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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.03.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280306026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928030602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928030602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-06
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
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r Nr. 113 Settel - E» Der Kriegslaslenetat im Ausschuß genehmigt. Keutell über den Innenelal. Berlin. 6. Marz. Der HauShaltauöschuß d«S öteichotages setzte die Beratung des Haushalts sür die Kriegslasten fort. Berichterstatter Abg Borrma«« iWtrtsch. Vgg.l hebt hervor, daß für die Beamten erheblich mehr geschehe, als sür die Privatbeamten, Angestellten und Arbeiter gesorgt werde. Die Subventionen an die.in dustriellen Unternehmungen müssten übrigens auch einmal zu Ende gehen. Zehn Prozent Reinqewinn. dt« man nach Meinung mancher Negierungsvertreter der Industrie zu» billigen müßte, erschienen ihm reichlich hoch. Abg. Dr. Reichert iD.-N.s erkundigt sich nach dem Er gebnis der Besprechungen des Reichsstnanzministers mit Parker Gilbert und bittet um eine Denkschrift über die Freigabe der beschlagnahmten Vermögen in Amerika und in den englisch sprechenden Landern. — Abg. Dr. Cremer sD. Bp. bemerkt, die Gesamtausgaben sür die Kriegslasten beliefen sich aus weit mehr als vier Milliarden. Adg. Harmony <D.-N > bcgündet eine von ihm eingebrachte Entschließung, die RetchSregieruug zu ersuchen, eine Regelung dahingehend zu treffen, daß in de» durch das Reichsgesetz vom l l. Jaiinar NI--' hervorgetretene» Härtcfällcn nicht nur sür die ehemaligen elsaß-lothringische» Wartestandsbeamten, sondern auch sür die elsaß-lothringischen RuhestandSbeamten und Hinterbliebenen ein Ausgleich geschassen werde. Ministerialdirektor Dr. Lotholz teilt mit, der vorliegende «riegslastcnetat umsaiie natürlich keineswegs alle Lasten, die dem deutschen Volke aus dem Kriege erwachsen, weil diese in fast allen Etats sich auswirke». Tie Verhandlungen über die Auswirkung der neuen Besvldungsregeluiig aus die elsaß- lothringischen Beamte» stünde» vor dem Abschluß. Auf An tragen legt Staatssekretär Dr. Popist dar, daß zu den inneren Kriegslasten nicht bloß die VersorgungSsnmmc» gehören, son dern noch sehr viele andere Dinge, insbesondere auf dem Ge biete der InslativnSsvlge», auf sozialem Gebiete, in dem der ErwerbSlvsensnrsorge. Sie alle anszusührcn sei nur im Rahme» einer wissenschaftlichen Denkschrift möglich, nicht im Rahmen der Etatsaussrellung. — Die Entschließung Harmony wird iodan» cinstimmia anaenommcn. Eine längere Aussprache entspann sich über die Art der Etatisiernng der ungedeckten Besastnngskosteu auS den Jahren E5 bis 1827, die sür Wegeschäden, PensivnSlasten usw. aus- gewendet worden sind. Die Frage wird einem Unteraus schuß überwiesen. Kapilel 8 „Enkwaffnung und Snrfefttgung" beantragt Abg. Stöcker lKomm.) in den Etat deS Reichswehr Ministeriums einzustellcn. bzw. zu streichen. — Ministerial direktor Dr. Lotholz führt anS, eS handele sich hier darum, unmittelbare KriegSfolgeu, die uns durch den Versailler Ver trag auserlegt worden sind, auszugleichen. Die Titel würden hossentlich im nächsten Etat mit einer kleineren Schlußsummc zum letzten Male erscheinen. — Die Anträge Stöcker werden a bg e le h n r, der Rest des Etats wird genehmigt. Es folgt der Kaushalk -es Relchsminifrerlums -es Innern. Berichterstatter Professor Dr. Schreiber sZ.l fühlt auS: Das Etatsbilö hat sich nicht wesentlich verändert. Tie Vor bereitungen für die V e r w a l t u U g S r c f o r m müssen mit Energie gefördert werden. Tie Arbeiten der Kommission für die Neugliederung des Reiches scheinen zu ruhen. Die Ostpreußenhilse ist zu begrüßen; aber auch Schlesien, ins besondere Oberichlesien, muß sein Reckt werden. Leider hat der Etat nichts RamhasteS dasiir eingesetzt. ES ist unmöglich, die Privatschiilen stenerrechtllch derart nilgüilstig zu behandeln, ,v,e das zurzeit geschieht. Die Vereinbarung der Länder über die Privalschulen ist unerträglich, da sic die veraltete Frage nach dem Bedürfnis stellt. Für die Wirtschaft müssen die wissenschaftlichen Boranssetzungen ausgebaul werden, weit über die Rotgemcinschast und über die Kaiier-Wilhelm- Gesellichast hinaus. — ES ist ein ungesunder Zustand, daß nur 1,!l Prozent Arbeiterkinder an den Hochschulen studieren. DaS AllSlandsdeutschtum darf nicht bloß in Organisationen behandelt werden. Es benötigt eine stärkere literarische und wissenschaftliche Durchdringung. Abg. von Gm'rard sZentr.s beantragt, den Nachtragsetat zum Neichsministeriilm des Innern möglichst bis morgen hier vorzu legen, weil darin starke Erhöhungen wegen der Katastrophen usw. vorgesehen sind. Der Reichsrat habe ihn ja verabschiedet. — Ministerialdirektor Dr. Lotholz sagt Er- süttiing der Bitte zu, soweit sie drucktechnisch usw. erfüllbar sei. Mitberichterstatter Abg. Dr. Mumm sD.-N.s kritisiert, daß daö seit drei Jahren versprochene Filmgesetz immer noch nicht vorltege. Svens» kehle immer noch da» Gesetz zum Schutze der rektgtösen Feiertage. Hinsichtlich -eS Radio bemerkte er. daß bet dem vielen Guten, wa» er bringe, doch der Prozentsatz de» Leichten und Seichten nicht abneome. sondern zunehm«. DaS Gesetz »um Schuhe der Jugendlichen gebe zu der Betrachtung Anlaß, baß den Lande» sugendämtern die Initiative zu Anträge« fehle. «etchvlnnenmkrrttter ». FleuöeU bemerkt, er wolle sich auf einen Rechenschaftsbericht über die Arbeiten de» verflossenen Jahre» besä linken. Sr verweis auf die Mittel, die für die gesamten östlichen Grenz, gebiete auSgeworsen worden seien, fe.ner auf den Abschluß der Besoldungsreform und bittet, die Erörterung über die Höhe der Beamtengehälter möglichst zurücktreten zu lassen. Es handele sich um die Wiedergutmachung früherer Versäumnisse. Unter den nicht vorgelegten Vorlagen bestndet sich auch die Novelle z»m Wahlrecht, Der Minister legt die Gründe dar. die die Regierung von dieser Vorlage zurück- gehalten haben, insbesondere auch von Vorschlägen zur Be seitigung der Splitterparteien. Die Reichsregierung sei überzeugt, daß sowohl auf dem Gebiete des Schund- und Schmutzgesetzes wie des Film- gesetzes und auch in der Radivsragc Mißstände noch zu be- fettigen seien. Sie habe die Absicht, die Filmnovelle im Reichsrat so schnell als möglich zu verabschieden. Aufrichtig dankbar sei er sür das Interesse, das seinen kulturellen Arbeiten die Parteien entgegenbrächten. Wenn andere Kulturzentren an Berlin etwas abgeben müßten, so werde das schmerzliche Empfindungen erwecken, die geeignet seien, die Liebe für ein einziges Kulturzentrnm zu fchwächc», und wenn in diesem Zusammenhänge von einer Art Reichs- deputationshauptschlnß gesprochen morden sei, so sei dieser untrennbar mit dem Aufhüren deS alten deutschen Kaiser reiches verbunden. Er sei mit dem Reichskanzler der Meinung, daß es nicht Absicht der Reichsregicrnng sein dürfe, durch finanzielle Maßnahmen den Machtbereich der Länder von innen zu unterhöhleu. Der Redner geht zum Schluß auf die Frage: „UnitartS- muö oder Föderalismus" ein und erörtert die Mittel, durch die die Reichseinheit gefördert werden könne, ohne den Ländern zu nehmen, was den Ländern sei. Der psychologische Schlüssel sür die Lösung dieser Frage liege In Süddeutsch- land. — Weitcrberatung morgen. Die Eheschei-urigsres-rm zurückgesklll. Erkläru-ge« Hergt» i« NcchtSansschuß. v«rli«. S. März. Im RechtSauSschuß de» Reichstage» er. klärt« bei der Beratung der SheschetdungSresorm ReichSi«fttz, «i«ister Hergt. daß sich die Retchsregternng gegenüber Initiativanträgen prinzipiell «ine gewisse Reserve auserlege, namentlich wenn e» sich, wie im vorliegenden Falle, u m Weit aus ch a u u ng S f rag e n handle In dem vorz>«rütkte>l Stadium der Ausschußverhandlungen aber habe sie es sür not- wendig erachtet, ihre Stellungnahme in rechtlicher Beziehung darzulegen. Daher habe das Reichsfuitlzmlnistertum einen R e f e r e u t e n e n t w u r s zu dem vorliegenden Fragen komplex ausgearbeitet. In der Zwischenzeit sei aber die. Ver änderung in -ex gesamten politischen Lage eingetrcten. Daher stehe die Reichsregierung nunmehr auf dem Standpunkt, daß zunächst nur die im NrbeitSnotprogramm seli ge legten Angelegenheiten erledigt werden sollten. Die Reichsregiernng halte deshalb a«ch die Shescheibungtz- resorm als nicht geeignet, im Nahmen des Arbeftsprogramms t« der «och bis znm AnSeinandergchen des Reichstages zur Verfügung stehende« Zeit erledigt zu werden. Sodann wurden folgende ersten beiden Abschnitte eines in das Bürgerliche Gesetzbuch etnznsllgenden neuen 8 1568« be schlossen: 1. Eln Ehegatte kann aus Scheidung klagen, wenn eine so liefe Zerrüttung des eheliche» Verhältnisses eingetreten ist. daß eine dem Wesen der Ehe entsprechende Fortsetzung der Lebensgemeinschaft nicht mehr erwartet werden kann, und wen» infolge der Zerrüttung die LebeiiSgeincinschast der Ehe gatten seit mindestens einem Jahr vor Erhebung der Klage nicht mehr besteht. 2. Daö Recht eines Ehegatte» ans Scheidung nach Ab satz 1 ist ausgeschlossen, wen» er selbst eine» Schetdungsgruiid gegeben bat. ober anderweit die Zerrüttung der Ehe vor. wiegend durch sein schuldhaftes Verhalten herbcigeftthrt wor den ist. Kepp aus -er Volksparkel ausgetreten. Berlin, 6. März. Der Vorstand der BezirksLa«ern, chast sür Nassau hat am Montag, dem !l. März, die Gründung »er Christlich-nationalen Bauernpartei be- chloffcu und dem Reichütapsabgeordnetcn He pp die Spitzen- kandidatur sür de« Wahlkreis Hesscn-Nassau anaetragen. Wie das Nachrichtenbüro desV D Z bör«. hat Hcpp die Kandidatur angenommen und ist gleichzeiti«, ans der Deutschen Volkspartei und aus der volkspartcilichen Reichstagsfraktion anSgeschiede». Die Christlichnattonale Bauernpartei beschloß, in allen Wahlkreisen des Reiches Listen sür die NeichStagSwahleu ans. zustellen. >. kurlius über die Handelsverträge. Die Aeichstags-eballe. Berlin, <>. März. Die zweite Beratung des Haushalts des ReichswirtschaftsmtuisteriumS wird fortgesetzt. Reichs» wirtschaftsminister Dr. Cnrttus äußert sich zu verschiedenen in der Debatte aufgeworfenen Einzelfragen. Er erklärt: Viele der vom Abg. Lejeune-Jung erhobenen Beschneiden muß ich als berechtigt anerkennen. Verschiedene Maßnahmen der englischen Regierung bedeuten eine Verschiebung der Basis, die mir gemeinschaftlich mit England beim Vertrags abschluß gesunden haben. Wir werden bei der ersten möglichen Gelegenheit den de«tsch-cnglischen Handelsvertrag kündigen und versuchen, bei de» neue« Verhandlungen di« jetzt »«tage getretenen Mißstände adznftcllen. Mit Rußland und Italien sind ln der Zwischenzeit Verhandlungen eingelettet worden. Es entstand aus den SluS- ührungen des Abg. Lejeune-Jung der Eindruck, als ob die Rctchsrcgterung die vorgebrachten Beschwerden htngcnommen hätte, ohne ihnen nachzugehen. Es sind Verhandlungen ein- gclcttct worden, deren Ergebnis noch aussteht. Der Abg. Lejeune-Jung hat Erwägungen angestellt, worauf wir bet der endgültigen Regelung deS Zolltariss unser ganzes System einrichten sollen: Ob Dopelverträge angebracht wären, oder Meistbegünsttgungsverträge. Ich glaube, daß der Streit bereits In der Richtung der MeistbegttnstigungS- vertrüge entschieden ist, besonders nachdem eS uns ge lungen ist, auch die französische Regierung auf diesen Boden zu stellen. Ter Abg. Leseune Jung ha tmit dem Abg. Hugeuberg die Handelspolitik als zwiespältig hingestcllt. Er glaubt, -aß wlr in Zukunft für Jndustricartikel mit der Meistbegünstigung wie bisher auökvinmcn können, daß mir ahcr für landwirt schaftliche Artikel eine Kontingentierung haben müßten. Wir Eine etwas farblose, verwässert debussustische Flöten sonate von DarinS Milhaud fesselt zu Beginn über haupt nur durch die kultivierte Ausführung mit Arno Bräunling als brillanten Bläsersvlisten tNebenbci —: sür den blaublütigen Lalonflütenstil der »Neuen" wäre der silbrig unkörperliche Ton des alten Flötensystems passender als der pastös orchestrale Ton der Böhmslötelj Fröhlichen AuSklang schaffen schließlich drei schon bekannte „Lustige Klavierminiaturen". Man bewundert Aron hier wie den ganzen Abend hindurch ob seiner glänzenden Technik, ob seiner Einstellung auf diesen Stil, die ihn die wtderhaarig- sten Sachen für Auswendigspiel in den Kops kriegen läßt, ob seines BescheidwissenS um immer wieder neu kennzeich nende Programme, ob der seinen künstlerischen Kultur, die er seinen Abende» mit Neuer Musik zu geben weiß. Von denen man neuerdings weder in gutem noch schlechtem Sinne auf geregt, aber ganz angenehm scheidet. Tr. Eugen Schmitz. > * Mitteilungen -er Sächsische« Staatstheatcr. Opern- Hans: Donnerstag, am 8. März, Anrechtsreihe v. „Der Waffenschmied" mit Will« Bader, Angela Kolniak, Paul Schössler, Heinrich Teßmer, Ludwig Ermold, Elsriede Haber korn. Musikalische Leitung: Hermann Äutzschbach, Spiel leitung: Alfred Rencker. Anfang >48 Uhr. Schauspielhaus: Donnerstag, den 8. März, außer Anrecht zum Gedächtnis Frank WcdektndS sgest. am S. März 1918) z»m ersten Male „Ni n s t k", Sittcngemälde in vier Bil dern in svlgcndcr Besetzung: Reißner—Kleinoschegg: Frau Reißner—Stella David: Klara Hühnerwadcl—Jenny Schaffer: GcsünaniSdirektor—Panlscn: Ausseher—Liedtkc: Aufseherin- Lotte ErnsiuS: Lindeknh—Ponto: Frau Oberst Hühnerwadcl— Elara Salbach: Dr. Schwarzkvps—Kottenkamp. Spielleitung: Joses Gielen. Bühnenbild: Entwnrs Adolf Mahnte, Einrich tung Georg Brandt. Anfang >-8 Uhr. 7* Eeutral-Theater. Tie Verstellungen im Ccittral-Theatcr be ginnen ab M iIIwoch , den 7. März, w i e d e r u m 8 U k> r. An allen Abenden dieser Woche Gastspiel Fritz Schulz und Uschi Elleot in .Wie einst im Mai". 1* Konzrrtnachrlchte». Ophelia do NaSclmento, welche bei Preiessor Mar baner studier! Hai. spielte erstmalig in Dresden mit dem leipziger KoniervaioriiimSorchester im November ll»W unter Leitung von Professor Walther Tavisson die Tlchaikowiy-Fcmtasse Opus b«! iür Klavier mit Orchester. Ihr eigener Klavierabend mit Werken von Bach bis Strawinsl! findet morgen Mittwoch >48 Uhr im KünstlerbailS stall. Karlen bcl RIeS. s* Literarischer Verein. Mittwoch, 7. Mürz. >»2 Uhr. im kleinen Saal der Kaiifmaiinlchaii, Nachfeier des «V. Geburtstages von Georg »vn der Gabelentz. iGastkarlen ln llrbanS Buchhandlung, Wils druffer Strave.I s-« Dresdner Künstler auswärts. Violinvirtuose Adrlan Bavo oll»! konzertiert« mit dem üädtlschen Orchester unter Musik- »trektor Davlanon tnMarkneuktrchen und Satte arohen ktrloli». P* Klavierabend. Im ziemlich gut besetzten Palmcngarten gab Severin Eisenberger sein zweites Konzert. Nene Ueberraschnngen sind bei diesem Künstler kaum zu erleben. Er behauptet sich als ragende Persönlichkeit, die mit seinem Stil gefühl das Kunstwerk in den Vordergrund stellt auf Kosten des nach außen wirkenden Virtuosen. Seine impulsive Natur gestaltet mit rhythmischer Energie und gibt der melodischen Linie durch prachtvolle Gedankenplastik fesselnden Schwung. Dazu kommt bei Erseubergcr daö Dichtertum mit poetischem Erfassen des Stimmungsgehaltes. Seine hochfeine AnschlagS- knnst läßt dynamische Gegensätze von geradezu zauberischer Schönheit erwachen. Die Brahms- Auswahl brachte schars gezeichnete Charakterbilder von köstlichem Farbreiz. Erinnert sei nur an das duftlg gehaltene A-Dur-Jntermezzo-Andante und an die G-Moll.Ballade aus Werk 118. An zweiter Stelle folgte die C-Tur-Phantasie von Schumann, im ersten Satze leidenschaftlich und phantastisch nachgedichtet, ganz im Sinne der Eigenart des großen Romantikers Blendend dürchgesührt war der von Kraft erfüllte Mittelsatz Der Sänger seines Instruments, der die Seele in ihren Tiefen ergreift, kam im Finale zu Worte. Bei so reichem Erleben blieben die Ver- sehlungen gegen Nvtentreuc Nebensache. Am Schlüsse standen C h o p t n - Werke. Der Künstler wurde verdientermaßen reich geehrt. In der Reihe seiner Fachgenossen steht er in vorderster Linie, stark im Können, reich an nachschöpferischen Fähig, ketten. L. p. s Der Nestor der ruffische« Schriftsteller gestorben. Nikolai Chudekow. einst Herausgeber der „Petersburg- skaja Gazeta". starb Sljährig in Leningrad. Wie eine mythische Gestalt aus abgelebter Zeit ragte der alte Mann in diese Gegenwart. Tie „Peteröburgskaja Gazeta" war seinerzeit das größte Boulevardblatt der Zarenhauptstadt und wurde von allen aelesen. vom Dienstmädchen bis hinaus zum Aristokraten und Diplomaten. Chudekow verdiente ein Riesenvermögen daran. Dieses viele Geld gab er sür auserlesene Gemälde und sür seine berühmten BaNettstudie» auS. Er wurde der Histo riker des Balletts, seine „Allgemeine Geschichte der B a l l e t t k u n st" ist ein berühmtes Standardwerk der Fach literatur. Als märe die russische Revolution gar nicht geschehen, schrieb der alte Chudekow in den letzten zehn Katastrophen- jahren in einem Zuge an seiner Ballettgcschichte. bis Ihn der Tod die Feder buchstäblich aus der Hand nahm. Die Geschichte ist dennoch fertig und druckreif. P* Di« li. Aoslag« »on RirmanoS MnstNexikoa. bearbeitet von A. Einstein, ist biL Lieferung 8/1 fortgeschritten. Diese Doppel- licserung umsatzi den Haupttcil des Buchstaben lj und damit die Artikel Beethoven, Berllvz, Brahms Bruckner, die zum Teil eine völlige Neusassung rrkasleu haben: auch sonst enthält die Toppck- ttescrung eine große Reihe neuer Artikel: und von den alten lst leder einzelne einer gründlichen Revlsson unterzogen worden. Man kann aus Schritt »nd Tritt die Sorgfalt des Herausgebers, Tr. Alfred Einstein, beobachten. L. L. müßten zunächst einmal n»sere Grenzen für landwirtschaft liche Artikel sperren. Diese Forderung steht zunächst im Widerspruch mi tden Empfehlungen der Welrwirts ch a s t s- lonferenz. In ihrem Bericht befindet sich auch ein be sonderes Kapitel über Landwirtschaft, in dem eS ausdrücklich heißt, das Softem der Einfuhrverbote und Ausfuhrzölle müsse endgültig aufgegcben werden. Auf Grund dieser Wünsche der wirtschaftlichen llnterkonsercnz hat aber die Haupt- konserenz empfohttu, daß die Frage einer Aufhebung der Ein- und Ausfuhrverbote alsbald aus der diplomatischen Kon- serenz 1927 nachgevrüst und entschieden werden müsse. Aus dieser diplomatischen Konferenz waren Bcrtreter der Reichsregierung anwesend und haben diesen Empfehlungen nicht widersprochen. (Hört, hört! rechts.) Ich halte es mit «nsorer Handelsvcrtragspoiitik sür unverninbar, eine der artige Propaganda zn treiben. Die selbstverständlich^ Ant wort der betroffenen Staaten aus den Erlaß solcher agrari schen Einfuhrverbote würde der Erlaß von Einfuhrverboten für unsere Jndustrieprodnkte sei, ja. cs würde überhaupt nicht mehr zum Abschluß von Handelsverträgen kommen. Interessant sind auch die Festlegungen der landwirt schaftlichen Vertreter ans der Wcltwirtschastskonferenz, Die Besserung der wirtschaftlichen Lage der Landwirtschaft maß in erster Linie das Werk der Landwirtschaft selbst sei«. Als ich im Jahre 1926 bei der ersten Beratung meines Etats mich auf den Standpunkt stellte, der Landwirtschaft muß auch von meinem Ministerium geholfen werden, da habe ich schon aus die Krcditnot der Landwirtschaft bingewtescn und Maß nahmen gegen diese Krcditnot sür erforderlich erklärt. Ich habe auch daö mcinige getan, um dieser Kreditnot abzubelfen. Ich habe aber 1926 längst erkannt, daß der Landwirtschaft auch auf anderen Gebieten geholfen werde» mutz, daß es vor allen Dingen darauf ankommt, eine Absatz- rogelung hcrbeiznftthrcu, wie sie damals noch nicht bestand und selbst heute noch nicht besteht. Darum habe ich die Gründung der Getreide bau d e l S g e s e l l s ch a f t unterstützt. Deshalb habe ich auch im Notprogrmnm des Kollege» Schiele die gleichen Be strebungen zur Hebung des Vichmarktes unterstützt. Der Landwirtschaft, die nicht, wie andere Gewerbe, sich selbst durch Organisierung ihres Marktes helfen kann, muß der Staat Hilfe leisten. Der Panzerschiffneubau komurk nach Kiel. Kiel, 6. März. Wie der RcichötagSabgeordnete Dr. Obcr- sohren den „Kieler Neuesten Nachrichten" mitteilt, steht mit absoluter Sicherheit fest, daß der Auftrag für den Panzer schi f s n e u b a u, sobald er vom Reichstag bewilligt worden ist, an die Deutschen Werke in Kiel erteilt werden wird. Die erslen amerikanischen Rückzahlungen. Neuyork, 6. März. Meldungen aus Washington besagen, daß noch im Laufe des am 3. Juni ablaufendcn Fiskaliabres 5 0 Millionen Dollar für Nadioanlagen. Schisse und Patente auf Grund des EigcntumSgeseycs zurückerstattet werden sollen Das habe auch der amtliche Hinweis andeutcn wollen, wonach die Zahlungen auf Grund der Vorlage wahr scheinlich den Budgetüberschi.ß um 52 Millionen Dollar ver kürze» würde». Zustimmung Mellonö zur Freigabevorlage. Schatz sekretär Mellon hat der von beiden Häusern des Parlaments angenommenen Freigabevorlagc seine Zustimmung erteilt. OaMMeüeM «st« rlurck tckunck- unck Karftenftllkle in ck«i Körper elncirlngen, vercken ckurck ?onllavin- postlllen in Ihrem Vacftrlum gestemmt und unrcstSckllrst gemocht. Die ?onllovin-?o5tllleii »Inck ckoker ein virstiom« Zchutrmlttel gegen krieSltung unck Ansteckung. 5le sinck ongenekn» von Leschmock unck grellen den stiegen nicht an. Von ersten kochgelekrten vorm emptoklen. krkSltlick ln allen Fpotkeken unck Drogerien. SsnII»» nzcriöl»lum<t>I»r>ck
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