Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.08.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030805010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903080501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903080501
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-05
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.08.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SerugrgeM»: -der Komiml - di>r vlmi an Wl nxtit aulkpnn. oder. Dresden und wo dl» öntmw«, d«r milllanarr eriolat. erdalfrn liaom. d>« »»mim. l» «we> IkNLUdLLlxn »dkl «»»«»»OuielttUl. M ° »druck aller «rilkel u. OrMMal- Mi»«>Iun,»n nur mit deutlicher QueUenLneobe l.Dreod Na-dr ) «ulalllg,. 4iackUvüi>i»e «o.g»°r-r. an,;nuck>e blcidm nnbn-uckiickinui: uuveriuuste Manuikrivie werde« Nicht LUIt>>lULVtt. releiramm-XdreN«: -lachrich»»« Lrrsde» Scrriludel 1856. ^ t «». UakiNckonu-lvo 8r. dloj>>,Uti <Ie» LSni^» Vua LaeUüoa 8«I»aIrvI»«Ivi>, IL»Irr»o», Dvssvrl« Linrelverlcauk I»^««e>bn. lUtmarlct 2. Haupt» GelckMSslelli: viarieustr. 38. /snresgen-carif. Snnakme von 8nkllndl,un«e» dir nachmillaar s Ulir Soun- und SeieilasS nur Marmiltiabk »» von rr dir V.i UIir Die»ivaltwe üirund- «eile lca. « Kilben« so Pta. Au- >ündt,unoen aul der Lilvatieiie Keile 2b Pf« : die 2ivalt>ueKeile als ..Ein- aelandl" oder aul Teriiclt« so Plg kin Nulmnern »ach Sou» und Üeier- iaoen l- de« swalnae Ärundeeilm so, «o de« « und « Pi, nach de. londerem larli. Aui-warli,e Aul. traue nur ,e,en Porausbejadiuna. iveleobläller werde» mit tüPI,, derechuel. Sernlvrechaiilchlub: »lmt I Str. U und Rr. Aw«. --7» 9<tervnre -i««»3 (Äd6«dl! - EomporeL««» Äekafom l. 1LVI. . IS. «LHK ck«m No°k». Lü« Nokkplsttonltolsoi' 5-i Nolss/Irlilcvl 6ogr. 1869. öblüdsiä Aüäl^k!' Ooxr. 18M. VUiulrulr«» 8tru»»« », n,k« dem XI!m»rIlt. Vs8lv3 Itsok-». Lr- lrtsotnulßSßvtrLlllr, d«1 N»1«kr»»k. MNKieii «LNOlil t» 0ts»»vudl s»u«rbruus. Lüll8Medv llLvüs niitockor olmo Xnu, wnrio oin/.ylno I'iiizrvr teitigt 8>>o?.iulität in liüustlenseUvr zVustiltzravzx mreli sizxgiion dvvLbrton Llockollvn !ar! Vencksoknvlis Ltitdttssvweilt 8tl'UVK8il'L88e N. Kill 38 neue Papst. Hvsimchnchten, Prenß LaiideSveibniidstag slädt. Hans- und Gmiid- e^>v» Olpilfllt. besitzer-Velcine. Sleiiikohlciiivrderung im Plauenschcii Ottnuve. Genckisverh. Lotierie. Mutmaßliche Witterung: Vielfach beiter, Regen. Mittwoch, S. A»a»st 1903. Der neue Papst. „Stehe, ich verkündige Euch große Freude: Wir haben wieder einen Papst!" Mit diesen traditionellen Worten ist gestern von, äußeren Balkon der PelcrSkirche in Rom der katholischen Christen heit die amlliche Eröffnung von dem Ausfälle der Papslwahl ge macht worden. Das Konklave hat sich also verhältnismäßig rcffch über den Nachfolger Leos XIH. geeinigt »nd die Vermulung der jenigen widerlegt, die aus der Erfolglosigkeit der ersten Abstimmun gen eine längere Dauer der Wahl voiheiiagen z» müssen glaubten. Das diesmalige Konklave fand bei weitem nicht eine ähnlich ge- klärie Situation bezüglich der Kandidatcnsrage vor. wie eS im Jahre 1878 der Fall war. Beim Konklave von 1876 war sich alle Weit darüber einig, daß der Kardinal Pecci der einzige wnkiich anSsichtsvolle Bewerber um die höchste Würde der katholischen Kirche war. und tatiächltch ging ja auch der Genannte als Leo XIll. aus dem Skrnliuium hervor. Dieses Mal hingegen wußte eigentlich niemand so recht, aus wen die Entscheidung voraussichtlich fallen würde. Es war mehr ein allgemeines Herumraten als ein wirkliches, sachgemäßes Abwägen der Chancen und schließlich hals man sich damit, daß man zwei Reihen von Pavabili einander gegenüber stellte, die Kardinäle Rampolla, Gotti. Vannutelli aus der einen, sowie Oreglia, Sarto. di Pietro auf der anderen Seite. Die zweite Reihe wurde als subsidiär in Betracht kommend angesehen, sobald die Hauptbewerber Rampolla und Gotti sich überzeugt hätten, daß es keinem von ihnen gelingen würde, die Mehrheit von 42 Stimmen — Leo XIII. ist seinerzeit mit 44 Stimme» gewählt worden — auf sich zu vereinigen. Die zweite Reihe hat denn auch wirklich den Sieg davongetragen und zwar ist aus ihr gerade derjenige Kandidat, der in dem Rufe der größten Tatkraft steht, auf den Schild gedoden worden. Pius X. heißt der neue Papst. Vielleicht kann man hier sagen: „Xouxm omso". Vielleicht ist eS nicht ohne tiefere Bedeutung, daß der ehemalige Kardinal Sarto bei der Wahl seines Namens al» Pontifex Maximns gerade aus den Vorgänger Leos XIII. ziirückgegrisfe» hat, der durch sei» heißblütiges Temperament in zahllose Konflikte geraten ist. Man wird durch den Namen Pins X. unwillkürlich a» die in der lehren Zeit viel erwähnte Pwphezeinng des heiligen Malachias erinnert, in der redeni Papste eine be«anders charakteristische Bezeichnung beigelcgt wird. Leo XIII. war damach ein iumen rio coslo, ein mildes Himmelslicht, während der neue Papst eln jxms irrten«, ein verzehrendes Feuer, lei» soll. Auch wird von mehreren Seiten behauptet, daß PiusX. schon bislang als Kardinal Sarto in dem Gerüche gestanden habe, ein asketiicher Eiferer zu sein, der sich in seiner religiös-sittlichen Weltanschauung ganz in dem Jdeenkreise des berüchtigten SvllabuS Pins IX. bewege, worin jener heißblütige Papst der gesamten modernen Wissenschaft und Aufklärung den Krieg bis zum bitteren Ende nnsagt. Hiernach wäre in der Person des neuen Papstes, soweit seine bisherige Vergangenheit Anhaltspunkte zur Beurteilung bietet, kein Grund vorhanden, der zu der Annahme berechtigte, die konieisionellen Gegensätze würden unter dem neuen Pontifikate möglichste Abmilderung ersahren. Im Gegenteil! Wenn schon Leo Xlll., dem man mit Recht im allgemeinen einen gewissen versöhnlichen und jedenfalls in der Form milden Humanismus nachrühmt, sich von Zeit zu Zeit grober und schwer verlebender Aussälle gegen den Protestantismus nicht enthalten konnte, so würde dies von Pius X., falls seine oben erwähnte Charakter zeichnung zutrifft, noch viel weniger zu gewärtigen sein. Ueber- haupt ist nicht leicht eine Hoffnung trügerischer als diejenige, die man in den Kreisen, die einer aufrichtigen religiösen Duldsamkeit huldigen, etwa auf ein in wirklich versöhnlichem Geiste gehaltenes römisches Pontifikat zu setzen geneigt ist. Wer das tut, verkennt die starre grundsätzliche Unduldsamkeit des römischen Systems, das, von allein Wechsel der Jahrhunderte uubcrührt und vom Lichte der modernen Aufklärung unerhcllt, jedes Zugeständnis an andere, noch so wohlbegründele und geschichtlich gewordene Auffassungen schroff oblehnt und voll ends das Oberhaupt der Kirche willenlos in seinen Bann zwingt, selbst wenn es vorher freien »nd milden Regungen zugänglich gewesen ist. Wenn irgendwo das äußerste Mißtrauen der anders gläubigen Weit berechtigt und geboten erscheint, so ist daS auf Grund der Lehren, die eine sich gleich bleibende Erfahrung aufstellt, in erster Linie gegenüber angeblichen religiösen „Versöhnungs- idecn" eines neuen Papstes der Full. Wohl aber läßt sich in politischer Hinsicht, soweit das Ver hältnis zwischen Ouirinal und Vatikan in Frage kommt, unter gewissen Voraussetzungen eine allmähliche Abschlcifung der bis herigen schroffen Feindseligkeit der beiden Faktoren erhoffen. Die unbedingte Todfeindschaft gegen den „kirchenränberischen" italienischen Nationalstaut predigt im Grunde doch nur die ganz unversöhnliche vatikanische Jesuitenpartei, deren weltlicher Macht- Hunger überhaupt keine Schranken kennt. Der Einfluß dieser bedingungslos fanatischen Richtung dürste aber voraussichtlich in demselben Maße abnehmen, wie die rastlos fortschreitende und auSgleichende Zeit unter den Persönlichkeiten der kirchlichen Groß- würdenträger aufräumt, die noch in enger Fühlung mit dem verflossenen Kirchenstaate sichen. Leo XIII. selbst war in einer einflußreichen Verwaltungsstelle in einer päpstlichen Pro vinz tätig. Er verkörperte also in seiner Person die Traditionen der Kurie, die mit der ehemaligen weltlichen Besitzhoheit ver knüpft sind und in ihr wurzeln, und so erscheint cs psychologisch begreiflich, das; gerade der Papst, dem man sonst seiner ganzen Eigenart nach eigentlich ein so starres Festhalten an der über lebten Kirchenstaatthcorie am wenigsten hätte zutrauen sollen, sich willig in die bedingungslos staatsfeindliche Auffassung der Jesuitenpartci fügte und diese in seinem ganzen oberhirtlichcn Wirken sich zur Richtschnur machte. Es liegt ohne Zweifel etwas Zutreffendes darin, wenn in einer Zuschrift an die Münchener „Allgcm. Ztg." u. a. aus- geführt wird, das; nach einem weiteren Mcnschenalter kein italienischer Kardinal, kein hervorragender Prälat mehr anders auf die Welt kommen werde, denn als Untertan des Königreichs Italien und baß mit dein Schwinden jener Elemente, die noch selbst in die Zeit des Kirchenstaates zurück zu blicken vermögen, auch die Lebendigkeit der Tradition abnchmcn werde. Wenn es nun freilich auch verfrüht wäre, wollte man auf diesen erst in den Anfangsstadien befindlichen Entwicklungsprozeß schon jetzt unmittelbare Erwartungen setzen, so kann doch der Umstand, daß der neue Papst Pius X. in Politischer Hinsicht bisher ein sogenanntes „unbeschriebenes Blatt" ist, immerhin günstig ge nannt werden, insofern der neue Pontifex dadurch befähigt wird, unparteiischer als sein Vorgänger an die Frage heranzutreten und vielleicht den ganz allmählichen Uebergang zu einer milderen Auffassung 4u vermitteln. Die Verwirklichung einer derartigen Möglichkeit hängt von der Stärke des Einflusses ab. den die unveEöbniiche vatikanische Jelnitenpartei aüs den neuen Papst ausüben wird. Daß die inter nationale politische Lage nur Vorteil davon haben könnte, wenn Pius X. sich dazu verstehen würde, gegenüber Italien eine milde und maßvolle Politik zu befolgen, braucht nicht erst auseinander gesetzt zu werden. Deshalb wird auch sowohl aus deutscher wie auf österreichischer Seite die politische Farblosigkeit Pius X. als empfehlende Eigenschaft des neuen Pontifex mit Genugtuung be- grüjzt werden. Man soll indessen de» Tag nicht vor dem Abend loben und wird erst abwartcn müssen, wie sich die nächsten ent scheidenden Amtshandlungen des neuen Papstes gestalten. Vor läufig dürste der aufmerklame Beobachter der jüngsten Entwick lungen innerbalb der römischen Hierarchie wenig gewillt sein, sich der Annahme eines sinkenden Einstusses der Iksintenpartei znzuwenden. Fernstehende Beurteiler sind nur zu leicht geneigt, die gewöhnlichen Regeln, die für die Wandelbarkeit der Menschen und der Tinge gelten, auch aus die Träger »nd Verhältnisse des römische» Kurialsystems anzuwenden. Dabei wird aber übersehen, daß das römisch« System schon seit vielen Jahrhunderten in einer fast absoluten Unbeweglichkeit verharrt und die wenigen Blenderungen, denen es unterworfen gewesen ist, ausschließlich in der Richtung einer noch größeren Versteinerung und Exklusivität vollzogen hat. Sollte dieser eherne unerbittliche Entwicklungsprozeß bloß deshalb eine Ablenkung und Durchkreuzung erfahren, weil im Jahre 1903 ein anderer Papst mit dem Namen Pius X. den Stuhl Petri be stiegen hat? Hat denn etwa der wegen seiner Milde in der Form so viel gerühmte Leo XIII. in irgendeinem sachlichen Punkte seinen leidenschaftlichen Vorgänger Pius IX. desavouiert? Rom bleibt immer Rom. wenn vielleicht nicht in seiner volitischen Hal tung, so hoch sicherlich in seiner kirchlich-konfessionellen Auffassung, welche die Verdammung aller Andersgläubigen verlangt, mag im übrigen Papst fei», wer tmll. Der Protestantismus kennt die römische Unduldsamkeit s» genau, um sich aus Anlaß eine« Papst- Wechsels in Illusion« »» vi^«. W«m eS möglich ist. wird er gewiß gern mit PiuS X. in Fried« lebisit. Andernfalls aber wird er nicht zögern, den hingeworfenen Fehdehandschuh aufzunehmen, um das Erbe der Reformation nach Pflicht und Gewissen zu verteidigen. Neueste Dratztmeldunqen vom 4. August. INacht» einaeheude Devescken befinde» sich Seite 4.» Berlin. lPriv.-Tel.j Der Kaiser ist an Bord der „Hohenzollern" gestern in Christiansund cingctrossen und am 4. August von dort nach Bergen in Sec gsgangcn. Berlin. sPriv.-Tei.j Die Kaiserin begibt sich, ent- sprcä)«nd den Wünschen des Kaisers, am Sonntag abend von Ka binen zunächst nach Schlesien und Posen, um der durch die Ele ment« rerci gm sse heimgesuchtcn Bevölkerung Teilnahme zu be weisen, sowie die Anerkennung für die in den Tagen der Gefahr geleistete Hille kundzngeben. Es ist der ansdrückliche Wunsch der Kaiserin, daß bei diesem Anlässe jeder festliche Empfang unter bleiben soll. Selbst Blumcnsprnden werden nicht cnlgcgcnacnom- mcil werden. Am 12. beabsichtigt die Kaiserin zur Rückkehr des Kaisers im Neuen Palais einzutrefsen. Später gedenkt dos Kaiserpaar in Wilhelmshöhe Aufenthalt zu nehmen. — Nach den Mitteilungen des Oberpräsidente» D e l b r n ck. der am Montag hier weilte, sind in der Provinz Westpreußcn dllrch Hochwasser der Weichsel nennenswerte Schäden an Deichen und Gebäuden nickt herbeigeführt worden, ebenso sind keine Verluste an Vieh entstanden. Dagegen sind einzelne an der Weichsel gelegene Niederunasbezirke m ihrer Ernte schwer geschädigt worden. Der Oberpräsident erbat für die erste Hilfeleistung 50000 Alk. Diese Summe wurde ihm vorbehaltlich der nachträglichen Zustimmung des Landtags zur Verfügung gestellt. — Die Internationale Konferenz für f^unkentelegraphie ist heute mittag hier zusammengetreten. der Konferenz beteiligen sich außer dem Deutschen Reiche England, Frankreich, Italien, Oesterreich, Ruß land, Spanien, Ungarn und die Vereinigten Staaten Noro- amcrikas. Jeder der neun Staaten ist durch mehrere Vertreter beteiligt, so daß die Konferenz aus etwa 40 Herren besteht, meist Angehörigen der Post- oder Telearaphenvcrwciltung genannlcc Staaten. Die Konierenz bezweckt Fühlung zwischen den Staaten für eine gesetzliche Regelung der Telegraphie ohne Draht zu ge winnen. Bindende Abmachungen werden nicht getroffen. Staatssekretär Kraelke begrüßte die Teilnehmer namens der Reichsrcgicrung. De» Vorsitz führt Unterstaaissekretär Sydow. Berlin. (Priv.-Tel.) Die „Nat.-Ztg." schreibt: Jedenfalls dürfe gehofft werden, daß die friedlichen und versöhnlichen Tradi tionen Leos XIII. von dem neuen Papst fortgesetzt werden.— Die „Voss. Ztg." schreibt: In Rom hat man Sarto selten gesehen. Seine Freunde behaupten, das; er sich in der ränkeoolle.: Atmosphäre nicht wohl suhlte und am päpstlichen Hofe E erschien, wenn er gerufen wurde. Berlin. lPriv.-Tel.) Der Gesandte bei den Hansestädten, v. Tschirky und Bögendorfs erhielt den Stern zum Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub. Die sächlichen Hauptleute v. Koppensels im Kriegsministerium und Schroeder im 7. Könias-Jnfant.-Rcg. «Nr. 106 erhielten den Roten Adlerordcn 4. Klasse, die sächsischen Majore Frhr. Leuckart v. Weißdorf beim Stabe des Äarde-Reiter-Regiments, Frhr. v. Odeleben und Graf Vitzthum von Eastädt im Kriegsministerium den Kronenorden 3. Klaffe, und oer sächsische Estenbahngüter- Kassierer a. D. Bruno Mibnzgruber zu Großenhain, den Kronenorden 4. Klaffe. Der Bankassessor FaelNden bei der Reichsbank-Hauptstelle in Dresden erhielt das fürstlich reußische Ehrenkreuz 3. Klasse und der Briefträger Schwinzer in Leip zig das sächsische Allgemeine Ehrenzeichen. Berlin. lPriv.-Tel.) Die russischen Grenzbehörden haben die drückende Bestimmung aufgehoben, daß Grenzpossanten bei Strafe der Konfiskation kein ausländisches Bargeld noch Ruß land einführen dürfen. — Die Wurmtrankheit ist durch italienische Arbeiter nun auch nach Obcrfchlcsien verschleppt worden. . , Bltenburg. fPriv.-Tel.) Heute früh brachten die ver- einigten Männergesangvereine der Stadt auf dem Schloßhofc dem Herzog Ernst ein Ständchen. Vormittags wurden Ab ordnungen empfangen, von 2 Uhr nachmittags an die am her zoglichen Hofe beglaubigten Gesandten. Später fand im Residenz- schlosse Galatafel statt. ' Für- den Abend sind Festvorstellungen anqesagt, nach einer Mustkaufführung soll ein Huldigungsspicl und die „Ernestiner" von Eckardt aufacführt werden. Frankfurt o. M. fPriv.-Tel.) Tie „Franks. Ztg." meldet ans Newyork: Die Hälfte der Baumwollfabrrken Hai bereits die Produklion eingestellt, weitere folgen tagtäglich. München. Prinzrege nt Luitpold richtete gestern an den Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg folgendes Tele- gramm: „Es drängt mich, Dir, mein lieber Vetter, zu Deinem 50jährigen Regierungsjubiläum meine aufrichtigsten ^und wärm- sten Gluckwüistche auszusprcchen. Gottes reichster Segen walte über Deinem Leben zum Kohle Deines ganzen Hauses und Landes. Luitpold." Hieraus traf in Bordcrriß folgendes Ant- worttelcgramm ein: „Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzrcgciitcu Luitpold von Bayern, Vorderriß. Wärmsten Dank für Deine herzlichen Glückwünsche zu meinem Jubelfeste, das ich durch Gottes Gnade feiern darf. Deine Worte kamen von und gingen zu Herzen, und begrüße ich sie als die zuerst mir zugegaugenen Wünsche besonders freudig. Gott erfülle Deine Wünsche. Ernst. Budapest. Vor der parlamentarischen Untersuchungskom mission bestätigte heute Graf Andrassy alles, was der Mi nisterpräsident gestern über das Geständnis des Grafen Szapary aussagte und erklärte, er habe als Augenzeuge die feste Uebcr- zeugung, daß der Ministerpräsident keine Ahnung von der Bc- stechungsangelegenheit gehabt habe. Ans die Frage, warum der Ministeiwrästdent nicht sofort im Parlament erklärt habe, daß er der Angelegenheit sernstehe, antwortete Graf Andrassy: „Der Ministerpräsident erhielt erst nach Schluß der Sitzung das Schreiben des Grasen Szapary, er konnte daher dem Abgeord netenhaus nicht mehr darüber berichten." Lori ent sDep. Morbthan). Wegen der Verurteilung eines der Ausständigen in Hennebout zu 3 Monaten Eksängnis sammelte sich gestern vor dem Gerlchtsgebäude eine große Volks- menge, unter der sich viele Arscnalarbeiter befanden, an, be schimpfte die Richter und die Gendarmen, sang revolutionäre Lieder und zertrümmerte eine Anzahl Fensterscheiben. Zwei- mal versuchte die Menge, das Tvr zu svrenacn und i» das Ge- richtsgebäude cinzudringen. Erst um 10 Uhr abends gelang cs Kavallerie, und Artillerie-Mannschaften, die Menge zu vertreiben, so das; die Richter heimkchrcn konnten. Die Unruhen dancrlen aber die ganze Nacht fort. Rom. Als bei der heute vormittag vorgenommenen Ab stimmung im .Konklave die Prüfung der Stimmzettel ergab, daß Kardinal Sarto gewählt sei, ordnete der Dekan des heiligen Kollegiums sogleich alle Zeremonie» an, »in den Papst in seine Würde einziisetzen. Die Häupter der drei Kardinal- ordimngen traten vor den Sitz des neuen Papstes und der Dekan fragte: »ocmptamro olout.ioncin i» r-uminum i>cmiiki,-c>m? Da rauf erwiderte der Neugewählte, daß er so hoher Würde unwert sei, aber da es Gott gefallen Hobe, die Stimme des heilige» Kollegiums auf sich zu lenken, beuge er sich seinem Willen, auf seine Hilfe vertrauend. Sodann fragte der Dekan: gunmo,!» vis voouri? worauf der Papst antwortete: Pins X. Sodann wurden die Baldachine von den Sitzen der Kardinäle, ausge nommen den des neuen Papstes, entfernt. Alle Kardinäle knieten vor dem Papst nieder und er segnete sie zum ersten Male. Ein apostvlischer Prcstonotar nahm über die Annahme der Wahl eine Urkunde ans. Hieraus vertauschte der Papst in der kleinen Sakristei der Sixtinischen Kapelle das Kardinalskleid mit den päpstlichen Gewändern, ließ sich, nach der Kapelle zurückgekehrt, in der aui der Altarstaffel stehenden sock in xestatvri» nieder und empfing hier die erste Advration, die erste Huldigung des hei ligen Kollegiums. Jeder Kardinal kniete vor dem Papste nieder, küßte ihm Fuß und Hand, erhob sich dann und küßte ihm beide Wangen, woraus er vom Papst Umarmung und Kuß empfing. Danach ließ der Papst sämtliche Konklavisten -um Fußkuß zu und begab sich darauf in die innere Loggia der Petcrskirchc. um das Volk zu scancn xr s-> Mt l.'l
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite