Der Gott-beliebte Land-Tags-Schluß, Wird Bey der Hoch-Adlichen Metzrad- und Schönbergischen Vermählung, Den 5. Sept. MDCXC. Gleich bey Dem allgemeinen Hoch-Preißlichen Land-Tage in Budißin ... Aus Zittau übersendet
Titel
Der Gott-beliebte Land-Tags-Schluß, Wird Bey der Hoch-Adlichen Metzrad- und Schönbergischen Vermählung, Den 5. Sept. MDCXC. Gleich bey Dem allgemeinen Hoch-Preißlichen Land-Tage in Budißin ... Aus Zittau übersendet
Der Schlüß ward abgefast/ der Saal ward aufgeschlossen/ Die theure Fürstin kam das andremahl empor: Und als Sie wo! vergnügt den Gnadcn-Blick genossen/ So tratt die Höstichkeit/ als Lands-Bestalte/ vor. Sie wüste Danck und Wunsch gehorsamst vorzutragen/ Und gab die Antwort selbst in solcher Zuversicht/ GOtt wurde den Erfolg des Schluffes nicht versagen: Doch ward der letzte Pünct dermassen eingmcht. Was Euer Hoheit sonst in Gnaden anbcfehlen/ Auf einen Tugend Freund mit Rath und That zu sehn/ Und gleichsam den Verdienst mit Lohne zu vermahlen/ Der Tugend-mäßig scheint/ das ist von unsgeschehn. Er ist vor sich bequem/ was Grosses ausruführen/ Und das Vcrhangniß hat auch dtß schon abgetheilt: Doch mag Er seinen Lohn in Ruh und Liebe spühren/ Daß Ihn die Sorgen-Last nicht schleunig übereilt- Er mag Sein selber seyn: Er finde Sein Vergnügen/ Wo Er des Vsttern Elitz in stiller Lust bewohnt/ Da mag Er Furcht und Neid/ aus freyer Macht/besiegen/ Wenn die Zufriedenheit nur solchen Sieg belohnt- Da soll Er unverwchrt den freycn Himmel schauen/ Da GOtt/ sein höchster Krost/ die Frcuden-Stunden zehlt/ Da soll Er auf ein Buch und auf den Zuspruch bauen/ Wofern Er dieses Werck zum Zeitwertreib erwehlt. Allein Er soll sich auch in dem gerathen wissen: Die Last der Einsamkeit sieht Ihm beschwerlich aus: Und soll Er anderwerts das höchste Gut geniesten/ Ach so bewohnt Cr doch ein unverliebkes Hauß. Er weiß den Segen nicht/ den alle Welt verlanget/ Darnach das reiste Blut in süssem Feuer wallt/ An welchen Er vielleicht in stiller Sehnsucht hanget^ Doch solches Denckengstbk geringen Auffenthalk. Er so ll mit Augen sehn/ was Hertz und Muth erquicket/ So dkinat hse Garheit selbst in solche Wollust ein/ Und wenn Er seinen Mund zur Lrebes-Probe schicket/ Soivil ein Gegen-Kuß der beste Zeuge seyn. Drum wäk ts wol gtthan/ Man suchte vortim Lande/ Wo sich ein gleiches Kind er Tugend auch verhasst: UndsoertheilenSie^zMstchekNÜntcrpfande/ Nur die LommistMi an Die Fürstin wüste sich hvW-WÄig zu erweisen/ Daß Sie der Liebe Mich die Vollmacht selber gab: Du must auf unser Wort in reisen/ Da lec^e Gruß und Gunst in unsern Nahmen ab.