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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050416010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905041601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905041601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-16
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1905
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im Schutzgebiet« eingesessenen deutschen Ansiedler mcht zu nutze gemacht, gerner sei nicht berücksichtigt worden, das, den mcht deutslt-en weiden Ansiedlern wenig daran liegen konnte, ob die Sotome deutsch bleibe oder nicht. Gouverneur Leutwein habe zuerst die Eingeborenenfrage eingebend studiert. Seine zum Glück nicht zur Au-südrung gebrachte Idee, die Schutztruvpe durch Bildung von Eingeborenen - Kompagnien zu verstärken, hätte den Bock zum Gärtner gemocht. Daß der jetzige Aus land nirdergeworfen loerdea wird, sei zweifellos, jedoch vor ^- Jahres nicht zu erwarten. Die Frage: Sollen lviederbolt an maß- n Rücksicht aus den ert des Landes sei die! hreS nicht zu erwarten. wir Süda^ika^Ailteli. oder'oufgeben? sei wiederholt an maß «l Minevalwert und den landwirtschaftlichen ... dieses der gebrachten Opfer wohl wert. Landwirtschaft und Bergbau wurden aber erst nach Ausbau der Eisenbahnen ren tabel werden. Um dem Vordringen der englischen Minen- »erggciev oer »oionie eingefiii-rr mcht gegen die unzuverlässige weihe una zu schaffen, empfehle sich die n Wehrpflicht bei den Ansiedlern. Vordringen der englischen oesellschaften entaeaenzutreten, müsse die Dentsche Kolonialaesell fchast für Deutsck-Südwestasrika durch deutsches Kapital genügend unterstützt und das neue Berggesetz in der Kolonie eingesührt werden. Um ein Gegengewicht ------ und farbige Minenbevölkerunl . Einführung der allgemeinen Wchrpflich Durch Seghaftmachung ausgedienter Kolvnialsoldaten icttva 500 im Jahre mit einem Kostenaufwande von lährlich 5 bis 10 Millionen Marks könne man in einigen Jahrzehnten eine weihe Bevölkerung von 50- bis 60 000 Köpfen im Land« habe», die 15000 seldtüchtige Soldaten stellen würden. Südafrika sei ein subtropisches Steppenland, für die Landwirtschaft ebenso aus sichtsreich und rentabel, wie Argentinien, Australien, Kalifornien, Maroko und Aegypten. Zurzeit fehle cs noch an Menschen und an Geld. — Eine Reihe klarer Lichtbilder illustrierte die beifällig ausgenommenen Ausführungen des Redners. — Platzm usik auf dem Altmarkte. Heute mittag halb 12 Uhr spielt die Köpelle des 12. Pionier- Bataillons (Dirigent: Staibshormst Lange) folgende Stücke: 1. Ouvertüre zur Oper „Das goldene Kreuz" von Ignatz Brüll: 2. verum" von W. A. Mozart: 3. Diesen Kuh der ganzen Welt", Walzer von Ziehrer; 1. Fan tasie aus der Oper „Stradella" von Fr. o. Flotow; 5. „Tic Mühle im Schtvarzwald", Charakterstück von Richard Eilenbcrg, und 6. Möllendorfer Marsch? — Das Direktorium des Landwirtschaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge hat mit seinem engeren Ausschüsse beschlossen, vom 22. bis 26. September eine gröhere P r e i s t i e rs ch a n in Chemnitz abzubalten. Zur Ausstellung zugclassen werden nur Tiere aus dom Kreisvereinsbezirk, welcher die Amtshaupt- Mannschaften Chemnitz, Glauchau, Zwickau. Schwarzenberg, Annaberg, Marienberg, Flöha, Nvchlitz und einen Teil des amtshauptmannschastlichen Bezirks Döbeln umsaht. Es sollen ini Kreise gezogene Pferde, Rinder (erzgebirgiscbes Fleckvieh und Simmentbaler), Ziegen, Geflügel, Kaninchen, Bienen und Fische zur Ausstellung kommen. Im Kreisvereinsgebiete hergeftellte landwirtschaftliche Maschinen und Geräte dürfen, soweit der Platz reicht, dabei ausgestellt werden. — Am Donnerstag und Freitag fanden die Ost er prüf»n- . en derSchulc zu Ratu » d Tat statt. Am «Sonnabend olgte die Entlassung der 50 Konfirmanden (23 Knaben, 27 Mäd chen). Die Abschicdsrede des Herr» Direktors Stnckart und Gebet des Hcrru Pfarrers Heise wurden durch Gesänge beschlossen. Herr Hauptmann v. Knnowski überreichte in 17 Sparkassenbüchern und 5 Büchern Auszeichnungen für besonderes Streben und rief den scheidenden Kindern ein herzliches Abschicdswvrt zu. Auch in diesem Jahre konnte jedem Kinde ein von einer langjährigen Freundin des Vereins gestiftetes Gesangbuch zur Konfirmation eingehäiidigt werden. . —: In der letzten, ausserordentlich zahlreich besuchte» Versamm lung des Dresdner Gabelsbcrger Stenvgraphcn- Vereiirs hielt Herr Julius Weise einen beifällig ausgenommenen Bortrag über das Thema: „Mit welchen Erwartungen und Wün schen kommen die Mitglieder zu den Uebungen und wie sind diese darum fruchtbringend zu gestalten." Tie Ansicht des Herrn Vor tragenden deckte sich im allgemeinen mit den vom Verein auf uuterrichtlichcm Gebiete getroffenen Maßnahme». Tie Einführung des Schreibmaschiiien-Unterrichts im Verein wurde erneut in die Besprechung gezogen. Durch Verkündigung des Resultats der jüngst abgehaltcnen Preisschiiellschreibcu, bei denen durchweg Dik tate in der Dauer von lO Minute» gegeben wurden, tonnte der Verein Zeugnis von erfolgreicher niiterrichtlicher Tätigkeit oblegen. Es erhielten in der Sektion 1a (170 bis 190 Silben in derMinute) den 2. Preis Herr Julius Weise, den 3. Preis Irl. Jda Henker, in der Sektion 1b (135 bis 170 Silben) den 1. Preis Frl. Jda Henker, den 2. Preis Herr Julius Weise, den 3. Preis Herr Karl Bilz, eine Belobigung Herr Richard Hecker, in der Sektion 2 (110 bis 135 Silben) zwei 3. Preise die Herren Franz Knop und Richard Hecker, Belobigungen die Herren Rudolf Müller und Arthur Göhler, in der Sektion 3 (bis zu 110 Silbe») den 1. Preis Herr Gustav Hohmann, den 2. Preis Herr Arthur Genanck, den 3. Preis Herr Aff — ^ "—- ----- Goszins I, 4. Sektion zwei 2. Preise Herr Richard Kökel und Frl. Melanie Schubert der, 3. Preis Herr R. Braun. Belobigungen Herren Johannes n- und -r, den ^ ^ ... , „ ^ - Schubert und Herr Max Stelzncr, Belobigungen Herr Gustav Hohmann und Frl. Hedwig Rahnescld, — Der Verein steht unter Leitung des Herrn Seminaroberlehrers G. Böhme (Losclnvitz), hält seine Versammlungen in Helbigs Etablissement und seine Uebungen in der 2. Bezirksschulc am Freiberger Platz ab. - Aus dem soeben erschienenen Berichte der Sektion Dresden des Deutsch « n und O e st e r r c i ch i s ch c n Alpenvereins ergibt sich, daß die Mitgliederzahl wiederum gestiegen ist: sie betrug Ende 1901: 1272, Ende Februar 1905: 1382. Es wurden 17 Vorträge gel-alten, 11 gemeinsame Berg fahrten und 5 Klettertouren in die heimische Bergrvelt unter nommen. Vier Mitglieder, Jnstizrat Förster-Pirna, Professor Mctzdvrf, Privatus Tzschöckel, Buchhändler Urban erhielten das Jnbiläumszeichen der Sektion für 25 Jahre lange treue Mit- gliedschaft. Die 5 Schutzhüttcn der Sektion in den Alpen hatten 3437 Besucher, gegen 2611 im Vorjahre. Zahlreiche Hochtouren melden di« Tourenberichte. Es seien erwähnt: Matterhorn viermal, darunter einmal ohne Führer, Montblanc, Schreckhorn, Jungfrau, Tödi, Großglockner, Wießbachhorn, Weißkugel, Ortler, Königspitze, Adamello, Marmolata, Winkler- turm. Fermedaturm, Stabelcrturni, Fünssingcrspitze. Das Ver mögen der Sektion beträgt 80124 Mk. Die in den Jahren 1896/97 aufgcnommene Anleihe von 40 OM Mk. ist bis ans 3650 Mk. zuriickgezahlt. An außerordentlichen Unterstützungen hat die Sektion gewährt: 330 Mk. für die im Jahre 1903 über- schwemmten Gemeinden in den Alpenländern, 200 Mk. Weih nachtsgeschenke für die Kinder deutscher Gemeinden irr Siidtirol, 100 Mk. an den Zentralausschutz für diejenige Kasse, aus der in Fällen, wo die Satzungen für die Führerunterstützung dies nicht zulassen, an unterstützungsbedürftige Führer oder Hinter bliebene von Führern Unterstützung gewährt werden soll: IM Kronen zum Bau der evangelische» Kirche in Innsbruck und IM Kronen an den Pfarrer in Villnös zur Herstellung einer Telephvnverbindung zwischen Villnös und Klausen. — Die bundertiährige Gedächtnisfeier für FriedrichSchiller, welche am 9. Mai in Loschwitz - Blasewitz abgeholtcn werden soll, beschäftigt die beteiligten Gemeinden und den die Anregung gebenden Ortsoerband weiterte Festkomitee das Programm im großen Umrisse fest. Es wurden einstimmige Beschlüsse über Einzelheiten der umfang reichen Feier gefaßt. Dieselbe wird sich rechts und links der Elbe abspielen. Man nahm mehrere Vorlagen betreffend die Er- Neuerung und dekorative Ausschmückung des Schiller-Denksteins, Postkartenserien, ein Schiller-Bilderhest in Augenschein und hielt Rücksprache über die Festreden. Prologe, Gesangs- und Musikaufführungen, Fackelzng, Elbe- und Höhenbeleuchtung, Eintrittspreise, Festzeichen »sw. Die nächste Komiteesitzung findet Dienstag, den 18. d. M., abends 0 Uhr, im Etablissement Demnitz in Lolchwitz statt. — Der Dresdner Buchdrucker-Gesangverein (Leitung Herr Herriahrt) gibt heute am Palmsonntag abend im „Trianon" ein Gesangskonzert unter solistlscher Mitwirkung der Konzc-tiängeUu Fräulein Locke und der Biolinviltuosiu Fräulein Matthacs. — Im V i c t o r i a - S a lo n ist der Original-Komiker Hartstciu mit seinen Burlesken „Der Nihrli st" und „E i n Nachtasyl" eine der außergewöhnlichsten Anziehungen, die im VariStä bisher zu finden waren. Die Absichtslosigkeit seiner trockene», drastischen Komik, der kaustische Humor, mit dem er seine unfehlbar zündenden Witze und Kalauer anzubringen ver steht. und nicht zuletzt das Groteske der einaktigen Komödien, in denen er austritt, ergeben allabendlich einen Erfolg, wie er von seiten der älariötö-Humoristen nur in den seltensten Fälle» erzielt wird. Er tritt heute in zwei Vorstellungen aus: nachmittags >/-4 Uhr (bei kleinen Eintrittspreisen) und avends 1/28 Uhr. Mit ihm produziert sich das gesamte Künstlerpersonal des April- Programms. — Im Variätä Königs Hof. Strehlen, finden heute zwei Vorstellungen von nur erstklassigen Künstler» statt. Aus dem reichhaltigen Programm seien besonders hcrvor- gehoben die Geschwister Böhme in ihren trefflichen akrobatischen Exerzitien aus dem Hoch- und Nicderrad, Les Primitivo, phäno menaler spanischcrLustakrobatenakt, ohne.Konknrrenz. Die letztere» bieten 1000 Mark demjenigen, der ihre Produktionen nachmach!. Ferner die hervorragenden Leistungen der Gentlemen-Akrobatcn- Truppe Brothers Gordon, sowie das vorzügliche Luri-Luri-Trio mit seinem Ereentric-Meplsisto-Act. Für den Humor sorgen zwei ausgezeichnete .Humoristen. Anfang 4 und 8 Uhr: nach mittags kleine Preise. — Aus der Geschäftswelt. Das Modewaren- und Ausstattungshaus R 0 bertBöhine jr.. Georgplah 16, welches in aparten und originellen Dekorationen stets etwas Neues bietet, bringt in dieser Woche eine Oslerdekoration in Baby- Artikeln, die ob ihres reizenden Arrangements das grötztc Interesse aller Passanten hcrvorruft. — „D r c h e r -P i l sn c r", dieses gehaltvolle, äutzerst bekömmliche Bier ans Anton Drehers Brauhaus, Michelob, Deutschböhmen, gelangt durch die hiesige Biergrotzhandlnng Hermann G. Müller, Königl. Hof!., Ostra-Allee 26c-, zum Versand. Welchen Ruf sich das Bier er worben, beweist die Tatsache datz die Hamburg-Amerika-Linie für die jetzige Kaiscrrcise nuf das Schiss „Hamburg" sich einen grötzercn Posten Dreher-Pilsner beordert hat. Die heutige Nummer d. Bl. enthält zwei Sonder- bei lagen für die Stadtauflage: einen Prospekt, betr. Tamen- Modcn für das Frühjahr und den Sommer von Herrn. Mühlberg, Hosl., hier, und einen desgleichen vom Ham- buräer ^ngros-Lciger Adolf Sternberg. Wllsdrusterstraße, hier. — Zu dem Auftreten der Genickstarre in der sächsischen Oberlausitz wird weiter berichtet, datz bei dem in Altlöbau erkrankten Gutsbesitzer Lehmann nunmehr endgültig viese Krankheit sestgestcllt worden ist. Eine weitere Ausdehnung hat die Genickstarre noch nicht gewonnen. Die nötigen Vorsichts und Abspcrrmatzregeln sind von dem Bezirksarzte in Lübau, Medizinalrat Dr. v. Stieglitz, anaeordnet worden. Eine Ge fahr der Ansteckung in Altlöbau ist fast ausgeschlossen, da die Familie Lehmann allein in einem Haust wohnt. Ein Verkehr mit, Nahrungsmitteln besteht nicht, und der Verkehr mit der Außenwelt ist auf das allernötigste eingeschränkt worden. Tic Aerzte machen darauf aufmerksam, datz überlegte Vorsicht der Ortseinwolmcr immer wirksanier ist, als übertriebene unnötige Aengsilichkeit, aus der oft die gebotene Vorsicht außer acht gelassen wird. — Militärgericht. Das Kriegsgericht der 23. Division verhandelt gegen den 1881 zu Meißen geborenen, vorbestraften Füsilier Hans Fritz Andrae der 4. Kompagnie des 36. Füsilier- Regiments in Halle wegen Fahnenflucht, Betrugs und Urknndcn- fälichung. 'Der Angeklagte, von Berns Schiffer, wurde im Jahre 1903 -um hiesigen Pionierbataillon ausgehoben und Wille nach dem ihm vom Bezirkskommando Meitze» ausgehändigten Ge stellungsbefehl bis zum Mittag des 16. Oktober 1903 bei der Truppe eingetroisen sein. Wie A. behauptet, ist er auch am fraglichen Tage nach Dresden gefahren, jedoch mit einem späte ren Zuge, sodatz er nicht zur rechten Zeit in der Kaserne sein konnte. Aus Furcht vor Straft begab er sich, hier angekommen, nicht zum Truppenteil, sondern trieb sich mit einem Freunde, den er zufällig traf, in der Stadt umher. Von hier begab er sich nach Riest, wo er einige Wochen als Hafenarbeiter Be schäftigung fand. Als ihm hier der Boden zu heiß wurde, wandte er sich nach Halle, Ivo er langer als ein Jahr in einer Kohlen- handlnna arbeitete. Von einem Kollegen verraten, wurde er Mitte Januar d. I. verhaftet und den Militärbehörden über geben. A. hat während seines Fernbleibens von der Truppe stets unter falschem Namen gelebt. So hatte er sich in Halle, damit er nicht ftine Beschäftigung verlor, eine Ouittungskarte ans den Namen „Franz Andricy" ausstellen lassen. Das Gericht ver urteilt den Angeklagten, dem als Verteidiger Rechtsonwast Dr. Uibrig II -ur Seite steht, wegen Fahnenflucht und intcllcfltueller Urkundenfälschung zu 8 Monaten 2 Taacn Gefängnis und -ur Versetzung in die zweite Klasse des Soldatcnstandes. spricht ihn dagegen von der Anklage des Betrugs, den er während seines Aufenthalts in Riesa gegenüber seinen Wirtslcitten verübt haben soll, frei. Ans den amtlichen Bekanntmachungen. In der auf das -Osterfest folgenden Woche werden die beiden Schlachtviehmärkte im hiesigen Schlacht- und Vichhose am Dienstag. den 25. April, und Donnerstag, den 27. April, abgehalten werden, und ztvar soll der Dienstags-Markt erst 8 Uhr vormittags beginnen. -einer -a-aoiia-e» micyinng eine Derivat» -eilig wird die Meldung des Blattes sü den Semslwos und de» städlffcbcn T-umaS unterlagt worden sei, die Vorschläge betreffe Der russisch-japanische Krieg. Das unmittelbar nach dem Ausbruch des russisch-japanischen Krieges vom Zaren betätigte Flotte nbauko in iiee publi ziert in der „Nowoje Wremja" seinen ersten Rechenschaftsbericht über seine bisherige Tätigkeit, dem folgende interessante T-aten zu entnehmen sind. Bis Ende Februar betrugen die beim Komitee cingelausenen Geldspenden für den Bau von Kriegsschiffen die Summe von 13 274 539 Rubeln. Während des Berichtsjahres wurden folgende Kriegsschiffe gebaut: 18 Torpedokreuzer mit einer Schnelligkeit von 25 Knoten und einem Deplacement von 500, 570 und 615 Tonnen und 4 Unterseeboote. Um den Bau der Schisse auf russischen Werften zu beschleunigen, beschloß das Komitee die Herstellung einer Anzahl kleiner schnellgebender Torpedokreuzer von gleichem Typus, die nach den besten vorhande nen Mustern armiert werden sollen. Die erste Serie der neuen Kreuzer wurde benannt: „Emir Bncharski", „Fiun", „Stawro- volski Tnrchmenctz". „Kascnetz", „Woistowoi" und „Ukraina". — Wie das Pariser „Le Journal" aus Petersburg erfährt, soll für den Ban neuer Kriegsschiffe durch den Staat ein in fünf Jahren rückzahlbarer Kredit von 750 Millionen Rubeln eröffnet wer den. Von dieser Summe sollen 10 Panzerschiffe von 17 000 Tonnen, 12 gepanzerte Kreuzer von 14 000 Tonnen, 12 ge panzerte Kreuzer (Type ..Bajan") von 8000 Tonnen, 15 Depefchen- schiffe mit 3000 Tonnen. 50 Torpcdozerstörcr mit 350 Tonnen, angeststfft werden. Der neue Oberkommandierende der dritten niandschurifchen Armee. General Balzonowic. wird sich morgen nach dem Kriegsschauplätze begeben. Der Verkehrsministcr, Fürst Chiikow, ist zur Inspizie rung der sibirische» Bahn nach dein Osten abgereist. Wie die Petersburger Telegraphen-Aaciftur meldet, erhält Kapitän Klado für die neuerliche Kritik des Marine- Ministeriums einen strengen Verweis und wird behufs seiner Rehabilitierung mit der Armierung und dem Kommando der Flußdampfer ans dem Kriegsschauplätze beauftragt. Tagesgeschichte. Zur Lage in Rußland. Wie nunmehr verlautet, besteht die Absichl, in der nächsten Woche die Vorarbeiten zur Ausführung des kaiserlichen Reskripts vom 3. März zu beenden. Das Finanzministerium wird die Frage der E i n k 0 m m en- steuer beraten: -u diesem Zwecke ist unter dem Vorsitz des Ministergehilsen Kittler eine Kommission aus Mitgliedern des Finanzministeriums und anderen Fachleuten zusammengetreten. > Der Ministerdes Innern Hai dem „Siowo" wegen ieiner schädliche» Richtung eine Verwarnung erteil!. Gleich- " " " ° ' es für falich erklärt, da» umaS durch Rundlchreibeu .. betrestend die »n kaiserlichen Reskript vom 3. März vorgezeichnclcn Reformen zu beraten Die Blättermcldungen über die Vertagung de> kirchlichen Reformen sind nach Mitteilungen von zu ständiger Seile richtig. Pobjebonoszew hat dem Kai'cr mn vcm Projekte der Synode über die Uirchcnresormen, die Ei» berusung des Svbors und die Wahl eines Palriarchen folgend, Resolution vorgeleqt: „Einverstanden, wünsche der Kirche ein Blütezeit in ihrer neue» Stage, halte die Einberufung des Sobors jedoch nicht für zeitgemäß." Ter Kaffer ist, wie man sagt, mit der Rclolution einverstanden. Dem „Astonbladet" in Stockholm wird aus Abo telegraphiert, dntz das dortige Hosgcricht den früheren finnländffchen Senator und ehemaligen General der russischen Armee, Schau in an. den Vater des Mörders des GeneralgouvcincnrS Bobrikow, von der Anklage des Hochverrats jrelgesprochen hat (Wiederholt.) Dciitsches Reich. Ter Bundcsrat wird seine durch die Osterferien unterbrochenen Sitzungen in der ersten Woche deS Mai wieder ausnchmen. D'b er noch vor Ostern den Gesetzentwurf über den Versict-erungS- vertrag der letzten Beschlußfassung unterziehen wird, fleht datnu. Es haben sich bei der Bundcsrcttsinslanz schon während der Aus- schutzberalnng eine ganze Menge von Meinungsverschiedenheiten herausgeslcllt. Diese hernbzuniindcrn wird einiger Mühe und Zeit bedürfen. Im Reichstage war kürzlich die Rede von der Sonntag s ruhe in der Binnenschiffahrt. Zu dieser Frage nahm nun auch der Zentral - Vercin zur Hebnngder dent scheu Fluß- und K a na lsch ifsahrt Stellung. Der Reederei-Direktor Knecht Mannheim und auch Vertreter der oft deutschen Binnenschiffahrt äußerten die Anschauung, daß die Ei» snhrnna der obligatorischen Svnntagsrnhe das Schiffercigewerbc an, dem Rhein und ans den anderen deutschen Wasserwegen vollständig zu grnndc richten werde: nderall leide ohnehin die Binnenschiffahrt leit Jahren schwer unter natürlichen Einflüssen, namentlich unter häufigem und jähem Wasserslandswechsel. Tie Versammlung de schloß nach dielen Ausfnhrnngen eine aussül-rliche Resolution, in der gegen die Eiifführnng der obligatorischen Sonutagsrnhe Ein sprnch erhöbe» und eine eingehende Nact-weisung der tatsächlichen Betriebs Verhältnisse in der Fracht- und Binnenschiffahrt in An sicht gestellt wird. Eine sehr lebhafte Auseinandersetzung, an der sich auch der Geheime Ober-Baurat Germelmann vom Ministerin», der öffentlichen Arbeiten beteiligte, entspann sich über die Frage der Linienführung des Grobschisfahrtswcgcs B e r l i n — S t e t t i 11 in der Odernicderung zwischen Hohensaathen und Schwedt, worüber Teichinspektor Hager Freicnwalde berichtete. Wichtig war namentlich ein Hinweis des Vertreters des Ministe rinnis daraus, daß der Kanal zwischen Berlin und der Oderniede rung zwar nach dem Gesetz in 5 Jahren vollendet sein soll, daß aber für die Rcgulierungsnrbeitcn in der Oderniederung vom Odcrbruch bis Stettin k5 Jahre notwendig sein dürften. Da aber ohne Ausfübrnng eines entsprechenden Schissahrtswegcs von Hvheiisaathen abwärts der ganze Grvßschffsahrtswcg so aut wie unbenutzbar bleiben mußte, beschloß der Zcntralverein, bei der Regierung zu beantragen, daß der auch im Interesse der Land wirtschaft liegende Ausbau der ans der Westseite der Oderniederung herzustellendcn Großschissahrtsstraßc in erster Linie berücksichtigt werde. Das erste Ergebnis einer Rcichscinnalimcgnelle im Etatsjcchre 1904 liegt nunmehr vor. Es handelt sich um die Wechsel st ei» helft euer. Sie hat insgesamt 13080 717 Mk. oder 580 991,7>l Mk. mehr als im Borinlire erbracht. Auch gegenüber dem Etatsanschlage ist das Ergebnis günstig ausgefallen. Man wird hier ans einen Ucbcrsikuß von mehr als 0,6 Mill. Mk. bei dieser im übrigen doch nicht so sehr ins Gewicht fallenden Steuer art rechnen tvimen. Tie Wcchselslempelstcncr gewährt übrigens auch einen Maßstab für die Lebhaftigkeit des Gefchästslcbens. Ans der aus den obigen Zahlen ersichtlichen erfreulichen Zunahme der Ctcncreinnahmc ist darauf zu schließen, daß die wirtschaftliche Konjnnklnr >»1 lctztbcrstossenen Etatsjahre eine beträchtliche Stei- cinflnlscnde Etatsübcrschuß der Steuer selbst. An den preußischen Eisenbahnministcr v. Budde hatten die Arbeiter der Eiscnbahnwerkstatt zu Karthaus bei Trier an läßlich der Verleihung des Schwarzen Adlcrordens ein Glück- wunsch-Telegramm nach Mentone gerichtet. Hieraus ist nach der „Post" jetzt folgende Antwort des Ministers einaetroffen: „Dem Arbcitcrausschuß der Hauptwerkstatt Karthaus spreche ich hier durch meine» herzlichen Dank aus für die Glückwünsche zur Ver leihung des Schivarzen Adlcrordens. Gleichzeitig gebe ich meiner Freude Ansdruck über Ihr Gelöbnis unwandelbarer Treue, Hauptwerkstatt ans der Ferne von ganzem Herzen als Gcgengruß zu: Allezeit Treue um Treue!" Die kräftige Fortentwicklung der Zentral- g c n 0 s s c n sch c> f t s ka s s e zeigt sich an der Tatsache, daß ihr Umsatz in dem letzten Rechnungsjahre 1904 von etwa 8 Milliarden auf nahezu 10 Milliarden Niark gestiegen ist. In bezug auf den Geldvcrkehr mit der Reichsbank ist die Zcntralgenosscnschaftskasse bereits an die zweite Stelle gerückt und hat damit die meisten unserer Riesenbauten überflügelt. Auch nach anderen Richtungen hin war ihre Entwicklung durchaus erfreulich. So besteht ihr Verkehr mit den Gcnossenschasts- kassen und deren Verbänden längst nicht mehr überwiegend aus Darlehen, sondern die Einlagen dieser Kundschaft überwiegen ihre Kredite. Wie leistungsfähig die Genossenschaften nach dieser Richtung geworden sind, zeigt u. a. der Umstand, daß die landwirtschaftlichen Genossenschaften, die vor dem Quartals- Wechsel ein Guthaben von zusammen etwa 17 Millionen Mark bei der Zentralgenosscnschastskassc hatten, aber infolge des Geldbedarfs zuw 1. April mit 7 Millionen Mark ins Debet geraten waren, bereits jetzt wieder über ein Guthaben lwn mehr als 10 Millionen Mark verfügen. Uebcrhanpt ist die Kapitalkraft der mit Spareinrichtungen verbundenen Genossen schaften nachgerade sehr beträchtlich geworden und immer noch in erfreulicher Zunahme begriffen. Gegen Ende des letzten Rechnungsjahres betrugen die genossenschaftlichen Spareinlagen zusammen bereits 1 Milliarde Mark. Eine Besichtigung von Anfiedkiingsgütern in der Provinz Posen werden einige Minister und Abge ordnete Anfang Mai vornehmen. Wie aus Posen gemeldet w-ird. treffen die Minister v. Podbielski, v. Budde und Freiherr non Rhcinbabcn am 5. Mai in Begleitung mehrerer Minilteriai- rate, einer Anzahl von Abgeordneten, des Obcrprästdentcn von Waldow und des Präsidenten der Ansiedlnngskommission Blomeyer in Janowitz ei», »in mehrere im Kreise Zum bclegenc Ansftd- lungsgüter zu besichtigen. Der Beschluß des neugcgriindctcn rhcinifch-west- fälisck-en Boykott-SchntzverbaiidcS, am 28- April in sämtlichen Verbandsbrauercicii die Hälfte aller zum Zentral- verbände der Brauereiarbeitcr Deutschlands gehörigen 'Arbeiter zu entlassen, sofern der Boykott bis dahin nicht aufgehoben ist, hat in den Ärbeiterkrcisen i» Köln große Erregung hervor gerufen. Es sind sieben öffentliche Volksversammlungen ange kündigt, die Stellung zu diesem Beschluß des Brauerringcs nehmen werden. Eine Aufhebung des Boykotts ist kaum zu erwarten. Er wird vielmehr entsprechend dem Bcichluffe des Ringes wahrscheinlich ausgedehnt werden. Aus den sozialdemokratischen Krankenkassen. Die in Straßbnrg i. E. erscheinenden „Acrztlichen Mitteilungen" enthalten einen Bericht über eine Gerichtsverhandlung gegen die beiden ersten Beamte» der Mülhausener Orts- k ra n ke n ka j se, die ein charakteristisches Licht aus die Zu stände wirft, die bei Krankenkassen Vorkommen. In Rast- Hausen batte seinerzeit ebenfalls ein erbitterter viel be sprochener Kamps zwischen den Kassenärzten und dem Vor stände der Krankenkasse getobt. Die Vorstandsmitglieder hatten nach ihrer Meinung rechnerisch nachgewiesen. Dv-sHn-r Nachrichten. L«S. Seite S. M» Sonntag. LS. Avril LSVk»
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