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vermischte». * Am zweiten Bechantzlungstage im Oldenburg-, Prozeß wegen Beleidigung veS oldenburgilchen Justiz-und. KaltuSnunisterS Rubstrat eröffnet der Boisitzrnbe. Landgelichts- dirrktor Bödeker. die Sitzung mit folgenden Worirn: Ich fühle mich veranlaßt, mitzuteilen, daß sowohl ich al» auch der Eiste' Staatsanwalt Drohbriefe erhalten haben, in denen gedroht wird, wenn Birrmann verurteilt werden tollte, so werde man mi die Feilster einlchlagen und es wurden unS noch andere unangenehme Dinge passieren. (Bewegung.) ZeugrLandaerichtSrat Meyer-Holtgreve bekundet: Er bade erst, als der derrrssende Artikel im .Residenz, doien' erschienen sei. gehört, daß Minister Rubstiat einen verstor- denrn ObrrtandesgerlchiSrat elnnial im Zivilkasino.Oderlchas vom Lberlandrsgericht" genannt habe. Der folgende Zeuge, Land-! grrichiediiektor Niemöllcr, ürißert sich in derielben Weise. Zeuge > r.ber>,i»desgerlchtsiat Burlage bekundet: A»S eigener Wissenschaft ist mir nicht bekannt, den Ausdruck „Oberuhai vom Oberlanvcs- gericht". ehe der betreffende Artikel lm .Reswenzboten" erlchien. gehört zu habe». Herr Brauercidirrklor Franz Hoher sagte mir allerdings: ihm sei erinnerlich, daß ein solcher Äusdiuck einma» aesalletl sei. Tadel siel mir ein, daß Herr La»dgerichkS,ai Nicdnhr. jetzt am Landgericht zu Lübeck, mir rrzkihlt hat: Ober- landeSgerlchisrat Tenge sei einmal un Kasino an euren Skattisch Iiernngctrkten, an dem der ,rtz ge Mliiistei Ruhstrat mit anderen spielte Da habe der Minister, um den OderlandesgcricktSrat .wegzuekeln". ..Oberichaf vom ObettandeSgettchi" geiagt. Es ist mir das ober io dunkcl in Erinneiung. daß ich Veianlnjsuug nahm, an Herrn LandgerichtSrat Niedubr zu schreiben und dielen um Auskunft zu bitte». Herr Landgrrichisrat Riebuhr hat mir meine Erinnerung br'iäligt. Da ich vermutete, es konnte eine Ladung des Herrn LandgrricktSiat Niedubr beanlragi ivercen, >o habe ich den Brief des Herrn LandgrrichtSrats mitgebrachl. Der Zeuge »killest den Briet. Ferner bemerkt der Zeuge: Es lel ihm cimner- lich. daß im Z>vilkas»ro viel gespielt wurde. — Veneid.ger Rcch'S- anwali Greving: Ist nicht im allgemeinen, auch vom Her,» Nebenkläger, dem Minister Ruhitrat. viel krltlsirii und gkichimvit warben, wobei Ausdrücke wie .Hornvieh" gefallen sind? Zeuge: DaS gebe ich zu. Verteidiger: Here Minine, Nulmra' ist etwas temperameulvoll. eine imoulswe Natur? — Zeuge: Meidiugs. Mniislcr Ruhslrat: Wie in alle» anderen Kreoen, so ist auch in dem »iisrigeil viel gcichimvst wordc» Ich war eine Zr,t lang in Berlin, da iit ebeninlls viel geschinivst worden. Be>teidige, Aecblscinwalt Dr. Sprenger: Dan» ist es doch wohl möglich, daß der Ansdlnck ..Hornochse" gefallen ist. das ist doch gewisse»,mß n ein burschikoser Ausdruck. Zeuge Oberlandesaerichtörak Bnrlage: DaS ist möglich. Kausniann Lohie rE Idenburg- hekiinüet: Ich biii sisjzwr der Landwehr und habe inehriach a» den im Zivrckasino slattgesundcnen Lifizter-Liebesmahlen teilgenonime». Zu meuicni Ledwe'en habe ich gehört, daß von den lungeren Herren dott sehr viel gespielt wurde Ich habe in meiner Eigenichasl als äNencr OiHzicr es nicht gediildet, daß Ossiziere r» Umtolin spic.cn. Vor sitzender: Habe» Sie dem Heirn Minister Dar cnen gegeben ? .^c»ge: Ja. «Bewegung im Zuhörerraui»., Ve.terd ger Nechls- aiilvait Tr. Sprenger: Geschah das mehrfach? Zeuge: Rein, mir ein einziges Mai. Verteidiger: Wie hoch heiles »ch aas Da,leben? Zengc Aus 1500 Mk. El'ier SiaaiSanwait: Ist dic>e Dur ehens- oiigelcgenheit nicht in dislieter Weise geschehen? Zeuge: Jawohl Minllicr R»l>itrat: Ich will noch bemerken, daß diese Angelegen heit Ende 188!), also vor It Jahren; gcichehe» ,s:. Ter folgende Zeuge. Rcserendar Dborade. Hisfsbeamtcr des Stadtniagislrats zu Lldcnbnrg. bekundet: Er habe schon als Lindem im hiesigen Zwilkesino gespielt »nd 1803 von Kollegen gehört: Der jetzige Minister Nnnnrat habe den LberlanbesgeiichiSiNt Tenge „Svcc- schas vom Lberlandcsgericht" genannt. Proscsior Dencker bade ibni einmal erzählt: Minister Rnhilrnt habe, wenn die lliewrendaie Silbe,geld als Einsatz gaben, dasselbe verächtiich an' dre Erde ge- worien. Veilridiger Rechisanwalk Dc. Sprenge,: Tann habe ich noch eine» Aiikrag zu stelle». Nebenkläger Minister Rnhstrat: Ich will das >a nicht absolut beiireiie». Es iit selbtiveritäirdlich teils Siibergclb. teils Golo eiiigeietzt ivoiden. Wenn >ch nun die Bank haue, bann Habe ich »ach beendetem Spiel das dem Bank halter zunelirnde Silbergeld bisweilen rmt den Worten : ..No»r >v -.mremi" zur Erde geworfen. Vorsitzender: ES ist wobl üblich, das dem Bankhalter zuslehcndc Silbctgeld dem Kellner zu gebe» ? Minister Bnlistral: ilticht alles Lilbrrgeld, bisweoc» ist bas e»ne habe Summe. Landgerichts,al Harlong bekundrr als Zeuge: Er habe auch von dem Braneieidirelior Hvner einmal im Eisenbahn wagen gehört. daß Minister Rubnrai den LberlanbesgerichtSrnt Tenge ..Sberirbcis vom Sbcrlandrsgericht" gcnaiint habe. Ter .Herr Ertze StaaiSnnwalt Rlk'ebietcr iei dabei zugegen gcwe en. Vetteidiger Rechtsanwalt Dr. Svrenger: Ich stelle an den Erste» Staatsanwalt die Frage, weshalb er dielen Ent atziingSbrwei? nicht rur Stelle geichant hat? Erster SiaatSanwait Rie,eb,c!er: Ich siilile Mich nicht veranlaßt, hierauf z» anrivortcn. Vorsitzen der: Herr RechtSanwalt. Sie find nicht beiechiigk. an den Herrn Ersten Staatsanwalt eine Frage zu stellen. Vetteidiger RcchiS anwa.lt Tr. Svrenger: Ich wäre aber berechtigt, zu beantragen, den.Herrn Elite» >Ltnatsanwnit als Zeuge,, zn vernehmen Ich w,ll redoch davon Abstand nehmen, da ich nicht gern eine Ver tagung oer Verhandlung herbeisövro» mochte. Ich will mir aber die Bemerk,ing erlaube», baß es zu den Pflichten eines Staats anwalts gebürt, oucy die ihm bekannt gewordenen Entlast»»»? beweve zur Stelle z» schassen. Es gelangen daraus mehrere Br eie zur Beilcsttiig. die der Angeklagte Tr. Ries gestänvlich unter oem Piendviihm „I. G. Ingenieur" an den Angeklagten Bicrmann gerichtet hat. In dieien ivricht der Briehchrc der seinen Dank und Anerkennung aus. daß er den Mut habe, die Mißstände m Llden- duig au'zndecken. Zeuge Zahnarzt Äolnrain: Er lei e,n guter Ficund des Angeklagten Dr. Ries, er lennc ihn schon »eit 18 Jghien. Tr. RieS habe seine Eltern und Gcichwiiiei stets nach besten Krätzen unterstützt und niit einer seltenen Liebe an seinen Elter» und Geschwistern gehangen. Der Vater iei infolge langer Krank heit und seiner zahlreichen Familie in schlechte» Vcrmoaensoerticiit- niil'en gewesen. Dr. RieS habe .3000 Mk. aut einmal für seinen Barer und MO Mk kür seinen Bruder an Schulden bezahlt. Der Vater habe an Asthmo getitte». er konnir sich kaum im Belte leidst anirichtcn. Dr. Ries habe viele Rächte am Beile seines Baicrs gewacht und ihn in der sorgsamsten Welle gern.egt. Als Dr. RieS »ach Jever verletzt wurde, sei nn Eltcrnhattie großer Jammer gewesen. Die alte Mutter habe a»-gernscn: .ES ln em- sach schandbar, daß man einen io guten Sohn von den Elter» entfernt." Dr. Ries selbst war sehr niedergeschlagen und bade dir Beisetzung als Strafversetzung empfunden Tr. Ries habe sich auch sofort in Kiel und Königsberg N.-M. um eine Anstellung beworben. — Inzwischen ist von dem die Nnterluchring rührende» Amtsrichter der Beseht eingeirossen: den Angellagken Biennan» zwecks Antritts der bereits rechtskräftig gewordenen S,ra>e von 6 Monaten Gefängnis wegen Bcleidigung oeS Landrichters Haakc iokort in Haft zu nehmen. Ter Angeklagte Blcimaiin wird in Hait genommen. — Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Sprenger: Ich bin leider genötigt, den Antrag zn stellen. Herrn LcindacirchlS- rat Riebuhr als Zeugen zu vernehmen. Ich will Herrn Land gerickisrat Riebuhr tragen, ob er den Ausdruck .Ober »Wat vo.» LberlandeSgericht" leibst gehört hat. eoeiik. von wem ihm diese Erzählung berichtet worden ist und ob ihm das Vorkommnis als eigenes Erlebnis erzählt worden ist. Der Antrag wäre nur adzu- lehnen. wenn der Gerichtshof der Ansicht ist, der Wahiheitsb.weis kl in die'tin Punkte gerührt Nach iängkre» Auseinandersetzungen zwilchen dem Ersten Staatsanwalt und den Verteidiger» zieht sich der Gerichtshof zur Beratung zurück Rach sehr langer Beratung des Ge, tchlshoses verkündet der Vorsitzende: Der Gerichislwr ist der Ansicht, daß der Antrag auf Ladung des Herrn Landgcttchis- rcns Niedubr nicht abzulehncn ist. Der Gerichtshof hat daher de. schlossen: Herrn LandgerichtSrat Nicbuhr als Zeugen zu labe». Da die Ladung aber nicht so schnell ausznführe» ist. so hak der Gerichtshof beschlossen, die Verhandlung auf Montag, vormittags 10 Uhr. zu vertagen Nach nochmaliger sehr langer Beratung des Gerichtshofes über die Anträge ans weitere Zeugcnvcrnchmuiige» nimmt das Wort der Verteidiger Rechtsanwalt Greving: Jcd habe eine Erklärung adzrigeben: Ich erkläre in meinem und auch im Namen des Dr. Ries daß die sogenannte .Eberschas'-Beinerkung. wenn überhaupt gefallen, nicht in der Absicht geschehen ist, um den OberlnndesgcrichtSrat Tenge zu verletzen. Ferner erklären wir: Wir haben aus der Verhandlung die Ueberzrugung gewonnen, daß der Minister seine Teilnahme an de, Tonnen- und Bakenichau selbst bezahlt hat. Der Minister erklärt darauf, daß er nninnehr den Strasantraa bezüglich Vierer beiden Punkte zurückziehe. — Die gestellten Anträge erledigen sich nunmehr. ** DieFlucht des zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilten ehemaligen Fabrikanten und LandwehroisizterS Bauer in Köln lieht weitere Kreise, da ein von langer oand vorbereitetes Ent-. Lirmes-XaSos (gesetzlich geschütztes Warenzeichen) das Pfund 1 1^ 2D Pf. Ich will mit dimer Kassecmllchnng den Beweis liefern, daß nicht der niedrige Preis, sondern die hohe A u S g i e b i cr I c i l dm, Katz'ec billig u.-icbt. Rur durch meine A»jährige Beichciitignng mit diesem einzigen Artikel und durch mein stetes Streben, dc» Eriraktgehalt des RöiikassccS zur höchsten Entwicklung zu bringen, ist cs mir gelungen, diele Vorzugsmarke zulamniciiznilellen. Ich sreuc mich, in den Handel zu bringen. lVlsx - lrnxiyrvi, AilskSkl Me.um »-U lilll. llll. IZll ?O A Lcrdengeichäsle Prager Straße 58 WniieuhcyrSstrcrße lVrktoricchcms) Seeilrnße 13 König Johann-Straße 21 Prllmtzer Ltraße Skl,c,cnci Straße 14 Fallenitraße 7 Psvienhauer Straße 4» Große Piaucnsche Straße I; Xv08ta«It: Hanvltzraße t Banzzner Straße 31 Koiug- biücker Straße 41 Leipziger Ltraße 42. Liadt Bremen HINK«« itr : Schillerplatz. nn der Bracke; ^Iivluoltr: Langestraße 23, vis ILöniglicliS «onoi»I<IIvoIitioii äer 8taats-L1«en. lravnvn Irrrt uns zetrt auch äas aileinixs Hecht trdcrtraxsu, aus sämtlichen NnlinNöf,-,, im Känissreich Lachsen Illa-ate au-cuiränxen. Interessenten kür rririiunr-svoUe keßlams offerieren wir somit nickt nnr äen Llalcat-^ushavp- in sämt lichen Oresclner Vorortrur-en. sonäern auc!» sias .Inlintnsen vo» l^Ial^ate» n»s nklen 8»oli8i8« Iivn irndullüron. )Ian verlange Lrospvßt oäer Vsr- trelvrhesucd. Lnristanstalt O» esckoo, Vla^Iiiittev 8tv»88v LOV. — Tsl. I, 2714 8 Lebf. ^nnkolcll Wsisenltsussir. !8 üitlllillttllL stauptslrasse 38 Wä VkrLsul von Slssk- Mü Vertp3p!6rell. * Limadille voll keläerll rvr Verr!ll8llll§. MU" rrivsttre8ore (emrelll vermietdar) imier eiZeneD Ver80dw88 äer Meier. P. p. Unserer vcrehrlichen Kundschaft, Gönnern und Freunden zur gefl. Kenntnisnahme, daß wir, vielseitigen Wünschen Fvlge leistend, unser Rizzibran nicht mehr in der bisherigen ticfdnnklen. undurch sichtigen Färbung, sondern jetzt mittetdunkel durchscheinend znm Versand bringen. Die bekannte Voümnndigkcit und Wohsbckvmmlichkcit unseres von ärztlichen Autoritäten wiederholt empfohlenen Rizzibräus gewinnt dadurch bedeutend, und ist unser Gebräu, mit 18"/g Stammwürze cingebrant, das anerkannt vorzüglichste Kuliiibacher Bier der Gegenwart. Nachdem im Laufe der letzten drei Jahre sich die Geschmacksrichtung des p. t. 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