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Dresdner Nachrichten : 19.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-09
- Tag 1890-09-19
-
Monat
1890-09
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1890
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fßr PMtlk. Irimtoltstt. Ldr Ivilven'>»«««.. .. »ür »«MK «und» ljojttiiiiakluii,. »„»SE" a«n siklnnk» lämmtltch« Üüüe Är u'" 35. Jahrgang, «ufl. 50-0l)0 Stück. Dresden, 1890. krunoo. 40,QvO 8ta,R im Usvrrrned. L»rt »«tnsl«», Vrokäen-X., V1«ek»tp«,»s 27. L'orw-prscdvr 2 WO. W»rI»»t-U««I»«1to« in L!r»vat1vi» -H »inä in rviekturitixstor XusvM vinxotrollcu. llotllvkvraQt Otto ^VolOsm Anekk., ILLaI»-IaI»ai»»8lra»»« 2. llttli»!»: Vtliilnilkor Lira»» >1.> VoUvns Lodlstlckookoo, 8pemIiM: LiMssUtLLräsckM v. INvtrlor, Avrttr ILImKner o ^Itmarltt v. jSkA«cEW»«N»«!««8^ KILrdmnxsmiUcl sllr Ueconvaloseonton unä Ulularms. GK" 1 k^Iasol»« 2 HI., mit kU««r» 2 HI. SO I*r. "I krowptsr Vorsanät mreb ansvärts. Nxl. llokapotllkke, vresfloo, 6e»r8«lltdor. ewptioklt rur biUiZvn uacl prslrtiscksa Roiss Nvl«v-V'o»l'i»Ivr- lr«0«r L>8 Dnieum cler Iwicrirti^Irsit, LalicirtLK unä Lls^anr. LrOsstv von V«8vl»v»-Mv«:e88»irv8 vtv. ^.UANstusstrsKö Nr. (NnLsr «Io vo^nzr«). Nr t«i,a,k' «aiserbegegnung. Skl-Wenhandel in Ostasrika. England und Portugal. s)öf,,achrickten. WohltbätigkeitSfest. Handels, und Gewerbe-! Ist 11tz VIT» «dV<v» Fptljjr». kammersitzung, Rentenvrrsichrrungöanstalt, Äerichtsvcrhandlllttgcn. TagcSgeschichte. „Moria Stuart". 0n»»N»«tII«ir Mt»N»r kstr PolttlschrD vr. «»««,,r«d »va»«» Selten hat sich die öffentliche Meinung zweier grober Reiche so clnmltthig geäußert. wie jetzt bei der Zusammenkunft der Kaiser Wilhelm und Franz Joseph die ZeitungSstimmen anS Deutschland uird Oestcrrelch-Ungarn. ES ist, al» folgten sie alle einem Lo sungsworte. und doch weitz Jedermann, dab hier lediglich der frei« willige Ausdruck eigener Neberzeugungen vorliegt. Diese Einhellig keit de- UrthrtlS erhält aber dadurch erst den wahren Werth, dab die Zeitungen in diesem Falle die in den Bevölkerungen lebendigen Gedanken getreulich wtederspiegeln. So darf man lagen: die Böller Deutschland» und Oestenetch-Ungarn» begrüben die wiederholte Begegnung beider Kaiser als eine Bestätigung des innigen Freund« schastSbündnisse» beider Reiche, al» Bekräftigung der Waffenbrüder schaft behufS Erhaltung de» Weltfriedens. Die Kaiser sind nur die Vollstrecker deS beiderseitigen VolkSwlllenS. In der Kaiser begegnung liegt keine Drohung, sondern nur die Bekräftigung de» unerschütterlichen Entschlusses, den Besitz« und RechtSzustand Euro pa» gegen Abenteurerlust und EroberungSgier aufrecht zu erhalten. Dieser FriedenSbund ist stark genug, dab keine Macht ungestraft daS europäische Gleichgewicht stören kann. Jeder Theil ist gewillt, rechtschaffen die Pflichten zu erfüllen, die ihm auS dem BundeS- verhältnib erwachsen, und namentlich weib Oesterreich, dab die rus sischen Bemühungen. Deutschland zu sich hlnüberzuzieben, an der Ehrlichkeit deS deutschen Kaisers gescheitert sind. Der Kaiser Franz Joseph hat sich in seinem vollen Vertrauen in die Biindnibtreue Deutschland» nicht eine Sekunde lang beirren lassen. Würde er sonst unseren Kaiser in Schlesien aufgesucht haben? Begleiten wir daher den Verkehr der beiden Monarchen mit dem einfachen Wunsche: Gvtt segne Euch Beide und Eure gemeinsame Friedens politik ! In den letzten zwei Tagen schien eS. als solle ein Schatten über die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und England hnlchcn. ES handelt sich um den Sklavenhandel in Ost asrika. Doch hat sich bald hcrauSgestellt, dab man cs mit einer neuen Verleumdung a»S der groben Lügenfabrik zu thun hat, welche die Times in Sansibar unterhält. Wie dieselbe neulich bereits gelogen hat, der deutsche Postdampker „Reichstag" sei total wrack, so hat sie abermals die böswillige Verleumdung in die Welt gesetzt, dag Deutschland in seinen ostafrikanischen Be sitzungen den Sklavenmarkt freigegeben habe. Die „Times" droht sogar, für den Fall, daß Deutschland nicht sofort einlenke, würde England die noch nicht auSgesübrten Theile des Abkommens mit Deutschland nicht durchführen; leider scheine eS, als habe England Helgoland leichtsinnig und zu früh abgetreten. Dieser ZorneSauS« bruch ist einfach komisch. Die Verhältnisse liegen also: Die Generalakle der Antisklaveret-Konferenz, welche auch von Deutschland unterzeichnet ist, verbietet die Sklavenjagden und die Ausfuhr von Sklaven zur See. ES versteht sich von selbst, dab Deutschland diese Bestimmungen auf'S Strengste handhabt. Ein Zweifel daran ist um so weniger erlaubt, als Deutschland monatelang ein Geschwader zur Unterdrückung deS Sklavenhandels unterhalten hat. Diese Blokade der afrikanischen Küste bat unS eine Anzahl Millionen gekostet. Mit der Unterdrückung der Aus fuhr von Sklaven zur See aber sind weder die Sklavenjagden im Innern AstikaS unterdrückt, noch der sonstige Sklavenhandel be- festigt, noch weniger aber die Sklaverei selbst aufgehoben worden. Es lätzt sich DaS eben nicht mit einem Schlage bewerkstelligen. Ter MuhamedaniSmu», die LandeSsitte und die wirthschaftlichen Verhältnisse lassen die» in jenem dunklen Welttheile zur Zeit noch nicht zu. Infolge dessen lautet ein weiterer Artikel der Beschlüsse der Antisklaverei-Konferenz dahin, dab sich die europäischen Mächte „verpflichten, schrittweise, wie eS die Umstände erlauben, mit zweck mäßigen Mitteln behufS Unterdrückung deS Sklavenhandel» vor- zugehen.* Nun hat der Sultan von Zanzibar am I. August seinen Un- terthanen den Kauf und verkauf auch von tzanssklaven verboten. DaS ganze Verbot war nur eine Faxe, zu welcher die Engländer den Sultan mit dem Hintergedanken gedrängt hatten, nunmehr würden auch die deutschen Beamten auf dein Festlande den Ver kauf von HanSfllavcn verbieten. Während die Deutschen daS Verbot dann mit bekannter deutscher Grnndtoffclei und Gewissen haftigkeit ausgeführt hätten und damit in neue Schwierigkeiten mit den Arabern gekommen wären, hätte in Sansibar ruhig der Sklavenhandel weiter bestanden. Selbst englische Blätter erklären denn auch, daß jenes Verbot nur auf dem Papiere steht und auf Zanzibar nachwievor Hanssklavcn gekauft und verkauft werden. Den deutschen Beamten in Ostafrika ist nun die sofortige Be seitigung der HauSsklaverei al» ein Ding der Unmöglichkeit er schienen: sie würden damit der LandeSsitte Gewalt angethan, jede Entwickelung der Kolonkeen unmöglich gemacht und un erträgliche Zustände geschaffen haben. Die deutsche Verwaltung macht einen scharfen Unterschied »wischen dem gelverbSmäbigen Handel mit Sklaven und den« Kauf und Verkauf von Sklaven von Hand zu Hand. Niemal» wird Deutschland gestatten, daß Sklaven händler in deutschen Schutzgebieten Verkaufsstellen für Sklaven errichten; aber den freihändigen Verkauf von Sklaven kann sie nicht sofort unterdrücken, ohne den Verkehr und dir wirthschaftliche Entwickelung der Kolonie«« zu unterbinden. Nun haben sich aber viele arabische Kaufleute von Zanzibar nach dem deutsch-afrikanischen Festland« gewendet, und Da» ist es, was den Engländern solche Sorge macht und der „Times" ihre zornigen Ergüsse abpreßt. Der! Handel zieht sich von der Insel Zanzibar weg nach dem Festlande." Mögen doch die Engländer betreffs der Duldung der Sklaverei vor der eigenen Thür fegen: sie finden dort den Unrath bergehoch. Selbst ein französisches Blatt, das „Siöcle", geißelt die Schein heiligkeit der Engländer: das Blatt sagt: Deutschland verfahre ganz korrekt, England habe gegen die Sklaverei nichts als Worte in'S Feld geführt. Deutschland wird in der Sklavensrage gewiß Nichts thun, waS als ein Schritt rückwärts ausgesaßt werden könnte: die vollständige Abschaffung der Sklaverei kann aber nicht mit einem Sprunge, sondern allmählich und in Absätzen geschehen. Wohin das herrische Auftreten Englands führt, davon liefern die Vorgänge in Portugal einen neuen Beleg. DaS portugiesische Ministerium, daS von England zur Abschließnng eines schimpflichen Vertrage- gezwungen worden war, hat der allgemeinen Entrüstung weichen und seinen Rücktritt nehmen müssen. Portugal hatte, wir gestern bereits erwähnt, die demüthigendsten Bedingungen über seine Besitzungen ini Südostcn von Afrika sich von England vor schreiben lassen müssen — zu schwach, selbst sich dem mächtigen England zu «übersetzen, fand es bei keiner anderen Großmacht, an die es sich hilfesuchend wendete, Unterstützung. Nun bäumte sich aber der Nationalstolz der Portugiesen gegen diesen schimpflichen und ihrem Lande so schädlichen Vertrag auf. Nicht blos in Dutzenden von Volksversammlungen, die nur zu leicht unter dem Einflüsse gewissenloser VolkSverführer unbedachte Beschlüsse fassen, wurde die Verwerfung dieses Vertrags mit England gefordert; auch die besonnensten und angesehensten Körperschaften des Königreichs erklärten ihn für unannehmbar und der Würde des Landes zuwider. Die» thaten u. A. die geographische Gesellschaft, die industrielle Vereinigung und die Handelskammern. Es kam zu Straßenanf- tritten, zu Massenaufzügen vor dem Ministerium und dem königl. Schlosse. Man drohte, die Genehmigung deS Vertrags durch Schließung sämmllicher Fabriken und eine Revolution zn beant worten. England hielt eS unter solchen Verhältnissen für geboten, einige Zugeständnisse zu machen und den Vertrag in mehreren Stücken zu Gunsten von Portugal abznändcrn. DaS portugiesische Ministerium legte diese Zugeständnisse den Kammern vor; aber man fand sie für ungenügend. Das Ministerium mußte zurück- trcten. Damit flattert das Abkommen mit England zerrissen in die Lüfte. Portugal ist seit Jahrhunderten der Schützling Eng lands gewesen, welches dasselbe als Mittel gebraucht hat, um die von Spanien früher besessene Secherrschast an sich zu reißen. Die Jahrhnnderte hindurch geleisteten Dienste Portugals schützen es jetzt nicht vor englischer Undankbarkeit. Aernschretb- nud Frrnsprech-Berichte vom 18. September. Berlin. Ter Kaiser wohnte heule Vormittag mit dem Kaiser von Oesterreich und dem König von Sachsen den großen Feld manövern des 5. und 6. Armeekorps In der Gegend zwilchen Schweidnitz. Striegau und Inner bei. Caprivi und Graf Kalnoky verblieben früh in Hansdorf und begaben sich danach gleichfalls nach dem Manövergclände. Morgen Vormittag finden wieder größere Feidmanöver beider Armeekorps statt. Am Sonnabend Nachmittag besuchte der Kaiser den Grafen Moitke ans Schloß Krci'au. — Die Kaiserin, welclfe den Kaiser von Oesterreich gestern noch bei dessen Ankunft in BreSlan begrüßt hatte, ist mit der Prinzessin Friedrich Leopold und der Herzogin von Eonnangbt gestern Abend in Potsdam wieder cingetrosien. — Fürst Oginsky ist ans Dresden hier angekonimen. — Hauptmann Müller vom Großen Gciieralstade, kommandirt zur Gesandnchaft in Bukarest, erhielt da» Ritterkreuz 1. Kl. de» Sachs. AlbrcchtsordcirS. Berlin. Dem Bnndesnitb ging ein Gesetzentwurf bctr. die Prüfung der Läuft und Verschlüsse der Handfeuerwaffen zu. — Der „Krenzztg." zufolge wird die Initiative zur Aufhebung des Identitätsnachweises für Getreide vom BnndeSratbe auSgehen. — Der Reichskanzler versänke die Gcnckmiaung des Vertrags zwischen der süddcutichen KolonisationSgcsellichaft und der engli,ch-hollän- dischen Grnvve Groll n. Co. wegen Uederlassnng von Besitzrccbten an einem Tbeile des iüdwcstafrikanischcn Schutzgebietes. — Die in Aussicht gestellte Ernennung Tr. PcterS' zum Generalkonsul in Zanzibar wird demcntirt. — Ter Direktor brr dcntsch-ostasrikanncheii Gesellschaft. Vohft», lhcilt mit, daß die Gesellschaft mit dem Erlaß einer angeblichen Proklamation, die den Sklavenhandel in Ostafrika gestattet, durchaus nichts zn thun babe. Eine solche Kundmachung würde den Grundsätzen der Gesellschaft direkt widersprechen. Berlin. Ter anitliche „NeichSanzciger" schreibt: Seit Sultan Sahid Bargasch ist aus dem Gebiclc des Sultanats Zan zibar der gewerbsmäßige Handel mit Sklaven unter Androhung einer Gefängiiißstlasc von 6 Monaten und darauf folgender Ver bannung verboten. Dagegen ist eS erlaubt, daß ein Sklave aus dem Eigenkl»im seines Herrn In dasjenige eines Anderen durch Kauf, Schenkung. Tausch, desgleichen durch lctztwilligc Verfügung oder im Wege der Jiilestats-Erbwlgc überging. An diesem Rcchts- zustand ist bislang scilcnS der dentichcn Verwaltung im Küsten gebiete nichts verändert worden. Dagegen hat der Sultan Sahid Ali durch Dekret vom l. Anglist d. I. bestimmt, daß fernerhin jede Veräußerung eines Sklaven bei Strcife verboten sei und nur noch durch Vererbung an Tescciidcnten daö Eigcnthum an einem Sklaven übertragen werden könne. Wie tief diese Verfügung bei Wirklicher Durchtührung in die LebenSvcrhältnisse der ganzen Be völkerung eiiisckneidc» würde, mag daraus entnommen werden, daß die Sklaven rum großen Tbetl auch selbst wieder Sklaven besitzen, denen gegenüber sie dieselben Rechte haben, wie ein freier Mann über seine Sklaven. Ferner ist eS sowohl in Zanzibar wie an der Külte üblich, daß die an einem ländlichen Grundstück beschäftigten Sklaven als zu demselben gehörig bettachtet und mit ihm zusammen verkauft werden. DaS Verbot des SklavenverkarrfS würde daher mit der plötzlichen Enlwerthung des Grundeigenihrims ans der Insel um etwa 50 Proz. gleichbedeutend kein, und die Inder, welche gegen Verpfändung der Sklaven Vorschüsse gegeben haben, gingen der Sicherheit für ibre Sckuldfordenrngcn verlustig. Diese neuerlichen Bestimmungen haben denn auch auf der Insel Zanzibar eine io große Aufregung hervorgerufen, daß sie bis jetzt nicht znr Durch führung gelangen konnten, der Sultan sich vreliriehr genüthlqt ge sehen bat. durch Dekret vom 9. August d. I. seine frühere Anord nung ln einzelne» Punkten zu mvdificiren. Dekrete de» Sultans von Zanzibar erlangen für oaS unter deutscher Gewalt stehende Küstengebiet keine Geltung. Die derrtsche Regierung nahm jedoch ihrerseits in Erwägung, ob es cckgezeigt sei, auch für jenes Gebiet schon jetzt bezüglich der häuslichen Sklaverei ähnliche Bestimmungen zu treffen, wie sie das Dekret des Sultans vom 1. August enthält. In Ucbceeinstimniiing mit den Vorschlägen des Generalkonsulats in Zanzibar und des stellvertretenden Reichskommissars ist diele Frage ans dein Grunde verneint worden, weil e» alS bedenklich erschien, nachdem eben Ruhe und Ordnung wieder hergestellt waren und die Bewohner sich an die neuen Zustände zu gewöhnen anfin gen, unvermiticlt mit Maßregeln vorzugehen. welche in die sozialen und wirthlchastlicbcn Verhältnisse der Bevölkerung tief elngreifcn nnd darum die Gefahr neuer Aufregungen in sich bergen. Ent schlossen. wie bisher nicht nur den Sklavenjagden, sondern auch dem gewerbsmäßigen Sklavenhandel unnacksichtlich und mit allen Mitteln entgcgcnzutreten. behält sich die dentsche Negierung in voller Nebereiiistimnnmg mit den auf der Brüsseler Konferenz übernommenen Verpflichtungen vor. den Moment selbst ju wählen, der ihr für weitere Beschränkung der benschenden Sklaverei geeig net erscheint. Sie wird, wenn der Zeitpunkt dam gekommen, die bezüglichen Maßregeln nicht nur anordnen, sondern auch für die strrkle Durchführung derselben Sorge tragen. Berlin. Emin Pascha hißte die Flagge in Tabora, nahm Besitz von den Kanonen des Sultan» SikeS, den er außerdem zwang, zum Ersatz für cnNvendetc Maaren eine beträchtliche Menge Elieubein und 400 Rinder auSzuliefern. Emin befindet sich jetzt auf den, Wege nach Usnluma. Halle. Der Bcraarbeitcrtag cmannte eine au» westfälischen Delcairten bestehende Kommission, welche den Entwurf der Statuten für den Allgcm. Bergarbeiter-Verband unter Hinzuziehung eine» Rechtsbeistandes noch einmal überarbeiten und zu Bochum, dem Verdandssitze, der Behörde einreichen soll. „Glückauf" in Zwickau und die „Bcrgarbeilerzeitung" in Geilenkirchen sollen sich in die Preß-Agitation theilen, daS Abonnement aber nicht obngatonsch sein: nur iu Sachsen wird der „Glückauf" gegen erhöhten Beittag den Vereinsmitglicdern geliefert. Beide Blätter erhalten gemein same Titel nnd lhellweise auch gleichen Text. Mannheim. Der Gnstav-Adsls-Derein überwle- die große Liebesgabe von rund 18,000 Mk. an die Gemeinde Forchhenn i. Bayern. Paris. Am Monlag wird der Antistlaverei-Kongreß eröffnet. Kardinal Lavigerie wird als Veranstalter desselben eine große Rede halten. Bern. Der eidgenössische Kommissar im Tessin hat da» an ibn gestellte Begehren NeSpiin's und der anderen StaatSräthe auf Nebcrnahine der Regierung abgewiescn, bis der Bundesrath Ent scheidung getroffen habe. Die Abgewiesenen sind mit der Abfassung einer Deklaration beschäftigt. London. Der „Tinieö'-Korrespondent in Zanzibar bezeich net seine Meldung, daß ans Zanzibar bereit» Sklavenhändler nach Baaamoho übcrgcsiedelt seien, als inkorrekt, hält aber seine sonstigen Behauptungen aufrecht. Dublin. Die Tepntlrten William O'Brlen und Dillo» sind heule Vormittag verhaftet worden und unter starker militärischer Eskorte noch Tipperarh abgeführt worden. VerhastSbefehle sind gleichzeitig gegen die Abgeordneten Patrick O'Brten, Sheeky, Con- don und Priester Homptbrchs erlasse«. Die Ursachen dieser unerwar teten Maßnabmcn sind bis jetzt unbekannt. Man vermnthet, daß sie mit dem Verstich, den irischen Feldzugsplan in Tipperarh auf recht zu erhalten, znsammenhcingen. Lissabon. Die Krisis in Portugal wird sehr ernst. Die Majorität der Kammer ist gegen die Konvention mit England. Man macht sich auf einen Ansbruch der Volksleidenschaft gefaßt. T!e Berliner Börse verlief ans Geldbefürchtungen matt. AuS der Provinz lagen umfangreiche VcrkcmfSordreS vor. Feste Nvtinliigcn von Paris nnd London nnd das Ausbleiben einer englischen DiSkonterhöhniia vcranlaßten später nur eine mäßige Erholung, namentlich für österreichische Bahnen. In der Nachbörjc veranlaßte die Kurssteigerung der Rnbelnoten eine weitere Be festigung. Im Kassaverkehr schwache Tendenz bei ruhigem Geschäft. Privatdiskont 3'/« Proz. Nachdörse ziemlich fest. —Wetter: Schön. Ostwind. Nr»nt,»r, ».>». «rr»II L78.7». «t,«,». rri.s». „»«. 131LL. »»»zier —. 8ztl»>er S7L0. irr«, a«. »»irr. SI.4». Lire»«» 22g,»0. »r^r«. »r. ltt.oa. e,»r» 154M. Htaliener «NU»,,. »»»«,. «enie Si.77. «»Iril, lll.N. A«,Ne»r» «.SO. ««,»>«. r«r» »72.K0. 318,75, / »ri-rltilti, —. »»««Irr 78'/«. »«»»te, 4gr,7S. Ortmrmie» «34,00. ckieoi» >r «30,0«. Schwa-. « , rI ». »ro»»Nr» I«chlo».« «ei,» »e, Se»ttr. 25.70. »r» I»»nar-«»ril 25.50, ruhig. Srirltu» «er Serteinter 3L.50, »er Ianoor-Arrll 38,00, still. Ottibül »er Se-temdcr 70,50, »er Januar-April «6,75, still. »«»erram. »rrrnktr» <«chi»l». «ri,e» »er Nrremter 31S, »er Mir, 222. Arne» »er Octo»«r tSI, »er März lt». vertlicheS nud Sächsisches. — Se. Majestät der K önig hat der hiesigen KreiShaupt- mannschaft 5000 Mk. für die Wasscrkalamitosen überweisen lassen. — Se.Ercellcnz der vrcußilchc StaatSministcr v.Herrfurth ist mit Gemahlin zur Nachkur in Scndigs Villa Quisisana in Schandau eingctrofscn, ebendaselbst bat der Regierungspräsident Herr v. Puttkainer mit Familie Aufenthalt genommen. — Gestern vor 50 Jahren erlangte in Leipzig Präsident Geh. Mrdizinalratb Dr. Herrmonn Reinhard, hier, die Doktorwürde. Die medizinische Fakultät der Universität sandte am gestrigen Jubiläum erneutes Diplom und Glückwünickw- — Der zum Vorsitzenden deS Schwurgerichtes bei dein Land gerichte Leipzig ftir die im vierten Kalendervierteljahre 1890 begin nende SibiliigSprriode criiannte LandgrrichtSdirrktor Bollert daielbst ist an» GesiindbcitSrücksichttn dieser Funktion enthoben und ist an dessen Stelle der LandgerichtSdirektor Bartsch in Leipzig getreten. — Die gcsternabcndliche Wieder- bez. Neuwahl sechs unbe soldeter cvtadträthe ergab folgendes Resultat: Wicder- gewählt wurden die Stadträthe Bösenbrrg (mit 38 von 56 StimmeiO. Kanser (mit 39 von 51 St.). Lingke (mit 47 von 55 St.) und Schröter (mit 33 von 55 St.); neugewählt Kaufmann St.--V. Bernhard Schnabel im zweiten Mahlgang (mit 34 von 58 St.) und Kaufmann St.-V. Karl Weigand, gegenüber dem Buchdruckcrei- bcsitzer Lehmann (mit 30 von 58 St.). - Da» Schloß Börnchen in Schlesien, wo Se. Mai. König Albcft Quartier , genommen hat. ist eine Besitzung des Majors a. D. v. MuliirS. Die» Schloß liegt etwa eine Stunde südlich von Nohnstock. an einer der Höben zwischen Hohensriedberg und dem Torfe Kander. Da- in einem schattigen Parke gelegene Aesöiltt Wkerei Geör. FsM. SiUlWrI.MH. Butter täglich 3 Mal frisch. -WW
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