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Dresdner Nachrichten : 18.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192803184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19280318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19280318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-18
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.03.1928
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Sertliches und SSchstsches. Personal - Derün-erungen bet -er Reichswehr. Ernannt mit 1. April ISS«: die Majore: Ebrtg. Kamdr. ü. A. I. R. 11. z. Kmdr. d. IlluI. R. IN.- Vardt. R. R. 14. z. Kmdr. d. A I. 2t. 11. Mit »l. Mürz t»L8 säieiden anS: Generalmajor Op per» ni a n ii. Kmdr. d. I. 2t. 12: Oberstleutnant Viehl. Kmdr. d. III. I. 2t. lN. Mit 1. April 1228 werden versetzt: Major v. Haugk. R. R >2. i. d. 2i. 2t. IN,- die Haiiptleiile: Ehrhardt, I. R. li. i. d. 2t d. I. Div.: Gras v. Orivla. A. 2i 2. i. d. A. 2t. 4. Harpe, Kr. A. 4. i. d. Reichs. Min.: Stitschke, 2. A. 8, i. d. Kr. A. 4: Hauptmann W. U h l m a ii n, A. 2t. 4. i. d A. R. S: Rittmeister Keiper. 2t. 2t. N. i. d. 2t. 2«. l2. Deulschnalionale Dolksparlel. 2teichstagSabg. Hart mann sprach in einer non der Bezirksgruppe Löbtau der D e n t s ch n a t i o n al e n Volkspartei veranstalteten Stersammluna zu den kom menden Wahlen. Er führte ans. dasi Deutschland politisch und wirtschaftlich geknechtet sei politisch durch den Versailler Ver- trag, und wirtschaftlich durch das Dawes-Abkvnimen. Müssen ivir doch allein jährlich 2'- Niilltarden Dawes-Lastcn aus. bringe». Der Redner warnte vor einem Oltloearno und be tonte den Wert unserer früheren Kolonien. Weiter kam er dann aus die Innenpolitik zu sprechen und berührte dabet alle ,n Betracht kommenden Fingen die i» letzter Zeit im Border. gruiid der Erörterung gestanden Naben und teilweise auch den kommenden Reichstag noch beschäftigen werden, insbesondere das Reichsschulgesen, Berwalluiigsresorm, Erschwerung der Ehescheidung inm, 2odann sebte sich der Redner für einen niisreichcnden Zvllschntz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse ein und wicS daraus hin das» 2owietiusiland die höchsten Zoll sätze hat. Wenn durch de» Zollschutz der Landwirtschaft auch das Brot vielleicht um ettien Pfennig verteuert werde. >o würde dadurch doch erreicht, das; unsere Ernährung unab hängig gemacht werde vom Auslände: gleichzeitig werde aber auch die Kaufkraft der Lai dwirtichaft. des besten Abnehmers unserer Industrie, gestärkt. ML der 2tärknng der Industrie und Wirtschaft verschwinde die Arbeitslosigkeit. Wir haben »lio die Wahl zwischen etwas verteuerten Lebensmitteln die infolge deS wirtschaftlichen Aufschwunges gekauft werden können, und dem Angebot von etwas billigerem Brot. daS aber bei zunehmendem wirtschaftlichen Niedergang für viele unerschwinglich ist. Wie nachteilig unsere Abhängigkeit vom Auölande hinsichtlich der Ernährung ist. zeigte der Redner an der Hand der erst kürzlich crivlgten Berteiicriing des Brotes, die von der amerikanischen Börse bestimmt wurde. Obgleich Jahrmarkt a-e! Nun frißt der grausame Moloch Zelt Auch uniern Jahrmarkt. Das tut mir leid. Am l. Januar ist die Frist. Wo's mit dem Jahrmarkt zu Ende lst. Und es war doch >o hübsch, zwilchen :en Buden zu laufen Und zu aucken, zu handeln, auch mal was zu kaufen. Die Töpfe und Schüsseln in langen Re h'n Und Leinwand und Rester, groß und klein, Und der süße Psesferkuchendust Und rote und grün« Ballons in der Luft — Und Geschrei und Gedränge und Geschiebe, Schade, er hatte doch meine Liebe, Der Jahrmarkt! Drei Tage so kunterbunt! Und gute Waren und billiger Schund. Nun lesen wir nichts mehr von „Fieranten". Die bleiben mit Muttern und Töchtern und Tanten Don Dresdens Plätzen in Zukuntt fort. Und „Fieranten" war lo ein schönes Wort! Demonstrieren zwar werden sie wohl nicht gehn. Da sie ja >ow eso auf -er Straße stehn. Aber sie haben meine Sympathie. Mit th> en stirbt wieder «in Stück Poesie. Und dann noch eins: im ganzen Jahr, Da wußte man wenigstens, wenn Jahrmarkt war. Genau wie das Wetter wurde. Kein Glas Prophezeite jo sicher: Man wurde naß! Luginsland in den .Dresdner Nachrichten" Vortrag unS Nacv^ruck nur mit tiefer Lulleenangabe gestattet. rUchlich amerikanisches Mehl tu Deutschland aukaespeichert war. wurden durch die amerikanische Spekulation die Speicher gesperrt, bis ber geforderte Mehlprel» bewilligt und damit der Brotprets in die Höhe getrieben war. Dann war die künstlich lierbcigefllhrte Mehlknappheit sofort geschwunden. Unsere heimische kandmirtschaft aber war an diesen Bor- gängen vollständig unbeteiligt, tonnte sie durch die eigene Erzeugung auch in keiner Aktie beeinflussen. Eine Besferbeioldung der Beamten lei. so führte ber Redner weiter aus. notwendig gewesen. Die Beamtenschaft bilde neben der Reichswehr die stützende Säule unseres Staates. Auch eine ausreichende Sozialpolitik, soweit sie für die Wirtschaft tragbar sei. hielt er für notwendig. Nur wenn die Zukunft uns die Aussöhnung zwischen Arbeit und nativ, »alem Kapital bringe, und wen» wir zur wirklichen Volks» gcmeinschaft mit einem neuen Gemeinschaftssinn gelangten, würde die Befreiung des deutschen Bvikes von den aus- ländischen Sklavcnketten möglich sein. An den mit grofzcm Beifall ausgenommen«» Bortrag schloß sich eine angeregte Auöipzache. Gellt für die Haus- und Straßensamnilung der 8r»nit»,wobnu"gslnlft! Die Belastung -er -eulschen Wirtschaft lieber dieses Thema hielt der volkspartetliche RetchS- tagsabgeordnetc Dr. R. Schneider iDresdcnj im Ge- iverbevcrein zu Großenhain einen sehr eindrucksvollen und mit großem Beifall entgegengeiiviiimeilett Bortrag. Dr. Schneider legte zahlenmäßig dar. daß sich die Summe der Steuern, die an Reich, Länder und Gemeinden zu entrichten sind, vor dem Kriege insgesamt aus jährlich 5 Mil. Itarden Mark belaufen habe, gegenwärtig aber bereits >4 Milliarden Mark jährlich betrage und nach dcr Ber» abschiedung des gegenwärtigen Noipri'giainins mit seinen neuen dauernden Aufwendungen weiter steigen werde. Die sozialen L a st e n belaufen sich im gegenwärtigen Jahre auf 48NÜ Millionen Mark und seien namenllich durch die neue Arbeitolvsenversicherung wesentlich erhöht worden, da deren Beiträge bei 16 Millionen Bersichertcn 8 Prozent des Lohnes erfordern. Neben Stenern und soziale» Lasten stehen al>er für Deutschland die R e p a r a t I v n ö a » S. gaben, weiche vom l. September d. I. monatlich über 2M Millionen Mark, im Jahresbeiträge 2k Mil» liardenMark. erfordern werden, die nicht nur den Reichsetat in Schwierigkeiten bringen, sondern auch die deutsche» Eisenbahnfrachten um ein Drittel erhöhen und die Ausfuhrsähigkcit der deutschen Industrie stark vermindern, lieber das hinaus, was ein Staat sonst bedarf, muß die deutsche Wirtschaft alle die großen Lasten tragen, welche eine Folge des Krieges sind: neben Renten und Pensionen. Entschädigungen und Fürsorge für alle die. welche Im Kriege ihre Gesundheit, ihre Existenz oder nach dem Kriege in der Inflationszeit ihr Vermögen verloren haben, stehen die Tribiitlcistungen an die Feinde. Daneben wachsen die Lohn-, GehaltS. und Renten, ansprttchc aller derer, die sich durch ihre Zahl Einfluß er. ringen können, oder deren Ansprüchen das staatlickie Schlich tungswesen zur Geltung vcrhilst. Kein Wunder, daß bei der Verteilung des Rohertrages der deutschen Wirtschaft die An. sprüche für den lausenden Verbrauch sich bester durchsetze» als die Ansprüche für die Bildung von Ersparnissen und neuem Anlagekapital. . Die Kanfkra't für den täglichen Bedarf Ist daher beständig höher als die Kaufkraft für Produktionsmittel: dies zeigt der Großhandelsindex. Aber durch alles dieses wird die inländische Kapitalbildung so vermindert, daß ihre Ergänzung durch. Anslanüskapital, Ausländsanleihen, be ständig notwendig ist. und daraus ergeben sich große Gefahren und Sorgen spr die deutsche Zukunft! Dr. Schneider legte dar daß eine verantwortliche Wirtschaftspolitik nicht nur die baldige Verminderung der Reparativ nsla st en fordern muß. sondern sich auch dem weiteren An wachsen der Steuerlasten und der sozialen Lasten mit aller Kraft widersetzen muß. — Hosmnndbäcker Adam ck. In der Nacht zum Sonnabend verschied hier im reich gesegneten Alter von 87 Jahren dcr frühere Hvjmundbäcker Gustav Adolph Adam. Der Heim gegangene, eine in weilen Kreisen bekannte und beliebte Persönlichkeit, war am i. November 184V in Stulpen geboren, batte dorr nach dem Besuche dcr Volksschule das Bäckercihand- iverk erlernt und dieses Gewerbe viele Jahre in Dresden aus- geübt, zuletzt an der Schloßstraße bis zum Jahre l8v7. Vis ins hohe Greiscnaltcr hinein Hai sich der Verstorbene einer last beispiellosen körperlichen und geistigen Frische erfreuen dürfen; seit etwa einem Jahre kränkelte er sedoch. Der Ent schlafene hat sich in bemerkenswerter Weise für das öffentliche Wohl betätigt. Bon 1882 bis I88g war er Stadtverordneter und war als solcher Mitglied des RechtoauSschustcS und des Wohltätigketlsausschusfe». Auch verwaltete er «ehrere Jahre die Städtische Heil, und Psleganstalt und war eine Zetilanq Armenpsleger. Die großangelegte und mit außerordentlichem Erfolge durchgeführte internationale VäckereiauSsteliuna i», Jahre 1887 in Dresden war hanplsächlich sein Werk. Viele Jahre hat Adam ferner als Vorsitzender des KüchenauSfchusses im vezirkSveretn der Jvhannstadt die Vvlksspeilcanstalt dicke Vereins geleitet. Eine lange Reibe von Jahren gehörte der Verstorbene auch dem Vorstand des Allgemeinen Hausbesitzer. Vereins, und zwar mehrere Jahre alö Schriftführer, an. Die P r t v. B o g e n s ch ü tz c n g e s e l l s ch a s t verliert in Gustav Adam ihr hochgeschätzte», liebes Ehrenmitglied. Seit beinahe siv Jahren war Adam eisriaer Bogenschütze und über zwei Jahrzehnte Deputierter der Gilde. Adam ist auch Mitgründer der Dresdner Bäckerinnung und des Gesangvereins dieser Innung. Lange Zeit hat er ii» Vorstände der Bäckerliiniiiig gewirkt. Die Bäckerinnung ernannte dielen auSgczeichneicn Fachmann und Förderer ihre» Gewerbe» znm Ehren- mitgliede. Auch besaß Adam die Ehreninitgliedschast ovn Väckeriiiiiungen im Lande. Im Jahre Iüt8 konnte er das sünsztaiährlge Meister, und Vürgerjnbiläum und im Jahre 1V24 die goldene Hochzeit feiern. — Ausfall der Wachparade. Der Wachaufzug deS Inf.- Reg. IN nach dem VlvckhnuS am Sonntag und die im An schluß daran stattfindende Platzmustk falle» wegen des Früh. jahrsmarkteS aus. — Krastwagenlinie Kamenz—KönigSbrttck. Um Ein. richtung einer staatlichen Krasiivageirltiiic von Kamenz nach KönigSbrück und weiter nach Dresden fand aus Einladung der AmtShauptmaniischaft Kamenz im Nathauosaale zu KünigSbrück eine Besprechung statt Hierzu hatten sich die §> i cn aller Behörden, die an der Sache beteiligt sind, ein- gefiinden. Alle Herren traten warm für die Errichtung der Linie ein Der Fahrpreis für den Kilometer wurde zunächst auf 7 Ps. angegeben: icdoch mar eö allgemeiner Wunsch, den F-ahrvrciS auf si Pf. he rabzu letzen Darauf wurde ein Vor bereitender Ausschuß unter Vorsitz deS AmtSliaiivtmaiiiis Dr. Sievert, Kamenz, acbtldet. Gelicimrat Grahl von dcr Staat!. Kraftwagenverwaltiing sicherte zu. die Eröffnung der Linie K a in c ii z — K ö n i g S b r ü ck beschleunigt in die Wege zu leiten, so daß sie möglichst schon zu Ostern den, Verkehr <">'e'>en werden könne. Damit würde einem allgemeinen Bedi>r»"is Rechnung getragen sein. — Der ev.-kirchl. Blaukreoz-Bund hält für die Sr-ei-ksauvtmann- fchat, Dresse» am >8. März von II bis K> und von 3 bis in Dressen. Auimonstrai>e II, Bezirkstag, Generalsekretär Berr, Bot, Oiinüaiilcn. und P. >. R. Lettin,nin, Vorsitzender für Lachsen, hatten sabc! Vorträge. Jedermann ist ivillkoiinncn. Ter Eintritt lst srcc. DaS Blau-Kreuz, vor 50 Jahren in Gens gegründet. In Deutschland die stärkste Enthaltsamkeits-Organisation, zählt tm Internationalen Bund tÄIIMI BerclnSgcno„en, ln Dentschlan-d über ZOliVg, darunter 7tKil> frühere Trinker! Trinkerbilfe vermittelt kostenlos und ver schwiegen Pastor i. 2i. 2 e l t m a n n. KcgclSdvrf bei Dresden. DaS große LoS der Sächsischen LandcS-Lotterie «ach Dresden gefallen. Sm heutigen ZiehungStagc stet das grobe Lo» aus Ar. 1ZSI» t, die Siaaislotterle-Einnahme von Gustav Ger icke in Dresden, WiSdruffer Straße 7. Das LoS erscheint in Zehn-Zchnlcl-Deilung. Tle glücklichen tzZewinner erhalten aus ein Zehntcl-LoS 3V SM Strichs mark anSgezahlt. Airchgemeln-eoerlreler-Waftlen. I« der Johanneskirchgemeiad« ist folgendes Wahlergebnis zu verzeichnen: Architekt und Baumeister Lchmrll, Direktor Dr. Müller, BcrusSschnlvbcrlchrer Wcllbüfcr, Frau OberrcglerunaSrai Gcncr. Frl. H. Müller, Bauaeiverke Warnav, Frau §tudlenrai NSthtg AmtSgerrchtSdirektor Tr. Reumann, Orthopädist Tontk. Frau M. Wächtler, Kaufmann A. Stichler, Fürsorgchclser M. Richter, Ingenieur Greincr. LnkaSkirch«. Da kür die Kirchgemeindevertreter. Wahl innerhalb der sestgesctzien Frist nur eine WabloprschlaciSliste eingegangen ist, halte sich dir anbcrauinle Wahl erlgdim. Aus Grnnd dcr cingerctchikn und vom WahlanSschug für gültlL.«rkkLi1er» Dahl- Vorschlagsliste gellen als Kirchgeincindevcrlrctcr dW! lWtcrcK ge wühlt: Lteuerdirekior Dr. Groblebcn. PrtvÄitzann Esred Barthel, PirvaluS Wagner. Schuhinachern»sAtE>k':<l n d e r s, Obervostschafsncr a. D. Beyer, KorbmachernveLütei n d l c r. RcgierungSral a. D. Härtel. Frau ockw. Modi«. Hgrtwig, Frl. Privatsckreiärtn Oüser, Wagenmelster Stichler, Fuhr- gcschäslsbcsiver Lteblcher lsänulich wicdcrgewähti): Laurat Pros- Kühn inciigewählts. - PIsno» plügsl «u« NI«*»» «»»»»nanoaio — v»au«m»i« I«ilr»t>lung Verkauf; Mngstp. IS, Vlklortakau» N«u1« von 11—ch VAp gochktnsl Kunil und Wissenschaft. Stnfoniekonzerl!m Opernhaus. Reihe .^.5; am 1 6. M ä r z. Diesmal suhlte man sich in der Hauptsache wieder ivohl- gebvrgen; denn Brahms und Mozart standen aus dem Programm. Von B r a H m s ein Meisterwerk: die zweite Sinfonie. DaS ist, soweit unsere Erinnerung reicht, eines der Werke gewesen, mtt denen sich Fritz Busch als Gastdirigent einst Dresden erobert hat. Auch heute bringt er sie noch in kraftvoller Belebung und Beseelung, wundervoll abgerundet im Klang, mit der gebührenden Vereinigung von klassischer Klarheit und romantischem Geist. Ein Eindruck von be zwingender Starke, der begeisterten Dank auslöste. Mozart war freilich nur mit einem Gelegenheitsmcrk zweiten Ranges vertreten, mit der „K o n z c r t a n t e" für Violine und Viola. Aber schließlich sind auch solche Brosamen, die vom Tische dieses Ncberrcichcn im Gcnielande sielen, noch Gaben wahrer Erauicknng, Und wenn das liebenswürdige, melodien- rPche Werk noch zwei so ausgezeichnete Solisten findet, wie diesmal, so genießt man es mit dopvcltem Wohlbehagen. Francis Koene lViolinei und Alfred Spitzner «Violas hatte» sich mit ebensoviel Liebe wie Feingefühl ans den Tttl cniaestellt. Der weiche, gcsangvolle Ton des Geigers ist snr Mvzarimclodik wie geschaffen: die Viola wird vom Komponisten in klanglich schärfere, minder vorteilhafte Lagen gesührt, doch ist Lvitzner ein so ausgezeichneter Musiker, daß er dies veraenen läßt. Das Zusammenspiel dcr beide» war von seinst beherrschter Abtönung und rhythmischer Genauig keit, die Bealcitnng des Orchester» unter Busch schmiegsam daraus eingestellt, so daß sich eine Aufführung von hoher Vollendung ergab. Als einleitendes Stück des Abends hörte man eine S i n s v n i e t t a von Leos I a n a c e k. Ter auf vielen anderen Bühnen eri'vlareich eingebürgerte Komponist der „Ienusa" ist in Dresden noch so gut wie unbekannt, »nd ob diese Sinfvnictta gerade das aeeignete Werk war. isin ein- znführen, erscheint zweifelhaft. Denn die melodische Nr- wüchsigkcit und Ausdruckskraft, die dem sahrzehntelang kaum beachteten tschechischen Meister an seinem Lebensabend p'öv- lich zum Siege verholten hat, ist gerade diesem Werke nicht eigen. Das ist mehr geistreiche Artistik, vorwiegend aus Klang und Rbnihiiiiis gestellt. So genommen durchaus n-cht ohne Reiz: originell g'elch die Idee als Etnlettiing eine mäch tige Intradc für Vlechbläler »nd Pauken zu acb n. die twnn am Schluß, klanglich gesteigert durch die Mitwirkung de» gesamten Orchester», wiederholt wird. Originell und launig auch ein Scherzo-AUegretto. seingetönt und klanglich durch sichtig ein Moderato, das manchmal fast etwas nach Wälsuiigen-Lyrtk klingt. Und die beiden AllegroS ebenfalls witzig anmutiger Einfälle und interessanter Arbeit nicht ent behrend. Gehobene IlitterhaltiiiigSmusik eine» schöpferischen Kopses also, der sich angeregt zuhören läßt. Nur bars man eben nicht mehr dahinter suchen. Die Ausführung durch das Orchester, die dem kammcrninsikalischen Stil des WerkchenS zufolge aus Schritt und Tritt Solisten herauSstcNte i— unter ihnen in dcr Inlrade auch Kammervirtuos Knauer aus fünf Pauken —s, war eine Leistung von kultiviertester Virtuosität. In den etwas bescheidenen Beifall, der dafür dankte, mischte sich freilich auch das Zischen Enttäuschter. Dr. Eugen Schmitz. s Dresdner Thcater-Spiclplau für heute: Opern, Hans: „Lohengrin" iG: Schauspielhaus: Morgen seier: Ibsen l'/-12s; „Ein idealer Gatte" lKR; Albert. Tbcater: „Der Kaufmann von Venedig" lkllj; „Aschen brödel" <K4): „Hurra — ein Junge!" sk8i: Residenz- Theater: „Die Ezcirdassürstin" lk41: ..Drei arme kleine Mädels" lK8i.- Tie Komödie: „Der Garten Eden" sk8j; Eentral-Theater: „Wie einst Im Mai" lk4 u. 8>. ck Mitteilungen dcr Sächsischen Staatsthegtcr. Opern, ha ns. Da Fräulein Meta Scinemcyer von ihrer Erkrankung noch nicht wieder hergesicllt ist. singt ii. der heutigen Auf führung von „Die Macht des Schicksals" Fräulein E m m n Sack von den Städtischen Bühnen in Hannover die Partie der „Leonorc" als Gast. Die „Elsa" tm „Lohengrin" morgen Sonntag singt Fräulein A n n y Helm von dcr Städtischen Oper in Berlin als Gast. Montag, den lü März, Anrechtsreihe 71. „Ter Rosen kavalier" mit Elisa Stünzner in der Titclpartic Claire Vorn lzum ersten Male „Fcldmarschallin"!. Ludwig Ernwld. Rudolf Schmalnaucr. Angela Kolntak, Edla Mvskalenko vom Stadttheater in Leipzig iLeitmetzerinj als Gast, Karl Köstlcr Musikalische Leitung: Hermann Kutzschbach, Spielleitung: Otto Erhardt. Anfang K? Uhr. Dienstag, den 2l«. März. Anrechtsrelhe 71. „Dcr E v a n g cl i m a n » " mit Fritz Bogclstroin. Elciirc Vorn, Friedrich Plgsclike, Hele.ie Jung, Julius Pnttlitz, Hanois Lange, Ludwig Ermold. Robert Bühel. Musikalische Leitung: Kurt Striegler, Spielleitung: Waldemar Slaegcuiann. An. sang K8 Uhr. - ... Im N. Sinfoniekonzert derNeiheTlam Freitag, dem 28. März, kommt unter Lcttnng von Generalmusik direktor Fritz Busch 1. Mozart» Sinfonie O-Dur» 2. zum ersten Male das Violinkonzert in U-Tur von Emil Bvhiikc und an, Schluß die Nöcklin-Suitc von Mar Reger zur Aus führung. Solist des Violinkonzerts ist Georg Knien, ka m p f. Das si. Sinfoniekonzert der Reihe L findet Freitag, den 27. April, statt. Die Freitag den isi. d. M nusgefallcneAnrechtS- v o r st e l l n n g der 2! c I he ^ wird Sonnabend den 24. d. M. mit einer Ausführung dcr „Undine" nachgeholt. Schauspielhaus: Das Schauspiel „Die Wild- entc ", das zur Erinnerung an Ibsens > li ll. GeburIs« tag Tmincrstag den 22. d. M. außer Anrecht tu neuer Ein studierung gespielt wird, ist in den Hauptrollen folgender maßen besetzt: Werte — Willi Klctiivschcgg: Gregcrs — Felix Stctnböck: Ter alte Ekdal — Alfred Mcncr: Hsalmai Ekdal — Friedrich Lindner; Ginn — Stella David: Hedwig — Eharlottc Krause: Frau Svrb» — Gicthc Volckmar: Nclltng — Walther Kvttcnkamp; Molvik - Pa"l Pauisen. Spiel leitung: Georg Kicsau. Trachten: Lconhald Fanto. Anfang 7 Uhr. Für die nächste Spielzeit Ist in dcr Reihe der Klassiker- Inszenierungen u a die Einstudierung des Schauspiels „Danton» Tod" non Georg Büchner In Aussicht ge nommen. Montag den lg. März lAnrcchtöreihe 71s. Wiederholung der Posse „Pension Schöllcl " von Earl Laufs lMusik- ciiirichtung nach Supp-, Lchlögcl u. a.l, von Arthur Ehitz. Spielleitung: Georg Kicsau. Musikalische Leitung.- Arthur Ehitz. Anfang K8 Uhr. ck Katholische Hofkirche. Lvniitac, l18.s vormittags II Uhr: Messe D Mull von Kretschmer: Graduate: Medttador von Easalt: Osser- lorium: .Ivlzii Juleis meninrin von Bittoria. ck Die Komödie. Mittwoch einzige öffentliche Ausführung mm Tollers „H I n k c m a n n". Dounerolag, Freilag und Sonnabend die drei letzten Aussührungcu vom „G c > it e r z u g". Uraufführung von Marteluisc Fleiers „P > o „ I e r e in Ingolstadt" Moniag, de» Si>. März. Tie Dichterin wohin den Proben und der Erst-- aussührung bei. In diesem Ltück sind die Dame» Erdoeö. Tratte, Wessel,, und die Herren Earlmanr, Evsta. Fiedler Glaihc Hubaisch, Kcrsten, Koch, Otlbcrl, Raudott, Rocholl, Ruhbeck belchäsligi. Siegte und Bühnenbilder: Renal» Mord». ck Ecntral-rheater. In Abänderung des LpIelplanS wird „Wie einst In, Mal", mit Fritz Lchnlz und lischt Elleat als Gast, bis einschließlich DviinerStaa. den 32. März, zur Aufführung kommen. Freitag, den 2«. März, findet die IIrauttsslirun-> -er Gllbcrtfchen Ovcrette „A efschc n". mit Fritz Lchnlz. lttch, Ellcot, Gcorg Basclt. Willy Tchnr. Grete Schulz, Georg Oertz und Rudolf Fleck in den Hauptrollen, statt. ck Refidenz-DHeater. „Drei arm, klein« Müdes«". Musik v»» Robert Etvlz, geht nur di« Ende diese« Monats allabendlich
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