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Dresdner Nachrichten Nl. 417 Var für Deutschland notwcudta ist. UFm Bolschewismus nagt rlicksichtsloier Will« zur Verwirklichung -er Tat mir tüüischem leiste un- jüdischer Unlernei»» mungsI u st." So spricht nicht etwa -er Antivolschervist Diittmann. jvnder» -er Moskauer ««treue Führer der Hambnrger Kommniiisten Wlllielm Herzog iStttrmiichr Heiterkeit.» Wen» -er Russe Sinowjew l>ieri>er gesch.ckt worden ist, um die Aufwahmevedingungen «utSzulega«. so ist es schtimi» für die Vedingtriogeu. die doch ganz elndeutig aufgeüelli werden sein sollen. (Lehr gntl) Sinvivjrw lehn» die Ansnalnne -es rechte» Flügels und -es Zentrums -et ll. S. P ab. Du ichei-e» wir un» non ihm, denn wir imtten e» fü> die 'Aufgabe einer reovlntlouaren Partei,-di« Massen -es Pro>e:ariats n sa inmenzuschließe» In Deutschland albt es keinen verrufeneren Parte imann als -en -er »roni m u n ist i schell Partei, titele von densenigen, -ie IPnei» setzt ihre Stimme gaben. weiden Ihnen nicht als Mitgliedei bcitreken Dastmib wolle» Sie sich zunächst noch unabhängig nennen Das werden wir Innen vereiteln, (Lebhafter Beifall.> Wir werden Sie zwingen »ssen Farbe 4» bekennen. (Tosender Beifall.» Die Massen werden Sie enttäuscht ver lassen. Das deunche Proletariat w>ird aber dadurch nick:! in seiner kt-en:>ßrhigiett gestärkt. Irenen kann sich allein die choiikerr.'votuiion. Die ll. S. P. D. «-trd auch in Zukunft im revolutionären Protest vorwärts gehen: sie und nicht die komrirnniitlsche Partei wird Führeriu und Vannerir-ägerin sein, l'Braneiider Äleifast rechts. Große Unruhe. Adolf (»off m a n n ruft: Möglicheriveise ü-rr Leipzig nach Kassel! Große Heiterkeit.» Stöcker utteserent für die Radikalen»: Ich will nicht aus allen Schmutz und Dreck cinaetie». Ich will nur den Gipfel vu»kt die es Schmutzes und Dreckes erwähnen. Den -il-et die Meldung der ..Freiheit", in un'ercr Partei habe sich eine M order, e niral e organisiert. sKtürmisckie Pfni-Rufe.» Beweise für diele nnalaubliche Pedainttuna müssen hier er- dracht werden. tVk, «chl,-d -er b'.-daklw« d«»rrt »te Berhan-l»»« »Wh »».( * Das ^luswärttye Ami gibt nach. Bett::!. !4 Ok'-'ber. Wie die ..Freiheit" hört. Hai die Regierung L u j o w s k i und die anderen Gewerkschaftler telegraphisch er mächtigt. hier zu bleiben, bis sie von der italienischen Regierung die Einreiseerlaubnis erhalten werden. Ursprünglich war dafür eine Frist von fünf Tagen festgesetzt: nach der neuen Regierungserklärung ist die Warlesrist nicht begrenzt. Ledebour riel. wie gemeldet, den auf dem Parteitage der ll. S. P. erschienenen russischen Delegierten, die Entscheidung des Aus- vättigen Amtes nicht zu beachten. Versuchter Riefen-iebslahl chemischer Patente für das Ausland. kE i a n e r T r a h i d c r i ch t der „D r e S d n. Nachricht« n".I Franttsurl a. M.. 13. SKI. Die chemischen Werke in Gries heim Llektros". die Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt, ranksuri u. M., die chemischen Werke „Rhenania", Mannheim, und ebrüder Lösiinger in Niederingeiheim Hollen eine bedeutende An zahl von geheimen Verfahren zur Erzeugung von Chemi kalien beim Reichspaientami angemeidei und die Unterlagen und Dokumente bei einem hiesigen Patentanwalt niedergeiegt. Hier wurden sie durch die Sekretärin des Patentanwaltes, die 24jährige Anna Büttner, auf Anstisien ihres Bräutigams, des Mechanikers Baiser, gestohlen. Die Urheber des Patenlraubes waren ein Architekt Enmer und der Musiker Georg Korst. Die beiden letz teren waren mit ausländischen Agenten in Derbindnng getreten und hatten es übernommen, diese in den Besitz der Dokumente zu sehen. Eymer veranlagte den Baiser zur Aus- süorung des Diedslakles, der dann gemeinsam mit der Büttner voll zogen wurde. Den Briefwechsel zwischen den ausländischen Spionen und den Frankfurter Dieben oermiiiette durch Deckadresse der Musiker Korst. Die Patente, die einen ganzen Koffer füllten, sollten durch den Bruder des Baiser nach einer Stadt im besetzten Gebiet geschasst und gegen sehr hohe Bezahlung von ausländischen Inter essenten in Empfang genommen werden. Snmer übergab an der Nikolaünrcbe dem Baiser den Koffer zum Abtransport'ins besetzte Gebiet. Zufällig wurde dieser Vorgang von einem Fubrmann beobachtet, der sofort Beamte der Polizei aufmerksam machte. Den Beamten gelang cs. aus dem Kaupldahnbof den Koffer fei! zuhalie n. Der Koffer wurde nach dem Polizei präsidium gebracht und enthielt iaisächlich bis obenhin eine Menge der wichtigsten Puten;« der deutschen chemischen Industrie. Die wetteren Fesistellungen, die nun die Kriminalpolizei übernahm, deckten dann ein Nest von sieben Kehlern und Landesverrätern auf und führten zur Verhüttung von vorläufig neun Personen. Es ist nicht unmöglich, das; schon Patente ins Ausland verschachert sind. Nach 'Angabe der m Frage kommenden chemischen Werke hätte die deutsche Industrie, nicht nur die chemische allein, falls der Raub gelungen wäre, einen Schaden von unabsehbarer Tragweite, der nach Milliarden gewertel werden müsse, erlitten. Der Kaupitäter hatte aus dem Anstande bereits erhebliche Summen erhallen. Biele der Patente stellen das Ergebnis langer, teilweise >5 jähriger Arbeit der deutschen Ingenieure und Chemiker dar. Der Streik »er Semeindearbester. Das Sn-e -es Gemein-earbetterslreikv ist. wte der Tel.-Untpii-achsendlenst aus Leipzig erfährt, tu .ganz Sachse« für morgen. Freitag, mittag zu erivarten. Die Einigung auf einer mittleren Linie sieht in Aussicht. Wie derselbe Dienst meldet, hat die hiesige Stadtverordneten» Fraktion der Unahlßingigen eine» Antrag auf sofortige Z u » sa in men ber-ufung der Stadtverordneten wogen des Gemeindearheiterskreiks eingedracht. Der Vorsteher Ri di che »»erde sich morgen vormittag darüber schlüssig machen. Die Not -er Kranke« nimmt infolge der Verschärfung des Genrelndearbetterstteik- in erschreckender Weis« zu. Solange der Gasdruck zu ttelenchtungs- und Heizzwecken nvch einigermaßen aus reicht«. konnten die erforderlichen vorbeveitendc« und ope» rativen Arbeiten, wenn auch unter groben Schwierigkeiten, ansgeführt werden. Das ist nun seit dem gestrigen Mitt woch ganz unmöglich geworden. Die zur chirurgischen Be handlung unbedingt nolioend'ge Sterilisation der In- strumenle. der O"»rrativnsmäntel, Handschuhe, des Ver bandmaterials »»- der Wäsche kann nicht mehr vorgenom men werden, da die hierfür erforderlichen Kochapz»«rzie und Kessel ausschließlich für «^asveheizung eingerichtet sind. Eine Umstellung auf Kohlenfeuerung ist nicht möglich, würde auch -ei -er chronischen Brennstoffnot illusorisch lein. Besonders schlimm sind die Verhältnisse t« den vielen Privatkliniken unserer Stadt, die ja keine eigene Lichtanlage besitzen. Hier liegen die .«-ranken, wenn nicht gar in völliger Dunkelheit, so doch wenigstens bei kümmerlicix'r Beleuchtung,- das, dieser Zustand für die Psoche der Leidenden außerordent lich schwere Schäden im Erfolge hat. bedarf keiner näheren Darlegungen. »eradezu lebensgefährlich sin» jetzt Operationen, salbst leichterer Art, geworden. Sie müssen bei schwachem Licht tKarbid-, Petroleum und Ke rz e n beleucht trug s vor- genommen iverden, w«s die Sicherixit des Eingriffs natur gemäß stark -eein'raclüigl. Aethernarkoscn, die in viele« Fällen, so bei Herzschwächen Personen, anstatt der Ehlvro» sornrbetäubinig angewendet werden müssen, sind wegen der offene« Flamme und der dadurch bedingten Explosions gefahr zurzeit überhaupt nicht durchführbar. Leiden in diesen Fallen nur Einzelpersonen und Fami lien, so bringt -ie Einstellung -er Gasversorgung aber auch -er Allg.-meinbeit ein« ungeheure Gefahr insofern, gl icht die cr. Seuche nbekämpfnna zur Unmöglichkeit geworden ist. Wie wir aus Aerztekreisen erfahren, ist der Aerztcscoaft mitgeterlt worden, daß Diphtherie-, Tnphirs-, Eiter-, überhaupt alle diagnostischen Untersuchun gen nicht mehr oorgenommen iverden können. Die hier für in Frage kommenden Laboratorien und An stalten haben bereits ihren Betrieb eingestellt. Die ganze Tragweite dieses unter dem Ztvang« ber Ver hältnisse gefaßten Entschlusses wird die Bevölkerung, dar unter auch die kleine Gruppe -er Streikenden, in fühl barer Weise zu spüren bekommen. Dir Kattung der Dresdner Aerzlefchafl. Der ärztliche Bezirksverriu Dresden- Stadt reilt uns folgendes mit: „Für die Stellungnahme der Dresdner Ae.rzteichast zum derzeitigen Gemeivdearbeiterstreik ist vorläufig die Entschließung maßgebend, die seinerzeit gefaßt wurde und dahin lautete, daß die Aerzte sich nur im Ranmen eines allgemeinen AbwckrstreikS an einer Tütigkeitseinstellnng beteiligen würden. Natürlich können jetzt nur dringliche und in der Nähe des Arztes woh nende Kraute besucht iverden. Die Bcrannvorlung für alle sich etwa daraus ergebenden Schäden füllt auf diesenizeii, welche in so gewissenloser und frevelhafter Leichtfertigkeit nur zur Erlangung unberechtigter wirtschaftlicher Vorteile Leben und Gesundheit ihrer Mitbürger a»ss Spiel setzen." Die Wirkung auf -en Fernfprechbetrieb. Mehrfach ist beim Fernsprechamte angefragi ivorden, ob nicht auch der Fernsprechbctricb ivege.n des Streiks der Ge- mcindearbeiter eingestellt werden müsse. Glücklicherweise ist das für das H auptamt am Postplave vorläufig nicht zu befürchten. Dieses besitzt eigene Maschinen und ist dadurch vom städtischen Elektrintätsmerk unabhängig, llngünüig « r gestellt ist dagegen das Unteramt in Striesen, das bisher 'einen Strom ausschließlich vom städtischen Elektrizitätswerk erhielt. Der Arbciterbetriebs- r« hatte zwar zunächst die Stromlicferniig für das Unter amt zivgciagt. doch konnte er sein Versprechen nicht halten und teilte schließlich mit. daß eS ihm technisch unmö-otich sei. Strom zu liefern. Von amtlicher Seite war inzwtstlien be kannt geworden, daß durch willkürliche Sclmltnngen und Be schädigung die richtigen Verbindungen unmöglich gemacht seien. Es wind jetzt noch versucht, auf andere Weise Strom zu gewinnen. Gelingt das nicht, bevor die Sammlcrbgite- rien erschöpft sind, d. t. in etwa zivei Tagen, so werden leider all« an da« Unteramt Striesen angvschloffenen TeUnadtNtr — Nummern über llllttNO — vomFernsprtch- detrteb abgeschnitten sein. Mit dteser Möglichkeit muß also bedauerlicherweise gerechnet iverden. Auch Aerzte. Krankenhäuser und all« sonstig»» ö ffe u t l i ch e n E i n r i ch I u ng en im Bereiche des Unter amtes Striesen sind dann vom Fernsprechverkehr a u »g« sch l os s e n. «» mar bereits von nns daraus autmerljai» gemacht wortzen. daß das Verbot dcr Prtpatgespräch« in der Zeit von tz bt» >2 Uhr vvrmüiags noch besteh«, nno daß infolge des sehr stark gesteigerten Sprechverkehr«— am Mon» tag z. B. über »2 0Üll Gespräche mehr als gewöhnlich — leider wieder von der viertelstündigen Abschaltung itzebraiich gemacht werden müsse. Offenbar ist vielen Teilnehmern das selbsttätig ertönende Zeichen für dle Abschaltung infolge der seltenen Anwendung in den letzten Monaten fremd gewor den. Das Zeichen für -ie Absämltung ist ein iaktmäßtg unterbrochener tiefer Ton s- », -er sofort nach Ab nehmen -es Hörers ertönt und der -en lcUnehmer bitten soll, erst nach Ablauf der Viertelstunde wieder anzurusrn. Abgeschaltet iverden natürlich nur. wenn es zur Schonung der technischen Elurichtiiiige» unbedingt nötig ist ab wechselnd die Anschlüsse mit de» Endzahlen Vt» bis 24 und öN btö 74 einerseits und 25 bis 4N und 75 bis «ü anderseits, und zwar die ersten im ersten und dritte», die letzte» >m ziveiten und vierte» Vierlel ieder Stunde: also zum Beispiel Nr. St 4N2 und SI4»7 von l<» bis U>,l5 und U», k» bis 10,45 „nd 21 427 und 24 488 von 10,15 bis lO-IO und 10,45 bis ll. Trotz -er Abschaltung kann aber der abgeschaltete Teilnehmer a n - gerufen »»erden. Wie früher mehrfach bekannt gemacht, ist -ie Abschaltung in Zeiten sehr starten 'Verkehrs unbedingt nötig, wenn nicht -urch Ue>berlast»irg des Amtes der aesani'ie Betrieb zum Stillstand koiirme» soll. Daß der fetzige Streik «in wesentliches Ai, steige n des Ve r keh rs mit sich dringt, ist ohne weiteres verständlich In erfreulicher und einsichtiger Weise haben sich seinerzeit die Dresdner Teil nehmer willig -en Einschrünlungen unterworfen, -ie das Verbot -er Privatgelprüche in den Vormittagsstunden und die viertelstündige Abschaltung leider mit sich brachten. Möge diese Einsicht auch jetzt imcder dazu führen, daß un wichtige P r t v a t g e s p r ä ch e unterlassen und minder eilige auf die schwärtier belasteten Mittags- und Nach- mittagsstunden verschoben werden. Dadurch kann ieder dazu beitragen, daß der für die Allgemeinheit wichtigere, durch den Streik jetzt besonders erschwerte Geschäftsverkehr aufrecht erhalte« iverden kann. Verteuern»« dss Petroleums. Die Petroleumftrma Everth <K Eo., G. m. b. H., teM uns mit, daß im Einverständnis mit dem Wirtschafts- Ministerium die Petroleumpreisr sich seit acht Tage» ge ändert haben: es kostet der Liter ab Laden oder Lager des Verkäufers 0 Mk., frei Haus des Verbrauchers 0,15 Mk. >Die plötzliche Preissteigerung für diesen während des Streiks so gesuchten Veleuchtungsstoss wird bei den Ab nehmern sicher mit sehr gemischten Gefühlen ausgenommen werden.» Dte Lage i« Sachse». Leipzig. Der Streik der Gemeindearbeiter geht wc-ltsr. Die Verhandlungen haben bisher zu keinem Ergebnis ge führt. Wie die Verhältnisse loeitcrlcmfen werden, läßt sich auch nicht im entferntesten ab sehen. Ehemnist. Eine Besprechung engab eine Erweite rung der N o t st a ii d S a r b e i t e n. Die Nervenheil anstalt und die Krankenhäuser erhalten elektrischen Strom Der Betrieb der Straßenbahn und die Belemiüung öffent licher Gebäude wurde dagegen abgclehnt. Die streikenden Aerzte haben eine Nothilfe für lebensgefährliche Fälle eingerichtet. Zwickau. Die Bemühungen der Streikleitung, auch in Zwickau den 'Ausstand der Gemeindearbeiter durchzusühren, sind bisher ohne Erfolg geblieben. Es sind lediglich die Ga-arbeitet- in den Streik getreten, so daß die Stadt vlnre Gas ist. Alle übrigen Betriebe sind im Gang-.-. Da der elektrische Strvi» vvm Steintohleniverk geliefert wird, ist die Bedeutung des GasarbeileralisskavdeS für Zwickau nicht besonders grost. Hinzu tvmmt, das, die Elektrizität^' rrbeiter nicht im Gemeindcarbeitcrverband organisiert sind, sondern einer anderen Organisation angehören. Wie cs beißt, soll die Strei'kleitvng nun auf diese Organisation einen Druck ansübcn, »m die Elettriziiätsarbeiter zn einem geschlossenen Vorgehen zu veranlasset,. Plauen. Der Streik dauert unverändcr t fort. In einer erweiterten Ratssitzung wurde Stad trat Schlotte beauftragt, bei den Verhandlungen zwischen den beiden Parteien für ein Entgegentommen in der Lohnsrage ein zutrelen. Im Gewertschastshans fand eine Vcrsanimlnng der streikenden G«meindearbeiter statt, in -er die Befriedi gung darüber zum 'Ausdruck gebracht wurde, daß sich die Stadt für ein Entgegenkommen ausge, cken har. Es wurde beschlossen, das, die N o t st a » d s a r b e r t e n weiter ausgesührt und vor allem die für das Gas und Etekirizi tätswerk angerommeuen Kvbicn abaeladen und abgefahren iverden. Kunst und Wissenschaft. -s* Mitteilung der Sächsischen Ltaatstheatcr. Opern haus. Sonnabend, 10. Oktober: „Siegfried". Anfang 0 llbr. Beievuna Liegfried: Bogelstrom. Wanderer: Plaschke, Alberich: Erinelo. Mime: Rüdiger, Fal'ner: Puttlitz, Brünnhttde: chlaschle-ve'ii der ^sten. Erda: Meyger-Lattcrmann, Stimme des Waldvogels: Lchuä». S ch a n s p i e l h a n s: Die nächste Wiederholung von Oscar 'Wildes Komödie „Ernst" ist in der bekannten Besetzung an, Freitag l15.». Anfang !48 Uhr. e* Nlbcrt-Theaier. Lonntag, de» 17. Oktober, vormittags ll Ubr. wird En» Peter, die Primaballerina der Berliner staatsover. in einer Morgenfeier Tänze von Liszt. Goldmark. Vabadie und Elcmens Lclimalstick. dem Kapellmeister der Berliner Ltaarsooer. -,»r Darstellung bringen. Mnsikaliich besonderes Interesse dnn'te ein Menuett nach einer Geigenhandschrist aus dem Iv Iahrbundert, die während der deutschen Besetzung in Riga ausgcfnnden ivorden ist, erwecken. — Preise für Platzmieter wie gewöhnlich, für Richtolatzmieter Abcndpreise. -s-» Groß- chhilharn,,nisch« Konzerte. Der Termin ber Abholung der bisherigen Stammptiihe laust Sonnabend <>8.1 ab Die Ausgabe srsolgl gegen Rückgabe des vvriäkrigen letzten Kartenadschnittes tKopsdarte). Alte bis Sonnabend >. llbr nachmittags nicht abgebviten Abonnements werden weiter vergeben. Neuanmetbungen werden noch angenommen bei Ries. Das zweite Doiks-Siiisontekonzert des Dresdner Pbitharmvnitchen Orchesters am Freitag abend im Gewerbebaus dirigiert Kapellmeister Edwin Lindner Fm übrigen sei bemerkt, dah das Gewerbekaus durch den Streik der Gemeindearbeiter nicht betrogen wird; die Konzerts finden wie bisher auch weiterkm statt. e" Oxecnhnns. Unter Kutzschbuchs Leitung hcu eine Gesg-ntgilffübrnug des „Rings" begonnen. Der „R H e i n o ' d" - Abend litt unter m,möglicher 'Ausmachung der ersten S-ene. Die Rhointöchter snugen rechts unten au der Rampe, während in den Schmttnniappgraten Statistinnen figurierten. Das verlieh dem Ganzen obwohl die Slimm. n gut iliingen. einen marione!te:i»astcn Eharakter, der jede Stinn»un-, ertötete. Wir ersparen uns weitere Erörterung in der sicheren 'Annahme, dast es sich nur um eine ver einzelte fatale technische Nolhilfc gehandelt hat. Jedenfalls bedurfte das göttliche Götterpaar Plaschke und Irma Tervani in der zweiten Szene des Aufwandes seine: ganzen großen Kunst, um den Abend in normale Bahnen des Genie sie ns zu lenicn. Zum eigentlichen Träger des Gciamieinörilckcs wurde aber dann vor allem wieder die nicht genug zu bewundernde Prachtgestalt von Vogel- st r oms Loge. Ihm stand manches gute bewährte Alte zur Seite, doch auch unfertiges Nelres. Reinmars Stimm« ist für den T-ounerruf zu wenig ma.klg, dazu gab«« ihm dl« weißen Arm und Knietrikots da- Ansehen eines Salontirolers der Urwelt. Auch Zohsels guter hoher Ge stalt war der Leibrock des Frohkostüms zu klein, und die Silnitne konnte sich nicht in ihren schönsten, höchsten Lagen entfalten,- doch hat er die paar Phrasen geschmackvoll, dabei ruhiger und sicherer als je etwas gesungen. Maria KeuschniggS Freia ist etwas gewichtig in Ton und Er scheinung, aber vielleicht enttoickltnvsfähig. Als Fafner half der Leipziger Bassist Müller aus, der mit seinem lebhaften Spiel die Gestalt des wilden Riesen teils absicht lich, teils unabsichtlich ins Ulkige zog-, was indessen kaum den gekieimstcn Wünschen Wagners entsprechen dürfte. k. K. Licder-Abend. Der dänisäzc Tenorist Pvnl Mad ien sang im Pal in engarten Lieder von Brahms. Wolf und Strauß. Was der Künstler an Material mbtbrlngl, besticht dil.-ch Schönheit. Beweglichkeit, Wärme und strahlenden Glanz. Die Stimmkultur erscheint auf beachtlicher Höhe. Hinzu treten musikalische Eigenschaften, die das Können des Sängers in recht günstige Beleuchtung stellen. Er dürfte auf der Bühne seinen Weg finden. Sinnvoll weiß er zu gestalten, wobei ihm die Fähigkeit, das Wort plastisch zu behandeln, wesentliche Dienste leistet. Leider lag über der Stimme ein leichter Schleier, der in zunehm «dein Grade bemerk bar wurde. Möglich, dast die niedere Saaltemperainr schuld daran war. Der Gedachtnissehier im „Ständchen" von Brahms kvnittc nicht den Eindruck verwischen, daß Madsen 'eine Aufgaben meisterlich beherrschte. Er fang im übrigen durchweg sicher und vor allem tadellos sauber. Engere Grenzen sind feinem Ausdrucksvermögen gezogen. In der Farbgebung vermißte man wirkungsvolle Gegensätze. Am besten gelangen ihm dufigewvbene Stimmungen, wie „Ge heimnis" und „Botschaft" von Brahms. 'Auch Wolf ge fiel durch sebensvolle Ausmalung teilweise recht gut, ganz hesenders in dem „Ich fuhr übers Meer" und „Bedeckt mich mit Blumen". Dagegen mutete das „Herz, verzage nicht geschwind" doch etwas verzeichnet an. Aufschwung brachlcn die Gesänge von Strauß. Weniger befriedigen lvnitten die Begleitungen der Helene Mann aus 'Berlin. Sic gab sich zu farblos und zu wenig anschmiegend. Die stärkere musikalische Kraft ging von dem Sänger aus. der lebhafte Zustimmungen fand. L. V. ß Walter Hascuclcvcr la«- im Saale der Kunsthand lung Emil »Richter eigene Dichtungen vor. Zwilchen Leuchtern im warmen Kerzenlicht säst der Dichter tes „Sohnes" vor der jungen Gemeinde, die die junge Kunst in Dresden hat. und sprach in srsier Beherrschung seines Stossrs Szerren aus dem Drama „Menschen", eine Komödie „Entscheidung" und „Gedichte an Frauen". Seine Stimme klingt hell und scharf, ist offenbar künstlerisch geschult wor den und vermag Wechsel der Sprecher und der Stimmun gen deutlich genug mit leisen Tönungen oder stcirken Be tonungen nnseinnnderzuhglten. Knappe, scharfe Gesten initersttttzcn die Vorstellbarkeit der blitzschnellen Hand lungsbeiveaungen. aus die zumal das Drama „Menschen" seinen Stilwillen gerichtet hat. Hasenclcver verwahrt sich zwar gegen den Vergleich mit dem Film, kann aber damit nicht hindern, daß sein cinwortigcr Tclearammstil das neue Drama in innere Beziehung zur Technik des Films bringt. Leider auch stofflich in gewisse Beziehungen des Erregen den und Sciisationellen, das in seelische Erschütteruna z» wandeln seine Kraft nicht erreicht hat. Diese Blitzlichttechnik waltet auch in der kurzen Komödie, in der schlagkräftige Lichter auf die Revottttionsipiclerci wechselnder Macht gruppen witzig fallen. Bemerkenswert, wie die einst „aktivistischcn Geistigen" von der Politik abrücken und zn bloßen Betrachter» werden. Der „politische Dichter" scheint abgetan zu sein. Mit wcichgestimmtcn. reimlosen Berse» voll seelischer Erotik schloß der Dichter seine Vorlesung, für die ihm dankbare Zustimmung wnrde. V. 2. -s* Walter Sasenclever wiederholt feinen Vortragsabend diesen Sonnteg, den 17. Oktober, 7 Uhr, bet Emil Richter. 1* Gehaltsbewegung beim Dresdner Opernchor. Di« Besoldungs Verhandlungen zwischen dem Ehorsängerver-- band der Slaalsvper und der Regierung stehen kurz vor dem Abschluß: eine Einigung ist zu erwarten. ß* Neue Werke Kokoschkas In der Dresdner Valerie. Die Dresdner Galerie hat zwei neue Werke Oskar Kokoschkas erworben durch Vermittlung der Pröll-Heuer-SIislung und der Ver einigung der Galeriesreunde. Das eine ist die Clbbriicke, die in der Sommeroussiellung der Künsttervereinigung hing, das andere, ein großes Figurensttick, hieß früher „Die Macht der Musik". Ls zeigt ein Mädchen, das einen Knaben durch Trompeienblasea erschreckt und peinigt. ß* Die Lhemniher Städtische Kapelle vercmstallele mit bestem Erfolge kürzlich unser des Komponisten persönlicher Leitung einen Mraczek - Abend. Zur Aufführung kamen neben Fragmenten aus Mraczeks Oper» „Der Traum" und „Hebelö", sowie Orchester» liedern (gesungen von Netto von Grasern) die beiden großen sin fonischen Werke „Max und Moritz" (Burleske für großes Orchester nach W. Busch) und „Loa", des Tondichters neuestes Werk. Die Kritik rühmt Mraczck als geistreichen, feinsinnigen »nd originellen Musiker. P* Eine PS-agogenorriammlnug gegen den Papierwach«. Aus Saalseld wird uns geschrieben: Bei der Hauptversamm lung des Deutschen Vereins für wsssenschast-