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Dresdner Nachrichten : 18.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187702185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-02
- Tag 1877-02-18
-
Monat
1877-02
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.02.1877
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Druck und Eigrnthum der Herausgeber: Liepsch 4 Reichardt kl Dresden. Verantw. Redaelrm: Fr. Eoedfche In Dresden. NNnr'iN'S ,,:,k»,mme». Lannta,» »i, Mi,,,,» 1» Uhr. I, Vleuftadl: ,r»t« «iolier- »asi« S di» Nachm. 4 Ul,r. — Der Raum einer ein spaltigen Peliiicile kaiiet li> Pia«. U,„gesandt «i« Zeile SO Ptge. Line Garantie für da» 'Nächst tägiae Erscheiae» der 2njl>ai« wird »tcht gegeben. «näwärlege ülniioncew lstuiiroge von uni und«. kanntcu gi>me« und Per. soncn inseriren loir nur gegen Pranum«r«»»o- Zatiluug durch vries- marlcn oder Postrinjal,- lung. Acht Süden kosten IS Psge. Jnierate sUc die Mvstlags. Nummer «der «ach eiucin Jeittag« die Priitzeile 20 Psgr. LM. Jahrgang. Mitredatteur: Vr. L»U Tür da- Feuilleton: I-nckvlzr Dresden, 1877. Politische». Ein General de» deutschen Heeres, der eine große Schlacht verloren hat, verliert auch sein Commando. Es ist unmöglich, daß ein deutscher Heerführer in einer ganzen Neihe von Schlachten ge schlagen werden kann und dennoch sein Coinmando behält. Welch' Glück für Herrn Finanzminister Camphauscn, daß seine unausge setzten Niederlagen nicht auf militairischcm Gebiete erfolgten! Es wäre sonst unbegreiflich, daß ein Wirthschastssystem, welches sicht lich zu einer Verarmung des Vaterlandes führen muß, so lange sich in der Pcrsokt seines Trägers erhalten kann. Man schreibt uns, daß eS nur einen ungenügenden Erklärungsgrund abgicbt, wenn man in Berlin versichert, Se. Mas. der Kaiser entließe nur höchst ungern Jemanden aus seinem Dienste. Es «st zwar rein menschlich, wenn ein vom Schöpfer mit hohem Lebensalter Begnadeter nicht gern mit seiner Umgebung wechselt und sich nicht ohne Noth an neue Gesichter gewöhnt. Aber vom Kaiser weiß alle Welt, daß er die Pflichten seiner hohen Stellung nicht von persönlichem Ge- oder Mißfallen beeinflussen läßt. Vielmehr glauben wir unserem Berli ner Correspondenten, wenn er versichert, daß allerhöchsten Orts noch nicht zur genügenden Kenntniß gebracht ist, mit welchen Ruinen des Wohlstandes sich allmälig die Jndustriecentrcn Deutschlands be decken. Fürst Bismarck, der ein offenes Auge für unsere wirth- schaftlichen Nothstände besitzt, ließe gern Camphausen gehen, wäre nur ein Nachfolger gleich zur Hand! Schlesien und Westfalen, also diejenigen beiden Provinzen der preußischen Monarchie, in denen Kohlen- und Eisenindustrie unter nor malen Verhältnissen in einer hohen Blüthe stehen müßten, bieten augenblicklich grauenhafte Zustände. In dem fränkischen Baiern, südlich von Hof, nimmt die Armuth, Erwerbslosigkeit und Schwäche der Fabrikbevölkerung einen Umfang an, der zu den ernstesten Sorgen Anlaß giebt. Was sich in unserem sächsischen Erzgebirge vorbereitet, wenn die Arbeitslosigkeit so forldauert, daran wollen wir nicht gern denken. Ueber die Lage der Weberiudustrie in der sächsischen Oberlausitz enthält die „Verl. V.-Ztg." nachstehen den Bericht: „In unfern, Distrikt, welcher von 3 Sellen von Böhmen einaescklosscn ist und welcher zu den industriellsten des König reich Sachsen» gehört, werden hauptsächlich folgende Branchen der Teril-Jndustrie gepflegt: I) In den Orten Zittau, Reichenau und Umgegend werten halbwollene Kleiderstoffe (Orleans) ia* brizirt. 2> In den Orten Hcrrnhut, Oderwitz, Ivhndors w. wird Leinwand gewebt. 3) In Großschonnu, Wattersdorf rr. beschäf tigt man sich mit der Herstellung von leinenen Damastgcwcben und Drell». 41 Neugeröborf und Seifhenncrodors versorgen un» mit baumwollenen Hvsenzeugen und 5) Ehbau, Ebcröbach re. fabriziren baunurollene Kleiderstoffe für'» Inland und de» Export. Die Fabrikation der Orleans und Hosenstoffe erfolgt zum größeren Theil aus mechanischen Webftühlcn, während die übrigen Industriezweige in der überwiegend große» Masse auf Handstühlen betrieben werden, obwohl in Grvtz-Schönau bereits mehrere und in Ebersbach eine größere mechanische Weberei entstanden sind. Ganz besonder» liegt das Geschält in Groß- Schönau karnicder, wo in dem Artikel Hoscntrell so große Vorräthe ausgestapelt sind, daß die Fabrikanten mit der Pro duktion ein ganze» Jahr feiern können. Die Orte Hahnc- walde, Waltersdorf re. sind durch diesen Umstand hart be troffen und der größte Theil der dortigen Handwcbcr drodlos. Wenn auch nicht ganz so trübe, so doch ebemalla ziemlich trost los ist die Lage dcrHandweber, welche für Ehvau und Ebcrö- b ach arbeiten, da der Erpoct in den dortigen Fabrikaten schon seit längerer Zeit stockt und namentlich jetzt ganz darnieder liegt. Dasselbe läßt sich über die Lcincnindustric in Herru- hut und Oderwitz berichten, da in Folge der traurigen Zeit- Verhältnisse immer mehr vie Konsumtion vo» Leinen schwindet und baumwollene Gewebe für Hemden re. alö Ersatz genommen werben. In den Hosenzeugen, welche Nengersdorf und Seishennersdorf produzircn, hat sich der Bcdari aus etwa rcich- lich die Hälfte gegen die Vorjahre reduzirt. Die Ursache ist darin zu finden, daß in den Kohlen- und Ettendistriktcu. wo stet» die Hauptabnahme für diese Stoffe ist, die Geschälte voll ständig darnieder liegen. Am wenigsten Ursache zur Klage ha ben augenblicklich noch die OrleanSiabrikantcn. namentlich die jenigen, welche sich mit Herstellung von Nouvcautöo beschäftigen. Freilich sind für diese Fabrikation die Monate Januar bis April stet» die günstigsten, und demnach aus der augenblick lichen Lage kein Schluß für da» Iabr zu ziehe». Der Verdienst der Handweber in unserem Distrikt schwankt in allen Favrika- tlonSbranchrn gleichmäßig zwischen 6—10 Mark pro Woche, ein höherer Verdienst kommt nur ganz auönahmswcise vor. Daß bei den heutigen Preisen aller Lebensbedürfnisse mit einem solchen Verdienst Familien ihr »Auskommen haben, findet seine Erklärung darin, daß die Bedürfnisse dieser Leute sehr gering sind, daß die meisten Handwrber nebenbei ein wenig Land- wirthschgft betreiben und die Frauen und Kinder von frühester Jugend <mit Spulen und anderen leichten Arbeiten) fleißig mit schaffen müssen. In den mechanischen Webereien werden hauptsächlich Frauen und Mädchen beschäftigt und Ist deren durchschnittlicher Verdienst 8—U) Mark pro Woche; die Lohn zahlung erfolgt pro Stück nach Maßgabe der Qualität. Die Männer, welche In den Fabriken Beschäftigung finden, und zwar als Krttenscheercr, Kcttenputzcr, Kcsselveizer, als Arbeiter in den Färbereien rc. verdienen wöchentlich 10-13 Mark, I» seltenen Fällen auch 15 Mark. Die Arbeitszeit in den Fabri ken schwankt zwilchen 11 und 12 Stunden. Augenblicklich ist ein übermäßiges Angebot von Arbeitern. ES hat dieses seinen Grund in der erst geschilderten allgemeinen Geschäftslage, insbesondere aber noch darin, daß im Januar eine bedeutende FlachSgarnspinncrcl in HIrschscldc ei» Raub der Flammen geworden, wodurch wohl 700 Arbeiter und Ar beiterinnen brodloö wurden." Solche trübselige Zustände müssen sich nothwcndiger Weise aus einer total verkehrten Wirthschaftö- und Handels-Politik ergeben. Der eine Träger derselben, Delbrück, ist gestürzt, Camphausen erhält sich. „Man überschätzt diesenMann", heißt es in einem BerlincrBricse, wenn man annimmt, daß er sich aller Conseguenzen seiner wirth- schaftlichen Richtungen von Haus aus und jetzt noch klar gewesen Tafelfreuden, Stammgast de» Millionär-Club» unter den Linden, schaut er aus einem olympischen Dasein mit olympischer Ruhe hinab in daü Schlachtgewühl von Millionen, die in dem Kampf um das Dasein Wunden davontragen, niederstürzen, zu Boden getretm — und vergessen werden!" Darum ist es die erste Pflicht des nrum 'Reichstages, mit dem. verderblichen Systeme der Manchesterschule gründlich zu brechen! — In den Orientdingen ist scheinbar eine Pause emgerrcten. Wetterkundige behaupten, es sei die dem Ausbruche des Sturmes vorangehende Ruhepause. Europa wartet, bis die Türkei Reformen verwirklicht, Rußland wartet auf eine Antwort der Großmächte, diese warten aufeinander, Oesterreich wartet auf das Selbstabwirth- schäften der Pforte. So viel ist sicher, daß Rußland keinen Ver kündeten hat, ivenn es die Kriegs-Erklärung losläßt. Ueber die Verhandlungen des englischen Parlamentes geben wir grundsätzlich unseren Lesern nur die interessantesten Momente. Es ist keine Kleinigkeit, Blaubücher von 1200 Seiten Länge über die orienta lische Frage durchzulesen. Mitunter stößt man da auf Dinge, die, so heiter sie sein mögen, doch die complete Unfähigkeit derConferenz- Diplomaten klar darthun. Man findet da einen Schriftwechsel über die vielventilirte Frage, betreffend die Einrichtung einer euro päischen Ueberwachungs-Polizei in der Türkei. Lord Salisbury hatte englische Truppen vorgeschlagen, Rußland aber diesen Vor schlag abgclehnt. Die Conferenzmächtc griffen auf Belgien zurück. Nun aber kam die Frage: „Wer trägt vorschußweise die auf 600,000 Reichsmark veranschlagten Kosten?" Einstimmig erklärten alle Conferenz-Bevollmächtigten, diese Summe könnten für einen solchen Zweck ihre Negierungen nicht aufbringen. Da telegraphirte in aller Noth Lord Salisbury an Derby und machte ihm den Vor schlag, der hohen Confermz 40,000 Pfd. Sterl. vorzustrecken und dafür die türkische — Hammelsteuer mit Beschlag zu belegen. Lord Derby antwortete, England werde das Geld vorstrecken. Um den stillen Humor dieses Zwischenfalles vollständig zu würdigen, muß man sich Vorhalten, daß die Besehungsfrage als „Garantie" seiner Zeit die wichtigste der ganzen Berathungcn war. Sechs Groß mächte und kein Geld für den Frieden! Erst England mußte den AllerweltS-Banlicr machen, damit die Sache später ganz ins Wasser fallen konnte! Reneste Telegramme »er „Dresdner Rachrichten." Prag, 17. Februat. Wegen neuerlichen Ausbruchs der Rinderpest in Sachsen verbot die k. k. Statthalterei hier die Durch fuhr von Rindvieh, Thierabfällcn und Futterstoffen über die sächsisch böhmische Grenze. sei. Seine ganze Individualität; ist dem bequemen I-iusser aller günstig. Ein steinreicher Mann, einer der stärksten Millionäre Proben», ein Hagestolz ohne Kind uch Kegel, epieuriiischer Kenner der LocaleS vvd Sächsisches. — Der am Freitag abgehaltenen Sitzung des Gesammt- Ministeriums präsidirte Se. Mas. der König persönlich. Es handelte sich, wie verlautet, neben anderen wichtigen Staatsgeschäften, auch um die Berlin-Dresdner Eisenbahn. — Se. Excellcnz der Herr KriegSminister v. Fabrice hatte gestern Vormittag die Ehre, dem Großherzog v. Toscana, K. H., welcher die Militärbauten besichtigte, daselbst als Führer zu dienen. — Dem Inhaber eines Schrchwaarengeschästö Carl Poppend lck zu Leipzig wurde taö Prädikat „Königlicher Hoflieferant" verliehen. — Das Hochwasser verläuft sich allgemach, tiefe Schlamm massen an den überschwemmt gewesenen Ufern zurücklassend. Die Telegramme aus Böhmen lassen erkennen, daß keine weitere Gefahr mehr bcvorsteht. Gestern Nachmittag 5 Uhr zeigte der Pegel 290 Centimcter; das Wasser ist also bereits 85 Centimcter gefallen. In folge dessen ist bereits die Besetzung desErpeditions- und WachlocalS für den Hochivasserdienst im Eomptoirgebüude unterhalb der Brühl- schcn Terrasse aufgehoben worden. ' . — Dad am l. d. Mtö. an der Universität Leipzig be gonnene diesjährige juristl s ch e Er a m e n ward am 15. dieses beendet. Von den sich gemeldet habenden 40 Candidatcn hat keiner die erste Ecnsur erhalten, 5 erlangten die zweite, 11 die dritte und 16 die vierte, 6 Canditaten wurden zurückgcwicsen und 2 traten freiwillig zurück. — Wer einen prächtigen Blick auf den angcschwollcnen Elb strom haben will, besuche fetzt die Ncstaurationoterrasse dcö SchiNergartenö i» Blasewitz. Wer gern „höbcr hinaus" will, fah'e mit der Dampsfährc, die völlig sickerund löblich rüsllg über de» Strom setzt, nach Loschwitz und besteige den Burgberg. In wenig Tagen wird daö großartige Bild nicht mehr bestehen. — Von Jahr zu Jahr steigt die Anzahl der Bevölkerung In Deutschland, warum sollte mau sich da wundern — werden Viele sagen — wenn auck die Zahl der Sclbftmorde steigt? Und doch ist die Verwunderung eine berechtigte, wenn man siebt, wie bedeutend die Steigerung der Seibstentieibungen z. B. nur in unseren« engeren Vateriandc Sachsen ist. Die Zusammen stellung aus dem Jahre 1876 ergiebt. daß, während 1874 200, 1875 216. i»l Jahre 1876 gar 312 SelbstmordsäUe vorlicgm» also 06 »icbr alö 1875, wozu übrigens »ock 5 versuchte Sclbst- cntleibungcn gekommen sind. Diese Steigerung ist unvcrhäitniß- mäßig und ein sprechendes Zeuanlß für wirthsckastlich wie mora lisch lrübe Zelt. Lo» den 312 Selbstmördern gehörten 246 dem männlichen und 66 dein weiblichen Gcschlechte an. 134 <05 m. und 30 w.) wurden begangen aus Melancholie, Krankheit oder RahrungKorgei,. 30 (37 m. und 2 w.) in Folge von Trunksucht, Spiel. Liederlichkeit, häuslichem Zwist, 24 (Li m. und 3 w.) aus Furcht vor Strafe. 115 <03 m. und 22 w.) au» unbekannt gebliebenen Gründen. Die meisten Selbstcntlcibunge» kamen vor In Dresden; nickt weniger a!S 051 Die übrigen vercheilen sich aus da» ganze Land. Nur 3 Städte Sachsens sind im vorigen Jahre vom Selbstmord frei geblieben: Stolpen, Lommatzich und Sah da. Die meisten Scibstcntlclbungcn kamen Im Monat Mai (35>, die wenigsten im Monat November (17) vor. — Jener Beamte, Herr Canzlcr. der durch die Sperre dcS L ä m m ckenSso unerwartet von seiner Familie getrennt worden war. ist seit gestern wieder in seine -auöltchen und ehelichen Rechte eingesetzt worden. — Wie wir vernehmen, rühren die bei dem nach unserer gestrigen Notiz am Donnerstag Abend in Leipzig verhafteten Vkttrrmgnn aus Limvgch gefundenen Uhren und Prrkiolen wirklich von dem in der Nacht zum 7. k. in Pirna zum Nach welt de» dortige» Juweliers Rctnke verübten Einbruckooiebstahl her. Der Bestohlene ist selbst sosort nach Leipzig gereist und hat die dem Pettcrinann angenommenen Sachen in Augenschein ge- nominen und als sein Eigenihum recognoöclrt. Der Verhaftete legt sich, wie man unö nsttthellt, vor der Hand noch auf'» Leugnen und behauptet, die Pretiosen von dem bekannten großen Unbe kannten erhallen zu haben. — ES fällt hier aus, Laß tonangebende Berliner Blätter, wie die „N.Z.", über die sächsische Note ln Sachen dcrB er ltn- Dreöditcr Babn mit einkgcn nichtssagenden Phrasen hin- wcglchlüpscn und sich nicht die Mühe geben, auch nur den Ge- dankcngang derselben zu skizzircn. Dasselbe geschieht leider auch von dem Dresdner AmtSblattc. Umsomehr erkennen wir a», daß da» „Verl. Tgbl." offen auosprickt. daß eö nicht abzuleben sei, waö Preußen mit einigem Scheine von Stecht den AuSinh- rungen der sächsischen Regierung entgegensetzen könnte. Diese» Blatt dringt darauf, daß, che da» preußlicke Abgeordnetenhaus der betreffenden Vorlage zustimme, eine Verständigung mit der sächsischen Regierung voranzugchen habe. In der Budgetcom- mission de» Abgeordnetenhauses hat der Abg. Berger beantragt, nicht eher in die Bcrathung der Vorlage einzutrctcn, bis seiten» der Negierung nähere Auskunft darüber gegeben sei, ob die königl. sächsische Staatörcgierung, die au» der gemcinschaftlicken Cvii- cessionirnng der Bahn besondere Rechte habe, den, jetzt abgeschlos sene» Vertrage zwischen der preußischen Negierung und der Ei- scnbahndlrectton zugestimmt habe. oder, sali» Streit darüber be stände. bi» der Bundcsrath gemäß der .Reichsverfassung Ent scheidung getroffen habe- Der Regierungöcommissar bekämpfte diesen Antrag auf daü Lebhafteste, da, so lautete die seltsame Einrckc, „Sachsen» Neckte Vorbehalten blieben". 'Nach lebhafter Gcsckäsiöorbnungödlöcussion und langer, sachlicher Debatte wurde der Berger'sche Präjutizialantrag mit 10 gegen 7 Stimmen abgelebtst. — Wie wir hören, ist selten der Staatsanwaltschaft Unter suchung cingeleitct worben, wegen angeblich vorgekommrner Un- slttlichlciten im hiesigen Stadt-Waiscnbauie mit Unteriährigen seiten Erwachsener. Ein von hier nach Hainichen übergesiedeltcS 13sährIgeS Waiscnmädchen soll darüber auffällige Mittheilungm gemacht haben, welche Selten de» Stadtratheö und der Stadt verordneten daö wettere Verfahren veranlaßt haben gegen bockst geachtete Männer, die iin Fall der Bestätigung der gemachten Angaben arg comprommlttirt sein würden. — lieber die Selbstmord-Affaire der Kellnerin Jda Damm geht ung von competentcr Seite noch Folgendes zu: Jda D. war vor niedreren Jahren von Görlitz nach Dresden ge kommen, um zu ihrer weiteren Ausbildung eine Stellung zu er werben. Der kurze Aufenthalt von 2 Moiialcn aus bem heißen Pflaster der Residenz sollte für sic Vcrhängnißvoll werten. Ein i.itimeö Verhältnis! mit einen« hiesigen Bäckermeister war nicht ohne Folgen geblieben und führte in ihrer Hcimath zur Auflösung eines Ebegclöbnlssco «nit einem dortigen Gastwirts). Die Eltern verstießen da» junge Mädchen, welches nunmehr auf abschüssige Bahnen gcri'eth.SIekchrteiiachDrcödeii zurück undwurdeKellnerin, in Folge ihre» impontrcndcn Auftretens allgemein unter de»'. Rainen „Gräfin" bekamst.' Die unglückliche Idee, sich zu er schießen, dürfte nicht bloo auö tcrivaimsinnigen Liebe zu dem gen. jungen Kaufmann hcrvoracgangen sein, sondern überhaupt au» dein Bewußtsein, ein vollständig verfehlte» Leben hinter sich zu haben. Ibr pdvsischer Zustand. welcher schon wiederholt bei Lebzeiten Gchirn-Affcctioiicii bcrbcisührte, mag die Katastrophe beschleunigt haben. Jene heftige Steigung wurde nicht bloß er- wicdcrt. sondern c» war — nach unscrn Informationen — sogar Aussicht auf dauernde Verbindung der beiden Liebenden vorhanden; an« allerwenigsten ist cö zu einem offenen Bruche am Abend des Vorfall» gekommen. Da» Paar hatte bi» 10 Uhr im Oa>vo el» k'rsncs gesessen, war uack der Wohnung der Jda D. gegangen und hatte sich in frlcdlickstcr Weise schon verabschiedet, alS die D. unter einem Vorwände nochmals das Zimmer verließ, um den gefaßten Entschluß sofort aui den« Vorsaale auSzulührcn. Ihr Geliebter, Herr A.. wurde noch dieselbe Nackt am Orte derThat verhaftet, ledock schon wieder am andern Abend 7'/, Ubr nach conftcstirtrr Schuldlosigkeit aus freien Fuß gesetzt. Zur Jliustrn tlon diese» imincrbln abnormen Falles weiblicher Kraft und Ent schlossenheit wollen wir nock hlnzufügen, daß die Iba D. keines wegs von NahrungSsorge» berührt war, denn sie besaß nicht blo» einige Tage vor ihre», Tode noch eine bedeutende Summe Gel des, sondern hatte sckon Wochen zuvor ein neue» Engagement in ein Restaurant der Wilödruffcrstraße angenommen, welche» sie am Morgen nach der Tbat antreten sollte. - Meteorologische Notizen und Andeutung dcS WitterungsgangeS. Eine Vorrichtung, die Menge dcö in einem bestimmten Zeiträume gefallenen Regens oder über haupt die Menge aller in dieser Zeit gefallenen hhdromcteorischcn Niederschläge zu messen, nennt man Regenmesser, Udometer, Ombrometer, Pluviometer. Der Regenmesser besteht aus zwei Thcilcn: der eine Theil ist ein Gesäß, welches alle Niederschläge ohne Verlust in sich aufnimmt, der andere dient, die gesammelte» Niederschläge zu messen. Die Auffangfiäche Ist gewöhnlich kreis rund und hat 20 bl» 50 Centimkler im Durchmesser; da» Gesäß selbst verengt sich trichterförmig und durch die untere sehr enge Oeffnung läuft da» Wasser in den Maßbehältcr, welcher von Glaö und chlinbrisch geformt ist. An diesem Cylinder ist eine Skala in Mlllimcterabtheillingcn angebracht und man kann da. durch die „Rcgcnhöhe" ermessen. Wenn die innere Wcite de» Chllnbcrö den zehnten Theil der Auffangfiäche beträgt, so hat man die abgclcicne Regenböhe mit 10 zu dividircn, um die tbat- sächliche Regenböhe zu erhalten. Im Allgemeinen: rer Divisor Ist in« Verhältniß der inneren Cvlindcrwcftc zur Auffaiigfläcke gegeben.' Es ist zweckmäßig, an sebr vielen Orten die Regen mengen der Monate und des Jahres zu ermitteln, da vereinzelte Regenmesser, wegen der Strichregen u. s. w.. kein allgemeines Resultat mit Sicherheit gewähren. ES gicht noch andere Arten, al» die oben beschriebene, von Regenmessern. — In b i escrWocke wird zunächst bei westlicher Windrichtung zeitweilig dickster be wölkter Himmel stcsttbaben, dann wird die Windrichtung nord wärts forlschreitcn und rauhere Witterung entstehen. Laromotrius. — Für die am 12. April d. I. in Amsterdam stattfinkende große Internationale Gartenbau - AuSstellung mit Eongrcß liegen Special-, sowie Supplements-Programme beim HantelSgärtncr G. Adolph Pctzolt, Roicnwcg 36 hier, auö und ist derselbe vom Geiieraicomitö in Amsterdam autorlsirt worden, Auskunft über die Ausstellung gebe» zu können. Ta dic Anmei- du»gsfrlst für alle auszustcllendcn (gegenstände mit bem I.März ablänft, Ist derselbe gern bereit, dieselbe» entgcgenzunchmcn und weiter zu befördern. — Die H » ndebcsitzcr scheinen sieh daö Wort gegeben zu haben, mit ihren vienüßigci, Begleitern Nachmittags die Hoch- finth hon der Terrasse aus z» beobachten. Bei dem Gcdränac, da» dort manchmal entsteht, erkennt man erst recht, wie hinder lich für den freien Verkehr da» Führen an der Hnndeleinc ist.
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