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Dresdner Nachrichten : 09.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192605093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-09
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.05.1926
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Ar. 215 Seile 6 — »Dresdner Nachrichten" - Sonnlag. S. Mai 1S2V musste die Fahrt »Nt! «III paar Minuten unterbrachen werben, »veil eine am Wege liegende Fabrik den Vvrübersahrenden ein kleines Erlitiierunaszeichen eigener Herkunft — zumeist durch liebe, schmucke Eizgebirgleriunen — mit aus den Weg gebe» wallte Eine solche El iniierungsgabe und eine» freund. Iichen Enivsaug lunle» auch die Grtinliatuichener Spielwareu» sabrikauieu den deutsckien Journalisten zugedncht aus den oben aiigedeniete» Grtiudei: uiufite aber der Besuch GrüiihainichenS tune au», der desKunnelsieiiio bei AugustuSbura» ausgegeben werde», und die enipsauabereite» Schulkinder wartete» um- svnsi au! die Anköminiinae. Damit blieb auch den Teilnehmern der Einblick in eine der wichtigste» Industrien des Erz gebirges, der Spielwarenerzenguiig, versagt. Um so eingehen der konnte mau in Lchueeberg eine andere ErzgebirgS Industrie studieren: die Spitzen klöppelet, und zwar in der von Professor Lorenz geleiteten Staatlichen Klöppel- uud Musierzeicheusiliule. Mau besichtigte die museumsähnliche Ausstellung kunstvollster Klöppelarbeite» und neuer Textil» mustereullvürse und wohnte sodann auch einer Unterrichts stunde jugendlicher Klöpplerinnen bei, die ihre feine mlihsame Arbeit mit bodenständigem Liedersang begleiteten. Lehrreich und imponierend war auch kurz zuvor bei Scheibenberg der Einblick in die erzgebirgische Stein brecher-J». d u st r i e gewesen, den man bei Sprengung eines Haushohen BasaltfelsenS gewonnen hatte. Im Fcstsaale der Schnecberger Klöppelschule waren die Pressclcuie zum lchten Male bei einem Glase WerneSgrüner „Grenzguelle" mit den Veranstaltern der Fahrt versammelt. Noch einmal össnete der Redestrom, der sich bei allen voran- gegangcucn Gelegenheiten iiber die Teilnehmer ergossen hatte, seine Schleusen. Es ist natürlich ausgeschlossen, alle Redner namentlich aufznfnhren. Die Pflicht der Dankbarkeit gebietet aber, wenigstens einige von denen zu nennen, die wiederholt mit ihren rednerischen Gaben die Herzen entzündeten, so vor allem den bewnndernSwerlcn Meister der feinhumoristischen, geistig beschwingten Rede. Pfarrer L ösche r, des 1. Vorsitzenden des Erzgcbirgsvereins, ferner Oberbanrat Hager. Dresden Ider a!S Vertreter deS Vereins Sächsischer Heimatschutz Grübe und Wünsche übermittelte!, den srüheren Bürgermeister von Angiistnobnrg, R a s e n f e l d. und Kommerzienrat Dressier, Dresden ider als geborener AugustnSbnrger wiederholt für die Errichtung des üteichSehrenmalS ans seiner Hcimatscholle eine Lanze brach!. Selbstverständlich hörte man auch manch glänzendes Wort von den Pressevertretern: für die Dresdner Journalisten dankte in herzlicher Rede Georg Irrgan g. ."in vaterländischem Anischwung klang zu «cbneeberg die Presse- fahrt aus- der Vertreter einer Königsberger Zeitung mahnte als ..Grcnzmärker im Lasten", der jetzt die südwestliche Grenz mark kennen und lieben gelernt habe, zu treuem Zusammen» ballen alter deutschen Stämme. Die jungen Klöpplerinnen stimmten daraufhin „Deutschland iiber alleS" an, und begeistert siele» alte anderen ein. Dieser heimatfrohe AuSklang der Pressefahrt war nicht mehr zu überbicten. Man bestieg die Kraftwagen und rollte durch die Maiennacht gen Chemnitz, von ivo ans die aus Ost und West herbeigekvmmenen deutschen Pressevertreter von den Nachtzügen wieder ihrer Heimat ent» gegenaenihrl wurden. Professor FelixReichardt. Eine Kundgebung des Evangelischen Bundes an der Skadlperipherie. Mit einem Kirchgemeinde-Abend tm vollbesetzten Saale der Constantia begründete der Evangelische V u » d am Freitag seine Ortsgruppe BrieSnitz unter Leitung deo VrieSnitzer Pfarrers Haufe. Die Ortsgruppe Sietzsch und Umgegend entlief, gleichzeitig ihre Briesnitzer Mitglieder ans ihrem Verbände: ihr Vorsitzender. Pfarrer Wendland, vollzog dies mit Segenswünschen für die neue Vereinigung. Die Veranstaltung war reich an erfreu lichen Eindrücken. Erfreulich wirkte» die Leistungen der künstlerischen Helfer: des H v r n s c x t c t t e 8 von Gorbitz unter dem Organisten Ernst Thiele, vor allem aber des Freiwilligen Kirche n äh ores von Briesnitz unter seinem Kantor Paul Höhne: Diese Sängcrschar ver blüffte schon durch ihre Stärko. zeigte sich dann aber geradezu mustergültig durch ihre Disziplin und ihr herzhaftes Mit gehen. Und erfreulich wirkte endlich das Auftreten der geist lichen Sprecher. Pfarrer Laub« auS Cotta, der zu neuem lutherischen Protestantcmtum aufrics: Pfarrer Haufe aus Briesnitz, der dem Abend das Motto ausfetztc: er solle kein Untcrhaltniigsabend, sondern eine Mannestat sein: 'und Pfarrer Krödcl, Cotta, der von der Notwendigkeit sprach, die Kirche der Herzen zu bauen, die wichtiger sei als die Kirche ans Steinen — das waren alles Männer, die einem nie die rechten Vorkämpfer der evangelischen Sache auf schwierigem Voden erschienen. Zu ihnen trat als der Haupt redner Pfarrer Re in warth aus Leuben. „Für unseres Glaubens Heiligtum ans treuer pro testantischer Wacht". hatte er seine Ansprache überschrieben, und das wurde eine Rode, die aufs Mark ging, eine Mannesrede von Furchtlosig keit und Wucht Pfarrer Rciuwarth stellte zum Problem, wa rum der Evangelische Bund trotz vierzigjähriger uner schrockener Wirksamkeit noch nicht bekannter und grösser in Deutschland geworden sei, so dass ihm in sächsischen evange lischen Kreisen jüngst sogar Unverständnis und Misstrauen begegnen konnte, und er fand dir Ursachen in der Lauheit deS Gefühl», die die breite Masse beherrsche, dazu ln der Ungnnsi der Zettstlmmiiiig. Zwei Feinden stelle sich der Bund vor allem entgegen: dem M a t e r ta I t m u S, -er stumpfen DiesseitSverbohrt- beit und dem römischen U l t r a m o n t a n i S m u S. Moskau, das die Wc-ltvergötzung verkörpere, habe man in Sachsen ja kenne» gelernt: als die Fletssiierschen Verordnungen den Genezalstnri» auf die Kindersecle» eiuleilete». als der süch- fische Staat dte Hungerblockade gegen die Kirche eröffnet«:, io dass 70 Prozent ihrer Geistlichen eine» Nebenerwerb suchen mussten, alS dte masslose Hetze zum KtrchenauStrttt begann, dte nur zu erfolgreich verlief. S34W0 Mensche« t« Deutschland dem Christentum - entfremdet« und allein tn Sachsen die furchtbare Ziffer von nahe an 300 OM erzielte. Und gewonnen wurden diese Siege des Un glauben» mit einer plumpe» Irreführung der Massen: man redete von einem Entweder — Oder der Entscheidung zwischen Religion und Naturwissenschaft. alS ob beide sich nicht mit- einander vertrügen, und unterschlug die Tatsache, dass die exakte Wissenschaft den vcrmetntllchen Gegensatz längst hat fallen lassen und gerade unter ihre Grössten — Reinwarth nannte Beispiele - treueste Christen zählt. Dazu also der UltramoitiaiiiSmuS. Und der ist mächtig hervorgebrochen, seit mit Deutschlands Glück da» evangelische Kaisertum der Hohcnzolleru hinsank. Nach 4M Jahre» — so lehrt Nom — soll die Stunde seder Ketzeret schlagen, und io rüstet nmn au«*» gegen dte au- gebltchr Ketzerei des Luthertums den Krieg. Aus protcstan- tiicher Sette glauben viele »ich, an den Ernst diese- Kampf- willen», darum sei erinnert, dass der Pater Schmanttz llttS öffentlich bekannte: „Nun ist der Papst der Prcussenreligion lder Kaiser!! wcggelagt worden, und wenn mir es auch nicht mehr erleben, so wird doch später einmal dieses ganze Ge- Don den beiden Ferienreisen sür die Abonnenten der „Dresdner Nachrichten", von denen, wie bereits miigeleilt, die eine eine Douourelfe vom 19 —25. Juli (Preis ISSWark) die andere eine Rheinreise vom IS.-25. August (ISS Mark) ist, geben wir in unserer heutigen Bäder- Beilage einige Aufnahmen hervorragend schöner Punkte wieder, die bei diesen Reisen berührt werden. Das ausführliche Pro gramm sowie die näheren Bedingungen werden gegen Einsendung des Portos gern nochmals mitgeteilt. bände von selber zusammcnfallen." Weit über 100000 HtlfSkräftc der katholischen Kirche, eine Armee, stärker alz die Reichs wehr, sind seither auf Deutschland angcsctzt. Durch eine plan- volle Zerklüftung des Bvlkes — selbst katholisch- Miliiär- vcreine gründet man — suchf man den Religionskampf zu erneuern. Das zu missen, bedeute, mit ganzem Herzen mit dem Evangelischen Bund zusammenzugchen. Führungen durch die Garlenbau-AussteNung. Vielfachen Wünschen entsprechend finden auch tn diesem Jahre für daS Publikum kostenlos Führungen durch die Jubilä ums-Gartenbau. AuS st ellung statt. Dte Führungen gehen einmal durch die Wissenschaft, ltche Abteilung, durch die Plan, und Modell- schau. die Montags, Mittwochs und Freitags vormittags 11 Uhr, Dienstags und DonnerStagS 4 Uhr stattsinden. un- ferner durch die Gartenanlagen südlich -er Her kules - A l l e e . die auf Dienstags und Donnerstags 11 Uhr. Montags, Mittwochs und Freitags auf 4 Uhr an- gesetzt sind. Treffpunkt der Führungen durch die wissenschaft liche Abteilung ist das Bruno-Paul-Hanz am Eingang der Lennvstrasse, der Treffpunkt der Führungen durch die Garten- anlagcn Mittelbau gegenüber dem Konzertplatz. Die nächsten Veranstaltungen der Jahresschau zeigen Dienstag, den II. Mai. nachmittags 4 Uhr im Garten des Hauptrcstaurants (bei schlechtem Wetter im Saale! eine Modenschau, DomvcrStag. den 13. Mat, bei Eintritt der Dunkelheit A b e n d s e u e r w e r k. Es sei darauf aufmerk- sam gemacht, dass täglich tm AnSstellniigSklitv am Kandelaber, platz von »achmtltagS 4 Uhr ab der mit grossem Erlvlg aus. genommene Film „Das V I » m r » w n » d e r" läns!. Ti: regelmässige» Konzerte des A u s st » l > » » g s o r ch e. sters sind«» seivcils statt unter der persönlichen Leitung von Musikdirektor Feieret» * Nächtliches Blinkfeuer tn der Gartenbau-Ausstellung Die Beleuchtung der D r e o d » e r I a h r e - I ch a u >32« übt »»„mehr, da Bäume. Slrüucher und Wiesen in frischem Grün prangen, mitsamt der Vl>li»c»prnchl Abend für Abend einen mantschen Zauber aus. Besonders über den maleriich schöne» Garlenaiitage» Walter ein Lirlttmcer von lausende» kleinen Glühlampe» Dazu funkt und blitzt eS von der dreisng Meter hohen Plattform des grünenden W a l d b v »> e S über das ganze Weichbild der Stadt und ihre Umgebung iveiilnu sichtbar. Dieses Bltnklichi erfreut sich schon letzt bei den Be wohnern der nahen Johannstadt einer grossen Beliebt heit. Schreiber dieses hat wiederhvlt die eigenartige» Wirk»»- ge» beobachtet, wenn er das der Ausstellung zngcwandte Zimmer seine» Hauses tm Dunkel» betritt Die Fenster erglühen, ihr Widerschein gibt den Möbel», dem Kachelofen, den Wände» und ihren Bildern einen verlchledctckarbige» Glanz. Sehr spasshast wird die Sache bet dem grosse» Pseiicr- sptegel und bet rlncm Gemälde lStilleben!, dessen Früchte. Weinglas »sw. tn Bewegung geraten. Doch auch da» kleine Blinklicht im Vergnügt,ngSeck hat seinen Reiz. Wie da» Nvtcn- zetchen deS „Hohen C" von der Spitze des Nutschturms in weinrvtem Glanze glitzert und flimmcrtl Unwillkürlich denkt der musikalische Beschauer an die Strahlenkrone tenoraler Gc- sangSkunst. an daS gelungene ..Hohe L", wie es bet der sieghasten Stretta auS dem „Troubadour" von Verdi lebendig wirb. Auf dem Arbetttzmarkl ln Dresden war nach einem Bericht deS Oessentlichen Arbeitsnachweises i» der Zeit vom l. bis einschliesslich 8. Mai 1026 keine wesent lich e A e n d c r » n g z» verzeichnen. Der Zugang an Arbeit suchenden war mit 2515 t2l74i etwas höher als in der Vorwoche, wurde scdoch durch die Zahl der durch Vermittlungen und Ab meldungen erzielten Abgänge tn Höhe von 2385 <231121 aus- geglichen. Der Gesamtbestgiid a» Arbeitsuchenden tn Höhe von 32 373 t831V3> verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 32l>. Ans Mitteln der Erwerböloscnfürsorge wurden ins gesamt 41754 l4l 476! Personen unterstützt: davon waren 25 572 125585» Vollerwerbslose und 1ssh32 <158»l! Zu,Maas, empsänger. AuS der Kurzarbeiter-Unterstützung wurden 1336 Personen unterstützt. Die Zahl der Kurzarbeiter ist sedoch er- lieblich höher, da in vielen Fällen keine Kurzarbelter-Unter- stützung gewährt werden kann, weil die gesetzlichen Voraus setzungen nicht erfüllt sind. — I» der Grossen Wirtschaft im Grosse» Garten konzertiert deute zuin MtUagSkonzert da» Kautmann-Orchester unter Leitung Kauft mann». Nachmittag und abend bringt dte Kapelle de» 8. Bataillon» Ins.-Regt». M unter Leitung von Obermusskmetster Arnold et» besondere« Programm. Da« erste Frllhkonzrrt findet kommenden Donnerstag tHtmmelsadrti trüb >47 Ubr statt. L8k08Lll-LLdM0!8 nacki amerikanisckism Veiksbren au, reinster Lakns der- gestellt, Ist a>» cias aneibannt beste unck billigste Volk»' dlakiungsmittvl armvspreckien. Vas - NaNmsi» reickinet sicki nickst nur ciurcki beben k'eitgekast, sonstein auck, sturcki Ansatz von ssigeib als gavr besonsters na kr kalt aus. Vas k»ko»an - N»krn«I» wirst In stsn ver- »ckilestensten bruckstsorten, wie Vanille, Lrstkeer, Lckioko- laste, bluk. Vlokka, Fnana» usw. bergeslellt. Nieten werden nur stie Kesten IKatmkrückste verwendet, so staö stas S»kl0»»n-iraAmsi» stein verwöhntesten Oerckimnck Keckinung trögt. Verlangen 8ie beim känkauk nur stie HussstSt,merke L»>rossrH-IUs»HrUH«>s, Verkaukssteiien werden vackigewiesen. ?ür ^Vlestervorköuker billigste kerugsguelle. 8ckineIIsts Uellekerung sturcki Kcaktwagen kür 8>astt unst Umgebung in kionzeiValoren die tagelange Ualtbarkeil verbürgen, kabnversanst nackt auswükts. Qssns»' Se Oo., ö.m.b.n. S, Oppslislr. 44b Dag- unst IKackrtaarut: 28Z24 unck I4S66. ist Fglstcifs eine neue, einmalige Prägung. Zwar in dem Uobcrmass der Leibesdickc wirkt noch um einen entscheidenden Grad zu sehr die schlechte Uebertrcibung der Operntradition nach, aber im Geistigen ist dieser Falstaff eine Erfüllung der Mcpersche» Eharakterkvmik zu nenne». Rühmlich ist schon die Klarheit der Diktion, die Sorgfalt deS Pointieren», di« Mener d-comal walten lasst im Gegensatz zu seiner Neigung, Sprachliches zu vcrwi'chcn. Von seinem Falstaff geht Klug heit. Schlagseriigkcit. Behaglichkeit und ein letzter Schimmer von Ritterlichkeit aus, und der alle Schlemmer erscheint nicht als sinnlwer Sanier und Liedrian. In der „Wulstpuppc" ist eine gewisse Anmut des Geistes, in dem schwer beweglichen Flettchkolvs' ein hurtiger Kielst. Sein Hnnror hat den Höhe- vunkt in der Szene, wo er erst den König, dann den Prinzen spielt und Mener dabei Mehncrt »nd Stcinböck in reinster Küiistlerlanve höchst ergötzlich parodiert. Und ebenso vortreff lich ist der Monolog gegliedert und mit Verschmitztheit ge- lade», worin er den Ehrbegriff sophistisch anseinandernimmt. Menerö Falstaff bedeutet als Ganzes selbst einen Höhepunkt ft» Tchaüe» des Künstlers, der uns schon soviel? einpräg sam- Figuren gab. Unter Falstaffs Kumpanen ist Bardolph der merk würdigste. menigstcns wie ihn Wicrth als melancholischen Säufer zeigt. Poins-Ponio ist der vornehmste, darum etwas farblos. Sehr derb und niederländisch ist Stell a Davds Fron Hnrlig tn ihrer ungezügelten Gewöhnlichkeit. So ein Shakespeare-Stück mit seiner Gestaltciisülle und seine», Reichtum an Szenenwechsel ist nicht mit einem Male zur Seele n kriegen. Welche Arbeit steckt in solch einer Aus führung! ES bedeutet viel, wenn cs gelungen ist. Unleben- digcs mit hinein znftehcn in die Teile, die unvergängliche Lebenskraft l abe». I o s c f G i e l e >, ist das im ganzen wieder gelungen. Er vermochte selbst sür die üblichen Kriegs- und Divlomaicns'ciien Spannung z» erhalten, und vor allem ge tan, ihm. nttk HiUe der Drehbühne die TchlachUzenen vor- ztttviegeln. die sonst so kritisch ausfallc» Das Gewoge der Kümvier >»> Dunkeln aus fortbewegtcm Boden gab neuartige Illusion, unlersiützl von der Kricgsmusik, die ArthurChitz. wie die übrigen mnsikalische» StimmungSmittel. nach alt- englüche» Motiven formte. Im BUHnenbilde spukte noch ein verspäteter Kubismus, der aber doch VereinsachheU und Ver allgemeinern»-' erreicht. Vesvnters geschmackvoll waren die Tönung'» in Braun in Pcrcns Zimmer. oiidentlingSvoll die gotisierenden Hallen, geschickt die S h.ittenwirkungen zur Raumvorlauschnitg. Mahnte und Brandt habest hier wieder Hand in Hand gearbeitet in einer Raumkunst, die den Historizismus d-nrch freie Phantasie seiner Starrheit und Trockenheit entledigt. DaS Lebensvollste blieben auch tm Bühnenbilde die Falstaff - Szenen. Der erste Teil „Hein richs IV." ist so unserem Schauspiel gewonnen. Wird der zweite folgen? — Gewirkt hat Shakespeare wieder von neuem in alter Stärke. Reich rauschte Beifall, lange bcsnbelten die Empfänglichen die Hauptdarsteller und Schöpfer einer schönen Vorstellung. Dr. Felix Zlmmcrmann. Kunst und Wissenschaft. f Dresdner Tbrater-Spiclplan sür bente. OvernhauS: „Tannhäuser" (7): Schauspielhaus: Morgenfeier skills, .„König Heinrich IV." (7»; Albert-Theater: „Gemeinde Schmnggeldors" l>i8i: Nestdenz.Theatcr: „AltHcidel- bcrg" ll44i. „Pnganini" (>48>: Neue» Theater: „Und das Licht scheinet in -er Finsternis" s>S8i: Central- Theater: Hallcr-Nevue. sbS8i. s Mitteilungen der Staatstheater. Opernhaus. Montag, den 10. Mai t7>. Anrechtsrethe sc: LortzingS „Zar und Zimmermann" mit Stacgcmann, Tessiner, Ermold, Grcte Ntkisch. Büffel, Sign,und, Puttlitz. Musikalische Leitung: Strieglcr: Spielleitung: Staegemann. Dienstag, den II. Mat l^8>, Anrechtsreihe „Martha" von Flotow mit Margarethe Heyne - Franke, Helene Jung, Hirzel, Ermold. BUssel. Musikalische Leitung: Strieglcr: Spielleitung: Mora. Tie Aufführung von „Andrs Chsnter" am nächsten Sonnabend beginnt um >^8 Uhr (nicht 7 Uhri. Schauspielhaus. AlS nächste Neuheit wird daS Lust- spiel „Mrs. Cheneys Ende" von Frcdcrick Lonsdale tdeutsch von Julius Berstli unter der Leitung von Georg Kiesan vorbereitet. Die Erstaufführung soll Donnerstag, den 27. Mai, stattfinden. Montag, den 10. Mai (^8), Anrechtörcihe „Emllta Galotti" von Lessiiig. Spielleitung- Joses Gielen. Tie Ausführung von „K y r t tz - P y r t h" am Sonntag, dem IS. Mai. beginnt um 7 Uhr (»ich, X8 Uhri. h Katholische Hoskirche Morgen Sonntag (>!.!, vormittag« 11 Uhr: Messt AS.Du, von Nelsstger Graduate: Cantate boinlno von Kretschmer: Lsfertortum Non nobtt von Netsstger. 's Neues Theater. DaS Tolstoische Drama „Und das Licht scheinet in der Finsternis" gelangt heute Sonntag, den 0. Mat. und tn der folgender- Woch- allabendlich zur Auf- sührling. Die -Herren Alster und Reuschle alternieren in der Nolle des Boris. -ss Alhert-Iheater. Montag, den lü. Mai, 7>4 Uhr, gelanat Henrik Ibsen» Dram» „Gespenster" znr Erstaufssthrung. S» sind beschSstigt dte Damen. Elisabeth Huch (Frau Alving), Auneltefe Goctz (Reginei, sowie die Herren: Wüstenhagen (Mander-i, Noll« tOSvald!, Willi lEngstrands, Spielleitung: Karl Wüstcnkagen. h Beranstaltungen. Montag: Konzert Lotte SreiSler: Schüler konzert Birnstcin. Dienstag: Konzert de« Vasan-Chorr«: Schiller- abcnd Im NatbanSsaal: Vortrag Günther. Mittwoch: Vortrag Weigert. Donnerstag: Krüpvelhilst-Konzert In der Galerie Arnold. Freilag: Vorlesung Schwüler». -f Schlller-Abend im Nene» Nathans. Nächsten Dienstag, 11. Mat. abends 8 Ubr. im Festsaal des Neuen NathaustS. Schiller- Abend. veranstaltet von der Gesellschaft der Freunde der Dresdner Schiller-Stiftung. Mftwirkcndc: LIcsei v. S ch u ch . StaatSopcr, Grethe Volckmar, EtaalSIchaiisptel, Friedrich Ltndner, StaatSschansviel, Dr. Waldemar Staegemann. Staati- ovcr, KlaviervirlnoS Franz Wagner Am Flügel: Kapelle ftster Hermann K u h l b a ch- Karten bei F. Stic». Sccslrahe 21, »nd an der Abendkage. Mitglieder halbe Prelle. -f* DaS Albcrt-Tlicaicr trat gm Frcitgg mit einer Ur aufführung auf den Plan. Karl M ü l l e r - H o y c r, ein iwrno novus in der Welt der dentt'chen Viilmenschriftstcllcr, bezeichnet seinen neue» Vieraktcr „G e m c i n d c S ch m u g gel- dorf" als „eine lustige Begebenheit aus dem Erzgebirge". DaS entwaffnet von vornherein die ernste Kritik und zwingt zur Zubilligung mildernder Umstände. Es steht jedoch zu be fürchten, dass auch völlig unkritisch eingestellte Theaterbesucher die Begebenheiten in Schmnggeldors durchans nicht lustig, sondern eigentlich recht ernsthaft und bedauerlich finden wer den Jedenfalls werden sich »liiere biederen Landsleute auS dem sächsischen Erzgebirge bei Herrn MUllcr-Honer nicht be danken, dass er (der sie als Chemnitzer eigentlich besser kennen miisstes sic In solch blossstellender Karikicrung abgcmalt bat. In dem vollen Dutzend crzgcbirgischcr Figuren, dte der Ver- iasser auf dem Schachbrett seines Bühnenstückes hin und bcr kchiebt, befindet sich auch nicht eine einzige anständige, recht« lich denkende Perlon: denn wer bei dieser „lustigen Begeben heit" nicht ichmuggelt oder schiebt, ist entweder ein Trottel oder — soweit das schöne Geschlecht in Frage kommt — daS gerade Gegenteil von Ehrbarkeit »nd Sittsamkcit. Dass diele Leute obendrein oft eine recht unflätige Svrache reden iworin manche Zuhörer die eigentliche „lustige Begebenheit" zu er blicken schienen!, soll dem Verfasser nicht einmal besonders angekreidet werden. Er hat ja dafür die unbestreitbare Ent« -chuldlgung. dass die crzgcblrgjschcn Bauern nicht eben die Worte ans die Moldwage legen, sondern recht gern mit kräftigen Ausdrücken um sich werfen. Es soll Uberhanvt nicht bestritten werden, dass mniichcrlei in Wort »nd Gebaren der auftreten- de» Personen dem dörflichen Leben einer kleinen erzgebtrat- kchen Grenzgemclnde getreulich abgelauscht worden ist. wie etwa der Verlaus der Gemcindcratssttziing Im vierten Akt. Dte Handlung als Ganzes ist aber dermassen unmöglich und
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