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Dresdner Nachrichten : 15.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861215
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-15
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.12.1886
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> Nt»! Tageblatt fiir Politik, AMWm«. HeMsoerliehr, MrsenöE Ireiiideillhlc. ru pLüsoncl. >s, SV nyck IOV slsgavl vvrpaeltt, ru allvll krsison. L L V. Vodroo, H 8MtM8« §W?W8WM>AMWWMI8MM!D8WiMI8M-8W8WiWÜW! rrrrriiirri^irxir r iiii r ulius Mme Ueder und » Wetallwsaren „ Album, Fächer Wilsdruffer»-. 2«. l Krößte AuorvaHl »n allen Kreistagen. i -1 mm mnnmn i rutl Shler is -t3 Dresden 83- ü8»I»np»«<», rvselmläskix 7,u8unlw»un«8«trt. von vrolütbiioiiäor IVtrkunx auk Lädns unä ^Ldntlsisok. Voss 1 bllc. Löiützl- Kofapotkvktz Vrvsävn, an» v««rj;«ntl»or. I'M. KMl'8 MMAl-8MLk- v. ktzM-vtzcktzll, 80VV16 8MNMt1i6ko 7s4 7> 2LÜÜ16I2S ÄLed.5.. ^ rtlk«! 6MpÜ6kIt " ^ Matlilian». Rr.34S. 43,060 >D°E°. >88«. Mittwoch. IS.Decbr. BcmntworüiLn Slidaktem! für VvlittscheD vr. «Mil Vieren ln Dresden. Bor dem Weihnachtsfeste wird schwerlich die Entscheidung über die Militärvorlage erfolgen. Vernmthlich geht der Reichstag schon am Freitag in die Ferien; eS ist, seltsam genug! kein Stoff für Vollsitzungen vorhanden. Hingegen soll der Heeresausschuß noch bis Montag zusammenbleiben, damit in den Weihnachtsferien der Bericht über die MilitLrvorlage fertig gestellt werden kann. Nur langsam rücken die Verhandlungen selbst vorwärts; schon die Er nennung eines Berichterstatters macht Schwierigkeiten; einige Ab geordnete haben dieses Amt abgelehnt. Die Entscheidung über die Vorlage selbst bleibt nach wie vor ungewiß: die Beschlüsse, zu denen der Heeresausschuß kommen wird, sind keineswegs maßgebend für die Abstimmung der Parteien im Vollrcichtsage. Erhebend sind diese Vorgänge nicht. DaS patriotische Gefühl wird durch dieses Zögern, Mäkeln. Nörgeln und Drucksen keineswegs freudig angeregt. Stach wie vor halten wir an der Ueberzeugung fest, daß sich eine stattliche Mehrheit im Reichstage für die Annahme der Militärvor lage erklärt; dann aber hätte man besser gethan, hierüber keinen Zweifel aufkommen zu lassen. Auf das Ausland hätte eine ent schlossene Zustimmung des Reichstages einen tiefen Eindruck nicht verfehlt. „Die laue, matte und widerwiüige Art, wie die opposi tionelle Mehrheit die große Frage der Sicherheit und Ehre der Nation auffaßt", klagt schwermüthig die „Kreuzztg.", „hat dazu bei ge tragen, die Bürgschaften des Friedens zu schwächen und die Ver mittlerrolle Deutschlands zu schädigen. Eugen Richter sei ein „po litischer Mikroskopiker, der sich mit der Erforschung des „unendlich Kleinen" befasse und mache nur deshalb hie und da den Eindruck einer Größe, weil die. welche zu ihm ausblicken, selber Zwerge seien. Die uns feindlichen ausländischen Mächte verfolgen mit gespannter Aufmerksamkeit das Schicksal der Militärvorlage und den Gang der Behandlungen darüber Um ihrerseits der Annahme derselben im Reichstage entgegenzuarbeiten, verbreit«» sie jetzt recht friedlich klingende Mitthcilungen: sie lassen die Situation weniger bedroh lich erscheinen, damit die Opposition im Reichstage sich auf diese» Zustand der Dinge berufen könne. Ein durchsichtiger Kunstgriff s So viel hat sich allerdings zu allseitiger Beruhigung ans den Ver handlungen des Heeresausschusses ergeben, daß eine unmittelbare oder auch nur nahe bevorstehende Kriegsgefahr nicht droht. Aber bis zu dem anderen Extrem, daß Deutschland nicht nöthig habe» sich auf alle Fälle zu decken, ist ein weites Stück Weges, das zu gehen Patriotismus wie Klugheit gleichmäßig verbieten. Die Nerven der Friedensfreunde, die Erwartungen der Geschäftswelt, die Wünsche der arbeitenden Völker sind seit Monaten ans so barte Proben ge stellt worden, daß sie sich für die nächste Zeit wirklich beruhigen können, zumal man weiß, daß die feste Entschlossenheit des ange messen gerüsteten Deutschlands, den Friedensbrrcher niederzuschlagcn, das beste Mittel ist, diesen von seinem bösen Trachten abzuschrecken und damit den Frieden zu erhalten. Das neue französische Ministerium hat nunmehr auch seinen Minister des Auswärtigen bekommen. Nachdem alle fachmännischen Diplomaten das unheimliche Portefeuille des Neußeren abgclehnt, wurde es einem Abtheilungsvräsidenten im Staatsgerichtshose, Flonrens, aufgebürdet. Er gehört zu den Dorfpolitikern, von denen der Senat, die Kammer und die höchsten Staatsbehörden Frank reichs wimmeln, die nie eine Nasenspitze über die Landesgrenze hinaus gesteckt und daher keine Ahnung davon haben, welche Ge fahren die halsbrecherische Krieaspolitik Frankreichs über dieses Land dringen kann. Herr v. Courcel weiß das besser I Er hatte auf seinem Berliner Botschasterposten Einsicht in dir furchtbare Waffenmacht Deutschlands gewonnen, er weiß, daß der wuchtige Eisenhammer Deutschlands, wo er niedersällt. zermalmende Schlage führt. Als er daher seinem Chef, Herrn Frevcinet, in die Karten sah und merkte, wo dieser hinaus wolle, beeilte er sich, sein Botschaster- amt niederzlilegen, er wollte keinen Antheil haben an dem Unglück, dem er sein Land zutreibrn sah, und hat deshalb kurz entschlossen den Antrag, jetzt als Minister des Aeußeren die von ihm verab scheute Politik Frevcinets fortzusetzen, abgelehnt. Denn das Mini sterium Äoblct ist rm Wesentlichen nur eine neue Auflage des Mi nisteriums Frevcinet. Acht Mitglieder sind aus chm in das ueue Kabinet mit hinüber genommen worden. Sadi Camot (Finanzen) und Demole (Justiz) gaben ihre Portefeuilles an Dauphin und Berthelot ab, die wie ihre Vorgänger als Gemäßigte gelten. Die gemäßigte Richtung (was man m Frankreich so nennt) hat in dem Kabinet Goblet das Uebergewicht. Das erklärt zur Genüge den Ingrimm der Radikalen, die sich als die Geprellten Vorkommen, denn ihnen ist die Beute, d. h. die fetten Aemter der Republik, deren sie schon sicher ivaren, entgangen. Gegenwärtig feilscht man darum, ob die Kammer 1. 2 oder 3 Zwölftel des Budgets, d. h. tue Forterhebung der jetzigen Steuern auf ebenso viel Monate hin aus bewilligen solle. Die Regierung verlangt 3, die Radikalen wollen nur 1 bewilligen, man wird sich wohl auk 2 vergleichen. aus, die Irländer sollten es nicht so machen, wie die Franzosen in gekommen, daß nur eine militärische Gewalth , fetzt hast die Ordnung "ast Vollstrecker und Richter, Magistrate und alle anderen erforderlichen Gerichtspersonell waren ansgerückt, uni 5 Bauern zu pfänden und an die Luft zu setze»! Mo» brauchte 8 Tage dazu! Ein Pächter vertheidigte sein Haus drei Tage lang ! 5 Gerichtsvollstreckcr wurden verbrübt, 3 andere mit zerschlagenen Knochen vom Schauplatz ge tragen ! In der ganzen Grafschaft stockte die ganze Zeit übe- aller Verkehr: alle Arbeit ruhte: das ganze Volk strömte »ach Wosd- sord und jubelte den kämpfenden Bauern zu. Wäre nicht eine Militärmacht zur Stelle gewesen, dann hätte wohl kein Vollstrecker der Gerichtsbefehle den Platz lebend verlassen. Jetzt aber hat man es niit 300,000 renitenten Pächtern zu thun. Wie will man mit diesen fertig werden? Die Regierung wird gleich nach Zusammentritt des Parlainents ein Gesetz einbringc», welches sie ermächtigt, alle mißbräuchlich an die Agenten der Nationalliga gezahlten Pachtgelder mit Beschlag zu belegen und an die einzig empfangsberechtigten Gutsbesitzer abzu führen. Es wird des Ambietcns emer starken Waffemnacht bedür fen, um dieses Gesetz auszifiühren. Im Parlamente darf die Regie rung aus eine stattliche Mehrheit rechnen; die Liberalen stellen sich entschlossen ans die Seite der Konservativen, um die Grundlagen der Gesellschaft und das Eigenthum gegen die soziale Revolution zu vertheidigen. Hat doch Mr. Dillon gedroht, die erste Ausgabe eines eigenen irischen Parlaments werde es sein, „die Verräther des irischen Volks gebührend zu entlohnen." Die Protestanten, die Gutsbesitzer, die ehrenwert!,en Pächter und alle englisch gesinnten Irländer werden somit von vornherein der Bolkswuth als Ovfer bezeichnet. Gegen solche Kampfmittel hat Gladstone nicht ein Work des Tadels! Daß cs zu solchen revolutionären Ausschreitungen gekommen ist, das ist freilich größtenteils die Folge der Mißwirth- schaft der englischen Gutsbesitzer. Es giebt in Irland kolossale Be sitzungen, die ihr Eigenthümer noch niemals gesehen, für deren Bodenkultivirung er noch nie das Geringste gelhan hat. Der in England lebende Grundherr begnügte sich, lediglich den Pachtzins einzutreiben, und er that dies oft -n grausamer Weise; um das leibliche und sittliche Wohl der eigentlichen Bebauer kümmerte er sich nicht. Jetzt kommt der Gegenschlag. Das rechtfertigt aber nicht, daß jetzt die Nationalliga die Eigenthumsbcgriffe überhaupt aushcbcn will. Diesem Beginnen ist mit aller Gewalt entgegenzutretc», dann aber resormire man die Grundbesitz- und Pachtverhältnisse ungesäumt. ganz in den Händen der Nationalliga befinden. Wie will die Re gierung dieser geschlossenen Verbindung gegenüber den Landbesitzern zu ihrem Recht verhelf, zwingen? 5 Die Pächter . die Gerichtsdiener mit siedende,« Wasser und werfen Ziegel Steine ans sie, was jüngst ein irischer Polizeirichter und ein Ge schworenengericht alS „gesetzmäßig" erklärt haben — und Hunderte von Soldaten sind erforderlich, um die herbeiströmenden Volks mengen vom Kampfplätze fernzuhalteu. In Woodwrd verursachte die Pfändung von fünf Pächtern wegen rückständigen Pachte» über LW0 M. SirL Kosten l M Soldat«. 10P.GM». 60 Gerichts Neueste Telegrammr der..TreSduer Nackir." v^.. i4.Dtcvr. Berlin. Die Militär kommtssion des Reichstags trat heute in die Spezial diskussion über die Vermehrung der Truppen gattungen ein. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Ueber die Ver mehrung der Infanterie wird morgen berathen. Stach deni bis herige» Verlaus der Debatte ist anzunehmen, daß die verlangte Vermehrung!des Train, der Eisenbahntruppen und der Artillerie eine Mehrheit sinder. — Die Budgctkommission des Reichstags lehnte 480,000 Mk. für Errichtung eines Gebäudes für eine physi kalisch-technische Reichsanstalt und 120,000 Mk. zur ersten Aus rüstung der Anstalt und Gehalt ab. bewilligte aber ein Pausch quantum von 60,000 Mk. zu Besoldungen und 100,000 Mk. zur Ausrüstung. — Ein deutsches Kriegsschiff (entweder die „Möve" oder die „Hyäne") befindet sich auf dem Weg von Zanzibar nach Kismaju, uni eventuell die Mörder Dr. Jühlke's zur Rechenschaft zu ziehen. Die Ansicht, daß auch Leutnant Günther ermordet worben ist. wird nicht getheilt. Nach den eingegangenen Mel dungen ist derselbe ertrunken. — Der „Post" zufolge wird der Empfang der bulgarischen Deputation hier em wohlwollender sein. Das deutsche Auswärtige Amt werde sich allerdings darauf be schränken, durch Vertrauensmänner der bulgarischen Regent schaft der letzteren die Verständigung mit Rußland von Neuem zu empfehle». Aber die deutsche Politik werde auch jede zweckmäßige dahin führende Modalität aufsuchen und zu fördern bereit sein. — Die „Kreuzz." bringt einen großen Artikel zu Gunsten des Tabakmonopols, angeblich ans Kreisen kleinerer und mittler Tabak- Fabrikanten, der darin gipfelt, dqß Fabrikanten und Arbeiter sich heute dem Monopol willig fügen würden (sie!), sobald die damit ver- knüpston Maßnahmen der Billigkeit nicht entbehrten, denn die an dessen Stelle etablirten Einrichtungen hätten ihre Existenzbeding ungen bis in's Mark erschüttert. Leipzig. Das Reichsgericht verwarf die von dem zwölf jährigen Schulmädchen Schneider gegen das Urtheil der -Straf kammer des Landgerichts Berlin I vom Oktober eingelegte Revision. ES wurde angenommen, daß die Schneider das 3jährige Mädchen mit Ueberlegung aus dem Fenster geworfen habe. Paris. Die Ernennung Nomens. Abtheilungsvräsidenten des Staatsraths, zum Minister des Auswärtigen, rief im Parlament, der Presse und dem Publikum, Ueberraschung, Spott und Ent rüstung hervor. Man hatte erwartet, daß, nachdem alle Diplo maten aboelehnt, die Wahl aus einen Parlamentarier fallen werde. Die Rechte haßt Jlouren als früheren Direktor im Kultusministe rium. Die Radikalen bezeichnen ihn als Reaktionär. Die Idee einer Auflösung der Depulirtenkammer gewinnt fortwährend neue Anhänger, da die bisherige Zusammensetzung der Kammer die letzten Wirren und deren Folgen verursachte. Boulanger emannte zu Kom mandanten der Ostsestungen mehrere Generäle, denen an den wich tigeren Plätzen Artillerie- und Genie - Generäle und vollständige Stäbe beigcgeben sind. Brüssel. König Leopold rüstet auf eigene Kosten eine große Afrikaexpedition aus zur Wiedereroberung der Stanley-Fälle. Die Expedition geht unter Fühning Stcmley's im Februar nach Ccntralafrika Paris, 11. Lecl-r. Schlnk. Meine 83.33. »»leide 110,13. AtaUeiier 132.27. vtaaiSlialin 323,00. Lvmbardcn 226,23. »o. Prioritäten —. Spanier 68,23. LgyVter 3»1. Ottomanen 333. -Urne Tliilelhe 83,73. Türken —. RuRä- London, I». Deccmder. «arm. II Nbr U» Min. Eonfol« 100--/,«. 1873er Russen 2t. »Italiener >03-,. Lombardei» 8--/>». »ko»o. Türken 13. tproe. fttlldirle Amerikaner 132':,. «proc. Unaar. Goldrente 8t-/». Oesterr. Goid- renle 31. Preutz. Uanikol« 13L-/,. Gadpter 73'/». Neue Egybtcr 33'/,. Garant. Eayptcr 38-/.. Ottoiunnbaul 11/,,. Snez-Actic» 83-/». Spanier Ü7'/». — Stimmnnq: Rudi,. — Wette«: Träar. Amsterdam. It. Dccember. Produkten ISchlnhi. Setzen »er Mai 223. Roaae» per 'Marz 126, per Mai 128. tag dÄ Freude die friedlichen Versicherungen des Grafen Sckmwaloff an diesem Tage hörte. Ter Kaiser erwicdertc, er würde sich srenen, sein Leben in Frieden zu beschließen und sprach die Hoffnung aus, der Zar werde eine friedliche Lösung der bulgarischen Frage finden. Der Kaiser schrieb einen überaus herzlichen eindringlichen Brief an den Zaren, der den günstigsten Eindruck auf diesen machte. DieBerlinerBörse war anfangs befestigt. Die Speku lation aber reservirt. Umsätze gering, später abgeschwächt infolge Versteifung des Geldstandes. In Russen herrschte Angebot, aus ländische Fonds nachgebend, Bergwerke auf höhere Glasgvw-Noti- rungen steigend. Ans dem Kassamarkte war die Tendenz vor wiegend matt. Von Banken ivaren Dresdner 1 Prozent niedriger, auch deutsche Fonds schwächer, österreichische Prioritäten ruhig. Privatdiskont B/. Proz. Gr » » ks» rt ,. M.. 1«. !vee»r. «re»t« 233,06. StoatStoim 203.23. Lom- »irden —. Goltzter Saddter 76.33. «proc. »naar. Guldrente 81.03. rtkemit» AS.S«. Mer Russe« —. Meikleodurger —. Still. wte«. 16,rn»«»er. «rrtzit246^0. St«»t«»-dn232.60. L»m»«r»tn 106,23. «,r»»«ß». i»M. «,rA»«ri, «1.73. «rr»g s»8M Un«, «,ld Lokales und Sächsisches. — Sc. Majestät der König verlieh den Herren der Begleitung des Prinz-Regenten von Bayern folgende Ordensanszeich- nungen: dem Stantsministcr Jrlirn. v. Crailsheim, dem Ober- hosmnrschall Frhn. v. Mafien und dem General-Adjutanten General- Major Frcyschlaa von Freyenstcin das Grvßkreuz des Albrcchts- ordens; dem Flügeladjutanten Oberstleutnant Frhn. v. Branca daS Comthurkreuz desselben Ordens; dem Rittmeister Frhrn. Wvlfs- kcel von Reichenbcrg, dem Hosrath Hofsekretär Klug und dem Ehren- kanonikus Dr. Trost das Ritterkreuz 1. Klasse desselben Ordens. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich Augnst erhielt von Sr. Kgl. Hoheit dein Prinzregenten von Vahern die Insignien des kgl. bayrischen Hciusordms vom hl. HnbcrtiiS. — Gestern Nachmittag beehrten Ihre Kgl. Hoheiten die Prinzen Johann Georg und Max die Kgl. Hofbuchhandlung von Ernst Arnold mit ihren Besuchen. — Vorgestern Abend vereinigten sich im kleinen Saale von Braun's Hotel die Mitglieder sämmtlicher Ausschüsse der vom 7. bis 15. Mai n. I. hier stattfindenden internationalen GartenbauaussteIIung zu einer Plenarsitzung, welche durch die Anwesenbeit der Ehrenmitglieder ansgezeichnet wurde. Von Letz teren waren erschienen: der k. preuß. außerordentliche Gesandte Graf v. Dönhoff, der k. bahr, anßerordentl. Gesandte v. Rudhardt. Kreis- dauptmann v. Kovpenscls, die Geh. Rcgierungsräthe Gvtz und Koch, die Ämtshauptlcute v.Mctzsch und Schmidt, die Konsuln Kinder und Ariislädt. Schulrath Heger und die Stadträthe Schickert und Teucher. Der von der Regierung gestellte königliche Kommissar der Ausstellung, Geh. Rath v. Einsiedel, war durch leider längere Zeit schon an dauernde Krankheit mn Erscheinen gehindert. Desgleichen hatte sich der österreichische Gesandte entschuldigen lassen. Nach eurer Be grüßung! t-ikcns des Vorsitzenden, Herrn Kunst- und Handelsmirtner Seidel, übernahm Herr Oberbürgermeister Dr. Stttbel den Ehrcn- vorsitz. Auf der Tagesordnung der Sitzung stand zunächst ein Be richt über die Entstehung der Ausstellung seitens des Herrn Kunst- und Handelsgärtner Haubold: zweitens: Bericht des Preis- und Preßausschusses durch Herrn Gartendirektor Bouchä; drittens: Be richt über die Finanzlage seitens des Referenten Herrn T. I. Seidel; viertens: Bericht des Bauausschusses seitens des Herrn Garteningemeur Bertram. Aus den Berichten selbst, die sämmtlich mit großer Klarheit und Uebersichtlichkeit abgefaßt waren, ist nur wenig initzutheilrn, da die in denselben gemachten Angaben schon zmn großen Theil durch die Presse mitgetheilt worden sind. Jeder der Herren Referenten konnte aber als Ergebniß der bisherigen Thätigkeit seines Ausschusses konstatiren, daß daS Unternehmen, Dank dem allerhöchsten Protektorat Sr. Maj. des Königs, dem förderlichen Entgegenkommen seitens der staatlichen und städtischen Behörden, der Presse, der gärtnerischen Berufskrefie und hervorragender Privatpersonen unzweifelhaft einem glück lichen. segensreichen Gelingen cntgeaengcführt werde. Unter Anderem bemerkte Herr Gartendirektor BouchS, daß Se. Maj. de» König einen Preis für Roscnzüchter in Aussicht gestellt habe und daß seitens des Raths und der Stadtverordneten 5000 Mk. zur An schaffung von Preisen zugesichcrt seien; weitere Preise seien von Gartcnvereinen mit Gewißheit zu erwarten. Seitens der sächsischen Staatsregierung sind 22 Preise gestiftet. Ueber die Zeichnungen des Garantiefonds gab der Referent des Finanzausschuffes sehr be friedigende Aufklärungen; mit Genugthuung konnte derselbe konsta tiren. daß in Kreisen von Privaten noch eine weitere rege Betheili- guug an der Zeichnung zu erwarten sei. Auch bciin Turnfest hat man die Erfahrung gemacht, daß die Höhe des Garantiefonds erst kurz vor Beginn des Festes erreicht worden ist. Herr Garteningc- nieur Bertram betonte in seinem Vortrage, daß man absichtlich von der Sitte der Errichtung einer einzigen Hanpthalle, wie dies aus anderen Gartenvaunusstellungcn bisher üblich gewesen ist, hier mit gutem Gmnde abgewichen sei. Durch die Ausstellung der Objekte m mehreren Hallen werden dieselben dem Auge des Zuschauers zu gänglicher und die Eigcnthümlichkeiten der einzelnen Kulturen kommen vortheilhafter zur Geltung. Das gesammte Ausstellungs- terrain hat. wie schon früher bemerkt, einen Flächeninhalt von 11,2 Hektar, der bedeckte Raum wird sich aus 6116 Quadratmeter belau fen. Seitens einzelner Firmen werden Gewächshäuser im Betrieb zur Ausstellung gelangen, welche gleichfalls als Ausstellungsräume benutzt werden. Sämmtliche Baupläne sind meist bereits baupoli zeilich genehniigt und die Bauten an verschiedene hiesige Baumeister vergeben, u. A. die Haupt- und Maschinenhalle an Herrn Bau meister Meißner. Die Konstruktionen der einzelnen Bauten sind zunieist einfach, zeltartig gehalten. Nach Neu,ahr soll sobald als möglich mit den Baulichkeiten begonnen werden. In Folge des Ent gegenkommens mehrerer Industriellen, welche Motoren zur Verfü gung stellen, wird es möglich sein, den Aiisstelluiigsplatz Abends elektrisch zu erleuchten. Ms eine Interpellation des Herrn Ober bürgermeister Dr. Stübel theilte der Referent des Bauausschusses, Herr Garteningemeur Bertram, mit, daß sich die Gesammtkosten der Ausstellung auf 80,000 Mk. belaufen würden. Die von den Äus- stellungsunternehmern ausziisührcndcn Baulichkeiten (das Rcstau- rationshauptgebünde ist hierin z. V. nicht inbegriffen) sind von den betreffenden Baumeistern zu cinein KostenpreiS von 32,000 Btt. unter Zusprechung des Abbruchs übernommen worden. Die Bau kosten der Hanpthalle werden sich auf 13,000 Mk. stellen. Diese erstaunliche Wohlfeilheit ist auf die Verwendung von Material, na mentlich von Jute-Leinwand als Zcltstoff, welche von Gärtnern nach Beendigung der Ausstellung fast zum Selbstkostenpreis übernommen werden kann, znnickzilführcn. — Auch in weiteren Kreisen ist die Frage vielfach diskutirt worden, warum inan die Dauer der Aus stellung in das so zeitige Frühjahr gelegt hat. Es wird dies damit begründet, daß es nur zu dieser Zeit möglich ist, die Dresdner Kul turen in voller Entwickelung zu zeigen. Von besonderem Interesse ist noch die Art und Wehe der Preisvertheilnng für eine künstle rische Anordnung von Frühlingsblumen, welche geeignet ist, als Vorbild zu einem Gemälde zu dienen. Die AusstelliingSkommission hat hierfür einen Ehrenpreis gestiftet uuö zwar soll über dessen Ertheilnng seitens der Besucher der Ausstellung am ersten Tage durch Stimmenabgabe in der Weise entschieden werden, daß vor jeder Ansstellungsgruppe eine Urne ausgestellt wird, in wellWeder Herr einen weißen, jede Dame einen rosaen Stimmzettel etmeaen kan». Veranlaßt worden ist diese Bestimmung dadurch, daß den Kommissionen andererAusstellungcn mehrfach ein gewendet worden ist, A KI s- § r/r s
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