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A luitruwsnl», Lar 0rx«1 ^ ^ LM Lt»nlil k»tvn vin6, VNK e» «Lv. 5 ^lliünixv Vortrotuvg « klsno-V« rkullk uncj A V vrlt H. , »1««; ^wÄ^rso.rr-1-xr^ SkUlwiUW L SL»w, KV-Mrxße 17. »«««»«!«« ^«8EÄÄ8t>)k>^8r>^«8kM.Zk SllUuu 8okLäItvll, ^n» Sv« 4V. Lersen-Lronlsnelitsr, ?6tro1suml3.inxön. er«-in« SarLNon L vr« ii»v K röMto« ßinnor Hro°,1ai>8, a»ipüvl>lt ru tzstrhrifprowon iiii ^ .iünralna», Itiv-tar r» 1—4 t'viistter MSMvck. rn ü-irnproisan U «iia Vai-llinon-pstbrlie von »7,1. I»«»«!« au» Husrbaob i. Voigtl. jO ^ Vni-Kauf: vresäon, >Vsi»«nksu8»te. 25,1. Kau»« »I. Vlotona-Lalon». Hvüisk., Vrosüvll, Mma.rkt, emxüelüt ^ V«pL88vri«-D>»iLiiL»«1n»^ MvLer»V Z lüorLU erkoräsrliekLk U3.tsri3.lien. Nr. 239. 31. Ighrs»,. Luslagk: 42,000 Srpl. Witter»»»» - Auststistte« für »ru >6. Sept. Nordwind vo» nilttierer Stärke dei starker Bewölk»»», wit »eit- und stcUciiuiriicn S!iedcrsäilä»c». iialicr. LLn- »err Hortdauer de« herrschenden Wiilernna-.rusiandco waUrschrinlich. Dresden. j^<>. Llrzurerstag,1i;.Leptbr. Abor^rrerr^enl. Die geehrten auswärtigen Leser -er „Dresdner Nach, richten" (mit humoristischem Beiblatt) bitten wir das DollneuieilL für -as vierte Omtlil 188ti baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden könne». Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Gesterrcich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition sind Bringerlohn) 2 Mark 50 HU. vierteljährlich, bei den Aaiserl. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 Af., in der Gesterrcichisch - Ungarischen Ulonarchic 2 Hulden 29 Kreuzer ercl. Kgiozuschlag. Kpe-iLion -er LrcMer Allchrilyten". VerantwvrtlILrr Redokicur sür Politisches vr. Emtl Bieren tu Dresden. Nachdem die hochdramatische Episode des Fürsten Alexander vorüber ist, läßt auch die nervöse Spannung, in welche Europa wochenlang durch die sich überstürzenden Ereignisse versetzt worden war, etwas nach. Ten heftigen Thatsachen folgten die stilleren Unterhandlungen: die Diplomaten bereiten heimlich neue Ereig nisse vor. Eine kleine Abschwächung der russischen Sicgerstellung scheint eingetreten zu sein. So hoihoi! im Sturmschritt kann sich Russland Bulgariens doch nicht bemächtigen, als cs erst den An schein hatte. Einmal sind die Bulgaren, die ihr Alexander gelehrt hat zu siegen und unabhängig zu sein, keineswegs gewillt, abzu danken: sodann sängt Rußland an, mit dem Mißtrauen Oesterreichs zu rechnen. Oesterreich-Ungarn will nicht recht einsehcn. daß der Drcikaijerbund nur zu dem Zweck abgeschlossen sei, dem einen der Verbündeten thun zu lassen. waS ihm beliebt, während die beiden anderen gelassen zuzusehen haben. Das Mißbehagen Europas über einen Frieden, der nur vo» Rußlands Gnade abhängt. ist auch ein Faktor, dm Rußland bei seinen ferneren Schritten nicht ganz über sehen darf. Daher schreibt sich die ausfällige Meldung, daß Ruß land nicht selbstständig, nach Laune und Belieben, in Bulgarien Vorgehen wolle, sondern daß die drei Kaisermöchtc sich über das, WaS mit und in Bulgarien zu geschehen habe, nunmehr verständigt hätten. Ein ganzer Schwarm von Friedenstauben stiegt in Peters burg auf! Es wäre wirklich ein erfreulicher Fortschritt, wenn Ruß land sich bereit erklärt, die bulgarische Frage auf Grund des Bcr liner Vertrages zu regeln und der Bcrathung der europäischen Mächte zu unterbreiten. Das Einvernehmen der drei Kaiserhöfe ist die Vorbedingung für eine europäische Neuordnung der bul garischen Verhältnisse. Die als nahe bevorstehend angckündigte Anerkennung der Regentschaft in Costa durch mehrere Mächte, das Unterbleiben des russischen Widerspruchs gegen die Rcchrmäßigkeit jener Regentschaft, endlich der verhältnißmäßig milde Ton, in welchem der Zar sich gegenüber hervorragender Bulgaren über ihre Verhältnisse äußert — Alles Dies sind willkommene Anzeichen einer friedlicheren Wendung. Dahin schlägt auch ein, daß die Sendung des Fürsten Dolgorucki nach Bulgarien unterbleibt: schickt Rußland den General Kaulbarö, so giebt cs diesem einen versöhnlichen Auf trag. Er soll blos „moralische" Eroberungen machen. Hoffentlich macht er sie nicht mit unmoralischen Mitteln! Europa hat in der bulgarischen Katastrophe erfahren, daß die russische Politik das höchsteigene Werk des Zaren ist und daß ihm in dem jetzigen Selbst beherrsch« aller Reußen ein zweiter Zar Nicolaus gegenüber steht, ein Autokrat von zähem Charakter und grenzenlosem Stolze, ein Panslavist Kätkofssch« Gesinnung. Europa wird deshalb gut thun, Vorsicht und Wachsamkeit auch gegen ein Rußland, das sich so stellt, als wolle es mit sich reden lassen, nicht aufzugeben. Selbst verständlich werden aber alle friedenSbedürstigm Völker die ge mäßigtere Haltung Rußlands in der bulgarischen Frage willkommen heißen. Die Kaiscrniächte erkennen den Grundsatz stärkerer russischer Interessen in Bulgarien an; daraus ergeben sich Compromißlösungen in allen Einzclfragen. Nicht zu vergessen ist. daß die bulgarische Frage auch die egyp- tlsche wieder in den Vordergrund gerückt hat. Um England von Bulgarien sem zu halte», wirft ihm Rußland den egyptischen Knüppel zwischen die Beine. Auf Anstiften des russischen Bot schafters in Konstantinopel hat die Türkei bei der englischen Negie rung angefragt, wie es sich denn mit der Zurümiehuna ihrer Truppen ans Egypten verhalte, worauf Lord Iddesleigh geaniwortct haben soll, daß der Rückzug der englischen Truppen aus Egypten dort Anarchie verursachen würde, was, da die Pforte nicht im i sei, die Ordnung wiederhenustellc». einer anderen Macht Gelegenheit bieten würbe, Englands Stelle einzunehnien. DaS verletzt natürlich die Franzosen, die schon lange den Verlust ihres Ansehens m Egypten nut Verdruß beobachten. Besonders der jetzt als Gesandter Frankreichs in Berlin bestimmte Mr. Herbette gilt als ein Feind Englands, der gegen dessen Jcstsetzen im Nilthale sich immer ausarlehnt hat. Darnach hätte er auf seinem neuen Posten in Berlin vorzugsweise die Aufgabe, den Fürsten BISmarck sur die Interessen zu gewinnen, die Frankreich in Egypten wahr zunehmen habe. Eine naive Zumutbnna! In einer Zeit, da Frank reich eine geradezu anti-europaische Politik führt, da es noch nie so wie jetzt den allgemeinen Interessen so direkt zuwidcrhandelte, buhlt es um Deutschlands Sympathien wegen seiner Stellung im Pharaonenlande. Das ist eine lächerliche Sphinx! So sucht man denn von Petersburg, von Paris, von London auS die bulgarische Frage auSzubeuten. und der große Spender soll der Reichskanzler sein. Wenn aber diese und noch die anderen Alle beschenkt auS- gHen sollen, dann wird denn doch die «osten — die Türkei zahlen müssen. Der 18. deutsche Iuristentag hat. wie gemeldet, sich nicht dazu mißbrauchen lassen, einen Schlag gegen die Sckwurgerichtezu sichre», lieber die Nothwcndigkcir der Äelheiliguug des Bürgeclhnnis au der Rechtsprechung ist heute kein Wort mehr zu vertilge». Tic Wissenschait und Erfahrung sind darin einig, daß das Laicntluun seinen Authcil an der Rechtspflege haben muß. lieber den Uiniaag und die Art der Betheiliguug des Laienthums an der Rechts sprechung gehen freilich die llrkheilc weit auseinander, lluseiv deutsche Gerichtsverfassung hat s. Z. diese Betheiliguug allerdings aus die wunderlichsle Weise geregelt. Statt eines planvollen, einheit- liche» Baues kam. infolge des Schachers drr politischen Parteien im Reichstage, eine Gcrrchtsversassuug zu Stande, wie sie siylreicher und stylloser nicht gedacht werden konnte. Der Unterbau deutsch: Schöffengerichte mit einem Richter und zwei Laien, der Mittelbau mittelalterlich: ein Kollegium von sinn Richtern, der Oberbau endlich srauzösisch und englisch: eine Geschworeneubauk von zwölf Laien zur Entscheidung über die Schuldslage und daneben ein richterliches Trio zur Avurtheilung aus Grund des Spruches der Geschworenen, lind um die Maiinigsaltigkeit und die Widersprüche zu mehren: die Uriheilc der Strafkammern und Schwurgerichte durch Berufung nicht anscchtbar. für die llrtheilc der Schöffen gerichte nber Berufung in zwei Instanzen. Man nannte das ein Cvmpromiß, und nach der schlechten Seite hin kann es als ein Muster gelte». Wenn also nach 7>ährigem Bestehe» der Gerichts verfassung man an Reformen denkt, so kann dies Niemanden be fremden. Daß man gerade an die Beseitigung der Schwur gerichte dachte, war nicht so verwunderlich; hatte doch schon ein mal der Bundesrath einen Gesetzentwurf ausgearbcilet, der unter dem Namen „Halbirnng der Geschworenenbank" bekannt ist. Er wollte die Zahl der Geschworenen verringern und bezweckte eine Verstärkung des Einflnsses der Beruisrichter im Schwurgericht. Es war der erste, aber verunglückte Anlauf zur Beseitigung der Schwurgerichte. Jetzt fand sich auch eine lluterabtbeilung beim Jnristentngc zu Wiesbaden, welche folgende Beschlüsse faßte: .Der Juristentag spricht seine Ansicht dahin ans: 1) die Schöffengerichte haben sich im Allgemeinen in der Praxis bewährt; 2) die Schwurgerichte verdienen das ihnen thcilwcise geschenkte Ver trauen nicht; ff) als die geeignetste Form der Zuziehung des Laien elements in Straiiachcn erscheint das Schöffengericht." Diese Be schlüsse, zudem mit sehr geringer Mehrheit gefaßt, wurden dem Plenum desJuristentagcs unterbreitet. Hier wendete sich aber das Blatt. Es wurde nur der 1. Satz angenommen, der 2. aber abgelehnt und mit dein folgenden vertauscht: „Die dermalige Ein richtung des schwnrgcrichtlichcn Verfahrens ist der Reform dringend bedürftig": über den 3. Satz wurde gar nicht abgestimmt. Die Verdunklungen,tiefernster »nd erregter Stimmung, ge führt, waren erfüllt von dem Bewußtsein, daß es sich um eine der weittragendsten Entscheidungen deS Iurislentages handelte. Auf sein sachkundiges Urthcfl über die Beibehaltung oder Abschaffung einer drr besten politischen Errungenschaste» der Ration kam eben Alles an. Freuen wir uns deS getroffenen Entscheides. Es hatten sich die erlesensten und erfahrensten Juristen Deutschlands, allen voran der greise Oberlaudes-Gerichts-Präsideiit Knelme aus Celle und der Neichsanwalt Stenglein aus Leipzig, gerüstet, nm ihre reiche Erfahrung und die Antorilät ihrer Person für die Beibehaltung der Schwurgerichte in's Jcld zu führen. Ihnen zur Seite traten Gneist und IagueS-Wieu, Rnbo und Munckel. Ohcrlandrsgerichts-Nath Heidenheimer-Karlsruhe, und Oberlandcsgcrichtsrath Wiesand ans Dresden lirüher in Bautzeuß Durchschlagend sprachen Präsident Kuehnc und unser vortrefflicher sächsischer Landsmann. Erster« warnte Lavor, die Schwurgerichte anizugeben, bevor inan etwas Besseres an ihre Stelle setzen könne. Dr. Wiciand-Dresden äußerte sich dahin: „Ich habe viele Jahre in einem großen Schwurgcrichts- bezirkc als Präsident tungirt und kann sagen: es ist mir niemals vorgekommcn. daß die Geschworenen ein falsches Urtbeil abgegeben hätten. Wenn falsche Urtheiic Vorkommen, io haben die Fragestellung und Belehrung daran schuld. Tie Belehrung der Geschworenen seitens des Präsidenten muß kurz, klar und vor Allem nicht taug weilig sein. (Beifall.) Ich bedauere, daß nachdem das Gericlns- versnssuugSgeietz erst 7 Jahre besteht, diese Frage schon den deutschen Inristentag beschäftigt. Ich weiß, es exislirt eine Strömung, welche die Aushebung der Geschworenengerichte betreibt. Wenn nun diese Strömung zu suchen ist in de» reakiivnärslen Kreisen, so müssen wir als besonnene Männer doppelt vorsichtig sein." Ter Inristentag ok sich Reien Ausführungen an. Er erklärte: «wolle nicht, daß die Rechtsprechung nur von gelehrte» Richtern, also ausschließlich handwerksmäßig betrieben werde. Die Schwurgerichte, sind also gerettet, aber sie sind verbesserungsbedürftig. Dahin zählen wir z. B. eine Entlastung ihres Wirkungskreises, indem man gewisse Rente, etwa Meineide, Urkundenfälschungen, anderen Gerichten zu weist: der angewandte umständliche Apparat steht oft i» gar keinem Bcrhältniß zu der Geringfügigkeit des abzuurthcilcndcn Verbrechens. Fenier ließe sich gewiß der peinliche Mißstand, daß die Richter trotz abweichender eigener Meinung sich dem Urtheiic der Geschworenen über die Tbatsrage unterwerfen müssen, dadurch beseitigen, daß mau in bestimmten Grenzen dem Richter eine direkte Mitwirkung bei dem Verdikte über die Tbatsrage ciuräumt. Aber das Alles ändert nichts an drm Fundamente des Schwurgerichts, welches fest und sich« in der öffentlichen Meinung als ein weethvvllcs Gut der bürgerlichen Freiheit und Selbstbestimmung ruht. Renefte Telezramme ver „DresdnerNackir." vom 15. Sept. Berlin. Straßburger Pnbatnlcldimgeii besagen, daß sich der Kaiser vollständig wohl fühlt. Eine Vcsvrgmß ans dem Fern bleiben vom Manöver ist nicht berechtigt. — In der heutigen Ver sammlung des Kvlvnialkongreffes hielt Dr. Jannasch einen Vortrag Über deutsche Ein- und Ausfuhr. Redner empfahl für die Erwei terung eines Absatzgebietes gemeinsame Operation der europäischen Staaten und zur wirthschastlichen Erschließung Chinas eine Privat dampferlinie »n Anschluß an die vstafrikamschen subventionirtcn Linien von Aden nach Persien, ferner Ausnutzung des australischen Absatzgebietes, houdelSpolitische Erschließung des inneren Afrikas, von Kamerun und Marokko aus, Anlegung von HandelSfaktvrcien in Centralafrika, Aufhebung der erschwerenden Bestimmungen gegen die Auswanderung nach Süd-Brasilien und Errichtung überseeischer Banken mit Neichsbankfllialen. Ministerialdirektor Grimm-Karls ruhe sprach über die Bedeutung Ostasrikas für die deutsche Ein- und Ausfuhr. Dr. Schwarz hielt einen Vortrag über die Handels Prag Bezugnahme aus österreichische Verhältnisse einen formvollendeten Vortrag hielt. Abends fand unter zahlreicher Betheiligung von »tgliedem die Eröffnung der vom Centralvcrein für - „cogrnphie veranstaltete» judamerikanischen Ausstellung in der Waarendörse statt. Dieselbe ist besonders au- Brasilien reich beschickt. Auch Peru, Bolivien, Argcutliüen Mtd Chile sind vertreten. W i c u. Tie Kettenbrücke bei Mährisch-Ostrau ist mit einem Militärtrausport und vielen Personen eüigrilürzt. ES sind viele Todte und Benvuudele zu beklagen. — Tie Rachlicht des Karls bader Strudels, Fürst Alexander leide au Diabetes, ist vollständig aus der Luit gegriffen. — Tie Rachrichi, daß es neuerdmgS ge lungen sei, ein Emverständniß der drei Kaisermächte in der bulgari schen Frage zu Staude zu bringe», hat hier einen guten Eindruck gemacht. Allerdings ist dieselbe bisher in keiner Weise beglaubigt. Die Meldung englischer Biälier, Rußland wolle eine Konferenz zur Schlichtung der bulgarischen Frage beanlrngen, findet keinen Glauben. — In Budapest wird das Auftreten der Cholera nun mehr auch offiziell louslatirt. Seit dem!>. September sind M Fälle voigekonnuen, darunter 10 mit tödlichem Ausgang. Eine Epidenije-Kommissivn hat sieh bereits gebildet. W i c n. Eiugcgangenen Telegrammen zufolge ist die Ketten brücke über die Offrawitza bei Mährisch Ostrau in dem Augenblicke eingcstürzt, als eine Estadron Ulanen dieselbe paisirrn wollte. Bisher wurden 7 Todte, darunter 1 Ulan und 8 Verwundete aus dem Wasser gezogen. Bujukoere. 1s. September. Infolge der Nachrichten, daß seit gestern in Pest und Raab ElwlerawdesiäUc vorgckommen sind, ward iür die Provenienzen mit den Passagieren aus den Touau- häieu, inll. der Snlmaiuündungeu eine vom 12. September an zu rechnende ^tägige Quarantäne pcrhttugt. Verl iuer Bö > 'e. Auch heule war die Tendenz abwartcnd und bald schwächer. Auch aus Wien wird eine schwache Tendenz ans ungarische Eholeragerüchte gemeldet. Später befestigte sich die' Tendenz im Anschluß an eine starke Kiirssleigcrimg von Diskonto- Kommandit und russischen Goldanlcihe», welche durch Konversions- Gerüchte motwirt wurde. Oesterrcichische Kreditaktien waren still, ebenso die meisten österreichische» Bahnen. Vo» deutschen Bahnen waren Mecklenburger Anfangs seit, später insolgc von Nealisiruugcu schwach. Bon fremden Rente» Russen lebhaft und steigend. Berg werke unbeachtet. Im Kasiave»lehre waren deutsche Bahnen still, österreichische abgeschmackt, Banken still. Bergwerke ruhig. Indu strien belebt und fest, österreichische Piwritätcu ziemlich fest. Pri- vatdiskont IV Prozent. Hraoe » llr « a. M.. >!>. Srznbr. srkd« 22i",. eia»i!N>nkin —. Lom- bardcn 8P/-. Gnlizicr 157-/,. Sgdvier «vroc. N»»ar. Goidrentc —. riöronio 208,80. 80cr Nossen —. Mecklenburger —. Hrst. W > c », In. Ecptbe. (kredit 278.10. SiaalöbnbnLombarden 22S,—. «»lizirr iklücldal Um,. Gold >07.1». Fester. « » rIs, I5. Sczttbr. Sü,lu». «e»lc «I.k>L. «nlelbe IIN.IS. Iialiener ,00.12. vstaatObabn 160,00. Lombarde» 2IÖ.00, do. ivrioritäte» —. Lbantrr 61,88. ikzUdtcr 370,00. Ottomanen 188,00. Nene Anlclbc —. Rnlii». London. 10. Septbr., Norm. II Nbr 10 Min. sonsolS I00"/>». IMcr Russe» 87-/-. Itnliencr 88. Lombarden 8'/,. Kouv. Türke» 13'/,. Iproc. kundirtc blmerikance NilN/,. Ibrnr. Unoar. Woldrentc 800,. Oestcrr. Gold- rrntc 86. Vrcust. isoiiiols >01. GqVPier 73-,,. vienc Ga>n>lcr 8O7,,. Garant. Gaopter 88'/,. Otto»,anbank 80,. Sucz-SIctie» 78. Spanier —, — Stim mt»,»: Behauptet. — Wetter: Kübicr. Brcölau, >0. Septbr., Nachm. iGctreldeniarktN Spiritus vr. 100 Liter kOO Proc. Pr. Septbr.-Letbr. 38.10. Pr. Nonbr -Tec. 38.30, vr. ApripMai 38,00. Ro»»en Pr. Scpl.-Oclodrr 127,00, Pr. Nov,-Dec. 130,00, Vr. Npril-Mai IHM, RübiU loco Pr. Scpt.-Ortober 13.00, vr. Ociober-Stov. 11.00. -ziuk umsatzloL.— Stettin, 10. September, Nachm. I Uhr. tGctrcidcnlark». Weizen stau, loco 100—107, Pr. Eepirmber-Ociaber 100,00, Pr. April-Mai !6I,00. 8!o»»cn flau, loco i 18—121, Vr. Srptcmbrr-Oetobcr 123,00, Vr. Avril-Mai 128.00. Niiböl- unveründrrt, V>. Scvtruibcr-Ociober 12.20, vr. Av>U-Mai 11,00. Spiritus stau, loco 38,60, pr. Ecptcmber-Octobcr :>8,10, Pr. Octbr,-November 38,70, vr. April- Mai 10,10. Petroleum loco versteuert Ilianec v. Proc. Tara 10,70. Amsterdam iProdukici». 10. Septbr. iSchluis.) Weizen Per November 213. Rogac» Ver Octobcr 122. per Mürz 128. London. 10. Sept. Produkte» iSchlnßs. Weizen nominell imveriindcrt, übrige Artikel irSgc z» Gnnsie» der ,Häuser. - Wetter: Scho». 1* 2« rrs: - W . Lokales uns Sächsisches. — Ihre Majestät die K önigin verläßt am Smmabcnd Schloß Pillnitz und nimmt in Strehlen Aufenthalt — Am l l. früh halb 8Uhr traiSr.Kgl. HoheitPriuz Fried rich August und noch mehrere Iagdgäjtc mit Perivncnzng m Kriptwn ein, um aus Reiutiardtsdorscr Revier aus.Hochwild zu jagen. Zur Strecke wurden l Hirsch, 2 Stück Wild und I Fuchs gebracht. Die ersten drei Stücke waren vo» Cr. Kgl. Hvh. dem Prinzen Friedrich August, der'Fuchs vom Obersorsiineister Biohmer erlegt. Nachdem das Jagddiuer »m n Ubr Nachmittags in der Quisisaüa in Schandau beendet, reiste Se. Kgl. .Hvh. Pnnz Friedrich August mit dem Cvurierzuae nach der Wrinburg ani Bodens« ad. — Vorgestern Abend laugte hier in Dresden an und stieg im Hotel du Nord ab: Ihre Kgl. HoheitPrinzcffm Elisabeth von Mecklenburg-Schwerin mit Gefolge und Diciicricbaft. — Ihre Maß die K önia > n hat dein Franenvcrcin z» Borna zu ein« demnächst slaltfiiidciideii Lotterie verschiedene wcrlhvollc Gewinngegenstände zukoinmcn lassen. — Se. Exe. der Herr Hansmarichall Vitzthum vonEck- städt weilt gegenwärtig in Sibyllenort. Am Sonnlaq besuchte Se. Exccllenz die schlesische Obst- und Gartcnbau-Ansslellnng zu Breslau auf dem Friebeberge. Namentlich hat auch die unter Ver waltung Sr. Exeelleiiz stehende tgl. sächsische.Hofgärknerei Sibyllen- ort (Hvfgärtuer Kiirzinaiiul nicht imweseuttich zum Gelingen der schlesischen Gailendau Ausstellung beigetragen. — Stabsliautboisl Asbahr »nd die Feldwebel Rößler. Schmidt und Wagner (vom «l. Ins. stieg. Nr. T>, sowie Batinier, Külnic und Blumcntritt sbom Fuß-Art. Reg. Nr. !2) erhielten das Allge nie i n c El> rcnzcicbe ». . D bevorstehende Vermahlung einer königlichen Prinzessin nut die Erinnerung an die Amnestien wach, welche weiland Se. Maicstät der K önig Johann anläßlich der Vermählungen des Prinzen Albert, unseres leiügen Königs, der Prinzessinnen Marga rethe und Anna und Se. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg in den Jahren 1853. I85U und 185l>, sowie noch später l862 und 1863 an die wegen des Maiansstnndes 18M verurtheilten politischen Ver brecher erlassen hatte. So ist am 18. Juni 1833, den, Hochzeitstage des Königs Albert, 28 am Auistandc betheiligtcn vorm. Militär- peisvnen ocr Rest ihrer Strafzeit erlassen worden, dagegen nat für die L schwerer Gravirlen nach Jahresfrist der volle Erlaß ihrer Strafe ein. Endlich wurde einem vormaligen .Hnuptmaiinc die Strafzeit wesentlich verkürzt. Tie drei Schwerstbelheiligtcn waren jedoch von diesem Guadcuakte damals ausgeschlossen. Infolge des Maiausstandcs von 18l!> waren in Sachsen überhaupt elwaö über 6200 Individuen in Untersuchung gekommen, van diesen aber bis 1853 bereits mehr als 610t» ldanmtcr mehrere zum Tode verur- theiltc) von Köing Johann begnadigt worden, so daß die Zahl der theiltc) von Kving Io iaun vcgnaoigl worden, so daß die Zahl der damals bei der Amnestie noch in Haft befindlichen Personen noch 109 betmg, wovon 2b im Arbcilsbause, 89 aber im Zuchthnuse sich befanden. Im Juli 1856, dem VrrmählungSjahr der verewigten Prinzessinnen Margaretbe und Anna, durfte der zu 8 Jahren Zucht haus verurtheilte Redakteur der «Bergglocke" Waldheim verlassen.