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r«,evl«tt für Politik. Unlerkati»»». welchüttSverkehr, Bürteiiberickl. gremdcnlisi«. vk»iiac-»edi,tir vlertottätnlick M 2 50. durcli >,k Po» M L.75. - Stnaatcme vArclundtauuaeiiNtartcnlnssva-u, Soimiays los 12 ltlo In Nnnladl: v!i, ittvtiera. v, «in «» Wc'cljeutciae» Iiiss (Nir, chic rwattigc Gunid'.cUe uuianuitt sSnc>cu> r»'pn>, >m Mnn- lag» vi>cr nach Ncinaacn La Pla. Unierni Htvlch tücnuccattSlt Heile «o Pia Ankündiannaen »ui dc> Prwat- lc»e Heile :ro Pia. ltme Baraichait (ur die ilaellillaaiae Aninalmie der Aujciaen >»>lü »uln aeaeven. Slus> warllae Auluudi»»»»s»u-iu>»k »c»c» LlirlmvenUiIniia oicicl, Bnctinuctcu oder Pvitel»^l!llll>la. gür Rchlaade elnaelall!»e> Schrift» nulle leine t!>crt»nblutilccl, ilnkülldlanllaeli nclilnen '»„ontltche inl»ll>a>le Peimilieinnachlclien an. .ieniivlechnelle Nr rr 35. Jahrgang. Aufl. 5Ü.000 Stück vr. ÜLäE's LsLLtsriW. DiLLtvLIxtli« liurronstwlt kür Kovv« nlalrieri, INotirrmotl,, kettsoctit, Miebvte,, Utatrt, Dlite>rlvidi»l>-ickvn. Dresden, 1890. 8t;v 4V. xelroleumlampen. l!i iKerzkilirroiiltilcsiler ! » .2 !il riedriehshallev lvaffer erwies sich mir als das allerbeste und für die vcr- dauungsorgane unschädlichste salinische Abführmittel, wenn es sich um «inen längeren Gebrauch handelte. Geh. Rail) Prof. Dr. v. Ausilianm. LSI««« u»ä «ok>88« r» ^ < 8vI»Iv88Ln«»«» :t. I., bkctco ll-nin .Iohgnn8tiA?86. -v Ä I « I')in>4oblon von I)r. local. Tronic»^. » « H ^ > i»»iL« >>. It« »> L^Iuindvn. L ^ l"i 'Zs«l ' —Marche — rlkilltchee llii'lMe^slruen in ßchklleä: 1 Btt Zülsck Uswr. N^sr iil E»l1l!iiN!ln. von Nnäorn otot3 §orn Zenonunon. ITo§L7)vi^C^6, 1 Ullllr mli) miblMW'ii. L'loiilvler Nersüildl iistili allSlNrls. i/.0.1^.0.11.01-. Nr. 321. Spiegel: Neueste Drahtberichte. Hofnachiichten, Beccüignng dcs General von Rehrhofs. Eisciibahn-Zohnentalifc, Liedertafel-Kirmes. Tagesgeschickte. Modeiibrics. Briesknsten. Fernschreib- und Fcrusprcch-Berichte. Berlin. Wie die „Pult" hink, ist drin Stanismnchster Frhrn. v. Lucius die iinchgesnchte Dicnsteiillnss>mg in einem sein gnndiaen Handschreiben deS KaiierS erlheilt worden unter Bcileihmia des Slcrnes und .strenres der üomthnre des L>o!>en;ollern'icheii iranS- ordens. Gleirhrcitig ist die Ernennunti des Negiernngsurüsidentrn v. Elchen in Frankfurt a. d. Oder zum Minister sur Lalldwirthschaft crjolat. cr vln. In der Rheinpfas; werde» MassemPelitionen an den Rcichslaa und den Bundcöralh gegen die Aufhebung des Jefuilcn- gciehcs voibereitet. A a ch >l in Unter der Ueberschrift ^Streike in Anksicht" tier- öfscullicht die Zeitichrilt der deutschen Bergarbeiter eine» Artikel, der u. A- folgenden Salz cnthäit: „Die allgemeine Noth, lleroor- veiuicn durch die lier.loie Ausbeutung seitens des Unicrnebmer- thiMlS, den krassen Egoismus des sogenannten Bürger!!,ums. der Bescher der Wohnungen und Kaufladen, ist zum verlebenden Be wusstsein getrieben durch d,e lall verhöhnende Zuriükselmng und den Evott seitens der Beamten — dieses graste lostnlc Elend war und ist die 'Triebkraft zur Organisation, war die Triebkraft nun MauAuSslande und ist auch wicdcnim die Triebkraft um bevor stehenden Streik." Uebeiall herrsche nur ei» streben und ein Wunsch, die Summe alles Elends »>it einem Schlage abznschttkteln. Jeder Bere.mann wisse, dast der graste Ausstand nahe bevorstehe, das; er rast unvermeidlich sei. Tic Lvcrrc der Führer müsse auf gehoben weiden, sonst würden Dn>idertlautende nächstens fordern. waS Rech'enS fei. Tic Kohle sei National-Eigenst!»!» und dem Bergmann gebühre die Ausbeutung, nicht dem Kavital. Das Mast sei voll, aber noch sei es Zeit, durch Erhühurrg der Löhne und menschlichere Behandlung der drohenden sozialen Erschütterung vvrzubeugcn. Paris. Tie Toklwen Nichet und Herieourt theilten in der bivlagü'chen Gesellschaft Jnwsu»asners»chc mit. welche sic bei an Tuberkulose Erkrankten mit von Mikroben ansgcschiedcneir chemischen Eubstan;e» angcstellt hätten. Tie beiden Forscher bezeichnen diese Bemühe als ertolarcich. Temcsva r. Bei der Eentralstation der hieügcn elektrischen Belcuchtrnlg aericth der Hairptrienien in iinregclmästigc Schwingnn- acn. Beim !Hebnroturversu>k griff der Mechaniker anstatt an den Kautschilkgrift in die Bürste: der volle Strom von 2lt.k»)0 Botst ging durch 1'elnen Körper und todtcle denselben soiort. Tic Leiche konnlc nur mit großer Mühe vo» der Maschine entsenil werden. L ondo n. Ter englische Dampfer „Terwcntwater". mit einem Eeh .lt Po» 1N3 Tonnen, der von Gibraltar »ach.foult nutcrwcgL war, ist bei Finislene gesiinlen: nähere Einz.lhciten fehlen. Pete r k bürg. Im Nibil>sle»Prozest Acarle Günzbnrg und Genossen erfolgte am 12. November der Urlheilssvrnch. Te-selbe lanlele für die Günzbiira und drei andere Angeklagte ans Tvd durch den Strang: derb empsol,! das Gericht die Benirlbeiltcn der Ga >dc des K-stlerS belmts Umwandlung der Todesst-aw in Zivaags- aibeik Ein stins'er stlnrellggler. cm ehemaliger Ofncier, ivurde 'reigesgrocheii, weil die treuherzigen Erklärungen desselben den Be dacht seiner Bcthciligililg an der Umsturzbewegung hinfällig iil.icfsteu. New-Nvrk. Nach weiteren Meldungen ans Tegucigalpa haben die Tnivven des Präsidenten Bogcan die Stadt nilaniehr voklstond g genommen. Tic Bcrluste sollen ans beiden Seilen bistiäklstüche sein. S!«>v - inr> rr. u;. November. Waarenbcricht. Baumwetle tn New Tlort o'c,. ds. >» New.Orleans Schmal, loco k.22. t>v. «Rolle ». BrotlierSt ' 7, .Nulter ll-ur r<>aui>m llla^covu.lo», er-/,. Mals (New' Dccembcr b?. ScoUier Winimveue» leco !«»>.. Kakkee «Kur wn-> is'c.. Mein s D. s- C. a'cucubclii'chl s. rtuv'cr ver Decemver nominell. Sstel-ni vcr November 0« , vor cdeeember sau? per Mai 104°/». wallte Mo M. 7, Io» vrclioar> vcr Teccinber re.7L, vcr gcbruar >5 27. ergreisende Tranenede. worin er der ruhmvollen inililärischen Lans- baim gedachte und ans den edlen Sinn und die Tilgenden des Enlschlaienen hinwieS. Unier den Klänaen des Ehovin'schcii Tranermoilches geleilele man hieraus die iidüchc .stmllc des Generals zur Familicn.rnitt ans de» naben Friedhof. Als sich der Sarg langsam senkte, intonirte die Musik den Ptäsenlirmarsch des 12. Jäacr-BataiUonS. Dem hierauf non dem Geistlichen gewendeten Eenen folgte das von der Kapelle vorgell rgeue Lied „Wie sie so sanft riib'n" : dann seiurle die Gewehi eklivn des Mililürvereins Laubegast drei Ehrensalven über die Gruft. — Die Idee des Zonentarifs gebart zu den hciiizntage vielmnstulleiir». Jnleieisant war cS daher, den Urheber und rast lose» Bmlanwicr dieser Idee, tzern, Tr. Perrot. selbst in der Sonnabend Bersamml»ng des Benins Dresdner Gastwirthe im Tivoli Laale zu bvrcn. 2 er BcrcinS-Borsil.cnde. 5serr Lorenz, begrünte die Anwesenden, nnler denen man die Stndträlhe Finanz- ralh Schickert und Linake, str'elchslagsndg. Zünmrrmann »>-d mehrere der s?enen Stadlverordnetcn bcmclkie. und dankte Hc>.rn Tr. Perrot für seine Bkreittvilligleit. beni Waniche des 2kcreins nachkommend hier in Dresden zu svrcchcn. Mcit Bei'all begrünt, begann Tr. l Perrot seinen Borlrog in sreicr sttedc. die cbenio wnipatlistch das ! Ohr beiüb'lc. wie sie durch ihre Klartest »nd durch eine Fülle interessanter Einzelheiten die Allsmerkarmkeit fesselte. Im Iabre tbe!l» sei die erste Eisenbahn gebaut, setzt umzögen mehr als 5>',t.MO ! Kstlomtr. Schienen den Erdball. Schon vor 2>> Jahren winde die ^ Abiintzilng der Schienen ans jährlich ra. t Million Eentner Eiien ^ berechnet, die spurlos in der Lust verschwänden. Tie Technik bade die grössten Fortschritte gemacht, die Seele doS Eisenbahnwesens aber, das Tarnwcstn, sei last stationär geblieben, io. ivic man es den, alten Post- und Frocbtgnt Tarit nacbgebildct hatte. Bei dem > Güterverkehr habe die Ermästigiiiig des Pienes um rin Triltcl die i kisache Steigerung zur Folge gehabt vro Melle, die Perionciisreanen; ^ sei käst ganz dieselbe geblieben. Schllesttich habe man einen Aus- ! weg gesucht in der Eiiisübning von Rückfahrt-, Saison-, Abonne ment- n. Rundreise-Billeien, deren sich jetzt mehr als die töälste > der Reisenden bedienen. In de» Mer Jahren sei er als Eiscnliahn- beamlcr in Köln mit der Katalogisirnng cincr Bibliothek bcaustragt aewcscn und habe so die Enenbabnlitlerainr aenaner kennen gelernt. Ta habe ihn nun die stete W'cderkebr gewisser Znhlcnverbälti'.iiic hvch- ! lichst sravpirt. Tnsl z. B. von allen Sitzplätzen ea. 7>'»Prvz. iicts lccr ! blieben: daß durchschnittlich jede Person pro "Tag nur W.8 Kilom. ^ transporlirt wurde, eine Strecke, die ein Fußgänger auch begnem ! machen könne: daß 52 Vcoz. der Ressenden i» Baden nur lO Kilom. befördert wurden, über IM Kilom. nur ein ciullges Prozent, trotz ^ der Durchgangsstrecke Mavillieim-Ba>et. Feriicr fand sich, daß die ganze JahceS-Eiimahme, dwidirt durch die Zahl der Reuenden, § für jeden ein Fahrgeld von 0.!>6 Mk. erg. b. und daß 83—87 Pro;, l die 3. und ll. stlassc henntzte». Tie Selbstkosten der Eisenbahn ! hclnige» pro Eentner und Meile' Pfennig, nach ^tbrechaimg der Kosten, die mit Entsecnnng und Gewicht nichts zu thun halten, Trotzdem wurde pro Person und Kilometer " 'stscniiiaen nach den verschiedenen Klassen OertliLeS und SiichsischcS. — Ehe die Königl. Majestäten gestem Mittag mit dem bereits anaegebcncn Geiolge die Reise »ach Sibvllcnort antraten, wolnnen sie mit den Pnnz Georg'sciien Herrschaften dem Gotles- dicnslc in der katholischen Hoftirche bei. — Reichskonrler v. Capri ui trifft am 23. ds. hier ein, um den Königl. Mascstätcn seine Aufwartung zu machen. — Gcncralmaivr von Raab, Eommaiidcur der sächsischen 61. Jlchanteric Brigade, ist, da die Jmmcdiat-Evmmisslon für das Riililär-Llrasrecht ihre Sitzungen beendet hat, von Berlin wieder abgercist. — Aiistaltsausseher Pc fiel in Zwickau erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. — Gestern Mittag halb 2 Ubr winde die iidüche Hülle des im 83. Lcocnsiahrc vertchiedenen Königl Sachs. Generals dcr Jn- saiiterie Erwin v. Rehrhoft und H0 lderb erg, Erc., von dem Tranerhulie in Laubegast nach Lenden überführt. Der von dcr „Heimk.In" geleitete Kondukt wurde vor dem GotteShanse von einer nach Tausenden zählenden Menge von Leidtragenden empsanacn, an deren Spitze sich die Generalität und Hunderte von aktiven und inaktiven Offizieren befanden. Le. Maieiläl der König hatte d,i> Gciicralndjiitanten Generalmajor Frhrii. v. Hohen berg entsendet, um dem Bcrilorbeiien die letzten Ehren zu erweisen. Als Vertreter des Generalseldmarschalls Prinz Georg, Königl. Hvh., w-rrcii Hvsmarschall v. Gntichnnd und dcr pcriön! che Adintant llkitlmeistec Frhr. V. Müller anwestnd, während sich Prinz Friedrich August, Königl. Hoh., dmch den Adjutanten Major Frhrn. v. Wagner vertreten ließ. Unter den höchsten maklwen »nd aktiven Offizieren dcr Armee bemerkten wir u. 21. die Generäle v. Monibo, v. Funcke, v. Tickst schlu-Bögcodorsf. Schnrig, v. Rchher, Frhr. ü Bvrn. Excellcnzc», v. Wolf, W lldc, v. Miiickwitz, den Sladikvmmandantcn Gcnciatmajor Larraß, Oberst Schumaim, General>labsck>cs Oberst v. Trcitschke u. i. iv. Von Freibcrg war der Kommnndenc des I. Königl. Sachs Jäger Bcstgillons Nr. 12, welches der Be.cwigle in den Jahre» 1858—1866 fühste, Oberstleiitiignt v. Earlowitz mit den Haupilenien v. Schöiiherg und v. Schulz und der Kapelle des Bataillons erschienen. Dem zunächst in das Gotteshaus übcr- flibrtcn Sarge schritt Maivr v. Götz, mit den auf einem AtlaSkisscn ruhenden Orden des Verewigte» vornns: ihm folgte die ichmerz- erfüllle LehenSneiährlin des Entichlasciien am Arme ihres Schwie gersohnes, Obersten z. D v. Egidy, und die nächsten Leidtragenden, die intlitäiiichrn Thcitnchmcr nn der Tranerfeicr. dcrGcmeindcralh von Laul'cgast, die „Ficic Bereinigung Kaiiipsgmosscn von 1870/71- mit dcr umslvrlen Standarte, dcr Mititarvcrcin, Ort-were!» und Gesangverein von Laubegast u. s. w. und eine lange Reihe anderer Leidliaqender. die dem viclbetrciuertcn Tobten im Leben nahe ge standen. D as kleine Gotteshaus vermochte kaum die Hülsie der Traiicrbersaiilnilung zu fassen. 'Nach dem Gesänge des Liedes .Jesus, meine Zuversicht- hielt Herr Pastor Hünersdorf eine lief- ! sogar nur V»« Pfennig. >eine Norm von 8, 6. ! iestgelialtrn. So cigab sich dem Vortragenden gewiiiermgßen eine j slalistische KonfirntlldrS Perioneiitariss, io die Elemente, die ihn znm Zonentarif führten. 1869 schrieb er eine Broschüre: An wendung des PenichportoiwIemS onsdenEi'enbghntaei!. Erschlug darin flir Personen und Postvackctc 2. iür den Gn!cr!ransbo-t 3 Zonen vor. Das Fahrgeld für die erste Zone — bis IO Meilen — sollte 030—>t..50 -2.l>0 Mk. für die verschiedenen Klassen, darüber hin-nis 1.00—1,5o 6,00 Pik betragen. Eine Verdoppelung des Verkehrs ergab bei diesen Sätzen die gewöhnliche Einnahme. Die Sache erregte Aiiöeh-m. >ci aber todlgesll wiegen woiden, dg be sonders die Privatbalmen imd die Bö-senkreise des Handels mit den Elsenbahnaklien ivegrn enlichieden Front dagegen gemacht hätten. Tie Reform des Pvilpackel Verkehrs sei, nachdem Dr. Verrat 1872 nochmals an den Gener.llvostn einer Slevban gekrhricben, von die sem dnrchgesührt worden, olmc daß jedoch Perrot dabei als der intellektuelle Urheber ir^c'dwie und irgendwo genannt worden sei. Bei dem Güterverkehr hotte sich iniolae der Klassisilation dcr Gitter ein wahres Ebaos von Tarisen gelntdet. Perrol betonte, für die Bahn komme der Werth der Güter gar nicht in Betracht, sondern nur ihr Gewicht und der von ihnen eingenommene Raum. Wäh rend des Krieges 1870 wnGc dieser Tarif nach Raum und Gewicht in Eliaß Lothnngen cingesiilirt und funktionirte zu allgemciner Zufriedenheit vorzüglich bis 1976, wo er trotz des Protestes aller Brthciligten den anderen Babnen znm Ovier gebracht wurde. Sr' hätten wir jetzt wieder ca. k0,009 Gütertarif Hefte in TenOch- land, und von den Pcrroth'chen Ideen seien mir die Sammet Ladungen beitzeholten worden. Jnzwifchen oyi'irte Perrot eifrig für den Anlauf der Prsvathntmen icitcns des Staates, anfänglich ohne Eriotg. Als aber Fürst Bismarck den Gedanken eines Reichs- Eiseiihahnspstems anfgriff »nd eine Aenßerung des Ministers v. Eamphaiiicn dies verlalitbartc, gingen sofort erst Sachsen, dann Bayern und zuletzt auch Preußen zum Staatsdahnstistem über. Im Iabre 1883 wurde, in allen Blättern verkündet, ein Tr. Eduard Engel i» Belli» bade großartige, Reform-Ideen bezüglich des IN . .... Elsciibahmvetens cntn'ickclt, und L>. Perrot fand zu icinein Er staunen. daß derselbe ganz und gar seine Ideen, obwohl dieselben längst gedruckt Vorlagen, ennach annellirt hatte. Er vernichte sein Urheberrecht geltend zn machen, aber es wurde ihm ich, schwer. Tie große Presse wies ihn einlach ab. Um diese Zeit, 1889, wurde in Ungarn von dem energischen HandelsniinisterBaroß der Zonen tarif für den Personenverkehr eingesührt. D>e Preise wurde» um ca. 40 Proz. ermäßigt, Strecken über 225 Km. kosteten 3. Klaste nur 4 st. Tos Rcstillgt war Verdoppelung des Vcrckehrs »nd Er höhung der Einnahmen. Rn» machte man als letzten Einwand geltend die notlnvrndige Steigerung dcr Betrirbskonen. An dem Budget dcr hessischen Lndwigshahlien mit jährlich 19,000.009 Pik. Ausgabe», wovon auf eigentliche Znglostcn elwg 3 - 400,000 Mk. entfallen, bewies dcr Vortragende, daß eine eventuelle Steigerung dcr letztere» gegenüber dcr Gesammt-Ausgabe von gar keinem wesentlichen Belang sei. Anck sei ibm das von dem imaaröchetl Minister auf 'eine 'Anfrage bestätigt worden. Dem Beispiel des dcnack,barten Ungarns folgte nnnmedr Octlerrcich, indem es dem Anstuon dcr Städte und dcr Handclskamincrn nachgab. Trotz der »nvollkommencn Tnrehsüblimg und trotz Beibcbalinng der allen Kilomelcr-Berechming für das Reisegepäck sei auch bic> dcr Vcckebr nm 86 Prozent gewachsen uns eine Mehr-Einnahme erzielt bei Erinäßtgilng des Fahrrneiscs um 50 Proz. Der Vortragende sprach dann über das wachsende Interesse kürdie Jdee in Württem berg, in Bgyem, i» Nmddeiitschlcind unk schloß, indem er der Ucverzciignng Ausdruck gab, daß zwar ein Hinailsichleben dcr Re form möglich sei. daß sie oder unter allen Un,stände» kommen müsse und kommen werde trotz deS Widcistrebcus dcr betreffenden Autoritäten. Er fordert dann zur Bildung eines Eiienbabn- RcformvrrcinS auf und zur Unterzeichnung einer Petition um Einführung des ZonentnrisS an den sächsischen Landtag, die sofort MlurtKll, L7. Norwr. in Cirlulaticm gesetzt wurde. Unter reichem Bestall schloß dec Redner, und ein lmil's Hoch bewies, daß dcr Tank, de» dcr Lo>- sitzende des Vereins, Herr Lorenz, mit warme» Worten ibm aus- sp-ack. aus dem Herzen aller 'Anwesenden kam. Peinlich und widccwärtig süblte sich wohl Jeder berührt durch die Art und Weile, wie »ach Angabe des Tr. Perrot eine gewisse Richtung von Personen und Blättern versuchte, sustematstch leinen Name» tadtznichweigen oder höchstens geringschätzig nebenbei zu eiwähncn und dafür jenen Dr. Eduard Engel laut rühmend am das Schild zu heben. Ten' Dresdner Gastwirstwerein ist jedenfalls Anerkennung und Dank zu zolle», daß er Tr. Perrot Gelegenheit gab, auch hier in Dresden vor einer größeren Versammlung seine Idee» überdie Umgestaltung des Eisenbahnwesens zu entwickeln und zu begründen. — Heule findet die »ichriach erwälinle Eröffnungsfeier der M ü g l i tz t h a I b a h n statt. Die Abialnt des SammclzugcS findet in Gcising früh 7 Uhr statt. Tic Ankunft in Mügeln ci- Mittags t2 Uhr 47 Min. und Abfahrt von dort nach einaenom- menem Inn iß I Uhr .V) Min. Nach Rückkiinst des Festttich'S nach Glashütte findet daselbst FefbTaiel im Gasthof „Stadt Dresden- statt. Nach Beendigung derselben erfolgt von dort die Rücknchrt noch Mügeln Abends 7 Uhr 5 Min. Die Bewohner dcr Orstchaslen längs der 'Bahn geben durch Schmuck der Häister, Ftaggcn re. stirer Freude über die Bciwnklichimg des seit Jahr zehnten geheg'cn Wunsches lebhaften An-druck. — Wenn die Dresdner Liedertafel Etwas veranstaltet, so ist cS immer etwas Rechtes und Ganzes, aber am licbcnswnr- digsleii und originellsten geht es doch für gewöhnlich ans ihrer Kirmes zu. dem fröhlichen Feste der mit znndeiidcn Scherzen und guten Einfällen gefüllten Speicher, deren ganzen Erntevvrrcilh sie bis zum Hellen Morgen mislecrt und mit vollen Händen unter Mitglieder und Gäste verstreut, lieber die äußere Ausstattung solcher von Freunden eines eigenartigen, heileren gesellschaftlichen Lebens und Treibens besonders geschätzlcn Fcststchkeiicn braucht man cigenttich nicht mehr zn sprechen — sie sind traditionell gc- woiden, und ihr Gewand ist genau so bezeichnend wie für die Spaßmacher die Kappe und Pritsche. Fahnen, Flaggen »nd Banner schmucken die Saalwände, unterbrochen von Riesenipcäieiten, Qnarkiuchen, Rioen-.vcringcn und Katern (letztere selbstvetständlich »nr gemalt) und ein sörnillcher lleincr Wald vou grünenden Tannen hebt und belebt das Ganze und giebt ihm, ivitz cS sich für eine echte und rechte KicincS ziemt, ein anheimelndes, riistieales An sehen. Daneben slorirt in irgend einer Saat Ecke die „Gemeinde- Lotterie" mit einer gcnizcn Ausstellung von Hasen, Gänsen Enten, Hübnern und Tauben, von Rhein-, Bordeaux- und Ehampagner- Wcincn, von Scknapscii, die vom edlen Benediktiner a» sieb dis oim ganz gcmemcn Korn gbstnscn, re-, nm mit diesen lukullischen Kostbarkeiten die Kirmesbrüder (Schwestern sind nie geladen) zur Jiivveation der guten Fortuna zu reizen. In die Feststlmmnng hinein schlängelt sich gewöhnlich ein gediegenes Mahl, welches vorgestern mtt einer Spargelsuppe begrün, die geeignet war. bie Gcmükhcr' höher schlagen zu lassen und die Erwartung auf gleiche Gute der Tafelsrendc zn formten, Unier folchcr Ltimmung begann die Liedertafel, unter wechjeliidcr Leitung dcr Liedernieister Rein- hold Becker und Gustav Ehrlich, ihre Vorträge mit den Chören „Frühüngston" von Laue und „'Am Wörther Sec" von Koichot, nm darnach ihrem Vorstande, Herrn Hosiimsikiilicnhäiidlcr Nau mann das Wott für einen ersten Toast einzlirüumen. Herr Nau mann brachte diesen, mit einem gelungenen und pointeiircichen Rückblick ans die letzten 50 Jahre und die vor Jahresfrist nbgchal- lencn Festlichkeiten zu Ehren des oOsährigen Bestehens des Vereins, der Liedertafel selbst. Nachdem verkündet worden war, daß O cvcnt. 13 Preise, bestehend in lebenden Gänsen, Frühstücks-Objekten, Schollen, Weinen. Cigarren, Humpen und Sailgerpokalen (von Herrn Earl Anhäuler gelüste!) Gr die besten musitastschcil und mimischen Produktionen ansgesctzt seien, ging cs zunächst zur Wahl ktnes „PreiSrtchlcr-Kollcgiums- und dar nach zu den Produktionen leibst über. Als solche füllten lste Zeit von 9 Ubr bis früh gegen 3 Ubr ans: eine Tirotcr-Grsellichcisl aus dem „Zillerthnl- in ihiem Natioimlkvstiini. angeinbrt vom Zither-WaKiM (Fittig); ein cin- taehes nnv ein Tvppet-Qnortctk. letzteres begieitetvon dem Original- Trompeter „Jung Werner- ans Schefsel's Säkk,nge'schem Btcch- virtnosen: Deklamationen in sächsischem, österreichischem, bäurischem und morgeilländiichem Dialekt: Sologeiangsvorträge (die Herren Troitzicb, Uhtich und Seiler), und eine ganze zwcccckige Menschen fresser Operette: „Tie Prinzcifin von Kaimibcitieii". durgcsiellt von der Ec'aiie dcr Solvgcsgiigsvirtuo'cn des Vcrciiis (Herren Hache. Meißner, Grcgcr. Teiicher und Flacht. Nach cinmüthigeili Beschluß worben die höchsten Prriie den braven Tirolern, Herrn Hotschau spieler Emil Schubert su, den lackimnsketrlichütterndeii Vortrag gvcirr Idyllen: „Hera und Leander" und „Eine Römeriage ans dem Großen Gehege", der Meißner Liederliche!, den Operetten-Darstellem und ihrem treistichen König Auwai. dem Doppet-Ouartctt und den (Äcsangs-Soliiicn re. ziierkonnt. Zwischen dielen niodemen und barbarischen Spielen, von welchen namciillicb die „Prinzessin von Kaiintbaiien- etwas auf die Naiven ging, vertief, der Vorstand Heon Gustav Ehrlich, dem Direktor der Elnlich'ohen Mnttischllle. die goldene Nadel der Licdcrlnicl, weiter vier Mitgliedern, welche dem Verein volle 25 Jahre angehören, den Heeren Mirns, Artt. Tranbitz (Pirna) und Meyer. Ehrengeschenke in Form von goldenen Ehrennadeln :e. und zwei Herren von gleichem Verdienste außer ordentliche Auszeichnungen: Her,» Di. Rich. Pölich eine in 10 Brillmitkn gefaßte Ehrennadel und Herrn Gregcr eine mit edlem Naß gefüllte große Bowle in getriebenem Silber — zwei Prackt- gefchciike, welche die Bewunderung dcr ganzen Klrmesgciellsctinft erweckten. Taoor und danach erklangen Trinkspeiichc nno Tafelredeir dcr verschiedensten Art, von wclchrn namentlich eine poetische Vcr- benlichiiiig des Gesanges, von Herrn Hoischauspteler Jafsögcsprocheii, -Üiikrr-Ie Einen größeren Alnchlitß machte endlich die von Allen litng der KirmeS-Kiichen, ein von Herrn Rob. ,21 W W c '1.^'! -M 'i'G >' i - t' ^ Z WMF« ^ L"' l s-cÄ § 7 sstil» S- tzl! ^ s>' ! Ri 'j ,'R ; : ,k - ' '>1 R 1 , - Hindete. berbeigeiehnte Vertbeilimg Bcyer, dcm „Eioar aller Kiinieskuckeilbäcker". in bekannter ausgezeich neter Güte hcrgesteütcr Festimbiß, zur tOsitnahnie mid zur Bernbigaitg für die eventuell erregten „besseren Hälften" dcrKirmesbeiuchcr. Nach diesem materiellen, aber nichtsdestoweniger bedentnngsvolleg AltnS meldeten fämmtliclie Taschenuhren die 4. Morgenstunde — eine etwas frühe Zeit, aber dock noch nickt früh genug, um Anstoß znm allgemeinen Ausbruch zu geben. Im Gegeniheil bildeten sich nun erst recht nette Gruppen, ledeittalls in der Absicht, denMorgenkayer der Kirmcssclcr aiizuichlicßcn, nm danach zu einem solennen Früh schoppen überziigehcii. wie es die Regeln und Gesetze cin.tt echten Kirmes vorz»schre!ben pflegen. — Die diesjährige Haieniagd scheint zicmlich mnst-Ag zg sein. Ter DmchschnlltS-Ertrgg stellt sich verschiedenen Nittw !ü>n- gen aus Jägerkreisc» zufolge ans 2 Hnscn per 'Acker, d. i. a>>o auf -,, ! R'Ä . ^ ! ' l l' - oV.ttj