Der mehr als dreyfache Trost in dem mehr als dreyfachen Betrübnüß Bey dem Christlich-angestellten Leichen-Begängnis Der ... Frauen Marien Grohmannin geb. Reingastin, ... Herrn Michael Grohmanns ... Eheliebsten, den 21. Mart. MDCXCII. ...
Titel
Der mehr als dreyfache Trost in dem mehr als dreyfachen Betrübnüß Bey dem Christlich-angestellten Leichen-Begängnis Der ... Frauen Marien Grohmannin geb. Reingastin, ... Herrn Michael Grohmanns ... Eheliebsten, den 21. Mart. MDCXCII. ...
Sie kan ohn alle Müh zu Weg und Stege gehn/ Und weiß den Ihrigen vergnüglich beyzustehn. 2m Hause sorget Sie noch vor das gantze Wesen/ Sie kan noch kleine Schrifft aus Ihren Buche lesen/ Daß Sie den Vorthel auch denselben abgewinnt/ Die nach der Hochzeit erst sehr spat gebohrcn sind. Hat Sie nun GOtteS Huld so reichlich angesehen/ So last Sie alsofort auch in Gedult geschehen Was niemand andern kan. Wer etwas lange lebt/ Dem wird viel Volck bekandt/ das man zuvor begräbt. Sie hat genung an dem. GOtt ist ein HERR des Lebens Der gicbet solche Krafft im Alter nicht vergebens: Er zehlet Ihre Zeit und kennt die Stunde wol/ Da Sie der Liebste schon zur Hochzeit fodern sol. Jedoch was sag ich Ihm? mein Freund/ Er ist betrübet/ Weil Er Sem Leben selbst in einer Leiche liebet; Dsi Seiner Augen-Trost/ ein Hertz/ ein Wunsch/ ein Sinn Mit Seinem Hertzen war / die zeucht numehr dahin. Was Ihm zur höchsten Lust/ und zur Vergnügung diente/ So lange dieses Reiß in Seinem Hause grünte/ Das wird nunmehr in Angst lind Bitterkeit verkehrt/ Wenn Sein Gedachtnüs kömt und den Erfolg begehrt. ES ist ein edler Schatz/ wer eine Liebste findet/ Da sich die Frömmigkeit mit in die Liebe windet/ Da man sich an der Lust zwar iyniglich ergctzt. Und doch den ersten Grund auf ihre Tugend setzt. Da man das Wachöthum spürt/ theils in Beruffes Wegen Die voller Früchte stehn / theils an den Kinder-Segen/ Die auf der Mutter Schoß m zarter Hoffnung ruhn/ Und allzeit einen Blick nach unsren Hertzen thun. Immittelst weiß man auch/ was sich bey GOtt begiebet? Was hier bclieblich ist/ das wird auch dort geliebet. GOTT buhlet auch um uns/ und wo die Liebe blüht/ Daß man ein werthes Pfand auf Erden gerne steht; Da wil Er auch ein Theil vor Seinen Himmel haben. Er hat es erst geschenckt/ drum sitzt er solche Gaben Die niemand selbst verdient/ ein ungemeßnes Ziel/ Und fragt die Leute nicht ob man es lassen wil. Nur dieses mögen wir von Ihm als Vater dencken/ Er sucht die Menschen nicht durch solche Wahl zu kräncken Der Fall ist offtermahls bey uns noch ungeschehn/ So hat er allbereit zum froste was versihn. Er