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4 «Dresdner Nachrichten" 4 Montag. IS. Mai IVOS ^ Ar. t»4 Meldung ist bei der Hebebehörde nötig, welche den der StaalS- saff« entgangenen Sleuerbetrag von dem zu seiner Leistung ge- lehlich Verpklichtetci, alsbald emzuziehen hat, Dort werde» Sie auch erfahre», ob Ftzre „Furcht vor einem Versehen begründet ist und tatsächlich eine zu niedrige »Besteuerung slaltgefn»den hat, ober ob sich diese nicht gesetzlich»» Bestimmungen gegenüber recht- lerligt, was der Fall sein würde, wenn Sie u. a. Estikrinsie be> stehen, die bei Ahrer Einschätzung zur Einkvinniensteuer außer Betracht zu bleiben haben, z. B. nicht steuerpflichtige Invaliden- Pensioiisznlagen, Pensionen, di« aus der Masse eines anderen veutlchen Staates oder aus der österreichischen Staatskasse zu deren Laste» gezahlt werden. Einkommen ans Griindbelitz, der nicht inl.Mönigretche Sachsen gelegen ist, usw. *** Ernst M oritz F. Freiberg. „Seit 1877 ohne Unter brechungAdoilnentIhres geschätzten Mattes, bitte i»!> Sie uinAnS kunft. ob der HimmoisahrtStag des IahreS 1865 ans den 25. Ma siel." — Ja! "" Sandschrtftenbeurteilung Nichte Hedwig <50 Psg >. Die bannonlsche, aus den erkten Blick überaus iumontbckch de- inbrende Schnst veriät angeborene Intelligent und nute Bildung sowobl d»S Geistes als des Herren-, Du dringst kein unschönes Wort über die Lipveu und gehörst offenbar zu der Kategorie von Ar,men, bei denen der Dichter anzusragen empneblt, ivrnn es daraus ankomiuk, zu erfahren, was »ich Penn. Die Zuge St. IN. 9 und 8 treten scharf hervor, Bon Teinvera - ment neigst Du dein Frohsinn m. der sich rnhlg. in sremidlichem. das Ge sicht in Sonnenschein tauchende»! Lächeln, niemals aber in «räuichvolleni. herausiordcrndeiii Lachen äußert. - »Nichte >N an » ie <30 »Pfgs Die eckige Schrift verrät Hang zum Widerstande, Eigenst,»!, Starrköpfigkeit und Egoismus. Mit Dir anszukommen ist nicht gern; leicht und ersorderi ein er- kteckliches Masi von Geduld und ausgibtge Betätigung des bekannten Sorichwort« - „Der Klügste gibt nach". Da« bei vieler Charaklerdeichaffen- beit in Deiner Schrift der Zug der tlnzusriedenbeit besonders dentlich in die Erscheinung tritt, darf nickt »Wunder nehmen, den» Leut« mit dergleichen uiiivmvatbischen Eigenschaften stoben und ecken Überall an und kommen aus der galligen Stimmung nicht bermS, weil sie in ihrem Egoismus die Schuld nicht sich selbst, sondern stets anderen betmessen Du wirft, wenn Du nickt lernst, freundtich und gefällig gegen ander« zu sein, Dein Lebtag nicht srob werden, —Nichte S u t e <40 Psg.s. Da Du mich nach der »Bedeutung Deines Namens fragst, muff ick Dir vor allem erst sagen, dab Du lehr wahrscheinlich nickt Suse, sondern Susanne gelaust bist, na. und Susann« bedeutet die »Meitze swohlgemcrkt mit dem tzs oder auch die Liste, Deiner Schritt nach scheinst Du viel Aclmtichkelt mit einer „Berliner Weißen" z» haben, den» Du bist sehr teinveramentvoil. gehst ieickl ui die Höbe, schäumst über und mntzl sehr vorsichtig behandelt werden, sonst wirst Du, wie bas beim Berliner Nationaigctrank mit und ohne Slripve manchmal auch der Sali zu ieln pflegt, ungenietzbar, — Nesse M or, tz <30 »Lia s Die schroff in Keulensvrm endenden Buchstaben, namentstcb des s und > unter der »Linie, taffen auf Entschlossenheit und Jähzorn schltetzen. Du wirst leicht erregt, hesstg und ausfallend. Die Harmloteste Bemerkung kann Dir, weil lokal initzverstanden, di« Bornader zum Schwellen bringe» und dann ist mit Dir nicht gut Kirschen essen. Dem weiblichen Geschleckt gegenüber hältst Du vielleicht an Dich, legst Dir Zwang ans und begnügst Dich vielleicht mit einem knurrigen KrastauSdruck, während Du männliche,, Widersachern gegenüber wahrscheinlich auf dem Standpunkte stehst, daß die vauste East wobl eine ziemlich Hobe Handichubiiummeri, die der Mensch in der Tasche ballt, ihren Berus verfehlt bade», — Nichte Elia B. «0 »Lsg t. Die geradlinige Schrat verrät Konsequenz und »lusdauer. Du bist in Deinem ganzen Wesen IO und 1l, ziemlich intelligent, namentlich verfügst T» über eine reichliche Portion Mutterwitz, Du bist wohl in cin- sachen Verhältnissen und unter »Leuten ausgewachsen, die frei von der Leber weg reden und ihre »Morte nicht erst aus die Goldwaae zu legen pflegen Du nennst das Klnd stets beim reckten »Namen und bist durchaus nicht prüde oder empfind-am In meiner »Vorstellung bist Du ein dralles »Mägdlein vom Lande, — Nichte »Bertha <30 Big.,. Tie absteiacnde Schritt kennzeichnet Dick als ein etwas melancholisch angehauchte« Men'chenlind, Du stichst die Einsamkeit, hängst de» Kopf, lachst selten und brütest über Dingen der »Vergangenheit, die wobl recht unsrcnndltcherNntnr sein möge», aber halt nicht zu ändern sind, Zwecklos trüben Gedanken nachzuhängen ist initiier unpraktisch und läßt aus Mangel an Energie und Selbstvertrauen schließen. — N e s s e G « o r g <30 Psg > Deine flotte, ra'ch hingeworsene Schrift von kaufmännischem Duktus verrät lebhaftes Temperament, Scharf sinn, schnellen Entschluß, Disvositionsialenl, Du bist 35, wagehalsig i» Ge- schäftgangelegenheiten und leicht geneigt, alles aus eine Kar!« »n »etzen, »Von Temperament ausgesprochen -t. suchst Du nach getaner »Arbeit gern heitere Gesellschaft aus. Es ist in Deiner Schrift aber auch etwa» Ruhe lose-, was zu dem Schluff« berechtigt, daß Du bereits aus dem besten Wege bift, nervös zu werden, — Nichte Emma (SO Psg.s. Du bist ent schieden ein gutmütiges, gegen jedermann freundliches uns zuvorkommendes Menschenkind, immer bereit, anderen IS und dienstbar zu teilt, dabet aber behäbig und von u»zerstördarrm »Phlegma, Dick bringt io leicht nichts aus dem Kleis, und wer es etwa daraus anlegt, Tein seelisches «Steichgewicht zu stören ober Dir die Laune zu verderben, macht Fiasko. Bei alledem bist Du aber offenbar fleißig und arbeitsam, liebstles nicht, die Hände müßig im Sckoß zu falten, siebst überall nach dem Rechten und nimmst ohne Zwri- sel eine Stellung ein, die »Anstellungsgabc eisordert, sei cs im Haushalt oder in geschäftlicher Position, 33. hochmütig, 34, mutig. 35, unternehmend. 36, zaghaft, 37. schüchtern^ 38. eigensinnig, 3!). rechthaberisch. 40. stolz, 41. launenhaft, strebsam, blasiert, enerUtchtig. sanguinisch cholerisch, phlegmatisch. 4L. 43. 44 45. 46. 47. t. bescheiden, 17. seicht aufbrausend. 3 sanft. 18. empsmdlich, 3. duldsam, lS. ernst, 1. beiter 20. mürrisch, 8. übermütig. 21. verschlossen. 6. mitteilsam. 22. klatschsüchtig. 7. verschwiegen, 23. egoistisch, 8. hilfsbereit, 24. mißtrauisch, 9. vertrauensvoll. 35. pubsüchtig, !0 einfach, 26. kokett, N. noiürllch, 27. verlieb!. 12. liebenswürdig. 28. ungesäüig, 13. geiällig, 29. berrschsüchlig, 14. demütig. 30. streitsüchtig. 15. verträglich, 31. gutmütig, , . , . ..... >6. anspruchsvoll. 32. schwermütig.' 48. melancholisch. ' Heiratssebninchtsa » t Worten. Nesse Richard iio Ptg.s klagt über Alleintelnsmildigkeit und möchte diesem Zustande Mt! Hilfe einer meiner Nichten baiv ein Ende mache». Zn diesem Zweck« stellt er sich als ein 28 Jahre alter »Vertreter des starke» Geschlechts mit dem Be merke» vor, baß er sich einer schlanken Figur erfreut, einen soliden Cha- raiter besitzt, sich in guter Lebensstellung befindet und nicht unvermögend iü. Des weiteren alaubt er sich als liebenswürdig bezeichnen zu dürfe», eine Eigenschaft, die «r be> seiner Zukünftigen o»L nicht missen möchte. Ferner mühre sie. um seinem Idente zu entsprechen, von Mauer Nanu mit einer schönen Figur und angenehmem Acnäcren ausgestatlet und itanslick und wirtschaftlich erzogen lein. Schließlich möchte sic aber auch etwas Moos haben, um das gemeiniamc Heim möglichst traulich gestalten betien n, können. — NichteAne m o n e <50 Psg.» möchte, nachdem sic 27 Inbrk nlt geworden, auch bald die treue Gefährtin eine« a»icn und verständigen Mannes werden, der, satis er »Minver wäre, auch Kinder haben könnte, da sie sich zutraut, dielen eine liebreiche zweite »Mutter sein zu können. Den »Vorzug würde sie einem »Landlehrer geben, dock auch emcn besseren Geschäftsinhaber nicht auSschlagen und zwar wäre es ibr völlig gleich, ob ibrc künftige Heimat fick stier oder in weiterer Ferne ste- sände. »Anemone bezeichnet sich als ein schlankes, 160 Zrniimeier großes, in jeder »Beziehung wirtschaftlich erfahrenes, in alle» Handarbeiten geübtes, mit der »Anfertigung der eigenen Garderobe vertrautes, einer angesehenen Familie anaehorenves Menschenkind von tadelloser »Vergangenheit. In die Ehewagschale zu legen hat sie eine »Ansstattnna im »Wertste von 300» M, einige Ersparnisse und die Anwart'chai! auf etwa« Veimögen sür später. — Nickte Elsriede <50 Pstnt teilt m gedrängter Kürze mit, daß sie »28 Jahre alt und von schlanker Figur ist, zu den schwaezbanrigen Vertrete rinnen ihres Geschlechts gehört und etwas »Moos besitzt, das nach ihrem Dafürhalten genügen werde. „Terftnige welcher" mochte von aniehnlichcr Größe und von Beruf Geschäftsmann oder »Beamter »ei». — Nichte »A nne (3V Psg.s bat meinen Papirrkvib m Prrdacki. baß er eine von ihr bereits zu »Anfang des Jahres avgevrotzte Zuschrift verschlungen Kat und mißt dem Aernisten somit die Schuld bei, daß iie noch immer zu den gänz lich Unverlobün gekört. Sie ver'ucht daher ihr Heil beute nochmals, da sie nun einmal van einer nickt zu bändigenden Sehnsucht nach einem eige nen Heim und einem Menschen gepackt worden ist, dem sie »Nb der ibr gani angebürk. Daß sie diesen Weg etnichlagen muß, schieb: sic »ach be kanntem Muster ibrcr einsamen, zuruckgeiogeucn Lebensweise tn die S.bube, die ibr zur Anknüpstiiia von Herrenbekanatichaftr» keine Gelegenheit gibi. Sie erfüllt demnächst i»r 23. Lcbensiabr, ist dunkel und von nüifterer Größe und versickerst alles, was zur rationellen Führung eines Hausstätts gestört mkl. Kochen, Schneidern, Plätten >e., aus dem ff zu verliebe». Ihre matt ricllcn Besitztümer besicben vorläufig in einer schönen Ausstattung uno einem kleinen, selbsteriparten Kapital. Bezüglich des Berufes „ns des Arnßeren ihres Zukünftigen macht »Anne keine deionderen Wunsche oder Ansprüche geltend, die Hauptsache ist, daß er sein Aiiskonimen bat und einen guten Ebarakter besitzt. Auch »Anne kann zum Schluß nickt »instm. sie Erklärung vom Stapel zu lassen, daß sie auch einem Witwer um Kin dern ganz gern die Hand reichen würde, um erster«», die Frau, letztere,! die Mutter zu ersetzen. — Nesse Ernst (SO Psg » sucht eine Lebensgefährtin, die auch fürs Geschäft Interesse bat und etwas Vermögen besitzt oder selbst Geschäslstnhaberin ist. Sie soll wirtschaftlich und herzensgut sei» und im Alter zu ihm paffen. Er bat SO Lenz« aus den, Kerbholz«, ist seiner Ver sicherung zufolge sehr solid, besitzt einige lautend Mark Vermögen und „war" mebrere Jahre als Geschästsletter tätig. Was er gegenwärtig treibt und welcher AN das Geschäft sein möchte, in dos er eventuell einheiraten würde, verrät Ernst nicht. — „Ceres" schreibt: „Du bist doch für schon so viel« unglückltche bez. liebsnsbedürsiige Junggesellen der Rettir i» der Not gewesen, alio bilf Du auch einem meiner Bekannte» <Landwirt> zu einer Gesponsin. Mein Intimus ist hübicher, stattlicher »Mann, Ende Zwan ziger, guter Charakter, kurz, ein Ehemann, wie er geschaffen ist. Leider kann er sich mangels Zeit nicht viel mit Süßhol,raspeln abgehen und so sollst Du Mittel zum Zweck sein. Suche also unter Deinen Nichten eine heraus, di« Lust bat. in einen Landgastboi «iiuuheiraien. Erwünscht wären ca. 10 000 M., die indessen bmotliekartsch ffchergeftellt werden. Al'v str, damit bei der Hochzeit die diesjährigen Fcrtenkolonisien recht gut ablchneiden !" An lakonischer Kürze läßt die Epistel nichts zu wünschen übrig, man stai aber noch dem Leien leider auch die Empfindung, als ob die 10 000 M. bei dem ganzen Handel die Hauptrolle spielte». Alter, Ebarakter, Aeußeres >e. kommen, wie «S scheint, dabei gar nicht in Frage, weder bei ist»,, noch bei ihr. vertliche» im» TSchftsche». — TKr Allgemeine Erziehung».Verein die F r ö b e l > S t i f t u » g hielten, am Sonnabend „VvlkSheim" des „HeidevarkS" auch eine . ab. Eigentlich batte die Feier i»i »Naturtheater stat sollen, doch die lehr ungünstige Witterung trieb all die geputzten Kiiidcr nebst ihren Angehörigen und den Freunden bcS Vereins in den Saal beS Volkshcims. Mit und o nachm, im Schiller-Feier lnd«« Ml festlich , ^ _ dem Ehor- t des Liedes „»An die Freude" wurde die »Feier eröffnet, nn hielt Herr Vingerlchuliehrer Dr. Steg! ich die »Fest ansprache. Er pries kSchiller als den Länger des Schönen, während Fröbel seinerzeit das Schone gelehrt habe. Die Ideale der Schönheit, welche Schiller begingen habe, seien Friede und Freude, Jugend. Lviel und Gesang, Glaube. Liebe »n-d Hoffnung, Freundschaft und unerwndliche Sct>affe»sfreube. Nach dieser wanneinpsniidene», von Beaei,teru»g getragenen »Ansprache erneute die btindergärtnerin Fräulein Herz durch einen schwungvollen und gut vor getragenen »Prolog, worauf die Kinder der vier Schnlaärlcn die am oberen Ende des Saales ausgestellte Schiller - Büste mit »Frühlingsblumen bekränzten. Hierbei wurde daS Lied „Ich Hab» wich ergeben" gesungen. »Damit war »die Feier im Heim de» „BvlkSwvhlS" beendet. Die »Ver sammlung begab sich nach dem Schulgarten der »Fröbel-Ltiftuiig an der Radeberger Strotze, wo nach einigen kurzen einleiten- den Worten des Herrn BürgerschullehreiS »Dr. steglich eine chiller-Akazie iNobiuiaj gepilanzt wurde. Mit dein Gesäuge des Liedes „Deutschland. Deutschland über alles" fand die Schiller-Feier ihren »Abschluß. — Am Freitag nachmiilng hielt die Bäckerinnung ihre 2. ordent- licke Imiungsversguimlung nl>, di- vom Obermeister Herrn Biener geleitet wurde. Dieser überreichte uniächst mit ehrenden Worten dein Geiellen Herrn Felir Misselwitz. der teil 0 Iähren bei Herrn »Bäckermeister Troger, Ebemnitzer Straße 9, in Arbeit steht, die von dem »Mitglied« Kuntzsch ge- stiftete gotdene »Medaille für Treue in der »Arbeit. Dnrch den stellver- tretenden Obermeister Herrn Mendt ersolate sodann die »Lvswrache von >92 Lehrlinge», von denen »28 für die auteAnsiübrnng ihres Gesellenstückes prämiiert werden konnten, nnd durch Hrmr »Obermeister »Biener. ebenst,»« mit einer herzlichen »Ansprache, die Ausnahme von 198 »Lcstnmgen. Hieraus wurden 32 Meister als neue Mitglieder anfgenommen nnd dann Herr Engen Neinhold „ach abgelegtem Probejahr als Inmuigssekrelnr angeslellt. »n dein in Bautzen staltjindenden »Verband itage des Sächsischen Bäcker weigverbandea „Saronia" wurden lk Mitglieder und zum Zentrat-Ver üindstag in München 4 Herren delegiert. Den nächsten »Punkt bildete die Berichterstattung über die Beendigung der Lohnbewegung, über welchen »Punkt bereits Ausführlichere« gemeldet wurde, und zum Schluß besnßte sich die Versammlung mit Innungsangklegenbeiten. — M i l i t ä rg e r i cti t. Vor dem Kriegsgericht der 32. Division hat sich der 2ti Jahre alte Unterosfizier Gustav Bruno Nentzsch von der 1. .Kompagnie de» 108. Infanterie- Regiments in »Bautzen wegen »Mißhandlung eines Untergebenen zu verantworten. Es wird ihm zur Last gelegt, am Morgen des Ol, Marz dem zn seiner Korvoralschast gehörigen Soldaten »Bude- well, als dieser sich beim Scheuern des Aborts in gebückter Stellung befand, eine» Stotz mit dein Fuh oder dem Knie gegen das Gesäß versetzt zu haben, Veranlassung hatte hierzu gegeben, datz der Rekrut, obgleich ilim dies untersagt worden war, zn der »Arbeit unter die Drillichhosen noch die Tnchhoie» angezogen lxttte. um zu dem darauffolgenden »Dienst gleich fertig zu sein. »Während der »Angeklagte leugnet und nur die Möglichkeit zu- gibi, den »Mann versehentlich mst der Hand berührt zu haben, behauptet letzterer, infolge des Stoßes sofort Schmerzen emp funden zu ix:den. die sich später derart steigerten, datz ihm das »Aulstehen und Sitzen und selbst das Liegen schwer wurde. »Als er später ärztlich untersucht wurde, ließ sich nichts mehr feslstellen. ».Aach Ansicht des Sachverständigen, Oberstabsarztes Dr. »Meyer, hat der »Verletzte, der in seinen »Angaben auch vielfach schwankend und unsicher war, zumindest stark übertrieben. Das Gericht ver- urteilt den »Angeklagten, dem als Verteidiger Rcchlsantvalt Dr. »Baum zur Seite steht, wegen vorschriftswidriger Behandlung eines Untergebenen zit »2 Tagen gelindem »Arrest und führt zur »Begründung aus, es habe die Ueberzeugung gewonnen, daß der Beschuldigte bei dem Vorfall zweifellos den »Mann, sei es mit dem Futz. dem Knie oder der Hand, berührt hat, und zwar vorsätzlich. Die Situation sei damals so gewesen, datz eine ver- ehentliche »Berührung ausgeschlossen sei, »Dagegen habe es mangels ausreichender »Beweise nicht für erwiesen gehalten, daß B. infolge der »Berührung Schmerzen gehabt hat. — Der l^Kt zu Klosterhäuser bei Meißen geborene, noch unbestrafte Soldat Richard Oskar Haase von der 2, Kompagnie desselben Regiments entwendete am 20, »Avril, als er sich in seiner Heimat auf Urlaub befand, dem Hauswirt seiner Eltern aus einem unverschlossene» Schranke ein Kästchen mit 51 »Mark Inhalt und brachte das Geld noch am selben Tage in liederlicher Gesellschaft durch. H. ist geständig nnd wird unter Anrechnung der Untersuchungshaft mit 1 Woche zu 5 »Wochen Ge»ängnis verurteilt und in die zweite Klasse des Soldatenstandes versetzt. — Oberlandesgericht. »Der Botenfnhrmann Hof mann in »Wurzen besorgt seit Jahren mit seinem Fuhrwerk die Beförderung von Gütern zwischen Leipzig und Wurzen. »An seinem Haust in Würzen befindet sich ein Briefkasten mit der Antichrist „Botensuhrmonn Hosmann", in deni die Kunden des »Angeklagten zu den Sendungen gehörige schriftliche Mitteilungen einlegen, »Nährend seine Angestellten das Gewann, das wöchent lich dreimal nach Leipzig und zurück verkehrt, nach Leipzig leiten, dort die Güter ausiahren und solche wieder entgcacnnehmen, fährt H. unter Mitnahme der Briefschaften, meift Warenbestel lungen, Lieferscheine, Rechnungen usw, mit der Bahn nach Leipzig, trägt die Briefe aus und nimmt die im Logisrlzause ftir ihn zur Abliestrnna in Wurzen übergebenen brieflichen Mit teilungen wieder in Empfang. H. verlangt nur ftir den Trans port der Güter Gebühren, nicht aber für die Beförderung der Briefe. ,Jm Vorjahre wurde er und zwar ein Mal aus dem Bost revidiert kinmal bei seiner Rückkehr nach Wurzen, das ander» :m Bahnhose in Leipzig. Hierbei wurde» -ei ihm ü christliche Mitteilungen gefunden. H. zog sich da- Anklage wegen Vergehens gegen Artikel 8 zember lüOS zu. Zm klagten sreiges bezw- 28 sch durch eine W des Postge satz zum es hatte, gelang geklagten mit folgender d ctzeS vom 2V. Dezember 1699 zu. Im Gegen- . fengericht. daS den Angeklagten freigespro gelangt« das »Berufungsgericht zur Verurteilung des ^ »Begründung: Bet den vom Angekloaien -—dlr eS sich ldie Lirkrschein« auSgeschlos. seift um gedankliche, vom »Absender an den Empfänger gerichtete Mitteilungen, deren Beförderung »Privatpersonen gegen Entgelt aus der »Bahn unterlagt ist. Der Angeklagte habe zudem eine Anstalt zur gewerbsmäßigen »Annahme, Besörderupa und Der- teilung von »Briefen eingerichtet: die GcwerbSmähiakeit sei da- durch gegeben, daß. wen» der »Beschuldigte auch keine Ertra- gebühr erhebe, die Briefbesörderung sich >»> vorliegende» Falle als ei» unselbständiger Nebendctrieb dnrsteUe. der in den Haupt betrieb, den Transport von Gütern, eingcgliedert sei. Die »Revision des »Angeklagten rügt neben Verkennung de» Begriffs der GewerbSmäßigkeit rechtswidrige Anwendung des ArtikÄS 3 des Postgesetzes auf den vorliögenden Fall, da es sich nicht um gedankliche Mittellnngen. sondern um Ergänzungen der -Sendungen und um Legitimativiien für den Angeklagte^ bei der Aunahnie und »Ablieferung der Güter handle. Der » verwirft die Revision kostenpflichtig, indem er betont, «s allerdings keinem Bweisel unterliegen, daß nicht ohne weiteres dem »Artikel 8 des den kan», allein l> Botenfuhrman», «... fange Briefe befördert habe. Zudem . kebrungen getroffen, die seinen Betrieb " ' ' t' ' senat „nne der Botenkubrmanii etzes unterstellt wer- ter handle es sich nicht um «men gewöhnlichen "' erem Um- aate Vor- .. . .. .»» einer Anstalt im Sinne des angczogcncn Gesetzes stempeln. IW»» immer» Person, die in griff cm habe der Angel »»»' «»5 u»«I «I», in allen Ecke», in alle» flott beit» Wischen. Abseife», -o- D, v>» ist »in» jetzt »Pützen. Waschen, Scheuer», Rrmmnchen. Wohnung strahlen wie der frische Frühling a h reue Hausfrau weiß es schon jahrelang, da, . . treuesten zur Seite steht der echte Lu d ns Wasch--Gc! damit gehl die »Arbeit munter fort, alles Waschbare wird ja eii, Fegen. Schrubbe». Im Mai toll die ganze draußen. Die dies kau» man »och »ich! weiß, überzeuge». In jede». jetzt veiß, i ll h n S „mit Rotband" haben. er- tyr hierbei am asch -- Extrakt: aubei. ige vaiissrau. bst besseren Geschifft Für unsere Hatissrauc». WaS speisen wir morgen? Für höhere »Ansprüche: Nudelsuppe. »Aal mit frischer »Butter. Kalbskeule mit Salat. Gefüllte Omeletten. — F ü r einfachere: Rindjleisch mit Reis und Spargel. R l> a d a r b c r s a s t. »Man schält »nd schneidet den Rhabarber i» kleine Stücke, kocht l Liter Mabarberltuck« mit V, Liter »Wasser tüchtig au», giesjl den Spät Muck ein Haarsieb oder ein ausgespannte« Tuch und kocht den gewonnenen Saft am andere» Tage mit der gleichen Schwer« Zucker und etwas Zitronenschale tüchtig durch, wobei inan ihn adschäumt. Er- kältet stillt tnan istn ln Flaschen, die man verkorkt, versiegelt und im Sande liegend im Keller aufbewahrt. jetzt Es, unaei bitna»«« 22. bester Qualität. Soe«,-,!«,' VI«.. Weiiiessiaiabrik mchrtnch »ik. Hon prämitrt, «mvtehten ieß. Meiste«. Bowle»-Rezevt: 8 Fl. »Apfelwein »Max Dönitz, »Marke „Bvrsdvtfer". 1 Fi. Ivhaimisbeerw. Max Dönitz, „Madeira-Cha rakter", »/« Flasche Sclteiswasser nebst Zucker und Waldmeister oder Früchte. Diese »Bowlen sind billig, bekömmlich und von Rdeiiiweinbvwle» kaum zu unterscheide». I Ohne jede Spur von Alkohol ist ttliavAvp-vrüi,, ans best. »Blalz nnd Hopfen gebraut. Aerztlich als vorzüglich emps.: »Blutarmen. Nervösen. Herzleidenden. »Rekonvaleszenten u. s .w Leipzig 1905: Silb , »Barts u. Wie»: ttirruä Dru u. Mold. Medaille. .. «««i-zr« Kntli««»: S».. Tolkewitz b Dresden. Lelevb.?82 ksmNieoascliricdren Die Beerdigung unserer lieben Entschlafenen, der Hrau Pastor I,n«Irvtw. findet Dienstag den 1Ü. »Mai. nachm, 3 Uhr. auf dem Trinilatisfriedhvfe statt. Die trauernde« Hinterbliebenen. VoÄvsttnsvlxv« Gestern nachmittag Vr5 Uhr verschied nach lange», schwere» Leiden unser innigstgeliebler Gatte, Sohn, Bruder und Schivager I'L'itL Löttnvr- kontern', im Alter von 27 Jahre». Dresden, am 14. Mai 1905. Mo Irsuvi'nljoi, tttnlsrdliodtznvn. Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag in Kamenz i. S. statt. Vergangene Nacht II Uhr verschied in Dr. Kahlban»,s Anstalt in Görlitz ganz sanft nach kurzem Kranksein an Herzschwäche unser bcrzc»sgu!cr, geliebter »Bruder in seinem nahezu vollendeten 56. LebenLjcchrc- Wir werden seine sterbliche Hülle in der Grifft der lieben Eltern auf dem Tolkewitzer Friedhöfe beisetzen und bitte um stille Teilnahme. Auerhammer bei Aue im Erzgebirge, den 13 e.