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Dresdner Nachrichten : 13.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189002136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-02
- Tag 1890-02-13
-
Monat
1890-02
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.02.1890
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<nd Vusstt dr, Reakerung den Vorwurf, Nngkrt« Neberschüss« auf« mweisen und da- Land zu täuschen. Nach den Entgegnungen de» Jlnanirrkerenten, de» Ministerpräsidenten und de- Jinnnzmlnistec- wurden die Vorlagen ongenonimen. Die Blätter der Monarchisten fahren fort, de», Prinzen Philipp grobartige Aussprüche in den Mund zu legen. Deine neueste Aeunerung lautet: „Wer beute zu Tage herrsche» will. nach im Gritingiiih, in der Kaserne, oder in der Vcrbannuim lein." Da der Prinz fortwährend den Blechnaps des armeinen Soldaten als sein heilige» Recht fordert, brachte ihm seine Braut, die Prinzc'sin Margarethe von Orleans, einen Soldaten-Ehnaps voll Blumen. Am nächsten Tage besuchte ihn sein Onkel, der Herzog Aumale. „GaulolS" bringt als Beilage lein Bildnik n> Jollo. Die „Con- screnz Mole", ein Bc,ein angrhendrr RrchtSanwältr, richtete eine Adresse an den Prinzen, in der sie ihn den würdige» Erden Hein rich'» de» Groben nennt. Unter diesem groben Heinrich verstehe» sie den Graten Chamdord. Ter Rath de« Advokatenstandc» entschied, sein Stablriiger Cresson habe der Berhandlung gegen den Herum von Orleans nicht beiznivohnen. Vertlikidiger de» Herzogs sind Rausse und Limbonrg — Tie „Presse" veröffentlicht eine vertranliche Note des Ministers Constan» an de» Direktor der Strafanstalt Clairvaux. welche die Abweisung enthalt, eine vassendc Zelle iür einen politischen Ge- sangene». o. h. den jungen O>Iea»s. bereit zu halten. Italien. Die Professoren der Universitäten tiagcn die größte Schuld nn weniger bauliche» Zuständen datelbst. Biele Professoren lesen ini ganzen Jahre »och nicht ein Kolleg, obwohl sic ihr Geliali regelmäßig erhallen. Es sind die« jene Professoren, welche, gleich zeilig Abgeordnete, Senatoren oder dem Kliltiismiiiitteritim znge- theilt sind. Viele andere Hallen jährlich eine Vorleinng. und diele eine Borlesung behandelt den Gegenstand, welcher ben» Era,»en vorgenonimen werden wird. Ferner sind i» wen,ge» Tagen 104 Universitatöprosesjoren neu ernannt worden, die« in einen, Lande, wo an hervorragenden Männern der Wissenschaft durchaus Um Reichlhum ist. Beim Mangel eine« Gesetzes hebt jeder Minister die Anordnungen seiner Vorgänger aus, veimebri die Lehrstühle nach Laune, und das Pailameiit. diesem Zuge solgend, crtlnrl alle kleinen Universitäten mit einer oder zwei Fakultäten zu Hochschulen erster Ordnung, anstatt deren Anzahl zu vermindern. Da« Kriegsgericht in Mnsscmah hat Hamcd Kantibai vom Stamme Habav und Monssa-el-Hakad zum Tode und Talialiiad, welchem mildernde Umstände ziigebilligt wurden, z» lebensläng licher Zwangsarbeit vermtheilt. Dre gegen die Pank von Neapel und Sicitie» ergriffene Maß regel wird nur von wenigen Blätter» sachlich erörtert. Tie »icislcn sind je nach der Stellung der Partei von heiler Begeisterung ergriffen oder zu Tode betrübt. Da« Blatt „Dtritto" sagt, da» dies eine für daS össcntliche Leben Italiens recht belüft" »de Er scheinung ist. Tic politischen Leidenschaften drohe» Alles z» über wuchern, so zwar, daß selbst Emrrchtuilgen. welche mit der Politik nichts zu schassen haben, zu Werkzeugen derselben herabgeitmle» sind Dieser wilde Neige» uni die Kasse» von Banke», welche zu Wahlmärkten hcrabgemilte» sind, sei schnmchvoll. Tic Parteien müssen ihre Kraft aus der Fürsorge mir die öffentliche Wohlfahrt, nicht aus dem erpresste» Geldc jchöp'cn. „Tiritko" glaubt übrigens, die Maßregel der Negierung habe einzig den Zweck, das Krebsubcl mit der Wurzel ans,»merzen. ..Eapilan Fraeaffa" meidet, die Bank von Neapel habe nicht weniger als 65 Millionen zwci'elhastcr Wechsel nn Poricieuille. Spanien. Ter Gennalkapilän der Insel Kuba, der General Salamanca. ist dem Fieber erlegen. Snlamanca war eS. der Während des Karvlinen-Streites teiuei» Ehanvinismus die Zügei schießen lick und de» Noihen lädlerorde», welchen der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm ihm gelegentlich seines Besuchs,,, Valencia überreicht hatte, in Begleitung eines nicht sehr ehr erbietigen Schreibens, znrürkschickle. Er entstammte einer altadeligen Familie. Sein Privatleben war anstößig, sein politisches Leben war das eines rechthaberischen Sch>ech,»scs: als Soldat gal! er für tüchtig. Die Inset Kuba wird seit langer Zeit von der spanischen Regierung als eine Art Pcrsmgungsaiiitaft iür diejenigen Generale benutzt, welche man ihres polilijchen Treibens wegen aus den, Mutkcrlande entfernen oder deren VermogeiiSbeihalliiisse man wieder ordnen will. Zu der zuerst bezeichnest:» Klasse gehörte auch Salamanca, der erst im vorigen Jahre nach der Havana ging. Er ist 60 Jahre alt grworden. Ter Finanzniinlstcr erkürt, daß das Budget genügende Kredite zur Bezahlung der Coupon« der Staatsschuld enthülle und das! er nicht die Ansicht habe, ein Anlchen zu kontrnhircn, da ein solcher nicht nothtveadig sei. Teni Herzog von Sevilla, der vor einigen Jahren wegen seines ungebührlichen Auftretens gegen die Känigia-Negentin des Lande- verwiesen worden war, ist die Rückkehr gestattet worden, nachdem er während der Krankueit des junge» KoiugS dieKöi»a»n- Mrillrr in einem Briese um Verzeihung gebeten haue. Portugal. TaS „Amtsvttttt" veräff, milcht verschiedene Er lasse, wodurch die Regierung ermächtigt wird, zur Vervollständigung der Besemgnngswerke des Landes Aoiiftiliigsgcräky und Kanonen anznschaff.», >erner vier Kreuzer, vier Kanoncnvoole und Torpedo boote anzukauien. Weiter soll die Armee sow e die Mn»; valgarde von Lissabon und Oporto reoiganisirt werden. Zur Deckung der Kokten werden Obligationen ausgegebcn. außerdem sollen Spezial- sondS zu LandcöverlneidigiingSzweckcn geschallen werden. In einer Bekannimachnng nnieriagte der Civilavnorrnenr von Lissavon im Jnicicssc der Allircchihaliimg der äfsemlichen Ord nung eine in, Colosseum ziisaiiiiiieiiberii'cac Versammlung, sowie Kundgebungen in den Straßen. Trotzdem halte sich e ne große Meiischknmai'sc gegen Abend ans dem Dom Pedro-Blage versam melt, wo 3 Republikaner versuchien, d>e Menge cuffznre>zc». Tw Polizei widerte zum Anseinaiidergehen ans. »and aber Widerstand und verhaftete daher vor der Oper 28 Periviien. da>u»tcc zivei der Redner. Es sind umiassende Bkaßregeln gelrvssen n»d sämmtliche Truvvcn in den Kasernen zioamaiengczr'gcii. Polizei und Truppen halte» die Haiiplslraße» und Plage vciegr, woselvst sich eine zahl reiche Menge bewegt. Vielfach ivmdcii Rufe laut: „Es lebe die Armee!" „Nieder mit der Mniiizipalgarde!" Mehrere Verhaftungen sind vorgenomaien nnd einige Blutungen, die ansreizende Artilcl enthielte», beschlagnahmt worden. Orffemliche Knittgevnngcn ui Ovvrtv und Eoiinbia wmden nnlcriagt. Es heißt, die voliiitzhe» Verbrecher iollen au, ein Kriegsschiff gebracht und strenge Maß regeln gegen die Presse ergriffen, einige Zrilimge» »verlumpt ver boten werden. Ter Mmffkcrralh trar zusammen nnd empfiiig die Spitzen der Civil- und Militärbehörden, welche über die gegen wärtige Lage berichteten. Belnien. Schon gestern war gemeldet worden, daß das Ver schwinden von Personen in Belgien jetzt an der Tagesordnung „i. Wieder liegen zwei Fälle vor. Aithnc-r.clnn»ou, ein junger Mann au» angesehener Familie in Läwcn, hat am l. Februar seine Wohnung verlassen, um sich zu einem Venvandlen nach Enghien zu begeben. Am Nachmittage desftlben Taaes hat er einen in der Rue an Beurre zu Biüsscl wohnenden Freund besucht. Vvn da av fehlt von dem junge» Manne >cdc Spur. — Aus Brussel wird das Verschwinden eines kleinen Knaben gemeldet. Derselbe spiclle mit mehreren Altersgenossen vor einigen Tagen auf öffentlicher Straße, als em vorveigehender g»r gekleideter Here ihn zu sich ries nnd mitnahm. Die Geg"clcn des Kindes haben vor der Polizei erklärt, sie hätten g>sehen, wie der srcmde Herr dein Knaben Gcid gegeben und denselben dann an die Hand genommen habe. Leider konnten die kleinen Freunde des E»>s»hrien vvn dem Unbekannten nur eine mangclbaite Beschreibung liefern. England. Als am 9. Fcbr. die Dockarbeitcr in Portsmouth ausgezavtt wurden, stellte es sich heraus, daß !>00 fehlt,». Fast alle dllie leiden an der Influenza. Unter den Malresc» der Marine nimmt die Epidemie ab. Tie Königin lonstatirt in der Thronrede die andauenibc Besse rung in dem Zustande Irl mds und die Abnahme der Agrmver- brechen, durch welche eine Emsch.äirkung in der Anwcndang des ZwangsgrsctzeS ermöglicht we>de. Angettindigl iverden Vorlagen zur Ericichtcrtiu,^ des LandanlansS Seitens der Pärhicr. die Be leihung lokaler Sclbslveovalttmg an Irland ähnlich der bereils in Großbritannicil hcstebendcn, seiner Package» zur Verbesserung der Lvndviiki Saiiitäts-Gc>ctzgel»»ig über die Wohnn»g»ve,ha»nissc der arbeitenden .Klassen nnd zur Feststellung der Haltbarkeit der Arbeitgeber bei Unfällen der Arbeiter. Vom nnentgeUffcheii Unter richt enthält die Thronrede Nichts. Im Oberbause erklärte Lord Salisburh, Portugal sei bereits seit zwei Jalnc» gewarnt Woche», daß England keine Ansprüche ans englisches Schutzgebiet oder englische Niederlassungen anerkenne. ES lei »niilöglich gewesen, die Ansprüche Poroigals um Stifte nnd Nuasici-See anzncrkcnne», die unter eagli'chem Schutze stünden oder die vvn England loloniii't seien. Die Regierung wünsche keine übereilte Lösung, aber da Portugal de» Major Serpa Pinto mit beivafsnclcr Sttcilinacht gesandt, die briiischc Fahne aewullmm niederacrissen habe, sei c» absolut uiiiiiöglich gewesen, den Afrikanern den Glauben zu lassen, daß England uniähig sei, seinen Schützlingen > Serpa Pinto- Vorgehen sei ein sofor« reiten erforderlich gewesen, um »u verhindern, daß dir Angelegenheit vom Rothe der Staaten an» den BvlkSrath in den Straße» übergehe, waS für die Integrität der portugiesischen y »archle gefährlich sei. Zum Schlüsse kainderPrcmiermtn malS ans die Zuckcrkonvention zurück. Mv- Die .. ^ r Ratisikalion derZucker- Präiiiicn-Eonvcnlivn iel erff Ende 1891 mörderlich und hänge vvn -- - men v vanar hierfür seien «u«st vn- Wissenschaft. -tKvntak. Hofoper. „Zampa, oder: Dle Marmor- braut", mit Herm Scheidemantel in der Titelrolle. Herold (ein Schüler Mehul's) erhält sich noch deute als emeö der liebenswür digsten französischen Talente. Er besitz« alle traditionellen Eigen schaften des hervorragenden französischen KünsllerthnmS: voll- kottimciie Kenntlich des Bübnengeinäße», techuffchr- Gewandihcff und Sicherheit. Anmnth, Esocit »nd über dem allen enien Hauch leiner gesellschaftlichen Bildung. Der Ausdruck des Hochdronia tische». bcS Grausigea und Furchtbaren liegt ihm ferner, und wenn er zhn, >oie in „Zoinpa", brauchen muß, so leilei er ihn so voi sichtig ei» und präparirt ihn mit einer Liebenswrftdigtcft, als ob er sage» wollte: „Bitte erschrecke» Sie nicht, die Sache wird jetzt ernst nnd schaurig". Aber genial bleibt doch Alles, was er giebl. »nd wenn er grebt, so lhut er da« mit vollen Händen. Seine Melodie» sind originell, von unversiegbarer Frische, seine Jnft»n meiitation ist glänzrnd und voller Charakteristik, die Behandlung der Stngstrmmen meisterlich, er ist ein ganzer Musiker, eine Zierde unter den Heroen der Spielopcr. Bei «Iler Grazie nnd Natnrlich- keit seiner Piuse ist diese zu lnlerprctircn aber nicht leicht, nnd de sonders schwer ist sei» Zampa. Alle mcnschlrche» Vorzüge und Fehler sind i» dieser Figur vereinigt. Er ist stolz, heirffch, inrchl bar und sein Blick bannt, wie der stechende Blick der Schlange er ist miithig und tapfer bis zur Verwegenheit, vornehm, liebens würdig nnd äußerlich bestechend, roh und frech bis zur Beleidig»»« des Aüerkieiligslen. biö zur Beschimpfung Gottes . , . man sieht Alles, was die Charakteristik so ziemlich zu vergeben hat. fft de» Zaiiipa-Fig»! verliehen, Herr» Scheidcinantcl hatte man in der Rolle vier noch nicht gehört, vielleicht lang er sie überhaupt zum ersten Mule, Mag deni »nn sein, wie ihm wolle, unter allen Umstände» gab er damit eine glänzende Leistung. Die Partie liegt seinen hewnudernngsiviildigeii Mittel» vortrefflich und ermöglicht ihm deren Beherrschung in allen Einzelheiten. Seme berückende Hohe, die Macht und Größe der Mittellage tommen immer zur ganzen Geltung und verschaffen den Haiiplnnminer»: seinem Austritts, der großen Szene des zweiten Aktes und dem Schllißductl. einet» Ausdruck, der miwlllkürlich packt und fesselt Denkt man sich dazu eine brillante Maske und eine der gesanglichen Tarbiclung ent sprechende charakleristische T irffettiMg. sa har man einen Zampa. der wenn er in einigen mnsikaliichcii Details noch sicherer wiid, einen großen nnd nachhaltigen Eindruck nicht verfehlen kann. Tie sorg sältiae nnd künstlerisch he>vor»agende Darstellung Ccheidemontel's wurde überaus w rni »»'genommen nnd hei jeder Gelegenheit »ach Verdienst ausgezeichnet. Tie Partie der Eannlla sang Frl Friediiiaiin mit allen Vorzügen ihrer stimmlichen Begabung und in »ein siinilleriicher Abtönung. Man ist von ihr zwar nur scitigr Leistungen gewohnt, aber gerade der Fleiß, die Sorgfalt nnd du Hingebung, die sie auch weniger ihiiivathnchcn Rollen, zu welchen die Camilla zu zählen ist, ciitgegcnbeingt. lassen immer von Neuen- wieder llne Bedeutung für liniere Oper eclenne». Die Herren KiniS und Eichberger waren in ihren gemohnlc» Rollen Taiiavlr »nd Eavnzzi brillant, und Frl. Löffler stellte dazu eine gleiche Rckta, Auch H-rc Meincke hatte reinen guten Abend, er war gut disvonirt und (frei und ungezwungen in der Dar'lellnng. Die Anffnhrung, murr Hoitävcllmeizler Hagen, vollzog sich »ul Aus nahme einiger Schwankungen im Chor glatt unv sicher, Herrn, an» Starcke ff Ter hiesige T > lettantcn - O > chester - Ve r e i n gab ; vorgestern in Bccinii'S Hotel unter Leitung seines gegenwärtigen Setters-, He>rn Reinhvld Becker, lein zweites dieswiittcrlicheS Eon- cctt, das dinch die Anwesenheit Sr. Majestät des Königs, des hoben Protest»!« de-S Vereins, besondere Auszeichnung erfuhr. Es war die eure Anffnhrung ieff dem Tode seines langjährigen Diri genten, Musikdirektor Reichel. Tamil tritt der Verein in eine neue Eittwickclnngösluse. Gegründet im Jahre I80l ans Anregung des vor 15 Jahren verstorbenen Dr. med. Schulze, fand der Verein bald th ittrnslia fördernde Tbeilnalune »nd die Gunst der besten und höchsten Kreise der Residenz. Unter seinen bisherigen Dici-- genien A. Blaßmaiiii (1801-62). O. Kummer <1602—71), Ir. Reiche! <ld7l—71 und 1870 - 89) und Fr. Baninfcldcr (1871—701 hal ec sich aUmählich durch hingehende, begeisterte Pflege der klassische» Musik i» ciwa 90 Concerlcn zu einer achlniigacbielenden Stellung im TrcSdiicr Kiinfflcben emporacarbeitet. wie sie von den riliffigeii Glündem nicht geahnt worden sein dürste. Besonders in Reichel hat der Orchester-Berem einen clieiffo tüchtige» und treuen als liebenswürdigen Führer verloren: rhn zu ersetzen, ist nicht leicht. Bei den Wahlen in der Salzstadt Ulah sind die Mormonen ! Wenn es indessen dein Vcrcm gelingen zollte, Herm R. Becker, der der Haltung der Zuckervroduzenten ab. Die Aus aber nicht so gut wie im vorigen Jahre. Im Unterhaus hat Harcorut enien Antrag cinaebrachl, die Publizirung des bekannten falschen B'ieteS Parnell s durch die „Times" sür Verleumdung eine« Tevntirten und Verletzung der Privilegien des Harnes zu erklären. Gorst bekämpfte den Antrag Namens der Regierung durch den Gegenantrag, das Haus lehne eS ab, die Publikation des BrieleS sür eine Verletzung der Privilegien anzulehen. Der Antrag Harcvnrt's wurde mit 200 gegen 212 Stimmen abgelelmt. der Gcgeuanting Gvrst angenommen. lieber de» vermißte» Dampier .Erl»', weicher vor 40 Tagen von London nach New-Aork absuhr. hat auch die letzte, vvn Madeira cingelrosscne Polt keine Kunde gebracht Alan hatte sich bisher der .Hoffnung hiiigegehen, daß der Maichffic ei» Unsall z»- aettoße» uiid das Schiff oaher nach den Azoren gesegelt lei Fahrgäste besmdcn sich nicht aus dem „Elin". Tic Besatzung zahlt einschließlich der Viehttellier 70 Käpsc. In Glainvrgnnshirc und Earmarlbenshire wurden OWcißbleck- fabiiken geichloffen. weil der weitere Betrieb zu den gegenwärtigen »ädrige» Weißblechpreise» ohne ernsten Verlust nicht möglich ist. lieber 2000 Arbettcr sind dadurch beschäslignngSloS geworden. Ter Streik der Dockarbeiler i» Dundee rst beeiidet, die For derungen dcrielbe» sind bewilligt worden. Nnszland. I» Sk. Petersburg sand eine Bersammlniig des slavilchen Wvhtthäligkeitsvrreins bei verschlasseneii Thüren und unter Ziirückwemmg von ZeituiigSreporter» statt. Tie Abrechnung ergab ein Tesizil injvlge der a» die slavischc» Brüder verttieitte» g'vßen Geidsiunme». Unter dem Vorsitz Gras Jqnatiew's wurde sür die Errichtung einer rnffischen Schule in Koiislanlinopel vlni- dirt, welches Unternehmen die russische Diplomatie verhinderte. Das Enraiorium i» Moskau zählt bereits ilO Miialiedcr nnd h ck für hiiiigeriide Slave» 50<>o 'Rudel beigetrigcn. sliächffens eochcint cm russisch - ffavffctier Kalender mit einer alle Slave» befriedigen den Karte. Dieser Berel» ist eln mächliger politischer Bund, der unter der Maske der Wohttbätigkett den PaiffiavismilS unter den Völkern aiikcrhall' Rußlands verbreitet. Das „Journal de St. Pölcrsbonrg" sagt: Tic Vorgnnae in Bulgarien bewein-», daß das Land keineswegs be>ul>igl und die kobnigischr lliegicuiiig so tvenig befestigt ist. daß sie sich geiiölhjgi gc'r-hk» hat, die Befehlshaber der Garnisonen zu wechn-la. Von einem ichanervollcir Narlbmord berichten LOaischalier Blätter. Ter prenßiiche Unlerlhan Ernst v. Simon lebt mit seiner Familie aus dem ihm gehörenden, im Warnhmcr Gouvernement geleacnen Gute Nakolin. In emer der sctzien Nächle hörte Herr v. Simon im Sveiieziminer Geräusch. Er össnele loe Thür und sab sich Räubern gegenüber, die eben das Silberzeug znsa-nmea- vackten. wählend zwe» andere daS Geld'pmd erbrachen. Diese he- merltei' den Eottiklenden, ttürzic» sich aus ihn. schlugen ihn mit eine,» B-ii nieder und Reben ihm eine Hand nl>. Am die Hilie- nffe des iurchtbar Zngerichic-ten eille» seine Frau, seine alle:Oiutter nnd ein Diener herbei. Fra» nnd Diener wurden loiort gcivdtel, die alte Mutter »chwee verwnndcl. Enblah balle eins der Ticnlt- mädche» die Hilfe nie gehört und die Knechte geweckt. Doch sic kamen z» spät. Tie Räuber hatten Mit ihrer Beute. 0500 Rubel Haares Geld »nd Silberzeug nnd Brillante» im Weckhr von 25i>0 Rubeln, bereits die Flucht ergriffen. Sie waren z»m Fenster hinaus- nespriingc». Biilnarrc». Obgleich Panitza und ff Offiziere den Civil- behördcn »herlw'crt werden, so kommen sie dennoch auch vor ein in elwa 11 Tagen zmammelilielendes KriegSar-licht. Ta es sich um Hochvcrralli handelt, so sind den A»geti->gien die Epanleites ahgenominen worden: die äußerste Strenge des Gesetze?, so heißt es, werde zur Anwendung kommen. Amerika. Z» Paiersvn in New-Ierseh biannte die „Was hington Hall" nieder. c»n Gebäude, welches d 's Ariciial, einen Ball- saat riiid verickäcdcue Magazine emhicll. Zebmanieiid Palroiien ervlodirteii bei dem Brmd?, bei dem mich dreihundert Gewehre vernichtet wurden. Zur Stunde der Ezploiiv» >and eben im selben Gebäude ein Ball statt. Die Gäste tvmitei! m's Freie slüchie», so daß Nicmanv »ccketzt wurde. Ter Schade» beträgt 250,i.00 Dollars. nn tn legen. Brasilie»«. Ter Minister deS Innern, Loro. hat tvegcn Meiiimigsverschicdenheiten mit dein Diktator Foiffeca seine Ent lassung gegeben. T»»iÄ. In den letzten Tagen war der Palast des Bchs Schmivlatz eines blutigen Tramas. Bei einem lebhaskcn Streit zwijchrn dem Sobne des Beys nnd seiner Gemahlin wurden Ne- volverschäffe gewechselt. In Folge dieser heftigen Szene wurde die Amtosimg der Ehe des Prinzen Mahmud Be» ausgesprochen und der Prinz nach Mars» inlcrnirt Tie imige Frau wurde ihrer Mutter zurück geschickt. Australien. Am 5. Dezember ist ans de» Samoa-Jiffcln die affe Flagae des Exkönigs Malieloa Lanpepa nach vormiS- gegmrgencr Verständigung der Konsuln Tciilschlaiids, Englands und der Bereinigten Siaaicn wieder am'gezvgen und am folgenden Tage Masicloa dann auch noch von den Vertretern der drei Machte m aller Farm als Kämg wieder aneffamit und in seiner Winde benötigt worden. T»e broden Häuptlinge Nkalieloa Lmipeva und Pcataata haben sich beeilt, d»e Knude von dem Beschlüsse der Mäcble durch besondere Bolcn in alle Thcile der Gruppe »ragen zu lassen, iiiid nach der Amnabme, welche dicii» Scndboten zu Thcil gcwordeii ist, zu schließen, >>! die endliche Enffchcidnng über eure Frage, welche die Insulaner nun schon seil Moiialeu »n üm;ecster Svanming gehrtlen hatte, auch aUerwärts mit lebhaftem Beifall und anmchligiler Geauglhumig begrüßt woiden Im Besonder» gilt diese Bkmeckmig von Tamaseic und seine» Anhängern, die ihre Zustimmung n ihezii mit Slnnmencinhelligkeit gegeben babcn sollen. Am 4. Dezember hat eine große Volksversammlung in Ap»a selbst slangcsnndcn, zu welcher »eben Mabetoa Lanvcpa, Malaata nnd die aiigc'ebcnslen Hänvllingc der beiden Parleu-n erschiene» sind. Ans diese» Vcriamilillliig scheint die ganze Kömgsirage noch eiiimal gehörig breilgc-relen wo,den zu sein, ichlirßüch cn'olgte indessen die vomiiszilsehendc eimiintmge Euischeidmig. Das Allenstiick trägt die Uniecschrisk von >00 der angesehenste» Hänvllliigc der Grnvpe. Bald drang die Knude von dem Ausziehen der Flagge Malietoa'ö in daS Publikum. Bei den Jiisulmurn, jung und alt. Männlein nnd Wciblein, herrschte der aaogelasseiffte Jubel, nm» lachte und schrie, sang Freudcnlieder nnd gebordete sich »n klebrigen wie große Kinder. E»gläni>er und Amerikaner befanden sich natürlich evcmalls in sehr gehobener Stimmung, während man im deutschen Lager, wenn auch gerade leine lame Freude, so doch immcrh'ii eine gewisse mOrickttige Befriedigung genihlt zu haben sche nt, daß mit der N aus ilt. dem Vereinigten Swaien Kiciizer „Adams", der zu Ehren deS Tages noch ln voller Flaggenaala piangte mit dem Abicner» von 21 Lcrlutschiffsea beglicht wordcn, währciid die deutsche Krenzer- korvctte „Sophie" weder flaggte noch Salutschüsse ahgab. Am tol- gendc» Tage begalien sich die Konsuln geincinsani nach dem zum Emiffangshalffe Malietoa's hergettckffetcn Schlippen, >vo sic von dein nenen Herrscher, der zur Feier dieser Gelegenheit von leinen angesehemtcn Häupilmgcn mngcben war, sitzend emvsangc» wurden. - - . - - schon die vorige Arfflührnna vertictnngswciic lcttetc, aus die Tauer zu gewinnen, so kann man ihn mir beglückwümchcn. Das Pro gramm brachte diesmal als Hauptwerk Beethovens jugendsrische, noch an Mozart nnd Hahdn gimahnende 1. Liiifoiiie in ff-äui, von der besonders das scuiige Menuett und das Schffch-Allcgco mii Sicherheit und Temverament zu glücklichstem Älusdcuck ge langten. während das Andante niehrlach durch Takt- nnd Tvn- sclnvanknnacn zu leiden hatte. Auch i» dem Andante für Streich orchester aus der von Reichels zum 25jähligcn Jubiläum des Ver eins geschlwhcncn Serenade m rngelte es hrer nnd da effvaS an der erivlinichlen Saiibcrkeit der AnS'uhrniig. Cebr aneckeiineiiSircrth gclanae» hingegen die Ouvertüre zu Gtnck's „Iphigenie in AuliS" lmit dem vieiäivoll gearbcitele» Schluß Rich. Wagner's) und zwei vvn R. Becker wirksam inslrumeiltirie, stimmungsvolle Stücke von Ad. Jemen: „Innere Slimimn" (ans op. 2) und „Serenade" (oz>. ff2>. Recht angenebme Adwechielung Voten die Gesänge einer jungen, hübschen und begabicn Schülerin des Herrn SchLpscr, Frl. Pfund. Ihr Sopran ist zwar in der linieren Lage noch ziem lich kianglos, crireiil aber nach der Höhe zu durch einen schöne», r-inden und ttagiähigkn Ton: einige Unreinheiten sind wohl aus Rechnung des nngewvhittcn öffentlichen Auftretens zu setzen. Im Echolied von Eckert nnd in der Frnhljngsarie aus Hahdn's „Schöpfung" (IN»n beul die Flur") zeigie Frl. Pfund recht hoff nungsvolle Lciffnngk» im verzicttc» Gesang. Eine Zugabe (R. Bccker's „DaS erste Lied") lohnte die ausmmtternde Anerkennung, die sie von Setten der Hörerschaft empfing, ff Tic König!. Hofoper bringt heute, zur Gcdächiiißseier des Todestages Rich. Wagner's, die „ M c ist c r s i n g e r" mit Fr!. Malten »nd den Herren Gndehns, Scheidcmantel :e. zur Aufführung. ff Im Kvnigl. SchaiiipielhausetolthenleHercFricdr M ittcr - wurzer zum vorletzten Male in Cchillci's Räuber»" au«. ff Herr Ticeklor Karl hal Herrn L ü p s ch ü tz, de» trefflichen Darsteller des alte» Hcinecke in Suderinann S „Ehre", dauernd sür seine Bühne als ObeneMcur engagirt. ff Tw ainnuthige nnd laleiilvollc Eonccrtiängerin Fcl. Ger- trude E l o e t ö - B r o w n, unicrcn unliikalischen Kreisen durch ihre öftere erfolgreiche Milivirtnng in hiesigen Aufsühriinaen bc kaiint, vermählt sich nach England. Tw Trauung findet über morgen. Sonnabend, in der englischen Kirche statt. Nach ihre! Vermählung nimmt Frl. Eloelö-Vrown ihren Wohnsitz in London. ff Morgen. Freitag, geht im Leipziger Stadtlhealec zum ersten Male „GwendvIi» e '5 Oper von Ebabrier, in Scene. TaS neue Lustspiel von Adolf Wckbrandt, welchem der Per lt der Regeln»'« der Koi>>gsttage endlich emmat wieder ckusffchl ^ ,'asscr statt der provisorischen Bezeichnung „Marianne" nuiimch, l, eine Wledcrkchr halbwegs geordneter Z,i.-sta"dc cröimet wo.dcii den ciidgiltigcn Titel „Der Unter-Staatssekretär" ge- ^ie Eerctiionie des Aiijzlebcnv der Maoctoa-iftagge »t voin wird am 15. d. im Tcnffchen Thcatei m Berlin z»m .Hieraus trat der dcnische Generalkonsul Dr Stübel vor. vernetz sich »nd verlas folgende Bcgriißwiqsadrcste: „Biege es Euerer königlichen Hoheit geiallen: Bei diewui unsnen erste» ossiziell Besuche bei Euerer Hoheit seit Ihrer Wiedereinsetzung stillt cs inir znr Pflicht, Euere Hoheit zu Ihrer Restauration nu> einem Posten, den Sie vordem so wohl versehen haben, zu beglückwünschen. Ich thue dies mit der größten Auirichligkcik, und »ch hasse, daß Ihre Regierung eine lange und glückliche lein werde und mit Gottes Hme eine Aeia des Friedens nnd Gedeihens für ganz Samoa," Aehniich lmttendc Aiiwrachc» wurden vvn dem englftchen Konsul Oberst Eoellogon »nd dem ameiik mischen Bice-Konsn! B!acklvck verlesen, woran' Dr. Etübel abennatS das Wort ergriff und eine ersten Male in Scene gehen. ff Ter Vorstand des Dilcftanten-Oechcster-Verciiis bat Herri- R c i n h. B e ck er einstimmig zu seinem Leiter gewählt. Re ach Becker hat das ihm üvertrageiie Amt vorläufig sin die Dauer eine-: Jahres angenommen. ff Im Moiinaie-Theatcr in .Brüssel ist am Monlan eine »wm Over „ Salnm m v o " von E. 9,'eher unter criihnsiastischcr Auf nähme criimalig in Scene gegangen. Die bclaftchen und sranzösi scheu Zeitungen begrüße» i» dem Werke eine Schöplimg von anße, ... ... . „ , ordcnff'ichcr Bedcntniig. Hier hat sich, lagen sie, sranzosiiche Eigen- erffe» oiffzicllc» Gv„„dgejetzeii des Wagnerftchen Stils in einer Weis» vereinigt, die dem Werke die Gründlichkeit der Eharaklcriilit, di: Wahrbett des Alpdrucks und den Reiz der Eleganz und Giane w gleichem Maße peilest'!. Jedenfalls ist ein „eleganlec und graziö ser Wagners!-!" neu! Abgeichen davon hat „Salaminbo" eoien großailige'i Erfolg erzielt, eine Ailsmttnne, ivie sie seit Langem emeni ii'nsikalischcn Werte nicht zu Theil geworden ist. Proklamation, die durch den Truck in Englisch und Sglnoaniüh, Schlag infolgedessen er von der Stange :)) , vervicl-äliigt und über die ganze Iiiielgriff've verlhcilt wo.deii ift. hveen bjnaosiarzle »>,d tödliicbe Verletzungen zur Veclemng vrachie. In den svlgenden Tagen bat Malietoa " Bedenlliche Krankheit. A.: „Was tehl her .. . Osfiz'ccS der „Sophie", der Heoci, Korvcticnkapjtän Hnbing nnd Kapttänlcrttiignt v. Haseler, crbalte». Auch Tamaie'e irnrde erwartet, der nach Ap»i komme,, und dort de» Treueid in die Hände des KömgS »wiegen sollte. Während ein Bediensteter der EletlrizstalSgesettichast in Ein- cinnau einen Lcilungsdraht ausbroserle, erhielt er eine» eleftrischen Fuß kies ans den Erd davontrng, . .. . .. fehlt denn eigeistlich den Töchtern vom Gehenmaih Patzig?" — B.: „Tie ? O, die leiden an hochgradiger — He i ra t h s s äh i g k e i t." ^ ^ In Jnenlolin i» Bähen, erbüiigte sich der Bahnwärlcr Sellner, n,ick,dem er die Pens,mg ziiin Weichensteller nicht bestanden. Er hinicrläßt eine Frau mit ll (!) Kii»deni. " Ein kr'slbaicr Porzcllantiich, vom Lölivre für die Pariser Ausstellung hergeliehen. ist verschwunden. kZ-
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