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Dresdner Nachrichten : 25.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-07
- Tag 1874-07-25
-
Monat
1874-07
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.07.1874
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lich »n, durch d>« »,»»r«Lr. «n»«l», »u«m«rn l U»r. ,u,la,e. 24000 gllr dl« RllLgad» «logt- laudier Manulcridte macht sich di« ««dacttai» Vicht verbindlich. J»s«rat«i,chlni,adme aul- wiirt«: S»„«»»t«l» und V«^», in -amuura, »er. lin, wir»,g. Vasei. diceliau, tzranlsurr a M. -- Nuö. dlo»»« in »erltn, beivjiji. Wien. Hamburg, tzrantsurt a. M.. Mi»,- ch-n. - v.»b. ch c». in granlsur« a. M. — 1^ «°igt in Ldemnid. — N»- »«-. l^tlit«, vnlii«, » vo. in Pari». Anierate werden Id«»««»« <kra«e In angenomm«-' >,'t «b. '> U»r. Lonntagd dit Mittag» ir Uiir. In rieuiladt: grabe Kloster- naiie »lw» riaiiim.-t vldr. Der La»m einer et»- ipaltiatstALtieUe kostet >5 Pia« «ttgesandt bla Zeile S Ng:. l!>L^>WlLNste litt da» gc ttrilbci. nen^rHuicralc wild nicht gegeben. Tageblatt snr Uaterhaltimg and Geschäftsverkehr. Dru- und Eigcnthum der Herausgeber: Ltepsch L Neichardt in Dresden. Verantwort!. Nedacteur: InlitkS Neichardt In Dresden. Au»wLrtige Annonkc»- AMträge von nuiinubk- kannte» Finnen u. Per. ioncn inseriren Ii'li nur gegen Plännmcronde- Zadiung durch Ärieic marke» oder Poi':in-a>'- Inilg. u Silben kost n >>/, Ngr. L»,eratc lUr dir Montags Numinr. oder nach rinn» Festtag. die Zeile 2 Ngr. Rr. 2V6. Neunzehnter Jahrgang. MItredacteur: l)r. Für das Feuilleton: Lnttvi« Tresse», Sonnabend, 25. Jnti 1874. Politische-. Kullinann ist einstweilen genug beleitnrtikelt worden und da sich zunächst keine Kullinänner sinden, bemerkt man jetzt erst recht, daß di« Politik mitten in der todten Jahreszeit angelangt ist, aus der sie nur durch den Kissinger Pistolmkngll aufgcschrcckt ivurde. Be reits treten andere Personen auf flüchtige Augenblicke in den Vor dergrund: so der seeschlangenartige Capitün Werner, der nach der neuesten Lesart denmächst — Admiral werden soll; ferner Frau Knoop aus Ostfriesland, die der Prinz Albrecht in Hannover für sein neugebvrnes Söhnlein als Ännnc mit 600 Thlr. Jahresgehalt und außerdem 6'/>, Thlr. monatlichem 'Nadelgeld gemicthet hat; fernerdieniedliche EhebrecherinPaulineliucea, oie jetzt glücklich inPariS kaiserliche Bank zahlt nur die im Budget fcstgestelltcn Suininen für, merksam und dieser requirirte die Feuerivchr. 'Nach erfolgtem Ein- die Haremsfreuden. Arnie Weiber des Harems! Ihr dürft dringen in die betreffende Wohnung (Bautznerstrasie 24 ergab sich, nicht ein Schminltöpfchen anschaffen, keine Schale vorbei schlürfen, lvenn sie nicht budgetmäßig vorgesehen oder eine Jyden nase in Paris und eine Christenglatze in London einverstanden sind! A!an kann sagen, die Türkei ist unter Sequester gestellt; etliche Bankiers verdienen Millionen und lösen so die orientalische Frage, indem sie den Sultan wie einen Gutsherrn behandeln, der die Verwaltung seiner Güter einem GläubigerauSschusse übergiebt. Leider wird auf die Dauer die Sache nicht so glatt abgehcn; unter neuer Firma wird in der Türkei die alte bankerotte Wirthschaft fortgesetzt und es ist ganz unmöglich, einen Staat wie die Türkei als geregeltes Aktienunternehmen zu verwalten. Die Türkei aber angekommen ist und was dergleichen Tagesnenigleitm mehr sind, hat einen Akt der Selbsterniedrigung vollzogen, durch den jeder Allgemeineres Interesse beansprucht dieJnstruelien an die hannover schen Polizeibehörden, die zu einer schilferen Nebsrwae-ung der kirch lich-politischen Vereine angehaften werden. Co ist in der Ordnung, wenn sich die Regierungsbehörden nicht von dcu uluamoutanen Vereinen eine Nase drehen lassen, wenn sie es nicht dulden wollen, daß von Vereinen unter der Maske religiöser Zwecke poli tische Tendenzen und zwar staatsbcvrohUcher Nauw verfolgt werden. Staat das Recht auf die Zukunft verwirken müßte. Wäre die europäische Diplomatie weniger der Gedankenlosigkeit verfallen, so hätte sie einstimmig gegen ein Börsenunternehmcn protestirt, das an Abenteuerlichkeit seines Gleichen nicht hat. Die Interessen der Staaten werden den Interessen einiger Bankiers geopfert und die i rücksichtslose Gewinnsucht feiert schamlos ihre Triumphe gegenüber der gesammtcn europäischen Politik. Was sind die Fürsten heut Mögen jene Vereine Farbe bekennen lind sieh offen als politische! zutage'? Marionetten in den Händell der jüdischen und christlichen Großkäpitalistcn! Die Bankiers sind die Beherrscher der Welt. Institute erkläre»! In diesen, Sinne begrüßen wir cS mit Freude, ivenn das Jesuitenblalt „Germania" erklärt: „die jetzt gemachten Erfahrungen würden die Katholiken veranlassen, nun erst recht das politische Gebiet zu betreten uns ihre jämmtlichen Vereine, soweit es ihre Natur zuläßt, in politische umzuwandeln." Ein solches Vor haben, wenn es ehrlich ausgcführt würde, klärte lind erleichterte die Lage unendlich. Die preußische Regierung würde sich vor der Un möglichkeit sehen, das allgemeine Vereins- und Versammlungsrecht zu verkümmern, wozu sie bei der jetzige» Zwilterstellung der katho lischen Vereine nicht übel Lust und eine passende Gelegenheit zu haben schien; die katholischen Vereine würden aber gcnöthigt, mit offenerem Bisir zu kämpfen, als sic jetzt .pflegen. Eine wenig erfreuliche Einguartirnng sieht der Provinz Schles wig-Holstein bester. Sie ist als die geeignetste erkannt worden, um katholische Geistliche zur Jnternirung aufzunehmen. Wir besorgen hieraus für dieses fast rein lutherische Land die Verschleppung ultra- montaner Gesinnung. Im ungarischen Reichstage hat sich etwas Unglaubliches er eignet: in einer Sitzung hat er drei Pnragraichen des Wahl gesetzes erledigt. Leider lebte die -Toolredrivuch bei einem anderen Paragraphen auf, der diePersoucn nufzählt, die wegen ihrer höheren Intelligenz das Wahlrecht ohne Rücksicht auf ihre Stcuerlcistung besitzen sollen. Ter Eine der Depulirlcn beantragte diese höhere Intelligenz und das Wahlrecht den Vichärzten, der andere den pen- sionirten Schulmeistern, wieder Andere den ausgedienten Militärs, den Hpnveds von 1848, endlich sogar den Hebammen und Telegra phistinnen zuzuerienden! Auf anderem Gebiete befindet sich die ungarische Staatsweisheit in einer engen Sackgasse. Schwer löstet bekanntlich das Joch des bornirten Magyarcnthums auf allen Na tionalitäten, die Ungarn bewohnen, mit besonderer Härte auf dem Deutschen und dem Serben. Letztere besitzen iir dein jährlich zu- sammentretcndcn Karlowitzcr Kirchciicongreß ein mächtiges Organ für ihre Interesse». Dem Congrcsse liegt die Wahl des griechisch orientalische» Patriarchen ob, dem wiederum die Verwaltung-cines reichen Kirchenvermögens zusteht. Seit 1869, wo der Haß zwischen Eerbsn und Magyaren seinen Siedepunkt erreichte, konnte eine giltige Patriarchenwahl nicht zu Stande gebracht werden. Ohne Patriarchen giebt es aber für die Serben keine Synode und ohne Synode können die 3 von den 7 erledigten Bischofssitzen nicht wieder besetzt werden. Dieser Mangel an Bischöfen entflammte die Serben so, daß die Magyaren erkannten, sic müßten, um einer Revolution zu begegnen, etwas cinlenkcn und mildere Saiten aufzichcn. Statt eines heroischen stockmagyarischcii NegierungScommissars entsandten sie zu dem Congresse einen milden, freundlichen deutschen Herrn, v. Hueber, der Alles Anfangs ins beste Gleis brachte. Man jubelte in Pest bereits; da wählte, der Congrcß mit 63 von 72 Stimmen den fanatischen Serben Stajkovicz zum Patriarchen, von dem die Serben im Voraus wußten, daß ihn die Ungarn nieniats anerkennen werden. Die letzteren waren auf jene Wahl gefaßt, hatten aber gehofft, daß wenigstens die Minorität einen gewissen ungarnfreund lichen Gruic wühlen würde. Da es den Ungarn nun freistand, unter den Candidaten Einen auszuwählcn, so würden sie schlankweg den mit 0 Stimmen gewählten, dein mit 63 Stimmen vorgezogen haben. Statt dessen gab die Minorität gar keine Zettel ab und die überlisteten Magyaren zerbrachen sich nun den Kopf, wie sie eS an fangen sollte», die Serben zu vergewaltigen. Folgen wir dem Lause der Donau, so hat jetzt der Sultan eine Jrade unterzeichnet, mittelst dessen er aus der Ncihc der souveränen Fürsten so gut wie ausschcidet. Er dankt förmlich ab und legt seine Macht in die Hände einiger jüdischer und christlicher Bankiers nieder. Der Beherrscher der Gläubigen ist zum Sklaven der Ungläubigen, einiger Juden und Christen in Paris und London untcrthänig ge worden. Der Sultan hat sich nämlich der Verwaltung des tür kischen Staatsschatzes, der freien Verfügung über Einnahmen und Ausgaben zu Gunsten der „kaiserl. ottomanischm Bank" entäußert, bei der er "Nichts zu sagen hat. Kein Moslem darf seine Steuern »lehr den, Sultan oder einem seiner Beamten be zahlen, in das Haus der Ungläubigen muß er das Geld tragen und nur die Quittung, die er dort empfängt, hat Giltigkeit. Das Budget, wie cs durch das Gleichgewicht der Einnahmen und Ausgaben bedingt ist, darf nicht überschritten werden. Keinen Soldaten darf der Sultan zu den Waffen ruscn, dessen Bezüge nicht iin Budget vorgesehen sind, cs darf ihm nicht gelüsten, sein Budget zu überschreiten, und wehe Seiner Majestät, wenn seinHerz in Liebe „ , , ... in einer sscherkesfischen Sklavin entbrennt, die sich auf dem Markte - nung auf der Bautznerstraße, durch die heruntsrgklassencn Jalousien Wndetz denn diese Liebe ist jm Budget nicht vorgesehen lind die i Rauch hervordringe. Sie machten den Hausbesitzer darauf auf- Localcs uns Sächsisches. -- Ihre Majestät die Königin von Sachsen ist am 21. d. in Marienbad zunr Kurgcbrauche eingetrossen und ivurde an, Bahnhosc von zwei geistlichen Würdenträgern und den Beamten ter Franz- Josefs-Bahn empfangen. — Der Leipziger Buchhändler, kgl. bairische Consul Einhorn hat das Ritterkreuz des AlbrechtSordens erhalten. — Der zeitherigc Assessor bei der Generaldirection der Staats- eisenbahncn Otto Edler von der Planitz ist zum Directionsrath und der zeitherigc DirectionSsecretär Klinghardt znm Assessor bei gedach ter Behörde ernannt worden. — Im Anschluß all die neue amtshauptmannschnftlicho Ein- theilung des Landes tritt vom 1. Oct. a. c. ejne veränderte Organi sation der Landwehrbezirke des königl. sächs. Armeekorps in Kraft. Von wichtigeren Veränderungen ist hervorzuheben, daß die dermalen in Löbau, Zschopau und Nochlih stationirten Bataillonsstäbe nach Zittau, Frankeuberg und Borna verlegt «erde«, und z»var diejenigen von Löbau nach Zittau am 1. October dS. Js., von Zschopau nach Frankenbcrg und von Rochlitz nach Borna aber erst am 1. April künftigen Jahres. Hit dem Inkrafttreten der neue» Organisation werden ferner die Gerichtsamtsbezirke Attenberg, Fraucnstein und Dippoldiswalde dem L.-Bataillon Pirns, Tharandt dem L. Bataillon Dresden, Stollberg demL.-BataillonChemnitz, Neusalza vemL.-Hat. Zittau, Auerbach, Falkenstein, Lengenfeld, Kliilgenthal und Treuen dem L.-Bataillon Schneeberg, Kirchberg dem L.-Kat. Zwickau, Borna l»ld Pegau dem L.-Bataillon Borya, Colditz und Mügely dem L.-Bataillon Grimma, Wilsdruff und Radeburg dem P.-Bataillon Meißen zugetheilt. — Am 21. Juli haben die bei dm königlichen Untergerichteil des Landes eingeführten Gerichtsferien begonnen. Dieselben dau ern bis zum 21. August und werden alle nicht dringlichen Sachen erst nach Ablauf dieser Zeit ihre Erledigung sinden, ipährend bc züglich der dringlichen das regelmäßige Verfahren keinerlei Unter brechung erleidet. — Wenn in der Mittwochsnummer Ihres geschätzten Blattes gesagt wurde, daß die Majorität des Stadtrathes Bedenken getragen Hilde, der von den Stadtverordneten beschlossenen Erhöhung der Vollsschullchrergehalte vom I. Januar d. I. an zuzustimmcn, weil eine Verringerung des Reservefonds bedenklich erscheine, so will uns' dies trotz aller Gegenrede doch nur als ein Scheingrund erscheinen, denn als Ende vorigen Jahres die Gehalte der Stadträthe um ein Bedeutendes erhöht wurden, wie bereits in diesem Blatte durch Zah- lenbclege nachgewicsen worden ist, trug man stadträthlicherscits durch aus kein Bedenken, noch in letzter Stunde die erhöhten Beträge den vorhandenen Beständen zu entnehmen. Wenn nun damals keine Rücksicht auf die Steuerzahler genoinmcn wurde, so ist es unerfind lich, warum mau.gerade bei den VolkSschullehrcrn die Rücksicht auf die Steuerzahler geltend macht. Schreiber dieser Zeilen hätte sehr gern gesehen, wenn in dem officicllcn Referate über die am 1. Juli stattgefundene Stgdtverordnetensitzung die die Bedenken des Stadt rathes kritisirende Rede des Stadtverordneten Schöne genauer wie dcrgegeben ivorden wäre, wenn insbesondere die Stelle jener Rede welliger beschnitten worden wäre, in welcher der genannte Stadt verordnete auLeinandersehte,.wie derStadtrath am Ende des vorigeil Jahres schnell die Mittel flüssig machte, um die für die Stadträthe, Fusgeworfenen erhöhten Gehalle schon von, 1. Januar 1873 an be ziehen zu können. Die hiesigen Steuerzahler würden daraus ersehen haben, daß Dresdens Steuerkrast weder erschöpft noch zu hoch an gespannt ist, um nicht Gerechtigkeit und Billigkeit auch gegen seine daß der Sitz des Feuers sich unter einer Kochmaschine in der Küche befand. Dort war die Diele nebst einigem Feuerholz angebrannt. Las Feuer wurde bald gelöscht und dürfte dasselbe dadurch ent standen sein, daß am Morgen desselben Tages, wo in der Maschine Kaffee gekocht ivorden war, eine glühende Kohle herausgefallen war. Die Bewohner des Loziü konnten darauf nicht aufmerksam gewor den sein, da sie alsbald nach dem Frühstück ihr Logis verlassen hatten. — Die Strecke Außig-Tetschen der Elbethalbahn wird Anfangs October d. I. dem Betriebe übergeben werden. — Von dem auf dem Bahnhöfe stationirten WohlfahrtSbeam- ten ist vorgestern ein an einen hiesigen Wildprethändler geschickter bereits ausgcweideter Hirsch als milzbrandverdächtig angehalten und Herrn Do. Voigtlünder zur Untersuchung übergeben worden. — Mit den Kirschen sind die Kirschplantagenbesitzer und deren Pächter dies Jahr nicht ganz zufrieden. Es sind verhältnißmäßig wenig gewachsen, also ist auch das Erträgnis; ein geringeres und wie bedeutend der Unterschied gegen das Vorjahr ist, erfuhren wir gestern. Tic Kirschenplantngen des Kammergutes Gorbitz gaben in vorherqegangcnen Jahren immer einen Ertrag von etwa 3000 Thalern, während sie dieses Jahr nur 1000 Thlr. cinbringen. Das wird freilich den betreffenden Leuten sehr fühlbar. Einige große Kirschpachtuugm in der Nähe Dresdens, die früher für 500 Thlr. vergeben wurden, sind dies Jirhr mit 120 Thlr. bezahlt worden. — In den letzten Tagen ist ein aus der Nähe von Dresden gebürtiger, wiederholt schon bestrafter Fleischergesclle verhaftet wor den, weil er Coupons von sächsischen Staatsschuldschcinen in größe rer Anzahl verausgabt hatte, die im August 1872 einem Gutsbesitzer in Großerkmannsdorf bei Nadeberg nebst den Talons zu Staats schuldscheinen im Betrage von 4000 Thalern gestohlen worden wären. - Der betreffende Fleischer hatte solchen Aufwand gemacht, das; die Criminalpolizei aus ihn aufmerksam geworden war und sich seiner endlich zu versichern veranlaßt fand. Bon den fraglichen Coupons hatte er keinen mehr im Besitze, dieselben vielmehr sämmt- lich theils in Wirthschaften verpraßt, theils auch in Geld umgesetzt, dieses aber ebenfalls verthan. Es ist wohl gelungen, einige dieser Coupons wieder zu erlangen, die größere Menge coursirt aber noch in hiesiger Stadt und wollen wir zu bemerken nicht unterlassen, daß cs Coupons bis zum Jcchee löSO von sächsischen Staatsschuldfchci- ncn » IM «nd 500 Thlr. sind. — In der Nacht zur vergangenen Mittwoch ist ein Unbe kannter in ein Gartengrundstück auf der großen Meißnergasse ejn- gestiegen und hat aus einem dortigen Gartenhausc mittelst Ein- brucbes mehrere Sitz- untz Sophakisscn entwendet, merhvürdiger Weise aber eine werthvolle Sophadecke nicht der Mühe für wcrth gehalten, sic mitzunehmen. — Der nach unserer gestrigen Mitthcilung am Donnerstag Nachmittag in der 6. Stunde oberhalb der Militärbäder ange- schwommcne männliche Leichnam ist als der des vor Kurzem aus dem elterlichen Hause fortgegangenen und nicht wieder zurückgc- kehrten 16'.^jährigen hiesigen Maschinenbaulehrlings recognoscirt nzordcn. — Wahrend ein auf der Ccnncnzerstraße wohnhafter Arbeiter an einem der vergangenen Abende kurze Zeit an dein Eisenbahn- dayline in der Nahe des Medingcr Lagcrkellers sich ausgeruht und geschlafen, ist ihyi, ohne daß er davon das Geringste gemerkt, die Taschenuhr entwendet worden. Wir ho^cn, das; in der letzten Zcir derartige Diebstähle häufig vorgekommeu sein sollen, und dürfte da her wohl dringend anzurathen sein, auf den Promenaden und an deren öffentlichen Plätzen der Städt, wenn auch auf noch so kurze Zeit, der nächtlichen Ruhe zu pflegen. — In diesen Tagen hätte 'eine Unvorsichtigkeit in der Auf bewahrung von Kirschen leicht schlimme Folgen haben können. Ein hiesiger Bürger ging mit seinem kleinen Töchterchen spazieren und kauitc in einer Knschcnhi'itte ein Quantum der sättige», kühlende» Frucht. Da die Kleine nicht viel davon essen konnte, schüttete sic die Kirschen in ein Kästchen, welches in rer Famiiie von Alters her vorhanden war. Zn Pause aiigctoiiiiiieii, wurden die Kirsche» aus einen Teller geschüttet; im Kästchen avcr hatte sich, wie man wohl bemerkte, durch die Feuchtigkeit der aus grün cm Glanzpapier bestehende Uederzug autgeweicht. Die Kirschen blieben eine Nacktt aus dem Teller liege» und am Mor gen nahmen die Eltern je Zue der Kirsche»; eines sonderbaren, sehr Üblen Geschmackes wegen aßen sic aber nicht weiter. Rach kurzer Zeit stellte sich bei beid>e» Leuten Ucbclkcit ein, die aber durch Gcvuß von Milch und später schwarzem Kaffee beseitigt ward. Die Kirschen waren daher von dem seit vielleicht 66 Jahren in dem Kästchen befindlichen grünen Papier mit schädlichem giftigen Farbcstcff infizut worden und war es nur noch ciu Glück, daß nicht die Kinder - zuerst über die Kirschen grricthcn, da diese wahrscheinlich, trotz des auffallenden Geschmacks, mehr davon gegessen haben würden. — Freunden von Berg- und Fcli'enpartic» ist morgen wie der Gelegenheit geboten, unscrn ehrwürdigen Elbwächter, die Festung KönIMili. zu besuchen, indem daselbst mtt Genchmigniig Li-lwer nmlte» lassen sännen der Königlichen Commandantur kao tritt: Wohlthaligkeiis-Con. r.eyrn woncil t<l>>en zu lonnen. während dieser Sominmaison clccntwt werden wird. "Allen p. Tie anhaltend trocken-heiße Witterung mit dem vielen ^ ronrificn, welche sich specicller mit der Umgebung dicics so rci- Staube macht auf uns Staubgeborne einen wahrhaft Niederschlagen- zend - erhaben gelegenen Felsens verstaut machen wollen, cmvseh- den Eindruck, namentlich aber auf dm Landmann, der mit jedem stc» wir zu diesem Zweck Foumg.ginigsiciii" Tage mehr Kopfhänger aus seinen Kraue- und Kartoffelfeibern sieht.!"st. t b. e r , Dresden l^»', 2.. Ngr.s, welches sowohl ,n h.c- Doch nicht nur die Pflanzen leiden unter dem Wassermangel, selbst Thicre lind Menschen müssen ih>l schon empfinden. In den höher gelegenen Ortschaften sangen schon an die Brunnm zu verstechen. Und dazu der massige Staub, welcher den Gehenden oft nöthigt, Mund, Augen und Nase, den an der Straße Wohnenden aber, alle Fenster und Thüren fest zu schließen. Möchte recht bald ein anhal- tmdcr Regen die nach „Wasser" lechzende Natur erquicken. ^ . . ..... . Mehrere Arbeiter bemerkten vorgestern, daß aus einer Wob- Utsrcnkc" und "!o^ rficle' der' vm^ ' »>>. s..>' ,„mc.'..",. ",wlich die Bellhclstmg der durch,Axiids plastfichcn! wie thritwcisc sehr wtlthvöilcn Prämien gingen in größter Re- Ilgen Buchhandlungen als auch in einigen Handlungen des Städt chens Königficiii vcrkälittich ist. - Z» dem von lli.s gestern mllgcthellteil Dicbs'ahic von Rohrst üble» aus einer Garienwir!-statt in der Rittcuttadt er zählt man uns, daß um dieselbe Zctt auch ei» Gailc:,lila, aus einem Gruntttückc auf der Schillrrstraße ausgctt'or! orten stk. ^ — Vergangenen Dienstag la»2 in den Parkanlagen der Baiicr'i'chcn 'Condttorct !m Großen Garten ci» Schnittst der Döring'schcn Anstalt statt, bei welchem sic!' 266 und einige KI»-
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