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Dresdner Nachrichten : 20.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188207202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820720
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-07
- Tag 1882-07-20
-
Monat
1882-07
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.07.1882
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«r.««» »ptübklstände. dkrenBesritiaUng erstrebt wird, zetgrn . zwischen Pnnern und Würtemderg einerseits und rigen Thelen des Striches anderseits. In Betreff dieses Ver- , aber (tm Gegensatz zu», tnnm» Verkehr der beire» süddeutschen Staaten) hat da« Reich nach Artikel 52 der Velfafi»n:g die Gesetz gebung über das Posttarwesen, Zum Posttaxwesen gehören nun nicht allein die Bestlinmuilgen über die Höhe der Portomtze, sonden» au« dir Anordnung darüber, in welcher Zorn, diese Ponosätze zu entricht«»» sin». 0« ist dies bereite» reicksgrsetzlich anerkannt, indem der 8 9 drS Positaxwesens die Vorschristen über den Verkauf der Pastsreiinarken enthält, initbin ausgesprochen wird, das, daö Fret- markenwrsen»»»dem Posttaxwesen gehört. Die Neichs-Postv»rwatt»ng würde datier zweifellos rrinüchtigt sein, eine gemeinsame Freimarke kür den vezcichneten Wcchh-lverkehr auszugebc», ohne daß eS hierzu einer relchSgesetzlichen Eilischränkung der bäurischen und würtem- beryischen Reservntrechte oder auch nur einer Abüiivenmg bestehender Beltimmungen bedurfte. Der Abg. Wt >» dthorst hat sich von Ems nach Nassau be geben und ilt beim dortigen Pfarrer algesliegcn. Letzterer, der vor Kurzem eine Reise nach Jerusalem unternommen, überreichte ihm im Aufträge deö Patriarchen von Jerusalem das Ritterkreuz drS Ordens zum heiligen Grabe. Herr Windtborst sprach seine grobe Freude hierüber auö und bob hervor, er würde dies streu» beson ders gern tragen, weil eö ihm vom heiligsten Ort der Welt zrl- gekommcn sei. Die böhmisch-schlesische Grenze, sowie die schlesischen GebirgS- dislriktc sind von schwerem Wetterschaden heimgesucht worden. Das Hockwasser des Bober hat groben Schaden aiege- richtet. Zwischen Freiburg und Sorgau sind beide Eiscnbahngelerse aus eine Lange von etwa 40 Mtr. unterspült und unsalirbar ge worden. In Arnau (Böhmen) ist Nachts drc Elbe nach Wolken- raüchcn ausgetreten, Schreckliche Lerwnstuiig Bcrkehröstörung aus ver österreichischen Nordwestbah». 2 Personen sind ertrunken. Tie MoliornniÜhle ivnrde weggeschwemm». Auch Dunkelthal und die dortige Glasfabrik von Benoni wurden schrecklich mitgenommen. Dausende Kiastern Hol» und Tausende Stämme von Bauhölzern wurden reihenweise sortgeussen. In Niarschendorf wurde stellen weise daS neue Aupabett zerstört und die Röder'sche Fabrilivaffer- ocibindung beim Wehr zwei Mal durchbrochen. Das Piette ichc Fabrikgebandc ist weggerissen. Durch die Stadt Freiheit sluthete die Aupa und setzte die Häuser unter Wasser. Der Bahn- und Wagcnverkehr mit Trautcnau ist wohl aus 10 Tage unterbrochen. Ter Schaden wird nahezu auf 1 Million bezistcrt. Spiudelmühle und Amnu verlebte» eine entsetzliche Nackt. Der Bezirkshauptman» von Trautenall telegrnpliirte nach Prag llin 300 Pionniere behusö Herstellung von NoltzbrÜcken im Aupathale. Auch Nkenschcnleben sind zu beklagen. Die Hanimerbrücke und die Cijcnbriicke bei Alt- ftadt wurden vom Hochwasser weggcrissen. In der Goldschmied- sckcn Fabrik, lO .»(Instern vom Elbeuscr entfernt, wurden die Grund mauern unterwaschen rnrd stürzte eine 2 Kiastern hohe, 30 Klaftern lange Mauer ei». Möbel, Fabrikeinrichtungen und Webstühlc würden von den Fluthcn weggctragen. Die zahlreiche Familie des Fabrikbesitzers wurde mit größter Mühe gerettet -, dessen Frau, die im Wochenbette sich befindet, wurde ohnmächtig we»getragen. Anher oitser Fabrik wurden auch zahlreiche andere Etablissements, darunter Polaneckn's grober Restaurationsgartcn aus das Aeuberste be schädigt. Zum größten Schrecken versagte auch die Gasbeleuchtung ocn Dienst. Ter erste Cholera sali in diesem Fahre ist in Cliarlotten- burg ksnstatirt worden. Ein Bettler wurde krankheitshalber in das dortige Krankenhaus geschasst, wo er an asiatischer Cholera gestorben ist; sofort sind alle gebotenen sanitären Maßregeln getrosten worden, um einer Ausbreitung der Krankheit vorzubcugcn. lieber einen U » g lü ckssa l l auf der Stadtbahn, dem zwei Menschenleben zum Opfer gefallen sind, erführt mau Folgendes: Auf der Station Bellevue der Berliner Stadtbahn fand sich am Sonntag Abends in ,päter Stunde ein junger Mann ein, welcher im Gespräch Mit Balnibeamten nngab, ihm sei während der Fahrt zwischen Station Zoologischer Garten und Bellevue seine Brille verloren gegangen. Das Beamten Personal verlor den junge» Mann weiterhin aus den Augen. Noch in derjNacht fiel jedoch den Beamten die längere Abwesen heit des Stationwächters Beckmann auf. Als derselbe bis Morgens l Uhr sich noch immer nickt eingcsunden hatte, vermuthetc man ein Unglück, schickte einige Bahnarbeiter, den Vermißten zu suchen, auf oie Strecke aus, und sie fanden den Beckmann todt, anscheinend ourch den Stoß eines Pusters in den Rücke!» getödtet, und neben ihn» den Passagier, der die Brille verloren hatte, in schwer verletztem Zustande. Ucker die Person des Letzteren hat sich noch nichts scst- stellcn lasten. Man vermuthet, daß der Stationswüchtcr aus Ge fälligkeit den Passagier bei Aufsuchung der Brille begleitet hat. Ter Passagier ist »nzwstchen gestorben. Auf der Strecke der ostpreußischen Südbahn zwischen Wichminncn and Lötzen ereignete sich kürzlich Nachstehendes: Der etwa drei Fahr alte Sohn des Bahnwärters dieser Strecke war mitten zwischen den Schicncngcleisen e i n g e s ch la f en, ohne den hcrnnbrausenden Zug zu hören. Der Lokomotivsührer des Zuges sah »war den Knaben, jedoch zu spät, daß er den Zug nickt mehr zum Halten zu dringen vermochte. Trotzdem behielt er die Geistesgegenwart, erst das schrille Pfeisensignal ertönen zu lasten und anzuhatten, nachdem die gefährliche Stelle passirt war; im anderen Falle hätte das Signal sicher den Schläfer geweckt, welcher, aufspringend, versucht haben würde, sich zu retten. Unfehlbar wäre der Knabe in diesem Falle zermalmt worden, während er durch die Kaltblütigkeit und Geistesgegenwart oes Lokomotiv ührers gerettet worden »st. Der Schreck und die enorme Erschütterung bat dennoch nachthcilig eingewirtt. Oesterreich. Ueber die H inrichtung eines Szekler Soldaten in Bosnien wird dem „Ellenör" aus Fora geschrieben: „Auf meiner Reise durch Foea war ich Augenzeuge einer .Einrichtung durch Pulver and Blei. Der aus standrechtlichem Wege zum Tode Venntheilte war der Fnfanlcrist der l l. Komvagnie des 77. Regiments, Stephan Molnar, welcher gelegentlich einer Streifung einen Mobamcdaner erschossen und beraubt hatte. Um halb 6 Uhr Morgens stellte sich vor dem Konak ein Carrs, gebildet aus zwei Kompagnien, auf, in oessen Mitte das Kriegsgericht Platz nahm. Ter Dclinguent wurde aus ein gegebenes Zeichen vorgeführt und einem letzten Verhöre antcrzogcn. Er gestand Alles, erklärte jedoch, der Bosniake habe ibn durch seinen Widerstand gezwungen, von der Schießwasse Ge brauch zu machen. Das Kriegsgericht fällte hierauf das Urtlieil, welches auf Tod durch Erschießen lautete. Molnar sank bei den letzten Worten des Urtheils zu Boden und stöhnte schmerzlich: „O Mutter, o meine liebe Mutter!" Zwei Soldaten hoben ihn vom Boden ans und führten ihn auf den Richtplatz. Er ließ sich die Augen nicht verbinden und sagte: „Ich »vill sehen, wie man mich llnichuidigen erschießt." DaS Urtheil wurde sofort vollstreckt." Franlreieh. Aus Paris schreibt man: „Zwei Menschen sielen am 14. Fnli von einer Höhe von 050 Metern, ohne getödtet zu werde». Die Gesellschaften der Amostate» ließ von der Plaee Wagram daselbst zivci Luftballon steigen. Fn dem einen derselben batte Herr Perron, der Präsident der Gesellschaft, und Herr Collin, der Sekretär derselben, Platz genommen. Eine große Menschenmenge hatte sich eingefundcn, um dem Aufstiege beizuwohncn. Als das feierliche „Lcü!" erscholl, erhob sich der Ballon, den bis dahin 500 Hände gehalten hatten, einige Meter hoch, fiel aber gleich wieder zurück. Herr Perron warf vergebens einen Sack Ballast aus; erst nachdem ein z veiter Sack dem ersten nachgeschickt worden war, sah man den Ballon verhältnißmäßig rasch aussteigcn und über die Dächer der Stadt hingleite». -Herr Perron richtete sogar an einige Pcisoncn auf einem Balcon im fünften Stocke, welche von der Gondel gestreift worden waren, einige Worte. Als der Ballon auf eine Höbe von 400 Meter gelangt war, begann er zu pirouettiren und sich auf beunruhigende Weise uni seine Axe zu drehen. Indessen stieg er noch immer und ivar auf eine Höbe von 050 Meter gelangt. I» diesen, Augenblicke bewunderte Herr Perron — denn von ihn, selbst rühren diese Mitthcilungcn her — das prächtige Panorama, welches sich zu seinen Füßen ausbreitetc, als sich plötzlich ein ge waltiges Krache» rcrnehmcn ließ. ^.Der Ballon ist geplant!" rief Herr Collin, und sofort schien dgs Schiffchen unter ihren Füßen zu entschwinden und sie fühlten ein rasend schnelles Abwärtsfallcn. Die beiden mutbigen Gelehrten verloren angesichts des Todes, der sie bedrohte, nicht einen Augenblick lang die Ruhe und Geistes gegenwart-, sie schnitten die Ankerschnur durch und warfen zur Gondel hinaus. waS ihnen unter die Hände kam, glücklicherweise bildete die Seide des geplatzten Ballons eine Art Fallschirm, »vaS durch etwa 300 Meter mndurch den Sturz ein wenig verlangsamte; nachdem sich aber der Stoff zusanimengerollt hatte, fiel die Gondel mit solcher Schnelligkeit, daß sich die beiden Lnftschiffcr bereits verloren glaubten. Durch einen wunderbaren Zufall fiel jedoch die Gondel zwischen zwei Häuser in der Passage Chevalier in Samt-Ouen und blieb dort stecken. Die Herren Perron und Collin kühlten wohl einen mächtigen Stoß, waren jedoch gerettet. Dian beeilte sich, ihnen Hilfe zu bringen und überzeugte sich, daß keiner von ihnen «schaden genommen hatte. — svlto > — Uoimsrslag, etou <v. WIt 1828 digrn Pause nach 7V« Uhr und mar vor 9'.» Uhr zu Ence. En» größerer Kontrast, als der deö Gesammteindruckes dieser bei- .-. Akte läßt sich nicht denken. Fn dun Momente, wo die Töne der stüuinsch Am 17. d. gehaltene» Orchesleieiniulung unser Obr berühren, empfinden wir . uPetcnVci» es, daß wir nun in eine vämonisch-surchtk-aie Welt eintleten wer den StraßentanzbödeN er- den. Die Blumen baislellendci» Sängerinnen waren am Sonnabend stk, daS Volk tanzte viel j zum ersten Male mit ihre» Blumimgewändern geschmückt. Dieselben '- bieten i» der Erfindung wie in der -Ausführung elivaü durchaus " an steile sich die Ausgabe vor: Dreißig Darstrller- ehciiSvoller Bewegung agiren zu lassen und dabei «Die Festtag» sind für Pari« nun übrrstande», »ind all« Diejenigen, welche die Natur nicht mit einem starken Nervensustem begabt hat, iverdcn sich glücklich jchätzen. den seit vier Tagen und ,»»r Nächte» dauernden Straßeiiläu» endlich los zu sein. Am l7. d. Abends hatte der Skandal mit neuer Mocht begonnen; die Prta»bcn knallten wieder fast ununterbrochen, aus " ^ " ' schallte wieder oinenzerrcitzende Blechmu und trank nicht wenig, bi« de» Morgen graute, und legelmäßig. so ... ^ »st die Marseillaise aufgciviett wurde, stimmten hrniderte von trastigen Originelles. Man stelle sich die Ausgabe vor Kehlen in den beliebst» Refrain »in: arme,, e-itsvon,! Auch innen in steter l wurden die-c-uovu» der benachbartei. äkaielialuM eio rin noch stärke» ai« während ver ersten Tage in Anspruch genommen, wenn die Zahl der hcrninschwankrnden Betrunkenen einen zuverlässigen Matzstab dafür liefert. Wahrscheinlich von den Getränken begeistert, in an einigen Orten in solcher Weise „Cancan" getanzt worden, daß alle anständigen Leute ihre Fensterläden schlossen und die Polizei die- Ordnnng Hersteilen mußte. Jedoch dtst-ben derartige Vorfälle sehr vereinzelt und beschränkten sich aus Stadttheist- wo die ete-mi-uwuelo- Berölkerung stark vertreten ist, ivie z B. daS Faubourg Montmartre, die äußeren Bouievaros :r. Fm Großen und Ganzen herischte eine harmlose Heiterkeit vor, und cS gab fetten Balgereien. Ter Staub und dann die mehrmals gefallenen Regenschauer haben dir Fahnen sehr schmutzig gemacht, so daß eS jetzt zur Verschönerung der ptndt ückofülle waren in diesem srtardcn zündele,» mehle,e beiträgt, d,e>elbe» zurückzuziehen. Die Fahr »och zahlreicher als l», vorigen. Die Wohnungen an, kosteten einigen Leute» die Augen und mehrere Personcn wurden durch Revolverschüssc verwundet, denn im patrio-1 tischen Eifer begnügte man fick nicht immer damit, blinde Palronen zu lade,,, sondern schoß auch mit Kugeln! Eine Fra» wurde in der f stillsten Etage in ihrer Wohnung getroste», und ein Ingenieur wurde den doppelten Forderungen der gchßlcn mnsiialischcn Korrektheit und der vollste» Unarzwungenhcir der Atttvn gereckt zu werden, und man hat eine» Aegeisf von der Schmie,igkeil des zu lösenden Problems. Ter Meiste, war von der lebendigen, lirlenswürdig- mulhwillige» Art, mit der diese auserlesene Schaar von jungen Künstlerinnen spielten und sangen, in so iwhein Geade befriedigt, daß er selbst die Initiative zum Applandircn ergriff »mV sogar den Fortgang der Handlung unterbrechen ließ. Nachdem der kau,» enden wollendeBeisallsstrirm der in. Zuschauerrauine gegeuwärligen Künstler zur Rnbe getomme» war, trat er aus die Bülme und „ahm das Wort, uni lowohl den Blumenmädchen, wie allen übrigen Künstlern, den Darstellern, wie de» Musikern des L ichesiers seine Fecndc über die vortreffliche Ausführung ihrer Ausgaben nuszuiprecheu -, er be- zeichnete es geradezu als einen Lichiblick in seinem Küunlerlcbc», daß einmal eine seiner Intenlionen vollkommen seiner Idee cn! sprechend, verwirklicht worden sei. — Die Hanptpariien wurden in dieser Koslümprvbc von Frau Matern,» und den -.'erreii Winckcl- mann, Reichmann. Scaria und Hill dargeslclit. !- Das Gastsviel der d e u t s ch e n L p e r n gesell s chasl in London, dessen Unternehmer die Herren-Herm. .zranle i» von zwei Kugeln mitte» im Tanze gestreift, die sich an der bennch-! London und Dttellor Pollini in Hamburg waren, hat ein ichiim harten Mauer abplatteten. Ein anderer Mitheiser zur Erhöhung uncs Nachspict gesunden-. Herr Frauke, der finanzielle Unternehmer der der Wagner-Stngione, hat leinen Konkurs nngemeldcch wodnrch die betroffenen Sänger und Orchesleiinilglic-Ser eines Ttz iles ihrer Gage verlustig gehen. Wir erhalten über den icdauetiichen, di.- herrfchcndc Svcknlationswuth aus den» Gebiete des Theatezs hof fentlich dämmenden Vorfall ein längeres Schleiden von Herrn Pollini aus Hamburg, dem wir die nachfolgenden, zue Aufklärung dienenden Sätze cninehmen. „Die diesjäbrige leuische Lpcr in London wae von Heer» Franke und nur ans Grund eines im vvri > gen Iabre abgeschlossenen Vertrages nnlcrnomnien worden. Gemäß ^ diese». Vertrage batte Herr Franke allein die vcknniärc Vcrantwor- i tung dcü ganzen Unternehmens zu tragen. Er stellte Zunächst die rüliinlichst,bekannte, unter der Leitung von Hans Ricister siebende, - -- England selbstständig ge- verpflichlete sich weiter, ein Festlichkeit wurde durch die Ha»o geschähe,,. vlnßland. Dem Zar ist ein Schreiben des Ezclutiv-Komitees der Nihilisten zuargangen, in welchem ihm eine vierwöchentliche „ Bedenk zeit zur Entlassung Tolstois und zur Gewährung einer freieren Staatöeinrichtung gegeben wird. Das Schreiben legt dem Zar nahe, daß die -Aktionsparsei bereits Personell seiner nn- inittrlbarsten Umgebung zu ihren Führern zähle, für welche ein Befehl zu neuen Gewaltakten der Regierung das -Signal zu» ent scheidenden Aktion gegen den Despotismus sein werde. Türkei. Ter Sultan hat Derwisch Pascha aus Egnpten zu rück b c r u s c n. Derselbe ist mit Begleitung »ach Konslantinopel "bgcreist. .. ^ , Egypten. Von Arabi Be» erzählt die Korrespondentin der > fest fünf ,zahlen von .vcrrn .zranke „Köln.Ztg." aus der Zeit unmittelbar vor dem Bombardement führte Kapelle zur Ver.ügung. Er ..... ... Aicraubnens folgenden charakteristischen Zug. Arabi bat vor einigen > ziveckcutiprechendeü Theater^ zu pachlen und ertläite sich^bereit, die Ick citung Franke eine Gewinnbetheiligung, ohne jede Veranln'orllichh'it meinerseits für einen eventuellen Ausfall, bewilligt. Dieser- Verliag ist in allen Thcilen zur AnssüInung gelangt, mit der alleinigen Ausnahme, daß ich natürlich einer Anzahl von Künstlern gegenüber, deren Engngenicntsverträgc ich auf unserer Beiden Namen batte Kellen lassen, die Verpflichtung für die richtige Auszablring der Gagen übernom,>>cn batte." Im weiteren Verlaus versichert >pcrr Pollini, daß der Erfolg des Unteincbmens ein sehr günstiger gewesen sei, auch in finanzieller Beziehung. Schuld an der Lignidation trage nur die Mißwirthschast des Herrn Franke, der einerseits verschwen det, andererseits erhebliche Privaischuldcn kontrnbirt habe. „Nach dem die ersten Gagcnzablungen während der Saison, anscheinend ohne Schwierigkeit, von Herrn Franke geleistet worden waren, ist er einem Tbeile des Personales die beim Abschluß fülligen Gagen schuldig geblieben. Fch besann mich natürlich keinen Augenblick, war der dcursche GcncraironsuI.'Frcihelr vö,, Sauliiin-Feitsch. vom i snc berechtigten Gagcnanwrüchc derjenigen Künstler, die ich gcmcin- " ' ,chg-! lam imt Herrn Franke engagirt halte, durch fofortige Auszahlung der Euroväer litte und ricth ihm, Verleiben dadurch ein Ziel zu setzen, daß er rin halbes Dutzend der bei den Blutizenen bctheikigt gewesenen Araber zur Genugtbunng der Franken ausbängen lasse. Arabi Pascha dachte eine Weite nach-, dann sagte er mit nachgiebigem Tone: „Wohlan, Scheck Ibrahim, ich will Deinem Rathe folgen und rin halbes Dutzend unserer Landsleute als abschreckendes Beispiel auf hängen taffen. Aber eine Bedingung stelle ich dabei -. — Tu lieferst sie mir aus Deiner Familie!" Glaubt man nicht einen der Märchen- prinzcn aus Tausend und einer Zischt zu i oren oder einen jener weisen Kadis, die jeden gordische» Knoten zu lösen wissen? Es ver steht sich von selbst, daß Scheit Fbrabim nach diese,» Gespräche fchleunigst verschwand. lieber das Loos der in Alexandrien zurückgebliebenen Deutschen kann die Köln. Ztg. sein bcrubigendeNachrichten ,»it- thcilen. Nachdem die Lage in Egnpten für gefäbriich erkannt worden, Auswärtigen Amte angewiesen worden, alle deutschen Reichs angcbörigen aus die Unsicherheit der Verhältnisse ausmerksnin zu i voustnndig machen »nd sie aufzufordern, Egnpten zu verlassen. Herr v. Saurmn war anch mit Geldmitteln versehen worden, um allen hilfsbedürftigen Deutschen die Rückkehr nach der Heimath zu ermöglichen Die Mehrzahl nnserer Landsleute hat darauf Egnpten verlassen: etwa 100 aber sind, soweit f.''f-->''-e>len war, aus »hrc eigene Geiahr dort zurückgeblieben, auch »uchcem ihnen gesagt morden war. daß sie aus thatfüchlichcn Schutz gegen gewaltsame Angriffe ans ihr Leben oder Eiaentbuin in Tagen der Verwirrung nicht rechne» kvimten. Diese 100, bis auf vereinzelte Ausnahmen, deren Zahl bei der Lage der Dinge noch nicht scstgestellt werden konnte, haben sich in, letzten Augenblicke aus die Schiffe gerettet, die Herr v. Saurma im Aufträge j der deutschen -Regierung zur Amnabme deutscher Flüchtlinge ge-! inietbet batte. Die Zab» der in Alexandrien zurückgebliebene» Tcntlcben war sicherlich eine sel,r geringe, die der verunglückte» wird lioffcntiich eine noch viel kleinere sein. Bestimmte Nachrichten darüber liegen nach nicht vor. Unter de» 80 Geretteten, welche an Bord des „Habicht" gebracht wurden, dürfte sich demnach eine größere Anzahl Lesterreichcr und Schweizer finden. England. Nach einer Londoner Zilschnst der Pol. Korresp. in Wien tbat einer der englischen Minister in einem Prwatgespräche die Aeußernng. England r ii st c nicht bkos für eine Erpeditw» nach Egnvte», sondern auch gegen die Gefahr etwaiger Eömplitalionen in Europa. Acnilltkou. -s- Die Vorstellungen in, A l t st ädte r Königl. Hostheater werden vermntblich mit Sonntag den 30. Fnli wieder beginnen. Die inneren Vcranverunge» werden boffentlich bis dalnn beendet lein. Dieselben bestellen in der Hauptsache darin, daß 2 Parguet- Logen in Wegsall gekommen und dadurch >wci weitere breite Anö- und Eingänge ins Pargnet geschaffen worden find. Ebenso ist im vierten Rang unter Wegsnil einer Anznist Plätze ein kreitcr zu befriedigen, rückständige Gagcnanfprüche an mich find somit nicht vorhanden. Herr Franke seinmcils machte keinen Versuch, irgend Jemanden zu befriedigen, mit Ausnahme dessen, daß er dem gesammten englischen Orchester Ehects auf ein Geld institut cinssleUte, in welchem er kein Guthaben hatte, die sich somit ohne Weiteres als werthlos erwiesen-, und doch mußte er derzeit, wie das klar am Tage liegt, über nicht unerhebliche Baarmittcl verfügen. Tie letzten drei Vorstellungen hatten nngesähr je eine haare Einnahme von 10,000 Mark ergeben. Weiter hatte er sich circa 8000 Mark dadurch zu verschaffen gewußt, daß er von dem Theatcrdirektor Herrn Karl Rosa diesen Betrag unter der kündigen Zusage entlieh, dcnsclben aus einer vvn mir zur Verhinderung der Katastrophe zur Verfügung gestellten Rimesse zurückzuzahlen. Herr- Franke hat die Rimesse zwar erhalte», aber bis beute das Darlehen nicht zurückgezahlt. Mit einem Betrage von ungefähr 40,000 Mark aber, wie er somit bei Abschluß der Saison z»m mindesten in Händen des Herrn Franke gewesen sein muß. hätten sich die ge kämmten Vcrpslichttiiigcn dieses Opcrn-IIntcrnchmcns erledigen lassen. Anstatt dessen berief Herr Franke seine Geichüsts- und Privat-Gläubiger, beantragte, obnc mir eine Abrechnung zu ertbei- Icn, die gerichtliche Lignidation seiner Angclrgenbeiten und reiste, die Reguiiruiig derselben eine», Anwalt überlassend, mit seiner Familie in eine Sommersrische ab." BermiillneS. * Eine opulente Bancrnbochzeit. „11ns ist in alten Mären Wunders viel gesell" — wie die Recken der Vorzeit aßen und tranken, und Manchem wobl ist, wenn er davon las, Verachtung vor dem gegenwärtig lebenden blcichsüchtigen Geschlecht aufgcsiiegcn, welches der Magendollors so scbr bcdnlf. Kürzlich fand zu Hoilenbcck bei Ratzebmg eine Bauernhochzeit statt, die wegen der Größe der gemachten Zurüstunge» bemerkenswerth erscheint. Zur Beivirlhung waren von dem Hufner, dessen Tochter den Voigt des Torfes ÄkmÄÄSsLrÄr i"'".! NUZLRWWKM dieses Ranges wesentlich fördern wird. j- Zwei Wochen der Vorbereitung auf de» „P arsifal" sind nnn in Banreuth vorüber. Am 15. Fnli wurden die ersten zwei Akte nach einander in Kostüm mit der Besetzung des ersten! saV:i>il in Haliwin . ..... ^ . j Ochsen kommen kaffen. Ferner wurden, abgeseben von einem ent sprechenden Ouantu», Bier, !X)0 Flaschen We-ii» ansgetrunkcn Ter- „ niiimlung findet am 20. d. die erste Patroiiats-Amsührung statt. Die Schönbcitcn der Dekorationen und die Wunder der Maschinellen zu beschreiben, muß de», Gc- samnitbcrichte über das Festspiel vorbebalten bleiben. Nur Etwas sei liier bcrvorgehoben, schreibt das „Berk. Fremdenblatt": Der Grakssaal im ersten Akte ist von so überwältigender Pracht, wie sie in dieser Art vorher noch nicht erschaut wurde. Die heiligen Ge sänge, welche von den Erhöhungen in der Kiippelrunde erschallen, ergreifen das .Herz miss Tiefste. Fm zwecken Akte, wenn das Schloß zerfällt, die lebenden Blumen welk hiniinke», die Baume verdorren und der sarbcnglünzcndc Garten im Nu zu grauer Ein- dcr reichste Deutschlands, ist zugleich mich der sparsamste, läßt aber bei außergewöhnlichen Gelegenheiten ungeheuer viel, wie man zu tagen pflegt, „d'raufgcli'n". *Der Regenschirm. An einem regnerische» Tage sah ein Herr einen Man» im Broadwan in New-Borl vor sich geben, der einen eleganten, seidenen Regenschirm trug. Ter Herr glaubte in dem Manne einen guten Freund zu sebcn und, dickt neben »bin vorbeigebend, ergriff er den Seim»» und sagte scherzend -, „Sic er lauben wobt den Schirm?" Der Herr batte sich jedoch geirrt, es war nicht der Freund, sondern ein ganz sremdcr Mann, der flüchtig errötbete und mit einem : ,.O, ist das Ihr Schum? Bitte sei»- niii öde wird, glaubt man an cln Wunder. Wahrbast entzückend ünd ^ , > s,, . . die Gesänge, der ^zmibertei, Blumen Zn Kiingsors Garten, von i ,vM A sein Schirm " -""M-Me e.nbog. Es wm " Untcr den kleinen Scherzen imigen bübschcn Mädchen mit bellen Stimmen misgcslibrt. Das! Duett des zweiten Aktes zwischen Parsikal und Kundr» ist wohl j das Bedeutendste, was Wagner bislicr geschrieben bat. Die Rolle der Kunden läßt an Schwierigkeit Alles binter fick, was bisber als schwer galt. Interessant wird es sein, in derselben die beiden Dar stellerinnen Amakia Materna und Marianne Brandt mit einander zu vergleichen. Jener liegt der erste Akt zu tief, sogst hat sie aber die heuere Stimme voraus. Was iudcß die Gluth der Leidenschaft ankangt und die dramatische Gestaltung, kurz, die ganze seelische Seite der Partie, so wird die Brandt darin die Materna unbedingt überragen. Auch Fräulein Malten befand sich in Banreuth und studirte die Rolle, um sie in de» späteren Ausführungen zu singen. Ob man Winkelmann oder Gudehus als Parsifai vorzicbcn soll, ist schwer zu sagen, Beide leisten Treffliches. Wie streng e» mit dem Verbote des Eintritts zu den Probe» gehalten wird, erhellt daraus, daß ein Amerikaner zweitausend Dollars für den Patronatsverein opfern wollte, wenn man ihn zuließe. Wagner aber bleibt fest, eS kommt Niemand hinein. Einer der mitwirkenden Musiker schrieb »ach Hause: er könne nur wenig schreiben, da er aus der Probe komme und von den, Werke so ergriffe» wäre, daß er noch zu träumen glaube und vor Erregung keine rubigcii Gedanken zu fassen vermöge. Am Sonnabend wonnte auch Franz Lißt der Probe bei, der am selben Tage von Zürich (wo bei der Tonkünstlerversamnilung seine „kl. Elisabeth" und andere seiner Tonschöpfungcn aufgesührt wurdcn) hier cingetroffcn war. Der greise, aber auch vollkommen rüstige Tonmeister wuü>e hei seinem Eintritte in das Festspielhaus von den VerwaltiingSrätlien: Bürgermeister Muncker und Herren Gras und Heckel cinvfangen. Die Probe begann um 5 Ubr. Zuerst wurdc der erste Akt vorgenommen; derselbe war um 7 Uhr zu Eizde. Bei der Aufführung wird dieser Akt etwa eine Stunde 40 Minuten dauern. Die Probe des zweiten Aktes begann nach einer '/«-sttin- . die ihre Entstehung der berussstatistischcn Ausnahme verdanken, ist der nachfolgende keiner der schlechtesten: Zähler: „Und dieser junge Mann — Kcgcl- jnnge, nickt wahrWirtb: „Bitte, schreiben Sie Babnbcainter!" Finanzielles und Bollswirthschasl. Den« .Konknrrenzkamps zwischen der „Kette" «nd Nordwest-DampsschiffsaNrt schenkt auch das größere Publikum lebbastcs Interesse. Fn der letzten Sitzung des Aufsichtslatbes der „Kette" hat das seitherige Verhallen der Gencrakdircktivii sowohl, wie deren fernere Anträge wegen Abwehr der Konkuirenzbestrebuiigen die einhellige Zustimmung des Aussichtsrathcs g.-f»iwe» und daher der Gcneraldirektion ploiu pvuvsir crtbeilt wurde, den Kanivf mit aller Energie sortzusctzcn. Zur Beruhigung der Aktionäre lönncn wir huizusügen, daß die Dampfer und Frachtschiffe der „Kette" voll auf beschäftigt sind, daß cs der Konkurrenz nicht geklingen ist, die Vcrbandsschiffcr der „Kette" von dieser abwendig zu macken und daß die von anderen Blättern gebrachte Nachricht, daß der Schilis- vcrkebr in Folge des schlechten Wasierstandes säst ganz nnfgehört habe, unzutreffend ist. Der Wasserstau!? sowohl, wie der Geschäsls- gang bei der „Kette ' sind vielmcln der jetzigen Fabreszcit entsprechend verbältnißmäßig ganz günstig. Tie augenblicklich allerdings sehr gedrückten Frachten und Schlcpplöhne iverdcn sich voraussichtlich bessern, wenn erst das Herbstgeschäft beginnt, für welches reckt gute Aussichten vorckegen. Pari« «Produlici». IS. tzuil. >LLl»b.> Wcizk» I»it R.so. Tcsi.-Dcc. 27,so. »sctli'cnd. SpiriN!» Juli S0.L0, Januar-Augu» br,s». icsi. SNiböl 2»ii 7 >.s<>. Januar-April 77,5a. wclaiciid. Amftrr»»« iProdullc»), IS. In». (Lchlub.) Weiten Nopbr. 290, wcichcnd. Röpsen Lciobcr I78.VS, wrichcnd. »»n»oa iNctreidemarll), I«. In». zSchinb.) Fremder Ueijen nominell. Aiiqelommencr rnhipsi, Ra!« fest. Andere «etreldrarien lräq»
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