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später u ausgefmchen und fortg»Krach ^, zeigt« er betreffmh«n Ort« da« schö-e Benehmen seiner Mannschaft a« (Augsb. Aidz.) Wien. Man wird, e« nicht glauben »draußen im Weich", wir selber glauben e«.kaum die Wiener enthalten sich de« Biertrinken«!- Di« eigentlichen »Bierhäusrr", im Unterschied von den »Gasthäusern" sich kennzeichnend durch Tische ohne Linnmüber- zug, durch Mangel an Komfort und Eleganz, aber keineswegs bla« von den unteren Klassen der Bevölkerung besucht, haben we sentlich eingebüßt an ihrer früheren Ueberfüllung; ihr« treugeblie- benen Stammgäste haben den Biergenuß abgeschworen und trösten sich mit unseren trefflichen wohlfeilen Weinen, di« der Bierwirth sonst nur für den seltenen Fall einer Nachfrage führte, die aber, wenn es so fortgeht, da« Bier bald vollend« au- den Kellern drängen werden. Der Umschlag ist nicht ohne wohlthätige Rück wirkung auf die Häßlichkeit der Ehemänner und aus die Mäßig keit der Junggesellen geblieben; die bei un« streng ringehaltene Po- lizristunde (Mitternacht) trifft all« Bierstuben leer, die WirthS- Häuser, wenigstens der innern Stadt, entvölkern sich schon «ine Stunde vorher. Damit wir nicht wankend werden in dem Glau ben an dasjenige, wa« sich vor unsern zweifelnden Augen voll zieht, versichern un« die Zeitungen zu unserem Staunen, daß auch der Gassenschank von Bier sich auf «in viertel seiner früheren Höh« reduzirt habe und daß in den ersten zwei Wochen de« Novembers um viele tausend Fässer Bier weniger als in den letzten zwei Wo chen des Oktober- aus den ungeheueren Brauhäusern außerhalb der Linie nach Wien eingeführt worden seien. Wir hoffen, daß man im freundnachbarlichen Bayern das rechte Verständniß von der Tragweite der wiener Entschließungen und von dem Gewicht der ihnen zu Grunde liegenden Motive haben werde. Gin hiesige- Blatt rechnet heute den Brauern nach, daß die Maß Bier, die der Gastwirth zu 32- 40 kr. auSschenkt, dem Brauer reichlich ge rechnet, höchsten- IS kr. kostet. In Bayern kostet meine- Wissens die Maß Bier, im Brauhau« genossen 6, im Gasthof 7 kr. süd deutscher Währung kosten. Dir bayerische Maß hat 3 Wiener Seidel, «in solches Seidel Bier würde also in Bayern 2 bi- 3 Kreuzer süddeutsche Währung. Hier zahlen wir für die 4 Wiener , Seidel haltende österreichische Maß 32 bis 40 kr. österreichische Währung, wa« beiläufig einem Betrag von 20 bis. 25 kr. bayrisch gleichkommt. Der Preis unseres Seidel« beziffert sich also auf 5 bi« 6 kr. bayrisch, eigentlich sogar etwa« höher, das heißt: da« Wiener Bier ist fast nett» drei Mal so theuer, als da- in München. Wir fordern die Brauer in Bayern, die doch auch keine schlechten Geschäfte machen, auf, zu sagen: ob dg« rin billiger Geschäfttge- , winn ist, den die Wiener Brauhau-Nabobe von un- bi«her erhoben. Telegr. Depeschen des „DreSdn. Journ." ^ Wien, l- Dec. Die äsntliche .Wiener Zeitung" bringt in ihrer heutigen Morgennummer das zwischen Oesterreich, Frankreich und Sardinien über die Durchführung der Theilung der Aktiven und Passiven de« lombardischen Monte getroffene Uebereinkommen. Die Passiven betragen 99 Mill., wovon zwei .. Fünftel auf Oesterreich kommen, die anderen drei Fünftel aber ftuffj Sardinien überwiesen werden. Die Aktiven belaufen sich 'auf Ysl» Mill. Mailand, 30. Nov. Die heutige „Perseveranza" mel- det au« Molo-di-Gaeta vom 25. d. M., daß di« Piemontesen in Folge einet «ingelaafenen französischen Note und auf Auf forderung Goyon« Terracina geräumt haben. Pie'gestrige Tusjner »Opinion«' berichtet aus Gaeta vom 25. d. M., daß.zahlreiche Familien au« diesem Orte auf die Insel J«chia flüchten. Dir Piemontesen machten häufig« An griff« auf Garta und unterhielten ein sehr energische« Bom- ^ bardeMrnt. Keuillitstt und Vrrmischte-. * Nachkkäng!« de« Todsenfeste«^ *) , , Wohlauf, wohlauf zum letzten Sang! stutz ist der Weg, .-I . »erfasse«.'.diese« Liede«, Hofprediger v. Sachse in Ulten- ...durai (geft..1«ü0),,ye«lp» in kurz aufeinanderfolgenden Zeiträumen seine Gattin ynb sech« erwachsene Kinder. di« Ruh' ist lang. Gott führet «in, chhtt- fphret au«; woht. auf, hinau«! Kein Bleiben ist im ErdyehauS. Wa« sorgst du bi« zum letzten Tritt?, Picht«, brachtest du, nichts nimmst du mit. Di« Welt vergeht mit Lust und Schmerz I Schau' himmelwärts! da wo dein Schatz, da sei dein Herz! , Du Herberg' in der Wanderzeit, gehab' dich wohl iznd laß dein Leid! Hchleuß nur getrost die Pforte zu I Was trauerst du? Dein Gast geht hin zur «w'gen Ruh'. Tragt ihn fein sanft in« Schlafgemach! Ihr Lieben, folgt ihm segnend nach! Hab' gut« Nacht! — der Tag war schwül im Erdgewühl; Hab' gut« Nacht!— die Nacht ist kühl. Lin Frstschmuck ist der Särge Tuch; rin Siege«zug der Leichenzug. Triumph! der Herr macht gute Bahn; sein Kreuz voran — da« winkt und deutet himmelan. Ihr Glocken, tönt hochfestlich d'rein und läutet hell den babbath ein, der nach de« Werktag« kurzer Frist durch Jrsum Christ für SotteS Volk vorhanden ist. O selig, wer da« Heil erwirbt und in dem Herrn, dem Mittler, stirbt! O selig! wer vom Laufe matt, die Gotte-stadt, die droben ist, gefunden hat. Was suchst du, Mensch, bis in den Tod? Du suchst so viel — und Ein« ist Noth! Die Welt beut ihre Güter seil; denk' an dein Heil, und wähl' in Gott da- gute Theil. Mit Gott bestell' dein Hau« in Zeit, eh' dich der Tod an Todte reiht. Sie rufen: Gestern war'« an mir, heut ist'« an dir! Hier ist kein Ziel, kein Wohnen hier. vom Freudenmahl zum Reisestab, au» Sieg' und Belt in Sarg und Grab. Wann? wie- und wo? ist Gott bewußt; schlag' an die Brust! du mußt von dannen, Mensch! — du mußt. - Da ist kein Sitz zu reich, zu arm, kein Haupt zu hoch, hin Herz zu warm; da blüht zu schön kein Wangenroth: im Finstern droht der Tod — und überall der Tod. Ach ! bange« Herz im Leichenthal, wo ist dein Licht, dein Hoffnungsstrahl? — Du bist'«, Herr! der mit GotteSmacht au« Gräbernacht da« Leben hat an« Licht gebracht. Dein Trostwort klingt so hoch und hehr: »Wer an Mich glaubt, stirbt nimmermehr." Dein Kreuz, dein Grab/- dein Auf« rrsteh'n, dein Himmelgeh'n läßt un« den Himmel offen seh'n. Wohl Dem, der, Herr, mit dir Vertraut, schon hier sich «w'ge Hütten baut. Er sieht da« Kleinod in der Fern', und kämpfet gern und harrt der Zukunft seine« Herrn. Nun, Thor de- Frieden«, öffne dich! Hinein! Hier schließt die Wallfahrt sich. Ihr Schlafenden im KriedenSrrich! gönnt allzugleich dem Staub ein Räumchen neben euch. Viel'Gräber hier am Echlummrrort; viel Wohnungen im Himmel dort! Bereitet ist die. Stätte schon am Gnadenthron, bereitet un- durch Gotte- Sohn. , i Sein ist da« Reich mit Allgewalt. Er zeugt und spricht: „Ich komme bald." A« komm', Herr Jesu! führ' uns ein; wir harren dein; Amen! drin laß un- ewig sein. « * Löweujagd. Der „Seybouse" berichtet über eineLöwen- jagd, welche am 20 Juli in der Umgegend von Hamman-Me<- kutin stattgefunden hat. Seit mehreren Tagen beklagten sich die Araber über einen gewaltigen Löwen, welcher Nachts um di« Zelte von Hamman-Me-kutin umhrrstrich. zum großen Schrecken , der Leute, welche ihn so ganz in ihrer Nähe brüllen hörten. Der Kadi ordnet« rin großes Treibjagen an, bei dem sich etwa 100 Mann brtheiligten, von welchen 60 beritten und mit Flinten be waffnet waren, die übrigen 40 al< Treiber nur mit Stöcken, Sä beln und Pistolen sich versehen hatten. Nach langem Umherstrei fen wurde der Feind 5 Meilen von Hamman aufgrsunden und e« entspann sich ein heftiger Kampf, in svrlchr« sich die Araber sehr tapfer hielten und ihren Gegner besiegten. Zwei von ihnen wurden schwer verwundet; ein dritter, welcher dem Löwen in ein dichtes Gebüsch folgte, wohin er sich zum Tvd verwundet geflüchtet hatte, dankt« sein Leben mur der Meng« wollener Stoff«, in welche sich die Eingeborenen «»hüllen. Schon hatte der Löwe den Kopf de« Verwegenen mit seinem starken Schweife umschlungen, aber der unerschrocken« Araber sprang rasch vorwärts» indem er ihm seinen Mantel zwischen den Zähnen ließ, und zagte ihm eine letzt« Piflo-