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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050416010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905041601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905041601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-16
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1905
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Fordern» aus crung«», ivelchem «s L-- ^ Z '7 « r» s «'S rrl chst L L » . »» 8 stntz die Kaste nicht in der Lage sei. den der Aeijte nachzugedcu. Jetzt ergibt sich. . «Grunde die Kasse die erhabenen Forderungen nicht dewilligen sonnte. Die beiden ersten Bemmen der OrtSkrankenkasse, die noch einige Tage vor der Verhandlung ihres Amtes nmiteten, wurden nämlich mege» Unterschlagung zu empfindlichen "tesän-iiichtralen verurteilt. Der ist eS allerdings nicht wunder bar. «venu die Kasse keine genügenden Mittel besitzt. Die polnischen S o k o I v e r c i »e haben lange Jahre hindurch die Oeffentlichkeit zu täuschen gesucht, indem sie er klärten, ikrc Tätigkeit sei lediglich turnerischen Zwecke» ge loidmet. Tatsächlich sieden diese Vereine im Dienste der grob polnischen^ Agitation. Das zeigt sich immer deutlicher jetzt, ivo die Sokvlbewegung soweit erstarkt ist, dar, man sich nicht mehr scheut, ofsen mit dt'in politisctien Programin hervorzutreien. Aus dem letzten in Posen abgehallene» Deleg>ertentagc der Sokoloereinc erklärte der Vorsitzende des ^vkol-Vcrbandes, Neichsragsabgxordneter v. Chrzanowski Posen, in einer An sprache folgendes: „Wir halten es für erforderlich, das; die Vereine außer den turnerischen llcbungen sich auch der Pflicht untevziehen.^Naiivnalgesnbl und Bildung, Selb-stbildnng ini nationalen Sinuc, zu pcrbreitcn. Hicl'ür läßt sich ei» Schema kür alle Vereine nicht vorschreibcn. Cs gibt z. B. Vereins- oorstände in Schlesien, Weslpreußeir uns in der Emigration, welche die polnische Sprache nicht genügend beherrschen. Da wäre es nun Ausgabe der Vereine, polnische Schreib- und Lcse- lurse einzurichten, wogegen die Behörden keine Einwendungen werden haben können. Tür kleinere Vereine würde es nch empfehlen, polnische Literaturklirse zu veranstalten nnd Vorträge über die polnische Geschichte und Literatur halten zu lassen.... Wir werden es uns angelegen sein lassen, die Abhaltung von zwei Versammlungen monatlich lwrbeizuNlhren. Als weiteres Ziel müssen wir die Aiisbreitniig der Bildung unier dem Volke ins Auge sasseu. Viele Vereine machen liamig Ausslüge. Es wäre gut, wenn sich die Teilnehmer solcher Ausflüge mit Leitun gen, Gleiuentarbnchern usw. versähen, die für Kinder und für das gewöhnliche Volk geeignet find, nnd gleichzeitig ui den bei den Ausflügen zu berührenden Ortschaften Nachfrage hielten, ob dort polnische Heitlingen und Zeitschriften gelesen werde». In der Betätigung, dieser Arbeit sollten alle Vereine ihren Ehrgeiz suchen. Eine diesen Forderungen entsprechende Re- wlntion wurde einstimmig gngenommen. Die Sokolvcreine be kennen sich damit immer offener zu einer politischen Tätigte« l. Sie kvollen eben dem Kampfe gegen das Teullchtnm dienen und Verständnis und Opserwilligkeii für Ke Ziele des die Wiederherstellung einer polnischen Selbst- iiäudigkeit erstrebenden AllpotentnuiS in die breitesten Bolks- 'chlchlen tragen. Sache der SlaatSregicrung ist cs, solchen Be strebungen energisch entgegenzutreteu. Ungarn. Das Erettttivkoinitee der koalierten Opposition beabsichtigt demnächst ein weiteres A r b e it s p r o gra m in d e S Abgeordnetenhauses fe'tznstetten. Kossnth iviiuscht die Entsendung eines Ansichuffcs zur Vorbereitung eines 'elbstandigen Zollgebietes nud zur Regelung der Zoll- und H andclsver s, ältnisse mit Oe st errei ch. Doch iväre Oesterreich nicht zu den McistdcgniiftigniigSstaateil zit zählen, sondern es muhten für die österreichischen Tndiislriearlikel .5,) bis 7" Prozent höhere Be günstigungen gewährt werden, damit das Ab'akgebiel für unga ri'che Landwiitichastsprodukte gesichert iväre. 'Das Abgeordnetenhaus nahm den Mißbilligunqs- antrag des Abgeordneten Eötvös mit großer Mehrheit an und vertagte sich hierauf bis zum 8. Mai. Frankreich. Der frühere 'ranzösische Botschafter in St. Petersburg Antoine Lefevre de Ladoulat-e, Sohn des berühmten Schriftstellers Edouard Laboulaye. ist gestorbe n. Mil dem Namen des nun Hingeschiedenen, der, am 6, Januar 1888 geboren, im 72. Lebens!,ihre stand, ist der Abschluß des russisch-franzöui'chen Bündnisses innig verknnost. Im November 18Ä wurde er als Nachfolger des Generals Aphert mit dem Bvtschaflerposien in St. Petersburg betraut, den er bis zum Jahre 1891 innehalie, um dann durch Herrn von Moittebello ersetzt zu werden. Die beiden Jahre seiner diplomatischen zösiscken 'Admirals Gervais in Kdonstadt im Jakre 1391 nxnen charakteristische Shmvlome der zwischen Frankreich nnd Rußland sich vollziehende» Annäherung, die dann durch das Bündnis besiegelt werden sollte. Der die Verschwörungs-Angelegenheit Sam bo u r i n i bearbeitende Unleriuchnngsrichter verhörte vorgestern eine Anzahl neuer Zeugen, insbesondere einen Hauptman» bei der KolonialPnfaiiterie j» Toulon namens Maroir, dem Tambourini vor zwei Monaten Gr die Beteiligung an dem Komplott gegen die Regierung 150 000 Francs geboten hatte. Der Senat trat in die Beratung des Kolonial-Etats ein. De Envereitle betonte die Notwendigkeit, St. Jacques, Diego Suarez und Dakar, ebenso wie Biseria als Flottenslützpunftc zu befestigen, da die japanischen Siege eine lebhafte Ausmerk- icrmkeit im fernen Osten erforderlich machen, Belgien. K ö n i g Le o p o ld, der am 9. April seinen 70. Geburtstag feierte, befand sich an diesem Tage in Venedig, wie der „Adrialico" meldet, in Gesellschaft der Prinzess! n Clement ine. was ans eine versöhnliche Stimmung zwischen ihnen schließen läßt. Der König reiste nach Gibraltar ab. Brussel, das keine Gelegenheit versäumt, Feste zu leiern, beging den Ge burtstag des Königs nur durch eine Parade, Die Abgeordnetenkammer nahm das deutsch-bel gische H a n d c lS a b t ani m c n mit 82 Stimmen bei 47 Stiinm- enlhaltungen a». Holland. Der niederländische Gesandte in Wien, Joirkhcer de Weede, ist zum Minister des Aeußcren ernannt worden. Die Ernennung wird daraus zu rückgeführt, daß die Königin einen erfahrenen Diplomaten an der Spitze der auswärtigen Angelegenheiten wünscht, damit,den Niederlanden keine Ver legenheiten aus den Ereignissen in dem matayischcn Meere erwachten. Nach drei Monaten wird Weede nach Wien zurückkehren. Türkei. Die Kamm erwählen auf Kreta, die, wie bereits gemeldet, im allgemeinen ruhig verliefen, wurden, wie nian aus Athen schreibt, in acht Wahlorten durch die Unzufrie denen vereitelt. In Vamos erschienen bewaffnete Insurgenten und verhinderten den Wahlakt. Es wurden Schüsse zwischen der Gendarmerie und den Malkontenten gewechselt und einer der letzteren verwundet. Auch in Drepanws fand ein Kamps statt, wobei eS Lwei Tote gegeben haben soll. In den Orten Lakka und Praic- wurde die Wahl dadurch vereitelt, daß be waffnete Oppositionelle die beiden Friedensrichter Protopavakis und Skala am Wahltage nach Therissn entführten. In Lakka erschien, wie „Neon Asty" berichtet, Oplarchigos Malindratos mit mehrere» Bewaffneten bei Protopavakis und sagte: „Im Namen des Königs lheorgios befehlen mir Dir, nach Therifsa ins Hauptquartier zu kommen." Als der Friedensrichter er klärte, er erkenne die Autorität des Malindratos nicht au, wurde er mit Gewalt nach Therifsa gebracht, am nächsten Tage ledoch auf Geheiß Vcniselos' sreigelasfen. — Der Zusammen tritt der neugcwähilcn kretischen Kammer soll am 16. April erfolgen. Bulgarien. Die in Sofia eingeaangenen Einzelheiten über die Bluttaten der griechilmen ritschani riefen in der Bevölkern» die größte Erregung hervor, die Regierung zu energischen garischen Elements in Makedonien aut. men laut, weiche zu Repressalien an den in Bulgarien leben den Griechen aufsordern. Die makedonische Presse sordcrt zu grausamer Vergeltung auf. Die Blätter erscheinen mit Trauer rändern anläßlich des durch Griechen verübten Gemetzels. Der akademische Senat verfügte die Einstellung der Vor- lesungen. Tie Studenten setzen die öffentliche» Auszüge fort. Amerika. Ter KricgSsckretär in Washington hat ein persön liches Belobigungsschreiben an den Ncgerarbeiter Ellis gerichtet, n er Ellis offiziell ho' anden in Zago- rnng und in der gesamten Preise Ein Teil der Presse sordcrt Schritten zum Schutze des Kul men aus. Vielfach werden Stim- in dem er Ellis offiziell hohe Anerkennung dafür ausspricht, daß dieser seinerseits die Statue Fricdrichs des Großen vor Beschädigung durch Dynamit bewahrt habe. „Daily Ebroincle" meldet aus Ncwyork: Nach Aeußerun- aen, die in Wallstreet in Umlaut waren, erwägt man gegenwärtig eln großes Finanzproiekt, dessen Ziel die Begründung eines Eisenbabntrusts mit 400 Millionen Pfund Sterling Kapital fft. ES heißt, daß die Gesellschaften der Newyork Central Rail wav, der Chicago nnd Northwestern- und der Union Pacisic-Rail road. <owie diejenigen Linien, die unter ihrer Aussicht stehen, ver einigt und eine einzige Gesellschaft bilden werden, die den größten Trust in den Vereinigten Staaten darslellen wird. «imst Ilird Wissenschaft. s Im Körrig l. Opernhause findet heute l? Uhr) das Palmsonntag-Konzert zum Beste» des Unter- stützungssoiidü für die Witwen und Waisen von Mitgliedern der König!, musikalischen Kapelle sialt. Zur Anssnlirnng gelangen: Verwattdlnilgüniusik und Schlußszene des 1. Aktes, für Loli, Chor und L rchester, Karfreitagszanber, für Soli nnd Orchester, ans „Parsffal" von Rrcbard Wagner. Parsifal: Herr Dr. von Vary, Gnrnemauz: Herr Rains. Sinfonie lNr. 9, N umll, op. l2k>I mit Schluhchor über Schillers Ode: „An die Freude" von Beethoven. j- Im König!. Schausvielhause wird heute l? Uhr) „In > inS Cäsa r" gegeben. 4 Im Refidenz-Theater begann gestern abend Josef Kai»» mit mehr als außerordentlichem Erfolg sein leider nur kurzes Dresdner Gastspiel als Franz Moor in Schillers Trauerspiel „Die Räuber". Das Haus nmr auSverkaust, das Orchester geräumt, der Beifall an den einzelnen Aktschlüssen stürmisch nnd die Stim mung für den illuslreii Gast, dem man nach seiner großen Szene im fünstcn Aufzug begeisterte Ovationen brachte, wahrend des ganzen Abends enthusiastisch, lieber seine eminent bedeutende Leistung als Franz Moor ist im übrigen niclüs neues zu sagen. Kainz spielte, wie jchon dos letzte Mal, den „räsonierenden Bösewicht" mit der ihm eigene» schauspielerischen Selbstherrlich- keit, die sich oft mehr als nötig über die Rolle stellt, sie zu Wirkungszwecken allzustark mit einem Uebergewicht von 'Nuancen belastet, aber an den .Höhepunkten der Dichtung mit einem wunderbar leidenschaftlichen Schwung, mit einem Einschlag diabolischer Dämonie und mit einer auf der ganzen deutschen Bühne nur ihm in dieser glänzenden Weise zu Gebote stehenden Beredsamkeit, durch die er sich in der prachtvoll gesteigerten Trauinerzählnng des letzten Aktes einen höchst persönlichen Triumph erspielte. Alles in allem: ein glückverheißender "Anfang, der Außerordentliches für die kommenden Tage im Residenz- Theater verspricht. Die Freude darüber konnte auch die dar stellerische Umgebung des Protagonisten uns nicht verderben, die meist nur wenig erfolgreich, aber mit Ernst und Eifer die ihr völlig ungewohnten Aufgaben zu lösen versuchte. Doch davon morgen mehr. >V. f Die Direktion des NesidenztheaterS gibt, das Kv i n z - G a st s p i c l betreffend, nochmals bekannt, daß es infolge des großen Andranges rurr möglich ist, bestellte Sitze bis mittags 2 Uhr reserviert zu halten, — Der Wochenspiel- plan ist. wie nachstehend, scstgestellt: Sonntag nachmittags: „Ter Familicntag" fAmang 8s:, U'hr, gewöhnliche Preise): abends: „Rosenmomag": Herr Kainz als Gast. Montag: „Weh dem, der lügt": Herr Kainz als Gast. Dienstag: „Die Jüdin von Toledo": Herr Kainz als Gast. Mittwoch: „Weh dem. der Uigt", letztes Gastspiel Jos. Kainz'. Sonntag, den 28. April l Ostersonntag), beginnt Herr Alexander Girardi vom Theater a» der Wien in Wien sein Gastspiel in Raimunds „Verschwender". Bestellungen für das Girardi-Gastspiel wer den bereits letzt entgeqenaeiiommen. V Im C e n t rg l-T h ea t e r siiidcn heute Sonntag zwei Vorstellungen statt, und zwar nachmittags l»4 Ubr bei er mäßigten und abends sä.6 Uhr bei gewöhnlichen Preisen. Das Programm für beide Vorstellungen ist das gleiche: „Die Damen vom Ballett", Original - Ballett - Pantomime in zwei Bildern von Grcco Poggiolest: hierauf: „Die Zauber geig c", Operette in 1 Akt von JacqueS Offenbach: zum Schluß: „Ein Nachtsest in Siam, großes Ballett-Divertissement von Greco Poagiolesi. V Im KnrfrcltagSkoiizerte des Luther-Kircheiichores wild eine den Dresdner» bekannte Künstlerin, die ebemalige Hof ovcrnsängerin Frau Matkilde Fröhlich, jetzt i» Wien, die Alt Partie in der Albert Pecteffchen L-moN-Messe singen, während die übrigen Soli von der Hvsvpernsänaerl» Frau Na st, den Herren Nictan, .Hosopernsänger, und Eugen Franck über nommen werden. h Morgen Montag <7 Ubrj findet der VI. Petri-Streich- quartelt-Abcnd im Musenlwuse statt. Programm: Mozart: 6-ctur: Üaydn: l'-llnr, ou. I Ar. 8; Beellnwen: L-clur, op. ISO. 4 Morgen Montag findet in der Pädagogische» Musik schule eine Elemeniarschiiler-Prüfung statt, bei welcher Gelegenheit Melodien aus Webers „Oberon" besprochen werden. V In der Ehrlickschen Riusikjchule fand am Donnerstag vor einer zahlreich erschienenen Festversammlung, auch Frau Prinzessin Neuß XXVI. war anweiend, eine Feier statt. Sie galt dein Jubiläum des Herrn Carl Wenge- eld, der seit 25 Jahren ununterbrochen als Lehrer für ffoiinspiel an der Anstalt wirft. Mit lebhaftem Beifall wurden sowohl die Violinvorträge der Schüler des Jubilars, als ins- besondere die Gesangsleistungen der Damen Frl. v. Nestorowsky lLchrerin Frl. Zimmermann) und Frl. Surkoss sLehrerm Frau Goeriscii-Mcdesind) ausgenommen. Den Höhepunkt der Feier bildete die Ansprache des Direktors Lehmann-Osten, der dem verdienten Lehrer mit warmen Worten für seine hingebende nnd erfolgreicin: Tätigkeit den Dank der Schule auSsprach unk ihm außer einem künstlerisch ausgesührten Diplom ein in sinnigem Blumenschmuck verhülltes Geschenk seiner Kollegen und chüler überreichte. st Eine populäre Schiller-Aiidersen-Säcular- Feier findet am 2. Mai im Vereinshaussaale, abends Uhr statt, arrangiert von Frau Marie Karchow-Lindner und Frau Alma Rincklebcn-Nachtiaal unter Mitwirkung her vorragender künstlerischer Kräfte. Billetts bei Tittmann und bei Bock lPragcr Straße). -j- Der Verein „ L> a n S H o l b e in ' bat im Anscbtuk an die dies- iäbrig« Ausstellung der Schulerarbeiten tm S. Stock ver König!. Itun»- gewerbeschule eine Sonderausstellung veranstalte». Er stellt bauovnwttch die in der letzten Zeit verserngten Pereinskonknrrenjarbcitcn zur Erlangung von Einladungskarten und Postkarten zu Festen, Fcst- zeitungen, Plakaten und Geschenken au». 4 Herr Paul Haase, ebemaliger Schüler deö Herrn Konzertsängers Eduard Mann, Hochschullehrer am Konial. Konservatorium, Halle kürzlich als Pilatus der Johannes-Passion bei einer Aufführung deS Bach-Verrins in Leipzig hervorragende» Erfolg. Zwei andere Schüler MannS. die Herren U l> l und S t o ck, bewährten sich als Solisten <Avam und Raphael) >>« einer Ausführung der „Schöpfung", die in Pirna stattfand. s Der ehemalige Königs. Sachs. Hofichauspieler Smil d. Osten ist, wie bereits telegraphisch gemeldet, am Donners- tag zu Oskarshamu in Schweden gestorben. Das letzte Weihnachksiett verlebte der Künziter noch tröstlich und glücklich in seinem geliestten Dresden im Kreise der Familie. Schon damals äußerte er die Absicht, die aufreibende Tätigkeit eines Theater- direktors und gastierenden Schauspielers in Balde aufziigeben, um sich in Elbtlorcnz, wo er die schönsten Stunden seines Lebens, die reichsten künstlerischen Erfolge in seiner Büstnenlanfbnhn erlebt, zur Rüste zu setzen. Das Schicksal hat es anders gewollt, er sollte die Erfüllung seines Traumes nicht mehr sehen. Die Tournee, die er nnmtttclbar nach Weihnachten durch Schweden antrat, sollte ihm die letzten Bühnenlorbeeren bringe». Schon am l. Januar mußte er wegen einer schweren Erkältung das Hospital in OSkarshanm anssuchen, das er nicht mehr verlassen hat. Lang sam siechte der Künstler dahin, bis er vor ungesähr einer Woche einen Schlagansall erlitt, dessen Folge» er am Donnerstag erlegen ist. Drei Töchter, von denen die eine unserer Königs. Hvfvpcr, die andere dein Hoftheater zu Altenbnrg und die dritte als ingend- liche Liebhaberin dem Stadttheater zu Bremen angebört, beklagen den Heimgang des geliebten Paters. Die Witwe des Künstlers ist die bis vor zwei Jahren dem Königs. Hofschanspiel als Mit glied angehörende Schauspielerin Rosa v. d. Osten-Hildebrandt. Geboren war der Verewigte am l2. Januar 1847 zu Fürstenwaldc a. O. wo er seine früheste Jugend verlebte, uni sodann das Naumburger Gymnasium zu besuchen. Nach kaum vollcndetem 13. Lebensjahre trat er m die schwedische Marine ein, der er 9 Jahre, zuletzt als Deckoffizier, onaehörte. Nach mannigfachen Irrfahrten entschloß sich Osten, zur Bühne zu gehen, und betrat im Jahre 1873 in San Francisco die weltbedeutenden Bretter. Der junge Künstler spielte zunächst in deutscher Sprache, versuchte sich aber dann auch auf dem englische» Theater mit großen, Erfolg, bis er nach wenigen Jahren Amerika verließ, um sich nunmehr in Deutschland als Heldendarsteller Lorbeeren zu holen. Sein erstes Engagement fand er hier am Stadttheater zu BreSlau, das er bald Pollini für das dortige Stadttheater gewonnen, dem er dis zum Jahre 1880 angehtzrte, da- ihn als Nachfolger Friedrich DettmerS an da» Dresdner Hostheater führte. Hier soll , Macht seiner beflrchrnde» Persönlichkeit uamentltch tm Drama, zugleich aber auch als ausgezeichneter Bonvs Erfolge erzielen. Sein Manfred und Conolo», sein und Marc Anton, aber auch sein liebeizswürdjgrr und inanch anderer seiner liebenswürdigen Schi modernen Lustspiel» werden vielen Dresdnern Erinnerung stehen. — Aus dem Bewand« der trat er am 3l. März 1901, nachdem er vorher tnsolae ! "enen Gesuudbett ein Jahr Urlaub erhalten hatte. noch io iS!' gegriffenen Gesuuddeit ein Jahr Urlaub erhalten hatte. Seine letzte Rolle im Königl. Schansptelhaule war der lange Israel in Benedtt' Schauspiel „Das bemooste Haupt". Später gastierte er wiederholt iin Residriiztheater. Danach gab er seine Kunst ans der deutschen Bühne auf, um ausschließlich r» Schweden als Helden darstellcr und Thectterdirektvr zu wirken. In Schiveden, daS ihm eine zweite Heimat geworden war, ist er von. Lode ereilt worden Die ihm näher standen, liebten und schätzten ihn all aroßangelegtc Kniisileniatur, als prächtigen, liebenswürdigen Menschen, der. immer bereit, anderen zu dienen und zu helfen, nur zu oft das eigene Interesse dem Wohle anderer unterzuordnen bereit war. 4 Kunstausstellung ver Münchener Sachsen im Säch sischen K» nitverein. Verkauft wurden: R. Grimm, Lnr Meoer: R. M. Eichte». Mörikeiumnner. Siegfried nn Walde und Maria HUs: <5. Hennig, Rehbock. Tie Ausstellung bleibt nur noch 14 Dag« hier. — Im Mai stndet in den Räume» des Sächsischen Kunftaerctns eine Schwarz- Weiß-Ausstellung statt, zu der zatilreiche Anmeldungen «ingeganaen find. V I» E in il Richter« K » » stsalon »Präger Straß«) finden die Ausnahmen Seiner Majestät des Königs von Hospstoioarapb Erwin Rau»», Dresden, allseitig das leblinsteste Interesse. Ferner sind n» Salon neu ausgestellt csteniätde von Earl Langhgmmcr. Berlin, Eugen Komps, Düsscivort, Melclnoc Lcchtce, Perlin, E. Sclnnidt-Efchke, Leipzig, eine Reih vorzüglicher Zculmuuge» »nd viemäldc von Alse, Delaunois-Lvwen «Zeigten» und ein sehr iutercstanlc« Werk von Hn»S Makart 4, Besonders ausmerke iam gemacht sec ans eine Kollektion Geinälv« von Anna Jenny Lbarlottc Freiin von Grollstust. Dresden, sowie n»s eine socve» erst vollendet« Lüfte Seiner Majestät des König« von Bildhauer Paul Sturm, Leipzig. s DaS Leipziger Soloouartett für Kircheoaesaog, Herr Kammervirtuos Smith und die Organisten, Herren Alfred Vöttinger sOrgelsolo) und Kantor Rich. Schmidt (Be gleitung) geben morgen, Montag, ein Konzert in der F ra n c n ki rch e zum Besten des Christlichen Verein- Junger Männer. V HumperdinckS neue komische Oper „Die Heirat widerWille n" lzat bei ihrer vorgestrigen ersten Ausführung im Berliner Opernhcmse sehr lebhaft a»gesprochen. Ein durch- schlagender Erfolg stellte sich nicht ein. Für eine wärmere Anteil nahme birgt die neue Oper zu wenig an Schlagkraft, au überzeugender Wirkung. Mit dem Textbuchs nach Dumas' „Demoitelleö de Laint-Eyr" gearbeitet, lxtt sich Humperdinck aus bict des vjaux zou begeben. Eine Klostergeschi^ Gebiet des viaux zcru begeben, sie die französische Operette der ' ' pflegt, diente dem Dichter zur GriinDiage die sich in drei allzu lang ausgesponnenen Akten der musikalischen Anssührnng ivandelt Humperdinck a Bahnen, er hat, ähnlich wie i» „Hansel »nd Gretel , ^ motive und deren sinfonische Äeliandlung im Orchester en. Eine Klostergeschichte, wie letzten zwei Jahrzehnt« jo gern Grundlage der Bogebenheiten. Wielen. In lt Humperdinck aus Wagners Hansel »nd Gretel", die Leit- ,es>andlung im Orchester bei- belmlten. Einige Sliicle des Werkes sind sehr hübsch und ge fällig, andere entbehren dieses Reizes, sodaß die Eindrücke ungleich ansfallen. Hervorragend ist wieder die Ikunst der In strumentation und der motiviichen Arbeit. Dem Berufsmustker envachsen aus dieser Oper mannigfache Genüsse. Er ist in der Lage, zu beobachten, wie ein seingcbildeter Tonsetzer Themen geschickt zu vertuenden und vielfach zu modulieren weiß, er kann die Wahrnehmung machen, daß ein musikalisch geistvoll veran lagter Kops auch Nichtssagendes in gefällige Rede zu kleiden ver- steht, für das große Publikum aber, für die Schar der erkennt nislos Genießenden birgt diese Oper nur weniavon dem, was man getrost nach .Hause tragen kann. Die Darstellung der Novität war vortrefflich. Richard Strauß dirigierte. V Tie Witwe Hans Hopfens ist am Freitag in Zehlendorf 'bei Berlin gcstorb e II. 's- Auf dem Sonntag, den 2. April, in Breslau abgehalte- nen 15. Telegiertentage des Ve r b a n d e s d e n t s che r K u nst- a e w e r b e ve r e i n c ist beschlossen morden, mit Rücksicht aus die Jubiläums-Ausstellniig den nach st en Delegiertentag im kommenden Jahre in Nürnberg abzubalteu. 's Aus Petersburg wird gemeldet: Proscssor Joachim in Berlin und Saint-Satzns in Brüssel haben, als Protest gegen die Entlassung des Direktors im Petersburger Konser vatorium, ihre E ü r c n m i t gl i e ds ch a f t bei diesem In stitut n i e d e r g e l e g t. Während des Druckes «ingegangeue Neueste Drahtmeldungeu. N o m. Mehreren Blättern zufolge beschloß das Agitations- komitce der E i s« n b a h n a n g e st cl l t c n. am Montag den Nusstand zu beginnen. vermischtes. * S o n n e n b l u m e n e i c r. Manche Leute behaupten, daß der Geschmack der Eier sehr von den Gewolhnheiten der Hühner abbängt, die sie gelegt haben. Manch« gehen sogar so weit, Eier von Hühnern, die in allerhand Schmutz herumkratzen, für ungenießbar zu erklären. Von Feinschmeckern, die eS ganz genau verstehen, werden „Sonnenblumeneier" am meisten ge schätzt. Es soll eine Gewohnheit sein, die in Deutschland zuerst entstanden ist, junge Hübner mit Sonncnblumensamen zu sütterv und die Eier dieses Geflügels erhalten dann angemich eine. süßen angenehmen Gesck»nact, wie er sonst gar nicht zu erzielen ist. Es wäre gewiß noch einer näheren Untcrsuckfung wert, fest- zustellen, ob der GesckMock der Eier wirklich wesentlich durch di> Natur der Nahrung bedingt wird, die die Hühner zu sich nehmen. IVrtterbertcvl de« Kgl. SSLI. Meirorolog. Institut« ln Edemnltz vom 15. April 8 Ubr moigenS (Temperatur nach Celsius). Wetterlage in Europa am 15. April 9 Ubr früh: Natt«»«. G «am« tL-j M<tztu„<i u. Stärke deiWinde« »,tt«r Stornow. «et. Sead^re cwristianl^ ev ^aparand. 7« ludeinita kteNtzolin Nopenhag Memel Swtnem. 2 Slagen r-.! «tatton«-T« Rom« - Rtchttin» n. SttNke de« winde« 080 «S». SO letch« Ned«l SO «ril» b,d»« ZVSZV leicht wo»l- 080 >chw, b«d«<tt SW schwach 0 l-tch» W »»wach SSW letchttzatbl w mir D SIreen wolkrnl drdecl» ded edN walk»« 4- 7 « t» r.« r'i 4><> o r! . — — I—IHam», 880 „«Kg molkeni 4- « 2 Felder Lttll Dunft 4 4 VP-cill, II lelcht wolkenl - S, 0 Nachen «Ull Iwolkenl Z- 4 O Berlu, o leicht halddkd 4 Ä V Karlarud« 080 frisch wolkenl 4 ö « Aranks.M. 0X0 leicht wolkenl 4 t> 0 Me, S o schwachlnialkia 4 b »Pari« l» 080 schm, wolkia 4 » V Mllnchen« o lchmach dedeai ^4 k> olillirmnttz? er Dnick mit über 770 Millimeter Barom«Ierst«nd lagert noci, immer im Nordosten. Relativ hoch ist der Druck auch über Südsrankreich Dir Hauptdcpression befindet stch noch über Irland. DaS Detlmlnimu« über Ob«rttalien bat sich auSgedreitct und so zu dem Rückgang« det stuft- druck«« über Süd- und Mitteldeutschland Veia»Iassima acaevcn. Stürmilchc Winde lassen dt« Ostwürisdewegung der Teildevresfton «kennen. Imc Aendcruna de« Wetters ist nicht zu erwarten, da von Lüdwesl au« bober Druck folgt und ein« Ablenkung dcr Wlnde nach dem Meere noch seslrusteuen ist. Prognole für den ltt. April. Wetter: Letter und trocken. Temperatur: Normal. Wtnbursprung: Ost. Barometer: Mittel. Witterung in Sachten am 14. April. «talt,» S««> " " Mn» «tettin s««> Lemp. »«». M 8 Z m § Mn» Ar v»««d«n »« «L 1U o 2 strNd«, 8chn««,»ra «st» 8.2 80 I ,17 S.« «2 (> 2 «»» I» « o » OSO » Zjchadraß Oau,en 220 N.7 3 1 f> 2 «vo 10 V 18 «0 » SS 2.S K 2 «ientn. 7dl «0 -I » 080 t Zittau »dwnnl» 2LS z,a VS >20 3b 2.S NW NO 3 r bichte'bera 772 1N3 », 7.« -0, l.7 r » Die Lausitz meldet vom 1t. April leichte Regenfülle. Tellen de« Lande« benschte trübe«, später auch bester»«, Im Gebirge lag am Morgen Nebel. Die Temveratur c normalen. Unter mäßigem Anstieg de« Barometer« erfolgte «in« Drehung de« Winde» von Norden na« Osten bi« Südoften. Schneedecke bat n " noch der Ftchielberg <N0 Zentimeter) und Nachtfrost »rat nur noch Attenberg und Rettzenbain aus. Niel düng vom Fichsilbera ; Berg nedell Nebel in den Tälern, starke, feste Schneedecke bis 1000 Meter, guter glanzender Sonncnunter- und Ansgang. Dresden, 1«. Avril. Barometer «on Ovtiker Edumd Wtegand worin. O«kar vüsold), wollstrafie ». Abend« S Ubr: 7»» Milltm««». ^gefallen. Tbecmonietrograpb nach Lelfiu«. Demp«ratur: büchst» Ist Gr. ärmr, niedrigste 8.« Gr. Würm«. Hritrr. Ofin
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