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Natur, von Moritz Müller; See im Gebirge, de«gl. v. A. Hohueck; Architekturbild, de-gl. von Choulant; die Ordonnanz, deSgl. von E. Franz; Mondscheinlandschast, deDgl. von G Oehmr; 2 weih- licht Porträt«, de«gl. von Prof. Ehrhardt; Genrebild, deSgl. von Wendler; Damhirsch». im Park, de«gl. von S. Hammer; der Schiffspavillon in St. Pauli zu Hamburg, deSgl. von E. Rein hardt; 3 Aquarellgemälde vom Prof. Hauschild; 4 desgl. von >. Reinhardt; ein desgl. von Schmelzer. — Da« von dem hiesigen Männergesangverein .Liedertafel' zum Vesten der Hinterlassenew K. Zöllner'» im Saale de« Lincke- schen Bades vorgestern veranstaltet« Concert war überaus zahlreich besucht und wurden die vortragenen Stücke, namentlich die Ge sänge, sämmtlich Lompofitionen Zöllner'«, unter des Musikdirektors Pfretzschner Leitung sehr gut auSgeführt und mit lebhaftem Bei fall ausgenommen. — Am Donnerstag Abend *I«9 Uhr fand der von Arbeit aus Dresden heimkehrende ledig« Wilhelm Liebsch in Plauen beim Eintreten in das nur von ihm und seiner 70jähr. betagten Mut ter, Friederike verw. Liebsch, in Plauen bewohnte Parterre, durch einen brandigen Geruch aufmerksam gemacht, seine Mutter, am Oberkörper ganz verbrannt und die Kleider noch glimmend, todt in der Haueflur liegen. Die Verunglückte halte mit einem bren nenden Lichte ihr« Stube verlassen, war in der Hausflur nieder gestürzt. das Licht hatte die Kleider erfaßt und so den Tod durch verbrennen des Oberkörpers herbeigeführt. Ein etwaiger Hilfe ruf der verunglückten ist von Niemandem gehört worden. — Zn der Teubner'schen Druckerei hatte vorgestern bei der durch die calorische Maschine getriebenen Schnellpressen eine Bogen- fängerin, ein Mädchen von 14 Jahren, welches mit Aufräumen neben der Presse beschäftigt war, da« Mißgeschick, von einem Zahn rade am Kleide erfaßt zu werden. Als dieselbe versuchte, sich los zu machen, gerieth sie unglücklicherweise auch noch mit der linken Hand zwischen die Räder. Obwohl durch die Geistesgegenwart des Maschinenmeister- die Wirksamkeit der Maschine sofort gehemmt und da- Räderwerk zum Stehen gebracht wurde, verfloß doch fast eine Viertelstunde, ehe es den angestrengtesten Bemühungen gelang, das beklagenSwerthe Mädchen zu befreien, indem die Räder weder rückwärts noch vorwärts bewegt werden konnten und deshalb die Lager derselben gelöst werden mußten. Die Hand dcS Mädchens ist leider Hierbei schwer verletzt worden, indem der Zeigefinger fast völlig zerquetscht erscheint. Als nun später diese Schnellpresse, welch« die erste Form (den innern Theil de- Dr. I.) zu drucken hat, wieder in Gang gesetzt werden sollte, zeigte sich, daß durch diesen Unfall auch eins der Zahnräder unbrauchbar geworden war und es bedurfte einer Zeit »on mehreren Stunden, um die Ma schine wieder so weit in den Stand zu setzen, daß der Druck des Dr. Journ auf dieser Schnellpresse erst um 8 Uhr beginnen konnte, während eine andere Presse mit dem Druck der zweiten Form beschäftigt war. — Dir weibliche Person, welche dieser Tage den Tod in der Elbe suchte, in der Nähe von „StückgießerS' aber von Ar beitern den Wellen entrissen wurde, ist eine Stickerin, angehende Vierzigerin, und beklagte immer mehr di« Abnahme ihres Au genlichtes, welcher Umstand sie zu dem verzweifelten Entschluß getrieben haben soll. Ihre Aussage, daß der Wirth ihr die Wohnung gekündigt, erklärt selbiger für falsch; trotz rückständi ger Miethe habe er nicht an eine Kündigung gedacht und e- ist jeden falls diesem uns bekannten Ehrenmann« mehr Glauben beizu- messen, als der Unglücklichen, die in der Verwirrung einen Grund guter Entschuldigung ihres Vergehens gesucht. — Da- »k. I." berichtet aus Leipzig vom 30. Nov.: Nachdem bereits vorige Woche in Dresden rin Pasquill gegen den König angeschlagen worden war, las man auch in unse rer Stadt heute früh an mehreren Ecken ein dergleichen Pla kat. Natürlich wurde dasselbe sofort von «mtswegen abge rissen. — Im Jnseratentheil« de- L. Tagrbl. liest man Folgendes: „Zur Kenntnißnahme, Nachdem dem von einer Anzahl Braunst Leipzig« und der Umgegend in diesen Blättern veröffentlichten schluffe. das Lagerbier vom 1. Novbr. d. I. ab nicht nur unter 4'/, Thlr. pr. Eimer und vom 1. April komm. Jahrs« pur mit 4'/- Thlr. verkaufen zu wollm, auch die übrigtst Brqurrrlbefihrr faktisch beigetreten. find die «chenkwirthe in di« Nothwendigkeit 'hetzsetzt, ihren Gästen gegenüber auch einen Aufschlag des Bier preise« rintreten zu lassen, haben aber, weil dir hier und in drr Umgegend gebrauten Biere, leider nicht immer den Gehalt haben, um dafür den Preis von 13 auf IS Pf. pro Töpfchen steigern zu können, in ihrer Versammlung am 14. v. M. einstimmig be schlossen, künftighin und so lange aus verschiedenen auswärtigen Brauereien gute« und preiswürdigrs vier zu beziehen und solches von heute ab mit 15 Pf. pr. Glas zu verschenke«, bi-die Brauer eien Leipzigs und der Umgegend ebenfalls vier liefern, da- diese Erhöhung rechtfertigt. Zugleich ergeht an dos geehrte Publikum die vertrauensvolle vitte, unsre uneigennützigen Bestrebungen durch ungeschwächten Besuch während der hoffentlich nur zeitweiligen Ca- lamität auf da- Fördersamste zu unterstützen. Leipzig, 1. Dezbr. 1860. Der Ausschuß.' — Au- Bischofswerda schreibt man: Viel von sich reden macht eine in Rammenau geschehene verbrecherisch« That, welche in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag geschehen. Bei dem dortigen Schenkwirth und Kramereibesitzer Hauff« ühernachteten 2 junge Leute, wie man erzählt, ein Tuchmachergesell au« Kamrnz und ein Fleischerbursch« aus drr Dresdner Gegend. Um die Mit- ternachtszeit hört ein« in der Oberstube schlafende Frauensperson ein Geräusch in der Unterstube. Sie weckt den Wirth. dieser kommt dir Trepp« herab, um zu sehen, wa« vrrgeht, erhält aber sofort eine« Messerstich in die Brust. Auf nun erfolgten Lärm entfliehen Beide, hatten aber zuvor ein Wandschränkchen erbrochen und sollen auch eine kleine Summe Geld gestohlen Haben. Die bereits eingeleitete gerichtliche Untersuchung wird das Nähere, ergeben. Der verwundete Hausse liegt lebensgefährlich darnieder, ' LslgeSgeschlchtt Minden, 26. Nov. Seit einigen Tagen hat sich hier und in der Umgegend eine große Unruhe und gedrückte Stimmung aller Gemüther bemächtigt; Handel und Gewerbe drohen zu stocken; die Fonds lallen und eine allgemeine Antmuthigung herrscht in der Geschäftswelt. Es hat sich nämlich das Gerücht Verbreitet, daß Lückeburg an Hannover den Krieg erklärt habe. In Folge dessen, daß die deutsche Großmacht Hannover, von dem Gebiet« der Annerionsgelüste inficirt, sich in der Nähe des steinhuber Meeres ein Stück schaumburg-lippeschen Gebietes angeeignet, hat sich Bücke- burg grnöthigt gesehen, eine Armee von 30 Mann Kerntrsthpen dorthin zu schicken, und mit jeder Stunde kann uns drr Telegraph' di« Nachricht von einer entscheidenden Schlacht am steinhubet Meere bringen. Vielleicht wäre es angemessen, auch die hiesige Festung für etwaige Eventualitäten bei Zeiten in Vertheidigungszust-nd zu setzen. Augsburg. Au« der piemontesischen Kriegsgefangenschaft zurückkehrend, kam dieser Tage durch Augsburg der zeitweilige Secretär der Untermilitärdivision von Ancona. (Er ist ein Kur hess« von Geburt und war mit in dem schleswig-holsteinischen Kriege.) Zur Charakterisirung de« schlechten Geiste« des eingebo renen päpstlichen Osfiziercorps las er folgende zwei Tage-befehlt LamoriciereS vor. Tagesbefehl vom 27. September 1860. „Der Capitän Volpicelli, der Leutnant Ricci und der Unterleutnqnt Dandini werden wegen ihre« schlechten Verhaltens vor dem Feind< in Arrest gebracht und nach Rom zur Verfügung des Hrn. Kriegs- minister« geschickt. Der Oberst Serra, für da< Benehmen des von ihm befehligten Regiments verantwortlich, hat unverzüglich au« seinem Regiment drei Individuen quszusuchen, die sich bei dtt ersten Gelegenheit vor dem Feinde auszeichnen.' Tagetbefehl pom 28. September 1860. f„Der Capitän vianchi, der Leutnant Tidi, die Unterleutnant- Lece und Cistaghi werden, weil sie dje Gewohnheit haben, sich, so oft sie in- Feuer gehen sotten, kr-nk zu melden, in Disponibilität zur Suite de« Regiment, und mit halbem Solde versetzt, bis ein bestimmte« Urtbcik übet sie gefällt wird und durch Individuen de« Regiment« ersetzt, welche sich vor dem Feinde am »eiste« auszeichnen." Auch fölgtnd«, Hit rinsze^ borenm Soldaten charaktsrißrende« Geschichtchm. erzähl ^ p. HL M Lllf Witt. Pelago "inAMentt 1 wündei nirded. Seine Soldaten plündern ihn, d.'h"^ eine 78 Pcudi enthaltende Börse ab Und lassen 1 Mem traurigen Zustande liegen. Vön tintr BeisMet