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Dresdner Nachrichten : 30.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-30
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.01.1885
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««tz «»»«rttnülckttttz. ^.. — »»«»1 MÄ»L^KLL Tageblatt für Politik, JÄnßilln». -<sW;,nlttl. -«rkttrriSl. Zlrmtkckillt. Ldbllamixm > i« v»»«cko«» a«w»ie» r»pr»1»«tr» »xa> r-ii-Ill!»»,»» ! »»e kttok«» u> «.»Pin«- Por«»> j »»cP l» kl., U k>»°» U^I. Lt-vp» l » 7ö kt. LLdinvtdllljvi-, I Lnitod^i, vv» »Lä > 8od»»i», lL Stüot tQci. klipp. 2 It. I. v«e^o» Sttlu»«, Vre^lsu, j ssll»i>rvsr«r»ti-L»»» S1 h. ». 8opbtev»tr»»»« S »w ?a,tpt»tr. W ÜI»8lieNM<lMl>tz»I»Mi» l. killtMj »Ltd. Llswlok, Zttllittzt r. It. kür »»i-kei» unä - in c>«v dritlantoston Ldoniifmtren. Luttrklxs! naed »»»«Sri« prompt, kroiseourant grabi». Kele». MW KtMWtlle str MU u. Vvaasel tnMi-8 ssiltl-». «iMMl-llitiiilltiiix LS L> o»«v SvI»Ie««Ua8»e IS. > ttLuisreorvaltung, Ln- o. Veriraok eon 6rauLke«ltr. V»rl kslodvlt L Vo., ? ^ L»re»«cko«, Siruvestr»»«« IVr. ttb. "W> ^ S/patlielikudeselintrunx, sVvodsol-kneusso. 8cdrlftllcds Lrdoit«-» »llar Lrl, ol Me ii. Mts MLSkvll- v. I'dvLtvrKLrLvrobv, ^ A». ^ M ^uttrSgv nach LasrrLrts vvrclvn HtzÄ i>5» lahea,,« Intln«,' llit ttiti» F»«t I Aussichten sür den 30 Jan.: Aussrischrnder Südrvestwind, meist «rtl» vv» »V. IIIIißüüA. Kuflüßr. SLP». j rgl,« mit Niederschlägen und wenig veränderter Temperatur. Vomloo» in vorrilzzliekor -Vusvadl Mi' Herren unss Damen L L>»>«rk1«»tk. 2, pari, unkt orkto Ltsxe. prompt oklsctuirt. Dresden. 1885. Freitag, 30. Jan. Ziir -ie Monale Ieöruar mi- Mrr werden Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Martenstraflr Nr. IS. zu 1 Mart 70 Pfa., für aus wärts bei den Kaiserlichen Poitanstalten im deutschen Reichs,,« iet zu I Mark 84 Pfa.. in der Oefterreickilch - Ungarischen Monarchie zu t Gulden 24 Kreuzer (ercl. Agiozuschlag> angenommen. Expedition der „Dresdner Naehrichteu". Mariens«. I». BttiiniwortUchek «edikieur für PpllllschtS 0r. «mll viere» «» »rt»den Van ärgster Feindschaft gegen das deutsche Reich eingegkden waren die beiden Anträge, mit denen sich am letzten Sckwerinetagr der Reichstag zu beschäftigen batte. Bei dem einen bandelte eS sich um Nord-SchIeSwig, bei dir» anderen um Elias-Lothringen. wie eS sich neulich schon um tsse polnischen Provinzen Preußen- gebandelt batte Alg. Windrborst ergänzte diese Liste fremdsprachiger deutscher ReichSangeböriger durch die wallonische Bevölkerung in der Rbeinprovinz; es irbtre bloS noch, das, jemand die Littauer in Prerchen oder dir Wenden in der sächsischen Lausitz und im Lvrecmalde auSgeipielt Härte, dann batte sich der Reichstag mit d m dänisch - tranzösisch«polnisch»wallonisch«littauisch»wrndiichen Sprachen-Rogout gründlich den Magen verderben können. ES klingt recht gut, dag die Behörden und Gerichte überall da. wo eine nicht-deutsche Sprache die „Volkssprache" ist. ihre Erlöste und Verbandinnge» in dieser letzteren vorzunrbmcn baden. D»v scheint barrn'os n»b ganz gerecht. Aber in der Wirklichkeit wird jetzt bereit- aus die R.chic nicht deutsch sprechender Angehöriger alle erdenkbare Rücksicht glnoinnicn, sodann würde die Anwendung eirnr nicht deutschen Sprache vor de» Bebörvrn eine» nickt zu rechtfertigenden Zwang gegen die Parteien deutscher Nationalität bedeuten, sich eines fremde» HdiomS zu bedienen —vor Allem aber sind derartig» Anträge ostenkundig von den Feinde» der denk chen RerckS»inbktt gestellt. Ter Däne Junggreen möchte z. B. die nordschlcSrvigschr Frage ausrollen und die Genrütder im Susterst-n Norden Deutschlands ausS Neue ausregen. Mit diesem Anirage wird der Reichstag nicht viel Umstände macken. Schade, vast er einen zweiten VcrbandlungStag an den Antrag des JranzöSlingS .stablö verschwendete, gewisse in Ellah - Lothringen noch geltende Ausnahme»Bestimmungen auszuheben. Der kaiserliche Statthalter in den neuen ReichSlanverr kann eben zur Zeit den segrnannten Diktatur-Paragraphen noch nickt entbebrrn, der ihn er mächtigt, autreizende Blätter zu unterdrücken. Herr Kablä füllte den RcichSlagSsaal mit tbeilS berzbeweglichen, tbeilS rmphatrichen Klagen über die Folgen dieses Ausnahmezustandes. Zwar erhielt er sür Aus drücke, wie: „der in Elsab-Lothringen herrschende Belage, ungSzufiand sei der die Gesetze und dieReligion rbrrnbrnBevölkerunggegenüder eine bimmelschreieizde Ungerechtigkeit", den DrdnimgSrus des P^Lst- denten-, aber das wird diesen französischen Agitator nicht stören. Herr Kablö kann es nickt vergessen, dass er 1871 Mitglied der fran zösisch'» Ralionälveriammimrg in Bordeaux war, daß der Statt- hatter v Manteufiel leine drutschsetndlichr Zeitung unterdrückte und duick Verbot der von ihm geleiteten französischen Verflch rungS- gcsellschast seinen französischen Hetzereien einen Riegel vorschob Letztere Maßregel ist vom Reichsgericht Leipzig als durchaus recht lich begründet erklärt worden; zwar dal daS Verbot nicht weniger als 500,000 bisher von französischen Gesellschaften abgeschlossene Versickerungen aller Art hinfällig gemacht, aber rß war nur ein Gebot der Lrlbsterhaltung — denn dir Feuer-, Hagel- und andere Versicherungsagenten waren al« eben so viele politische Agenten Frankr»ichS wühlerisch in Eliab-Lotbrlngen tbätig An ihre Stelle sind deutsche Gesellschaften getreten. Daß ln den ReickSlanden trotz aller Maßregelung landesverrätbrrischrr Zeitungen rin freies Wort möglich, erkennen selbst Franzosen an- Wenn daS Unglück 1870,71 das linke Rhrinuser französisch gemacht hätte, mit welch' eisernem Drucke würde die Faust der Franzosen aus dem Lande lasten l Ein deutscher ReichStagSadgeordnrter, »Dollfuß, hat eS fertig gebracht „von verstiMm Annexionen" zu sprechen! Ein anderer, der Thierarzt An toine in Metz, das Haupt der Jranzosenpaitet in den Reichslanden, erdrristet sich, in einem Briefe an den Statthalter von der „Re vanche" zu reden Die Aushebung der ReickSlande durch franzö sische und heimische Agitatoren ist unaufhörlich, sie wird täglich heftiger; sditdem daS politische Bündnlß zwischen Frankreich und Deutschland zu Stande gekommen, verdoppeln sene Agitatoren ihren Eiter, da sie die Hoffnung»toflgkeit ihres Beginnen- erkennen —, sie möchten die Wunde offen halten- Dadurch bewirken sie, daß dir Bevölkerung nicht zur Ruhe gelangt, sich nicht ein« mit Deutschland fühlt und die Zusammengehörigkeit mit dem ReichSkörper verschmäht Und da« sollen wir dulden r Diesem System der Feindschaft gegen über kann Deutschland nickst auf scharfe Abwebrmaßregrln ver icksten. Feder gute Deutsche wird da dem kaiserlichen Statthalter verpflich ten. wenn er die Zügel straff anzieht Für die Stimmung, welche die Nation der Frage der GetreidezoN-Erhöliung entgegenbringt, ist eS ungemrln bezeichnend, daß der soeben in Berlin versammelt gewesene deutsche HandelStag nickst gewagt bot, hiergegen Front zu macke». Di« beiden zur Leiickstrrnattung über di« Getreidezölle bestimmten R.ferenten ließen sich entschuldigen; der Präsident setzte den Gegenstand ganz von der Tagesordnung ab und mußte von einem Nürnberger Freihändler den Vorwurf der F^gheit anböien. Dm sstddeutfchen Getreide» luden ist eS freilich nicht zu verargen, wenn sie ihren Asm nickst bemeiflm» können, daß da» mächtige Organ deS deutschen HandelS- tage« leim Hebeltraft gegen die GetrcideMe versagt Der Handel«- tag hat sich fern«, wie zu erwarten, für dte Solonialpolitit au»' gesprochen und eS ist auch nicht auffällig, daß er sich gegen die vrozrnluale BSrsensteurr erklärte. Er kam damit allerdings zu spät Fast glrichzeitig hatte sich der brtr. Ausschuß deS Reichstage- für eine prozentuale Besteuerung der Börsengeichälte entschieden. Tamil ist der Boden gewonnen, daß ein ergiebige- Börsensteuergesetz zu Stande kommt. ES gereicht zu patriotischer Gcnugtkuung. daß die Dresdner Handels- und Gewerbekammer ihren Vertreter dabin beauftragt hatte, sür die prozentuale Besteuerung der Börsen geschäfte einzuiretcn. Dieser Vorgang bezeugt, daß sich die DleSUicr Handelskammer bei der Berathung der die HandelSwelt intrieisirenden Fragen vom GerechligkeitSgetübl und einer vor- urtlie-l-sreien. erleuchteten Gesinnung leiten läßt. Zu den Anträgen über die Arbetterlckotzgesetzgebung, welche seitens der beiden tonleroativen Jraklionen tbeilS ickon vorgelegt. tbeilS annekündigt wurden ist jetzt auch derjenige Antrag getrele», den daS Eentlui» liiersür in Aussicht gestellt hatte. Va:er dieses umfassenden ArveiterschutzgesetzeS ist der rühmlichst bekannte katho lische Kaplan und Sozialresormer Fian; Hitze, Generalsekretär deS Verband- katkoliicher Jntustrieller und Arüeitersreunde: „Arbriter- wohl". Ties« würdige Geistliche Hot sich in den Rkriiüanden einen gefeierten, hochverehrten Namen durch seine arbeitersreundticken Be strebungen und Schriften gen,acht ; aus seine direkte Veranlassung bin sind in Müncken-Gladbach in einer Reihe industrieller Etablis sements Einrichtungen und Veranstaltungen ins Leben gerufen wor den. die sich treulich bewähren, den Arbeitern einen verständig ab gemessenen Anthcil an der GeschästSleitung und dem Erlrage des unternehmen- sichern. eine sehr hohe Blütur dieser Etablissements und zugleich ein» Hebung der betbeitigten Arbeiter in geistige-, sittlicher und materieller Richtung kerbeigesührt haben. daß leibe — Fabriken wie Arbeiter - als Elite und Musi« weithin leuchten. Die praktischen Eisabrungen, die dieser Menschenfreund hierbei ge sammelt, ließen ihn alS den Geeignetsten erscheinen, um ein Scbntz- nesetz auözuarbeiten, bas sich aus die Regelung der SonntagSarbeit. den Maximalarbeilslag und dir Kinder- „nd Frauenarbeit in den Fabriken erstreckt. Hingegen halten merkwürdigcrweiie die Sozial demokraten mit ihrem monatelang angekündigien Arbriterickmtz- geietze zurück Man erfährt nur einzelne Bruchstücke. Zum größten Tl'eil decken sich diele mit de» rntiprechcndkn Anträgen der Konser vativen und deS CentrumS^ nur einzelne sind origineller Natur. So heißt eS. fordern die Sozialdemokraten. di« Er-icktung eines befände'en Arbeitermlnlsteriums und eine-Ardeiterparlaments, daS al- Vertretung der gciammten Arbeiterschaft Deutschlands berechtigt sein soll, Beiculüffe zu fassen. Wie ein solches neben den, Voll- Parlamente Deutschlands sott Platz finden können, ob Sonder- Parlamente der Handwerker, Kausleute, Landwirtbc, D ainten und anderer ebenso beiccktigt« Erwerszwerge zugclassen werden sollen, ist rinstweilin Geh«m»iß d« Sozialdcmotraicn. Etwa- durch sichtiger ist die Forderung eine- besonderen ArbeiterministenuinS. Soll sür den Ebes der deutschen Sozialdemokratie ein eigener Ministersessel get aut und tür den sozialdemokratischen Genrralslab so und so viel GelieimrathSitellen geschaffen werken? Renette relezr«mme »er..Dre«»ner Ra»r." vom 29. Jan. Berlin. Reichstag. Die Berathung deS Antrags der clsaß-lvthring'schm Adgevronetm aus Aufhebung der Diktaturpara- graphen in der reichsländischen Verfassung wird fortgesetzt. Abg. v. Hammerstem (ko,,!.) spricht gegen den Antrag. Wenn demselben entsprochen werde, haue Niemand Vortbeil davon, als die französische Revanche. Wenn es heute dem deutschen Reiche gelungen ist. niit der Regierung der französischen Republik ein freundschaftliches Ber- hältniß anzubahnen. ko ist daS daraus zurückznsühren. daß die fran zösische Regierung «»gesehen, daß sie aus anderem Wege bessere Erfolge erzielen kann, als auf dem der Restanchepulitik. Werden durch Aushebung der Tiktaturparagraphen die Revancheleidenschaft«, entsesselt. so werde schließlich der Leiter der französischen Politik von drin jetzigen Wege abaedrängt werden. Tie Ansrechterhaltiina der Paragraphen liege im Interesse des europäischen Friedens. (Beifall). Abg. G»erber (El! ) vertheidigt de» Antrag. Er erklärt unter Heiter keit. er habe sich nach der gestrigen Rede des UnterstaatSsekretärS v. Puttkamer zu Hause vor dem Spiegel betrachtet, um zu sehen, wie denn eigentlich, ein Catilina au-schc. Die v. Puttkamer be hauptete Agitation sei nicht vorhanden. Der 88jährige Dollsuß. der früher für die Friedensliga geichwärmt. sei al« Gefahr für die öffentliche Ordnung bezeichnet worden. Dir Pwbestation sei von der Mehrzahl der Elsaß-Lothringer längst ausgcaebe». trotzdem würden sie durch die Diktatur schwer betroffen. Daß das Straf verfahren wegen Hochvermtks gegen Antoine eingestellt worden sei. beweise, daß dieser unschuldig wie em Kind sei. Lcuzmann (De mokrat) bemrwmcket den Antrag. DaS jetzige Berbältniß stehe im Widerspruch mit den Begriffen von einem Rechtsstaat. Er wolle nicht, daß Frankreich die Elsaß-Lothringer stets als die mißhandelten Söiine des Vaterlandes dmittlle. Man gewinne ein Volk nur durch frenndliche Behandlung, nicht durch Knutenhiebe. Tie Diktatur hindere die französischen Agitationen nicht. Böttcher (nntiona(liberal) bekämpft den Antrag. Der Diklaturpaeagraph sei nothwrndr lange eS noch eine Protestpartei und «ne Rtvanchrparkei in s Lothringen gebe. Dir Annexion sei nöthig gervrseu im In der Sicherheit des Reiches. Zorn v. Bnllach erklärt, die konstitü tionelle Entwickelung de» Landes mache die Beseitigung der Diktatur nökhig. Dir bestehende Unzufriedenheit sei aus den Rückgang des Wohlstandes Elsaß-Lothringens zurückznsührcit. Dir Sympathie für Deutschland sei ini Abnehmen. Schenk v. Stauffeiibera: Nicht daS GicherhritSbedürfniß. sondern die Eigenschast deS Elsaß als deutsche- Land war der ÄnnerionSgnmd. Es gehe nicht an, diese» Paragraph allem zu streichen, eS müsse eine Revision der ganzen Verfassung «folgen. Wenn ein solcher Antrag vom Elsaß-Lokh- rmgtscheit LandeSansschusse misaehe. werde der Reichstag nicht Nein sagen wollen. Windthorst: Maß-Lothringen dürfe nicht mimdtodt gemacht wnden. Die Regierung müsse begreifen, daß sie nur durch Gerechtigkeit herrschen könne, und die Elsaß-Lothringer müßten mit d« THatsache rechnen, daß sie »um deutschen Reich gehören. Schließ lich wird der Antrag mit Rücksicht am die Slauffenberg schc Er klärung zurückgezogen. Morgen wird die Interpellation üb« die Gothaer Grundneditbauk gestellt werden und üb« die Ausdehnung der Unfallversicherung bemthen. London. Di« Königin ernannte den Oberst Stewart zmn Gcn«olmajor und lich dessen Truppen durch den General Woiscley ihre Befriedigung und rhren Dank auSfprechev. London. Di« „St. Fame« Gazette" berichtet : Noch An gaben «inr< Agenten des Fenier-Häuptling- Roffa aus Boulognc warm dt« jüngst«» London« Exploflonr« nur Vorläufer viel" schrecklicherer Attentate Kvnitig sollen nicht mehr isolirte Attentate Vorkommen. Die Dnna i itardS verfügen jetzt Uber sehr reichlickc FonlS und erhielten überdies von einem der eifrigsten Fenier in Philadelphia «in Legat von 200,>XX) Dollars. Fhr Hauptguarlier in Eurooa sei bald in Antwerpen. Havre, Boulogne, verwiegend aber in Paris. DaS am Sonnabend in London verwendete Tmiamit sei durch weibliche Agenten in kleinsten Quantitäten auS Frankreick nach London gebrach' und dort zuiammcngesügt worden. Gegenwärtig veützen die LlinamitardS genug Dynamit, um halb London in Asche zu legen. Tic Berliner Börse zeigte eine ziemlich matte Tendenz. Angebot übcnvog und Könne wichen. Ten Anlaß gaben die schlechten Wiener Nvtirungen, welche durch Gerüchte von einer geplanten Emkührnng einer Börsensteuer in Oesterreich begründet wurden. Hier dauert die Verstimmung, welche durch den gestrigen Beschluß der Böriensterier-Kommiision des Reichstages veranlaßt wurde, fort. Auch die Interpellation Hainmcrstein's über die Gothaer Grnnd- sreditbank wirkte verstimmend. Der (Schluß Machte eine kleine Befestigung infolge der Heravictzung des Londoner Baiikdislonts von 5 aus 4 Prvz. Spekulative Banken hielten sich auf niedrigem Niveau. Eisenbahnen waren vernachlässigt und vorwiegend schwächer, ebenso Bergwerke, Renten meist behanptef, nur Serben 1'^ Pcoz. niedriger. h)m Kassaverkehr überwoge» Abichwächungcn, Industriell waren wenig beachtet, öslerreichstche Prioritäten etwas matter. Deutsche Fonds fest, Gothaer Grundtredit-Psandbricfe schwächer, j ktzron«!«!» ». M.. es. Januar, »rei»' M-I,. Siaarroahn LSI. Lombarde»! —. «Oer Looik —. pellnr. Silbtrrrnte —. va»>«rre»ic —. Ball-irr —. > vrllerr. «laidrrnie —. «»/« Ung. giolbrnut Sv.vr. 17rr Rutirn —. i-Orr Nuiira —. ! ». vrtinianlilhe —. Nrurslr Ungar, »oldanl. —. 3. OrienranicNik —. Uagar. ! P-otnr. —. Lttcanio 2v-,co. «avraer «?,««. «oUb.«B. —. Sridru —. Fed. Wien. 20 Januar. ilndU soo.oo. SlaalSbalm SOL.La. Louibarden rrL.ro. l Norduieiib. r?2.La. Marknoien S!>,'!7. Ung. Si-dil Sl.'.7,. Eibcibalgrst. 2». Januar. Lchini. Ueuu 7S87. Vniridk UK.9L. Jlalrenrr -»7.S0. klaalidahn 02!.7L. Lombarden 3I2.L0. d». Driorilülen —. >r«i>»lcr 227.00, veil- ! 0-ildrenlr Spanier 00,«2. O lomane» 027,00 Tadak-flrltcn —. gcfi. p««»»«, 22. Januar, Lärm, n Nhr >i» Litt,, lkonialr. !«2v,. I87-Irr Rulfeu W'/,. JtaUrncr 2K. Lombarde» 12-Tnrfku 7--1",o tun». 2>mc>lk. 121-,. 1"-, Unzar. Golbreule 72 ,. Oeslerr. Ävi»re»«e 87. Prrnvssilik üuusoiS IUI- ,. ckk»»«er VS' ,. Lttomanbunk 13» ,. Sucz Acneu 73-/«. — SNmmnng: Fest, — «Vetter: Mild. «tettlu. 22. Januar, Rachm. I Ubr. (Betreidemarkt.f Weizen »ntierimdrrt, tar» 1LL-IK2. »r. A»rU Mal IKK 0», »r. Mai-J»»i IK2,vd. Royo-ir imv-reuorrt, Ivr« 133-138. Pr. April-Mai 113.LY, Pr. Mai-Juni —. 2i-!bi-> ui.vrraiidcrt, Ii»> »r. Januar LS.»,, »r. «pril-Mat LI.ü». «pirtta» stau. l»c» 12,w. pr. L»rIl«Ma» 13,22. Juni-Juli 1S.10. Peiroleuw Ipro 8,U>. v-e«1»«. 22. Jannir, Nachm, «cdrrrklbcmarkt.t Lp-ritui pr. ISO Lltrr 10 «rar. »r. Aprii-Ma- 13,L0, pr. Juni-Jul, 11..'»'. pr. J»Ii-A»»u>'i 3.-.L0. Weizcn Pr. Januar IK2.20. Roggra Pr. «Pril-Mai I10.00, Pr. Mai-Jmit l13.0<>, Pr. J»»t Juli >11,02, Niiböl vr. Januar L2,L», Pr. APril-Mai Ü2.V0, Pr. Mai-Juui L2^>2. Zink rupig. — H,auioc»cr. Lokales nnd Skchstkche». — Die gestern abgehaltene, sog. „ B e rg kell eri a. gd ", an 3 der Se. Mai. König Albert und Se. Kgt. Hob- Prinz Georg mit Z 14 Kavalieren, unter denen wir die Herren Generäle v. Earlowitz « und v. Rndorff, Excell., Oberst v. Minckwitz, Rittmeister v. Earlowitz- 8^ Hartitzsch bemerkten, wurde von Herrn Obersor-sttneift'". Nirli.rg ge- . leitet. Die Jagd, dir 9 r.'hc ihren Anfang vom Bergkettec arrs nghlll. zerfiel in 7 Treiben, Räcknitz, Strehlen, und die neuen Großen Garten-Anlagen inbegriffen. Die Witterung war in Folge des plötzlich eingetretenen Tyauwcttcrs keine besonders günstige, der Boden sehr aufgeweicht, wofür die -Unterthauen" der hohen und höchst«, Herrschaften nnv die zahlreich erlegten „Lampen" beredtes Zengniß ablegten. Gegen '/»l2 Uhr ward das Frühstück in der Kgl. Billa zu Strehlen eingenommen und '/-I Uhr begann der Sport in den sehr gut gepflegten Revieren von Neuem. Vierzig stramme Grenadlere waren zu Treibern auserkoren worden. Sc. Maj. der König »nd Se. Kat Hoh. Prinz Georg, die allein vo» Jagdhunden begleitet waren, schossen mit den stets eigenhändig geladenen Jagd gewehren in gewohnter sich«« Wesse, keinen der bald »innrer, bald ängstlich ipnngende» Langohre verfehlend. Tie Schaar der Schau lustigen, die o»t den Herren Schützen recht störend in den Weg tritt, war gestern eine geringe und die biederen Bewohner von Strehlen hatten zum großen Thcile keine Ahnung, doß der kleine Zug, der zu Fuß durch ihr Tors wandcrte, so hohe Gäste enthielt. Das Gesamml- crgebniß der Jagd, das in die bekannte Wildpretliandlnng von C. Müll«, IohanneSstraßc 17 wanderte, bestand aus: 375 Hasen, von denen Se. Maj. ver König Albert 72 und Se. Kgl. .Hoh. Prinz Georg 67 Stück erlegte. Die Jagd war uni 5 Nhr zu Ende. — Vorgestern Nackmittag beehrte Ihre Maj. die KönigIn in LeivZig noch daS GeschäitSdauS der Firma Gebiüder Felix (Roßvlah), daS Asyl kür Obdachlose, del Vecckno's Kunstausstellung/ und in den Abendstunden die böliere Fach- uno meiblicde Gewerbe schule der Frau Auguste Busch an der Harkortstraße m>t Besuchen. Sodann natim Flirr Majestät den Thee bei der Frau General leutnant v. Monitzö, Excellenz ein. fuhr von va direct nach dem Dresdner Batmboir und reiste lO Ubr 10 Min. mit dem sahrplan- mäßigen Courierzuge wieder nach Dresden. — Die nächste Wecke wird am Kgl. Hofe sehr still verlaufen: eS M die Sterbewoche d« Prinzessin Georg. Auf dem kunstvollen Sarkovbag. der vom Sterbetage an die sterolickc Hülle der theuren Verklärten nmschließen wird, sott auch die silberne Krone Platz fin den. welche die Königin Viktoria von England ursprünglich für die im vorigen Inine zu feiernde silberne Hochzeit bestimmt batte und die hier eingetrofirn war. Wegen der Sterbewoche ist der zweite SubskriptionSboll vom Sonnabend aus den nächsten Montag ver legt worden. ES ist daS erste Mal. daß ein Eodskriptionsball nicht an einem Sonnabende al>gehalten wird. — Dem „Pirn. Anz." entnehmen wir folgende Mitthcilung: Am lausenden Fahre werden es 50 Jahre, daß mehreren erlauchten Mitgliedern unseres Königshauses am Fuße der Festung Königstein große Gesadr für Gesundheit und Leben drohte Der auiregende Dortast war folgender: König Friedrich August batte am 28. September 1885 in Begleitung eines Koben au'- wärtrgen Gaste- die Festung Königstcin besucht. Bet der Rückkehr bestiegen dir hoben Herrschaften di« oben bei den ersten Wacht posten am HolzbosSptateml darrenden Wagen. Der König fubr in den, ersten, im zweiten der Prinz (und nachmalige König) Johann mit dem damals 7jäbrtgen Prinzen Albert (unieiem jetzigen König) und dessen Srsseber Wirkt. Ged. Natk vr. v. Langem,. Den noch ganz neuen Wagen de- damaligen Prinzen Jolrann fuhr der Postillon Jolmnn Strobback ans Pirna mit eln paar iiuigen feurigen Psrrden. Bekanntlich gebt eS nun von dem bezeichncten Einstrigeplatz sehr jäh den Berg herab und auch der leichteste Wagen übt selbst der der schärfste» Einh.nmrnng tmmerktn einen starken Druck aus Wiedrrbalte und Gespann auS. Kaum ist nun der Wagen deS Prinzen Johann eine Strecke den Abhang herunter, so bricht
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