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Dresdner Nachrichten : 24.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188309241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830924
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830924
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-09
- Tag 1883-09-24
-
Monat
1883-09
-
Jahr
1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.09.1883
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Während de« letzten Sturme« sind au» bet Wrangeltzholm «in deutscher Dampfer mit Ballast und ein dänische« Fahrzeug mit Bau- h«l» gestrandet. Die Nkann- schäften beider Schiffe wurden gerettet. Der schwimmende Leuchtthurm bei Revalstein ist um SO Werst in der Richtung^ nach Wrangclsholm sortgcg trieben worden. Dem Vernehmen nach ist r» bereits der Vigilanz un serer Kriminalpolizei gelungen den Dieb zu ermitteln! welcher die Summe von 10,400 Mark aus dem Kassen- schranke der Waldschloß- ^chenbrauerei am Freitag i gestohlen hat. Uilterhaltrma.Geschiistsverketir. Lörsendericht, Fremdentiste. I-vsvrifltvI! Leest IVoelwiujdritts» kür Zs S« l'ksiintut, visitel.sttbr- licb: OartsulituLs, Daheim, b'IiotsonclsLIÜttvr.nIaääsraäatsek, u.^. — tlrvssvro /oit^ehritten kllt^prsehenä tlrouror. Lrospseto tsrutis unä traue»! UotlMllIliUKlIllIl» 8k!ll088-8trM6 18. „InvnUeIvnelaitli I>r«8(lvy, 20, I. I. t»u»>ee>»-k»pe<Nloi» kitr »»« ilaitunn«». U. l>>e»>«rd»>«t.r.rk.uk Uir <U» vr«»äu»r Td-uter. III. tUkrelrn-eoutrol« uiUor »»,unUv. IV. »»IleeUau a,r 8>rl>». I .ua-.IuNorle. «« 5 kOsnionsln. 5 ss Ib ^ b/Isl-ivnsti-. L unä povtivu». ", unä pontlcu». l'üinplM liiiliit- u. Kii!<!<'l-1ii^til!tii!iMii. stgorsn I «I»>1tt«t. Itttli^e« ^ I'rerins. VvtdnL0kt8-Lu8VorkLut il«r lHi88tzm-AriiiiikM>ii' voll v. 80880, illiiiililit 267. 28. Ztilii-gang. Auslage: 38,000 Srpl. Aussichten siir den 24. Scpt.: Unbestimmter abnehmender Wind, abnctzni. Bewölkung, adnehm. stiicdcrschlügc, Temperatur dieselbe. Dr-sdcu. 1883. Montag, 24. Zcjitlir. -V«« Im Prager Vororte Lieben wurden die Fenster der deutschen Dercinsschule cingcschlagen die Hetze gegen diese Schule ist dauernd geworden, aber rücksicht!.rch des Besuches erfolglos geblieben. Pari ü. Man berichtet. der russische General Dragomirow hätte einen Toast bei einem militärischen Bankett nach den Manö vern von Diion mit folgenden Worten geschlossen: „Ich wünsche bald die französische Armee an der Seite der russischen Armee zu sehen." — Marguis Tseng hat der französischen Regierung noch immer nicht mitgctheilt, wann er eine zweite Unterredung mit Ferrn wünscht. Ter anbcraumte Ministerraih wurde daher verschoben. N«w>>ork, 32. Skpiember. Mklg r.u>. Molker Wimcrweizcn 1.13-i,. »r. Lepi. I.I2-,«. »r. ccl. I.we-,. er. Nrv. I.rs»,. Mais told „uxld) c>. grawl .1»,. Dresden. 24. September. — Ter sächsische Gcncralstabüchrs Edler v. d. Planitz erhielt den Stern zum preußischen Kroncnordcn. — Verlagsbiichhändlcr Prof. Langcnscheidt zu Berlin erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse vom sächf. AlbrcchtSordcn. — Außer mchrci en anderen höheren sächsischen Militärs, welche in dem 1870,71er Kriege activ waren, wird auch Herr Oberstleut nant v. 01 ir tz in Blaiewitz, der durch seine prachtvollen Schlachten- aemälde so berühmt gewordene Künstler, dieser Tage nach Rüdes- ueim reisen, uni, einer offiziellen Einladung solgcuv, an der Ein weihung dcS 'Nicderwaid-Denknials theilzunehmen. — Die Eröffnung des Landtages ist bis jetzt schon zweimal falsch vorauc-gemeldet worden. Sie soll nun weder am 8. noch am I I. November stattsinden; an welchem Tage aber — das ist zur Zeit noch nicht feslgeskellt. — Zu einem wirklichen Festabend gestaltete sich die vorgestrige Ausführung des Lefsinaschen herrlichen Lustspiels: „Minna von Barnhelm" imNcuslüdtcc Hoftheatcr, denn cs galt, Herrn Hofschaufpieler Kramer, der als Frist auftrat, zu seinem Ehren tage des 50jälirigen Bühnenjubiläums die freudigste Theilnahme zu bekunden. Das außerordentlich zahlreiche und bestens aniniirte Publikum zeichnete den Jubilar in jeder Weise aus. Mit Beifalls sturm gleich beim ersten Auftritt begrüßt, der sich »ach den Akt schlüssen und fast nach jeder Szene deS Just wiederholte, erhielt Herr Kramer von allen Seiten Sträuße. Lorbcerkränze mit Wid mungen und sonstige Ovationen. Nach Schluß der Vorstellung erfchren Herr Hosschauspiclcr Porth mit dem Gefeierten und über reichte demselben mit einer kurzen Ansprache, indem er die kirnst Icr?!che Tüchtigkeit des Jubilars und seine große Frische, welche er vorher als Juft und stets bewiesen, auiü Wärmste belobte, noch einen großen, mit schöner Schleife geschmücktenLorbeerkranz imNamen seinerKolltgen. Auch in allem klebrigen fand das srobbewegtc Publikum vollste Befriedigung. Von der ersten bis zur letzten Scene wurde das mustergiltige Lustspiel Lessings so mit Lust und Liebe gespielt, so glücklich in allen Einzelleistungcn und im Zusammenspiel durch- gcsührt, daß ein Hervorruf für Alle als wohlverdient erschien. Eine Minna, wie Fräul. Ulrich, die daS geist- und humorreiche Fräulein aus Sachsen ganz nach Lcssing's Intentionen verkörpert und jeden Moment auss Anmuthigste präcisirt, haben sehr wenige Bühnen auszuweiscn. Ebenso verdienten auch den oft gespendeten Beifall der Tellheim des Herrn v. d. Osten, der vorzügliche Paul Werner des Herrn Porth (wohl nur des Festabends wegen in blanker Uniform), der Just deS Herrn Kramer, welcher bcsonde s die erste Scene mit Tellheim und die mit Franziska, wo die entschwundenen Tienstkolleaen charakterisirt werden, mit Bravo'w spielte, der mobile und scharf markirende Nicaut deS Herrn Jaffa, die muntere Franziska des Fräul. Guinand. der sehr drollige Wirth des Herrn Schubert und die von Frau Bauer in treffendster Weise dargeflcllte Dame in Trauer. Auf solches Lustspiel-Ensemble darf das Königs. Hoftheater mit Recht stolz sein. . U. 8. — In der Marfchallstraße »eigen sich jetzt wenigstens einige der dortigen zahlreichen, nach der Straße zu gelegenen Hof- und RückgebSude in frisch adgeputztem Zustande und gewähren einen freundlicheren Anblick. Auch ein paar Neubauten sind entstanden Aber daS alte gespensterhafte Brock'sche Haus steht immer noch zum Gräuel aller Passanten als entsetzliche Ruine da. Vor vielen Wochen war der Abbruch bereit» submissionsweise ausgeschrieben alles Weitere ist aber bi» jetzt in tiefes Dunkel gehülst. Als ein weit gröberer uebelstand aber mich jene scharfe Mauer-Ecke von Breitfcld's Restaurant ab nach dem Eldberg zu bezeichnet werden, welche die Hausnummer Elbberg Nr. Id trägt. In nur ganz ge ringer Entfernung führt an dieser Ecke die Pferdebahn vorbei, und es ist geradezu wunderbar, daß an der gefährlichen Stelle noch kein Unglück vorgekommcn ist. Die Beteiligung dieser Ecke ist schon aus stcherheitS- und verkehrspolizeilichen Gründen dringend geboten und ein ModuS müßte doch wohl auch zu finden sein, um eine Vereinbar»»« mit dem Eigrntbümrr jenes Grundstücke« wegen Beseitigung derselben herbeizuführrn. — Post. Die mit Fernsprechstelle verbundene Postagentur in Schweizermühle wird am 30. September AbcndS für das lausende Jahr außer Wirksamkeit gesetzt. — Wenn auch während der Saison der Elbbäder das kom fortable Schwimmbassin im Bad „Zur Hoffnung", Falkcn- straße, sich eines regen Verkehrs zu erfreuen batte, so wird dasselbe nun. nachdem die Badehäuschen vom Stronic verschwunden wieder eine stärkere Frequenz erfahren, namentlich haben Schule» und Pensionate diese Wohithat einer Großstadt längst erkannt und sich sowohl am Schwimmunterricht, welcher dort von einer tüchtige» Lehrerin für Damen und einem erfahrenen Schwimm meister für Herren ertheilt wird, sowie am Badc-Abonncmcnt betbeiligt. Es ist aber auch zu wünschen, daß das Publikum das Unternehmen, welches dem Besitzer große Opfer kostet, durch fleißigen Besuch unterstützt, oa dasselbe wegen feiner sanitären Vorthcile unbedingt zu den Einrichtungen einer Großstadt gehört. — Wie die Pilze wachsen in manchen Tlicilen unserer Stadt die Häuser aus der Erde; sie sind aber auch hier und da nicht viel fester, denn mehrere Klagen hörten wir in jüngster Zeit über abge- fallenen Deckenputz. Sprünge in den Wänden u. dcrgl.; bei einer Villa in der Goethestraß» hat sich nun gar die Veranda mit Balken- aufsatz so erheblich gesenkt, so — daß sie gestützt werden nnißte! — Eine hinsichtlich der Betlieiligung wohl einzig dastehende Wahl hat am Dienstag in Nossen stattgefunden. Zu wählen hatten zur Handels- und Gewerbckainmer die Ortschaften der Amts- aerichtsvezirte Nossen und Wilsdruff, einschließlich der gleichnamigen stävtc und Siebcnlelms. Wahllokal: Nossencr Rathsexpedition. In der festgesetzten Wahlsrist erschienen: Wahlbercastigte der Ge werbekammer — keiner. Wahlberechtigte der HandclSiamnier — einer k — — Am Sonnabend Morgen wurde inLeipzig di« Polizei durch die Meldung alarmirt. in Auerbach'» Buchhandlung sei der Lebrdursche räubensch überfallen und erschlagen worden, wenigstens liege er besinnungslos im Loden. Die Polizei eilt herbei, sicht sich den Besinnungslosen und die Situation überhaupt etwas näher an und bringt den angeblich BesinunngSlosen schleunigst zu sich, der auch alsbald gesiebt, daß er die Koniüdie nur gespielt habe, um einen eigenen Diebstahl, den er an der Kasse in Höhe von 40 Mk. begangen, zu verwischen. — Grimma. 2l. September. Wie alljährlich nach dem Manöver so fand auch gestern das sogen. Logothctli,-Reiten der Offiziere der hiesigen Garnison in der Nähe von Grelhen statt. Im ersten Rennen, dem Logothettprennen, um den 1800 vom Grasen Logothcttu gestifteten silbernen Pokal, den jedoch nur Der gewinnen kann.^dcr dreimal^Sieger war, bctheiligtcn sich Premierlieutenant von Lrk»ssh-die SeeonvelientenantL Keck und Zichille Tie Fuchs- slutc des Sccondcuenlcnants Keil erreichte zuerst das Ziel. Im Jagdrennen betbeiligten sich Premierlieutenant v. Sensit, Premicr- lieutenant v. Schweriner, die Secondelicutenants Keil, Zichille und Brückner. Sieger blieb Secondeticutciumt Zichille mit einem Werde des Secondelientenants Freiherr» von Mahrcnholtz. — Der Gutsbesitzer Gläser in Lindenaundors kam am 20. d. Abends so unglücklich unter seinen Wagen, daß er sofort gctödtet ward. — Von der Lcbcnszähigkcit der Anwbibien wird an? dem Obererzgebirge jetzt folgendes Beispiel gemeldet. In einer Schule hatten die Kinder einige Wochen vor Ostern dieses Jahres einen lebenden Salamander nutgebrach!, um ihn dein Lehrer zu zeigen und batten das Thier dann in einen Schrank gcspcrit. Als man wieder nachsah, war eS verschwunden und nicht mehr;»finden. Jetzt, am 21. d., erschien plötzlich der Vermißte wieder, arg bestäubt und sebr abgemagcrt. Der Salamander Halle sich zwischen Schrank und Mauer verkrochen gehabt und den langen Zeitraum ohne jede Nahrung und ohne einen Tropfen Wasser zu haben, durchlebt. — Aus Kornbach wird dem „Voigtl. Anz." geschrieben: Am Montag ist hier ein 72jäbrigcr braver Mann beerdigt worden, an dessen Sarge ein Sobn lieh mit Worten veralsschicb« hat, die gewiß nicht, wie wir zur Ehre desselben annchmen wollen, so ge meint waren, als sic lauteten. Der Sobn soll gesagt haben: „Du hast gearbeitet, aber hier liegst T» als Lump." — Das Mnsizircn ist eine sehr anstrengende und viele Talente frühzeitig aufreibende Thäligkeit. Selten tonnen cs deshalb Mu siker zu einem höheren, noch rüstigen Alter bringen. Allein, es gicbt auch glänzende Ausnahmen, die allgemeines Interesse er wecken. Zu diesen gehört der frühere Stadtmusikus Herr Hilf in Bad Elster, weicher in 5 Wochen, alio am 2. November d. J„ sei nen h u ird er liä h r i g c n G c b urtS t a g feiern wird, aber trotz seines hoben Alters noch jetzt in der Äad-lapcllc unter seines Sohnes, eines tüchtigen Kapellmeisters, Direktion als Geiger mit- zuwirtcn vermaa. Möge cs dein musikalischen Methusalem, der nun schon vier Generationen etwas vorgegeigt bat, noch länger be schicken sein, als rüstiger Greis der edlen Musiea seine Kraft zu widmen. — Die bekannte Kuranstalt bei Königstein: Schweizer in ühle, welche seit der vorjährigen Versteigerung Eigenthum der Pirnacr Landsparlasse geworden war. ist dieser Tage von dem bis herigen Pächier, Herrn Seidel, für den Preis mon 125,000 Mark käuflich erworben worden. — In Leisnig zersprang am Mittwoch Abend in der Sprottc'schen Seiscnlabrik ein neuerbani« Wasserbehälter, welcher, obschon er kolossale Wassermasscn tragen mußte, merkwürdigcrweile in der 2. Etage des Fabrikgebäudes angelegt worden war. Als die zu schwache Eonslrnciion zerbarst, enthielt der Behälter über 20,000 Liter Wasser, welche entff fielt die Vorderfront der ersten Etage und durch diese das eiserne Dach mit niederrih. — In den Teichhäusern b.Rotbensnrtk(Freib«g) erhängte sich die Ehclrau des Handarbeiters G. M. Hartmann. — In OlbernI, an wurde am Mittwoch Abend der 49jähr. ledige Handarbeiter Fr. Brodncr überfahren; er starb ans dem Transport nach dem Krankcnbause. — Wegen einer Nuß büß e dieser Tage in Bautzen ein elf jähriges Mädchen Namens Löbelt ihr Leben ein. Die Frucht war in die Spree gefallen, daS Mädchen wollte sie herausangcln, fiel ins Wasser und ertrank. — Im Walde bei Binnewitz fand man dieser Tage den bereits in Verwesung übergegangenen Leichnam eines Mannes, der sich erbangt batte. Der Kops lag abgetrennt vom Körper da. Man erkannte den seit Monaten verschwundenen Schornstciniegcrmeister B. von Bantzen. Lvitir«7»>>n »vn, 23. Lk»tkUlk-r. lioromkt-r n»»> ktkir Siilolt, ilpall- sirike IS (Mm»»»): 7',!, Lv»i., 3 acMk»c>>. Ti>eri»»mklr»«r»vli »aOi i>I»nu- mur: Tkmvkraiiii- ll> W., »Icdriinik Tcmpcrauir W., dochsie Temper. II- o «. Neuen, «»si>eiternd. Elb höhe ln Dresden, 23. Tccember. McttagS: 112 Cent, unter 0. vi-ieffasten. Einsam«. „Ich stehe ganz allein auf dieser großen liebe le«:» Welt, barte Schiasalsschläge haben mich betroffen, und mir mein ganzes Dasein verbittert. Die Eltern verlor ich schon als Kind, von Verwandten erzogen, wurde ich in späteren Jahren noch benützt und um mein kleines elterliches Erbtbeii sowie Enoarniß betrogen. Einmal kam ein Lichtblick in mein freudloses Dasein, ich lernte meinen Gatten kennen. doch mit des Geschickes Mächten ist kein civiger Bund zu flechten... 3 Wochen nach meiner Verheiratbung riß ihn der Too wieder von meiner Seite. Seil 4 Jahren bin ich Wittwe, Ansang 30, ausgestattet mit einem treuen biederen Herzen, praktischem, häuslichem ^inn. verbunden mit vielleicht allzugraßer Anspruchslosigkeit, würde auch gm, Mutterstelle verticten. Finden Sie diesen Wunsch gerechtfertigt, in bescheidenen Verhältnissen auch eimnat glücklich werden zu wollen ? AIS ich diesen Wunsch einer meiner Verwandten gegenüber ausspracy, ferner bemerkte: daß jedes Menschenkind der Liebe berechtigt sei, da nannte selbige, diese meine Ansichten: Komödie, Romantcindclei, Narrcnsposscn u. s. w. Wahrliastig. da könnte man versucht werden, an sich seihst irre zu werden, nebenbei «wähnt, ist selbiger Verwandten noch nie ein Un glück zugestoßen, sie ist sehr gnt vcrheirathet. Wahrlich, das ist wohl kein Verdienst fest sichen zu bleibe», wo kein Unglück und keine Versuchung vorhanden war, beschützt und behütet in jeder Lage deö Lebens. Ich bitte reckt schön um Ihr werlhcs Urthcil. diesem werde ich mich unterwerfen." — JcdeS Weib sehnt sich nach einem mit- empsindenden Herzen, warum sollten Sie es nicht auch tinm ? Nur die Frau verzichte auf Liebe, deren Absichten egoistischer Natur sind, die das Herz des Mannes, wie seine Hand und seinen Namen als letzte Versoigungöstalion betrachtet. Zn dieser Klasse von Flauen gehören Sic wohl nicht? Die von Ihnen erzählte und in Ihrem Interesse iveggciasscnc Einleitung Ihres Brieses wirst mindestens den Schein der Verbitterung auf Ihren Charakter; hüten Sie sich vor dieser häßlichen, dem Neid verwandten Regung! »* *.'< W. G.. Bischofswerda. Würden Sie mir zum An kauf von Jndustncprioritätcn, ErdinannSdors«, bezüglich ihrer ' heit empfehlen können?" — O. ja. H. Z. Kamenz. Versucht doch im Aimonccntheil, — Ihr HeirathSlustiaen, Euer Heil - An dieser Stelle gicbt «S tarn» — Für wichtige Dinge genügend Naunr. Zoologischen »*» R. v. M-, Meißen. „Besitzt Leipzig einen „ ober einen Thiergarten? Mein Freund behauptet. eine Abbildung mit Affenhaus :e. gesehen zu haben. was meiner Ansicht nach ei» Intim»! sein muß. da ich bis heute, trotzdem ich versrmcdene Male selbst in Leipzig gewesen bin, neck nichts davon gclehcu und gehört habe." — Freilich! Der Gancn ist sogar neuerdings wesentlich ver größert worden, was von Ihrer Kennlniß auch zu wünschen wäre. Tie Komik Ihrer zoologischen Frage läßt vcrinuthen. daß Sw ungläubiger Thomas imitier nur das glauben, was Sie selbst »eschen, und Alles abstreilcn, was noch nicht i» den reichen Schatz Ihres Wissens aus genommen ist. Wenn Sie so haarsträubend leichtsinnige Wellen annchmen, müssen Sic ja gottsträslich gutmürhig sein. Sobald Sie wieder einmal nach Leipzig reisen, sehen Cie sich ja das Affenhaus an, auch das Kamrel und das Dromedar, aber es könnte Ihnen dabei leicht passircn, daß Sic wieder wetten, ob das Käme« oder das Dromedar klüger ist, und daß Ihnen die boShastcn Assen Len Hut antreiben aus Rache, weil Sie denselben die Existenz abgc- sprochcir hatten. TrcuerAb. „Tu triffst ja den Nagel immer ans Len Kops: folglich wirst Tu auch Glück haben in der Bcurthcilnng der so vielen Eoinmcnlare zu Götbe's Faust, weicher wird nach Deiner Beurtheilung wohl der beste sein?" — Als einer der gediegensten wird der von H. Dürtzcr (2. Auflage «schien 1857) noch jetzt geschätzt. i?» Wißbegieriges Backlischchen, Pillnitz. Neulich wurde gesagt, daß die Wcbergasse die bevölkertste Straße in Dresden sei, und dieselbe von eirea 3000 Einwohnern bewohnt werde. Da mir Dieses jedoch unmöglich erscheint, io bitte ich Dich, allwissender Schnörke, mir doch darüber Auskunft zu geben." — Bei der Volks zählung 1880 bezifferte sich die Bevölkerung der Webergasse aus 1478 Einwohner. (Bei Ihr« Einwohner-Zählung sind wohl die Pöklinge bei Kühne! mitgezählt worden?) Die bevölkertste Straße zu derselben Zeit war die Rosenstraßc mit 3645 Einwohnern. * W. H. „Ist der frühere Bankerott der Firma Haaie und Sobn in Chemnitz v. I. 1879 beendet und die Schiußvertbeilung erfolgt ? Wie viel Prozent hat die Konkursmasse ergeben ?" — Wenden Sic sich doch an den betreffenden Konkuräverwalter in Ehemnitz. **» Skatspieler. Königsbrück. „Was kostet ein Grand- ouvert mit 4 Matadoren um die Ve? A. behauptet, es kostet 5 mal 24, B. meint 24 mal 12!" — Die Faktoren beider Äultiplikations- exempel sind saijch. DaS Grandouvcrl wird übrigens sehr ver schieden honorirt. Meist ist ouvert gleichbedeutend mrt schwarz und würde im gegebenen Falle 8 mal 12 bez. mal 15 (bei erhöhten Soio- preisen) kosten. Es ist das genug, wer's bezahlen soll. Ab. Ncuhause n. „Wo kauft nian am billigsten gute Hcctographen-Mnffe- und Tinte?" — Die Papierhandlung von Baumann und Scndig, hier, bat seit Jahren den alleinigen Verkauf der LeovituS'schcn Hretogravhen-Masse <>c Ki.lo M. 5.50.) und Tinten (u. Fl. 75. Pfg. und 100. Pfg.) übernommen und ertheilt gern jede gewünschte Auskunft. St. „Ich bin Opponncnde Ihres Blattes und zugleich Schuhmacher und wohne hier Lortzingstr. Nr. 33, parterre und mein Nähme ist Stiehl« und bei der Hitze arbeite ich immer mit ausge machtem Fenster und pfeife den ganzen Tag dam. Gestern trifft mich eins von unsern Nachbarn und spricht zu mir. es wäre doch zum verrückt wären, de» ganzen Tag so eine Pfeiferei mit anhören zu müssen: ich lhäte wohl mehr bei mein« Arbeit an's Pfeifen denken, als auf meine Schusterei aufpaffen. Muß ich mir das ge fallen lassen? Oder muß ich aufbören mit dem Pfeifen, oder muß der Nachbar auszichen, wenn er es nicht hören will? Denn erstens pscisc ich nicht so lehre schlecht und zweitens pfeife ich doch für mich und nickt für die Nachbarn, die das doch gar nichts angebt. Könnten Sic nickt solchen ungefälligen Menschen einmal die richtige Wahr heit sagen? Sic können amende meinen Namen im Briefkasten, wenn Sie wollen, weglassen, aber die Hausnummer nicht, damit der nngemiitbliche Nachtzar wenigstens weiß, wer damit gemeint ist. Ihr lieber Stiehl«." — Als „Opponende" der Dresdner Nachrichten haben Sie doch so viel Vertrauen zu demselben, um sich beim Brief kasten eine Auskunft zu erbitten? Wirklich, ein ehrendes Vertrauen. Pleiten Sie Ihrem Nachbar das Lied von Johann, dem muntern Seisensied« vor; vielleicht macht er es dann io, wie der reiche Mann im Liede, und zieht den Beutel, um sich Ruhe zu «kaufen. KatboI. Pfarrer in Pinsdorf bei Gmunden bctr., der (teidec mit Genehmigung der Statthalter«) die protestantische Erinnerungsschrift aus dem dortigen Denkmal am Baucrnbügxl, wo Tausende im Kampfe für den Protestantismus fielen, abmeißeln ließ. Als der englische Lord Elgin die griechischen Allerthüm« nach London, angeblich um sie vor der ZerstörnngSwuth der Türken schützend, aber eigentlich mehr raubend wegftttnle. nahm er auch die Säulen mit, welche aus der Akropolis die Baudenkmäler und deren Jrieie stützten. Damit Letztere nicht herabstürztcn. ließ er die Säulen durch einfaches Backsteinmauerwerk ersetzen. Als Ämon dies bei seinem Besuche Griechenlands sab, grub er in den nntnsten Back stein mit griechischen Lettern daS Künstler-föcit" für Etgin ein; also: „Dreien Kunstbau (der Backstcinsüulen) bat Lord Elgin „arifgesiibrt". Sollte man nicht aus die glattoolirtc Fläche des Denkmals in PinS- dcrs schreiben lassen: „Se. .Hochwürden der Pfarrer <N. N.) in Pinsdors secit". Stall N. N. märe der Name des ehrwürdigen geistlichen Herrn zu setzen. Meinen Sie nickt? Und gietzt es in Oesterreich keine Gesetze, welche die Zerstörung geschic.itl,chce Denk mäler mit Strafe belegen? Oder sind vandalffche Pfaffen über die Gesetze crbaben ? — Meiner Ansicht nach verdient der Herr Pfarrer sür diese Heldenthat selbst ausgehauen zu werden. 4'"» A b. „Ter Briefkasten möge mir doch einmal Ausschluß geben, ob eine 65jährige alleinstehende und nubemiOelte Dame, die wegen Altersschivächc das Gnadenbrot bei ihrem Schwager genießen muß, zu den König!.- und Konnnunstenern heran gezogen werde» kann? Der gutmütlngc Schwager möchte sich nicht gerne mit 2 Ruthen pcitichcn lassen." — Rellamiren! 2*»- Langj. A b. T. B. „Seit kurzer Zeit haben wir ein Panorama, welches in künstlerischer Ausführung das Berliner Panorama übertrifft... Aber schon lange Zeit haben wir Laternen putzer. welche immer noch in Civil hcumilanscn, da dieselben doch schon lange tollten unisormirt werden. Ich Hütte noch einen gütigen Vorschlag bchnss der Unisormirung. Einen Stock habe ich erfunden, welcher durch einen Druck sich soweit verlängert, daß er gleich als Stock zrnn Aiihrcnncn und Auslöschc» der Laternen verwendet werden kann. Ist er wieder zusammengeichobcn. so kann er als Degen getragen werden." — Ganz ützelffüssige Erfindung. Wir lehen in der Zeit des elektrischen Lichtes m.L dam braucht man leine Latcr»cn-An zünde Vorrichtungen. Alter A h. S 0 rnzi g. „In hiesiger 61 egend ist eS ge bräuchlich, daß den ArbeitSleuten während der Ernte eine Erfrischung verabreicht wird, wie ober nennen Sic das Getränke, wenn ein ich«- reicher Gutsbesitzer mit seinen Kühlungen, welcher eine circa 8 Lit« Fassende Holzkanne trägt, in die Schänke kommt, und in genannte Kanne 2 Ltr. Bier geben läßt »nd sagt: nun plumpe die Kanne voll Wasser und trage ffc zu den Leuten. Ist dieses Getränt znr^ Eim'chlevvung oder zur Vcrlrcibuna der Cholera? Oder ist cs de ff- -P
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