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Dresdner Nachrichten : 19.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192609192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-19
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1926
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Oertliches und Sächsisches. Die bürgerliche parteilose Liste für die Sla-ioeror-nelenwahlen. Der Preßausschuß der Bereinigten Bezirks- nnd Bürger vereine der s-tttadt Dresden schreibt und: ..Der Anregung der Bereinigten Bezirks- und Bürger- vereine zur Aufstellung einer bürgerliche» parteilosen Einheitsliste für die Stadtvervidiietenivalileii habe» eine ganze Anzahl von Berbände» und Bereinen entsprochen, und zwar sowohl wirtschaftliche als auch berufliche Organisationen. VS steht zu erwarten, das, auch die neutrale Wählerschaft, welche nicht parteipolitisch eingestellt ist. durch das Borgehen der Bereinigte» Bezirks- und Bürgervereine und der mit denselben in eine», besonderen Wahlausschuß für die Stadtvervrdnetenwahlen in Berbindung kommenden BerufS- und wirtschaftlichen Organisationen sich nun aal diep Wahl be teiligen wird." Spitzenkanbibalen Ser 41 S. P. Wie wir erfahre», hat die Alte Sozialdemokratische Par tei. llnterbezirk Dresden, i» einer BersainnNnng am Freitag die Kandidaten für den Landtag ausgestellt. Als Svitzen- kandidaien wurden aufgestellt: Kieishoiiptma»,, Buck und die Laudtagsabgeordnete» W irth. Bethke und Frau Bütt u e r. Sächsischer 4IrbeiismarbI und Arbettsbeschasfungs- Programm der Deutschen Retchsposl Die Deutsche ReichSpost hat durch ihre» Hanshaltpla» für 1026 ein ArbeitSbeschafsungSprogramiu in Höhe von 300 Millionen Reichsmark ausgestellt. Bei Berteilnng der Aufträge auf die demsche Industrie soll nach dem monatlich erscheinenden Berichte deS ReichSpostministerS über die Deutsche ReichSpost — Juli >026 — auf die Bezirke, in denen die größte Arbeitslosigkeit herrscht, besonders Rücksicht ge nommen worden sein. Bergleicht man aber die nach dem Berichte aus die einzelnen Länder und preußischen Provinzen entfallenden Summen, so kan» mau nicht nnden. daß dieser BerteilirngSgrnndsav beachiet worden ist. insbesondere nicht -er sächsischen Industrie gegenüber. Der Freistaat Sachsen erscheint bei der Berteilnng der 300 Millionen Reichsmark mit nur I6'4 Millionen Reichsmark erst an fünfter Stelle und tritt damit weit hinter Bauern und Baden zurück, die für 35 und l8 Millionen Reichsmark Aufträge er halten. Dabei herrscht in Sachsen bekanntlich eine Arbeits losigkeit, die verhältnismäßig weit größer als die in beiden Ländern ist. Aber auch das Rheinland mit 40R Millionen Reichsmark Aufträgen und Berlin und Umgegend mit nicht weniger als 11214 Millionen Reichsmark erscheinen weit vor der sächsischen Industrie bevorzugt. Diese ofsennchtliche Zu rücksetzung der sächsischen Industrie ist weder verständlich noch gerechtfertigt. Es muß Aufgabe der sächsischen Staatsregie- rung und der sächsischen Industrie sein, daraus hinziiivirkcn, daß das Reich bei Verteilung seiner Aufträge ans die schwie rigen Verhältnisse deS sächsischen Arbeitsmarktes '»ebr Rück sicht nimmt, als !m vorliegenden Falle geschehen ist. Altweibersommer? Altweibersommer? 's war einmal! Ein Klärchen! Die lieben alten Damen einst, die lächelnd Jm Silberhaar noch einmal goldne Jugend 2ns Her, sich strömen ließen, lebe Fäden Verspinnend, mädchenschüchtern fast wie einst — Wo sind geblieben sie? Großmutter setzt im blonden Bubikopf. 2m wadenfreien Rock, gemensendieckt, 2m Rouge der Lippen gar die Zigarette — Altweibersommer? 's war einmal! Ein Märchen! Altweibersommer? 's war einmal! Ein Märchen! Auch die Natur fügt sich der Zeitenmote. Saht ihr im Herbst das 2ahr jemals so jung? Grün steht der Wald, frisch leuchtet Feld und Garten. Es glän,t der Morgentau und Sonne glüht Tagsüber Sommergold. Auch die Natur scheint wie im Bubikopf Für jenes lichte, weiße Fädenipinnen Verständnislos ein Lächeln nur ,u haben — Altweibersommer? 's war einmal! Ein Märchen! Luginsland in den ..Dresdner Nachrichten" Vortrag un- Nachdruck nur mit -,ejer AeUenangabe gestattet Deulfchna11v«aler «rdettsrbun». Dir Ortsgrupp« Dresden de» D e u t s ch n a t i o n a l e n A r b e i t e r b u n d e S hielt am Freitag in den »Drei Raben" ihre Mvnatsversainmlnng ab. Nach Eröffnung durch den Bor- sitzende». GcwerkschaftSsekretär Haupt, nahm Fabrikant L u s ch e r - Dresden das Wort zu einem Bortrage über das Thema: »Die Arbeitslosigkeit in Sachsen und ihre Be- einslussung durch die kommenden Wahlen." An Hand um- fassende» Materials wies der Redner nach, wie durch die Ein- Wirkungen des Krieges, der zudem für Deutschland ein ver lorener Krieg ist. Handel und Wirtschaft außerordentlich ge litten haben. Der Abschluß des Krieges, gekennzeichnet vor allem durch Versailles und DaweS-Plan, legte der Wirt schaft derartige Lasten namentlich in steuerlicher Hinsicht auf, daß es ihr unmöglich war nnd noch heute ist, die Produktion wieder aus de» Vorkriegsstand zu bringen. Unter der Wucht der Verhältnisse, die zudem noch i» Sachsen durch das svzia- iistisch-kommnnistische Regiment für die Wirtschaft erheblich verschlechtert wurden, gingen alle Erwerbszweige immer mehr de», Untergang entgegen. Eine außerordentlich große Anzahl von Betriebe» brachen zusammen und damit wurden auch Arbeiier in großen Massen arbeitslos. BetriebScinschränknn- gc» usw. taten das ihre dazu, so daß das Heer der Arbeit», losen immer mehr anschwoil und setzt in die Millionen geht. Sachse» ist in ganz besonders erheblichem Teile an der ArbeiiSlosigkeit beteiligt. Auch die sogenannte große Koalition konnte an den sächsische» Verhältnissen nichts ändern. Es muß das Bestrebe» jedes sächsische» Staatsziigehörigc». vor allem iedeS Arbeiters sei», aste Kräfte dafür einznsetze». daß bei der bevorstehende» Wahl eine Mehrheit zustande kommt, die, aus nationalem Rode » stehend, willens ist. das A». sehen unseres engeren Heimatlandes zu heben nnd Ordnung in die Staatsmaschinc zu bringen, damit man wieder Per- traue» znm Sachsenlande gewinnt, wodurch sich Handel und Wandel neu beleben können und auch die Arbeiterschaft wieder einen Ausstieg nehmen kann. Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen und cS wurde in der Anssprache noch manche wertvolle An- regung ans de» Mitgliederkreisen gegeben. Mit Worten de» Dankes an de» Redner und der Aufforderung zu eifriger Mit arbeit der Glieder des Bundes zur Erreichung deS Ziele» schloß der Vorsitzende die Versammlung. — Die Ausschreibung der Stelle des zweiten Bürger meisters. Die in der letzten Stadtverordnetcnsitznnq be- schlossciie Ausschreibung der Stelle des zweiten Bürger meisters erfolgt im amtlichen Teil der vorliegenden Ausgabe durch den Stadtverordnetenvorstchcr. — Personalveränderunqen in der Reichswehr. General major v. G raberg vom Stabe der 4. Division, der nach dem Tode deS Generalleutnants Müller bis zum Eintreffen deS Generallentnants Wöllwarth mit der Führung der 4. Division beauftragt war, ist unter dem t. Oktober zum Kommandeur der 2. Kavalleriedioision in BreSlau ernannt worden. — Oberst .Freiherr Leut h e r v. Lötzc n, Kommandeur des Infanterie regiments l6. der von 1621 bis 1025 Cbes des Stabes der I Division war, ist unter dem 1. Oktober als Ebef des Stabes ;nm Grnppenkommando I Berlin versetzt worden. — Ermäßigung deS Strompreises für Schaufenster» und Reklamebeleuchtung nach Gcschästsschluß. Der Strompreis für die Beleuchtung von Schaufenster» und für Rcklame- bclenchtiing nach Geschäftsschluß wird für den Stromverbrauch vom 18. d. M. ab von 30 Pf. auf 25 Pf. für eine Kilowattstunde herabgesetzt. — Deutsche Volkspartei. Ortsverein Dresden. Am Mitt woch veranstalteten die Gruppen 12, 13 und 14 im Rest'' rant der Großmarkthalle einen Gruppenabend, an dem La tagSabgeordnetcr Voigt sDreSdeni über die politische Lage referierte. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Ge schäftsführer des OrtsvereinS, Schvnberg. wurden zunächst die Olrnvvenfülirer durch die anwesenden Mitglieder einstimmig bestätigt. Herr Schönberg ging daraufhin auf die Vorberei tungen und die Durchführung der kommenden Landtags- und Geineindeivalilen ein. Nach Abschluß des geschäftlichen Teiles ergriff Abg. Voigt das Wort zu seinen Ausführungen. Aus gehend von der Entwicklung der Einigungsverhandlungen kür die Landtagswahlen schilderte der Redner an Hand von Bei spielen die zurzeit allgemein herrschende Zersetzung. Haupt fehler an der jetzigen ungünstigen Entwicklung der Verhält nisse sei vor alle» Dingen das Fehlen deS Vcrantmortungs- gesühles. Im folgende» ging der Redner in großen Zügen auf die Entwicklung der sächsischen Politik seit der Revolution ein nnd widmete sich dann eingehend der Arbeit der Koalitions regierung in den letzten drei Jahren, die nur zu deutlich erkennen lasse, wie sehr sich die Lage des Landes gegenüber der vorhergehenden Zeit znm günstigen verändert habe. An seine mit reichem Beifall nusgcnommcncn Ausführungen schloß sich eine rege Debatte. — Tödlicher Straßcnbahnunsall. Am Freitagnachmittag in der 0. Stunde ist der Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Dresden Tr. jur. Paul Hübner beim Abspringen von her Straßenbahn tödlich verunglückt. Dr. Hübner befand sich auf dem Hinterst,»dpiatz eines nach Strehlen fahrenden Trieb wagens der Linie 0 und sprang an der Kurve Bankstraße/ Ferdtnandstraße ab. Er glitt au» und geriet unter de» An- hängrwagen. Mit schweren Brustverletzungen und Haut- abichürfunge» wurde er nach dem Iolmnnstädter Kranken haus gebracht, wo er am Sonnabend früh verstorben ist. — Ratorthe««e» Heidepark. Al« letzt« Vorstellung sindel am Lon»t>m. nachm. 144 Ubr. eine Aussübruna von „Preeivla" stall, — r««ia»s TH«Na-ri,eat»r. Infolge Ableben» de« Heer» DIrrktor WInter-Tomtan ist Herrn Paul V«cker» die künstlerische Leitung de« Tbcaler» übergeben worben. — Ziel»» Earrasani. Am Sonntag linden »wel Vorstellungen statt. In der Nachmittagsvorstellung da« n,>l> >1'« Abend Urogramm. — BerketzrSunsall. Durch llnovrslchttgkelt lies am Lounabend tn der zweiten Nachmittagüstuiide aus der Mvritzsirahe rin etwa ittniztgiührigcr Man» i» einen Wagen der Straßenbahn, tzr wurde überfahren und tn bewußtlosem Zustande aufgehoben, und mit dem Unfallwagen abtransportiert. AommunMtscher Terror ln Shemniy. Unser Chemnitzer Mitarbeiter schreibt unS: Die Großballei Sachse» deS Iungdeutschen Ordens ver anstaltet. wie bereits kurz berichtet, am 18. und lv. September in Ehemnttz eine große Kundgebung, an der mehrere Tausend Mitglieder teilnehmen werden. Der Hochmeister des Ordens Arthur Ma braun wird am Sonnabend eine große Rede halten: am Sonntagvvrmittag wird ans dem Städtischen Sportplatz ein großes Sportfest abgchalten: am Sonntag, nachmittag wird sich durch die Straßen von Chemnitz 214 Stunden lang ein Festzng bewegen und eine Rede Mah. ranns auf dem Theaterplatz wird die Kundgebung beenden. Schon seit etwa einer Woche putscht die Chemnitzer kom munistische Parteileitung gegen die Jungdo-Veranstaltung auf. Der Umzug des Iungdo sei „eine freche HcrauSforde- rung deS rote» Chemnitz: es handle sich nm eine Faschisten- demonstration, die die Kommunisten nicht dulden werden". Die kommunistische Parteileitung hat auch die S. P. D. und den A. D. G. B. aufgefordert, sich einer gemeinsamen Aktion anznschließen, die die Erwirkung eines Verbotes der Iungdo- Veranstaltung durch die Ehemnitzer Polizei zum Ziele Hai. Sowohl die Sozialdemokraten wie der Gewcrkschastsbund haben dieses Ansinnen abgelehnt. Die Polizei hat natürlich überhaupt keine Handhabe, die schon seit langem ordnungs gemäß angemclbetc Iungdo Kundgebung zu verbieten. Ta ans diesem Wege die Kommunisten ihr Ziel nicht erreichen konnten, erlassen Ne heute einen außerordentlich heraus fordernden Aufruf an die Arbeiterschaft und Erwerbslosen von Eheinnitz, am Sonntag zur gleichen Zeit wie der Jung- deutsche Orden eine Massendemonstration zu veranstalten, und „die freche Herausforderung der Inngdo-Bürschchcn und ihrer Nachläufer im roten Chemnitz zurückzuweisen". Ter Rote Frontkämpferbund wird geschlossen ausmarschiercu. Tie Gefahr von Zusammenstößen ist sehr groß, da die Kom munisten lediglich zu dem Zwecke ausmarschieren, die Kund- gebnng deS Iungdeutschen Ordens z» störe». Wie wir er fahren. wird die Chemnitzer Polizei durchZu- s a m m c n z i e h u n g entsprechend starker Kräfte alle Arten von Zusammenstößen zu verhin dern wissen. Die Behauptung. daß Chemnitz „rot" sei, ist übrigens eine grobe Unwahrheit. Bei der letzten Neichspräsidcntcn- wahl entfielen in Chemnitz 85 330 Stimmen auf Hindcnbnrg, während ans die Kandidaten der Linkskoalition und der Kommunisten zusammen nur 82 008 Stimmen kamen. Auch im ganzen 30. Wahlkreise Chemnitz-Zwickau erreichte Hindcnbnrg eine überwältigende Mehrheit. Er erhielt 400 227 nnd Marx und Thälmann zusammen nur 423217 Stimmen. Aber ganz abgesehen von dieser Tatsache: cs wäre ein glatter VeriassungSbrnch, wenn man einer rechtsgerichteten Organisation unter kommunistischem Druck das Recht auf die Straße verbieten würde. Die Hetze der Kommunisten be> schränkt sich übrigens nicht allein auf den Iungdeutschen Orden. Die kommunistische Parteileitung hetzt jetzt schon gegen den „Stahlhelm", der am 2. und 8. Oktober in Chemnitz seine sächsische Landesverbandstagung abhält. Zu der Stahl- Helm-Tagung sind bereits mehr als 10 000 Teilnehmer an- gemeldet. Forlbil-ungssrhulpsltcht. Knaben u. Mädchen werd. f. d 4. Ott und Ostern ausgenommen. S. Prospekt Rackows Kandels-u. Sprach- schule Altmarkt 15. Inh. Rich. Rackorv u. Or Fritz Rackow Z Kunst und Wlssenichajt. Opernhaus. Wenn in einer Ausführung der „G v t t e r d ä in m e r u n g" gleich der erste Wcltbegrüßnngsatkvrd beim Ausklingen iein Ces-Dur ohrenzerreißend zu einem ioliche» Moll trnbl nnd dann unmittelbar daraus der erste Tcheiniversereffekt fälschlich die dritte statt die erste Norne trifft, dann möchte einem schon bange werden. Ganz io schlimm, wie diese bösen Vorzeichen fürchten ließen, wurde eö weiterhin ja nicht. Aber deswegen bleibt doch wahr: der „Ring", so wie er jetzt bei »ns ist, ist eine lieblose, improviiatvrische. eingcworsene Sache. Lieblos von der gesamten Linie bis zu Brünhilds schäbigem gestopften Kleid. Eine Sache, die aui gut Glück streckenweise mal — siche diesmal den ersten Akt „Walküre" — ganz gn! gehen kann, bei der aber große und kleine Entgleisungen am Wege liegen, und die darum weder des Werkes noch deS Rufes der Dresdner Oper würdig ist, Er könnte gut sein, denn wir habe» sür die Hauptrollen gute Besetzung. Aber er müßte neu cinstudiert werden. Richtiggehend neu einstndicrt, mit Eriicnernng — ganz billiger, einfacher, stilisierter Erneuerung — der in ihrer Kom pliziertheit veralteten, teilweise verblaßten Inszenierung, mit sorgfältiger Revision aber vor allem des musikalische» und text lichen Teiles. Dann würde er auch wieder mehr „ziehen", To wie er jetzt ist, kann er das verständnisvolle Pnbliknm nur verärgern. Wie gesagt, trvtz guter Tolobeietzung. Man denkt sich dann nun: Schade um de» Siegfried, den Hage» und nm so manches andere bei solchem Gesamtstil, richtiger Gesamt nichtstil. * Der Hagen war neu, Ivar A n d r e s e n hat auch i» dieser Nolle sein außergewöhnliches Künstlertum bewährt. Scho» die wuchtige äußere Erscheinung mit der charaktervolle» bleiche», schwarzalbenhaftc» MaSkc überzeugte. Der Ausdruck war im ersten Akt noch mehr ans verhaltene Brutalität, aus eine gewisse müde, man möchte modern iagen: „blasierte" Neberlegcnheit eingestellt. Selbst das „Hier sitz' ich zur Wacht" mehr voll innerer Eindringlichkeit als äußerer Tongeivalt, Die erste Orgie des RicienorganS kam beim „Hoiho" der Mannenszcne. Der zweite Akt überhaupt eine gewaltige Steigerung: Leitmottv: Hohn ans die Helden nnd Menschlein, die er am Draht zieht. Hohn, der arimasicnhatt lächelnd, eiserne Ruhe bei allem Toben rings umher bewahrt. Sich in Leiden schaft verkehrt erst beim Racheraiinen mit Vriinnhild: da aber in Geste und Tvn dämonisch anschwillt, daß einem das Blut gefrieren kann. Der letzte Akt endlich offene Brutalität auch im Ton. Das „Ja denn, ich Hab' ihn erschlagen", bei dem die meisten Hägens schon völlig „fertig" sind, läßt dieser Hagen herausdröhne». daß man meinen könnte, er singe gerade jetzt erst an. Neu auch die Glltrliiie. Daß die Gibichungeiischwestcr nicht »»bedingt bedeutungslos sei» muß, Hai Claire Born schon in Banrcilth gezeigt. Sie sicht so hcldciiiiliigsrälllich germancii- hast niis, singt die paar Phrasen so schön, spielt so selbständig »nd lebendig, daß Siegfrieds Schwäche für sie völlig verständ lich wird. WaS sonst noch neu mar. war nicht gut. Eine unmögliche dritte Norne und zweite Rheintvchter, deren Stimme vielen das Format sür das Sandmännchen in „Häusel und Gretel" hätte, die aber nicht geeignet ist, Wagnersche Schicksalssprüche zu verkünden. Solange für die Nornen nicht die größten, für die Rhcintöchter nicht die schönsten Stimmen am Werke sind, bleibt die Anfsühriing lieblos. Anderes war nicht neu, aber gut. Vor allem Tauchers Siegfried: frisch, heldcnsröhlich, grnndmusikalisch und — sehr schön gesungen: mit italienischem Ansaß beinahe, belkantiitisch. linermüdet strahlenb bis zur letzten Note. Kurz vor dem Ende noch ei» phänomenales hohes c heraussanchzcnd, alS gelte cs, der Stretta sechs Wiederholungen zu erzwinge». Die Vrünn- hildc der E u g e n i c Burkhard stimmlich auch sehr üppig, aber musikalisch nicht sicher genug <— die fatale Entgleisung ausgerechnet im schönen Schlnßgesang —Plaschke ein männlicher Günther, Irma Tcrvanl eine Waltrautc von Bedeutung, E r m o l d ein sprachgesanglich schar? charakteri sierender Albenvaier — schön, recht schön alles. Aber: — Selig in Lust nnd Leid läßt die Liebe nur sein, D r. E » g e n S ch m i tz, ß Dresdner Theatcr-Sptelvlan sür beute. Opern haus: „Die Meistersinger" 15j. Schauspielhaus: „Platingriiben in Tulpiii" ?148j, Albert-Tbcatcr: „Das Käthchen von Heilbronn" s'/^s. Residenz- Theater: „DaS Hollandweibchen" l'/>8s. DieKomöSie: „Der Meister" j^8s. Central-Theater: „In der Iohannisnacht" lVM. ck Ccntral-Theater. Uschi Elleoi ist plötzlich erkrankt. Da Ersah für sic nicht zu beschaffen war. mußte die Vorstellung am Freitag von „In der Ivhannisnachtk' auSfallen. Es gab im Vorraum des Theaters zur Stunde des Vvrslellnngs- bcginns viel enttäuschte Gesichter. Heute, Sonnabend, singt die Rolle Frau Lotte Carola. ß Mitteilungen der Sächsischen Staatstheatcr. Opern haus. In der morgigen Vorstellung ,4D t c Meister singer von Nürnberg" singt Fräulein Meta Sctne- meyer die „Eva". Montag, den 20. September. Aiircchtsreih: II, Lorhinzs „Zar und Z i m m e r m a n n" mit Staegeiiiaiin, Lange. Schvcpslin. Grete Nikisch, Büssel, Dworskn iznm ersten Male Chateanncnfj, Pnttlitz Musikalische Leitung: Kurt Strieglet. Spielleitung: Waldemar Slaegemann. Anfang 7 Uhr. Dienstag . den 21. September. Niircchtsreibc U, Pnc- cinis „T u r a n d o t" mit Anne Rosclle. Ltacgcniann. Bader. Taucher. Julia Rvhler. Schössler, Menerolbersleben. Tcßmcr. Ermold. Musikalische Leitung: Fritz Busch, Spielleitung: Issai Tvbrvwen a. G. Anfang 148 Uhr. Die Ausgabe der Anrechtskarten zu de» S i n s o n i e k o n z c r t c n 1 0 2 6 /27 erfolgt an bisherige Inhaber gegen Rückgabe der Anrechtskarten der vorige» Spielzeit in der Zeit von Dienstag, den 21.. bis mit Donners tag, den 23., und von SvnnabcnS. den 25., bis mit Montag, den 27. September, täglich von 10 bis 4 Mir lSonntags von 1411 bis 4 Uhrj an der Kasse im linken Vestibül des Opern Hauses. Der volle AnrechtSprciS für sechs K o»- zerte der Reihe I beträgt für eine» Platz im 1, nnd 2. Rang, Parkett und Parkettlogen 44,10 Reichsmark, im 3 Nang und Orchcstcrabtciliing 34,50 Reichsmark. 4, Rang, Balkon. Mittclgalcrie, Proszenium- und Seitenlogen 25,20 Reichsmark. 5. Rang Mitlclgalcric und Proszcninmlogen 15,00 Reichsmark, 4 Rang Scitcngalcric, Mittclstehplätzc, 5. Rang Sitz- nnd Stchgaleric und Stchparkett 0,60 Reichsmark, dervvllc A n - rechtsprc! s für sechs Konzerte der R e t h c I! sür einen entsprechende» Platz 47,10,37,80,26 70,17,10.10,20 Rcich--- mark: sür die Hauptproben der Reihe F Im Parlcli und Parkettlogen 18,00 Reichsmark iR c! he U 20 41». Orchcsier- abteilnng 12,00 Reichsmark sR e i li c U l4.I0>, Stchparkett ü.Iil Reichsmark «Reihe U 0.—j. Anrechtsinhaber, welche dcn Betrag aus einmal zahle» wollen, können die neuen Anrechts karten vom 2l. bis 23. Sevtember entnehmen. Anrechtsinhaber, die zunächst nur dcn halben Anrcchtsprcis cntrichlcn wolle», vom 25. bis 27. Sevtember, während der oben angegebene» Kassenstiiiideii: die letzteren sind verpflichtet, die Karten sür die zweite Heilste der Konzerte in der Zeit vom 0. bis II, Januar 1027 an der Kvnzertkassc des Opernhauses einznlöse», 2>»f Ansuchen kann de» bisherige» Anrechtsinhabern nachgelassen werden, die erste Hälfte des Anrcchtspreikcs erst am 30, §eo- tembcr 1026 zu entrichten, wen» die Vervilichiung zur Be zahlung bis 27. Sevtember durch Unterzeichnung des an der Konzertkasse des Opernhauses erhältlichen Formulars über nommen wird. Das gedruckte Gesamtprogranim der Sinfvnie- konzerte kann an der Operilhanskass« zum Preise von 10 Pfg. entnommen werden.
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