Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.10.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19281022021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928102202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928102202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-10
- Tag 1928-10-22
-
Monat
1928-10
-
Jahr
1928
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Äkoakag. -r. vttober 1-Lß — ..vre»j»,«r HachiMiti'' — Hr. »00 L-tte Z D«s Geeicht »er Kirche Len Movtassvortra- auf der Lanbe-taauna de« »und«» für «ine freie VoH«ktrche hielt Pfarrer Gvranger. La» Thema lautete: Da« Gericht her Kirche. Dt« von tiefem Ernst und hohem v«rantwortuna»a«fithl g«. trage»«« «»«führunaen aipfelten in nachstehendem: Der Vortrag wolle praktisch« Wege suche» für di« Arbeit der Kirche. Gebunden an Shristi Wort: „Richtet nicht, aus da» Ihr nicht gerichtet werdet!" müsse doch mancherlei oesagt werben: denn Kritik — Gericht - an der Kirche dürfe nicht unbedingt abgelehnt werde». Fa die Kirche habe die Pflicht, auf die Stimmen von anbei, her zu höre». Es gehe gerade von den gebildeten Schichte» ein Urteil über die Kirche aus. Man verwerfe das Weltbild der Bibel, da es an den Forderungen des Lebens vorbeigehc. Christus fei doch nur ein Mensch, und die Eilösiingslehrc wäre nichts anderes als eine Idee. Tolle nun die Kirche ihre ethische» Forderungen verlassen und durch rein vcrstandcSmübigc Dar legungen ihre Leine ins Volk trage»? Auch der von einer ganz anderen Position geführte Angriff gegen sie sei abzu wehren. Niemals dürsten die heiligsten Gottesgcdanken „rationalisiert" werden. Ter Vortragende setzte sich in diesen, Zusammenhang sür Missionierung der höheren Tchnlc »nd und Ttudcntenschast ei». Cr erörterte sodann die Kritik brr Arbeiterschaft a» der Kirche und betonte, das, die VolkSkirrhe mit in der Arbcilericlmft verankert sein müsse. Eie müsse »0ch ganz anders als bisher um das Vertrauen des Arbeiters ringen. Tie Kirche brauche die Wanülungs. fähigkeit und müsse die Kraft dafür ansbringcn. Eie dürfe nicht einseitig politisch eingestellt sein. Sine heftige Kritik übe die Lehrerschaft. Vs sei von der Kirche wohl zu nenig darauf geachtet worden, durch welche Erziehung die sunge Lehrerschaft gegangen sei. Fn den Zwirkaucr Thesen sei der Niederschlag dieser Vorbildung zu erkennen. Tie Kirche habe infolge ihrer Verknüpfung mit dem Ttaat sich nicht aus ihre Verantwortung besonnen. Es müsse aber eine Brücke zwischen Kirche und Lehrerschaft wieder geschlagen werden. Auch die Jugend unseres Volkes klage die Kirche a». Ohne Jugend werde die Kirche tot sein. Ihr Vorwurf richte sich gegen die Erstarrung, gegen die Ruhe in der Kirche, die zwar das Wort vom Leben, nicht aber die Kraft zu», Leben habe. Tie Kirche müsse sich I» der Jugend wieder verjüngen, sie müsse etwas non der ewigen Jugend zur Schau tragen. Der Eindruck einer inneren Erstarrung sei auSzulöschcn. Tie genannten Stimmen seien nicht alle, die Kritik üben. Erinnert wurde an die Sekten, die sehr ernst zu nehmen seien, ferner an die ernste» Christen, die zwar noch in der Kirche sind, sich jedoch neben ihr lagern. Am Schlüsse seiner Ausführungen hob der Vortragende scharf hervor, das; cs unbiblisch sei, aus Erden eine Gemeinde der Heiligen zu erwarten. Tie Christen seien menschlich ge bunden. Menschen aber sollten Christen sein, die, in. Ge wissen gefesselt, ans dem Vvdcn des Evangeliums in der Kirche lebte», als Teil am Ganzen, und ihre Gemeinschaft als Kiichc an sich bezeichnen könnte». Fm zweiten Teil befähle sich der Redner mit einem Versuche, ans dem heutigen Leben der Kirche ein Gericht Gottes über diese zu entwickeln. Es war ein hochinteressanter Versuch, der freilich aus de», Boden rein persönlicher Auffassung stecke» bleiben muhte. Ter dritte Tesl des Vortrages stellte das Gericht in den Vordergrund, daS die Kirche üben solle am Leben der Zeit. Er schloß mit einem Aufruf zur Buhe. —* Ter Dresdner Jahrmarkt soll uns erhalten bleiben. Nach Enlschcidnngen des WirtschastSminnteriumS und dcS Ministeriums des Fniicrn wollte mau ihn auS verkehrs- tcchnischen Gründen aus dem Stadtinncrn verschwinden lassen. Vorgeschlagen wurden als neue Plätze das Ostra gehege oder das Gelände der Vogelwiese. ErstercS kommt alt HochwassergLbtct nlcht in,Frage, letzteres nicht» da der Tsrrnt« des ZohanniSmarktaS.mit.-drm Ausbau der Vogel, wiese zusammcnsällt. Für heute nachmittag sind Besprechun gen zwischen Regierung, Stadt und Fieranten vorgesehen, die weitere praktische Vorschläge bringen werden. —* Die Evangelischen Arbeitervereine, Bezirksverband Dresden, hielten am 18. Oktober hier ihren zweiten B c - zirkStag ab. Tic vom Vorsitzenden. Psarrcr Kretschmar, DreSdcn-Löbta», geleitete Versammlung mar von 1!) Vereinen beschickt. Nachdem über Werbearbeit und andere innere Vcr- etnSangclegcnheiten beraten worden war, wurde» als nächste Veranstaltungen am 8. November ein VertrauenSmänncrabcnd und Anfang des Fahres >020 eine Fnhrcrtagnng festgesetzt U. a. wurde zu der Ersatzwahl zur Ev. luth. Landessynoüe im 6. Wahlbezirk Stellung gcnvmmen und die Ausstellung eines Arbeiters, des Schriftsetzers Röihig. besvnderö begrüßt. Ta cm ersten Wahlgang keiner der Kandidaten eine absalnte Mehr heit hatte, ist eine Nachwahl nötig. Zu dieser bitten die evan gelischen Arbeitervereine die Wahlberechtigte», dem Arbeiter- nertretcr ihre Stimme zu geben. Es ist an der Zeit, daß die LandrSiynodc wenigstens annähernd ein Spiegelbild non der Zusammensetzung des Kircheuvolkes gibt. Neben den Theo logen. Juristen. Pädagogen und anderen gehört auch der Ar beiter in das Kirchenparlamcnt. r» der beiden Ehrenmitglieder. die der Tod dem Verein entrisse» hat; Otto Nordenskjvld, der hervor ragend« Polarforscher, siel End« Mat einem Autounglück zum Opfer: Roald « munds « n «ft von seinem Erkundung», slug, den er »ur Rettung der „Jtalia".Mannschast unter nommen hatte, nicht wtebergekehrt. so »atz sei« Tod heul« nicht mehr bezweifelt werden kann. Beide Forscher Hoven tm Verein über ihre größte ForschnngStat berichtet: Amundsen über seine Untersuchungen, am magnetischen Nordpol und dir Bezwingung der Nordwestpassage, Nordensksöld über die ichwcdische auiarkttsche Expedition. Der Verein Hot aber auch Anlaß gehabt, eine» noch lebenden Ehrenmitgliedes zu gedenken: Ä. Penck, der am 22. September seinen 70. Geburtstag gescterl hat. Der Forscher, der durch ei» halbes Jahrhundert der Wiiieiischasl hervorragende Ticiiüe geleistet bat und heute der nnbestrittcue Führer der dentichcn Geographen ist. wurde vom Berel» sür Erdkunde durch Ver leihung der silbernen InbilaiunSplakelte ausgezeichnet -- eine Ehrung, die bisher nur Jos. Partsch und Sven Hebt» zulcil- gewvrdcn ist. I», übrigen galt die erste Sitzung hanptsächitch der Aussprache über eine Aendcrung und Vcreinsachnng der Satzungen. TaS Programm der Wintervvriräge, die am 26. Oktober mit einem Vortrag vo» Tr. Kurt Krause «Leipzigs über Portugal beginne» werde», weist wieder eine große Mannigfaltigkeit ans. Vor allem sei daraus hingewiefcii, daß am 6». November der Leiter der deutschen Meteor- Expedilio», Kapitän zur Sec Dr. h. e. Spieß »Berlins per sönlich über die Ergebniiie dieser wohl größten wissenschast- lichen Tat der Nachkriegszeit berichten wird. — De»IIck,<E»aug»lisch»r Frav«»b«»d. Erste Mitalieberncriamm. lung ln diesem Winter Donnerstag, LS. Oktober, 8 Mir, PorliknS- straße I. Der Gcjchasisstttirer deS Evangelischen PrcsscverbandcS sür Lachsen, Pfarrer Evch, hüll eine» Bortrag über: „Tic Macht der Presse und Ser Witte der Leserinnen". Mas -as Kriminalamt meldet Umfangreiche Diebereien ausgedeckt ,1» einer Stahl wäre »Handlung ans der See tt ratze waren ieii etwa einem Fahr« sortgescyt Diebstähle begangen worden. Ed vcrlchwanden aus roticlhasie Weise EilberbeßeckS, Rasierapparate und andere Ware», ohne datz cs gelang, dem Täter aut die Spur zu kommen. Die gestohlenen Sache» wurden zu billigen Preise» !n Dresden abgesetzt. Nach langwierigen Erörterungen gelang cs setz! der Kriminalpolizei, die Diebstähle anszuklärcn. Danach sind die Sachen non der dort besäzästigt gewesenen Aufm artelrau bei- leite geschasst morden. Sie gab zu, die Diebstähle allein aiidgcsührt zu haue». Fftr Ehemann verlauste das Diebesgut. Für etwa Sl>c> Mark Ware wurde rvicdererlgngl. Festgcnommenc Ladcndiebin Am Lonnabciiduachmittag erschien in einem hiesigen Gold- Warengeschäft ei» junges Mädchen, das sich mehrere Uhren zur Ansicht vorlegen lietz. In einem unbewachten Augenblick ver stand es das Mädchen, zwei goldene Tamcnarmbanduhrcn tm Strümps uerschwtndcn zu lasse». Ter Geschäftsinhaber bemerkte ipäter de» Diebstahl und stellte das Mädchen zur Rede, woraus cS die Uhren wieder zierückgab. Tic Täterin wurde von der Kriminal polizei scitgcnomnien. Es handelt sich um eine 21jährige Arbeiterin aus F t n st c r >v a I i> c. die erst kurz zuvor nach Dresden gekommen war. Sic verbüßte kürzlich wegen gleicher Dieb stähle eine längere GcjängniSstrase und wurde erneut der Staats anwaltschaft zugesührt. Einbrüche In der Nacht zum Montag wurde tu die Filiale des Konsum vereins Vorwärts aus der Großen Z io i n g e r st r a ß e cin- gebrochcn. Der Tater zertrümmerte eine große Schaufensterscheibe und entwendete von den Auslagen einen Teldenplttsch- und zwei Oitomanmäntel. Weller wurde in der Zeit vom 12. bis 19. Oktober lm Grund stück Münchner Straße 12 ei» Kellerabtcil erbrochen und dar. n»S eine größere Anzahl Flaschen Wein entwendet. Vor Ankauf wird gewarnt. Wahrnehmungen an di« Kriminalpolizei, Zimmer 83. trbetrn.,1, .z ,. .-. s.» r„r, ...... . Zwe,-Motorräder gestohlen »-..v Sonntag in de» Abendsluuden wurden kurz hintereinander im hiesige» Stadtgebiet zwei Motorraddiebstählc verübt. ES handelt sich um ein Motorrad »nt Beiwagen. PI arte BMW.. ErkcniiiingS- zeichcn II >8 7,12. in,d ein Motorrad, Marke TKW.. ErkcniningS- zcichr» jj IStttZ, Fahrgeiicll-Nr. 4181,1 und Motor-Nr. 91 äl». Zur Ermittelung der Taler »nd Wiedererlangung der Näder dienliche Angaben inerden an die Kriminalpolizei, Zimmer 88, erbeten. Nachrichten aus dem Lande Einweihung der Pestalozzi-Schule in Neusalza-Sprcmberg Neusalza-Lprcmbcrg Hier wurde die ncucrbaute Pestalozzi-Schule geweiht. Sie besitzt auch eine große Turn- und Spielhölle. Außerdem sind ein Heimatmuseum, Stadt- bücherei und Lesezimmer ongeschloncn. Bei der Weihcseier übergab Architekt Schissner dem Bürgermeister Richter den Schlüssel, woraus Bezirksschulrat Biehwcg. Löbau, die Glück wünsche des Bezirks übermittelte und die Wcihcrcdc hielt. Kantor Klix fand Worte des Dankes und versprach weitere Pflichterfüllung. »Im Namen des Bezirks-Lchrervcrein- sprach Lehrer Herrmann. Neugersdorf, die besten Glück wünsche au«. V«t einer vesichttgung der Schule konnte man seftstellen, baß dl« Räume einfach, aber doch geschmackvoll her- lerichtet worden find. Sie entsprechen allen moderne» »nd iygtentschen Anforderungen. -u »sr Famtttrntra-ööte tn Freital «te»erhästtch wirb und noch berichtet: Dt« entsetzliche Verzweiflungstat ist am Freitag schon früh morgens begangen, aber erst abends entdeckt worden, als der Sohn der Frau Lanysch, die sich selbst verbrannte, von der Arbeit heimkehrt«, und man während des ganzen TageS nicht» von den beiden unglückliche» Frauen gesehen hatte. Bekannte machten den Sohn ans Vrandgernch auf merksam, der ans der Wohnung seiner Mutter drang und bereit» morgens gegen ü Uhr von einem Nachbarn beinerlt wurde. AIS der Sohn Lantzsch an der Tür der Wohnung seiner Großmutter, der Rentncrin Vrennijch, anklopste und ihm nicht geöffnet ward, stieg er durch ein einaeschlagenes Fenster ein und fand »nn G r o ß in n i > e r und Mutier tot vor. Er holte einen bekannten Schmied herbei und löschte mit seiner Hilfe das Feuer, das beim Zniritt der Luit von der glimmenden Tiele. die den ganzen Tag geschwelt hatte, hoch aujschlng. Ter Enkel schnitt selbst die Leiche der Großmutter ab. Frau Lantzsch war schwer nervenleidend. Augenscheinlich Hai sie ihre Mutier erhängt und sich dann den Vcrbrcnnungölod gegeben. Spuren beweisen, daß sie zuerst versucht hat, sich gleichsalls zu erhängen. Tie verkohlte Leiche der Mntter lag ans dem Boden und nahe dabei stand ein Spirituskocher und eine leere Lpirilusslaschc. Beide hatte die unglückliche Frau früh um 7 Uhr von ihren in der Nähe wohnenden Verwandten, bei denen die beiden Frauen die Mahlzeiten, eiunnhmen, erbeten. «etternachrichten aus Deutschlan- vom 22. Oßlober 1928. tNachdrnck verbalen. Tempcraiuren Wind Weller Lk Station ? biw 8 Ubr morp. bück sie d. «estt. Tage« hlelße ü. verp. Nackt Aicklung! aur Ltckrde <i-ir> : bvv. z Ubr mar» V* — (9 2 Dresden -HII -i-Iö ^-10 80 "0 Weißer Kirsch ss-N -i-N ss- 6 80 Ott — Riesa -i-N -!-I8 -j-W still — — Zitlou-Kirlchs. -I- 6 -I-iö -i- 8 still — 8 — — Chemnitz ss-I6 -s- 7 still — 4 02 — Annaberg -i- 6 -!-N 7 880 1 :> 02 — ßichlelberg -l- s -i-i.'i -l- 5 VV8VV 1 8 l — Brocken -i- 5 6 -s- 4 88VV ö ttl Kamdurg ss- 8 -i-i:r K- 8 80 — — Aachen -i-w -i-N -i- 8 88VV g :! Stcliin -i- V -i-I« -j- l) still — 8 :i — Danzig -I-N -!-I6 -I-N still — 8 ott — Berlin 4-lO -!->6 -l- Hill —- -- Breslau -!-IV -1-20 -i- 7 still — :! — — Franksurl München -i-N -s- 7 -i-n -s-G z-w -!- 6 still still — 5 8 n ErUi«t«run» b«tr. Witter: o wolkenlos. I Keiler. : dalbbcdeckl, :> wolkig, 1 bedeckt. 5 Regen. 8 Schnee. 7 Graupel «der .tzagel. 8 Dunst oder Nebel. ISichtweÜe weniger al« 2 Kilometerl, « GewiNer. Dempcralurcn: -i- Worm«- grade. — Kältegrade. * In den letzten re Slunden Liier aus das Quadratmeter. Lustdrnckvertcilung Hoher Truck Ost- und Südoiicniopa mit Kern über 77ä Milli meter Südrußland: Depression Nordwcßenropa mit Nandsiürungc» über England und das europäische Festland bis zum Mittel»,ccr- gebiet. . .Wetterlage Dadurch,, daß die uardives/curopälschc Depression sei. Lorinabend bei ZSland »erstächt, ist Deutschland ln ihrer Mtkdcll, südliche» Beidcrseilciifiröniiliia geblieben. In dieser ist das Wetter »ich! ein heitlich, vorwiegend ist cs wolkig »nd örtlich nebelig, wobei cS auch vorübergehend zu geringe», Ncgcnsatt gekommen ist. Heute morgen 8 Uhr zieht sich eine Negcnsroitt von, Mittelmeer übe, die Schweiz „nd Südwcsidcittschlani» bis i» die Gegend von Magdeburg. Ter Luftdruck ist über Deutschland »nd dein Mttieinieeigebiete vor wiegend »»regelmäßig schwach sollend. Die Unsicherbett der Wetter lage nimiitt zn. »och zumal sich später auch vom Milielnicer aus gehende Störungen über unsere», Gebiete answirkc» können. Witter ungSanssichte« Temperatur«,, wenig grändcrt: «»rivirgend stärker wolkig, zn nur »ereiuzelteu Regeustilte» neigend: schwache bis mäßige Winde ans südlichen Richtung«». Anmerkung: Die Wettervoraussage gilt ständig »vm Spät nachmittag dcS Ausgabetages bls zum Abend deS solgcudeu Tages. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Wctternachrichtcn nur mit Genehmigung der Sächsischen Landcsivcttcrivartc stattliast. 2v«fs»rf»«nd der Eltze »nd ihrer Zuflüsse Ka- matk Mo- dran La un Nim- j bur. Brand- ei» Mel- Leü- nik ! meritz Auing Dresden 20. Oktober -l-lL — S! - 12 ! - » ck 2« > ck 8« ' — 21 — 175 22. Oktober 8-17 - 58 — 28 ! -j- 3 — 15 - I z- «r j — 20 — 18^ Theaterorchcster mitwirktc und Charlotte Schräder, Dresden, als Solistin gewonnen worden war. Mit Molden- Hauers Widmung „An Franz Schubert" schuf man einen würdigen Auftakt, im „Gesang der Geister über den Wassern" hörte man eine Vhorschöpfnng de- großen Meisters, die wohl al- eine der schönsten in der Mäniicrchorlitcrotnr anznsprechcil ist, und „Miriams Licgesgesang" gab einen irinmvhalen Au-klang. Charlotte Schräders Heller, gesunder Sopran blühte nnd leuchtete hier über eindrucksvollem Ganzen, nachdem er vorher eine Reihe Lchuberllieder nach Goethctcxtcn hervorragend schön und innig vermittelt hatte. Allgemeine Bewunderung ward auch dem jungen, ungemein begabten Dirigenten des Lchrcrgesangvercins. Martin Bauer, als Begleiter nnd Dirigenten zuteil. dl. 2. s* Die Eröffnung der Bochumer Goethewoche. Tie Goethcwochc wurde am Sonnabendabend mit einem Bc- grüßungSabend im Parkhanse eingeleitet.' Der Präsident der Goethcgesellschast, Proscssvr Tr. Peterscu «Berlins, bczeich- nete Bochum als die neue Goethestadt. Keine andere deutsch« Stadt, auch nicht eine Großstadt des Auslandes, hätte wie Bochum das Wagnis unternehmen können, eine ganze Woche Goethcsche Tramc» zur Ausführung zn bringen. Im Ans- irage der thüringischen Siaaisrcgierimg sprach Ministerial direktor Wuttig, namens der Universität Tanzig Senator Strnnck, namens der Universität Münster Professor Tr. Schöne. Sonntag vormittag wurde in der städtischen Ge mäldegalerie die G o e t h e a n S st e l l n n g eröffnet. Sie stellt besonders die Beziehungen Goethes zn Westfalen in den Vordergrund. Tie Einfühtililgöre-c hielt Stadtbibliothckar Tr. Schulz sTvriinnnds. Tann sprach im Parkhansc vor einer großen Hörerschaft Professor Dr. Korss (Leipzigs über das Natnrdramo des junge» Goethe. Oberbürgermeister Tr. Rucr begrüßte unter den erschienenen Ehrengästen n. a. Ger- hart Hanptmann, Frau Senatspräsidcnt Lahm «Danzigs, die Vertreter der Universität Münster, der thüringischen StaaiS- regterung und Professor Bocck «Stockholms. Ter Redner führte ». a. aus: Das heutige Indnstrtegebiet sei dem Goetheschcn Geist viel näher verwandt als z» Lebzeiten deö GeisteShcroS. Gerade im Industriegebiet sei Goethcscher Geist die Forderung deS TageS. Deö echte» Mannes wahre Feier sei die Tat. Ger hart Hanptmann würdigte In feinsinniger Rede Shakespeare nnd Goethe, letzteren bürger lich und menschlich kennzeichnend als de» übrrrggendrn Geist, dessen Kulturgut dem ganzen Volke zu vermitteln höchste Mission sei. Der Oberbürgermeister vo» Weimar beglück wünschte Bochum zn seiner Tat. Am Sonntagabend wurde Im Stadtthcater, das festlich beleuchtet und bis ans de» letzten Platz besetzt war, der Urgötz gespielt. s* Haydn-Urausführiln- in Düsseldorf, linier nieder- rheinischer Mitarbeiter schreibt uns: Professor Paul Grümmer (Wiens brachte mit seinem prachtvollen Kainmcr- orchester innerhalb eines städtischen Kammerkonzertes in Düsseldorf ein stkatturno sss-Tur> sür zwei Violinen, zwei Bratschen. Cello, Baß, Flöte, Oboe und zwei Hörner von Joseph Haydn, das G. M. Wcisbach vom Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde im Mannikiipt überlassen wurde, zur Uraufführung. Es handelt sich n», ei» melodien- nnd klangseligcö, mehriätzigeö Werk mit Screnadencharakler. Vermag cs unS auch natürlich nichts Nene» mehr über den klassischen Altmeister zu sagen, macht es uns doch — znnial mit dem schlicht-innigen EmPsindc» seines zärtlichen Adagio und dem frischen Humor des liebcnsivnrdig-spiclerischcn Jinalc — von -Herze» froh. 8p.— !* Opcrnuraussührung in Elberfeld. Tas Elbcrsclder Stadtthcater brachte gleichzeitig mit der Bühne in M ünchc n- Gladbach die Oper „Hassan gewinnt" des Rostockcr Opcrn- dirckiorö Schmidt-Fsserstedi znr Uraufführung. Das reichlich wirre, märchenhafte Textbuch für die Oper hat Martin Münch geschrieben. Doch dank der cinfühlenden nnd melodiöse» Musik des Komponisten konnte das Werk unter der Stab führung von Fritz Mecklenburg eiucn vollen Erfolg erzielen. Das Staditheaier Lantz-dera konnte dieser Tage aus sein övjährigcs Bestehen zurückblicke». AuS Anlaß des Jubi läum» fand im Beisein geladener Ehrengäste, unter denen sich auch ein im Ruhestände lebender Schauspieler befand, der vor äst Fahren bei der Eröffnungsvorstellung mitgcwirkt hat, eine Fiiblläuinsfeicr statt. Ae RetMimtnstdast »es ttutslbrn Schrifttums Es gab sicher Zeiten, wo lauter und öfter über die Not der geistige» Arbeit' gesprocheit wurde, als im Au-«ubllck. Das bedeutet aber durchaus nicht, daß jetzt diese Tatsache aus der Welt netsschivuiiden ist nnd die ganze Erscheinung nicht mehr besteht. Im Gegenteil kann man behaupten, baß von Jahr z» Jahr« ja vo» Monat zu Monat, die Not der geistigen Berufe, und hier wieder besonders die der Schriftsteller, unentwegt ziinimmt. Die Gründe dieser Erscheinung sind leicht eiuzn- sehr». Krieg nnd Nachkriegszeit haben das mittler« Bürger- tum dezimiert und seinen Wohlstand gebrochen: doch gerade diese Kreise waren es, die als eigentliche Kulturträger im deutsche» Volke gnznspicchen waren. Der Proletarier Hai weder Geld »och Zeit, nnd der Großkapitasist wird abgelcnkl durch andere Interesse», so datz er nicht direkt die eigentlichen Kulturträger des Volkes unterstützen kann. So hat sich eine ungeheure Not ausgebrettet. die dazu geführt hat, daß z. B. selbst bekannteste Lyriker der Gegenwart cs nicht mehr wagen können, eineil neuen Gcdichtband hcranszubringcn, da selbst die kleinen Auslagen nichi mehr voll verkauft werde» können. So geht cs aber auch den vielen anderen, die von der Arbeit ihres Kopses nnd ihrer Feder leben. Tic Schrisistellerei ist dem Namen nach ein freier Berus, aber gerade dieser Umstand, daß es in den allerwenigsten Fällen sichere Einnahmequellen sür den Schriftsteller gibt, macht ihn in hervorragendem Maße abhängig von der Mög lichkeit, seine Geistesprodukte abzusetzcn. Daß der Kampf »ins tägliche Brot sür den geistigen Arbeiter aber nicht gerade sehr förderlich ist, das bedarf weiter keiner näheren Anssnli- rnng. Hier allerdings läßt sich keine Abhilfe schassen, aber jetzt soll wenigstens eine Stelle geschafsc» werden, an die sich »ol- lciüende Schriftsteller um Darlehen, kleine Renten, Rcisc- stipendten und andere Beihilfen wenden können. Es wird vielleicht ans diese Weise möglich sein, manchen wertvollen Mensche» vvr größter Not und Verzweiflung zu retten, und so zu verhindern, daß durch die Ungunst der äußeren Verhält nisse manches wertvolle Werk ungeschrieben bleibt n»d so der Mit- und Nachwelt verloren geht. Tarnber hinaus sollen aiich die Angehörigen nnd Hinierblirbenen von Schriftstellern nact, Möglichkeit in ihrer Existenz sichergcslclll werden, und cs ist auch geplant, eine wirtschaftliche Nachlaßvcrwaltnng einzn- setzen und so die Hinterlassenschaften bedeutender Männer vor Untergang »nd Verschleuderung z» sichern. Zweifellos sind das alles große bedelttuilgsvotte Aufgaben, aber um sie dnrchznführe». bedarf cs vor allem Geld, Geld und noch einmal Geld. Während aber sehr viele Theater schon seit Jahrzehnte» staatliche Zuschüsse empfangen nnd auch die deutsche Wissenschaft durch die schon jahrelang bestehende Nvl- gemeinschaft deutscher Wissenschaft ebenfalls über große Gcld- zuschüsse von Siaat. Ländern und Privatpersonen verfügen kann, war daS beim denischen Schrifttum bisher »och nicht der Fall. Jetzt, wo eine zentrale Berufsorganisation geschossen ist. hofft man gleichsalls derartige Zuschüsse zn bekommen, und eö wäre nur wünschenswert, wenn sich neben staatliche» und städtische» Stellen vor allen Tingcn auch Privatpersonen daran beteiligen würben. Welcher ideale Nutzen durch diese Noi- gemeinschast deutschen Schrifttums erreicht werde» kann, das liegt ja so deutlich auf der Hand, daß man nur hoffen möchlc, daß sowohl der organisatorisch« Aufbau wie die finanzielle Fundierung glückt und so dem schwer bedrängten deutschen Schriflsteilerstand ein wenig in seiner Notlage geholfen wird,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)