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.'ik'ttuL muz ->-> LaisncharXstraß« « ''' !> »N. I I. «MN - !/0 M i l ^ U Star. Einulru Ramm»» 1 Stgr. Herrn zwei j dem hn, da Onkel durch Umsicht städter fert. l. S. mdern ,er die rer. t- und ier vor ,d vor produ- :n Pu- rs auf- r alte künst ln ihm «führen ie dies rrn mit Mitteln -es sich ufig in gramm duction md F. ner des «pfehlen Publi- «rmann. -cheeren Repara tion. . 1. Et. Pr. 16. rr. > eilen, für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drobisch. »s«. s» s!" Mittwoch, den 26. Februar 1862. EN l.Aies. Blatte, da« ,ur Zeit in 5560 >!tx«mpi beint, finden eine erfolgreiche Verbreitung- Dresden, den 26 Februar. >— Se. Maj. der König hat dem Generaldirector der mu sikalischen Kapelle und des Hostheaters, Wirklichen Geheimen Rath Wolf Adolf August v- Lüttichau, die von ihm wegen an haltender Krankheit erbetene Dienstentlassung bewilligt und bei Gelegenheit der von ihm nach zweiundfünfzigjähriger Dienstzeit erbetenen Versetzung in den Ruhestand, in Anerkenntniß der langen treuen und ersprießlichen Dienstleistung desselben, den Hausorden der Rautenkrone verliehen. — Se. Maj. der König hat dem Kartographen v. Henry Lange in Leipzig, in Anerkennung von dessen kartographischen Arbeiten und namentlich wegen des von diesem ausgeführten Atlas des Königreichs Sachsen durch das Hausministerium ei nen kostbaren Brillantring übersendet. — Se. Maj. der König hat die durch Ableben erledigte Stelle eines königl. sächs. Consuls für Californien dem in San Francisco angesessenen Hermann Michels übertragen und den Assistenzärzten 0. Köppel und v. Lehmann die nachgesuchte Entlassung aus der Armee bewilligt. — I. K. H. die Prinzessin Sidonie hat die vorvorige Nacht unruhig zugebracht. Fieber und Localerscheinungen dauern unverändert fort. — Aus Anlaß der plötzlichen heftigen Erkrankung I K. H. der Prinzessin Sidonie, wurden in der hiesigen Synagoge vorgestern beim Nachmittagsgottesdienste die üblichen Kranken gebete dem Gottesdienste angereiht. — Der Maskenball der Gesellschaft Harmonie. Gekommen waren die frohen Stunden, wo nach den Mühen des Alltagslebens der Menfch einmal den alten Adam auszieht und der Humor Gewerbschein empfängt, der ihn befähigt, jeden Quadratzoll mit einer Narrheit zu besteuern. Maskenfreiheit, Carnevalsbelustigung, Witz und Neckerei in Dresden Lustigsein, den Kautschukmann spielen, der mitten im gravitätischen Wesen und philisterhafter Zurückgezogenheit plötzlich Springfedern be kommt, das klingt freilich seltsam, daran will Niemand so recht glauben. Der Carneval in Süddeutschland und etlichen Städten am Rhein, gleicht eiyer. bunten Tapete, einem hellfarbigen, teich gewirkten Teppich, während der Carneval bei uns höchstens als die Rückseite dieser Dinge zu betrachten ist. Wir Norddeut schen, vorzüglich wir Dresdner, ähneln auf's Haar dem Frie densrichter Stille beim Shakespeare, welcher sagt, daß er in seinem Leben schon ein paar Mal lustig gewesen Und nun da, wo er Jubel und Lust baar bezahlen soll, dies BekenNtniß als Lieferschein vorzeigt. Und dennoch wurde, wenigstens dem Aeu- ßeren nach, vorgestern Abend dem Carneval von der Gesell schaft „Harmonie" vollkommen Rechnung getragen; der Zudrang war groß, man zählte an 1500 Masken, die alle zu- fassen sich die Säle zu klein erwiesen. Schon gegen 8 Uhr rollten Equi pagen und Droschken nach der Landhausstraße, und in der neunten Stunde erstreckte sich die Wagenburg bis hin zur Au- gustusstraße. Prächtig arrangirt war der Aufgang zum Ball saal, indem kundige Hände Treppen wie Vorsäle in einen Blu mengarten umgeschaffen, auf welchen das Gaslicht inFlambeau- und Sterngruppen seine Strahlen warf. Unter den Klängen zweier Orchester wogten im Saale und den Nebenpiöcen die Masken auf und ab, worunter man höchst geschmackvolle, oft luxuriös ausgestattete Costüme sah. Charaktermasken, Vertreter fast aller Nationalitäten. Büffet und Weinhalle hatten eben falls entsprechende Decoration empfangen; in der letzteren sah man unter Weingeländen ein großes Weinfaß, welches die In schrift trug: „Narren trinken, bis sie sinken." — Glanzpunkt des Abends war der Festaufzug, genannt: „Die vier Jah reszeiten Dresdens", wobei die sämmtlich vorkommenden Tänze von Herrn Balletmeister Plagge arrangirt und geleitet wurden. Die aufgefaßte süperbe Idee wurde auf das Schönste realisirt und gehört jedenfalls zu dem Vortrefflichsten, was seit Jahren von einer Gesellschaft in Dresden ausgeführt worden ist, indem sich hier Geist und materielle Kraft in schönster Har monie zeigten. Im Festzuge, von einem Trompeterchor zu Pferde und zu Fuß und Kriegern eröffnet, erblickte man zuerst Prinz Carneval mit Gefolge und Satanellen im prächtigsten Costüm, auf einem Wagen thronend. Früh ling, von dem der Dichter singt: „Die Feder wird zur Schwinge und jedes Elend eine Seligkeit", er erschien mit sei nen Blumen, den Rosen, Kornblumen, Stiefmütterchen und Mohnblumen, ja selbst mit einem gros-en Käfer, und Mädchen, die Osterwasser geschöpft. Der Lenz saß auf einem von vier Maikäfern gezogenen Wagen, das Füllhorn mit üppigem Blumenflor gefüllt. Ein Baum in voller Blüthe breitete seine Aeste aus, er lockte „Kalkelatersch^ in die „Boombluth", wobei selbst der jüngste Sprosse des Hauses, das „Bischekmd", nicht fehlen durfte. — „Oeffnet die Gasse!" Es kommt in ei nem großen Neste ein kolossales Ei, worin ein Kmd Platz ge nommen, welches kleine Eier vertheilte, die sämmtlich mit der Inschrift: „Harmonie, den 24. Februar 1862" versehen wa ren. Ein Chor Hähne und Hühner brachten das Oster-Ei, wäh rend eingedenk der Worte: „Welche Lust gewährt das Reisen", die allbekannten stereotypen Kladderadatsch-Figuren „Müllerund Schulze" die Pfingstreise ins Werk setzten. — Hurrah! der Sommer ist kommen, der Sommer ist da! Bauern und Bäue rinnen verkünden ihn durch Blumen und den Johannistopf; er kommt an in einem Wagen, von zwei Löwen gezogen, be gleitet von Schnittern und Schnitterinnen. Doch, Nichts von der Stille der ländlichen Flur, in die Mollakkorde des Lebens braust Dresdens Jubelouverture — die Vogelwiese. Die Insignien des Königschießens prangen, es naht die Schützen gilde Mit den Bogenschützen, es kommen die Musikanten, selbst Reh Hahn, das Ueberbleibsel verjährter Volksnatur, wird sichtbar im Glanze der Julisonne, während gut gearbeitete Mo delle das Belvedere der Brühl'schen Terrasse und das Lincke'sche Bad vor Augen führen. — Herbst. „Im Herbst, da muß man trinken!" sagt's Quartett in „Hans Heiling", „da kühlet uns der Trauben Blut", und deshalb erschienen nu«r zuerst Winze- rinnen, Loschwitzer Milchmädchen mit dem Kirmeskuchen, Jäger