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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160414015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916041401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916041401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-04
- Tag 1916-04-14
-
Monat
1916-04
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1916
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ALL* a« Kreit«« «,r«e«. «« der italienischen Front hält daS Arttllerte- feuer an zahlreichen Stellen mit wechselnder «stärk, anr an -er Ponale-Straße sind wieder Kampf, tm Gange. Die italienische Regierung erklärte infolge der österreichisch-ungarischen Luftangriffe außer Mailand ganz Oberitalien in den außerordentlichen Krieg»,«ftand. Die Besetzung Kreta» durch VierverbanöStruppe», die nach einer Londoner Meldung drvorftehen sollte, bat bereits ihre» Ansang genommen. Sin rumänisches Blatt bringt einen sensationellen Ar- tikel Uber russische Umtriebe in Rumänien, de- sonders in den Städten Galatz und Dulfcha. Die russische Regierung erließ eine Verordnung gegen die In Finnland lebenden Deutschen. Der bulgarische Generalissimus Schekow erklärte auf Befragen, daß der Sommer den Mittelmächten den ehrrn- reichen Frieden bringen werde. Der innere Bersall Portugals schreitet nach einer Meldung des „Pester Limit," aus Badajoz fort,' einzelne Provinzen sind in vollem Aufruhr. Die Dresdner Stadtverordneten bewilligten weitere 4-P» Millionen Mark zur Bestreitung der durch den Krieg mranlabten außerordentlichen Ausgaben. Der neue Dresdner Gtadtbaurgt für Hochbau Professor Poelz lg BreSlau tritt sein Amt am 2. Mat 1910 an. Die Errichtung des N a t i o n a l»H n g i e » e - Museums in Dresden ist um zwei Jahre verschoben worden. Wetteransage der amtl. sächs. Landes Wetterwarte: Meist trüb, keine wesentlicheTemperaturänderung, zeitweise Riederschlage. S» Volkes von den zu trennen sucht, Man kann diese in Brand gesteckt Deutschlands auf Bild, das Lord mit hinreichenden Lebensmitteln zu versorgen. Houston schätzte die Zahl der seit Anfang des Krieges aus verschie denen Ursachen versenkten britischen Handelsdampfer auf !>.',g mit drei Millionen Tonnen Laderaum. Schon jetzt werde ein Drittel bis zur Hälfte der Lebens mittel für England mit neutralen Schissen nach England gebracht. Der Großreeder forderte dann, daß jedes Schiff, das man für militärische Zwecke oder als Hilfsschiff für die Kriegsflotte nicht dringend brauche, für den Handel frei gegeben werde, sowie daß man die in neutralen Häsen liegenden deutschen Schiffe in Dienst stelle. Sperrung der Häsen an der englische« Oftkiiste. Holländischen Blättermeldungen zufolge hat die britische Regierung die Häfen der englischen O st - k ü st e für den freien Handelsverkehr gesperrt. Englands Postkoutrolle. Nach der Kopenhagen«! „Nationaltidendc" ist bei der Herausgabe der seinerzeit von England beschlagnahmten dänischen Post vom Dampfer ..Hellig Olav" festgestcllt wor den. daß ein grober Teil der Briefe von dem englischen Zensor geöffnet worden ist. lWTB.) Hollands militärische Bereitschaft. h. Der Amsterdamer Korrespondent der „Neuen Zürcher Zig." will ans unterrichteter Quelle erfahren haben, daß die holländische Regierung noch täglich ihre Kriegs bereitschaft steigere. Offizieren und Mannschaften sei es ausdrücklich verboten, ihren Standort mit der Eisenbahn zu verlassen. Die holländischen Eisenbahngesell- icixrften seien angewiesen, sich auf den veränderten Zustand »vorzubereiten, was gleichbedeutend mit Kriegsbereitschaft ««» sei. Schließlich verbehle die Regierung nicht, daß sie sich veranlaßt sehen könnte, diejenige IahreSklafse, die erst zum 'S ^Oktober einzurücken habe, schon etliche Monate vorher ein- »S L z«berufen. Alles hänge davon ab, wieweit die Beschlüsse ^ 8 der Pariser Berbündeten-Konferenz. deren Wirkungen doch " . besonders in der nächsten Zeit zutage treten müßten, und tzZEnHanöS verschärft« Blockabcpolitik dte niederländischen " HoheitSrechte und Lebensinteressen berührten und gefähr deten. Holland gedenke in seinem neutralen Abwarten bis rar äußersten Grenze des Möglichen zu gehen, wolle aber vo« keiner Seite eine nationale Erniedrigung dulden. Englisches Oberhaus. iAuSführliche Meldnng.j Lord Eourtney sagte, Runcinrans Erklärung im Unterhanse, daß der deutsche Handel nach dem Krieg« nie wieder sein Haupt erheben dürfe wie vorher, müsse in Verbindung mit der Ankündi gung der Pariser Konferenz nicht nur in England Besorg nis erwecken, sondern auch in Deulschiaud sehr unglücklich wirken. Die Deutschen müßten durch die Erklärung aufgereizt werden, Laß auf den militärischen Krieg ein Handelskrieg folge und daß ein neuer Aufschwung von Handel und Industrie in Deutschland im Keime er stickt werden müsse. Lord Eourtney erörterte sodann dte Schwierigkeiten einer Schutzzollpolitik für England und Indien und fuhr fort: Asquith sagte, Belgien müsse leine alte Unabhängigkeit wiedererlangen. Aber das alte Belgien kann nicht wieder erstehen, wenn Deutschland nicht wirtschaftlich gedeiht. Antwerpen und Rotterdam sind geographische Vorposten von Deutsch land und von ihm abhängig, und wenn man Deutschland Niederhalten will, so mutz man auch Antwerpen und Rotter dam Niederhalten. Lord Ercwe erwiderte. Lord Eourt- ncv mack>e sich offenbar Illusionen über die Verhältnisse in Deutschland, als ob eine Partei in Deutschland zu einem sofortigen Frieden bereit wäre, dessen Bedingungen die Verbündeten annehmen könnten. Dte Aeußerurrgen Über die Vernichtung des preußischen Militarismus und die Ver nichtung Deutschlands seien vielfach mißverstanden i?j wor den. Was habe Deutschland in kommerzieller Hinsicht ge tan, daß die Leute hier irnd in Frankreich Deutschland späterhin nicht die Macht belassen wollten, feine frühere Tätigkeit wieder aufzunehmen'? Deutschland habe kommer zielle Expansion und politische Intrige mit einer Kühnheit und einem Erfolge kombiniert, stir dte e? in der Ver gangenheit keine Parallele gebe. Wenn Lord Eourtneri den deutschen Unternehmungsgeist von dem deutschen Milita i,Sinuö, den Eharakter des deutschen Ambitionen des deutschen Gencralstabes so hat er etwas Unmögliches versucht, nrilitärischen Ambitionen, die die Welt haben, von der allgemeinen Angriffslust der ganzen Welt nicht trennen. Das Eourtney von Deutschland entwarf, wonach eS dort zwei Parteien gebe, die eine, für jede Art von Angriff gedrillt und bereit, die andere voller friedlicher Absichten und nur bestrebt, die deutsche Zivilisation in der ganzen Welt auS- znbreiten, worin sie nur bestehen möge, — daS sei ein Bild, dem man nicht Glauben schenken könne. Da» Gift sei zu tief in den ganzen Körper des deutschen Volkes xin- gedrnngen. Die Idee sei nicht zu verwirklichen, daß der Handelsverkehr nach dem Kriege genau auf der früheren Basis wieder beginnen könnte. <W. T. B.s Die Acußerungen Lord Erewes sind ein neuer Beweis voic der unglaublichen Böswilligkeit, von der die herrschen den Kreise Englands gegenüber Deutschland beseelt sind. Und dann ivagt man noch zu beimupten, die gehässigen und ganz eindeutigen Auslassungen ASguittiS über die Vrrnichtuna des preußischen Militarismus seien „mißver standen" worden! Sie sind gar nicht mißzuverstehen. Sie bedeuten ganz klar die Vernichtung Deutschlands, und dar aus sann ca nur die Antwort geben, die der Reichskanzler in seiner letzten Rede erteilt hat. Sine sensationelle englisch« Stimm«. „Aircraft in Warfare", ein vom Ehrf de» britischen Lustdienstes empfohlenes Buch, erklärt die Behauptung, die Deutschen verstießen durch da« Bombardement Londons arge« das Völkerrecht, für falsch. Die Zerstürung eine» Zentrum« wie London wäre für lebe kriegführende Macht ein« militärische Errungenschaft ersten Range- und wichtiger al» viele Fehlste««. Die» hätte England früher, bedenken müssen. I« KrlegSfalle ist er folgretch, Kriegführung Pflicht, ohne Rücksicht auf die Kon venttonen. «««« das Krieg»««! fo schneller erreicht werbe» kann. Dte Deutschen habe« recht, wenn Ne ha» Zentrum der Senrralstäbe bombardieren. Diese Auf faffung widerspricht alle« bisherigen heuchlerischen Dar ftrllungen England». D«r ««Ätsche Arbeiterführer DH»»«» sagte tu einer Rede: Wenn der politisch« Burgsrieben Interesse einer »oltttschen Grupp« gebrochen wird, so wa» mich und die Eisenbahner betrifft, auch der Burg frieden in der Industrie nicht mehr möglich. Wir werbe« nicht ruhig babeiftehen und diese Leut« jede Freiheit der arbeitenden Klassen mit Füßen trete» laßen. Die all- gemein« Wehrpflicht ist nicht nvti» um de« Krieg zu Winnen. Die Wehrpflicht und die SchuHzo olttik werden nur benutzt, um die Arbeiter in esseln zu schlagen. tW. T. B.i Amerika nn» Japan. Die Neuyorker „Evening New»* schreibt über -aS Ver hältnis zwischen Japan und Amerika in einem Leitartikel Brr kurzem bat -er Bürgermeister von Neuyotk in einer Rede ausgesprochen, wa» viel« Amerikaner bereit» im stillen dachten: „Unsere eigenen Interefsen und die der Japaner entwickeln sich mehr und mehr zu einem Konflikt im Stillen Ozean." Für dte Bereinigten Staate« bestehen zwei Möglichkeiten, sich für diesen Lag vorsubereite«. Dir eine Möglichkeit ist. baß wir militärisch «nd ökonomisch voll tändig gerüstet folgende Erklärung über die Philip vinen frage adaeben: Wir wollen den Philippinen die vollendetste Verwaltung geben, wie sie die weiße Rasse in irgendeiner Kolonie anioendet. Japan soll auf den Philip pinen vollkommene Handelsfreiheit genießen, soweit ihm die» auf Grund seiner bürgerlichen Recht« zukommt. Diese Zusage machen wir Japan nicht, weil wir Japan fürchten sondern well wir es ehren und weil ein wirkliche« veblirf nts für Japan vorliegt. Der andere Weg. den wir gehen können und den wir — obgleich er weniger großartig ist — sicher gehen müssen, wenn wir nicht genug Energie ent wickeln, um uns zu einer Weltmacht heruuszubilden. ist der, daß wir den Japanern die Philippinen für einen be stimmten Betrag anbieten. Außerdem kann auch ein Ler trag abgeschlossen werden, durch den unsere wirtschaftlichen Interessen gesichert werden. General Schekow über das Kriegsende. Der bulgarische Generalissimus Schekow, der zum Besuch in Berlin eingetrvffen ist, hat vor seiner Abreise in Sofia einem Berichterstatter der „Boss. Ztg." eine Unterredung gewährt. U. a. erwiderte der General auf den Hinweis, Laß vielfach gesagt werde, der Krieg werde In diesem Sommer enden: „Ich sage ohne Bedenken, ja, der Sommer wird un» den Frieden brin gen, den ehrenreichen Frieden. Der Karren des BierverbandeS ist jo heillos verfahren, daß niemand ihn mehr aus dem Dreck zu ziehen vermag. Dte Erkenntnis, daß dem so ist, dringt von allen Seiten heftig auf die Völker des BierverbandeS ein. Sämtliche Kulturnattonen haben ein starke» Verlangen nach Frieden. Den Krieg sortführen möchte nur ein Dutzend von Leuten, die man mit Namen aufzählen kann: Vriand, PoincarL, Grey, Sonntno, Salanbra. ISwolsky, Ssasonow — Menschen, die ihr Spiel verloren sehen und mit Einsatz von Millionen Leben einen unsinnig hoffnungslosen Versuch doch noch erneuern möchten, in der letzten Runde eine Bank zu sprengen, die seit Monaten gewonnen und nichts als ge- Wonnen hat. Dieses Monte-Carlo-Spicl um Blut macht aber einem Dutzend verunglückter Politiker zuliebe ein ganzer Weltteil voller vernünftiger Nationen nicht mit. In Prozenten läßt sich da» Zahtcnverhältni» der Friedens lustigen zu den Kriegslustigen gar nicht auSdrücken, eS ist ein elementarer, ein unwiderstehlicher Drang nach Frieden." Kreta als Flottenbasis -er Alliierte«. h. Laut einer Londoner Meldung kann ein« Lan dung der Alliierten auf Kreta al» unmittelbar bevorstehend angesehen werden. Die Alliierten wün schen dort eine Klottenbast» einzurichten, um die Unterseeboote im Mittelmeere wirksam bekämpfen zu können. Die Engländer glauben, daß sich auf der Insel Versorgungsstationen für die Unterseeboote befinden, und werden icde Bucht cm der Küste genau untersuchen. Falls Griechenland gegen die vorübergehende Besetzung der Insel, die keine Beeinträchtigung Ler griechischen Sou veränität bedeute, keine Beschwerde erhebe, werde es viel leicht unnötig sein, andere ionische Inseln für Klottenzweckc zu besetzen. Di« Besetzung Kretas. Mailänder Blätter melden aus Saloniki, daß die Be setzung Kretas durch die Entente bereits begonnen habe. In Kandia sind über Mi Intendantur-, Ber- waltungs- und Zensurbcamte der Entente gelandet worden. Die Sozialisten gegen die italienische Regierung. Nus Rom wird gemeldet: Die Sozialisten haben bis jetzt 13 neue Interpellationen gegen da» Mini sterium tm Bureau der Kammer eingebracht. Die Luftangriffe ans Oberitalie«. Die italienische Regierung hat Infolge der Gefahr einer Luftschiffbeschießuna der oberttalienischen Städte mit ihren Kunstbauten und Sammlungen außer Matland ganz Obcritalicn in den außerordentlichen Kriegszustand er- klärt. — Der „Secolo" wurde wegen seine- Artikels über die bisherigen Erfolge der österreichischen Fliegerbe- schteßnngen konfisziert. Artillericgefechte an der mazedonische» Front. Die „Times" vernimmt aus Saloniki, daß «ährend de» größten Teile- des Dienstages in den vorar- schoben«« Stellungen der Alliierten an der griechischen Grenze ununterbrochen Artilleriegefechte stattge- fundcn haben. („Köln. Ztg."s Amtlicher Bericht de« türkische« HauptgnartierS. An der Irak-Front keinerlei Veränderung. Eine aus persischen Kriegern und unserem Abteilungen bestehende Truppenmacht griff am Morgen -e- 8. April bei Sautsch- bulak unb Umgegend russische Kavallerie an. deren Stärke auf ungefähr drei Regimenter geschätzt wurde, und zwang sie. in der Richtung auf Urmta zu fliehen. Di« persischen Krieger zeichneten sich bei dieser Gelegenheit besonder- aus. — An der kaukasischen Front nicht» Wichtige- bis auf Patroutllenscharmützel. — Einige feindliche Torpedo boot«. die in den cvewässern vom Smyrna erschienen waren, wurden durch unsere Artillerie vertrieben. Sin Tauchboot, da» auf der Höhe von Tfchekm« erschienen war, wurde durch einen Schuß unserer Artillerie ge troffen. — Am ». April kamen Banditen in vier großen Barken und versuchten betKalamaka westlich von Kusch» Adast zu landen. Sie wurden jedoch durch Truppen unserer Küstenwache gezwungen, sich wieder cinzuschtsfen und zu entfliehen. tW. T. B.) Die Rchaudlnng der »fterreichisch-nngarischen Kriegs gefangenen tu Lerdlen. Die schon während des Krieges in Serbien cin- getrofseuen Nachrichten über graulame Behand lung österreichisch-ungarischer Kriegs gefangener fetten» der Gerden werden durch Berichte der vom Krteg»mtntsterium auSgesandte» HtlfSmisfionen zur Rettung der überlebenden osterretchtsch-ungartschen Krikgsgefangenen bestätigt. Au« dem Bericht de» Letter» einer dieser HtlfSmifstonen geht hervor, baß die Kriegs gefangenen an den Hilfsstelle« «tt abgerissenen Uniformen und vollständig abgemagert, oft mit erfrorene« Mied» maßen, etntrafen. Viele taufende Krteg»g«fang«ne find hauptsächlich in Albanien infolge von erlitten«, Eni behrungen, Mißhandlungen, ansteckenden Krankheiten ver storben oder wurden, wenn sie nicht mehr weiter konnte», einfach ntebergemacht. Ein au» der Gefangenschaft befreiter Mediziner erzählte, daß dte österreichisch-ungarischen Sol daten,bet der Wefanaennabme ihre» gesamle» Eigeutum» beraubt wurden. Zur Unterbringung der »»fangeneu wurde« zumeist Ställe und Schuppen verwendet, bte nie gesäubert, nie mit frischem Stroh deleqt wurden «nd vor ferd« waren ußten im ochenlau» dte Rächte im Freien" perbringen. Erft äl» der Fleck- hu», der infolge dieser Zustände schnell zunahm, auch ' dte Zivilbevölkerung Übergriff, wurden Segenmaß nahmen getroffen. Die Gefangenen wurde« zu den schmutzigsten und niedrigste« Arbeiten verwendet. Infolge ungenügender Verpflegung gingen Tausende zugrunde. Bon allen österreichisch-ungarischen Krieg», gefangenen in Serbien dürften kaum »ehr al» zwanzig Prozent leben, zumal anch dte sani tären Maßnahmen völlig ungenügend waren. In den Spitälern selbst herrschten so arge Zustände, daß schließ- lich sämtliche Arrzte unb Mediziner typhuskrank wurden. «W.T.B.j Li- Kanzlerred« in russischer B-l-uchtmsig. b. Dte „Nowoje SSremja" nennt die Red« de» Sketch». kanzlerS „ein bedeuten»«» Material mit bedeutsamen Schlußfolgerungen". Dte Rede enthalt« im Vergleich zur Kanzler«-« vom November neue politische Moment«, tubew e zum erstenmal, allerdings „wahnsinnig übertriebe»«" Vorschläge zu einem für Deutschland annehmbaren Frte- LenSvertrage enthält, unb zwar in folgenden vier Punkten: Polen als ein von Berlin abhängiger Pufferstaat, Bel gien al» deutscher Vorposten gegen England unb Frank reich. von Rußland zu gebende Genugtuung für das den Deutschen reich-deutscher und russischer Unter, raneuschast geschehene Unrecht, und endlich Verhütung des Wirtschaftskrieges gegen Deutschland, der von der Entente schon jetzt festgesetzt wirb. Das Blatt «bliebt sein« Ausführungen: „Im November nannte der RctchKkcmzler di« Aufstellung eine» Friedenspro- aramm» eine Dummheit. Warum wendet er letzt die diplomatische Taktik an. von der er noch vor drei Monate» höhnend gesprochen. Es gibt nur eine Antwort darauf: Im vorjährigen November hatte Deuttchlanb Nisch als Aktivum, jetzt kann c» sich höchstens auf Verdun stützen, vo» dem e» aber durch französisches Heldentum ferngehalten wird. Wäre letztere» nicht der Fall, so hätte der Reichs- kauzler die November-Tonart jetzt wieder angewandt. Er ist eben bescheidener, weicher und entgegenkommender. Nun. desto besser." DaS gerade Gegenteil ist richtig. Der russische General Pleh»,. der früher das Oberkommando an Ler Nordfront urne- hattc, ist in Moskau gestorben. iW. T. B.) Die Deutschcnvcrsolgnng in Rntzland. Die russische Regierung hat nach sicheren Angaben sa gendes Dekret erlassen: Ehr m a l i g e d « u ts ch e Unter tanen, die seit 188» finnische Mitbürger geworden sind, dürfen bei Aktiengesellschaften oder Genossenschaften, die be rechtigt sind, Grundstücke auf dem Lande zu besitzen oder zu erwerben, weder eine Anstellung bekommen, noch Teilhaber sein. Die Bestimmung gilt vom IS. April 191« ab. jW. T. V.) Russische Erkenntnis. Englands Verlangen nach einem Handelskrieg mit Deutschland auch nach dem FriebenSschluß findet in Ruß land wenig Anklang. Ein russischer Volkswirt gibt in -er Zeitschrift „ Nowy Cconomist " eine Zusammenstellung der Gcsamtausfuhr der Bierverbantrsländer und stellt dieser die Ausfuhr der betreffenden Länder nach Deutschland gegenüber. Aus dieser Zusammenstellung er gibt sich, daß die AuSfuhtRnßlandSnach Deutsch. and doppelt so groß war als die Ausfuhr Englands. Frankreichs und Italiens nach Deutschland -usammen- genommen. Hieran» ergibt sich, daß das Interesse Ruß lands an das Fortbestehen guter Handelsbeziehungen zu Deutschland für die Zeit nach dem Kriege ein ganz ge waltige» ist. »«imntau-fiihr »uaftch, n. Dnctschland in MM»n«n Man Prajent England 11 -Mi 8U8 7,12 Frankreich 4 8N1 524 - »,88 Italien 1 733 284 14M Rußland 3 487 1884 47H1. Hieran schließt der Verfasser folgende Betrachtungen: Bet der Notwendigkeit, die außerordentlich hohen Zinsen zu zalKen für die Anleihen, die wir ausschließlich zu Kriegszwecken gemacht haben, lediglich zur Regulierung der aus dem AuSanbe zu oft zehnfach erhöhten Preisen be- zogen«, HeercSausrüstungen — an barem Gelbe erhielt Rußland nicht eine Kopeke — wird sich Rußland niemals ökonomisch entwickeln können, sondern wird ewig der Tributpflichtige von Westeuropa und Amerika bleiben. Rußland rollt auf abschüssiger Bahn »um ollen Bankerott. TS ist bedanerlich. daß so das Resultat des gewaltigen und opferreichen Kampfe» sei» wird. Aber solch ein Resultat wird unvermeidlich fei«, wenn wir nicht in anderer Weise unsere finanziellen Be ziehungen zu unseren Verbündeten regeln. Unsere Ber- oündetcn müssen un» entgegcnkommen. denn wir bringen bedeutende Opfer, wtr verlieren den deutschen Markt, wir treffen alle Maßnahmen zur Verbesserung -er Lage unserer Verbündeten unb zu ihrer Erlösung von ber deutschen Ge- ahr. Wir haben das Recht auf Kompensationen und diese müssen der Größe unserer Opfer entsprechen. Russische Umtriebe in Rnmänien. h. Das in Tnlscha erscheinende rumänische Blatt „Eeoul Dobrogej" publiziert einen sensationellen Artikel über usstschc Umtriebe in Galatz, Tnlscha und «deren Lanüestetlen. „Was sich da zuträgt" schreibt das genannte Blatt, „läßt uns glauben, daß wir unter russischer Herrschaft stehen. Russische Offiziere und Würdenträger besuchen sehr oft bte Galatzer Festung. Russische Dampfer machen ununterbrochen Fahrten nach unseren Häfen. Was jedoch rumänische Reisende betrifft, sind für sie die Grenzen Rußlands gesperrt, und nie mand traut sich über die russischen Grenzen, aus Furcht, als Spion verfolgt unb in» Gefängnis geworfen zu wer- den. Gleichzeitig entwickeln russische Offiziere und Behörden lebhafte Propaganda unb starken Terrv» tSmu» auf rumänischem Boden. Der General konsul Kartamtschew in Galatz tut so, als ob er Gouver- neur der rumänischen Donaufestung wäre." Da« genannte Blatt schließt mit Worte« be» Bedauern» über den Terror unb bte Skandale, durch bte Ler russische General Wtsol- kotn und sein Adjutant anläßlich der Sammlung für da» russische Rote Kreuz unter den Galatzer Bürgern Ent rüstung hervorriefen, unb sagt: „Wo bleiben unsere Be- Hörden? Wird stillschweigend zugegeben, daß wtr unter voller russischer Herrschaft stehen? Seit vierzig Jahren schmeicheln wtr un», ein unabhängiger Staat zu sein, und eute, wo so viel Lärm um die Unabhängigkeit und Zn- unft unsere» Volke» geschlagen wird, erhebt sich niemand, um gegen die russischen Heransforderungen zu pro- testieren." Russische Vorbereitungen in» Schmarze« Meer. Au» Ezernowitz wird dem „Lok.-Anz." gemeldet, -aß in sämtlichen Häsen de» Schwarzen Meeres, welche Stützpunkte der russischen Flotte sind, besonder» aber In Sebastopol, große Vorbereitungen zur Instand- ctzuna eine» möglichst g r oßen Kampsschiffparke» gemacht worben sind. Im Februar unb Mär- wurde»
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