Volltext Seite (XML)
«r 11« >»«el» »t, >»«» »«l.»«»«,«roGs^. «»fr-» 32000 «k»l. >1« die «»«„de ei»»« I-»d»r Manutcririk »acht sich die Redactio» »tchl »erdUtdUch. 8»kr»te»->»n-dm» ,u»> tz»rtt!Da«1»t«s>»tn un» vo«I«»>n Lambur,, «er- Nn. Wien, L'ipU,. hasl. «rellau, tzranksurt a. M, — »u». »S«It« tn «eeUi^ LelVji-. Wien, Lamdur^ gr-nkfurt », M., Mü». che», — »aud« » «». tn granNuit «. vt — Ua,„, »«Mer chv».«» «art». eountag, 2S. April. N>l!»'ll« Tagcbkatt für Politik, An!crhallung, Heschäftsverkchr. Mrsenkericht und Iremdenliste. Druck und Cigrnthum der Herausgeber: §ltpsch K Ntichllldt in Dresden. Derantw. Rcdacteur: Fk. Goedscht i» Dresden. XXll. Jahrgang. «eul«»d«: ,»»» »ag« » di» Nachm, 4 «Nie. — Dir «au» rtner r«»' L'L'«Ä« Zette 2« tttnr «arantt, «Ur da» »achlNii»»,« Sr«che'»e» drr ^»«ceatr wird »tcht «»rinijrt,,« «anonc«»» illuinag» von UN« und«» lanuicn gmnen und Pee» >m>e» inleriieu >uir NU« ,7,en PrSuumer««»»' i;al>lu»a durch vrirl» Marlen oder Pollein«»«,- luug, Acht LNdc» loste« ,L Pige. Iuieraie «iir die Montags. Nummer «der «ach einem Jeluag» die PeliltkUe 20 Pige. Ml ftür da» eedaetenr: vr Li»n Ulerozk. Lrcsvcn, 1877. Für die Monate Mai und Juni «erde» AbonnemeutS auf die „Dresdner Nachrichten" tu der Expedition, Marienstraüe Nr. IS, zn I Mark IO Pfa., sowie für answiirtS bei den Postämtern L Mark 8S Pfg. ansicnommeu. 5« Politische-. „Ein russischetürkischer Krieg dauert drei Jahre und fängt mit Niederlagen der Russen an", hat Bismarck einmal früher gesagt. Er hat richtig prophezeit, wenn anders die türkischen Negierungs- Telegramme über den Ausfall des ersten Gefechtes in Klein Asien am östlichen User des Schwarzen Meeres nicht erlogen sind. Denn die russischen Kriegö-BulletinS verkünden das pure Gcgenthcil. Das ist eine Erscheinung, an die wir uns noch recht gewöhnen werden. Wie bei dein Earlisten-Kriege werden sich ngch Gefechten und Schlachten beide Theilc den Sieg zuschreibcn. NnssischcrseitS lügt man frivol, türkischerseits mit Applomb. Eine Controle ist für das Abendland um so schwieriger, als der asiatische Kriegsschauplatz zu weit entlegen, auf den europäischen KricgStheatcrn aber die Bericht erstattung theils erschwert, theilS verboten ist. Die rumänische Re gierung hat z. B. die telegraphische Beförderung aller Kriegs- Depeschen untersagt. ES kommt auch, offen gestanden, wenig darauf an, ob bei den Eröffnungs-Gefechten I oder 2 Kosaken todtbleiben. Zunächst liegt die Kriegöführung in den Beinen der Soldaten. Es wird zu beiden Seiten der Donau tüchtig warschirt; ebenso wälzen sich auf beiden Usern deö Pruth die Heersäulen der Russen der Donau zu. Erhebliches Gewicht wird auf die Thatsache gelegt, das; sich die Russen der großen Eisenbahnbrücke über den Szercth bei Borboschi, unweit Galatz, bemächtigt, sic mit schweren Geschützen be setzt und damit sich vor einem Handstreich der Türken gesichert haben, die durch Dynamit-Sprengung dieser Eisenbahnbrücke den einzigen Schienenweg Rumäniens auf Wochen hinaus unpassirbar gemacht haben würden. Der in der Wallachei liegende Thcil des rumänischen Eisenbahnnetzes wäre damit für die russischen Truppen- Bewcgungen ziemlich wcrthlos geivordcn. Trotz der russenfreundlichen Haltung des Fürsten Carol sind die Flitterwochen der russisch-rumänischen KricgSehe rasch vorüber geflogen. Die fremden Befehlshaber heischen zu viel und legen dem „Freunde" fast unerschwingliche Forderungen auf. Dafür erwächst den Rusen ein neuer Bundesgenosse in Serbien. Kaum, daß dieses Fürstenthum Frieden mit der Türkei geschlossen hat, steht eü auf dein Sprunge, sich in neue kriegerisch« Abenteuer einzulassen. Angeblich hat der türkische Generalissimus Abdul Kerum den Durchmarsch türkischer Truppen durch einen Zipfel serbischen Gebietes begehrt; die Serben «vollen sich dies nicht gefallen lassen, reden eine sehr über- müthige Sprache, tituliren den Zaren nur noch „Kaiser aller Slawen", eröffnen Werbc-BureauS kür Freiwillige und stoßen lustig in die Kriegs-Trompete. Juckt die Serben wirklich zum zweiten Mal das Fell? Da alleWelt sich in daS Studium der europäischen KriegSkartcn vertieft und die Lücken mangelhaften geographischen Unterrichts aus- süllt, verlohnt cS sich, auf die riesigen Eroberungen hinzuweisen, die seit dem Krimkriege Rußland in Asien gemacht hat. Rußland hat in Asien einen Gebiets-Zuwachs zusammen erobert, an Quadrat Meilen-Zahl beinahe so groß wie das gesammtc nichtrussische Europa. Im Osten wurde das Amurgebict und Sachalin erworben; im süd lichen Sibirien die Grenze bis an den Rand der mongolischen Wüsten ausgedehnt und die turanischen Khanate theils cinvcrleibt, theils in Botmäßigkeit gebracht " Im Kaukasus sind die Enclaven unabhängiger Bergvölker verschwundcn. Daghestan hat sich nach dem Falle Schamyl's unterworfen, dic Tschcrkesien wurden zur Aus wanderung genöthigt; die Romantik des Krieges gegen die wilden Bergstämme gehört nur mehr der Geschichte und Sage an; Heer straßen und Eisenbahnen durchziehen das kaukasische Gebiet, in welchem man zur Zeit des KrimkriegcS noch mit Hilfe des von Omer Pascha geführten ExpeditionS-Corps einen gewaltigen Aufstand gegen Rußland glaubte Hervorrufen zu könne». Die stolzesten der früheren unabhängigen Clane leisten gegenwärtig dein Zar Hcerfolge und unter den Führern seiner mahomcdanischcn Leibgarde, die ihn nach Kischinew begleitet, wird ein Sohn des Propheten Schamyl genannt. Niemand vermag freilich zu sagen, was in den Seelen der 8 Millio nen muhamcdanischer Unterthanen des Zaren vorgcht, wenn der Sultan, der Nachfolger des Khalisen, die Fahne des Propheten ent rollt. Noch ist dies nicht geschehen. Der Sultan kündigt nur erst an, daß er sich, „die g»heiligte Fahne des KhalifatS und des Sultanats erhebend", zur Armee begeben «verde. Dadurch wird der Krieg zugleich Glaubenskrieg (Dschihad) und die MoSlemim sind verpflichtet, zum Scknvcrtc zu greifen. Die grüne Fahne des Propheten, diese Reliquie hat noch immer dem Hause Oüman große Dienste geleistet und als sie zuin letzten Male, 1827 auf Befehl Mahmud'ü I I., der mit Hilfe derselben die rebellischen Janitscharen vernich'en wollte, auf dem Atmeidam-Plape zu Konstantinopel ent faltet wurde, da griffen alle moSlemitischen Bewohner der Residenz zum Schwerte und richteten ein schreckliches Massakre unter dm Re bellen an. so daß da« Blut in Strömen in den Straßen floß. Mit der Entfaltung dieser Fahne würde nun Abdul Hamid alle Gläu bigen, selbst die im russischen Reiche, bei sonfligcm Bcrluste ihrer zukünftigen Seligkeit verpflichten, an dem heiligen Kriege thcilzu- nehmen. In der 47. Sure des Koran, betitelt „Der Krieg", ist ein Unterschied zwischen dem Religionskriege und profanen Kriege ge macht. Di« betreffende St "e lautet: „Die Gläubigen tagen: Wirb denn keine Sure geoffen. bart, welche den ReligtonSkrieg bestehlt? Ist aber eine solche unwiderrufliche Sure gevfseiibart. in weicher der Krieg erwärmt ist. so wirst Du scbcii, wie die, dc.cu Herz n trank sin.. Dich anblicken mit dein Blicke ciucS Menschen, m der Tobi überschattet." ' Dcr Sultan zögert, die schreckliche, unwiderrufliche Sure vom Ncligionstriege zu offenbaren. Die Türkei will nicht der europäischen Unterstützung, nicht der europäischcn Bermittelung verlustig werden. Die Ertlärungen des Sultans tragen vorläufig noch ein streng euro päisches Gepräge; erst wenn eS »Üthig ist, soll der Fanatismus des Orients geweckt werden. ' Selbst unsere chauvinistischen Blätter geben zu, daß die Fran zosen anläßlich der Moltke'schen Rede eine würdige Haltung be obachtet haben. Alle versichern, daß Frankreich nicht auf Revanche sinnt. Moltke hat an Herrn Thiers eine Depesche gerichtet, in der er sein Erstaunen über die Panik ausdrückt, die seine Rede erzeugte. Einige Franzosen weisen darauf hin, daß cs nicht zu verwundern sei, wenn Frankreich seine Armee nicht mit der Front gegen den atlantischen Occan oder nach den Schluchten dcr Pyrenäen aufftcllt. Deutschlands Stellung sei gegen Frankreich ja unendlich stark ; wäh rend Deutschland wenig thue, um seine Grenzsestungen nach Ruß land hin zu verstärken, besitze cs in Straßburg und Rietz zwei furchtbare Bollwerke gegen Frankreich. Der lothringische Keil rage mit der „Granatspitze von Metz" tief in Frankreich hinein. Wir halten cs nicht für förderlich, diese Abmessungen der verschiedenen Schlagfertigkeit fortzuspinncn. Ueber daö Schicksal der Eiscnzollvorlage im Reichstage sind «vir nicht trostlos. Neuen Most kann man nicht in alte Schläuche fassen, und so lange Camphausen am Ruder, ist von eurer wirklichen Verbesserung unserer Zollpolitik keine Rede. Vesser, diese Aus gleichs-Vorlage fiel ganz durch, als daß durch ihre Annahme der Schein erzeugt worden sei, es bereite sich in hohen Kreisen wirklich Einsicht und ein Umschwung zum Besseren vor. Mögen die Arbei ter feiern und hungern! Mag cS in den Eisenwerken Deutschlands still werden! Mögen unsere Weber das Schiffchen nicht mehr schießen lassen! Mögen unsere Spinner nichts mehr zu spulen, unsere Gerber nichts mehr zu gerben haben! Wenn nur die See städte etliche Proccntchen an dcr Einfuhr englischen EisenS, eng lischer Leder, Tuche und Wcbwaaren verdienen! Wie bequem ist cs für unsere Beamten, sich nicht auf gründliche Studien über die volkswirthschaftlichen Wirkungen der Zölle auf Bevölkerung, Wohl stand, Ernährung einlassen zu müssen! Es lebe der Freihandel! Cs wird Alles zollfrei eingeführt. Da giebt'S nichts zu rechnen und nachzudcnken, da braucht kein Beamter sich groß mit Statistik, WerthSermittclung, Arbeitslohn und ähnlichein dummen Zeuge den Kopf zu zerbrechen. Wir schelten unsere Jugend, daß sie so lcrn- faul wird und sich die Hosen nicht mehr gern am Arbeitstisch zersitzt. Unsere Jungen zwitschern nur, was sie uns Alten singen hören Die Trägheit unserer Bureaukratie spielt bei diesen Zollfragen eine große Rolle, und Herrn Camphausen hindert Gutmüthigkeit und Einbonpoint, bei Anderen Feuer auf den Frack zu machen. Keine Reform des GcwerbewesenS, keine Besserung in den Zöllen — eS lebe unser herrlicher, einsichtsvoller deutscher Reichstag, hoch, noch mals hoch, und ... Nun, ruft Niemand mit? Ach nein, der Aus gang des Reichstages ist zu traurig. Neueste Telestramme der „Dresdner Nachrichten". Berlin, 28. April. Im Reichstage wurde heute der Antrag dcr Abgg. v. Parnbüler, Ackermann und Genossen aus Einsetzung einer Enquete über die ProduktionS- und Absatzvcrhältnisse° der Industrie und dcr Landwirthschaft voin R.-K.-A.-Präsidenten Hosmann als inopportun und keinen praktischen Zweck habend be kämpft, vom Mitantragstellcr Abg. Buhl hierauf mit Rücksicht au' die entgegenkommende Erklärung der Regierung zurückgezogen; vom Abg. Rickert wieder ausgenommen und nachdem der N.-K -A.-Prä- sident Hofmann bestritten, daß sich die Regierung zu dem Varn büler'schen Anträge entgegenkommend verhalte, abermals zu rückgezogen. Dcr R.-K -A.-Präsident hatte in seiner ersten Rede wiederholt auf die schwebenden Verhandlungen mit Oesterreich, über den Handelsvertrag und das Wünschenswcrthe eines Handels vertrags mit Frankreich hingcwiesen und versichert, daß die Inter essen Deutschlands bei Handelsvertrags - Verhandlungen in jeder Richtung bestens gewahrt wurden. Darauf wurde das See-Ilnfalls- ge!etz in 2. Lesung c-n l>loc nach den Commissions-Anträgen an genommen. Bei der 2. Verathung des Elsaß-Lothringischen Etats vertagt sich das Haus bis Montag. Wiesbaden, 27. April. Nachdem Prinz Nruß von hier wieder abgereist ist, melde ich Jbnen als verläßlich, daß derselbe seine Abreise als außerordentlicher Botschafter dcS deutschen Reichs nach Konstantinopel um kürzere Zeit zu verschieben veranlaßt wor den ist. (v. Z.) Wien. 2«. April, Vormittags. Der ..Presse" wird cn>S Belgrad vom 27. d. gemelee:: Bis letzt ist hier von einer ibcab- sict'kigtcii Action des briWitdin sstbenden türkiscl'cnCorps gegen Serbien nichts bekannt. Im Negvtiiier Kreise stcbcn die Trup pen trS Generals Horvatovicö iür alle Fälle bereit. Ebenso bat auck' das Krtegöniinisterliim Vorkehrungen ttlr alle Eventualitäten getroffen, dock' Ist Röder neck) keine auf eine Actlon deutende Ordre ausgcgcbc». Pest, 28. April. Im Unterhause brachten die Parteien der Unabhängigen und der Liberalen eine Interpellation ein: Ob die Regierung den Pariser Vertrag für Oesterreich-Ungarn noch als gilng betrachte und verhindern wolle, daß Rußland auf Kosten der Türken eine GebietSvergrößcrung erhalte, oder die Fürstenthümer und Länder der Balkan Halbinsel direct oder indirekt unter seine Oberhoheit bringe? Petersburg, 28. April, Abend«. Oesterreich erhob bei der Pforte Vorstellungen gegen den beabsichtigten Eintritt türkischer Truppen in Serbien. Die Mächte werden, wie man hier annimmt, das jüngste Rundschreiben GortschakoffS nicht beantworten. Fürst Chakhowski, der Befehlshaber des elften Armeekorps, besetzte gestern die Städte Galacz und Braila; die sechSi'nddecißigste Division be setzte die Stadt Ismail am Donauarmc von Kilia. Die Truppen wurden überall enthusiastisch ausgenommen. Locale- and Sächsisches. — Dem Herrn Kreishauptmann v. Einsiedel soll, wie es heißt, das Eomthurkreuz dcS Albrcchlsordens verliehen worden sein. Man bringt diese Auszeichnung in Verbindung mit der energischen Thätigkeit, welche der Herr KreiShauptmann neuerdings in Be kämpfung dcr Rinderpest entwickelt hat. — Schlag 12 Uhr — Pünktlichkeit scheint eine Haupttugend unseres neuen Oberbürgermeisters zu sein —fand gestern Mittag im RathhauSsaale die AmtLeinführung und Verpflichtung des Herrn vr. Stübcl zum Oberbürgermeister Dresdens statt. Dem feierlichen Akte wohnte der Stadtrath in corporo, eine Deputation der Stadtverordneten und eine Anzahl städtischer Beamter bei. Die Einweisung erfolgte Namens der Negierung durch den Kreishaupt- mann v.Einsiedel, dessen wirlsaine Rede mit den Worten schloß: „Möge, mein verehrter Herr Oberbürgermeister, unter Ihrer be wahrten Leitung die Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sachsen stark sein durch die Eintracht ihrer Bürger und an Ehren reich!" Hierauf trat Herr Bürgermeister vr. Hertel dem neuen Obcrhaupte dcr Stadt in kurzen Worten die Leitung der Geschäfte ab. Advokat Emil Lehmann fügte Namens des Stadtvcrordneten- EollegiumS in einer Ansprache die besten Glückwünsche der Bürger schaft bei. Herr Oberbürgermeister i-e Stübel dankte in gerührten Worten und gelobte die Beobachtung aller vee Tug ndcn. deren sich die Bürgerschaft zu ihrem Obermeister versieht. — Dcr Reichstag hat bei Bewilligung des NeichShaukhalteS u. A. auch der Forderung für die Erbauung der Gardereiter- Kaserne in dcr Albertstadt beigestimmt. Hauptmann v. Zczschwitz, welcher als Commissar dcS königl. Kriegsministcriums sich zu den ReichStagSberathungcn nach Berlin begeben hatte, ist jetzt nach Dresden zurückackehrt. — Dem Tyorcontroleur Kresse in Leipzig wurde da» Allge meine Ehrcnzctetic» aUergnäblast verliebe». - Am U». Mai d. I. wirb I» öffentlicher Sitzung Mittags 12 Uhr Im kleinen Verbmidlungssaale deö königl. UczirkSgerick'lS die Auüloosung dcr Herren Geschworenen und Hilisgeschwo- rencn tür dle zweite diesjährige Quatteüösitzuug deö hiesigen Gc'chworciiengerichtv erfolgen. — Wir wollen nicht unterlassen, unsere Leser daran zu er innern. daß der erste diesjährige Termin der Bürg ersten er biö 15. Mai an Rathsstellc adgesübrt sein muß. Nicht »ur tin Altstädtcr, sondern auch im Stcusiädter Rathhausc wirb diese Steuer aiigenoinmcn. — Das Kgl. Obcrstallamt bat den Mitgliedern des K un st- gewerbcvereinö gestattet, den neuen Galawage» Sr. Mai. am Montag, den 30. April, und Dienstag, den I. Mai, Nach mittags vo» 3-6 Ubr im Hofe deö Johanne»»,» zu besichilgcn Die Mitglieder finden sich an genannten Lagen um 3 Uhr aus dem Platze ein. - Gestern Vormittag fand unter ungemein zahlreicher Theil- nabine die Beerdigung des Herrn Geheimrath vr. Feiler statt. Unter den Leidtragenden befanden sich auch die Herren Minister Vr. von Gerber und Abeken. Erster» sprach am Grabe mit inniger Wärme über die Verdienste des Verewigte». — In Betreff dev in der gestrigen Nummer unseres Blatte» erwähnten, unter dem Namen Vr. zur. Albert Georg Haölcr aus Berlin langst In Frankfurt a. M. ausgetauchten Gaunero sind gedruckte Bekanntmachungen an alle Polizeibehörden gelangt, welche c» außer Zweifel setzen, daß der fragliche Betrüger ein und derselbe ist mit dem im Deccmbcr v. I. unter bem Slawen Hauptmann a. D. v. Berkow aus Königsberg t. P. In Leipzig ausgetretenen und nach zum Schaden eines dortige» Banibaukes verübten Betrugs in Höbe von WOO M. am l i. lenes Monatö flüchtig gewordenen GauncrS. Nach jener Bekanntmachung bat derselbe, welcher alS ein hübscher, großer, schlanker Mann mit militärischer Haltung, braunem Haar, röthlick, blondem Schnurr- und an den Obren antangendem Kinnbart und gebräuntem Teint geschildert wird, in Arankinrt a. M. in derselben Weise wie damals ln Leipzig manipulirt. indem er mit verschiedenen Bankiers über Ankauf von Wcrthvapieren re. unter handelt, die bei einem derselben endlich crkausten Wertlipapicre im Betrage vo» 12,000 M. sich durch einen AnSläufer jenes Bankgeschäfts nach seiner Wohnung hat bringen lassen, dieselben In Empfang genommen und anscheinend In einen Sekrctärkastcn gelegt, daraus aber sich entter»! hat, um angeblich auS dein Nebenzimmer daö Geld zu hole». In einer seit einer Stunde schon in dcr Nabe bereit gehaltenen Droschke aber nach einem andern Bankgeschäft gefahren ist, die Wertpapiere dort in 2000 M. Gold. 50 Hundertmarkscheine und einen Frankfurter Bairk-Cbcc über 4000 M. uingcsctzt und damit daö Weite gesucht hat. »Auf die Ermittelung dcS Betrügers ist eine Belohnung von 500 SR. gesetzt. — Bei Ankunft eines GütcrzuaS auf der Leipziger Bahn wurde gestern Vormittag Rauch wabrgcnommcn, welcher aus einem dick't hinter der Maschine befindliche» Waggon bervorkam. Bei Untersuchung desselben fand man zwei Ballen Baum wolle angekohlt, icdentallS durck' Funke» aus der Lokomo tive, welche durch ein kleines offenes Fenster i» den Waggon hinein geflogen waren. — Vorgestern Nachmittag erschien bei einen, hiesigen Btllard- fabrlkantcn ein unbekannter Mann und erklärte der allein an wesenden Frau desselben, haß er ein Billard zu bestellen gekommen sei und auf die Rüelkcbr ibrcS Mannes warten wolle. Nachdem er sich mit ttr Frau eine Weile unterhalte» hatte, bat er dieselbe um ein Gla» Wasser, waS ihm auch bereitwilligst herbeigeh, lt wurde. Als er cs zu sich genommen hatte, entkernte er si» mit einer der Frau verdächtig vorkommenken Eile, die ivr alSbalk auch erklärlich wurde, als sic sich im Zimmer umschaute und ihre ans einem Tische gelegene goldene Uhr nebst Kette ver >» i ß te. Sie eilte nun zwar dem Diebe sogleich nach, kennte aber weder Im Hause noch aus der Straße eine Spur von ihm entdecken. — In letzter MonatSauüstellung der Gartenbaugesellschait F-eronia waren nur sank Aussteller, mehrere aber durch starke Einsendungen vertreten. Eine »ersten Preiö erhielt Herr K. H.u. Ricki. H. Müller für Ozclamvn porrionm oplouckon» (lK.t, eben falls einen ersten Preis Herr K. u. H-Herm. Lange für ei» Sorti ment Azaleen in starken Pflanzen, einen zweiten Preis Frau Fried, verw. Müller für englische Pelargonien iStubcncultur, und cstien dliiten Preis Hcir K. und H. Will'. Zabel für ein Sortiment Calakien. Bon andere» Pflanzen waren noch aus gestellt: französische Einergrien von schönem Farbenspicl, Zonal» Pelargonien 1-ruiz' CuUum (Zimmercultur und liuvüorlii» Laput-