Carl Sandmann ans Fesau der »nt Steinen sie nicht ganz fertig werden oder sie selbst an einem Ersolgc zwei- schwer beladene Wagen über beide Beine. Wie dies zugegangen sein. Immerhin, wenn auch nur 10 Konkurrcnzarbeiten nach Berlin ist unbelannt, da Niemand dabei c von Dresden abgesendet werden,^spricht diese Thatiacbc beredt iür das hohe und rege künstlerische Streben unserer Baumeister. Sie scheuen nicht die sehr beträchtlichen Kosten, welche eine so großartige Konkurrenz jedem Bewerber verursacht. Augenblicklich sind tüchtige Architektur-Zeichner wegen der Massciihaftigkeit der zu bewältigenden Arbeiten sehr begehrt. — An der Ausstellung der berühmten Schlachtengemäldc dcS russischen Malers Wcreschagin ist ein Zweifel nicht mehr er laubt. Der große Künstler bat bei seiner ncntichcn Anwesenheit in Dresden sich mit der Ausstellung im Doublettcnsaalc einverstanden erklärt. Alle Gemälde freilich dürsten wegen des beschränkten Raumes nicht zur Ausstellung gelangen. — Sektion Dresden dcS Gcbirgsvereins. Tic letzte Moiiatsoerinmmlung wurde im schönen geräumigen Saale des Bergketleis nögel,alten. Nach Erledigung des Geschäftlichen erfreute Hr. Prof. Dr. Rüge die zahlreiche Versammlung durch einen Vortrag über B e fcs> i g u n g e n nnd Bnrgenbau im VereinSgebiet — ein die touristische Gruppe besonders anregendes Kapitel, ebenso in teressant für die GeschichtS- und Aftertlmmsforschung; manch alter Rest auS grauer Vorzeit ward hierbei in Erinneiung gebracht und vor Vercssenbeit bewahrt. Die Lesung des Baurcguiaiivs und Wahl einer Banlommission ward ausgesctzt; inzwischen schreiten mancherlei Unter nehmungen rüstig vorwärts nnd kommen die ansehnlichen Mittel der Dresdner Sektion namentlich den Bauten auswärtiger kleinerer Sek tionen zu gut; u. A. steht an; 91. d die Eröffnung eines neuen eisernen Anssichlstbnrmcs aus der Hochbiischkuppc bei Scbnitz (Station Ullersdorf) bevor; Holmilein arbeitet an zahlreichen Wegmarkirungen; Pirna erschließt das Hintere Wesenitzthal durch Weiteriührung eines Gangiieigeü von der Lochmühle nach Lohmen; Radeberg will auf dem Silberberg bei Liegau einen Tburm errichten ; Schöna-Ncin- barsdorf baut eine Schutzhütte aus dem gr. Zschirmtcin; Rabenau schützt die Ruinen der Barbnrakapellc bei Matter vor weiterem Ver fall ;e.; kurz — in allen Sektionen bem'chl rege Tbäligke-t! Tic Settions-T ourenka lcnder werden beliebter; auch Bischofswerda bat jetzt einen hcrausgegcbcn. Aufnahmen t l. "Anmeldungen 12. Die Lektion Dresden zahlt jetzt über 350 Mitglieder und wird seit vorigen Monat außer dem Jahresbeitrag auch ein Eintrittsgeld er hoben. Zum Bibliothekar und Sammlungswart wurde Hr. Lchicr Martin erwählt. — In Leipzig sind in den letzten Tagen vier Sozialisten verhaftet worden, weil sie Geld zu Zwecken gesammelt halten, die das Sozialistengesetz nlS strafbar bezeichnet. Tic Nachricht der Franks. Ztg., daß der nationallibernlc Herr SvariL aus Reudnitz ein Verzeictmiß von 300 der Ausweisung würdigen Lozialistcn beim Kgl. Ministerium eingereicht habe, ist hoffentlich nur ein schlechter, wie auch recht übel angebrachter Svaß jenes Blattes. — Unter den 2.996,069 Einmobnern des Königreichs Sachsen befinden sich 2M6,7t t Lutheraner, 66,665 Römischkatholische, 0518 Israeliten nnd 17,179, nnlcbe andern Religionsgemeinschaften ange boren. Selbständige lutherische Gemeinden gicbt eS 910, die in 26 Evlwrien gcthcilt sind, dazu kommt die 636 Seelen zählende kgl. sächs. Beamten-Gcmcindc zu Bodenbach. Unter den Epliorien bat die größte Seclenzabl Dresden t, nämlich 219,320, die geringste Oschatz l!).68l. Die kleinsten Parochicn des Landes sind Frauendorf bei Geitliain mit 36l Seelen und Zöschnu bei Oschatz mit 303, dagegen zäbll die Gemeinde der Kreuzkirche zu Dresden 67,310 Parochiancn und die der Petrikirche zu Leipzig 38,767. Die an Umfang größte Parochic rst Göda in der Lausitz, welche 43 Dörfer umfaßt. — Am Himmclfahrtsfagc fanden sich die Mitglieder der hiesigen im Mai 1867 gegründeten Gesellschaft „Glock c" mit ihren An gehörigen, vielen alten Glöcknern und Freunden in den Sälen des zsotel Stadt Wien (Käiierlws» zusammen, um die Feier dcS 25jäb- rigen BcffebenS der Gesellschaft durch ein solennes Tafel- und Ballscsi zu begeben. Wenn schon daS von dem Hotelier Canzlcr in bekannter Güte Hingerichtete Souper und die vorzüglichen Weine die Tbcilnclimer in rosige Stimmung versetzten, so wurde der Feier noch durch die mit reichem "Beifall ausgenvmmencn Aufführungen eines reizenden Bäuerlich»'.cs. sowie überaus schönen Eolillons ein besonderes festliches Gcvrägc ausgedrückt. DaS Fest verlief in ebenso würdiger als heiterer Weise. Zahlreiche, sowohl in Prosa als auch gebundener Rede nbgctaßtc Glückwunsch-Telegramme frühe rer VcrcinSmitgliedcr gelangten zur Verlesung und trugen zur Er höhung der frohen Stimmung bei. — Gestern Nachmittag wurde von einem Spaziergänger im Fischhäuser Forstrevier ein Mann erb ä ngt aufgcfundcn, welcher dem Arbeitcrstande angchörig und ungefähr 46 Jnbrc alt ist. — An; Sonntag Nachmittag ward den Passagieren im Warte zimmer dcS Balmlwtes Ob er liebten au ein peinlicher "Anblick. Schweigsam und verstörten Angesichts fast da, bewacht von einem Herrn, eine junge, anständig gekleidete Frauensperson. Ter betref fende. aus Mittwcida gekommene Herr batte die Unglückliche in der Nälic deS Oberlichtenaucr Gastliches betroffen, wie sic sich eben durch Erhängen den Tod geben wollte und sic auS der bereits um ihren Hals geschlungenen Schlinge befreit. Er batte sie darnach zum Mitgcbcn veranlaßt und brachte sic nach Chemnitz, wohin sic zu gehören schien. Im klebrigen batte die Unglückliche sowohl über ihre Personalien wie über das Motiv zu dem beabsichtigten Selbst mord tiefes Schweigen beobachtet. — Nach einer Mittheilung, die die „Pr." auS Te plitz em pfängt, soll der s. Z. vielgenannte dortige Stadtrntb Ur. Franz Stradal, der vor 2 Jahren bei einer Gondclsabrt am Cbicniscc er trunken war, dessen Leichnam aber nicht aufgcfunden wurde — ge sund und wohlbehalten in New-Vork leben. Ter Bruder des Fieischcrmcistcr Ritschcl in Tcplitz, der in New-?)ork ivobift, bat dies herüber geschrieben. Man wird sich erinnern, daß damals in Tcplitz eine solenne Todtcnscicr abgebaltcn nnd daß mit den Gläu bigern I)r. Stradal'S — die ziemlich zahlreich waren — aus Grund Todesfalles ein billiger Ausgleich durchgcführt ward! Was wird nun — wenn k)r. Stradal wirklich tebl! — Polizei bericht. Im Saale des Restaurants „Zum Bcrgkelter" kam am Donnerstag Abend eine Frau zum Fallen und erlitt einen doppelten Untcrschcnkctbrnch. — Die Martin straße wird vom 23. bis mit 26. d. Nt. wegen Cbaussirung für den Fährverkehr gesperrt sein. — Am Nachmittaa des 19. d. ist daS Wohngebäude des Guts besitzers Gründel in Tuammenhain bei Wurzen niedergebrannt. — Am !9. ds. in den Mittagsstunden brannte das frühere Schnthailü zu Lichtend erg bei Freiberg nieder. Der gegenwär tige Besitzer ist der Kislcnbaucr Bu chbeck. Die Entstehung des Feuers ist noch nicht bekannt. . gewcien ist. Infolge des Blut verlustes ist der Bedauernswerlhe in der "Nacht gestorben. — In Crostwitz bei Kamenz gab cs in voriger Woche eine große wendis ch c sogenannte „Bauernhochzeit".^ die mit dem Pol terabende vier volle Tage dauerte und ea. 400 Gälte '-usaiüiiieuiab. Sogar auf den Ccheuncntcnncn des hock;zeitlichen Gutsgehöftes wurde gegessen uns deS Nachlo getanzt. — Der Urbeber des Brandes, welcher in der Nacht zum 7. d. die Ulbricht'schc Wirlbschast in Hermsdorf cinäschme, ist jetzt, in der Person des Mjährigen aus Mitlweida gebürtigen Knechtes Niedcrwerfer entdeckt worden. "Nach seiner eigenen Aussage bat er die schändliche Tbat nur verübt, um wieder in's Zuchthaus zu kom men, in welchem er bereits 3 Jahre detinirt war. — Selbstmorde. In Kommcran bei Königswartba bat stell an; 17. d. M. der 76 Jahre alte "Auszügler Johann Pelct aus Lebensüberdruß und nachdem er sich vorher mittels des Rasirmestcrs verschiedene Verletzungen beigebracht hatte, durch Erhängen ielbü entleibt. — "An demselben Tage ist auf Prisclimitzer Gemeindesnir der aus Kamenz gebürtige und zuletzt in Bautzen wohnhaft ge wesene unvcrheirathete Uhrmacher Karl Wilhelm Pilz erbangen ausgcsundcn worden. — Der Haus- und Feldbcsitzer Ulilig in Naundorf bei Leisnig wurde am 17. d. M. in seiner Wohnung erhängt aufgesunden. — Amtsgericht. Eine ercmvlarische, aber wohlverdiente Strafe traf den Schlosser Ewald Koldcmar Kruschwitz, welcher der Körperverletzung im schwereren Falle beschuldigt, vor dem Schöffen gericht unter Vorsitz des Herrn Amtsrichters Frommlwid erschien. Der Angeklagte gerietst gelegentlich einer Versammlung im Re staurant der GambrimiS-Brnncrei am Abend des 20. März mit den; Zeugen Starke in Konslitt nnd ereiferte sich dabei im Hasse gegen leinen Gegner derart, daß er diesem schließlich aus dem Heimwege folgte und sich bei dem nun entstandenen Handgemenge des Messers bediente. Durch mehrere Stiche in den Kopf re. blutig verletzt, brach Starke ob,»mächtig zusammen und hierauf rühmte sich der Angeklagte nicht nur noch seiner bösen That, sondern traktirte auch den Verletzten mit Fußtritten. Tic Verwundungen des alsbald nach dein Ärnnkenhause übersührten Starke liegen glücklicherweise schlimme Folgen für die Zukunft nicht befürchten. .st>err "Amtsanwalt Pctzold beantragte unter Bezugnahme auf die von Kenjchwitz bewiesene außerordentliche Rohheit eine möglichfr empfindliche Ahndung und demgemäß wurde der verheiratbete "Ange klagte mit 6 Monaten Gesängniß belegt. — Ter 36 Jahre alte, schon mehrfach polizeilich und gerichtlich, zuletzt mit 1 Jahr Ge- sängniß wegen Widerstandes vorbestrafte Stcinarbeitcr Friedlich Wilhelm Forkert weigerte sich am 26. "Avril in der Restauration von Kresse am Elbgänchen, die Zeche zu zahlen nnd bediente sich, als man ihm mit Regrusition der Polizei drohte, beleidigender Redensarten gegen Letztere. Ja, der Krakclüer machte seiner Wuth sogar durch die Behauptung, die Polizei habe ibn wiederholt ver giften wollen, Lust. Das von Herrn "Amtsrichter Schräg präsidirte Schöffengericht gelangte zu der Annahme, daß cs sich nicht um eine falsche Anschuldigung, sondern nur um eine vermessene Redensart bandele und demgemäß wurde Forkert wegen Beleidigung mit 14 Tagen Gefängniß belegt. — Hedwig Ernestine Hering, eine der fittcnpolizciiichcn Kontrole unterstehende „Näherin" der niedrigsten Speeles, fand wegen einer gewissen Kranlbeit vom 15.-31. Angusr im KrankenhauscAufnabmc und wurde am ictzterwühntcnTagc vondcm Auft'chcr Rothe nach der städt. Art eitsansialt, wo-cibsi sie bereits vorher Quartier gesunden hatte, zurückgcbracbt. Demnächst erzählte die Dirne einer ebenfalls detinirten Kollegin "Namens Flora Lcischkc, Rothe habe mit ihr auf dem Rücktransporte vcrbalcneu Umgang getrieben, und diese kolportirte diese Mitrhcilnng weiter, bis schließ lich der Anstaltskirektor Kenntlich davon erhielt nnd Anzeige c; stattete. Bereits im Februar war bei dem Schöffengericht Ver handlung sowohl gegen die Hering, als auch gegen die Lcischkc wegen verleumderischer Beleidigung anbcraumt, dieselbe aber vertagt worden, weil die Hering erklärte, sic würde den Be weis der Wahrheit für ihre Behauptung antrcten. In Folge dessen stellte daS Gericht das Verfahren gegen die Angeklagten vor läufig ein und nahm die Uniersuchung gegen Rothe auf. "Allein der Beamte mußte wieder außer Verfolgung geseift werden, da die Recherchen gänzlich erfolglos blieben und die Hering trotz aller Be mühungen des Untersuchungsrichters, der mit ibr nicht weniger als 20 Straßen in der betreffenden Gegend bcbufs näherer Feststellung des angeblichen Vorkommnisses durchforschte, den betreffenden Sri nicht auffinden konnte Die andcrwcitc Hauptvcrbnndlung ergab nun zur Evidenz, das; sich die frcche Dirne der Verleumdung schul dig gemacht batte und der Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn "Amtsrichters Kr. Thost legte ihr daher eine secbsmonatlichc Gc- fängnißtlrase aus, wäbrend die Leischke sreigeiprochen wurde. Etbhöhe in Dresden» 2l. Mai, Mittags; 90 Cent, unter 0. Kcnillrrou. Z Endlich ist im Kgl. Hoftheatcr Mozart's Don I n a n wir' lich gegeben worden. Um in aller Kürze das Neue daran zu resc- rircn (Herr Dcgcle sang den Don Juan, Frl. Reutber die Elvira, Frau Schuch die Zcrimc, Herr Tecarli den Leporello, Herr Fischer den Comthur), so wäre Frau Olto-Alvslcbcn als Donna "Anim zu erwähnen, die sic mit der ganzen tüchtigen lechiiiicben Schulung und wohldisponirt sang, wie sic so oft die Donna Elvira und an dere Mozartrollcn aufs Ehrendste hier nusgef.ibrt bat. Lie Sclilag- fcrtigkeit und selbstlose Bereitwilligkeit der Künstlerin mackst sie wirklich zum guten Beispiel ehrender Pflicksterfüüuiig. Das Publi kum fühlte dies und spendete, man kann taff tagen demonstrativ, dem allzu seltenen Gast Beifall und Blumen. Recht kein nnd nn- muthcnd machte sich der zweite Gast, Herr Jen'en. als Masctto. An ihm zeigt sich wieder deutlich, um wie viel melir ein Sänger an Dunamik, an Einvstndnngsichönbeil unk an Interesse gewinnt, wenn er nicht aus den Kultus bloter Stimmkraft und anf natür lichen üppigen Wohllaut angewiesen ist. Herr Jemen bat keine hervorragenden Mittel, aber ei» fimioalbischeS künstlerisch sein wir kendes Organ nnd singt mit Noblesse. lt. — Pariser Modenbrief von; 19. Mai. Meine gute Hcrmancc! Ein sonnenloser, kühler Maieistag geht zu Ende. In meinem Boudoir flackert ein lustiges Kaminfeiler und wirst seine rothcn Streiflichter neckend aus mein neues Hauskleid von weichem, elsenbeinsarbigcm Wollstoff. Es ist ein Meisterstück des guten Ge fchmackes, den ick; immer von Neuem bei Moustcm "AlRiome beobach ten und, uuler uns getagi, auch setzr amtänvig bonor',:en must. Wenn ich ultimo mich vw-ü-; w der verschiedenen Rechnungen besist'e, io
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