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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050629011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905062901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905062901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-29
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1905
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Dresdner Nachrichten. «r. 178. Seit« L. W» DannerStag. LV. Juni »V05 -«im« «ah». Dadurch würde der Go-wldemokrotte «in gefähr liche» Instrument in di« Hand gegeben, daS st« benutzen würde für den Kampf gegen die heutige Gesellschaftsordnung. — Frei» Yerr v. Duron» bittet, daß der Handel-minister ihm di« ln der »»«Mission ausdrücklich gegebene Versichern»«) bestätige daß di« Streichung au« der Ärbelteriiste auch im Falle einet Streik« die Waylfayigkrit zum ArbeiterauStchasfe erlöschen mach«. — Professor Tchm oller (Berlin) tritt für die Vorlage e»n, indem er gegen die AuSsührunarn de« Herrn Vopeiiu» scharf voiemifiert. — Handel-minister Möller erklärt dem Freiherr» «, Durand gegenüber, daß die Wahlberechtigung und dt« Wähl barkrlt der Arbeiter »um Arbriterausschuß natürlich nur dann erlöschen könne, nicht wenn gestreikt worden llt. sondern wenn infolge de« Streik« unter Äontraktbruch dir Arbeiter au« den Belegschaften und Arbeiterlistrn ^stricken sind. — Oberbürger- meister Schmieding (Dortmunds ist auf Grund seiner Be- odachnlngen und Erfahrungen während der Streiktet gegen dt« Vorlage, und bestreitet, das, Mißstände im Ruhrrevier vor- Händen tvaren. — Ministerpräsident gürst Bülow erklärt, daß mit Len vom Grafen Eulenburg entwickelten Grundanjchau- ungrn und Zielen auch seine politische Urberzeuaung uberein- stimme, und wendet sich dann arge» den Vorredner. Es sei nicht objektiv geurteilt, di» Arbektaeber al« vollständige Engel hinzustellen, die in frivolster Weise bedroht und angegriffen worden seien. Er verurteil« den Kontrastbruck: aber auch da« Verhalten der Arbeitgeber während de- Streiks sei nicht ganz einwandfrei gewesen. Er verstehe die Bedenken gegen die Vor lage; diese sei aber politisch notwendig. ES handle sich darum, eine von der Königlichen staatsregieruna einmal gegebene Zu sage einzulösen, um das Vertrauen der Bergarbeiter, nament lich der monarchisch gesinnten, aus den Schutz de- Staate- nicht zu erschüttern und die Autorität desselben aufrecht zu erhalten. Es handle sich darum, zu zeigen, daß diese- hohe Hau», wie es das Haus der Abgeordneten schon getan habe, große sozial politische Aufgaben losen könne. Wenn Herr Popelin« die Berggesetzgebung dem preußischen Landtage erhalten wolle, so möge er für diese Arbeiternovelle stimmen. Ihre Annahme oder Ablehnung ist von politischer, nicht nur sozialpolitischer Be deutung und Tragweite. Eine Abschwächung der Vorlage über die Beichlüffe des Abgeordnetenhauses hinaus würde nach Lage der Dinge das Scheitern der Vorlage bedeuten. Das Herren haus wird diese fruchtbare Session, die alte und gefährliche Mißstände endlich beseitigt und für das Gemeinwohl schädliche Gegensätze überbrückt hat. nicht mit einem Mißton schließen lasse», den ruhigen Gang der preußischen Politik und der Politik des Reiches nicht in verhängnisvoller Weife hemmen und stören; es wird seinen slaalserhaltenden, monarchischen Traditionen folgen und in dieser wichtigen und ernsten Hrgge der Königlichen Staatsregierung seine Unterstützung nicht verweigern. Damit wlrd es sich wiederum um des Vaterlandes Wchl verdient machen. (Lebhafter Beifall.) — Nachdem noch Freiherr v. Land«, oerg und Oberbürgermeister Becker (Kölns für die Vorlage gesprochen, wird die Generaldiskussion geschlossen. — In der Spezialberotung beantragte Gras Avon, daß die Mit glieder der Arbeiterausschüsse von den Arbeitern nicht in ge heimer, sondern in öffentlicher Wahl gewählt werden sollen. Das größte Unglück sei die Einführung des gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts für de» Reichstag gewesen, uns diesen Fehler solle man hier nicht wiederholen. Werde der Antrag abgelehnt. so müßte er gegen das Gesetz stimmen. — Handels minister Möller bebt demgegenüber hervor, daß es sich hier nicht um eine Neueinführung des geheimen Wahlrechts handele, sondern lediglich um Aufrechterhaltung einer Bestimmung, die bereits >m Berggesetze von 1862 enthalten war. — Auch Ober bürgermeister Becke- sKölns und Professor Löh n i na und v. Wedel-Piesdorf sprechen gegen den Antrag v. Roon, der darauf abgelehnt wird. Ebenso werden einige andere Ab- änderungsantrage abgelehnt und die Vorlage unver ändert nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses an genommen. — Daraus begründet Dr. v. .Bu rgsdorss die eingangs ermähnte Resolution, die ein Korrelat für manche Be stimmungen der eben angenommenen Vorlage darstelle. Er habe die Resolution einmal aus dem Gesichtspunkte der öffentlichen Interessen, zum anderen aus dem der Bekämpfung von Rechts widrigkeilen gestellt. — Iustizminister Schönstedt: Die Ten denz der Resolution ist gewiß einlvandsfrei, und wir alle wünschen wohl stärkere Schutzmittel gegen rechtswidrigen Kon- traktbruch, aber gegen die Annahine der Resolution sprechen er hebliche furistische Bedenken. Was in der Resolution verlangt werde, sei im Rahmen der Landesgesetzaebung nicht durchzu führen, denn die Materie unterstehe der Reichsgesetzgebung, und gerade der Reichstag habe seinerzeit einem Anträge zugestimmt, wonach sämtliche in der Landesaesehgebung befindlichen Strafen für Kontraktbruch auszuheben sind. — Oberbürgermeister Becker sKölns spricht sich gegen die Resolution auch aus sozialpolitischen Gründen aus. — Freiherr v. Manteuffel und Graf Hohenthal treten für die Resolution ein, Professor Löh- ning bekämpft dieselbe aus sachlichen Gründen. — Die Re solution wird schließlich mit grotzer Mehrheit angenom men. — Aus der Tagesordnung steht dann die Berggesetz novelle betreffend Stillegung der Zechen. Handels- minisier Möller erklärt: Ich habe schon in der Kommission des Herrenhauses, wie im Abgcordneteichause erklärt, daß für die Regierung dieses Gesetz mit zwei Punkten steht und fällt: mit der Beibehaltung des Betriebs; lvanges und der Nichtein- sührung einer ergänzenden Verantwortlichkeit des Staates für die Kosten. In der Herrenhaus - Kommission ist ein stimmig die Streichung des BetriebszlvanAes erfolgt. Ich habe meinerseits erklärt, daß ich darnach im staatsministe- riilin die Zurückziehung dieser Vorlage beantragen würde. Das Staatsininlsterrum hat meinem Anträge zugestimmt, und ich lege hiermit die königliche Ermächtigung zur Zurückziehung der Vorlage vor. Ich, füge hinzu, daß ich den von der Kom mission des Abgeordnetenhauses ausaesprochenen Wunsch, eine derartige Vorlage zu machen, nicht für erledigt ansehe und mir Vorbehalte, bei der allgemeinen Revision des Berggeietzes einen neue» Versuch zur wirksamen Ausgestaltung der betreffenden Bcsliniiiiungen des Berggesetzes zu machen. Es folgte der Ge- sekeiitwu.f. betr. die zeitweilig« Mutnngssperre. Die Kom mission hat an -der Fassung des Abgeordnetenhauses nur die Aerderung vorgenommen, daß von der Mutungssverre alle die jenigen Mutungen ausgenommen sein sollen, bei denen die Schürfarbeiten bereits vor dem Tage der Verkündung des Ge setzes 'estgesetzt worden sind. Das Abgeordnetenhaus hatte als Termin hierfür den 31. Mär; 1905 beitimmt. Ein Antrag aus Wiciderherstelluug der Fassung de» Abgeordnetenhauses wurde angenommen. — Nächste Sitzung: Freitag. Kleine Vorlagen. Marokko. Paris. (Priv.-Tel.s Clemenceau schreibt in der „Aurore": „Die Hauptsache ist, daß wir zur Konferenz gelangen und daß untere früheren Abmachungen dort aufrecht erhalten bleiben. Bqn der so gewonnenen Freiheit können wir einen Teil dann oosern. um Deutschland zu befriedigen, das Delcasi« in einem Tollheitsaiisalle aus seinen Kombinationen ausgeschlossen hat." Tanger. lPriv.-Tel.s Tie französische Sondergesandt- schast hat den Minisierrat des Sultans davon in Kenntnis ge setzt, daß dieGren ; e von Algier offen bleibt, damit der Maghzen Munition, Vorräte und Sold für seine Truppen ohne jede Beschränkung heranschassen kann. Schweden und Norweger,. Stockholm. In der Ersten Kammer wurde ein Antrag Unger eingebracht, der Reichstag solle sich bereit er klären, nachdem der Itorthlng den Bejchluß vom 7. Juni außer Kraft gesetzt und nachdem der König ein neues Mini sterium in Norivegen gebildet haben wird, auf Verhandlungen einzugehen, und wenn diese Verhandlungen zu einem befrie digenden Ergebnis geführt haben oder eventuelle Streitigkeiten durch ein internationales Schiedsgericht entschieden sind, die Reiaisakte auszuheben und so in die Auflösung der Union ein zuwilliaen und Norwegen als souveräne» Staat anzuerkennen. Der rnssisch javanische Krieg. Petersburg. sPriv.-Tel.) Dem Generalstabe zugeoan gcne Nachrichten melden, daß die Zurückziehung von drei Schützenregimentern mit Kavallerie und Artillerie, im ganzen 12 000 Mann, auf Wladiwostok eine Folge des Vor- marjches der llvOOO Mann starken 6. japanischen Armee unter General Hasegawa ist. Berlin. sPriv.-Tel s Ueber den Kontrakt, den der Norddeutsche Lloyv mit der russischen Negierung wegen Rückbeförderung von Truppen geschlossen hat, teilt AL-Äü" *- der über «inen no: hincmsgcht. verpflichtet SeMvUlg zierung « Ernennung idet: Die russische««!» hie Ernennung de« Pariser 'LLLlLÄlL'l.: ff» Muftland. e t» sämtlichen Gruben und k« hie Arbeit «tnaesteltt. u atze».,ruhig. Vor der Markthalle «izeiivachtmeister durch «inen „Polen, kin echt«'Nahrung Ä zerschmetterte dem 8." Komura» mngel S»* L»» Zurzeit ist hier in . tötete ein Unbekannter Revolverschuß. Odessa, «l« ggf tzm» Panzers Matrose sich beim Kommandanten über klagte, zog der Kommandant den Säbel m .. Piatrosei» den Koos. Daraus wurde die game Besatzung aus rührerisch. Der Kapitän und diele Marineoffiziere wurden ge- tötet. Der .Potemkin" schwimmt jetzt auf dem Schwarzen Meer«, und die meuter »sch« Besatzung droht mit der Bor»Kordierung OdessgS, wenn ihr picht Straflosigkeit nach der Landung zugesichert mich. Kattowitz. sPriv.-Tel s Aus allen Werken und Gruben de- So-nowicer Revier« sind beute di« Arbeiter in den Generalstreik eingetreten. Auf allen Werken wurden von den Arbeitern rote Fahnen gehißt. Di« Bewegung hat die«mal einen revolutionären Charakter. Grog« Demonstrations- Umzüge sind in Vorbereitung- Die Beamten Meister flüchten in großer Zahl nach Ob erschießen. Sum Untergang de» Schulschiffs .Georg Stage». Kopenhagen. Bei dem Verhör vor dem See- und ^ tdelsgericht erklärte der Kapitän de» Schulschiffe« „Georg stage". Malte Brun, daß man aus dem .Georg Stage surrst beide Seitenlaternen de« Dampfers „Ancona" gesehen xcke. Der Dampfer Hab« darauf ein« Drehung oorgenommen, o daß man nur die grüne Laterne und die Toplaterne sah. Er, der Kapitän, und per erste Steuermann des Schulschiffes seien sich sofort klar darüber gewesen, daß dieses Manöver ver- bängmsooll war und einen Zusammenstoß herbeiführen würde. Der Kapitän de« Schulschiffe» versichert, daß der Kur» de« „Georg Stage" di« ganze Zeit stetig gehalten wurde. Der Kapitän der .Ancona. Mtchell. der während dr« Zu sammenstoßes mit dem ersten Steuermann- und dem Rudergast aus der Dampferbrücke war, sagt« au», er habe 10 bi» 1b Minuten vor dem Zusammenstoß zum erstenmal die rote Laterne des Segeljchisfes einen halben Strich Backbord geseh«,, und sie so die ganze Zeit behalten, bi« er ungefähr zwei Minuten vor dem Zusammenstöße da» Ruderbackvord legte. Kapitän Mitchell erklärt, kein Glockenläuten vom Schulschiffe gehört zu haben. Berlin. (Priv.-Tel.s Der Bundesrat stimmte heute einer neuen Zollgebühren-Ordnung. sowie neuen Vor- chriften über die Entwertung der Jnvalidenversiche- rungs marken zu. Berlin. sPriv.-Tei.s Von angeblich aut unterrichteter seit« wird mitgeteilt, die Verlobung des Prinzen Eitel Friedrich mit «der Prinzessin Alexandra zu Schcüun- burg-Lippe stehe unmittelbar bevor. Die Meldung klingt aber wenig wahrscheinlich, da die Prinzessin vier Jahre älter ist als Prinz Eile! Friedrich. Berlin. sPriv.,Tel.) Den gemeinsamen Tod in der Spree stickten gestern abend der Gastwirt Alfred Trümper und seine Ehefrau Ernestine aus Weißens«. "!lön. Die Kaiserin weilte heute zu kurzem Besuch« im Prinzenhanse und unternahm nachmittags mit den Prinzen Oskar und Joachim eine Spazierfahrt. Um 3 Uhr 29 Minuten erfolgte die Weiterreise nach kiel. Emden. lPriv.-Tel.s Der Hafen arbeiterstreik ist durch Nachgiebigkeit aller Reedereien beigelegt. Halle (Saales. lPriv.-Tel.s Aus Furcht vor der Revision der Ländlichen Spar- und DarlehnSkasse, die aus heute an gekündigt worden war^ erschoß sich in letzter Nacht der Amts- vorsteher und Gutsbesitzer Rentzner in CoS'pa. Man befürchtet, daß große Unterschlagungen entdeckt werden. Erfurt. lPriv.-Tel.s Das Schwurgericht verurteilte den Hotelbesitzer voni „Schwarzen Adler'", Rudolf Tauche, wegen betrügerischen Konkurses zu 2 Jahren Gefängnis, den Agenten Weber wegen Beihilfe zu derselben Strafe. Gelsenkirchen. Wie die Verwaltung der Zeche .Hol land" mitteilt, sind infolge einer Explosion schlagender Wetter sechs Mann verunglückt. Bisher wurden ein Schwer verletzter und ein Toter geborgen. Bier Mann befinden sich noch in der Grube. Detmold. lPriv.-Tel.s Da- Fürstliche Landgericht hat heute im Diesseits-Prozeß ine Ablehnung deS Gerichts von Lage wegen politischer Befangenheit al« unbegründet zurück- zewiesen. Der Prozeß gegen den verantwortlichen Redakteur »er .Lippischcn Landeszestung" wird also doch in Lage ver- ' windelt werden. Trier. (Priv.-Telsi Im Prozeß 5es Grafen hoensbroech wider Dasbach hat Graf Hoensbroech die «egen das Urteil des OberlanvesgerichtS Köln eingelegte Revision zurückgezogen. Stuttgart. lPriv.-Tel.s In der heutigen Debatte der Kammer der Abgeordneten über d'.e Berfas sungs- re form verwahrte sich der Ministerpräsident namens der Regierung gegen den Vorwurf, daß letztere sich in der Ber» °assungsfraae nach link« entwickle. Die Regierung suche kon- ervatwen Ersatz für die cmsjcheidenden Privilegierten in einer ebenssähigen Gestaltung der Erste» Kammer. Der Minister präsident erklärte nochmals, daß die Regierung an dem Zwei- Kammer-System unbedingt srsthalte, dafür aber die Umgestaltung der Zweiten Kammer in eine reine Volkskammer auf da- loyalste durchführen werde. Dann werde für Württemberg das frei sinnigste Wahlrecht im ganze» Deutschen Reiche bestehen. Breslau Beim letzten großen Gewitter wurden in Kranowitich ein Wjähriges, in Rogau ein 8jährige» Mädchen, in Klodnitz ein Kind und unweit Beuchens ein Arbeiter vom Blitz erschlagen. Wien. Das Abgeordnetenhaus erledigte heute die erste Lesung des Handelsvertrags mit Deutsch land. Im weiteren Verla,st« der Debatte betonw Abg.Ellenbogen unter Hinweis uni die Vorgänge in Ungarn, daß nunmehr über die Unmöglichkeit, die Gemeinsamkeit mit Ungarn auf recht zu erhalten, kein Zweifel bestehe. Man müsse verlangen, daß klipv und klar erklärt werde, was geschehen solle für den ll, daß bei Ablauf der Termine für die Handelsverträge die Ordnung in Ungarn nickt wieder bergestellt wäre. Die Sozialdemokraten seien wohl für die politische Trennung, nicht aber für die wirtschaftliche. Abg. Tollinger IZentr.s verweist aus die Bedenken, di« da- Brterinär-Uebercinrommen hervor gerufen habe, uns tritt dafür ein, daß für den Fall, daß es nicht gelingen sollte, die Zollgemein'chaft mit Ungarn aufrecht zu erhalten, die Regierung Vorkehrungen tressen möge für den weitere» Bestand des Handelsvertrags mit Deutschland sür Oesterreich al- selbständige» Reich, Abg. GlombinSki Wendel sich gegen die Eisenkartelle und richtet an die Regierung die Aufforderung, zu einer Herabsetzung oder gänzlichen Aufhebung der Rokeisenzölle zu schreiten, und al» Entgelt dafür vom Deut schen Reiche auf anderen Gebieten wesentliche wirOchastliche Zugeständnisse zu erwirken. Der Handelsvertrag wurde schließ lich dem Zollausschuff« zugewiejsn. Nächste Sitzung: Dienstag, 4. Juli. Pest. Die Polizei in Ia-bereny soll, wie berichtet wird, einen au- Siebenbürgen kommenden wandernden Zigeuner trupp überführt haben, 18 Kinder geraubt und verzehrt zu haben. Aus dem Wagen der Zigeuner wurden zerhackte, zum Kochen vorbereitete Kiflderleichen vorgefunden. Die Zigeuner selbst gaben an, ihr Hauptmann habe allein acht Kiiwer auf gezehrt. Pest. lPriv.-Tel.s Der Feldarbeit erstreik im Dabrowitscher und dem Tamaser Komitate gewinnt immer mehr an Ausdehnung. 800 mit Sensen und Heugabeln bewaffnete Streikende sind in da- Bieprimer Komitat ei»gedr»»chn- lammsn 10 UP- »stoß. ff» «ff et«« oerwuudet. Verletzung 7nd?n'"Mv.-T«l.) Der, nben., Der Kaiser habe den s tmanövern bei «unibura bei >om lPriv.-TeiIDäe Herst PrSmte für Kriea-a. setzte di« Prämie für ^ vm S Monat«, für SM« senbahn von tnr Lloyd« .1 An,der Mongolei ist, hi, e verbreitet sich in>n Städte, Man befürcheet. daß st« auch sibirische Gebiet Übertritt. »yorliPriv.Äel.i Der amerikanische Krieg-minister in einer Rede in der Vale-Nniversttät die ^eter»»«rg. s^ erd«peft au»gebro ..„sich derlei' ' auf da» sibinst Newyor Taft bezeichnet« WWWW Justizverwaltnng in den Bereinigten Staate» -inen Skandal. Allerlei Verbrechen vermehrten ick infolgedessen in erschreckender Weise and würden ich noch mehr vermehren, wenn eine «enderung m der Administration der Justiz nicht herbei geführt werde. Während der letzten SO^jahr« ivurden ISS 000 Mord« in Vereinigten Staaten e» wurden ober nur 3286 Per» Richter zu wenig Macht haben. riuaebendr Develede» befinde« ff» Weit« 4.) «. «- lochiu» > «*.«». ««»»»» t>»,II. ««»m» »«I T l«e.« an,«. p»ri»gl»w> —F«t>. »«»». i» Ud, n.»«Uta,. ««»,» «« 7»>,,. A»,»«,« >«« 1». «,>»,«« « a«r>u<u»i«» u> ra»e,n lumftc. «nuck» «,«». rurnnlii» u»,w. va«» 7»I,— «>nd«d«n . z«ß. Zun«. »»NX. tt Ny, « «in. — ru»«,n vt>ch».e>.-N»U ««>/, gialien« UN v»o«»n»»n> »«»»>,. «»/.Japan« «i". — iiu, «I «»»/, Vi^ee« i°/,l«n, »'kU. lN1> , en»/, M» rini« ,, N»N«n «»,. «aü. an» o«, ,. O«. Is»/, »anapa»»« .«Mil». ,7'/« an>«i»« io» A" - L:au..L>. >p«»I»r l«U. e?' Äü: »«»/« u»u. «a«.«» N«»>»u>la e»il.<»»t»i>r ««»».««»»r »««Uan«: »«««ini«: SiliaU.Xin«! e«a»«n»: Fetz. »«et». »r-puki-n«ar«t. «,i«n „r Juni «.I». >«r G^udk -D«i« »,I». rnsta. Sntrlin« „r Juni . p«r «,pt»r.<r«i»r. , u»u,. Niiösl »« Jiüit Iv,—, »« «»»»de.»«»». Ii»,»0, rubt,. »«fterea«. Produkte» - «ericht. »ai,e» per Oliode» —, »« tNsr» — Noppen per vkioder —. per «är, —. «lelchaiipw«. P»u»p». «>e>«»idemar»t.i «Inal. «,«,,» n,»in,I »nporend««. sromd« r»tip, fieiia I nmerlk. «nt« seft, >/. höher: donaner nominell unverllnhrrt: »lrllt ruhi». «rüg: »rrsi, ruh,,: Hafer ruhi,. - «eurr: »«hin. OertlicheS und GSchfischeS. — Zur Mittagstafel bei Ihrer König!. Hoheit der Pri» - essin Mathilde in Hosterwitz war vorgestern der aposto- ische Vikar Bischof Wuschanski mrt Einladung auSgezelchne'. worden. Wie uns mitgeteilt wird, hat Herr Oberkonsistorialrat Superintendent I). Di b r l i u « einen ehrenvollen Ruf al» General-Superintendent nach Breslau (Schlesien) erhalte«. — Dem Kirchschullehrer Kettner in L »schwitz ist da» Prädikat „Kantor" verlieben worden. — Die englische Kommission zum Stadium städti scher Einrichtuiigen besuchte gestern voru.ittaa den Straßen bahnhof in Tolkewitz, wo unter Führung d«S Herrn Direktors Claus die BureauS, die MontierungSkcnnmern, sowie die Zentrale besichtigt wurden. Die überall herrschend« pein lich« Sauberkeit und Ordnung verfehlte nicht, auf d»e B Zuck er einen vortreffliclien Eindruck zu machen. Es war ihren Aeuße» rungen zu entnehmen, ldaß das Gesehene auf- höchst« befriedigt hatte. — Von hier au» begaben sich die Gäste in da« Talke- witzer Wasserwerk, dessen Pumpwerke und Reinrgungs- aulagen unter Führung des Herrn Ingenieurs Hausmann in Augenschein genommen wurden. Auch hier wurde de» Gesamt einrichtungen der volle Beifall der Be>uchsr zu teil; nicht minder im Wasserwerk der Saloppe, wohin die Kommission von Tolkewitz a-us mit bereit aehaltenem Dampfer begab. Beendigung lder Besichtigungen fand halb 3 Uhr im die Jahreshauptversammlung der sächsische» Ort», Restaurant saloppe ein von der Stadt gebotenes Frühstück statt. Die Rückfahrt erfolgte von der 'Saloppe a«S teils mit den ElbdamPfern, teils mit der Straßenbahn. Um Uhr traten die KominissionSmitgiiedcr vom Hauptbahnhofe aus die Rückreise nach Berlin an. — In Meißen hat vorgestern der freien Vereinigung ..... kranken kaffen stattgefunden. Nach dem Bericht iiber die wirtschaftlichen Eigcbnisse waren im Jahre 1904 versichert in l34 Kasse» 24850 Personen im Bezirk Bautzen, 94682 -im Bezirk Chemnitz, 144 775 im Bezirk Dresden, 194 604 im Bezirk Leipzig, 94 013 ini Bezirk Zwickau, zusammen 552933 Personen, 35857? Männer und 194356 Franc». Hiervon entfallen 498 091 Ber- sicherte auf die Städte und 54 842 auf Dörfer. Der Zuwachs an Mitgliedern gegenüber dem Vorjahre belief sich auf 40688 (8,9 Prozents m den Städte», in den Dörfem 37 494 (8.8 Pro> zent). Im Durchschnitt entfallen auf je eine städtische OrtS- kranlenkasse 6075 Mitglieder und auf je eine ländliche Kaffe st>>5 Mitglieder. Die größten Ortskrankenkassen innerhalb de» Königreichs, welche auch ausnalnnslos der Vereinigung anaehören, sind diejenigen zu Leipzig (146920s, Dresden (93392), Chemnitz (50 805s. Plauen (37 216), Zwickau (7967), Bautzen (6388s, Arm vera I «L39l, Meißen (6027s, Annaoerg (5393> und Zittau mit 5198 Mitgliedern. Die Mehreinnahine an Kassenbeiträgen gegen über dem Vorjahre stellt sich auf 2828 383 Mk-, oder pro Mitglied auf 3,61 Mk. Bezüglich des Unterstützungswesens und der Aus gaben ist zu erwähnen, daß die überwiegende Mehrzahl der Be richtskassen (111) von ihrem Recht auf Anstellung bestimmter Kassenärzte Gebrauch mach!, während eine kleine Zahl (23) sämt liche Aerzte zugelassen hat. Die Honorierung der Aerzte erfolgt in 16 .Kassen rmt festem Jahreseinkommen, in 49 Kassen nach Pro zenten der Einnahme oder Pauschale nach Zahl der Mitglieder, in 8 Kassen nach Zahl der Erkranknngsfälle und in 64 Kassen nach Einzclleistungcn. In Chemnitz erfolgt die Behandlung der Kranken, soweit sie nicht am Gehen behindert sind, in einer von der Kasse nnterhaltenen Poliklinik, an welcher acht Aerzte tätig sind. An Aentehonorar wurden gezahlt 2 773 007,39 Mk., oder vro Mitglied 5.02 Mk. Ter Aufwand ist um 370506 Mk., d. h. um 28 Pfg. pro Mitglied, gestiegen. Für Arznei und sonstige Heilmittel wurden 1808148,53 M. verausgabt. Die Zahl der Erkrankungen betrug tn den 134 Berichtskassen 207953. Auf den Bezirk Dresden entsallen Hiewon 52917 Fälle oder 36.5 von je 100 Mitgliedern. Das Krankengeld hat eine Steigerung von 1,84 Mk. pro Mitglied erfahren. Die Gesamtmehrausaave an Krankengeld beträgt gegenüber dem Vorjahr 1303091 Mk. oder rund 21 Prozent. BctriebSmisälle wurden 16088 registriert. Sterbefälle waren 4201 <2972 Männer und 1229 Frauen) zn ver zeichnen. Den gesamten Einnahmen an 15535803 Mk. stehen Ausgaben von 14370913 Mk. gegenüber, so daß die Berichts- kassen einen Ueberschuß von 1164890 Btt., da- sind pro Kopf 2I1 Mk.. zu verzeichnen haben. — Bezüglich deS Berich« olleiider-Lrlpzia über den Aerzte konslikt wurde von itarke und Jrätzdorf-DreSdrn dir Veröffentlichung gewünscht und dementsprecheird beschlossen. Vorsitzender Fräßdorf fügt« noch an. daß die Verwaltungen der OrtSkrankenkasse mcht darauf auSgehen, daS Honorar der Aerzte herabzudrücke», da doch nur di« Mitglieder darunter zu leiden hätten. Die Arrzte müßten genügend bezahlt werden, selbst äus dir Gefahr hin. daß die Mitgliederbeiträae er höht werden müßte». Im allgemeinen würden überhaupt an ständige Honorare gezahlt und «S herrsche auch in den mellten Orten ein erträgliches Verhältnis zwischen Aerzten und Kranken kassen. Wie sich die Aerztesrage noch regeln werde, sei noch, nicht «lu> eitzustelle»: von einer gesetzlichen Regelung verspreche . keine Bessemng, ebenso nicht von den Entscheidungen der! Er tritt im Interesse der Arrzte und der Kaffen für Schiedsgerichte ein. — lieber da» Referat Schmidt-Bautzen bezüglich der neuen Arzneitarr sei erwähnt, daß mit dem 1. April d. I. «ine neue Arzneitaxe für da» Deutsche Reich in Kraft getreten ist, während bisher jeder Bundesstaat feine eigene Taxe besaß. Durch diese neue deutsche Arzneitaxe sind den Krankenkafsen außerordentlich erhöhte Mehrausgaben erwachsen. Es lasse sich »au« ein« Rezept-
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