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Rr. 5« Seile 8 — .Dresdner Nachrichten* — Montag. 2S. November 182» Nvma» von Paul van der H u rk. >10. Aorhehung.» Nachöcm Ne etntae Minuten über gleichgültige Dinge aeiprvchen l>atie». rückte et» allerer Herr leinen Sessel etwas näher heran: „Tie lind doch Herr Diimil. nicht ivaiir? — ich habe Ihren Namen schon gehört — ich bin der Bankier Läfe-vre. Sie kennen natürlich mein Hans in Paris." Hans Eberhard batte keine Ahnung. aber er nickte be- labend. ..Sie wissen, meine Iirma ist gut für ein paar Millionen Dollars." HanS Eberhard lächelte: ,^>ch sollte glauben. Herr Löfcvre." ..-Uso hören Sie mal. junger Ireund — — Sie traben doch die denkbar besten Beziehungen: — ich weist, Ihr Onkel tk, " Hans Eberhard legte die Hand aus seinen Arm: ..Ps, nennen Sic aus bestimmten Gril""--n keinen Namen " Herr Löser re lächelte verständnisvoll und sagte: „Ich verstelle." lind dachte: ES ist ja nicht unbedingt nötig, das, jeder- mann meist, wer sein Onkel ist. — „Ich bin in -er Lage. ein ungewölrnlich gutes Geschäft zu machen, aber ich bin im Augenblick nicht flüssig, wenigstens nicht in dem Ilmsange — ich suche aus sechs Monate einen Kredit von einer Million Dollars." Hans Everlrarö tat. als ob er eS gewöhnt wäre, zwischen .Tisch und Geflügel über Millionengcschäste zu sprechen, und sagte: ..Was zahlen Säe?" «Zwei Prozent über Börsendiskont und " Der Bankier sah HanS Eberhard von der Seite an. Der machte ein vollkommen uninteressiertes Gesicht. — Man müsttc ihn schon mit einem hohen Point für die Lache aewinnen. — « und — — sechs Prozent Provision für Sie." Er beobachtete schari die Wirkung seiner Worte. HanS Eberhard iaate ganz ruhig: «Sie sind sebr kulant. Herr H«-fovre. ich werde mir die Sache mal nberleoen " In Wirklichkeit machte eS ibm einen -ieb"^-n Sonst, für eijie io einslustreiche Persönlichkeit gehalten zu werden. Ob Graee noch eine Antwort schicken wird —? «Herr D,,vg> darf ick zu einem kleinen Bummel einladen: ich weist ein Lokal wo die schönsten Kranen von Nizza sich ein Nendcvvus geben." Hans Eberhard überlegte einen Augenblick. — Bor -roi' i nel ^ ""'n-n Wtte Graee das Telegramm bekommen. Sie hatte nickt geantwortet. — Die Sache mit Graee ist aus. sagte er sich, sie antwortet nickt mehr. «Ich nehme Ihre Einladung dankend an." «Dan» wollen wir gleich gehen. Herr Duval." Zwei 'Minuten später verliehen die beiden Herren daS Hotel, und nach zwei weiteren 'Minuten klingelte das Tele phon in der Oniee und Herr Duval. der in der Bar sitzen tollte, wurde verlangt. «Herr Dural ist soeben ausgegangen." „Nein Herr Dnval bat nicht? hinterlassen." AlS Han» Eberhard nachts g«a-n drei Nbr. diesmal ganz niickter». in seinem Bett lag. hatte er Muste. über alles nachzudenken Er hatte einen sehr amüsanten Abend mit Herrn Lesmre verlebt, wobei er eigentlich nur still- vergn<-'er Zuschauer gewesen war. während der alte Herr mit Erfolg versucht hatte, seine entzückende Tänzerin zu veraessen und ein dankbareres Obiekt für sein verliebtes Herz zu finden. Hans Eberhard batte seine gewist schön« Tischnackbavtn kaum beachtet. WaS ivar sie denn gegen Graee? Und Graee hatte nicht geantwortet. DaS ganz« Kartenhaus seines imaginären Glücks ivar zusammenaestürzt. Und daS verdankte er nur dieser Jeane Ducour. Er hatte sich längst auSgemalt. das, er Graee bet- raten, das, er mit ihr nach Berlin fahren und mit ihrem Gel- endlich eines seiner vielen Projekte verwirklichen würde. Zuerst wollte er eine Neise um die Welt mit ihr macken, das nur schon ein Wunsch von Jugend an. und dann — . Aber warum sollte er Lustschlösser bauen: eS war dock aus. endgültig aus. Graee fühlte sich gekränkt und war vielleicht schon abgereist okne dast er sie iemalS wiedersah. Auf einmal dachte er nicht mehr an daS Geld und die Aussicht aus Berwirklickung all der schönen Pläne, er ver gast die kleine Billa, die er bauen wollte, mit der grosten Bibliothek und Badezimmer ans weistem Marmor, das elegante Auto das Theater, die Iilmgesellichaft. Alles ver- blastte in seinem Denken, er dachte nur noch an daS hübsche, zarte, blonde Mädchen, er dachte nur noch an Graee. Liebte er sie denn wirklich, oder bildete er es sich nur ein? Er hatte eS sich schon so oft eingebildet. AlS er noch ln der Schule iast war er schon de» Mädchen nachgelausen. Seine ersten Gedichte, sein erstes Drama waren aus einem ver liebten Herzen geboren. Und waS waren es für unbedeutende und nicht mal biibscke Geschöpfe gewesen: er batte einige, als er nach fünf, sechs Jahren mal nach Hanse kam. wieder gesehen. Sie hatten nicht mehr die frischen Wangen von früher: aber sie führten noch dieselben albernen Redensarten, freuten sich immer noch über dieselben Belanglosigkeiten, lasen noch dieselben Liebesromane und schwärmten immer noch für Gunnar Tolnaes. Nur eine — und das war seine grostc Jugendliebe ge wesen — war eine reise Trau geworden, die daS Lebe» nicht mehr ans der Perspektive sentimentaler Mädchenherze» ansah. Er dachte noch an den Abschied damals, als sic noch einmal zu dem kleinen Wäldchen htnauSsuhrcn. wo sie ieden Weg und ieden Strauch kannten, wo jede Bank, jeder schmale Pfad durch dunkle Tichtcn mit einer Erinnerung verknüpft ivar und wo sic noch einmal den kl inen Hügel bestiegen, aus dem sie — damals lag daS auch schon Jahre zurück — ilS sechzehnjährige Kinder das erste Mal von Liebe ge sprochen hatten. Er dachte zurück an diesen Tag des Ab"'iedS. Sic hatten wenig gesprochen und nur von gleichgültigen Tinge», obwohl sie beide hätten weinen können. Aber sie -alten dock die Kindheit abgestretst dle erste Jugend zu Grabe getragen und wollten erwachsene Menschen sein. Dann kam die schweigsame Rückfahrt und Ser letzte Händedruck vor ihrem Haus, wobei sie ganz still sagte: „HanS. ick habe dich dock sehr lieb gekmbi" Dann war sic schnell durch den kleinen Garten ins HanS gegangen, n och ein Winken, noch ein Lebe wohl. dann fiel die Tür ins Schiost und daS erste Kapitel seiner Jugend war zu Ende. Am andern Morgen fuhr er nach Berlin, mit tausend Hossnungcn und Illusionen, und ganz, ganz schnell verblabte die Erinnerung au sic in seinem Denken. Und dann der grostc Rausch mit Tine MertenS. der Schauspielerin: Die Begegnung bei den Proben seines Stückes — das war auch schon wieder fünf Jahre her — die Premiere, die Trier — der Heimweg — das erste Mal bei ibr — dieses Zimmer — der Schreibtisch mit all den Photos, die rtelen Bücher ringsum an der Wand, die Bilder, die Schleifen — der grobe Dinmn. die Killen, die Puppen — die dämmrtge Lampe — und dies« Iirau. sv sprühend, so grill. reich, so glücklich, so iung sung? Es war ein Rausch — von Tagen. Wochen, ungezählt — lind dan« eine» NachtS dieser furchtbar« Krach — um nichts. a»S Laune, aus unberechtigter Eifersucht. War das seine Tine? Als ob eine Ma»k« siel von ihrem Gesicht so viel Gemeinheit. Rachsucht Hast und Bosheit in einem Blick. Die tiese» Balten ans einmal, die welke Haut, und diese furchtbare kreischende Stimme: „Wer bist du denn? Ei» Bub. ei» Kind ich könnt' deine Mutter sein, ich. Tine Mertens. Tu. sieh mich an. dast du meistt. wen du liebst" - — er sah diese» grästlich verzerrte Gefickt — — er hörte »vck einmal da» kalte Lacken — — den Hund, den sie trat »ud der ausschrie wie ein geprügelte» Kind und w»<>d<>e eine ^"r i»S Schloss, und wieder Und dann — warum fielen «hm all diese Dinge rin? — die Tänzerin Bern Bern, die eine Dame sein konnte, wein, sie nüchtern war und mit ihm allein mit dSm wunder. voll schmalen und meisten Händen womit str durch seine Haare streiche» konnte wie früher seine Mutter, die ihren Schmuck versetzte für Kuchen und Mein, um ihn zu bewirten und die einmal sagte: „Weistt ck»u. Liebster, dast ich dich gefunden habe, ist daS grösste Glück. Nie war ich so nlüct- ltch wie lebt da ich dich habe." Und sie alaubic in diesem Auaeiibltck bestimmt ihren eigenen Worten. Bis eine» Abends — er sah »och die Szenen deutlich vor leinen Auge» bis sie eines Abends sagte: «Ich möchte mal wieder arvst ausgelien: ich habe ein Kleid von der Bühne. daS hast du noch nicht gesehen." ES war ei» Stlberschuvvenkletd. das um ihren schönen Körper Ina wie anaeaolle». Nie war sic so schön gewesen wie an diesem Abend Warum gingen Ne gerade in die Bar. ivv der Iazzschlüger und StimmungSmachcr sic kannte an- Baden-Baden, wo ein Kellner sie sah und sie flüsternd duzte. Wo Bernssiänzcr und sonstige Leiste sie mit Hallo bcgrüstlen und die Kapelle eine» Tusch spielte für die aeseirrte Tänzerin. Wv sie endlich mitten auf dem Parkett stand, beklatscht und beiubelt von einer grölenden, halb betrunkenen Menge. — Da stand sie und fühlte sich wie eine Königin und tauchte mit einemmal wieder unter in die Atmosphäre von Schmutz und "'wrtünchtem Stumpfsinn. — — — Er ging hinaus, ohne ei» Wort zu sagen, »nd fuhr in den Klub, wo er seit Wochen nicht mehr gewesen war. und trank einen Kognak, um den schlechten Geschmack ron der Zunge zn spülen. - — Und doch batte er auchBera Vera geliebt, viel- leicht nur wegen ihrer schönen Hände, und batte gezittert um ihre» pünktlichen Anruf. Und wie viele andere nach ihr. Und lebt wieder Graee. Und nun sing er an über Graee nachzudenken und mit Ab sicht alle ihre Telster ausziizählen. Sie war dockt eigentlich dumm. — Nein, sie ivar iung und wustte noch nicht allziiltel. doch war sie nicht dumm — sie ivar oberflächlich »nd spiele- risch — nein, nein, sic war noch ein Kind, ein wunderschönes »nbertilntcS Kind »nd ie mehr er über sie nackzdachte, desto schöner, entzückender »nd lieber fand er sie. Aber sie hatte nicht geantwortet, und vielleicht war Ne längst abaereisi. Er fasste den Plan, am nächsten Morgen nach Monte Earlo zu fahren, um wenigstens sein Glück Im Spiel zu ver suche». und endlich fiele» seine Augen zu. und er schlief ein. iTorstevung svlgt.i rvbonl unü erkält rll» Wäret»« Zgjftz >»>» e«a> »«i» «>« «->E, prierener Werelimittel ereetrl ieer«len L. V erst« 8onderv«rsns1«l1ung /XrNO Il0l2 Pknnt-az.« Wollgrmg Lvinimsim feüx 81eind8ol< 8.a^°,"a.er Vortrag Herilstioa vienrlrg, llen 3l7. llovemder. ltünsllerkrus, Orun3er8tr. liailonveikaui: ^n ster /^dsnstka»»« ad läkr. kiniritt iür dln^llestor <8>>gon Voivvi» clor dlit^iiestricaite) 56 Karten lür dixcknmittzhacier I dl an ck. ävencilr u. bei ?. Kie». 8ee»lr. 21 NM i « » 8srra5ani-6edäuäe - lel. 23843 j VI»W« nur no«N Kura« r«>», In llrxiganl » 0»» - r»0» S»N«»NNt» > v«r..Io<t«»»gr ng«r' Kickt t»ra» ! Sotm«ir«r itirtnü», KIliot ' vsmen-ksdrennen 17 5 yuo vsdis-I^üwen s /bnt«n > Uk,r IMIlMO«:», ktuctiminIgr Kitnior knldB - 'ei»c Vorm ly-12 prob» u. 7,er»ek»»u ! ^»lltenvkk-ksul: Oicu5k.r»n«?n > l>I. 2^41» ltt-1 und ad 4 0dr; ^ Wni,^nkaur5i»'.. 8',,—5 ^'dr. Mle «Ur don ^iakniausduncr au* j v'orrltLsr^ 's'tHN ver j KMlW-IM IllllNIVttSIll'I,. I»8IlIVI>I'»8 SS ia nur I»«»««r yu»I><»« ru rslir.kprcisen. 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