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Dresdner Nachrichten : 04.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188702048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870204
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-04
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.02.1887
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Ix, bei, mm ita" , da»' Leitm laiche, vcch Stadt- da» Septennat. wie »n wollen. , se. Bürenslein durch Besetzung der varant dir,gkgrnleitige en übe,« ontrokt- itatuten üben in t finden diödlös gewoüäm wenn «ün auch der Berbaud kür die fiesem lolen Mitglied« eintntt. so »ich er ihnen sicherlich nicht wieder Stellen mit gleichem Einkommen verschossen können: auch wird die 'ie Höhe des bisher hielten Wochenlvhncs er- ser de» BuchdruckereiverbandeS auf jeden Full stellen Verlust erleiden werden. Diese Tool« »och »u «mftenl N Ä LL Interstü reichen. einen « . . joche sollte di« ob ihnen ein verband, dmdungen zu zeneißm achdrnken dorüber anregen, liebgewordene Stellen undVrr- ist, wirklich irgend welche Vor- oder ob der Terrorismus. den der Verband itglicder bei Streiks auSübt, dieselben nicht zu willen- ' thne» meist unbekannten Eentralleitung macht, von den Koblenzer Pionieren wnrde in ausgesunden. Der Als Grund Itorbene . Entseelte hielt den der Thal wird krankhafter ollte nämlich eine zehntägige Soldaten im Dienst eine Obr- o »u Herze», daß theilc zu bietm vermag, ai» seine Mitglieder losen Werkzeugen de, ^ Einjunger Leutnant icilicr Wohnung erschossen Revolver noch in der Hand. Ehrgeiz angegeben. Der Pers! Jestungshatt verbüßen, weil n einem «Soldaten >m scige gegeben hatte. Diese Strafe nahm er sich so er zu der tödisichen Waffe griff. Die beiden liberalen Vereine in München (der nationalliberalr Herein und der freisinnige Verein..Freu»blichen") werden nunmehr definitiv bei der ReichStagSwahl zusammengeben. Die gemeinsamen Kandidaten sind für München 1 Sedlmayr mail.). für München II Geich (deutschfreis). Letzterer hat erklärt, ein imperatives Mandat nicht aiuunedmen. da er eventuell für das Septrnnat stimmen werde: ferner erklärte er gegen da» Sozialistengesetz und gegen die Monopole zu stimmen. Eine unter dem Vorsitze des OrtSpsarrers von Röhrnbach in Nahem abgrhaltene große Versammlung eltheilte dem kle rikalen. aber Grv'ennals-sreundlichen Diendorfer ein Vertrauens votum und vollkommene freie Hand in der Septe»»ats-Frage. Ruch in Düsseldorf und zwar un Verein für christliche Hand werker und Arbeiter hielt der von dort versetzte katholische Kaplan Ley eine AblchtedSrede, in welcher er die Mitglieder ermahnte, bei der Reichstagswahl nicht dem Centrumskandidale» ihre Siunme zu geben, sondern einen solchen zu wählen, der iür das Seplcnnat sei. 3» der Hauükavelte des Schlosses Tatenhausen in Wests war der katholische Priester Gras Friedrich Leopold von Korff-Schmising- Kerssenbrock eben im Begriff, i»m Messelesen an den Altar zu trete», als er, der erst 52 Jahre alte, rüstige Mann, vom Schlage getroffen lodt zu Boden stürzte. Der Verstorbene gehört einer der ältesten " " - ' An' ' und begütertsten Familie» der westfälischen Aristokratie a». Die Polizeibehörde in Hamburg verbot zwei von frei. Seite a»demeldete öffentliche Wählerversammlungrn mit Grund lniinburgilchcn Vcreinsge'etzeS lrgiicl keinerlei osl ist sofort > worden. , ... und erklärte zugleich, auch künftig gelle Wähterveriammlunaen gestatten zu wollen. Es eschwerde von Seiten des Parteivorstandes erhoben In das FessiingSaesängniß zu Spandau ist ein Deserteur deS Kolberg'icken Grenadier-Regiments Sir. 9 rinaeliesert worden, welcher während der Okkupationszeit t» Frankreich im Jahre l871 ialinenflüchtig geworden war und später in der sranzösiichen Frcindenlegion gedient hat. Er wurde vor einiger Zeit ergriffen niid zunächst nach seinem früheren Garnisonort Stargard r. P tn.nsportirt, wo er zu 5 Jahren Festung verurthcitt wurde. In Spandau muß er seine Strafe verbüßen. Scharfrichter Krauts in Berlin hat wieder einmal seines Amtes gewaltet. In Beuchen in O -Schl. hat er den Gattrnmörder Bölt> cher enthauptet. Oesterreich. Der bekannte Führer der E,ecken, Ab« Dr. Riege,, wurde vom Kaiser in den Freiherrnstand erhoben. — Aus de», solennen Balle der Wiener Großindilftriellen verweilte der Ho entgegen früherer Gepflogenheit nur '/« Stunden. Ungarn. In Pest brachten mehrere hundert Studenten dem Intendanten der Howper, Grafe» Kealevich, cilieKccheniiiusik. wich und dem Abgeordneten Koinjathh gl wurde». Ursache ist die Entlassung Konijathti intervcnrrte Frankreich Präsident s - „France ": Nichts m den Beziehungen zu den Märkten rechtfertige die gegenwärtig herrschende» Beunruhigungen. Alle Gerüchte von Memungsverschieoenheite» >m Ministerium seien unbegründet Paris. Tic Kainmersitzung ani Dienstag hat wieder viel Lärm verursacht, allerdings mehr in den Couloirs, als im SitzungS saale selbst. Man berieth das Ackerbanbudget und der Kvmmiisivns- bcrichterstatter Vielte bemerkte, daß e i n Direktor für das Gestüt genügend sei und man einen abjchaffcn könne. Daraus unterbrach der konservative Abgeordnete für Eotes du Nord, Äoscher-Delangle. den Redner und ries: .Sie sind nur ein HanS-Narr! Sie dürsen rnchl so reden I" worauf er natürlich zur Ordnung gerufen wurde. Als Vielte seine Rede beendet hatte, beauftragte er Elcmenceau und Georges Perrin, Herrn Boscher-Delanglc seine Duellsordermrg zu überbrnigen. Derselbe hatte auch seine Zeugen gewählt, doch vermochte der Präsident Floguet noch rechtzeitig eine Versöhnung beider Gegner berbrizufuhren. — Im Senat stellte Laiond de ob dieselbe nicht das historische Gebäude Minister Bcrtbolot dem Abgeordneten Koinjathh gleichzeitig Ovationen bereitet des Opernsekrctäls. siir welchen ikreich. Mittelst Telephons unterhielten sich am 1. Februar Wrevh in Paris und der König von Velaren in Brüssel. In einem allgemein für insvirirt geltenden Artikel sagt die Saint-Mür die Anfrage an Schloß Ehambord erwerben wolle, üm die jür alle Zeiten Frankreich zu erhalten. Der die Regierung, o ' eseS cnviedertc um welches ertc aber, daß es sich um Privatcigenthum handle, sich zu kümmern der Staat kein Siecht besäße. — Der Prinz von Wales ist m Paris eingetroffen, er wird aber sofort nach Cannes Weiterreisen. — Der Abg. Duportal ist gestorben. Er war 1852 einer der größten Gegner des Staatsstreichs, doch demüthigte er sich später wieder vor Napoleon IH.. und bat denselben um eine Stellung, da seine Familie in Elend war. Unter der dritten Re publik gcrirte er sich wieder als einer der eifrigsten Agitatoren und gab sich für einen Märtyrer seiner Sache aus, wurde aber von Äambetta durch die Enthüllung seine- Briefes an Napoleon mund- todt gemacht. Er hat seitdem nie mehr eine Rede geharten, war in kemrr Kommission und eben nur noch Abgeordneter, um dir 9000 Frcs. Gehalt darür beziehen zu können. Bor 18 Jahren wäre sein Himchciden ein sensationelles Ereiguih gewesen, heute wird es kaum bemerkt. — Der Herzog d'Orleans wird in oaS Kgl. Militür- colleamm in Sandhursl eintrete». Jtalie« Der Kampf zwischen Italien und Abeflhnien bat ernstlich begonnen: aber es ist die europäische Macht, welche den ersten schweren Schlag erhalten hat. Am 24. v. M. hatte der Minister des Auswärtigen, Graf Robilant, geringschätzig in der Kammer ausaemten: »Lassen wir uns nicht durch em paar abessy- niiche Buschklepper, durch vier Strolche, beunruhigen; sie verdienen unsere Austnerkiamkeit kaum I" Zwei Tage später, am 26. Januar, wurden drei italienüche Kompaginen und SO Mann Irregulärer von eben jenen .Buschkleppern" unter Führung des abessyniscken Gene» rals Ra» Alula ausgeriebcn. und zwar m ziemlicher Näb« von Massa«ah. Der Gras Robilant kann wegen seiner zuversichtlichen Auffassung der Lage am Rothen Meere weniger verantwortlich ge macht werben als der Befehlshaber Vv» Massauah. General Grub, aus dessen rosige Berichts sich der Minister stützte. ES zeugt von wenig Wachiamlelt, daß dieser General von der planmäßigen Vor wärtsbewegung großer Massen abessynischer Truppen keine oder erst dann Kunde zu erlangen vermochte, als es zu spät war. Graf Robilant sprach >n der Kammer auch davon, daß Italien keine „Expansionspolitik" in Asrika beabsichtige. Diese Erklärung nahm sich schon wunderlich genug auS gegenüber der Thatsache, baß die Italiener seit zwei Jahren sich in Massauah nicht vom Fleck ge« rührt haben. Italien verzichtet in Afrika aus die .Expansionspolitik" einfach, weil es nicht tm Stande ist. sic zu ilvcn. Italien wird gegenüber der von ihm unterschätzten afrikanischen Macht genug zn ihun haben, um Massauah zu halte», auf dessen Befestigung cö Millionen verwandt hat. Weitere Millionen bedarf es jetzt zur Bcrtheidigung. Nach näheren Nachrichten über die Niederlage der Italiener bei Massauah sind von 480 Ansiedlern nur KO am Lebe» geblieben. Alle Kanonen wurden genommen, die Italiener räumien sämmlliche Außenpositioiien. Tie Abeffvnicr griffen Massauah am 27. v. Ni. an und erstürmten die ersten Vcrschanzungen. Der .Risorma" zufolge wurde »er Expedition «-alimbeni von Ras Alula «ine Falle gelegt. Derselbe empfing M! nordnun den Kamme» ,.. der Armee, sonne für , livischen Samdre und Meu In ^ Proteslnieeting und beschlossen h dem E Anläßlich > Abends raut« »urden jedoch, .7 WKammer »ine ohne daß eine der anzminister dürfte binnen Ku t von KO Millionen Franc» kür . . . «uiigüarbeiten um Antwerpen und , mdre und Meine beanspruchen. Brüssel veranstalteten mehre« Hunde melden, ehre« Hundert Militärpflichtige ein aus demselben, sich zu einem groben mich tzke Armutz» tzatzmi Kullurentwickelung hätten. ditiou Straßenauszuge nach dem Stellung-lokale zu begeben und dem SlelluiiaSkvmmiffar einen Protest zu überreichen Auch in den Reihen der Milizen nimmt die Aufregung zn. «»stlantz. Mit Recht nannte der frühere Minister 1 ' chill die von Salisbury befolgte englische Politik eine „gef und inkonsequente". , Die ,Thalsachen bestätigen diele- al- wollte man sich mit Europa über dir schließliche Räumung einige», aber rS kommt kein Resultat zu Stande. Lord SaliSburv erklärt in einem Alhem, daß er an einen nahe bevorstehenden Krieg glaube, daß aber leine erfahrenen Botschafter auf die Erhaltung des europäischen Friedens rechne», und es ist daher nur zu begreiflich, daß solche handgreiflichen Widersprüche einen ko präciien Geist, wie Lord Randolph Churchill, abgestoßen habt«. Letzterer scheint sich auch über die wahren Absichten der Großmächte, welche ungeachtet der ZritunaSgerüchle auirichtia friedliche sind, besser unterrichtet zu haben. Eine bemerkenswerthc That'ache ist es auch, daß gerade die englische Presse das Feuer in Europa anbläst und inan wird mit der Annahme iiicht stylen, daß die Engländer im Trüben fischen ' : die Großmächte auseiiiander- qypten zu annectire». Dieses . ilt Recht rin gefährliches ge nannt : es erscheint ganz besonders in solchem Lichte, wenn man an die große brennende Wunde Großbritanniens, die irische Frage denkt. Die Regierung gewährt der White Star Linie Suhsidlen, da mit dieselbe »ach den Plänen der Ädmiralität Schnelldampfer banen kann, welch« in Kriegszeiten als armirte Transportschiffe zu benutzen sind. Mir der Cunard- und der Jnmanlinie schweben Verhand lungen zu gleichem Zwecke. Dreizehn Passagiere des Cunarddampstrs „Umbria" richten eine Zuschrift an die „Times", in welcher sie gegen das inimec ärger werdende Hazardiplelen und Trinken aus den Dampfern protesiiren. Als Spieler bekannte Personen benutzen dieselben regelmäßig, um unerfahrene Leute zu rupst». So habe auf der letzte» Fahrt ein junger Man», der Alles verloren hatte, über Bord jpringcn wollen und sei nur zufällig zurückgchalten worden, während ein Herr und eine Dame Nachts durch Mvlddrohungen gestört wurde» — alles wegen Spielstreitigkeite». Bei drin Untergänge des Auswandererschisfes „Kapunda" sind mindestens 200 Perlvnen wngekonimen. Die „Kapunda" fuhr von Plymouth nach Australien und stieß mit der englischen Barke „Ada Melmvre aus offener See zusammen. Die „Ada Melmore" kam i» sehr beschädigtem Zustande nach Pernambuco. Em Theil der Mannschaft und Passagiere wurde von der französischen Barke „Ulysse" ausgenommen und in Rio de Janeiro gelandet, Andere landeten in Maceio und Bahia. Einzelheiten fehle» noch. „Kapunda" Auswanderern befanden sich Kajütenpossa- girre und 4l von der Mannschaft. Die „Kapunda" war ein eisernes Schiff von 1095 Tons und 1675 erbaut. Das Schiff hat schon wiederholt Passagiere nach Australien befördert. Die meisten Aus wanderer reisten unter dem sogenannten Nominations-Shstem: Personen, welche in den Kolonie» lebe», können Freunde zu Hause namha't machen, und wenn dieselben gesund oder sonst geergnet sind, erhalten sie Bassaae zu sehr reduzirten Preisen. London. Im Mansion House m Kork wurde eine Frauen versammlung obgehalten, in welcher man den Beschluß faßte, daß alle Frauen Englands der Königin zu ihrem Jubiläum ei» gemein sames Geschenk machen sollten. Dasselbe besteht in einem riesigen gestickten Teppich, der die Wappen aller der Städte zeigt, deren Domen sich an der Arbeit betheiligt haben. In der Mitte befindet sich das Wappen der Königin, umgeben von einem silbernen Lorbeerkranz und einer passenden Umschrist in Goldprrlen, die eigens da>» ge schliffen werden müssen. — Zn Mcrtbyr-Tyooil lebt eine Wiltwe Namens Ellen Lewis, welche in ihrem 104. Lebensjahre steht. Sie ist, obwohl schon seit 30 Jahre» blind, »och eine sehr geschickte Pcilcnslickertn und hat einen Arbeitsbeutel für die Königin ver fertigt. der das Bild der Souveräni» aus der einen, ihr Wapvrn aus der anderen Seite zeigt. Dieses kunstvolle, seltene Geschenk ist als erste Jubiläumsgabe mit der Photographie der Spenderin be reits nach Osborne abgegangen. Das erste 110-Tonnengcschütz. das schwerste Geschoß, welches je in England fertig gestellt wurde, ist am 1. Februar vom Arsenal in Woolwich nach vollzogener Prü fung adgeliestrt worden. Die Niesrnkunone ist nach Shvrbhrncß geschickt, woselbst Versuche der Küstrnvcrtbeidiguiia mit chr ange- Nellt werden solle». — Das Komitee des Knegsmimsteriums. welches daS Repelirgewehr empsvh c» hat, bestimmte die sofortige Fertig stellung von mehreren Tausend Exemplare», damit von aus 18 ver schiedenen Bataillone» ausgewählten Leuten Experimente mit dieser Waffe gemacht werden tön»eu. — Die Agitation für die Sonntags- ruhc ist abermals un vollen Gange; die in Hackney auSliegende Petition an das Parlament ist bereit» mit 11,000 Unterschritten be deckt. — Mr. Edward King, Notarialsiekretär und früherer Offizier, hat seinem Onkel, dem Untersuchungsnchtcr Henry Easty, Vitriol in's Gesicht geschleudert, weil ihm derselbe befahl, sich um eine bessere gesellschaftliche Stellung zu bemühen und jeiner Tochter inzwischen nicht den Hof zu machen «ulflarlen. Die Verschwörer Bendcreff und Genoffen fordern im, i in Ostrumelie» zum bewaffneten Aufstand aus, indein sie versichern, Rußlands Unlecstützunq sti gewiß. Die l nen wurden beschlagnahmt Grkeetzenland. Die brieflichen Nachrichten über den Ausfall der Wadlen ergeben, daß der Sieg der Reoieruna noch größer ist als die Telegramme au« Athen erwarten ließen. TrikupiS rechnet, daß er über 115 Stimmen in der Deputirtenkammer, welche aus IVO Abgeordneten besteht, verfügen wird. Eine solche Majorität ist in der parlamentarische» Geschichte Griechenlands noch nicht vorgekommen; TrikupiS wird nun zu beweisen haben, daß er sie zusammenzuhalten versteht, um seine Rcsormpläne durchzuführen. Amerkk«. Der Schatzsekretär Manning hat an das Repräsen tantenhaus ein Schreiben gerichtet, in welchem die Abschaffung des Zolles auf roh« Wolle empfohlen wird. Der Arbeiter-Au-stand in New-Nor Seite zu zeigen. In manchen Docks ruht die Arbeit fast voll kommen. Auch die wöchentlich bezahlten Arbeiter haben in Folge der Aufforderung der Strecker die Arbeit niedergelegt. Auf den Docks der Ozeaimnicn wird gearbeitet auf den meisten aber werden die Arbeiter durch Polizeibecmite beschützt. Die Agenten der ver schiedenen Linien erklären, daß die Neuangestellten Arbeiter freilich nicht so schnell arbeiten, daß sie aber in einige« Tagen den An sprüchen genügen werden. Aeaiflet»«. .Die Kunst ist international", ist ei» oft angewendeter Satz. Allerdings sind wohl alle Völker durch gleiche innere Bedürfnisse zur Schaffung ihrer Musik gekommen, allerdings hat die Entwickelung der Musik aller Kulturvölker eine im Allgemeinen gleiche Richtung turvölkcr eine im Allgemeinen gleiche Richtung genommen, auch die Tonschrift ist ftir alle die gleiche geworden — der das Kunstideal der einzelnen Böller. Da-, was dieselben an ftnvfindnngS- und Seelenleben in ihrer Musik niederlegen wollten, muß sich ie nach Kulturentwickelung, nach Temperaments- und Charakterbildung doch verschieden gestalten. Mit Recht können wir sagen, die Kunst bat sich, vom allgemein menschlichen Stumme ans. m nationalen Zweigen entwickelt. Daß der herrlichste dieser Zweige seit Langem schon der deutsche Kunstzwcia ist, wer wollte das nicht anerkennen? Breitet er doch seine Schatten über die gesummte Kulturwrlt aus I Bildet doch deutschr Musik den Hanprbettandtbeil aller Musikprogramme in Petersburg wie in Rewyork, in London wie m Pan«, neiat sich doch auch Italien wie Spanien immer mehr vor der Unwiderstehlichkeit deistschcr Kunst I Daher ist es falsch, zu Ind «enn selbst Hetichchwch» Schob«, on kbrer ^ « hätten, «ä« e« denn nie unsere Komponisten Nicht ein noch emvffMicher«» In dem stolzen Bewußtsein, daß die klüthen unsere» deutschen Geiste» die Welt beherrsche», darin liegt wahre Befriedigung, wahrer Patriotismus. — Es ist neuerdings nun dir Meinung ausgetreten und auch öffentlich zum Ausdruck gelangr die Programme derSlnfontekonzerte der Kgl. Kapelle enthielten unverhäftiiißmäßia viel Musik Naviicher Komponisten Dieser Behauptung ist leicht statistisch zu begegnen. Es bedarf nur einer Durchsicht dieser Programme, um nachzuweisen, daß im Laufe von 29 Jahren unter den vielen Hunderten ausgesührter Kompo sitionen sich bis jetzt nur sechs slaviscken Ursprungs tu finden, und »war sind dabei vertreten die Russen mit drei Kompo nisten (Glinka, Borvdine und Tlchaikowsky) und 4 Werke», die Kroaten durch Mihalowich <l Werks und dieCzechen durch Dworat (i Werk), zu denen heute als 6. slaviicher Komponist der Ezeche Snn tana mit 2 Werken kommt, von dem die sinfonische Dichtung „Moldau" amgesührt werden soll. Wenn sich nun hieraus craiebt, daß die Slave» in den Srnsonicprogrannnen sogar äußerst bescher den Vorkommen, so bleibt nur übrig, die Ursache zu der oben nngr grbenen Meinung in falsch verstandenem Patrioüsmus zu suchen. Der Ansang deS Unterganges unserer neuen deutschen Große würde eS werden, wenn wir in eitler Selbstgenügiamkeit, in Selbst»«- götterung verschmähen wollten, fernerhin an Dem Tbeil zu nehmen, was die anderen »ritstrcbenden Völker aus ihrem Gerste heraus ge schaffen haben. Aus politischem Gebiete ist ein kräftiger Haß gegen Alles, was uns haßi, eine gesundeAeußeruiig der Vaterlandsliebe ^ aber die Geistesblülhen der fremden Völker wollen wir nach wie vo. mit genießen, deren befruchtende, neue Anschauungen veriniltelnde, Stillstand verhindernde Kraft wollen wir uns nicht entgehen lassen — Diese Bemerkungen haben nicht den Zweck, für bas einzeln. Werk, welches uns heute vorgeiübrt werden soll, Propagauva machen, sie wollen nicht dem Urtheil des Kritikers, dem stidieklwen Gefall! ! des Publikums vorareiien: sie sollen nur dazu beitragen, daß nich! kalich verstandener Patriotismus demselben von vornherein feindlich entgegentritt und daö freie Uilheil trübt. Das von dem berühmte» Schlachtenmaler Prof. Albrech: Ludwig Schuster »ach einer Skizze des frühere» Feldposlsekretärs. jetzigen Poildircltors Noswski, vortrefflich ansgckührte Gemälde: „Szene aus dem Feldposlleden von 1870/71 vor dem Schloß zn Versailles", welches das Beamtknpeiivnal des Dresdner kai er!. Obcrpvstdirektionsbezirks voriges Jahr ihrem in den Ruhestand ge tretcnen Ehei, Herrn Geheim. Postrath Züschncr widmete, ü: nnnniehr in phmopraplnscher Vervieffältigung und in verschiedenen Grützen im Verlage von W. Hoffniann in Dresden erschienen und dadurch auch bei» größeren Publikum zugänglich. Das Bild führe aus jene denkwürdigen Tage zurück, wo Hcrr Gcheim.-Rntli Ziüchm e i» den glorreichen Jahren 187071 als 'Feldoberpostmeistec in dem Hauptquartiere und >» unmittelbarer Nahe des obersten KriegSber»., lv Großes für und mit der deutschen Feldpost gewirkt. Dassel« gicbl eine Szene wieder, welche sich vor dem Schlvßhoie zn Ver sailles abspicit. Von der großen Avenue her gesehen, sällr der Buck auf das stolze Schloß zu Versailles nut semcr nioiuimenIalen Archr lektur. Auf dem breiteil Platze vor dem Srhloßhcn steht der Feld- oberpostmeisler, umgeben vv» seinem Stabe, und inlpizirt eine vor- bcigehende sächsüchc Feldpostabtheiluna. Diese bewegt sich von rechts her. und muß, dem Schiiittgerinne der Straße folgend eine Kurve beschreiben, iodaß die ganze Gruppe sich in wirkungsvollster Weise entfaltet. Die an der Spitze des Zuges reitenden Feldpostsekrctäre haben die Hand zum Honneur erhoben, während der Jeldvestmeister (jetzige Postdirektor Lenk in Wurzen) gleichfalls salutirenv sei»Roß auf den Cbes zu lenkt, um Rapport zu erstatten. Jn> Mittelpunkt des Gemäldes stehend, blickt der Feldoberpostmeister. im Mantel daraestellt, »ach rechts und mustert die defilirende Abtheilung, deren kraftvolle Reiter und Rosse aus dem Nahmen herauszutrcten ichcincn. Ganz vorzüglich in Haltung und Porlrätähnlickkeit ist der Feldoberpostmeister getroffen, aber auch die übrigen Personen, soweit es sich nicht um Nebenfiguren handelt, sind von lebens- warmer Achnüchkeit. So erkennt man aus den ersten Blick in der unmittelbaren Umgebung des Feldoberpostmeisters den jetzigen Obervosidirektor Ritzlcr in Schwerin, die Posldireklorcil Kreker (Frankfurt a. M.) und Krohne (Oldenburg), sowie den verstorbene» Postdirektor P inlwart in Berlin, welche damals dem Feldobcrpost- anrt zirgetherlt waren. Auch die Beamten der sächs. Feldvojlab- theilung sind iämmtlich vertreten. Links inr Vvrdcrgrunde des Bildes schwingt sich em Feldposlilloir in den Sattel, während ein Felbvostschassner ihm noch die letzten Weisungen ertheilt. Auch an französricken Zuschauern des deutschen Fcldpostschaujpiels fehlt es nicht, und der Künstler hat es verstanden, alle Figuren in einheit licher und wirkungsvoller Weile zu gnippiren. Als Judith ii» „Uriel Aco»a" beginnt heute Frl. Brandt- mann ihr mehrwvchentliches Gastspiel am Kgl. Hoftheater (Alt stadt). Die heutige Vorstellung findet zu ermätzigten Preisen statt. Die Künstlerin hat bekanntlich un vorigen Jahre hier bereits ein er folgreiches Gastspiel nbsolvirt. s- Zum Benefiz für den beliebte» Komiker des Residciizthea- terS, Herrn Georg Tvrkowski, geht heute eine Novität „Der Waldteufel", Posse mit Gesang in 4 Akte» von Mannstaedt m Szene. Die Posse, welche in Berlin seit längerer Zeit mit großem Beifall gegeben wird, ist mit den besten Kräften des Resideuzthca- ters besetzt worden, außerdem hat Direktor Karl sein Möglichstes für die Ausstattung der Novität gethan, so daß auch hier ein Erfolg in Aussicht zu stellen ist. Der Benefiziant, welcher sich rm „Mädel mir Geld und „Stabstrompeter" als Cbarakterkomiker so lrcsslich zu bewähren wußte, verdient siir den heutigen Abend die volle Sympathie aller Freunde der heiteren Muse und dazu ein brechend volles HauS. f Fräulein Therese Malten, der verehrte Gast unseres Stndttheaters — schreiben die „Bremer Nachrichten" — sang am Sonntag Abend als zweite Gastrolle die Elisabeth im „Tannhäuscr". Der Erfolg war ein wirklich sensationeller; daS gelammte Publik»»! gcrielh über die glanzvolle Leistung der Künstlerin außer Rand und Band. Frl. Matten faßt die Elisubeth hochdramatiich mn ohne darum die lyrisch weichen Momente zu vernachlässigen; im Gegenthcil erreichte die treffliche Sängerin auch durch die zartmuigc Wiedergabe jener Stellen, in denen sich das sinnige, gemüthvollc Wesen der Elisabeth so schön offenbart, nicht minder große Wirkung als durch den leidenschaftlich pulsirenden. echt dramatischen Gesang im Finale des ziveiten Aktes. In Hinsicht der Darstellung erwies sich Frl. Malte» durchweg als die berufene Künstlerin, deren her vorragende Stellung nicht zum Wenigsten auch durch ihre bedeutende schauspielerische Begabung gefestigt wnrde. -s Die Herren Pianist K. Heß, Kammmiiusiker Blumcr, Stenz und Schreite», deren erste Karnniermusiksoiree sich eines so zahl reichen Besuches und warmen Beifalls zu erfreuen hotte, veran stalten für Montag den 7. d. rmen zweiten Kammermusik- Abend in Brauns Hotel. -s- Für den zweiten Bortrag, welchen P. K Rnsegger morgen. Sonnabend den 5. ds. halten wird, ist die Mehrzahl der verfügbaren Billets bereits verkauft. Die wenigen Billets über welche die Burdach'sche Hofbnchhandlung gegenwärtig noch zu drs- ponrren hat, dürsten dei der starken Nachfrage noch im Laufe des heutigen Tages vergriffen werden. 7 Dre Strauß sche Operette „Die Fledermaus" gelangte gestern in Berlin zum 450. Riale zur Ausführung. -s Direktor Pollini hat soeben eine» Vertrag unterzeichnet, demzufolge sein von ihm entdeckter, ausgebildetcr, berühmt gemachter und für länge« Zeit in General-Entrcpriie genommener Tenorist Heinrich Botel, im August nach Amerika geht, um dort während der ganzen nächsten Saison zu gastiren. 7 DaS von Frau Helene Walden für den 14. d. veran staltete WohlthätigkeilSkonzert zum Besten der „Grauen Schwestern" ist. um eine Kollision mit einer au> denselben Tag fallenden Fest lichkeit des Elisabeth-Vereins zn vermeiden, auf Sonnabend den 19. d. verschoben worden. Das Programm bleibt unverändert. -s- Gcvrg Unger. der bekannte Wagneriänger und vorzüg liche Bayreuther Siegfried, ist vorgestern in Leipzig gestorben 1 Eine neue Tragödie von Ricb. Boß „Alexandr a" erzielte bei ihrer ersten Aufführung in München einen durchschlagenden irown ist für die nächste Sm Erlolg. Miß Gertrud« Cloete > ön siir die Londoner Povularkonzcrte engagirt worden — eine beste« Empfehlung konnte die anniulhige. begabte Sängerin für ihr ani 10. d. stattfindendes Konzert im Saale des Hotel de Saxc wohl kaum finden. -s Der UniversitätSgesangverri» „Paulus" in Leipzig führt am 8. ds im neuen Gewaiidhause ein neues Chorwerk „S i eg iin Gesang" von Edm. Kretschmer aus. Der Verein hat den Kom ponisten eingeladcn, sein Werk persönlich zu dirigircm * Kindliche Rache. Kleines Mädchen zur Mutter: „Mama, des Bäcker« Gcrtnid hat gesagt, mem Vater sei ein Bücherwurm." - „M'Mtcr: „Und was vast D» daran, erwiedcrt»" — Mädchen: „Dann sei ihr Vater cm Mehlwurm "
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