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Dresdner Nachrichten : 20.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188211206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821120
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-20
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.11.1882
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ff' Vrvxlsll 1882. llpiark «ufl«o« s «tlMPI. «Ir dleMlcka-teelnaelnndterM»« «nscrtpi« m«»t sich die »ießaclw« nicht »erdindltch. «nnincen tür un» neßmen »nt Di« «nn»ncrn-«ure»uil d. ch««i«n- »««» ch - «,»»«>» «»«»! — »au», » »««».,- ON-U.» 1>> »SrN»: — «»«>. «tetz in Mogdtbmg: — I. Barik L et«, iu Hall«: — Eieiner i» HLMburg. 8vlt ckem 1. Oktober ck. >1. Irvvuckeu «lei» weluv ! Hut-, 8kl>iiM-, n. k«!MUrtzll-^urtzr 5 >lvuut»rkt 5 u. 39 8vli1oss-8tr. 2V L PLnfidausstrassou-Seite. vis-a-vis äor 8Sebs. Lank. M Velckv Vvrkrrussloklrlv »lack «lurcli rvlepbon vvrduuüvu. «1av<iuv8 Liipvmann. WeillNLvtllSLULVKI'Ksuf. Sillix^tv kv«tv ^rvi«e. Tagtvkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenliericht, Fremdenlijie. 27. «tu-MH«. «,nnl,^ »t« »Mtta,»»»Uhr. In 0«us>»l>tmir a»rLochknI»,tn: ar. Llolikrgali« «r. tbtt«nch«.>U>r. — Die «lnsp-lti,« vtliljeil« k»Il«l i» P,. »tn,k,<n!r>ibi«Zkil-«vf. 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Nüvbr.: Süd, wechselnd, meist trübe, Niederschläge, wärmer. Montag, 29. Rovlr. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Bremen, 18. November. Die Rettungsstation Pröroiv der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger tetegrapbirt: Am 18. November von der deutschen Bart „Ceres", Kapitän Bar unterwegs. 2 Mann der Besatzung ertrunken, 1 Mann Nachtrag lich gestorben. Wegen des Kapitäns, der noch am Bord ist, muh das Rettungsboot noch einmal hinaus. Kairo, 18. November. Der Proceß gegen Arabi ist suSpcn- dirt, bis die Regierung über die 'Absichten Englands unterrichtet sein wird. Dieselbe würde vorziclien. aus die Fortführung dcS Pro- ccsi'cS zu verrichten, falls der IlrthcilSspruch angesochtcn werden sollte. — Gerüchtweise verlautet, daß die cgnptischcn Truppen in Suez, welche nach Suakim abgehcn sollten, gemeutert hätten und sich weigerten, sich einzuschifjcn. Dresden, 20. November. — Als Grund, waruni Prinz Gcorg, K. H.< nicht mit seinem tönigl. Bruder direkt von WcrmSdors nach Berlin sich begeben, son dern zuvor noch einen Abstecher nack Dresden gemacht bat, nahm man vielfach eine Erkrankung des Prinzen Albert an. Das ist je doch ein Frrtlnnn. Vielmehr wollte cS sich Prinz Georg nicht neh men lassen, als guter Vater seinem Solmc, Prinzen Max. der am 17. Nov. seinen 13. Gebrutslag feierte, persönlich zu gratuliren. — Bei den letzten Hosjagden in Wcrinsdorf sind über 50 Rehböcke, an die 100 Hasen, mehrere Füchse und Kaninchen ge schossen worden. Die hohen Herrschaften waren über diese Jagd beute sehr erfreut, namentlich weil so viele ungewöhnlich starke Böcke auf die Strecke gebracht wurden. Es ist dies eine Folge der reichlichen Atzung im vorige» milden Winter. Man erwartet in der Armee die Aggrcgirung einer größeren Anzahl von Hauptleuten als Majore, um das Gleich' gewicht zu der ausnahmsweise sehr rasch erfolgten Ertheilung des Majorspatcntes an einen in bevorzugter Stellung befindlichen Of fizier wieder herzustellcn. — Die Ergänzungswahl sür daS Stadtverordn cten- Kollegium wird, wie schon erwähnt, am 29. d. M. vollzogen. Cs bat die Wahl von 15 ansässigen und 14 unansäifigcn Stadt verordneten zu erfolgen. Fn der Zeit von früh 0 Uhr bis Nach mittags 2 Uhr hat jeder Wahlberechtigte im Wahllokal seines Wahl bezirkes persönlich seinen Stimmzettel abzugebcn; stimmbcrechtigt sind nur Bürger, welche die sächs. Staatsangehörigkeit besitzen. — Der Umstand, daß in Preußen weder ein allgemeines Voltv- schulgcsev, noch ein Totationögesetz bezüglich der Lehrer in Aussicht stehen, läßt das Bewerben preußischer Lehrer und Lehrerinnen rmi sächsische Stellen nicht aufhörcn. Freilich ist jetzt, wo in Sachsen der Lehrermangel so ziemlich sein Ende erreicht hat, wenig Aussicht, hier anzukommcn. — DaS neulich in der Folianncskirche zum Besten des Kinder gartens der Pirnaische» Vornadt stattgemndene Eonccrt hat den erfreulichen Reinertrag von 610 Mark ergeben. — Morgen Dienstag findet längs der Elbe die Erprobung der Seitens der Kgl. Wafferbaudirektion eingcführten BallonS- und Laternen-Siguale bezüglich der Hocliwassermcldungen rc. statt. — Ohne Probe sang vorgestern Abend Herr Gudchus in der „Zauberslöte" den Tannno — in letzter Stunde vor der Oper über nahm er die Partie, da sowohl Herr Riete wie Herr Erl sich unpäß- lichkeitsbalbcr außer Stande sahen, zu singen. — Fm Hause Nr. 30 der Striesenerslraße fand vergangene Nacht ein kleiner Brand statt. Ein in der dritten Etage wohnender Herr hatte sich von den Kältegraden überzeugen wollen, war hierbei der Gardine mit dem Licht zu nahe gekommen und fing dieselbe sofort Feuer. Durch die im Hause erst seil Kurzem eröiincte Fcucr- meldestcile war es möglich, die Feuerwehr schnellstens herbcizuruscn. — DaS Corps der städtischen Laterne »Wärter (über 100 an der Zahl) geht der Aufbesserung der äußeren Reputation ent gegen : der Rath beabsichtigt, ihnen eine angemessene Dienstkleidung zu gewähren. — Der Eintritt dcS Winters veranlaßt den hiesigen Thicr- schutzverein die Freunde und Freundinnen der Vogelwclt aus die darbenden Sänger hinzuwcisen. Für die Meisen, die un bedingt nützlichsten Vertilger von Fnsckten und deren Brut, empfiehlt sich besonders, einen Schinkenknochcn, ein Gänsegerippe oder ande ren FleischabfaU in einen Baum auSzuhänaen. Man befestigt solche an einem dünnen Ast und einem langen Bindfaden, damit die Spatzen nicht mit dem Raube davongclien, und man wird seine Freude davon haben, wie die hübschen Tlncrchcn kletternd und schaukelnd das geringste Fleischrcstchen absuckem Namentlich bei Glatteis, wodurch die in oer Baumrinde sitzende Nahrung der Meisen verdeckt wird, gehen oft in kürzester Frist große Mengen dieser Vögel zu Grunde. Bei der Anlage von Futtcrplätzcn für Vögel im Allgemeinen achte man möglichst aus eine geschützte Lage derselben. — Bei mehreren Kältegraden ist am Sonnabend im oberen Erzgebirge abermals ziemlich viel Schnee gefallen und die Schlittenbahnen sind infolge dessen dort oben überall intakt geworden. — Fm Dresdner Thalkessel hat es vorgestern Nachmittag zwar auch ganz erheblich geschneit, allein der Schnee thaute namentlich in den Straßen oer Stadt meist sofort wieder ab, da die Flocken im seuch- -Ltratzen oer «tadt mcrst fofo ten Zustande gefallen waren. — Die Rekruten sinl sind soeben in ihren Truppenthcilcn ein- gezogcn worden, daher jetzt gerat hältnisscn Vertraute weiß die große Bedeutung „ ein reger brieflicher Verkehr der Mannichaften mit ihren Eltern und Verwandten in der Heimath hat. Ein solcher Briefwechsel ver scheucht zuvörderst mehr als alles andere das Heimweh, welches säst jeden jungen Soldaten beschleicht und auch bei dem älteren Soldaten nach der Rückkehr vom Urlaub oder, wenn ein Urlaub abgeschlagen worden ist, sich regelmäßig wieder rinstellt. Besonders aber pflegt die stete geistige Verbindung mit den Angehörigen in günstiger Weise aus Moralität und Gesinnung zu wirken und die Leute, die doch zum größten Tdeile von, Lande kommen, vor vielen in den größeren Städten verlockenden Verirrungen zu bewahren, derartigen Erwägungen verdanken die Portovergünstigungen der aktivenSoldaten ihren Urspmng und auf diese wollen nur alle Angehörigen von Soldaten einmal ausmerksam machen. Briefe und Postkarten, wenn sie nicbt mehr alo 60 Gramm wiegen, kosten kein Porto, wenn sie neben der genauen Bezeichnung des Truppenthcils die einfache Be merkung tragen: „Soldatenbriefl Eigene Angelegenheit dcS Empfängers." Postanweisungen bis 15 Mk. losten nur 10 Pfennige, Packcte bis zu 3 Kar. (ü alte Ptd.) kosten auf alle Entfernungen nur 20 Pfennige Porto. Zur Zeit der Manöver erreichen nur Brief«, nicht aber Packet« und Geldsendungen den Adressaten um- Gramm, Ponanweismmcn über 15 Mk., alle Geldbricse. Streifband scndungcn, sowie Packcic übcr3Klgr. zahlen das gewöhnliche Porto. Es empfiehlt sich diese Bestimmungen ausmbcwahrcn und undeklanrü Sendungen in Briefen und Packele» zu vermeiden, da sie schon manchen sonst braven Menschen in Versuchung nesührt und zu» Verbrecher gemacht haben. Bei dieser Gelegenheit se> noch zweie! Vorschläge Erwähnung gcthan, die in dem „Mil. Wochenbl." ge macht werden. Ter eure geht dahin, den umfangreichen Bemerk: „Soldatenhrics! Eigene 'Angelegenheit des Emvsängcrö," der häufig die Adresse undeutlich macht, einfach in „Solvatenpost" zu verändern, und der andere, daß die Postverivallung wenigstens dein Beispiele der bäurischen Postverivallung folgte und mit dem entsprechenden Vermerk resp. Vordruck versehene Bciesmnschlägc, Postanweisungen u. s. w. hcrstcllte und an das Publikum verkaufte. — Eine hübsche Fdcc hat die Buch- und Kunsthandlung von R. von Zahn Scbloßslraße 22, zum Ausdruck gebrachi, indem sie ihren diesjährigen Weinachtsvrospekt, genau im 2i»lc des sechzehnten Jahrhunderts hergestellt, zur Versendung bringt. Ter „new Wcihnacbtshrics" richtet sich an alle „hochadligen, hochgebornen vuird wolgchomnen gnedigcn .Herrschaften auch allen edle» vcstcn frommen vund ersamen Burgern in Statt vuno Laut" seine „freund willige vund geringe schuldige vund willige dürft vund grüß mit zuwünschung aller glückscligkeist zuvor" und empfiehlt einen ergötz lichen Bücherkram, iiamenl-ich „für die ganz kleinen vund noch gar vir- vcrskcndig kindiein gar segne vuno kviinstrnch schiidcrcien, darinnen allerlei zahm vund wild vund crschröcllich Gcthicr vund lustig figür lein abconterscvt. ouch für die gar wilden purschlür ichicr unzerreiß bar gemacht". Der originelle Weihnachtsscherz wird gewiß überall srcunoliche Ausnahme finden und wird Fcdcrmann gratis verabfolgt. — Die Feste im GebirgSverein haben sich von jeher großer Beliebtheit zu erfreue» gehabt uno was dabei ve!onders an- mrsthend wirkt, ist m ben der Einfachheit und Schlichtheit eine natur wüchsige Urgemütlilichkeit. Alan pflegt bei diesen größeren festliche» Vereinigungen aus drm gewöhnlichen Rahmen herauszugeben und das Ganze m eine Form zu kleiden, die jeden lästigen Zwang aus- schiicßt, den Legrifi Langeweile verbannt, und eine Quelle unge heuerster Heiterkeit erschließt. So wird sich denn auch das diesjährige Stlitungssest der Lettion Dresden zu einem Volksfest im Kleinen ge stalten, denn es gilt: „Die Semmeidorser Gcbirgsvcreins-Kirime zu feiern! Die bei srühereu Gelegenheiten benutzten Räume erwiesen sich ziciS zu kleinman hat daher diesmal den großen Gewerbe- hauösaal als Festplatz gewählt; va wird wohl Platz zur Entfaltung aller Kirmesherrlichkerten sein! Dieselben finden am Mittwoch den 6. Dezember statt. — Ein trüberer sächs. Rittergutsbesitzer, ein naher Verwandte, des preußischen Landwirthschastsministcrs Tr. Lucius berichtig! unsere Angabe, daß derselbe persönlich der Zuckeriiiduslric nabe siebe. Minister Lucrus, Besitzer von Klein Ballhauicn bei Erfurt (ver pachtet) hat nämlich absolut N ichtü mit der Zuckcriabrikationö- induilric zu thun und ist nicht Tbeilhaber an einer Zuckerfabrik. Ihre Bemerkungen über die Zuckerstericr find nur gar zu wahr. Ebenso war Sachien's Antrag s. Z., bctr. Reform der Zuckerstcuer, im Bundestage gewiß sehr richtig. Doch darf man fragen: warum giebl sick Sachsens Landwirthschasl gar nicht mit Zuckerrüben-resp. Zuckcr- sabrikenbau ab? Erst setzt anno 82 (!) will man in der gesegneten Lommatzjchcr Pflege da» it vorgchen. Selbst früher im Königreich Sachsen aktiv gewesen, bin ich >o tülm mcin unmaßgebiichcö Urthcii dabin zu stellen, daß sein 15-20 Fahren die Landwirthschast Sachsens exklusive Lausitz — wenig Fortschritte gemacht hat, besonders wenig in guten Böden und guten Lagen bei Großstädten. Findet man doch in Sachsen nicht nur beim zerschlagenen und kleineren Besitz — sondern auch bei großem, heute noch vor den Thorr» einiger Großstädte Brcitsaat aus — Kammcrgütcrn l Die Einnahmen kommen aus starker Milchvichhaltung, der reine Ackerbau wird ver nachlässigt. Höhere Pachte würden auch dazu führen, im Felde intensiv zu wirthichastcn, auch zu drillen! Wie anders in weniger begünstigten Krciien Sachiens, wo Alles zusammen genommen werden niuß. Klagt g-rade Sachsen über Eingang der Brennereien, so ist meist die Schuld: daß aus klcesähigcn Gütern Brennereien errichtet wurden und das ist grundsalsch! Warum also keinen Zuckerrübenbau? — Seitdem die Schrecknisse des Ringthcaterbrandcs viele Leute mit einer fast übermäßigen Scheu vor engeren Bühnen- oder Konzcrt- räumcn erfüllt und manchen Unternehmer in die mißliche Lage ge bracht haben, sein Bcsitzthum entweder kostspieligen baulichen Ver änderungen oder gänzlichem Stillstand zu unterwerfen, ist man unablässig bemüht gewesen, einen Schutz gegen Feuersgcfahr zu schassen, welcher die bereits vocbandcncn Mürel imoler» übertrifit, als er nächst einem allgemeinen Nutzen, eine untrügliche persönliche Sicherheit gewährt. Diese ist unbedingt durch die Erfindung hcr- gestellt, welche alle möglichen, zur Bekleidung nothwcndigen Stoffe, mögen sie einen unmodernen oder modernen Namen, einen hohen oder geringen Preis angeben, durch Fmprägnation in einen Zustand verletzt, der allerdings dem Emwirken der Flammen keinen vollkommenen Widerstand, aber eure Reserve entgcgcnzusctzcn vermag, wie sie nicht bester gewünscht werden kann. Die Gefahr dcS Jcucis liegt bekanntlich immer in dem lähcn Erfassen der ihm, zu», Raube anhcimsallendcn Gegenstände. Funken. Durch das chcmische _ . „ Scholle hier, der uuS die verschiedensten Prol oder mit einer Substanz überzogener Gewebe, Holz rc. vorlegte, ist nur ein langsames Verkohlen möglich, was — und hierin ist gnade der Schwerpunkt des Werthes zu suchen — in dem Augenblick aus hört, wo daS vom Feuer bedrohte Objekt vielem entzogen wird. ^5ie allerluftigsten Tarlatans, Satinö, Spitzen und Bänder, wie die! and Böden einer Bühne jede Gefahr sür den Zuschauerraum ver brüdern; das uns überreichte imprägnirte Holz glimmt, selbst als Span verwendet, äußerst träge, ein eigentlicher Verbrennungsprozeß ist nicht wahrzunehuien. — In der Nadstubc einer Mülile in Ncumark geriet!, am 16. d. der 15jährige Mülilknavpe Müller in das große Rad und üßte aus diese Weise ein Bein, einen Arm und ein Lbr ein. Rach 14 Stunden unsäglichen Leidens ist der Unglückliche endlich gestorben. — Die in Verdacht der Brandstistung in dem UntcrsuchungS- rcsängniß zu Freibcrg inhastirt gewesenen Ziegeleibcsitzcr Burk- liardt'scheu Eheleute sind wegen mangelnder Begründung dcS Verdachtes wieder entlasten worden. — F» Lichtcnberg liegen mehr als 100 Kinder an der Tiphthcritis darnieder. Am Sonnabei,bewürbe das sechste Opfer innerhalb 10 Tagen beerdigt. Fn einer Schulklasse, die 39 Kinder zählt, waren dieser Tage nur noch 4 versammelt. — Am 17. d. siel aus der Tcmr von Gerstlingen nach Leipzig der Bremser Böhme aus Eutritzsch vom Zuge herab; er mußte schwer verletzt mittelst Scparatmaschine nach Leipzig gebracht werden. — Ein trauriges Ende fand in Wiesen bei Kirchbcrg eine ^irdische Spielerei. Ein kleineres Mädchen scherzte und spielte mit oer Mutter herum und stach di-'selbe — eben ichcrzwcise mit der Stricknadel in das Fnncre des Ohr's. Die bcdauernsmcrthe Frau ist daduich um das Gehör auf der betr. Seite gekommen und hat vcdculcnde Schmerzen leisen müssen. Eldllölir i» Dresden, 19. Novbr., Nachmittags: 1 Ecnt. unter 0. Briefkasten. *** Go!> liser Stammtisch. ,^Was ist unter einem „Gc- leitSmann" zur Rckormationszeit zu verstehen? Es wird in Borna ein kurfürstlicher GeicitSmann „Michael von der Strassen" erwähnt, bei dem Luther einkchrte. War cs ein kurfürill. Beamter. der als Sichel hcitsbeauiter sür das sichere Fortkommen der Reisenden und oer Kauflcute aus der Landstraße zu sorgen hatte c Ferner: Einser, der herzogliche Sekretär in Dresden und Gegner Luther s, hatte ein Wappen mit einem halbgehörnten Ziegcnbock und dem lateinischen Verse: „Kcastsr Ina ^sgocvros Lina tV-ono xoeeat in uno, guock uvn ei>t Pucao lmsrr cluctrr manu". Was heißt dies deutsch? Dieser Vers soll die eigene Sündhaftigkeit Emser's betreffen". — Fm Mittelalter, wo die Wegclagerci noch als Gewerbe angesehen wurde, ließ der betr. Landesherr gegen Geleitsgeld (ssuiüaxluw) einen be- wassncten, eigens hierzu bestimmten Reiter oder auch einen der Unterthancii, die zur Gcleitsfolge verpflichtet waren, dem Reisenden mitgeben. Dieser Schutz hieß- Gelcitomann. Das Distichon ist wohl von Luther selbst oder einem seiner Freunde und heißt über setzt: Dieser Bock hier (Einser) frißt kein Heu, hat aber den eine» Fehler, daß er nicht von Lucas (Kranach) gemalt ist. »*»(?) Langel rickc. „Bei uns sein nämlich im Summer, >'u lange Summcmästc, do sein immer Dunrslg omds im Boade Familchenomde. To wurd schiene gesungen, gegeigt, Klavier ge spielt und o Auswendig getarntes har gefeilt, dag es nur eene Frccdc is. Nu sull oaoer ecnige Mole rächt sichre ufi'n Klaviere iüm gcnarscht wuru lein, und Eenen sull der FamilchcnomoSauL- jchuß m vumahmc aeuung begiißt Hann. Wagen diesen Angelagen- hcelcn scm nu zivce e bitter biese uss cnander. Tic bann sich rc." - Wcegte, Freind, sulche Klatschgeschichten, die kannsle Deiner Waichtrau berichten. *** Fre, bcrger. „Am Dienstag war ich in Dresden, da ward mir die sogenannte Echnürkccigarre cmpsohicn. ich lauste mir auch welche: da bin ich damit tüchtig rcingcsallcn. zzch z veisle sehr, saß Schnörkc derartiges Kraut raucht, indem wenn eine Frau solche Cigarren kauft, daß das der erste Scheidepunkt ist." — Schnörkc ist Funggeicllc; er kann nie ein weibliches Wesen sehen ohne zu creölhcn. Da er aber Funggcsclle ist, so kann er rauche» wie und ' Rr was er will, und geht das (einen Kartoffelkraut »nt Deckblatt rauchenden Fceibergcr was an. iiiiikelrüben- kcit größerer Verluste und Brandwunden vollkommen aus Eine Lebensgefahr durch Feuer hätte demnach Niemand zu befürchten (von ganz außergewöhnlichen Vorkommnissen und Verhältnissen ab gesehen), der sich solch imprägnirter Kleidung bedienen kann. Daß sie in nicht zu langer Zeit nicht nur von Bühncnmitgliedern rc. anaewendct iverden wird, ist sicher. ES gilt nur einen energischen Anfang zu machen, denn »vimiäiuw ftmti, c>ui coopit hobst!« („Anfängen ist die Hälfte des Ganzen.") Für einen unserer In-. dustriellen wäre eS ebenso lobenSwerth als gend, gewinnbrinac auS seiner Fabrik hervorgchendc» Artikel vor den Verlaus resp. Export durchrränken zu lasten. Die Falbencfsekte sind nach sorgfältig angestellten Versilchon durchaus nicht bedroht. Ter Glanz des AtlaS verliert um eine Kleinigkeit, aber dieser im Vergleich zu dem großen Vortheil ganz unbedeutende llebclstand, ist nicht in Betracht zu ziehen. Fedcnsalls wird die Erfindung des Herrn Scholle auch die eisernen Vorhänge entbehrlich machen, da inivräanirte Koulisicn D. E. H., Leipzi g. „Ist es bei uns m Sachsen auch ge bräuchlich Femano zu seinem Namenstage zu gratuliren, wie d.cS z. B. bei den Katholiken geschieht? Wenn es auch nicht gerade gebräuckstich ist, wie ich mir schon denke, macht man'L aber nicht trotzdem manch mal in vertrauten Kreisen? Ueberreicht man da auch Geschenke und geschieht dies überhaupt gerade wie zum Geburtstage? Warum gebrauchen Sie die neue Orthographie nicht?" — Sollken Sie zu fällig nicht wissen, daß in Sachsen auch Katholiken wohnen, w.e? Was Fhre zweite Frage anlangt, so müssen Sic schon erst eine Vorfrage beantworten: „Was meinen Sie unter neuer Ortho graphie?" Tie Puitkaincr'ichc, die Klcmich'sche, die sonetischc? Außer diesen cxistircn noch ein Weichliches Dutzend anderer. *** Sänger i n G. „Schlichtung eines Streites. Meine Gegenpartei sagt 1. Tenor hat weiß, 2. Tenor gelb, 1. Baß roll,. 2. Baß grün, und ich behaupte 1. Tenor weiß, 2. Tenor gelb. 1. Baß rolh, 2. Baß blau, also wer von uns hat Recht?" — Sie haben Recht und zwar ist das so: 1. Tcnöre führen wc.ß, weil bei ihnen Herz und Charakter leuchtend rein, und der Verstand am hellsten auSgcbildct ist. Bei Tenören 2 ist das etwas gedämpft, das Weih daher etwas isabellcnarrig verschimmelt. Baß 1 muß roth führen, denn die biedere Wärme des Bassistenherzciis mahnt an warmes rothcS Blut; auch ist er Schlachtfesten mit Blutwurst nicht abgeneigt. Neidvoll schielt Baß 2 auf den höheren Sangcs- brudcr. Fahlmit nnitlrtemBIaublut, intriguamenhaft ist scinEharalter. Tie meisten Funggcsellen und Selbstmörder finden sich im 2. Laß, wenn ei unter Ls binabfieigt. Fcnc, die in diese Kcllcrtieie Hinab- singcn, sind schon mehr schwarzblau. Auf Sängcrseslcn und Nachts sind alle Farben gleich, da sind Tenor 1 uiro 2, Baß 1 und 2 meist grau. K M. „Fm Namen Vieler wünschte ich, daß die Hostheater- Jntendantur im Fnteresse dcs^Vvlkcs Sonntags nicht immer Opern spielen lasten, sondern auch Schauspiele, Lustspiele :c., denn einem Handwerker. wie auch ich bin, fehlt in der Woche die Zeit, obige Stücke zu besuchen, denn wir müssen da noch arbeiten und zeitiger aufhörcn geht nicht immer. Eine Oper ist ja auch wunderschön, dock, Diele geben einem Schauspiele den Vorzug, da es verständ licher ist und auch billiger; denn ein Mann nnt seiner Frau ü Platz 1 M. 25 Pf. und Text 50 mackt 3 Mark, das ist zu viel. Es könnte ja auch unsere m Wunsche Rechnung getragen werden und nicht nnmcr nur der Aristokratie." - Es ist durchaus nicht immer Sonn tags Oper. sondern in der Regel sollen Oper und Schauspiel sich Sonntags ablösen. *** A b., Meiße n. Wenn die von Ihnen gemachten An gaben aus Wahrheit beruhe», so reichen Sic bei Fhrem Pvstamte sofort Beschwerde ein. Per Betreuende wird alsdann wegen der gedachten Vorschristdwrdngkeit zur Verantwortung gezogen werden. A. P., Löbta u. „Schon seit 5 Wochen im Besitze einer kleinen Schildkröte, entstellt die Frage, mit was inan die Tbierc in der Gesangcnschalt süitcrt?" — Gehacktes Rindfleisch, Mehlwürmer, Grat. Salat
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