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Dresdner Nachrichten : 21.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-07
- Tag 1874-07-21
-
Monat
1874-07
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1874
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Lll-I. Vertsv. I. >Vüi,snL»us«tr.. rrtoSrteheaUv« 14. - V»«»«»«» MtolueSMt«». — Ein Maschinenbauer war am Sonntag Abend spät von einer Landpartie zurückgekehrt, hatte sich auf dxm Heimweg« auf dem Postplatze auf einer Bank niedergesetzt und war dort eingeschla fen. Ein Nachtwächter weckte ihn zwar später auf und erinnert« ihn an das Heimgehen, allein der Mann war so müde und dir Nacht so angenehm lau, daß er nach der Entfernung de» Wächters bald wieder von Neuem einschlief. Bei seinem Erwachen war er aber nicht wenig entsetzt, sich seiner Uhr und goldenen Uhrkette, sowie auch seines Portemonnaies mit Inhalt, beraubt zu finden, wodurch ihnr ein Schaden von lirca 40 Thaiern zugefügt worden ist. — tr. Bei der in Blasewttz stattsindentcn AuSstelluna sind nachfolgende Aussteller pr miirt worden: l. Preis. Schütter u. Walcker in Dresden aui Kontainen. Spritzen. Gartengerätb- schattcn rc.; Herr Wolkcmar Türk. Dresden, au: Bouguer- nianschctten; die Scrpentinstc 1»- Actien - GeselI - fchatt aut deeorative und ornamentale Gegenstände; Herr Kotzscb. Loickw tz. aut Photog.aphien; Bauintchuldesitzer L ä m - iner» i r t, Ovcrgorbip. aus ein Sortiment Bcereiwbst; Haiidelö- gärtncr Müll er, Striesen, aut hochstämmigeMnrtben; Gärt nerei deS Herr» vo. Gtintz, TLacknvitz: Obergärtner Schau- tnann, aut Ananas und EaUadlnc: Gärtneret dcS Herrn Schneider in Blasewttz. K»»stg„rl»er Kießling, aut Glo xinien , einen deSgl. aut Kuchiicii; .Herr Kunst- und HankelS- gärtner Rcnsck'ka. Blatcwitz. aut deutsche BouguelS; Herr Hotgärtncr Neu man», Blalcwitz. aut eine Auswahl vonLaub- sormcn ; Gärtnerei des Herrn Winkler, Lotcknoitz, Kunttgäctner Schütz aut hochstäininige Mnripen, eine» deSgl. aut Topfobst; Herr Gärtner Körner. Tolkewitz. aui eine Gruppe gefüllte und ungeiüülc LubAie»; Herr Ingenieur Dachsel, Blatewitz, aut Prarilitl'geaensiante; Herr Kunst- und HantclSgärtner Älieine, Blatewi!». aut eine Collection Conitcren: Heer Kunst- und Han delsgärtner Schuster, Blatewitz, aut gefüllte Pelargonien; Herr Messerschmied L. Kunde u. Sobu, Dresden. antSchneite- werkwugc; Dcrr Klempner Türke, Dresden, aut ornamentale und tceoratide Gcacnstäntc. — 2. PrciS: Herr Kaiümann Bob risch aut Steiincugribrcn von Kickcnticbcr aus Zwickau und cinaillirtc Kochgeschirre; Gärtnerei des Herr» Schneider, Maicwitz, Kunugärtner Kießling aut Begonien, einen dcrgl. aus getunte Pelargonien und einen cergl, aut vraoon. austral.; Herr Handelsgärkner Müller, S trieicu. aut Oraoon.; Herr Landschatisgärtncr Bcrtrainni, Blatewitz, aus Aguarellcn; Herr Weinbergsb.'itzcr Kretzs chm a r, Wachwitz, aai Kürdissc, Lkacheid cren, IobanniSbceic» und Kirschen; Kran D omdera , ;>!cnnrieicn. aui Kränze und Bcuanets; Herr Hande ogärluer Knack fuß, Los.bwitz, ans Kuchstc» und CinncraAcn; Herr Hankclsgärkncr Lieb mann, Drcode», an' 2 Paar I.aul„> »o- i,iä< und eilige Conifiren; Hcrr Kunstgärmer P i etick. Schloß Eckberg InLoichiritzaus -g-Iwa pla>.; Herr Klimt- uuk Handels gärtner Hcmpcl. Stricle», aus bunlblälttigc Geranien; Krau Ho lempner Bertram, Dresden, aus einen hockstäm. weißen Oleander; Gcbr. E be rstein, Dresken.au emcEolleckion Gar.en und Wiikd'ch '.f-sgerätoc: Kunst- und Handelsgärtner R e n s ch k a, Blaicwitz, aut Pelargonien. Den äußerst z.nicn Biudcrcien und BonguctS des Herrn Schäme. Strikten, würde sicher der erste Preis zncrkannt worden sein, wenn nicht durch verspätete Ein- lic criiug den Herren Pre srichtcrn die Bkögllchkeir entzogen ge- wcicn wäre, auch di te Leistung besonders auSzi'zeichnen. — Tritt man m die von uns schon »;eHeriserwähnte Kri se u r - I n d u st r i e - A n S st e 11 u » g. so ist die erste Annehm lichkeit die man hat. ei» wundervoller Dutt, der von den z.wl- loicn aue-gesteulen Selten und Odeurs ausströi.ck. Unmittelbar der Eintrittokl'iire vie-ä-vi« steht in reizender Pstanzendecoralion eine große weibliche Kigur mit Wac'oSkopf und Büße, elegant in Weiß gekleidet, weiche gleichsam die Einkretendcn empfangt. Die Dekoration des Saales ist Nächst gciällig und geiclunackvoll her. geileilt. Am dem Orchester nat die Handcisgärkiicrei von Tube durch Blumen und g oße und tleine Blattpsla'.nen ''inen scl'önene Hüitergrilnd geschaffen, von welchem sic? eine andere weibliche Kigur, prächtig iu Rosa-Seide gci'üut, abbcbt. deren Kops dejon- dcrö schon und ausdracksboil und von Kellner u, Sohn hier am die modernste 'Art krisirt worden ist. In der Niitkc des Saales thront, gleichfalls i» Blumen, eine große weiße Germania und rings an den Wänden rindet das Anne allerliebste Blumen tische :c. Die aucgesteltten Gegenstände werden ans jeden Be schauer einen überaus befriedigenden Eindruck gemacht mir Jedem irgend Etwas gcdoccn baben, was ibm interessant war. Wenn wir uns vier aus die Namen der Kinnen nicht cinlancn. so ge schickt dies, weil wir jede etwaige Ungerechtigkeit vermeiden wol len; denn bei so v elcn A uö:!clIungs-Gecenstä''dcn entzieht sich ja manches dem Blick", was an sich sehr lobcnswcrth in. Bon allgemeinstem Intcrcwar scdemalls die Tbertcr - Perrücken- A'-isstellung aus Estin Zeitalter und in fest»« Genre, ebem'o die Blanc der Roohaarc. Hier konnte man einmal recht bcgucm den vereinende» Unlen-Pied in der n ualität der.Haare pusten; neben! dem se demcicben. seinen und meterlangen g.änzenöcnHaare hatte! man oerschiedeiics, doppelt io starkes glanzloses Haar. Was wür den die Haare wen i AUcS cnäbicn können — welch interessante und welch erschütternde Romane. Die kunstvollen Arbeiten an Pcrrückcn, Z.pcn. Ebignons - von letzteren ist auch cinRicse»- ercmplar ausgestellt — und Touren, esnschließiicb eines treiflich gearbeiteten großen HaarblnmenbouguctS. boten dem auimcrk- samen Betrachter gewiß Bem»rke»Swerthe0 genug. Zöpfe giebt es bis cum Prciie von t<> Tblc. Erlra iür die Ausstellung ward eine üüe enwa zcubü.sie im Gewicht von :u> Piuiid. die etwa 4" Tl'lr. kokten wird, bergeslelit; zu gebrauchen ist sic nicht, sie ist eben nur - Enrioinin. Auch eine Ausstellung sein- stec, mit der Krisur in Perbindung stehender DamenlMc findet man und — was viel Krcude machte cs erhielt eine scde cin- trekende Dame von einer Kirina eine tünstliche Blume, die wun dervoll dustere. Eine hübsche Idee bat der Hos-Krstcur Kellner u. Soi n ansgesübr'. indem er aus Parisnneric-Flaschcn daS sächsische Vsappen staiammenstclltc. Der Beiuck dieser Slusstell- ung war entschieden ein über Erwarten bestiedigcnder, was. wie ichon angedenlct worden, hauplsächlich mit a» den ganz vorzüg lichen Anna icmcntS lag. Heute noch ist die Ausstellung gcön- nct und sic sei bicrmit »och Jedermann empfohlen, trotz des etwas hohen GntrccS. -- Die dritte diesjährige, vervollständigte Silierung dcS E. G. D o m ann ' s clr c n P ost - und Gisc »> b a h n berichteö ist in dielen Tagen erschiene» zum Preise von «>Ngr., ohne Karte 5'Slgr. — Aut einem hiesigen Tanzsaale überredete vorgestern Abend eine unbekannte Krauensperson eine andere, mit ihr an einem und demielb u Tuche fitzende Besucherin des Tanzlocals, doch einmal zu tanzen. Sie empfahl ihr als Tänzer ihren Begleiter und an geblichen Bräutigam. Die Person, rer io zugerctet wurde, ließ sich denn auch bestimme», dem Herrn eine Tour zuzniagen. Als sie daraus mit demselben wieder an ihren Tisch zurückkehrle, fiel rö ihr nicht ,'otort auß als dicier mit iciner Braut plötzlich aui- bcack', sich empiabl und aus dem Locale versstwaud. Erst später entdeckte sie den Verlust ihres mit Spitzen besetzten MäntclstenS, welches sie wahrend VeS TanzeS von sich abgelegt und inzwischen ietentails ibrc gnre Kreundin, die sie zum Tanzen überredet, an »ectirr hatte. Nun begriff sic auch, weshalb nach beend,tcm Tanze diese sobald mit inrem Bräutigam bas Weite gesucht hatte. — Ein schon mehrfach bestraites Suvsect, welches die Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in einem GetreidEelt zwischen hier unk Bla>'ewitz »»gebracht halte, iit in jener Na bt von einem aus Blasewitz zurückkebrenten Soldaten tcr hiesigen Garnison icstgenommcn und der nächsten hiesigen Polizeiwache übcrlieicrt worden, weil er denselben best» Poriwergeoe» mi ieiie>a> Getrcite- ieidc angcnstcn batte, aui Ibn zugetreten war. der Soldat dies aber als einen Periuch, ihn angisailen. angesehen hatte. — Goncurrcnz foltert die Productivltät heraus! Kaum bat der HanteiSwisscnschoitiiche Verein sein Lese-Eabinct eröffnet, schon erstebt ein neues: und diesmal soll ctz wenigstens der Ab sicht der Begründer naü', aus großem Kußc eingerichtet werden. In süm oder sechs großen Zimmern der ersten Etage des Kau> bauseS. welche nach de> P>omcnadr äu gelegen, hoch und lichtbcll sind, wird dasselbe errichtet; zwei Separat-Zimnier. zu denen be sonderer Aui- und Euigang tührt, werden die Leter autnehinen. kok»« ». - — «r. M»». Ss» »K. ?uU lM4. ist inan «och mit der Decora- i» wenn dieselbe vollendet tnbeit anv derBIcrausgabe dahin elngekchlichen. und einen Geraer Zcbuthaierichein enttübrr hat. Plan nmg, wer der Thatcr gcweicn sein kann. entrichten h-iben. Im ^ tion der Zimmer beschäftigt; wlt werten ist, Weitere« mtttvcil««. — Einige SonntaaSreiter «achten vorgestern Vormittag die Schloßstraße unsicher, indem Einem derselben die Kahrstraße nicht breit genug war «nd er seine Rostiianlc auf dem Lrottoir ein- brrtraden lieft. Natürllchenveisc machten die Kußgängcr gegen dieie ungesetzlichen Neltübungen Opposition und vcriolgten den Attentäter mit untrrichlcditchen Redensarten. Stur dabnrch, daß er seinem Pferde zum schnelle» Vorwärtskommen die Sporen gab. entzog er sich weiteren Verfolgungen. Der Toilette-»ach zu schließen, Patte übrigens der lchwankknde Reiter wohl irgendwo schon aut der Straße gelegen. - Dein Bierauögcber in einer hiesigen renommirten Restau ration hak am vergangenen Sonnabend Jemand einen üble» Spaß dadurch gespielt, daß er sich während seiner elknnallgen kurzen Abwesenheit ans der Bien anS der Gasse hat keine Ahnung, wer der Thätcr gewe — In einer der vergangenen NüE sind eint unter dm Viakliet-Bögen an der Stlstsstraßc gelegene Kobien-Niederlage, >owie ein cbc» daselbst befindlicher Stall von einem unbekannten Di-be heimaesucbt und um verschiedene Kleidungsstücke und Kahr-Utensilien bestohlen worte». - AugnstnSbab, st. Juli. Der Stadt entflohen sitze Ick' vier I» Walresgrün unk WaldeSdutt und belausche die zarten Liebeslieder, uelche zahlreiche Staare, Amicln. Zippen, Gras mücken, Kinken rc. ihren Auserkorenen Vorsingen. Es ist etwas io Er,inickendes in dieser grünen Ibblle. da« Einem daö Herz aufgcht und daß man sich, neue Hoffnung tauend, sagt: „Hier muß dlr wieder wohl werden." Von den Verheerungen, über die Ihnen eine andere Kcdcr -- gewiß beim ersten Eindrücke »ach dem Wetter — berichtet hatte, ist, Dank der energische» Ober leitung dcS Bades, last gar nichts mehr zu sehe». Aut zahlreichen, neu angelegten Promenadcnwegen genießt man die Tbaltrlsche, erholt sich nach kurze» Wandernnaen auf de» überall zu finden de» Ruheplätzen, die an de»» lauschigsten Stellen und unter den schönsten, fruck'lbeladenen Weiß» und Rothbuchcn, unter allen Lärchen, Tannen. Weihmulhslie'er», Kicksten, Linden, Eschen rc., am sck'wancndurchtnrckstk» Weiber und am plätschernden Minia- rur-Niagara angebracht sind, oder man hört am beschatteten und von Kontainen gekühlten Kur. oder Kalter- oder Buchenplatze dem Eoneerte der gntgeschulten und tamoS dirigirten Polstc'ichcn Kapelle zu, wobei die mehr oder minder iungc Krauen weit, welche vorbei promenirt. dav Gcsammtbild fort während neu gestaltet. Morgens Ist Nbr verathct man am Buchenplatze die 'Nachmittags zu unternehmende gemeinschafillche tzLanbermig. die gewöhnlich heuer und unterhaltend verlaust. Wenn am Schlüsse dev NachmitkagseonccrtcS, die Rheumatisten und Podagra—ien sich in ihre Klausen zuriickziehcn, wandern die Lungerer und »Asthmatiker nach den Höhen, um dort den Sonnenuntergang und das wür-ige Aroma, welches dem Walde entsteigt, zu genießen. Beim Drukelwerben veranstalten zahl reiche Johanniswürmchen ans den Moorwicic» ein Keuerwerk. Sonntag wird sich das Bild wieder anders gestalte», wenn Hnndcrte von Touristen unsere irischen, traulichen Thaier de- stichelt werden. Wie manches »Ah und Oh und Wunderschön werden dann Diejenigen auSruien, die seit Iabecn n>1st hierher gekommen find und mm ans ihren Spaziergängen die neuen Schöpfungen tel cn werben: denn Alles ist neu geworden. Die «cilstnnkcit des Wassers, die herrliche Natur und die trauliche, wolstthueude Ruhe sind aber geblieben und durch ta.S Neue erst recht zugäuglich und geniei-bar gemacht worden. — Einen für sein hohes Alter vielleicht bcrl'Lngnlßbolicn Schreck balle seiner Privatnachricht zufolge; vor einige» Tagen der berühmte Phitolog Protcssor Ritsch! in Leipzig. Denen Dienstmädchen mackste — einer leider nickst telten 'ich zeigenden Unsitte folgend — Kcuer mit petrolcumgelränltemHolze an, und ais cs diesmal nickst sogleich lichterloh rrennen wollte, goß sic noch etwas Petroleum naev; wie nickst zu re,wunder» ist. iiaist sofort das Madcben In Klammen. Aus ihren Hilicrui eilte d,; alte Herr hinzu und wart in seinem Lodcsschreel — das Erste, das Beile — ein audgcbreitcies Pla d über sie. Indem er die Brennende damit seit umhüllte, gelang cs ibm auch, den 'Brand zu ersticken. Leider aber barte die Aermsic schon so arge Brand wunden davongetcage», .daß ne iu wenigen Stunden ihren Geist unter entsetzlichen O.iu^cn auigad. Mächte» doch diese Zeilen dazu beitragen, namentlich die Ausmcrkiainkcit unbesorgter Herr sch» ten aus solche» Leichtsinn m richten, dem — bekannt'oder unbekannt — gewiß schon viele Brände der letzten Iavre schreiben sind. — Großenhain. Nicht von Her pt.iiirwn Nem,steilen, von hier herrschender Ruhe tan» auch einmal berichtet werden Ruhe verricht noch in den aui dem Marktplatz-: liegenden, von den im Herbste Ist72 abacblamstcu Natbvawe smmmeutcn Stein haufen. kein cmsiacr Handlanger, kein prisenehmcnrer Maurer laßt sich aui diesem Bauplätze fegen. Ruhe ist geboten bei dem Lcichenballcnbau. welcher in ziemlicher 'Nähe von Wohnungen er richtet werden sollte, und darauf, da diese Anwohner RecurS ei» legten, aui Verordnung tcr Königlichen KretStirection sistirt ist. Merkwürdigerweise meine» lehr viele unk cinfichtsvoUe Männer ln dcrStadt, eicse gebotene Ruhe sei angebrachter, da die Leichen halle aut icncii Platz nickt passe. Warn»,, könnte man aoer trotzdem noch stagen, hat man den cingcwcnde'cn Rccurs so lange ruhen lasten, bis Ruhe gevüten werden mußte? Doch zu scrncrc» Ruhe» in unserer Stadt. Bald werd-en die Schulen ruhen, denn ln diesem Jahre beginnen die Kerlen eher und dauern länger als andere Jahre. Auch tcr Ruhe bedarf das Oberhaupt unserer Stadt und suchst dieselbe setzt in einemSccvadc. Warum solider Mensch nicht auch der Ruhe bcbiu eu k bat nickst selbst Wallen slein schon gesagt: „kenn dieser lezsten Tage O.nal war groß." Do b genug der Auszählung der Sacken, welche ruhen, sonst sängt vielleicht der Leser an zu gäbnen, oder ein Poet kommt nach Großenhain, um sich die Motiven zu einem Pendant des Götlst- schen Liedes: „Unter asten Wiptcln ist Ruh'" hier zu hole». — Riesa. Obgleich die Lehrer an linieren Schulen z» den bcstkesoldctstcn in Sachsen zählten und schon im letzten Jahre bedeutende Gehaltszulagen erhielten, haben doch die Vertreter der Statt, in Anbetracht der großen Proitzstc'gcrnng aller Lebens bcdürinissc in neuerer Zeit, Jedem eine GehallSerhöhung von ca. >'>Z> THIr. bewilligt, ein Beispiel, das vielseitige Nachahmung vktdiente.l —el». — Kamenz. Vor einigen Tagen wurde dem In tcr Mülier'schcn Töpsere! seit.17 Jahren ununterbrochen in Arbeit stehende», noch rüstigen Töpsergescllcn Wilhelm Ritsche von bicr. im Arbeitssaale des Etadliskemenlö, vor einer Deputa tion des StadtrathS und in Gegenwart dcS jetzigen Besitzers, Herrn Krietrich Muster, einer Anzahl Ehrengäste und seiner Mit arbeiter, durch den Herrn Bürgermeister Eickel die ihm von Sr. Majestät dem König »Albert verliehene große silberne Medaille mit der Aufschrift „Zur »Belohnung dcS Klcißes" nelu't dem dazu gehörigen Teeret unkererhcbciirer Ansprache über reicht. Nitschc. durch diele »Anerkennung sichtlich gerührt, sprach in schlichten Worten seinen herzlichen Dank dafür aus. — Am Sonnabend Abend ist der Ist jährige Schriftsetzer Wultzsch aus Leipzig in der Pleiße bei Connewitz beim Basen er trunlen. Wultzsch hatte mit einigen Kameraden non Leipzig aus eine Kahnpartie gemacht. — Am 18. d ist in Leipzig der Schützentag des zweiten mit teldeutschen Bundesschießens im weißen Saale der Ccntralhalle ak- gehalten morden. An die geschäftlichen Verhandlungen reihte sich ein FestcomnicrS, welcher die Vetheiligten im großen Saale ver einigte. In humoristischer Weise hob dabei ein Redner, Herr Rohr lack, hervor, daß der Kissingcr Schütze kein Schützcnbruder, vielmehr ein schlechter Schütze gewesen sei, und trank auf das Wohl d»ö Fürsten Bismarck. — In Grünhain ist am Sonntag vor acht Tagen der lö- jährige Sohn des Handarbeiters Hennig durch den Biß einer Kreuz otter getodtet worden. Trotz angewandter ärztlicher Mittel mußte Stettin wegen DiebsiablS; au« Kletnopty Ernst Robert >bl»; 12 UbrKvider Kriedr. Ernst k weg«! DItvsiäm«. —Den 22. Juki, lverlxmdlung wwer den Handarvrtttl il - ^88aaö"» Ubrj Hauptverixmdlung wwer den Handaröetter Carl August Schied aus Locktvitz wegen DtedstahiS. YUt«! 6. Oct. — Oeffentlich« Gerichtssitzung am 8. Nachmitt. Im „Deutschen HausW in Ratcbcrg war am , vor. I. Tanzmusik. Lustig trcvtcn sich (und mtt um so mehr Verve, alö sic sich während der Fastenzeit batten sehr modersten müssens dle Paare im W rbeltanze herum , der »Baß brummte, die Ptccoloflöte kreischte, dir Elarinette und die Mcsilnglnstrumeiile stimmten in da- TonchacS ein. Munt, B er und Spirituosen belebten die allgemein irobliche Menge, unter der sich auch der Kabriktlschler Ernst Wilhelm Hölzia mit seiner Krau befand, «pät nach Mitternacht begab sich Holzig nach Hause; er mußte dabei am Entteeiischt vorbei, a» vcm der Hausknecht deS „Deut schen HauseS" als Kassircr Posto gefaßt hatte. Hbizig glaubte annehme» z« müsse», daß derselbe, durch die Langeweile selner Beschäftigung cingcschlätert, nickt demerke» würbe, wenn er einen Griff nach dem Entlcetcster. an» welchem sich clrra 22 Thlr. be fanden. ausfübkr und bann schleunigst die Flucht ergribc. Ge kackt und ausges, brt. Johann ickliei aber nickst, sondern nickte dlos ein Bischen und fetzte dem, übrigens bereits sünlmal wegen Elgentbumdvergrhen des!rasten Diebe nach. Dielen, war ein vor dem Hause liegender Kothhaustn ein scbr unbeciuemeSHinderniß; er stürzte nämlich darüber, zerbrach den Tester, verstreute das Geld und wutoe icstgchaltcn. Daö Geld wurde meist n-iederge- suiwrn, auch ersetzte Hölzig nock »Bcrsck'Icdencv auö seinem »Aer- dienskc; er war heute voststäntig geständig. Staatsanwalt Or. Hartinann beantragte die VerliNheiiungHölzlg'o lauer »Annahme mildernder Umstände. Der Gertckstshos lohne Schöffen. Vors. Gerickstsratb Or. Riüllcrs erkannte jedoch aut l Iapr 9 Monate Zuchthaus und entsprechenden Ehrenrechtsverlust. — WitterungS,Beobachtung am 20. Juli, SlbentS 5 U. Barometer,laiid nach Otto L Bösoldt hier: 27 Paris. Zoll 11 L 29 (§rad über Null Wind. Himmel heiter. — GldstAhe in Dresden, nach Reaumur: zeigte Ost- ro.Iuli.Mitt.: 111 Cent, unter». gefallen). — Thermometer II. -- Die Schloßthurmtahne Kragen, welche der Reichs- a ersten Verhör deS Alten- w 'hrcnb die übi ge» Zimmer zu einem Restaurant setnsier Art ver Knabe nach ^ Lagen sterben. bestimmt si d. SRan wirb i» verschiedenen Sprachen M-10 der' gelcsensien Zeitungen und Journale finden und monatlich eine» AbonnemenkSpreiS von nur t5 Ngr. zahlen, außer Abonnement -Ser nur 1 Ngr. lür ieten einzelnen Besuch der Lesezimmer zu — Angekünbigte Einsprüche: ' Genoss Genoss sprüche; Heute Vormittag U »ff. sgehetme Sitzung); Ist Uhr »».; II Uhr wider Max Hugo Gerichts -Verhandlungen. Uhr wider Camillo Elb g wider Kran " ' " August Lou lnz Jahn hier ü. ziS Schmidt auS Tasiksgeschtchte. Deutsche» Reich, lieber die Krag kanzlec am Nachmittag dcS 13. bcin, tätcr Kullmann an beaielbc» gecichte' bat, sowie dessen Antwor ten ersshrt dle „N. A. Z." Siacksteh ndcö: Am die Krage: „Woher kanistcnLie mich?" erwiderte Kullmann i» dcm Lltagdebnr'- gcr VorttadtSdialckt: „Ich kannte Ihnen gar nicht." Aui wci- icreS Befragen behauptete K., den unbckaunten Leuten dle Be zeichnung des Fürste» erlangt zu habe». »Aus die Krage, „Warum haben sie eigentlich aui wick geschossen?" erwiderte z„Wegen der Kirchengcietze in Dculscbiant." - Weitere Kragen: ob er nicht glaube, daß jeder rechtschaffene Kathvick den Meuchelmord verdamme und fürchte, durch dergleichen die Ritualien nur zu verschlimmern, eriolgte mit mehr dialectircstr Betonung die Ant wort: „Scplüumcr, als lü gegenwärstg bei uns ist, kan» eü gar nickst werden." — Daö Einzige, was bei Kustinaun zu finden gewesen, war ein aus eine» Halden Octav-'TTicsbogen gcschricbciieö Gekickst von 5> st Strophe» zur Verherrlichung des Papstes. KuUniavn erklärte aut Betrage,>, daß er es eigenhändig geich,le be» habe. A», weitere Krage, ob er ev auch versaßt habe, sagte er, er habe cö auS de», zuHenigenstabl erscheinenden „Eickst-selker Wochenblatt" adgcschrlcde». - Andere Kragen und Antworte», lälmntUch l„ Gegenwart deö Gerichtes und einer Anzahl anderer -Zeuge», betraten Estizelhcltc» deö Thatbcstantcs. 'Auö tcr a» Frechheit sireiscndeu Sicherheit, mit der Kullmann sich äußerte, unk aus seinen Worten sprach die Ucbcrzcugung, c.ne lcbenö wcrthe That versucht zu haben, und dad Bewußts-1», wenigstens andcrSw-o Anerkennung zu finden. Kullmann hat zuletzt vor de», Attentate in Sangerhausc» i» der Gbr. Dasclcr'jck'c» Bökt- ckn: ei in Arbeit gestandea und zwar vom 24. Juni blö zum >. Juli. Nack an Ort und Stelle cingezoge"en Grkuiitigiingeii wa, derselbe ein heller Kops, der in den kirchenp olitischen Kämpfen seist wohl begriff, um was cS sich handelte, auch unverhoi Ic» leine Freude äußerte über die letzte Niederlage der spanischen Regserungetruppen und ach den Sieg des To» Carlos, als aus einen Lieg tcr katholischen Sacke ein Glas leerte. Daß derselbe alö eifriger Anhänger tcr llltramontcmcn aui die Fühler der Gegenpartei nickst gut zu sprechen war, läßt sich begleite». ES bieten sich inbeß keinerlei Anhaltepunkte dafür, daß er sich hier sckon mit der verbrecherischen Idee trug. Bereits wenige Tage »ach seiner Aukuni't äußerte ev die Absicht, bald wieder abzu- rciicn und unterinckstc aui seiner Karte die Routen nach dem Rhein und Westfalen, änderst jekocb seine» P!an und gim, am «. Juli, also 8 Tage vor dem Attentat, mit 2 Tlstrn. in ter Tasche nach Baiern. Einer seiner Ncbcngesellc», der mit ihm die Wanderung von Potsdam bis Sangerhausc» gemacht, sagt, daß Knllinann sckon aui dieser Reise einen pistolenähnNcken Revolver von ungewöhnlich großem Kal.ber bet sich trug, und ans Beilagen erwiderte, daß er sich denselben zur Verlheidlguog bei ei e», etwaigen Raubaniali angeschcifft. Die ,.N. A. Z " hebt alö bc- merkcnswclth hervor: daß der Reichskanzler beredö am zweiten Tage nach dem Attentat anonhmc Drehbrlcie erhielt, die das Mißlingen bedauern miv erneute Versuche in Aussicht stellen. Ein solcher Trvistrici mit dein Poststempel „Salzburg 15». 7.74." wird von der „N. A. Z." mitgctbcilt; derselbe lautet i» buch stäblich genauer Wiedergabe alio: „Bismarck. So eben baben wir Katholiken gelesen, Sic sollten von einer Kugel getro cn lein, aber leider hadbcn Sie keine Beschädigung taven getragen, wclckcS den gcsamuckcn Karolisckcn KlcruS lehr leid IHM, den so riet ist gesagt, wir wollcnö Ihnen zu Kohraus miltheileip daß wenn ein Krixg zu Stande kommen sollte, das,Sic der crueScin werden, für dem eine Kugel gegossen ist, de» Ihnen haben wüst Katolleken eS zu verdanken das ei» ums andre Jahr ein Krieg und Auiruhc unter den, Volke entsteht. Sic Sind nickst wert daö Sie die hohe Stelle im Reichstag vertrctcn, Nichten Sie Sich hiernach, den Sic sind von den Hohen als von den Niedri- acn Stande sehr schlecht angesthcn. Einer Führ alle, Römisch katolischc Clniite»." Am vorigen Sonnabend Abend haben in Berlin aus tele graphische Weisung aus Kissinacn, Haussuchungen bei dem Ge- schäits'ührcr des MainzcrKathoUkcnvcrclns. Lcgatiolisrath v.Kchlcr, in dessen Wohnung und seinem Arbeitszimmer, !m füritl. Rad- ziwill'schen Palais, sowie beim Redakteur der „Ge mania", Ereiner, in Abwcicnhcit derselben stattgenmden. Bei Elfterem sind gegen -H Schrl'tstitztc, bei Letzterem wenige Piecen mit »Beschlag be legt worden. Der am Ist. Nachmittag kurz vor 4 Uhr von Hamm nach Soest abgelasiene Personenzug ist entgleist. Zwei Passag crc und der stugslwrcr wurden schwstr verletzt; auch die Maschine wurde beschädigt. Frankreich. DieEorr. HavaS berichtet: „Unter Napoleon I. erfand man die Degenstocke, unter der dritte» Republik haben wir Kerzenstöcke. Dieselben sind wie die gewöhnlichen Spazicrstöcke »nt man braucht nue a» einer Feder zu drücken, so springt die fick selbst anzünbcnde Kerze heraus, die aus die mittlere Dauer einer Pcocessio» bergcrickstet Ist." DaS „Journal Metel" enthält LlS setzt no ch nichts, waö übcr die Neubildung des MinisteriumsAustckll ß g be. „Evenement" meldet, der Herzog von Dccazeö schlage A: dlffret Pasaulcr als Minister deö Innern und Lavcr, ne als Finanziainistcr vor. Da Beide dem P.ricr'schen Anträge zustimmcn, so dürste rejicn Sln- nabme unzwcisclbaft sein. Spanien. Die amtliche „Gaecta" publlcirt rin Dekret, durch welches über ganz Spanien der Belagerungszustand ver hängt und die Secmkslriruna trö Vermögens aller Derer veriügt wird, welche in carlistlscken Banden dienen oder überhaupt den CarllßmuS unterstützen. Aus dem Ertrage der mit Beschlag belegten Bermöaensobstkte werden den Familien der ron den Carlistcn Erschossenen Entschädigungen angewiesen, und zwar: llffs.ontt Pesetas für die Kamille lekes Obcroisizierö. 5'>,st<><) für die Familie eines Offiziers, 25,(«El» für die Kamille jedes eri.dos- senen Tvldascn oder Freiwtlllgen. Jede nach Er aß dieses Dekrets vorgcnommcne Vermög-nsübeviragung von Setten der Carlistcn wird tür null und nichtig erklärt. Kerner werden alle nicht erlaubten Gcsellscha-tcn au'gciäst; die Verbreitung von Nachrichten übe»' den Carlistenautstand. überhaupt von ankeren Nachrichten als von solchen, welche durch' die amtliche „Gncetta" veröffentlicht worden sind, wird verboten. Endlich wirb die Er- -rlchtung einer außerordentlichen Reserve vz'n achtzig Bataillonen,
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