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Dresdner Nachrichten : 03.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860803
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860803
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-03
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.08.1886
- Autor
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Tageblatt für FolM, MttßM«,. HesMsmW. MrfMMl. Irem-mliße. Ikiell. I b«8ekLtt8- la. Oontodüvkvr oizzsiiss Vadrilllit, IIaI»:Sauptda<:d«r,8tiLrrsv> (LMbückor, ülsworials, orsubUelior, öoibüedor H Oopirbüeksr, u. VVsokssl- oopirdüekvr. Vlavarvsllävll kür 6oato- düotler «Uo dostoll katsut- kftpisro. v»ßon 8vkuo, Viesclvo, Vilsärnüörbtr. 21k unck !I Sopkiell8tr.6,sm Uostplatr.U 2 I»»ok«nd«ra 2 vis-^-vi» änm kfsl. 8liklo»n. Udrile von Knrliv»»ron unä 8trokt«iodv>» eloroinfnokslon di« na «!«n dm kkoiil^ton ^r- tikvln. rü,uirtt6o8«i80no1ksrjrs Rviosvkvrbo, por8t.4-3VA1. kLtvntRnvM Larl?r. ^siedslt, nnlw ckom l)ii,polili»rvnlckicor 1'Int/, bssorftt nnct vorccortlivt l'atentoallor Ulinckvr dolcaimtlidi prompt »ncl liillix^k. RI RVs»i»«DLFrlH»,L»lM LanäLAst u. OrtLovLäiLt (stLblirt 1862), lVR» RR« MW - vK-8tanüs,»ltgIIvck .1.-8 knive»alfn>l,v.m-i,>., ^ vrssilsa. Hartviistra««« 211». dvävr vraru ««- 8pvviaIi1M! § !! Nöudeltöii m Vain6iitg.86li6n !! »» W»» Lvrvkarä Mckisor, « ^nclivorntHniIil-c. Jnkorti^»»^ n. /xiosno« I-a/zor nUor^8oliü<>n Urteil Iti»«kkltiKlit^o», II. ^>08808 I»I »0»»I»»U»8I!», Iivtkklnüv» , «l tlinpüll. 6a> «at«, ttainctliultvi-, t'u«8»itt8< Iiliu n, Ilüustileko Itoln«, Xitllcel t»>- <!>>!,-ni-xlo, OrtkopIuUo, KroukonpIIo^o «fte. Nr. 215. 31. Jahrgang. Anslage: 42,000 Erpl. Politisches. Herr Eugen Richter läßt sich in seiner „Freisinnigen Zeitung" folgendermaßen vernehmen: „Was ist eine Untcrbilanz von 50 Millionen gegen eine solche von 1,200,000 Millionen, wie wir sie in der ganzen Freihandelszcit durchschnittlich im Jahre hatten. So schreiben die konservativen „Dresdner Nachrichten". Herr Redak teur Biere» versucht also heute noch, dem Lesepublikum der „Dresdner Nachrichten" daS Märchen von der großen Untcrbilanz vor Einführung der Schutzzölle ausznbindc». Bekanntlich wurde vor dem Jahre 1800 die Ausfuhr amtlich überhaupt nicht sestgc- stcllt, wohl aber die Einfuhr. Infolgedessen entstanden privatim ganz falsche Berechnungen über das Verhältnis; der Einfuhr und Ausfuhr, welche zu jener Zeit für die Schutzzollpolitik nutzbar ge macht wurden. Nunmehr aber beweist gerade die neue Berechnung aus der Grundlage der 1680 eingesührtc» sorgfältigen Einfuhr- und Aussuhrstatistik, daß unter der Schutzzollpolitik der Werth der Ein fuhr größer ist als der Werth der Ausfuhr." — So Herr Eugen Richter. In Parenthese sei bemerkt, daß Herr Dr. Biere» zur Zeit in den Ferien weilt und wahrscheinlich herzlich froh ist, auf einige Wochen allen politischen Erörterungen enthoben zu sein. Nun zur Sache. Also die große Unterbilanz vor Einführung der Schutzzölle ist jetzt eiu Märchen? Das war doch früher nicht. Früher sagten die Herren: Ach. die Handelsbilanz giebt gar keinen Maßstab für Zugang oder Abgang am Nationalvermögen, denn sonst müßte doch England, welches dauernd mit einer großen Unterbilanz wirthschas- tct, längst total verarmt, und Egypten, dessen Handelsbilanz einen Üleberschliß aufweist, ein überaus reiches Land sei». Darauf ist er- wiedert worden: einmal — England hat gewaltige Kapitalien in seinen weiten Kolonien und auch sonst im Auslande stehen, deren Zinsen ebenso wie die enormen Gewinne des internationalen Handels Englands grvßentheils in Gestalt von Maaren eingehen und es ist erklärlich, daß sich die Engländer den Eingang ihrer Zinsen und Gewinne nicht erschweren wollen: Deutschland ist aber in dieser Beziehung nicht so glücklich daran wie England. Md zum Andcm — der egyptische Außenhandel liegt gar nicht in der Hand der Egypter, sondern in der Hand von Fremden, namentlich von Engländern, dann von Franzosen. Italienern, Griechen re., so daß der Ucberschnß der egyptischen Handelsbilanz nicht dem egypti- jchen Nationalvermögen, sondern ausschließlich den fremden Aus beutern des Landes zu Gute kommt; Deutschland ist aber nicht so unglücklich daran wie Egypten. Da sich hiergegen offenbar nichts Stichhaltiges cinwenden läßt, so verlassen plötzlich die Herren Freihändler ihren bisherigen Standpunkt und verkünden ganz unbefangen: die große Handels- nnlerbilanz von vor 1880 sei überhaupt ein Märchen. Und Herr Richter »ersteigt sich sogar zu der Behauptung, Vor 1880 sei die Ausfuhr amtlich überhaupt nicht feslgestellt worden. Aber Herr Richter! Sehen Sie sich doch einmal die amtlichen Publikationen des kaiserlichen statistischen Amtes vor 1880 an. Dieselben enthal ten den Nachweis der Waarenausfuhr nach 403 Waarcngattungen unterschieden. Allerdings ist heute infolge des Gesetzes vom 20. Juli 187!), betreffend die Statistik dcS Waarenverkchrs, diese Stati stik zuverlässiger als früher; auch war früher daS der Statistik der Waarennnssuhr zu Grunde liegende Material unvollständiger als das für die Einfuhr, io daß das statistische Amt von einer Schätzung des Werthes der Ausfuhr der einzelnen Waarcngattungen nbschcn zu müssen glaubte. Die Schätzungen, die von anderer Seite und zwar auch von amtlichen Stellen, wenn auch nicht für amlliche Publikationen, vorgenommen wurden, mögen für einzelne Waarengruppcn ein unzutreffendes Ergcbniß gehabt haben: da sich aber die untcrgelansencn Jrrthümer unmöglich nur nach einer Richtung bewegt haben können, so haben sich dieselben für das Ge- sammtergebniß kompensirt, so daß dasselbe annähernd zutreffend war. In der That sind ja jene Berechnungen, deren Ergcbniß heute Herr Richter als Märchen bezeichnet, allgemein, auch freihändleri- schcrscits acccptirt, und die in den „Dresdner Nachrichten" genannte Durchschnitlszisfcr ist gewonnen aus den Angaben einer sreihändle- rischcn Publikation. Kann man denn auch emsthaft behaupten wollen, man habe sich bei einer jährlichen Ausfuhr von 2'/r Mil liarden fast 10 Jahre hindurch Jahr für Jahr um regelmäßig 1—l'/r Milliarde zu Ungunstcn unseres Außenhandels verrechnet. Nein, jene Berechnungen waren zutreffender, als bei der Mangel haftigkeit der damaligen amtlichen Feststellung der Ausfuhr — die selbe erfolgte ans den Frachtpapieren — angenommen werden durste, denn sonst würde in Berücksichtigung dcS Umstandes, daß mit dem Ucbergange zum Schutzzollsystem ein ungewöhnliches Steigen un seres Exportes nach Amerika zusammenfiel, sofort mit dem Wirk- samwcrde» des Gesetzes betr. die Statistik des Waarenverkehrcs die Aussuhrziffcr in einem ganz anderen Maße emporgeschnellt sein, als dies wirklich der Fall war. Die Verbesserung der deutschen .Handelsbilanz ist eben gar nicht blos auf daS Steigen der Ausfuhr, sondern mehr als zur Hälfte auf daS Sinken der Einfuhr zurückzu- sührcu, wie der folgende Vergleich einer fünfjährigen Freihandels- mit einer fünfjährigen Schutzzollperiode ergiebt. In den Jahren 1872 -76 betrug die Einfuhr zusammen 18'/» Milliarden, 1881—1885 blos 150, Milliarden; dagegen stellte sich die Ausfuhr 1672—78 auf 12'/». 1881—85 aus 15'/» Milliarden. Wenn man also die Ausfuhr ganz außer Betracht läßt, so weist schon eine Vergleichung derEin- fuhrzissern eine Verbesserung unserer Handelsbilanz von durchschnitt lich gegen 700 Millionen im Jahr« gegen früher auf. Nach dem. was oben aber dargelegt wurde. liegt gar kein Grund vor, unS von Herrn Richter die AuSfuhrziffern. die» soweit sie di« Waaremnrnaen Wltternni»»«»ft«te» für 3. August! Siidwksiwind mit». Störte bet dnrchschn. mittlerer tvciuölkung, »>it reit- ». ftellenloelsrn NikderlNiIitqen. Tcmvcratnr meutg ticröndert. Bemerkung: Witterung im Laufe de» Tages wechselnd. betreffen, amtliche sind, so eins, zwei, drei wegcskninvtiren zu lassen. Es bleibt sonach die Thatsachr, daß wir in den Freihandelsjahren mit einer Untcrbilanz von durchschnittlich 1—l'/e Milliarden wirth- scyaftcten. während der Durchschnitt der letzten fünf Schntzzolljahre einen kleinen Uebcrschuß von 18 Millionen per anno auswcist. Reuest« Telegramme ver „Dresdner Rackir." vom 2. Aug. Berlin. Der „Stnatsanzeigcr" publizirt das Kanalgesetz be treffs des Rhein-Emo-Oder-Sprcc-KaualS. — Bei dem gestrigen Zusammenstoß eines Dampsstraßenbahmvagens mit einem vollbe setzten Kremser aus der Linie Zoologischer Garten-Gruucwald wur den 8 Personen, davon 5 schwer verletzt. Eine Frau Weinberg und ein 5jähriges Mädchen, dem beide Beine abgefahren wurden, sind wenige Stunden später gestorben. Obgleich nach übereinstimmen den Berichten die Schuld einzig den Kutscher des Kremsers trifft, der mit der Dampsbahn wettfahrcn wollte, wandte sich doch die Erregung des Publikums gegen den Führer des Dampsstraßen- bahnwagcns. Letzterer wurde durch «teinwürse dcmolirt, der Ma schinist uberfallen und dienstunfähig gemacht. — Bei der gestrigen Regatta auf dem Tegeler Sec bei Berlin kentertc eine kleine Jolle, und einer der Insasse», Kaufmann Walter, ertrank. Stettin. Marquis Tseng ist zu einer kurzen Besichtigung des „Vulcan" in Brcdow einaetroffen. Karlsruhe. Der „N. Badischen Landesztg." zufolge wurde der Hauptkassirer Weniger von der Generaldirektion der badischen Staatsbahnen wegen Unterschlagung ii, Untersuchungs haft genommen. Anderweite» Meldungen zufolge handelt cs sich um ei» Maneo von 200,000 Mk. Wie». Die Garnison von Pest stand gestern bereit, um etwaige Ausschreitungen anläßlich der Volksversammlung zu ver hüten ; ein Einschreiten machte sich indeß nickst nöthig. In der Versammlung wurde die Armee heftig angegriffen, vom Kaiser indeß in loyalster Weise gesprochen. Die Reden gipfelten in dem Verlangen nach einer selbstständigen ungarischen Armee. — Der Fürst Alexander von Bulgarien spendete für das Radetzky-Denk mal 4500 Gulden, da Radetzky Alexanders Taufpathc gewesen ist. Pa ris. Bekanntlich hatte Bonlanger in einer Kammersitzung bestritten, daß ilm der Herzog von Anmale zum General gemacht habe. Monarchische Blätter theitten darauf einen Brief Boulan- ger'S an den Herzog von Aumale ans dem Jahre 1880 mit, worin General vor- Boulangcr lätter kündigen nun an, daß sic eine Photographie des Briefes bringen werden. N o m. DaS arabische Blatt „Angrct" schreibt, der König von Abyssinien werde in; August die Vicekönige und Gouverneure ver sammeln, um zu berathcn, ob er Italien den Krieg erklären und Maffauah angreifen solle. Brüssel. Der Gedanke, ein internationales Sozialistengesetz zu schaffen, gewinnt in Holland sichtlich Anhänger. Mehrere der Regierung nahestehende Blätter rathcn dem Minister des Innern, HeemSkcrk, eine derartigen Antrag den europäischen Kabineten zu unterbreiten. London. Des Banktags wegen fand heute keine Börse statt. Wilna. Der Bahnverkehr zwischen Wilna und Minsk, wel cher durch Wolkenbrnch unterbrochen war, ist wieder heigestellt. Die Berliner Börse war anfangs durch die Einladung Hansemann's an den chinesischen Botschafter in London, Marquis Tseng, zu einer Fahrt nach Rügen, für Cvmmandit und Bergwerke günstig beeinflußt. Bald aber trat eine Abschwächung ein, beson ders für spekulative Banken, die später auf die niedrigen Pariser Kurse hin weitere Abschwächungen erfuhren. Bergwerke zeigten sich schwankend; Bahnen blieben vorwiegend fest und Renten ziemlich behauptet. Im Kassaverkchr blieben deutsche Bahnen ziemlich fest. Stammprioritätcn zeigten sich weichend; Berlin-Dresdner 102 Proz. niedriger, Banken blieben fest und Bergwerke erholten sich etwas. Für Industrien zeigte sich wenig Interesse. Deutiche Fonds blieben recht fest, österreichische Prioritäten behauptet. Privatdis- kont l'/r Proz. sr » » k«« rt M.. 2. «Iiguft. «red» 228,10. Staat»»»» 188,10. «SM tardk» —. Mali,Nr —. «»«vier 70,0». 4»ror. Ungar. Goldrrnte —. vsttliardb. —. Meckleotnrqer —. Diskant» 207,80. Ruhi». Par«», 2.R«««ft. Schl«». Rente «2,82. Anleihe 108,98. Italiener 99,10. StaatSbahn 480,00. Lomharden L>8,25, da. VrloritSten —. Spanier 89'/,. Shhpter 388,00. Ottomanen 806. Neue Anleihe 81,90. Wicchend. 0 re »l « u, 2. August, Rachm. l0i«»re>demark«>. Spiritus »r. 190 Liter 100 Vrar. »r. «»»uft-Sept. 38.30, pr. Srptbr.-Okt. 38,80, »r. Nov.-Drr. 37,10. Raaar» »r. «ept.-vktobcr 130,00. Pr. Ortbr.-No«. 130,80, Pr. Nov.-Dre.. 130,00. Rittöl lsco »r. Sept.-Oktober 42,80, Pr. Oe«o»er-R°». —. Zink nmsahlo». — Wetter: SchSn. Stettin,». A«»«ft, Rach«. 1 Uhr. lSetreidemartts. Wetzen nnperrndert, lae» 148—189, pr.A«a«si-SeP». 188,80, Pr. Oct.-Ro». 188,00. R-agen unveröndert, laea 120—12», Pr. Angust-Septemdcr 128,80. pr. Oc«o»er-Ro». 124,80. Rtthitl «nperitndert, pr. Augnft 41,70, »r. Sept.-Oetoder 42,00. Spiritus »ehanpte», lsea 37HO, pr. Aninft-Septemter 37,10, pr. «eptemher-October 37H0, pr. Okt.» Ro»em»er 38,20. Vetrsleum lae» »erfteurrt llsanee l'i, Vrsc. Lara 10,78. Amfterha« <Pr»»»t«r«>, 2. An,»ft. «Schlaft.! Weizen per Nopemder 211» Beizend. R»»»en »er Octster 124, MSrz 128, steigend. Lokales ««d SSch»s«es. — Se. Maj. der König und Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg wohnten gestern früh den zierplatz bei. In der Nähe von , jelddienstübung abgehalten, an welcher Vorträge der Herren Stnatsmiinstcr und des Heim Geh. Rath Bär entgegen und ertbeilte hierauf Sr. Exc. den, Herrn General leutnant V. Rudorfs Audienz. — Ihre Maj. die Königin, welche in Begleitung der Hofdame Gräfin v. Einsiedel mehrere Kranken besuche in hiesiger Stadt abgestattet und mehrere Einkäufe bewirkt batte, kam Vsl Uhr nach 1'" ^ ^ ° ^ stück eingenommen wurde. heute Nachmittag 2 Uhr. — Gestern Nachmittag i Hoheit Prinz Georg mit dem Residenzschlosse, woselbst das Früh- !. — Die Abreise nach Rcheseld erfolgt in der 3. Stunde besuchte Sc. Kgl. a nnt hoher Familie den Z o o l o a i s ch e n arten. Ganz speziell den Leistungen der Sioux-Indianer, welche sich im Lassowerfen und Pfeilschießen produzirtcn, folgten die Kgl. Hoheiten mit großer Befriedigung, wie sie überhaupt den, Wesen der seltenen Gäste volles Interesse schenkte». Ebenso nahmen dieselbe» unter Führung des Herrn Crvnau. des Malers und üchner» der im Winterbaus ausgestellten bildlichen Darstellungen r tnhiamschrn Heimath. von Vieser Sammlung mit lebhaftem DrkSOkil, >888. Dienstag, 3. August. Interesse Kenntnis;. — In der Regel finden mir je am Nachmittag 2 Vorstellungen stntt; in Anbctrachr des Vogelwiessestcs wird nber morgen, Mittwoch, und gm Freitag auch am Vormittag eine Vor stellung stattsinde». Dieselben beginnen 11 Uhr und bringen daS ganze äußerst iesselnde Programm zur Darstellung mit dem effekt vollen dramatisch zugcspitzten Ucbersatl einer Emigrantenfamilie re. — Von Böllerschüssen und enthusiastischen Hochrnfen des Publikums begrüßt, erschienen gestern Nachmittag 5 Uhr die Kgl. Majestütc ii 'sowie Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg mit Fa milie am dem Fcslplatz der Vogelwiese. Zur Begrüßung der hohen Herrschaften hatten sich im Kömgszeltc, >vo dieselben von den Vor ständen dcrprivilegirten Bogenschützengcscllschast empfangen wurden, die Herren Stadtkommandant Generalleutnant Exc. v. Funcke nebst dem Platzmajor Hanptmann Haupt, KreiSl>anpt»in»» v. Koppcmcls, Oberbürgermeister Dr. Stübel, Polizeipräsident Schwans; und Kri minalkommissar Paul eingcfiinden. In Begleitung der Kgl. Be sucher. die sich alsbald nach der Schießhallc begaben, befanden sich die Herren Flügcladjntaiit Major v. Schimpfs, Major v. Oer und Ritt meister v. Earlvwitz-Hartitzsch. die Herren Kammcrhcrrcn v. Könneritz, v. Mctzsch, v. Minckivitz, Overhosmarichall v. Könncritz, Oberhos- stallmcister v. Ehrenstem, Oberslhofmeister v. Lüttichau und die Hofdamen Gräfinnen v. Vitzthum, v. Einsiedel und Frj. v. Gärtner und v. Earlvwitz. Die hohen Herrschaften gaben in der festlich dekorirten Schießhallc die herkömmlichen Schüsse ab und zwar er folgte ein Rennen ans dem großen und zwei »ach dem nach der Elbe zngelegeiicn kleinen Vogel. Hierbei simgirtc Herr Galerie- Inspektor Hänisch zum 50. Male als Schützenmeisier der Vogelwiese. Aus diesem Anlaste war dem verdienten Jubilar kurz vor Eintreffen der Majestäten im Aufträge des Königs durch den Kgl. Kommissar Herrn v. Metzsch, eine prachtvolle avidene Glashntter Uhr iammt goldener Kette überreicht worden. Von den Kgl. Herrschaften hatte Ihre Kgl. Hoheit Prinzessin Mathilde, welche eigenhändig schoß, die besten Trcffresultate zu verzeichnen. Seit dein Jahre 1875 war cs gestern wiederum das erste Mal, daß sich die hoch in den Aelhcr schwingenden Vögel des Anschusses seitens der Kgl. Familie zu er freuen hatten. Ueberall ehrfurchtsvoll und srendig begrüßt, begab sich alsdann die Kgl. Familie, nachdem sie in der Schießhallc noch einige Erfrischungen eingenommen und ihre Freude über das Fest zu erkennen gegeben hatte, nach dem eigentlichen Fcstplatze und besichtigte der Reihe nach nachstehende Etablissements: die Brat- wurstsabrikation im Zelt zum deutschen Herold, den Apollosaal, den Cilkns Älthvs und Ablers' Affentheater. In letzterem Etablisse ment verweilte der hohe Besuch am längsten und war sichtbar von den munteren Sprünge» und Künsten der Hunde und Affen gut unterhalten. Erst nach 2'/fttündlge»i Aiifciithalt <Abcnds '/«8 Uhr) entsernte sich die Kal. Familie nnter den brausenden Hochrufen des zahlreichen sreudeermllten Publikums. Ihre Kgl. Majestäten be gaben sich nach dem Kgl. Rcsidenzschloß, während Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg mit Familie nach Hostcrwitz zurückkehrte. — In feierlicher Versammlung der Akadainie der bilde n- deii K ü n st e wurden am Freitag und zwar durch deren hohen Kurator, Sc. kgl. Hoheit Prinz Georg, die Preise ansge händigt, welche wie in früheren Jnhren so auch diesmal wieder einer Anzahl von Schülern der Kgl. Kunstakademie für ihre im Ausstellungsgebändc auf der Brühl schen Terrasse gegenwärtig aus gestellten Arbeiten verliehen werden konnten. Der große Preis, das akademische Nciscstipendiilin, in diesem Jahre für Maler be stimmt. wurde auf die nächsten zwei Jahre mit 2100 Akk. jährlich, denr Mitbewerber Paul Pötzsch aus Dresden, Schüler im akade mischen Atelier des Herrn Hofraths Pros. Panwels, für das Oel- gemnldc „Die Danaioen" zucrkamit. Hiernächst erhielt der weitere Mitbewerber um dieses Stipendium, der Schüler in demselben aka demischen Atelier Aimust Frind dasAeauivalent desselben, die große goldene Medaille. Die übrigen Auszeichnungen waren: 3 kleine goldene Medaillen, welche empfingen: Johann Jentzsch aus Dresden (im Atelier Hofrath Prof. Panwels), Bernhard Blanert aus Trogen und Max Drechsler aus Leipzig (beide im Atelier Banraths Prof. Lipsius). 5 große silberne Medaillen, welche zuerkannt wurden: Emil Huber ans Luzern (ini Atelier Prof. Tr. Schilling), Alexander Mnrcks ans Hannover (Sohn des Oberregisseur Marcks am kgl. Hvslheater) und Walther Scholtz aus Dresden (beide im Atelier Hvfraths Pro». Panwels), Emil Scherz aus Loschwitz und Alwin Wenzel aus Zittau (beide im Atelier Bauraths Prof. Lipsius). Dieselbe Medaille würde im klebrigen auch dem Schüler im Atelier Pros. Dr. Hähnel's, Richard König verliehen worden sein, wenn sich derselbe nicht behindert gesehen hätte, eine diesbezügliche Arbeit in die SchülcrarbeitenauSstcllung ciiiznlicfern. 5 kleine silberne Medaillen, deren Empfänger waren: Georg Schwenk aus Dresden (ini Atelier Pros. Tr. Gro" ' Th. (im Atelier Prof. Tr. ermann Schönau ans Bollstcdt Schilling), Richard 5Z c mrs Dresden (im Atelier Hofraths Prof. Panwels), Bernhard Lanzcndors aus Altenbiirg (>m Atelier Prof. Preller) und Paul Bcnthner aus Dresden (im Atelier BanrathS Prof. Lipsins); 3 Ehrcnzcngnissc, mit denen zugleich Prämien verbunden sind, welche erhielten: Oskar Blnhm aus Lockwitz und Max Pietschmann ans Dresden stunde ,» der Oberklasse) und Georg Hcllinich ans Oschatz (in der Mittelklasse); 7 Prämien, deren Empfänger waren: Georg Häntzschcl ans Mittweida, Alfred Schmidt und Walter Witting aus Dresden, Osmar Schiiidlcr aus Burkhardtsdvrs, Oskar Jaeobi aus Meerane und Rudvli Drache aus Dresden (säinmtkich in der Obcrklasse) und Friedrich .vomiann aus Moskau (in der Mittelklasse): endlich: 3 milndlichcBclobnngcn. ivelche zngcsprochen wurden:RichardFischcr ans Dresden, Arlhnr Thomas ans Meißen niid Mariiiiilian Wintcr- stcin aus Essen a. d. R. (sämmtlich in der Unterklasse). — Der kaiscrl. königl. östcrrcichisch-iliigarischc Gesandte, Frei- bcrr v. H e r b c r t - Rathkcal, ist vom Urlaub wieder zurück und hat die Leitung der Gescnidtichaft wieder übernommen, während Herr v. Rudhart, der hiesige kgl. bayrische Gesandte, mit gestern erncn zweimonatliche» Urlaub angctreten hat. Generalkonsul C. Hesse erledigt inzwischen die Geschäfte. — Postschaffner Pochau in Dresden erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. — Kaufmann Oskar Linke in Leipzig, Inhaber der Firma Wilhelm Linke, wurde zum kgl. preußischen Hoflieferanten cmamit. — Während Schmidt vom 2. rnngs-Assessor Dr. , . Mannschaft Dresden-Altstadt übernommen. — Am Sonntag überreichte eine Deputation des Militärver- cinS,n Sohland a. d. Spree Sr. ^c. dem Staats,i.iii.stcr des Innern und Minister des Kal. Hauses v. Nostitz-Wa Witze.» prächtiges Diplom, wonnch derselbe. »,„ den laiiagc-heglei, Gettihlc i der Verehrung und Dankbarkeit sur den hohen Wohlthater. Gönnee und Freund Ausdruck zu geben, zum Ehrenmitglied des erwähnten Vereins, an dessen Spitze der Herr Minister als.Gutsherr ansässig V ennivkkl ungs -Anslsll 8e!ilalliir L öer-nlisM, Johannes-Allee 7, Lass König.
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