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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090123019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909012301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909012301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-01
- Tag 1909-01-23
-
Monat
1909-01
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1909
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2- Sonnabend. »3. Januar Lvvi» men hat. Dte Interpellation ist überhaupt verfrüht. Sind wir dazu Sa. einzelne Fälle. bei denen »ur untergeorS. nete Behörden in Betracht kouunen. hier anzuhören und zu besutachten? Sind wir dazu da. uns mit Füllen zu beschäftige», bet denen »och nicht einmal der Instanzenzu« erschöpft ist- Wir sind der Ansicht, bah — nach der da. mal- in der Kommission abgegebenen Erklärung — völlig korrekt verfahren worden ist. Das Ergebnis der Inter- vellatio» ist für mich, das, von den unteren Behörden in geradezu überraschend wenigen Fällen gefehlt worden ist und Latz die Aufsichtsbehörde keinen Grund bat »um Etn- ichreiten. Wetter ergibt sich für mich, daß die ganze Sache .seit gehabt hätte bis zur Etatsberatuna, statt das, man sich vivei Tage lang mit einer so verfrühten Interpellation teichästige» mutz! Und die Nutzanwendung ergibt sich daraus auch für die fetzt in der Geschäftsordn ungs-Kom- Mission schwebende Frage einer Erweiterung des Inter- oellationsweiens. «Beifall bei den Konservativen.) — Ab«. I u n ck inatl.t: Ich bedauere eS nicht, das, diese Interpella tionen eingebrachi wurden, den» wir haben das Necht, uns wegen der Ausführung von Neichsgcsctzen an die Reichs- regierung zu wenden. Ich bedauere es vielmehr n»r, dass uns die bestehende Geschäftsordnung nicht das Recht gibt, einem Manne das Bertraucn anSzusprechen. das er red. Uch verdient hat. Wir sin- der Meinung, das, im ganze» durchaus korrekt verfahren worden ist. Prinzipiell wollen wir, das, BerusSverrinigungen, zunächst einmal abgesehen von den polnischen, möglichst geschont werden müssen, wie denn überhaupt für das BereinSwesc» möglichste Freiheit erwünscht ist. WaS nun aber die polnischen Berussver- eliiigungen anlangt, so habe» wir dc>ch gestern geradezu eine erdrückende Fülle von Beweisen dafür gekört, da» diele polnischen Gewerkschaften politische, nationalpvlnü'che Ziele verfolgen. «Widerspruch und Beifall.» Ich habe deshalb auszuiprechen. da» meine Freunde die Angriffe aus den LprachenparagrapDen für verfehlt halten. Abgesehen von dem Lprachenparagraphen sind ja Mißgriffe vorgekommen. Wir erkennen an. txiß der Staatssekretär sei» Aufsichtsrecht korrekt, loyal unb auch energifch gehandhabt hat. und wir ertenneii ferner an. daß auch die Einzelstaaten sich ent sprechend entgegenkommend verhalten Imben. Aber wenn der Staatssekretär sagte, mit diesen Beschwerden hätte man sich an die Elnzelregicriingen wenden sollen, so halte ich das nicht für richtig. Es Imndelt sich hier um ein Reichs gesetz. und da halte ich eS geradezu für einen Borzng. daß der Reichstag sich wegen der Ausführung des Gesetzes, dessen Ueberrvachung doch der Reichsregiernng zusteht, sich »n diese wenden kann. Im Gegensätze dazu Halle ich es nicht für erwünscht, wenn sich die Einzellandtage zu viel mir ReichSgeschäste» beschästigen. Aber die Reichsregiernng lxit jedensalls aus Grund ihres Aufsichtsrechts die Ausfüh rung von Reichsgesetzeu zu überwachen. Genug hiervon! Ta» Mißgriffe vorgekommen sind, geben wir zur aber doch nickst in solchem Umsangc, wie die Herren dort izn den Sozialdemokraten» es glauben machen wollen. Sie tun auch so. als hatten Sie noch wer wetß was für Fälle in petto. Das glaube ich Ihnen nicht. »Unruhe bei den Sr«zialdemokralen.» Nun. dann heraus mit Ihrem Fleder wisch! Mißgriffe sind vorgekommen, wenigstens in Preu- ßen und Sachsen, das geben wir ja zu: namentlich auch in bezug aus die Auslegung des Begriffs „öffentliche Ver sammlung". Aber Falle, die symplomatüch wären für eine falsche Handhabung des Gesetzes, sind nicht vvrgebracht wor den oder ne sind durch die Stellungnahme des Staats sekretärs erledigt worden. Wir haben, wie schon bei Erlaß des Gesetzes, iv auch jetzt das Vertrauen zu dem Staats- fetretär, daß seine Stellungnahme zu dieser ganzen Lache nach wie vor eine lonale und vorurteilsfreie sein wird. »Beifall.» — Abg. Müller-Meiningen sfreis. Vp.»: Der Abgeordnete Roeren har sich der größten Uebertreibnn- gen schuldig gemacht, hat er doch sogar ge'ggt, Segnungen des Gesetzes seien nirgends zu bemerken gewesen. Was hat man nicht alles diesem Gesetze, als cs hier beschlossen wurde, nachgesagt! 'Nur von der „Unterdrückung der Muttersprache" hat mau geredet, von de» vielen Borteilen des Gesetzes aber nie ein Wort gesprochen! Ein allgemeines Verbot gegen polnische Gewerkschaften halte auch ich nicht für zulässig, wenn aber so wie gestern durch den Staatssekretär nachgewiesen ist, daß die Gewerk schaftsbewegung nur Kulisse ist, »ur Deckmantel für groß- polnische Bestrebungen, so muß 8 12 zur Anwendung kom men. Im übrigen ist die Ausführung des Gesetzes nach verschiedenen Richtungen hin mangelhaft. Sv gibt cs Kretsblätter, die amtlich als Organe für Vcriammlnngs- anzeigen bestellt sind, solch« Anzeigen von Freisinnigen und Sozialdemokraten aber nicht aufnehmen. Das ist iln- fua. In dem Wahltreis des Kollegen Gvthein ist einem Lchützenverein die Genehmigung wegen mangelnden Be dürfnisses verweigert worden. »Heiterkeit.» In Württem berg »nid Bauern gibt es keine solche» Schikane». Sogar den süddeutschen sozialdemokratischen Parteitag hat die dortige Polizei äußerst liebenswürdig behandelt. Was war die Folge? Die Herren haben sich um so mehr untereinan der den Kopf gewaschen. »Heiterkeit.» Weshalb verfah ren Preußen und Lacküen nicht ebenso? Es bedarf aller dings für die Polizeilcute einer größeren Bildung, um beispielsweise solche Mißgriffe zu vermeiden, wie sie in Veipzig vorgekommen sind. Hat man doch dorr einen Vor trag des Professors Fvrel verboten „im Interesse der Sitt lichkeit". Die eigentliche Schuld an diesem Verbot trägt die Littlichkeitsmanie, Sind denn diese Logen zum grünen Feigenblatt »stürmische Heiterkeit» schon so mächtig, daß die Polizei ihnen zu folgen hat? In Halle hat die dortige Polizei gefragt, wo denn dieser Professor Forel „ein«» Knnmchein" habe. »Heiterkeit.» Solche Tinge stellen uns vor aller Welt bloß. — Abg. Tr. Kolbe weist durch Zitate aus der polnischen Presse nach, daß die polnischen Gewerkschaften durchaus nationalpolitiiche Tendenzen ver folgen. Nur politische Kinder können das bezweifeln. Die vvlniiche Presse erlaubt sich einen überaus frechen Ton in Deutschland. ES nt bedauerlich, -aß es eine große Partei gibt, die lieber dem deutschen Volke das Meller an die Kehle setzt und die es abichlachten läßt, nur um seine Parteiintercffe» zu verfolgen. »Großer Lärm im Zen trum Zurufe bei den Polen: Wer ist das denn'?» Die jenigen, die »ich getroffen fühlen. »Erneuter großer Lärm nn Zentrum.» Selbstverständlich ist eS das Zentrum, das >m Osten dem Deutschtum in den Rücken fällt und Verwir rungen unter den deutsche» Katholiken scharst. iLürm im Zen trum.» Ick habe gegen die Polen nichts einzuwenden, im'nu sie sich immun machen gegen die systematische Ver gütung und Verhetzung blinder Fanatiker, wenn sie sich zu gemeinsamer Arbeit lonal in den Staat cinreihen, zudem das Schicksal sie gebracht bat. »Lcblxrster Beifall rechts. Lachen im Zentrum und bei den Polen.> — Sächsischer Bun- desbovollmächtigter Ministerialdirektor D r. Fischer: Den Ausführungen des Abg. Iunck kann ich im wesent lichen zil.stimmen. Wenn in unieren Organisationen das Wort „Neberwachuiia" beanstandet wird, so gebe ich gern zu. daß das ein unglücklicher Ausdruck ist. Dr. Müller lxrt die Hoffnung ausgesprochen, daß auch bei uns das Vercins- goietz im freiheitlichen Geist« angewcndct werden möge. Wir haben in Sachten das lebhafte Bestreben. Mißgriffe zu ver meiden und eine freiheitliche Praxis zu üben. Wenn Dr. Müller im Falle Forel scharfe Worte gebraucht lx>t, so ist das wohl nur in der Hitze geschehen, und er bat sicherlich keine Beleidigung aussprechcn wollen. — Abg. Gothein »Frei». Liga.» gibt zu, daß der Staatssekretär lonal und kor rekt verfahren sei. Mit dem Verbot des lhcbrauchs der pol nischen Sprache dürfe aber nicht generell vorgegangen werden. Das Verbot dürfe immer nur dann erfolgen, wenn cs sich herausstelle, daß in einer GewcrfsclxütSver- taminlung Ziele der gekennzeichneten Art verfolgt werden. Redner verlangt eine bezügliche Aiisfülirnnqsverordiiuna isr«ktir>n»lo») hrt» vor. besonder- tu bezug Paragraphen. Ebenso wie thrtngen alle- müglti tssar < Beschwerden au» ENatzHotfirtngen auf Austfsthrung d»S Svvachen m tritt den Hankse» (Däne de» Gprachenpara- beschlossen Eüfaß-Lotbrtngen werbe dal Gbsetz i bei «taat-sekrekär» gchaudhatbt. — Abg. beschwert sich über die Handhabuna grapsten t« Norbschle«wig. »ovams Be wirb. — Vetterbrvatung morgen 11 Ustr. Borger dritte Lew«« brr Wrchselstemorlstenernoorllt. Vorlage« wegen Beseitigung der Doppelbesteuerung. Schluß gegen 0 Ustr. An» be« «eich»tgg»r,««tsfi»«e». Berlin. lPriv.-Tel.» Die Finanz- und Steuer- körn Mission hat heute mit 15 gegen 18 Stimmen da» Erbrecht des Staates angenommen. Zentrum, Konservative und Wirtschaftliche Bereinigung stimmten dagegen. Berlin. lPriv.-Tel.» In der Budgetkvmmts- sivn setzte beim Etat de» Auswärtigen Amtes Staats sekretär v. Schien sein« vertraulichen Mitteilungen über die Balkan frage fort. Seine Darlegungen fanden im allgemeine» die Zustimmung der Kommission. Direktor Dr. v. Körner teilte auf Anfrage bezüglich de- neuen Handelsvertrags mit Portugal mit. ehe die Evrtes de» Vertrag nicht genehmigt habe», kann er dem Reichstag nicht vvrgelegt lverden. Der wesentlich« Inhalt ist aber bereits bekannt geworden. Die Grundlage ist: Der portugiesische Tarif ist so weit gebunden, als e» daS portugiesische Gesetz zuläbt. Deutschland gewährt die Msristi»egünstlgung. Durch den Vertrag sind wir gegen jede Differenzierung und gegen Zuschlaaozölle gesichert. In der sich anschließenden Debatte fand der Handelsver trag eine recht ungünstige Beurteilung, namentlich wurde getadelt, daß der Vertrag den deutsche» Interessenten nicht bekannt gegeben worden sei, während er der englischen Regierung längst mitgeteilt sei. — Tic Beratung wird Dienstag fortgesetzt. Berlin. »Priv.-Tel.) Die verstärkte Geschäfts- v r d » u n g s k v m in i s s i o n faßte heute Beschluß über die Fristen für die Behandlung von Interpellationen. ES wurde beschlossen, daß, wenn der Kanzler sich zur soforti gen Beantwvrtnng bereit erklärt, die Verhandlung sofort stättfindcn soll. DaS gleiche ist der Fall, wenn der Kauz- ler di« Beantwortung ablehnt, aber eine Besprechung be- antragt wird und genügende Unterstützung findet. Für den Fall, daß der Kanzler einen späteren Termin für die Beantwortung der Interpellation in Aussicht stellt, soll, wenn der in Aussicht gestellte Termin später als innerhalb zwei Wochen liegt, der Reichstag beschließen, ob und wann er eine Besprechung der Interpellationen vornehmen will, und zwar hat diese Beschlußfassung in einer der nächsten drei Sitzungen und ohne Diskussion stattzufinden. Das selbe soll der Fall sein, wenn der Kanzler überhaupt keinen Termin in Aussicht stellt. Zu einer Beschlußfassung, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Besprechung von Interpellationen und die Stellung von Anträgen zulässig sein soll, kam es noch nicht. Berlin. lPriv.-Tel.» Die A u t o m o b t l k o m m i s- sion erledigte heut« nach der Vorlage den Rest desAbschnit- teS über die Haftpflicht. Es wurde u. a. «in Zusatz beschlos sen. wonach der Buiiöesral die Erteilung der Kahrterlanb nisscheine einheitlich sür das ganze Reich zu regeln hat. Zur BiUow-Ned« Frankfurt a. M. lPriv.-Tel.» In einer Be sprechung der Vorgänge der letzten Tage erklärt der Ber liner Vertreter der „Franks. Ztg", daß die Situation durch Bttlows Rede »och verworrener gewor den sei. Ob wirklich alle Konservativen die Nachlaßstcuer und damit die F-inanzresorm verwerfen, bleibt nvch lange zweifelhaft, und vom Schicksal der Finanzreform, bezüglich der der Kanzler nur mit der Blvckmehrhcit rechnet, hangt auch seine eigene Stellung ab. In eine Abhängigkeit vom ?kntrum darf er nicht mehr geraten, das wäre der Anfang eines schnellen Endes. Ferner kommt die Tatsache hinzu, daß ganz offenbar die Nachwirkungen und Folgen der No vember-Ereignisse noch nicht abgeschlossen sind. Es gibt offenbar Strömungen und Bestrebungen, die jene Ereig nisse nvch auSzi'.nützcn suchen, vielleicht ohne sich der Trag weite und Verantwortung ganz bewußt zu werde». Koloniales Berlin. (Priv.-Tel.) Ueber die Ausschreitungen einiger farbiger Polizeisoldaten tm Hinterland Süd-Kameruns ist ein Bericht des Gouvernements an amt licher Stelle eingetroffen. Danach haben tatsächlich Polizeilol daten der Station Iaunde in Deng-Deng schwere Ausschreitungen gegen Eingeborene und Haussas verübt. Ein Eingeborenen- Häuptling ist an den erlittenen Verletzungen gestorben. Aus dem Wege nach Iaunde, wohin die Schuldigen vom Stations- lsiter in Ioko geschickt wurden, sind einige von den Delinquenten desertiert und haben sich vermutlich an den Kämpfen bei Baturl beteiligt, in denen, wie bereits früher gemeldet, Leutnant Reuter tödlich verwundet wurde. Leutnant Dominik begab sich alsbald persönlich nach Deng-Deng und stellte ein« eingehende Untersuchung an. Das Ergebnis war. daß drei Polizeisoldatrn zum lode verurteilt wurden. Einer davon, an dem das Urteil vollstreckt werden sollte, wurde von seinen eigenen, über die Aus schreitungen selbst in höchstem Maße ausgebrachten Stammes- acnossen gelyncht. Der Gouverneur hat einen weiteren Bericht ln Aussicht gestellt. Eine italienische Rechtssakultät in Wien. Prag. lPriv.-Tel.) In der Versammlung der Ver trauensmänner der d e u t s ch n a t i v n a l e n Studen tenschaft in Wien wurde gegen die Regierungsvorlage betr. die Errichtung der italienischen RechtSsakultät in Wien lebhaft Stellung genommen. Di« Vertreter der Studentenschaft sprachen sich gegen die Errichtung einer italienischen Fakultät an welchem Orte immer aus. Eine von der christlichivzialen Studentenschaft erfolgte An. regung, mit den deutlchnativnalen Studenten in allen nationalen Kragen zusammcnzuaehen. stieß aus lebhaften Widerspruch, und es wurde beschlossen, den Vorschlag der christlichsozialen Studenten nicht zu beantworten. Der Bund der Deutschen in Niederösterreich beschloß gleichfalls, entschiedensten Einspruch gegen dte Er richtung einer italienischen Rechtssakultät in Wien zu er- heben. Zur Orientkrise. Belgrad lieber die gestrige Audienz des «na- lischenGejandten Wbitehead bei König Peter wird nnt- geteilt. Der Gesandte erschien im Auftrag der englischen Re gierung beim König, um ihm mitzuteilen, daß Serbien in keinem Falle aus die Hilfe oder Unterstützung Englands rechnen könnte, wenn es sich in eine unüberlegte oder gar kriegerische Aktion rinlicße. England habe Serbien genug Zeichen seines uneigennützigen Wohlwollens gegeben, um fordern zu können, daß Serbien keine Handlungen begehe, durch die der Frieden auf dem Balkan gestört werden könnte. Außerdem erklärte der eng lische Gesandte, daß England Serbien nahelege, seine übermäßi gen Rüstungen einzusteNen, die den Glauben erwecken, daß Ser bien auf eine aussichtslose kriegerisch? Verwicklung ausgehs. Agram. lPriv.-Tel.) Gestern wurde den 5,8 Angeklagten im großen serbischen Hochverratsprozeß die Anklage schrift vorgelesen. Die Angeklagten werden von A) Advokaten verteidigt. Der Beginn der Hauptoerhandlung wird am 1l. Februar nicht stattfinden, da die Angeklagten gegen die Anklage Berufung einlegen. Der Staatsanwalt beantragt gegen alle Angeklagten dr« Todesstrase wegen Hochverrats. Paris. (Priv.-Tel.) „Echo de Part," erfährt, daß Ser - bien den Mächten ein vollständiges Programm Oesterreich besetzt« Donau-Znseln in serbischen Lefitz gelan-en Japan und Amerika. Loudoö. Dte kalifornische« Zeitung«» verlangen, wi« her Standard" au- Newyork meldet, di« RücllHr der amerikanischen Gchlachtflotte nach der pactstschen Lüfte, da dies« gegen «inen j «Pantschen Angriff nicht ver teidigt sei. Demselben Blatte zufolge empfiehlt ein seht vervsfentltchter Bericht de» Generalftab» der Armee den Vau von Befestigungen am Hafen von San Pebro bet Los Angelo». Eine gewtss« Orientmacht könne im Laus« eines Monat» eventuell IM 006 Mann und bis Ende von zwei Monaten gegen 800 000 Mann an der pacifischen Küste ge landet haben. Wenn sie einmal in Seindeshand lei. werde es den Bereinigten Staaten unmöglich sein, die Lüste wie der zu erobern. von der UngliickSstStte ,« «tiditalie». Messina. (Priv.-LelI In der letzten Nacht wurden wieder mehrere leichte Erdstöße wayrgenommen. Der Postdienst ist vollständig wtedrrhergestellt. Messina. Die Mannschaften der Kriegsschiff« „Napoli", „Re Umberto", „Vittorio Emanuele" „Lombardia", „Agordat", „Regina Elena" und „Regina Marahrrita" haben an der cala irischen Küste, sowie in und um Messina eine große Anzahl von Schutzhütten sertiggestellt, die für mehrere tausend Men schen Unterkunft bieten. Reggio di Talabria. Heut« früh S Uhr erfolgte «in starker Erdstoß, dem unterirdischer Donner vorausging. Mansfeld Ferner verlangt er u. a.. d<iß Amtsvorsteher, die die Her- seiner Forderungen überreichen wird, in dem außer gäbe von Vc-riainmlnngslokalen durch Beeinflussung von der Garantie der serbischen Unabhängigkeit und der Sicherung Wirren verhindern, so bestraft werden, daß kein Hund mein der Eisenbahnverbindung mit dem Adriatischen Meer noch eine ein Stück Brot von ihnen nähme. — rlbg. D r. Rickltn neue Eienzregulierung verlangt wird, bet der mehrere jetzt von Berlin. Der Kaiser nahm heute «inen längeren Bortrag de» Reichskanzler» entgegen. Berlin. lPciv.-Iel.) Zum -°>V. Geburtstag des Kaisers kommen, wie jetzt feststeht, sämtliche deutschen Bunbesfürste» nach Berlin, mit Ausnahme des 88jährigen Prinzregenten von Bayern, der sich seines hoben Alters wegen durch seinen ältesten Sohn, den Prinzen Ludwig, vertreten laßt. Berlin. sPriv.-Tel.) Der K ö n i g v o n Sach sen wird mit dem Kronprinzen zum Geburtstag de» Kaisers nach Berlin kommen. — Ein Besuch deutscher Kriegs schiffe in Amerika im Frühjahr dieses Jahres, wovon ein Teil der Presse zu melden weih, wird nicht erfolgen. Berlin. sPriv.-Tel.) Wie verlautet, hat Fürst Bülow erklärt, daß sich die Stelle seiner Rede im Abgeordnetenhause, die die Pflichten der politischen Beamten betras, nicht gegen die Konservativen richtet, Berlin, sPriv-Tel) Der Bundesrat stimmte gestern Aenderungen der Zuckersteuer-Ausführungsbcstimmungen und der Salzsteuer Ausführuiigsbestimmungcn zu. Angenommen wurde ferner die Vorlage wegen Ausführung des Scheckgesetzec Der Eeseyentwurs betreffend Aeuderung des Strafgesetzbuches wurde an die zuständigen Ausschüsse verwiesen. Endlich wurde über den Rekurs eines Beamten gegen seine zwangsweise Bei- setzung in den Ruhestand Beschluß gefaßt. Berlin. sPriv.-Tel.) Der Magistrat in Rixdorf ist in seiner letzten Sitzung dem Beschluß der Stadtverordnetenver sammlung über die Aenderung des Eemeindewahl- rechts nach eingehender Beratung beigetretvn, damit ist die zwettstärkste Stadt vor den Toren Berlins vor einer sozial demokratischen Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung bewahrt. Berlin. <Prio.-Tel.) Zur Neugestaltunß des deut schen P a t e ii t g e s e tz e s hat der Staatssekretär des Innern in der Budgetkommission erklärt, die Reichsregierung werde die Vorarbeiten für einen Entwurf nunmehr in die Hand nehmen, und werden daher demnächst die beteiligten Reichs und preußischen Ressorts zur gemeinsamen Be ratung zusammentreten, wo dann das gesamt« in Frag« kam mende Geoiet des Patentschutzes, sowie des Waren-Muster- schutzes zur Diskussion gestellt wird. Ein festes Programm für den neuen Entwurf, aus dem sogar schon Einzelheiten mitgeteilt wurden, besteht nicht. Berlin. sPriv.-Tel.) Bei der gestrigen Defilter- Lour wurden folgende Herren aus Sachsen vorgestellt. Legationssekretär Gras Friedrich Vitzthum von Eckstädt, die Regierungsassessoren v, Römer, v, Wirsing und v. Zimmermann. Oberleutnant im Eardereiter-Regiment v. Humbracht, Leut nant im Eardereiter-Regiment v, Bünau. Berlin. (Priv.-Tel.) Reichsgerichtsrat Dr. Schmidt in Leipzig erhielt das Komturkreuz des hessischen Verdienst ordens Philipps des Großmütigen und Reichsgerichtsrat Dr, zu Leipzig das Ritterkreuz 2. Klasse des braun- Ordens Heinrichs des Löwen, Generalmajor ürr. Eeneraladjutant des Eroßherzogs von Baden, erhielt das Komturtreuz 1. Klasse des sächsischen Albrechtsordens, Major Ritter und Edler von Braun, Flügeladjutant des Großherzogs von Baden, das Ritterkreuz 1. Klasse mit der Krone desselben Ordens. Berlin. < Priv.-Tel.) General Castros Befin den ist so zufriedenstellend, daß er morgen zum erstenmal das Bett verlassen wird, Berlin. Iw Grün an er Mordprozeß gegen den Kntschcr Mar Woldcnberg, welcher beschuldigt war. am 12. September am Forst von Grünan die Tischlersfrau Luise Buchhvlz ermordet und beraubt zu haben, befaßten die Geschworenen die Schuldsrage aus Mord und Dieb stahl. Der Staatsanwalt beantragte die TodeSstrase und l0 Monate Gefängnis. Das Gericht verkündete jedoch nach längerer Beratung wider alles Erwarten folgenden Be schluß: »Der .Wahrspruch der Geschworenen wirdsür ungültig erklärt, weil das Laienaertcht sich in wesentlichen Punkten zuungunsten des Angeklagten geirrt hat." Der Prozeß mutz auS diesem Grunde einem neuen Schwurgericht zur Verhandlung übergeben werden. Essen. (Priv.-Tel.) Das in Radbod verbreitete Ge rücht, daß man beim Wasferfördern ein Buch aus der Wasser- schwrmme gefunden habe, worin der Steiger Maas einen ge nauen Bericht über di« letzten Tage im Schacht von einer großen Anzahl lebender Bergleute gegeben hatts, ist grundlos. München. sPriv.-Tel.) Wie verlautet, sieht sich die bayrische Regierung infolge des Rückganges der Vei- kehrseinnahmen genötigt, eine Erhöhung der Eepäck- und Gütertarife vorzunehmen. Stuttgart. (Priv.-Tel.) Die Feuerbestattung des Prinzen Ernst von Sachsen-Weimar wird mor gen noch endgültiger Bestimmung im Krematorium in Stutt gart erfolgen. Nenlalz. sPriv.-Tel.) Hier explodierte gestern abend ein mitten in der Stadt befindliches Pulver lager. Das Haus flog in die Lust. 25 Personen wur den hierbei ziemlich ichmer verletzt. Einige Personen er litten so schwere Verletzungen, datz an ihrem Aufkommen gczweiselt wird. Auch einige Nebengebäude sind durch den entstandenen Brand schwer beschädigt worden. Wien. In der heutigen Sitzung des Abgeord netenhauses wurde der Dringlichkcitsantrag Aalina betr. dt« Versorgung der Witwen und Waisen im Kriege gefallener Soldaten angenommen. Es wurde beschlossen, die Regierung aufzufvrdcrn, innerhalb zweier Monate eine entsprechende GesetzSvvrlage etnzubrtngcn. Das Hau« trat daun in die Besprechung des DringlichkcitSantrageo Mühlwcrth ein betr. die Vorfälle an -er Uni«crsitüt Wien. Dazu erklärt Aba. v. MUlwcrt, die italienischen Studenten hätten nicht In der richtigen Notwehr gehandelt, vielmehr die italienische Universität erzwingen wollen. Der Red ner sprach sich alsdann entschieden gegen die Schaffung einer italienischen Fakultät in Wien oder Trieft aus. Wenn eine solche überhaupt nötig wäre, so könnte sie nur in Süd- ürol errichtet werden. Angesichts der Verwendung von Nordwaffen durch die italienischen Studenten wäre es bet allem Mitgefühl für Lte Opfer der Katastrophe ü» GLd,
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