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Dresdner Nachrichten : 26.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189409260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-09
- Tag 1894-09-26
-
Monat
1894-09
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.09.1894
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«—««tt Nir V-IItik. vökÄibrnckt. ffremdenlitt«. '«MM ««dem Volituickla«. Annahme von Anliiudiaunaen: «arienliraiv vorn, «-»lliirNaäim. Gäiwiaatv. v>> m.n-i UlirRma^ «i Nemmdl: wr. Klotlkr». s mir an «Mesahr» Liliein >»Pm. nnMo«. »ntündiinnaen am brr Pnvatsene - äe'l'-oMl. »>»»S«>,c Amlraac ,,«r,««, vonuebemdluiiL, Inkündiaunae» nebme» mmmtltck« t>qne «eimiiltlunaSIiellni an. >»ckaad« rinaelandter Tckriit- Ilücke »ine Brrbintlichlcit. L»rnIPr»«t,stell» Ur. 11. Sur «« 39. Jahrgang. NeII»i>«t«It anel tlarliaai«. elulius 8e!!Li!lieli 4m die« I«. Dresden. 1894. UriniüiMK .8tui)vii— kortlkus a. ä. HarktkLlIs ^»Ilstr. 8. ia KrS8«t«r MWWWWWW koKviisvUri Rr. 36S. Siegel:'»««« „Und folgt thr nicht willig, so brauch' ich Gewalt!" Das war die Nichter'schc Fuge. die ans dem »nharnwnischc» Tongcwirr des freisinnigen Pnrtcicvnecrtcö in Eisenach mit gleichmäßiger Deut lichkeit herausklang. Der eine Mann beherrschte sie alle. alle, die „von nah und fern " gekommen Ware», um ihren unter dem Drucke der schwärzesten Reaktion scuszendc» deutschen Mitbrüdern in Preußen und im Reiche mittels einiger altbewährter Rezepte ans der freisinnig-dcmvkralisch-indischcn Hausapotheke in neuer Misch ung wieder so weit auf die Beine zu Helsen, daß sic im Stande sind, an den, Tanz um die freisinnigen Jrciheitsbäume Thcil zu nehmen. Trotz dieser blinden Unterwürfigkeit unter den Willen ihres Oberhauptes sind cs natürlich lauter „unentwegte Mannen", die in Eisenach getagt habe», die auserlesene Blüthc des gesamm- ten „Bürgerstolzcs vor Königsthronen." Schade nur, daß die freisinnigen Mannen ihre Wasserstiefeln zu Hause gelassen batten. Wenn sie damit iu corporo über das Eisenacher Pflaster stolzirt wären, hätte sich vielleicht ein moderner Zachariä an diesem An blick zu einer neuen freisinnigen Auflage des „Renommisten" be geistert. Ans das Renvmmiren versteht sich nämlich der Freisinn überhaupt und insbesondere eine gewisse engere Richtung desselben vorzüglich. Wenn cs dann aber „zum Klappen" kommen soll, weicht der Bramarbasmnth einer jungfräulichen Zaghaftigkeit und die tapferen Männerseelrn kriechen zu Kreuze. Fast könnte es einem weh thun, politische Gegner in so absprecheuder Weise be handeln zu müssen. Es bleibt aber keine andere Möglichkeit übrig, denn die Borgängc, die sich jetzt in Eisenach abgespielt haben, sind so kläglicher Natur, daß keine Satire zu scharf für sic erscheint. Man erinnere sich nur, wie anfänglich die Gegner Richter s zum Sturm gegen den „Parteipapst" bliesen, daß man glaube» mußte, es werde mindestens zu sehr scharfen Anscinandcrsetznngen, wenn nicht zu einer ernstlichen Erschütterung der Stellung Richtcr's ans dem Parteitage kommen. Allein „es kreißten die Berge und es wurde eine lächerliche Maus geboren." .Herr Richter har im.Hand umdrehen seine Opponenten, die ihr Mannesherz zu .Hanse in den großen Wasserstiefel» hkttten liegen lassen, abgefcrtigt und alle Minen, die inan gegen ihn springen ließ, sind wirkungslos vcrpnsst. Nur bei zwei Punkten schien cs, als sollte der verhaltene Ingrimm dennoch die Schranken durchbrechen. Das war bei den Fragen des Religionsunterrichts in der Bvlksschnle und der Ein heitlichkeit der Volksschule. Zahlreiche Anträge waren hierzu cin- gegangcn, welche die gänzliche Trennung der Schule von der Kirche, d. h. die Einsühruug der samvsen „Mvralbildung" und die Einheitsschule, d. h. die „Entwickelung der Volksschule zur geinein- samen Grundlage allcü wcitcrgeheiiden Unterrichts" verlangten. Diese» ultra-radikalen Bestrebungen gegenüber zeigte .Herr Richter, der Protvlpp der Verneinung, eine Art von koniervatipen Allüren, indem er seiner aiissässigen.Herde kurzweg erklärte: „Die .Hände weg vom Religionsunterricht und von der jetzt bestehende» Volks schule! Wenn Ihr zu dem, was ich auf diesem Gebiete will, nicht Ja und Amen sagt, so trete ich von der politischen Schaubühne zurück und werfe den ganzen Freisinn in die Wvlssschlucht!" Das zog. Tie Versammlung ließ sich von Herrn Richter „über zeugen". daß der Frage des Religionsnntcn'ichtS in der Schule im Parteiprogramm „nicht präjndizirt" werden dürfe, sowie daß die Forderung der absoluten Einheitsschule „eine falsche Richtung im Schulwesen" darstelle, und gab ihren Widcrsvruch ans. Herr Richter hat also, äußerlich betrachtet, wieder einmal Alles er reicht, was er wollte, indem er nach alter Gewohnheit seinen Widersachern ohne viel Federlesens die Faust auf's Auge druckte- Während aber Herr Richter äußerlich die Faust braucht, ballen seine Gegner sic heimlich in der Tasche. Ter klaffende Riß in der Partei ist durch den Augcnblicls-Ersvlg, den Herr Richter in Eisenach davongctragen hat, nur noch verbreitert worden. Das kann man ans den Berichten der freisinnigen Blätter, so sehr sic im klebrigen auch in »mim Oelplcini zngcstutzt sein mögen, an allerlei unsehlbaren Kleinigkeiten erkennen. In keinem der oppositionellen Berichte fehlt eS au versteckten Seilenhieben gegen Herrn Richter. Manche derselben erkennt inan freilich erst ans dem Wege des Ver gleiches. Das ist z. B. der Fall mit der Konstatirung der Auf nahme, die Herr Richter persönlich gesunden haben soll. Nach der „Freisinn,,v» Zeitung" wurde der freisinnige GeneralhcroS „jubelnd" begrüßt, während die „Berliner Zeitung" der Begrüß ung nur die Ecusnr „lebhaft" (---- mittelmäßig) crtheilt und das „B- T." frischweg erklärt, Herr: Richter sei „gar nicht" gefeiert worden. Das Organ des Herrn Lcvvsohn vcrstcigt sich sogar an einer Stelle seines Berichts zu der Behauptung, die gehaltenen Toaste hätten lediglich eine Verherrlichung der Person Richter s bezweckt. Ferner wird behauptet, man habe der Parteiprcsse einen „Hurrahbcricht" ausdrängen wollen u. s. w. In derartigen kleinen Bosheiten kommt die wirkliche Lage iuncrhnlb der Partei z»m Ansdruck und Herr Richter wird sich auch wohl selbst völlig im Klaren darüber sei», daß nun die MaulwurfSarbcit gegen ihn erst recht beginnen wird. Solchem unablässigen Eontrrminircn kann aber aus die Tauer selbst ein Hüne an geistiger und körperlicher Kraft nicht widerstehen, zumal, wen» er sich der zwingenden Ge walt der Verhältnisse gegenüber osscnbar in s Unrecht setzt, wie r- mit dem neuen freisinnigen „Programm" der Fall ist. Die klägliche Oberflächlichkeit dieses neueste» Rezepts zur politischen Seligkeit mit seiner lächerlichen wirthschastlich-sozialcu Homöopathie kommt der praktischen Bankerotterklärung der von seinen Urhebern L«i Zr«>««r lieliielaevliei» mit »ml oluw kmriehtunk, Hel»«- emptioklt in zrlü„»,t«n .Vuscvuht Kt «11«e Nil lsivo orsvts ZILN88; n«u»8t« ürÜLiiolor Ukl«1 >Vion«r Ztloäollo. K Lerrgll-Lrolllvaclüer ketrolvllw-lLLpv». E llslurled^ klLvI, Uioticksu, V^Lllstr. 25. Dolopk. X. 1,167. Mi'lMiR v. L. kokvdkv, Mkili iillmti'. 17. Hofnachrichten. Gesammtrathssitzung, Ortskrankenkassen-Beamten-Vcrband, Lehrerversammlung Tannhüuser. Gerichtsverhandlungen. Tagcsgeschichte. Vertretenen Richtung gleich. Mit einigen abgestandenen Redens arten lockt man in unserer Zeit der gährendcu Ideen keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Die Parole der Zeit heißt Ab kehr vom Individualismus. Da das Verständniß für diese Ent wickelung bei den Inspiratoren des Freisinns überall nicht vorhanden ist, so wird die letzte Bastion des reinen Manchesterthums in ab sehbarer Zeit der völligen Zerbröckelung mit Sicherheit anheim- falle». Der Prozeß der Auflösung des Freisinns würde »ach dem Ausscheiden Herrn Richtcr's aus der Partei nicht nur nicht auf- gehalten, sondern wesentlich beschleunigt, aus dem schrittweisen in das sprungweise Stadium übcrgeführt werden. Das scheinen die Widersacher des Mannes, der sie trotz aller Schwächen und Ver kehrtheiten doch sämnitlich an Intelligenz und Charakterstärke weit überragt, instinktiv zu fühlen. Sonst hätten sic es wohl diesmal auf die von Herrn Richter gestellte Kabinctsfrage ankommcn lassen. Sieht man sich übrigens die Elemente, ans denen sich die Opposition gegen Richter im Wesentlichen zusammcnsetzt, etwas genauer an, so kommt man auf das überraschende Ergebnis;, daß die Atmosphäre in diesen Kreisen reichlich niit Zwiebelgeruch ge schwängert ist. Die Herren Cohn von der „Volkszeituug", Lcvy- ivhn vom „B. T." und Ullstein von der „Berliner Zeitung" sind es in erster Linie, die sich redlich bemühe», Herrn Richter das Leben so sauer wie möglich zu machen. Ferner war es ein ge wisser Tr. Fränkel ans Weimar, deni Herr Richter seiner Zeit „auf Grund seiner Vergangenheit" das Recht, sich als freisinniger Führer „aufzuspiclen", abgesprvchcn hatte, der mit einem Anträge niederen Grades in Eisenach gegen den ausdrücklich erklärte» Willen Herrn Richtcr's selbst durchzudringeii und damit eine» direkten Trumpf gegen diesen auszuspielen wußte. Auch sonst machen cs verschiedene Umstände wahrscheinlich, daß Herr Richter, an deni ganz Eingeweihte schon längst gewisse Anzeichen einer nicht unbedingten Judenfrenndl-.chkcit entdeckt haben wollen, sich das Mißfallen des Iudenthnms in hohem Maße zugczogen hat Vielleicht trägt zu dieser Feindschaft auch die mangelnde Rentabi lität der „Jrcis. Ztg.", die den jüdischen Geldbeutel allzu stark be lastet, ihr vollwichtiges Thcil bei. Mag dem sein wie ihm wolle, Thatsachc ist, daß in jüdischen Kreisen zwischen den „Nickcrt scheu" und den „Richtcr'schen" streng unterschieden wird und daß man dort über die Letzteren in puncto Antisemitismus ein verdächtiges Raunen hören kan». Was Wunder also, daß Herr Richter mit der Möglichkeit ;» rechnen beginnt, er werde früher oder später die Hände iu den Schoos; legen müssen. In seiner einleitenden Rede sagte er auf dem Eisenacher Parteitage u A., der Einzelne müsse in Bezug aus manche persönlichen Wünsche Resignation üben. Wenn der Mann mit dem risemen Witte» diesen Ansspruch auch ans sich selbst auwendet, so wird er in die richtige Geniüthsvcrfassung gc- rathcn, um unter dem kaudinische» Joch, das die künftige Ent wickelung der Ereignisse ihn, vorbereitet, mit fatalistischem Glcich- nmth hinweggeben zu könne». Resignation ist i» erster Linie nöthig für diejenigen Männer aus der alten individuellen Schule, die nicht mehr im Stande sind, ihre Anschauungen zeitgemäß zu modifizireu und daher den neuen Idealen der Heranwachsenden Generation kalt und fremd gegenüberstehen. Herr Richter marschirt unstreitig an der Spitze dieser Kolonne der Zurückgebliebene». Er ist vssenbar nicht in Arkadien geboren und »ms; nun die ganze Tücke eines widrigen Schicksals anskvsten. Einer seiner früheren Freunde nach dem anderen verläßt ihn und selbst bei seinen intim sten Anhängern vermag er ein wärmeres Gefühl persönlicher Zu neigung nicht zu erwecken. Er steht in Wahrheit ganz allein, ein vereinsamter Mann, ein entlaubter Stamm, an dem sich der Fluch einer Auffassung bewährt, die ein ganzes Menschenleben hindurch nur an die niedrigen Leidenschaften der Masse zu nppclliren ver stand und die großen sittlichen Triebfedern des menschlichen Handelns mißachtete. So wird denn Herr Richter nicht anders als mit einem Gemisch von Bitterkeit und Wehmuth ans den Verlaus des Eisenacher Parteitages zurückblicken können, der auf's Neue die eindringliche Lehre gepredigt hat, das; die Tage deS politischen und wirthschastlichcn Radikalismus unwiderbringlich dahin sind. Mittwoch, 2«. September. zur See Tirpitz. welche Sie hierbei wirksam unterstützt haben. Meinen Kaiserlichen Tank aus. Ich halte Mich davon überzeugt, daß mit demselben einmilthigen Zusammenarbeiten aller Betheiligtcn in dieser Richtung sortgefahren wird, sind auch bis zum Ziele noch viele und schwierige Ausgaben zu lösen. Tie Führung der Flotte hat Mich sehr befriedigt, das. was Ich von einem Thcckc derselben gesehen habe, fand Ich im Allgemeinen durchdacht und sachgemäß. Tic Verwendung der einzelnen Schisse lies; bei höchster Antpann- ung des Personals und weitgehendster Inanspruchnahme des Ma tcnals die sichere Handhabung und eine sorgsame Einzelausbildung erkennen. Jeder Tbeil von dl " ' erkennen. Jeder Thcil von den Besatzungen war voller Frische, Eifer und Verständniß mit diese» zu lösenden Ausgaben. Mit besonderer Gcnugthuung erfüllt es Mich, die sehr guten Leistungen im Zusammenarbeiten der Schisse der 1. Tivisio» hervorzuheben. Es ist hier eine Vollkommenheit erreicht, wie Ich sie in Meiner Marine noch nicht gesehen habe, was ich zur Nacheiferung allen Kvmmandniitcn cnipschle. Meine» im Lause der Manöver ge machten, mehr in das Einzelne gehenden Bcineckungen habe Ich in der mündlichen Kritik Ausdruck gegeben, und erwarte Ich deren eingehende Beachtung. Indem Ich den Admiralen, den Komman danten Meine vollste Anerkennung für die Leistnngc» und Er rungenschaften der diesjährigen Herbstübungsperiode und Meinen Kaiserlichen Dank für Ihre Hingabe sage, gereicht es Mir zur Freude, Sie durch Verleihung des Großkreuzes des Rothen Adler ordens auszuzeichncn." Berlin. Dem Auswärtigen Amt ist folgende telegraphische, Meldung des stellvertretenden Landeshauptmanns für das süd-j westafrikanische Schutzgebiet, Major Lcntwcin, zngcgangen: Die' Schutztruppc hat am 27. August Witbvvi's Lager m der Nauklufh erstürmt. Witbooi hat den Rückzug »ach Süden angctreten und um Frieden gebeten. Nachdem vom K. August bis zum -l. September Verfolgungsgescchtc slattgefnnden haben, setzte Major Leutwein weitere Verfolgungen fort. Ter Vertust der Schutztruppc beläuft sich auf !) Tobte und 12 Verwundete. Unter den Gefallenen be findet sich Premierleutnant Ticstel, unter den Verwundete» Haupt mann v. Eslorff. Die Verwundeten befinden sich fämmtlich außer Lebensgefahr. Ucber die Verluste auf Seiten der Witbools ent hält die Meldung nichts. Berlin. Als sich der Kaiser ans dem Bahnhöfe in Thor» verabschiedete, sprach er dem ersten Bürgermeister Dr. Koli noch mals für den herzlichen Empfang seinen Tank aus und fügte hinzu: „Was Ich heute gesagt habe, mag wohl beachtet werden. Ich kan» auch sehr unangenehm werden." — Ten erledigten Posten eines Legalivnsickretärs be^ der lächsijchen Gesandtschaft übernimmt der Legationssetrctär v. Stieglitz, der bereits im Früh jahr den Grafen Vitzthum vertrat. Ter Wechsel findet am Oktober statt. — Tic Regierung von Nicaragua beabsichtigt, dem Streite mit s Fcrnschrrib- nutz Fcrnsprcch-Vtrichte vom 25. September. Berlin. Der Kaiser hat »ach Abschluß der diesjährige» Manöver der Marine nachfolgende Ordre an den kommandircnbcn General Freiherr» v. d. Goltz erlasse»: „Bei Meiner Besichtigung der Hcrbslübunasflvtlc habe Ich Mich davon überzeuge» wollen, inwieweit aus Meine Befehle vom Oberkommando derMarinc die in Angriff genommene beschleunigte Entwickelung und Klärung der ans die Verwendung der Flotte im Ernstfälle Bezug habende» Fragen bereits geistiges Eigcnthum der Front geworben und in das Fleisch und Blut derselben übergcgangcn sind. Tie Vorführ ung der taktischen und die Anöführnna der strategischen Leistungen haben Mich erkennen lasse», daß ans beiden Gebieten beträchtliche ,Fortschritte gemacht worden sind und daß der vom Oberkommando hierzu eingcichlagcnc Weg ein richtiger ist. Es freut Mich, Ihnen hier anszusprechen. daß Ich dir unermüdliche Arbeit, mit der Sie dem gesteckte» Ziele entgegenstreben, voll auerkcnne. Es ist bei den weit auscinandcrgehkndcn Anschauungen über jene Fragen heute eine schwierige Ausgabe, ohne rechte KriegScrsahrnngen grund legend vvrzugehcn. aber Ich sehe, daß eS Ihnen bereits grlnngcn ist, die Anschauungen mehr und mehr znsnmmcnzniassen, um zu Grundlagen zu gelangen, besonders in taktischer Beziehung, die eine gute Basis für den Ernstfall abgcben. Sic habe» damit einen großen Schritt vorwärts gemacht auf dem Wege, den Ich Ihnen u» Winter I891/!12 an s Herz gelegt habe, und spreche hier mit Ihnen sowie denjenigen Offizieren, insbesondere dem Kapitän Deutschland zu ersuchen, als Schiedsrichter tu Großbritannien über die Mosanito-Küste zu snilgiren. — Hirsch's Tcicgrgphenbnregn erklärt, daß die von ihm veröffentlichte Unter redung seines Vertreters mit einem höhere» Funktionär der Ber liuer chiucsischcil Gesandtschaft. mit dem ersten Legatioussekrctär Herrn King Tai. slattgefuiideu habe. Bcrli ». I» der heutiacu Sitzung des StaatsministeriumS ivurdc angeblich über die Novelle zum Vereins- uud Versamui luugsgesetz berathcu. — Am «>. »uo 7. Oktober findet hier ein bemolraliicher Parteitag statt. Aus der Tagesordnung stehen Be sprechungen der durch das neue Programm der freisinnigen Partei und den neueil Programm-Entwurf für die Volksvartci geschaffenen Sachlage, sowie Anträge aus Abänderung des Programms: u. A. ist beantragt eine Verbindung der norddeutschen Trnwtralen mit der süddeutschen Vvlkspartei unter einem gemeinsamen Programm. Hanibu rg. Als Ergebniß der Untersuchung gegen Leist thciltdcr „Hguib. Korrcsp." mit, das; dcffen Kameruner Verhalte» sich „durch aus nicht als tadellos" hcransgcstellt habe, andererseits seien aber die Hanptviinttc ber Beschuldigung erfand.n oder stark übertrieben. TaS Schlimmste sei die Vmvendnng oon schwarzen Weibern während ihrer Hast zu Belustigungen und Tänzen. Trotzdem sei an eine Wciterveiwcndnng Leist's nicht zu denken. B resla n. Die bedenkende Flachsgarnspinncrei A. Schneide r in Mnslvwiez ist »iedergedraniit. Tic Lagerräume sind vollständig vernichtet. Karlsr n h c. Ter Verband deutscher Gcwcrkvcrciiic beschloß eine Petition an den Reichstag, in der die Annahme eines Ge setzes gegen den nnlanterc» Wettbewerb beffirwortct wird: ferner eine Petition an den Reichskanzler um Abänderung des Sub- inissioiiswcscns. Ferner wurde der Vorstgud milder Veranstaltung einer Engncte über den gewerblichen Unterricht beauftragt. Wei tere Beschlüsse verlangen die geschäftliche Sicherung der Forder ungen der Banhgndwcrter bei Neubauten. Ter nächste Vcroands- tag findet in Kassel statt. Wien. Heute Mittag 1 Ubr fand tn Schönbrnnn e!» Tiner statt, woran der König von Sachsen, Prinz Leopold von Bayern, der Großherzog pon ToSeana und die Gesandten Saclyens und Bayerns nebst Gefolge thcilnalmien. Tann wurde zur Jagd nach Radnicr anfgebrochen. — Ter „Polit. Korr." wird an:-Petersburg gemeldet, daß sich da-S Befinde» beS Eznrcn wesentlich gebessert hgbc. Teffelve hat guten Appetit, arbeitet täglich L bis st Stnn den und macht sich viel Bewegung in freier Lust. T!c Abreise des Thronfolgers nach Tarmsladt unmittclbar veboi ^ Befinden unbefriedigend ist, die Krim werden, so würde ihn die ganze kaiserliche Familie dorthin begleiten Paris. Die „Estafette" veröffentlicht einen vertraulichen Bericht des Generalrcsidenicn Marronn von Madagaskar, welcher die Lage sowohl in politischer Beziehung wie tnr de» Handel als ungünstig bezeichnet. Tie Sicherheit des Eigcnltmins nnd des Lebens selbst der Fremden sei nickst genngenb geschützt, und so lange sich die Zustände nicht änderten, ici von der Abwanderung nach Madagaskar abzurathcii Das Blatt theilt ferner einen Be richt des Dcleairten Mager in Tiegv-Suarez mit, welcher sich im Juni dieses Jahres nach Antanarivo begab, wo er von dem Premierminister auch enivsanaen wurde. Mager überreichte Letzterem schriftliche Rathschläge, worin er ihm empfahl, den Fran zose» die gleichen Vortheile zu gewähren, die ihnen in Indochina einacräuml sind. Ter Minister antwortete in einer längeren Note, in der er sich über die Vertreter Frantrcichs beklagte nnd ver sicherte. daß er mit Frankieich gute Frcundschast halten müßte, ohne inpcß wirklich eine Verpstlchlizng cinzugchcn. Rom. Nachdem i» Sizilien die Ordnung wieder hcrgestellt ist. wurde angcvrdnct, das; den Bewohnern die konsi-zirtcn Waffen zurückgegeben werden. . z>»n Besuche seiner Braut steht bevor. Sollte für den Großfürsten Georg, dessen gjs Ainenthallsort gewählt --ssseiZLiSMLwqg, :nvzqa-i »smizLisjkqrz S88ei,8igzm«r :nszp!go-n>9-sn!;c><i usiosün m inu usÄo.cvsÄsnv uc»g.ir!^.,«i pnn
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