Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.09.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050917019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905091701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905091701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-09
- Tag 1905-09-17
-
Monat
1905-09
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.09.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WrMWr IiiM-IimikIiiM M» Lode?! Loore. »Ntl ki»8«r ^tr»88e 30. OertllcheS und SSchsischeS. — In den hiesigen Kirchen wird heute das Erntedank, fest geleiert, nachdem in zahlreichen umliegenden Ortschaften das Fest bereits vor Wochen begangen worden ist. Ans diesem Anlaß werden die Kirchenchöre Lob- und Dankmotetten zu Ge bär bringen und in verschiedenen Kirchen werden Emporen und Märe mit Ranken und Kränzen, letztere auch mit Garben und Feldfrüchten, geschmückt werden. — Lntverfestspiel. Die Ausführung von DevUentS „Lutber" in DreSven bedeutet für dnS Festspiel ein Jubiläum. Dresden ist die 25. deutsche Stadt, in der eS über die Bühne geht. Roch mehr Verbreitung hat daS andere giohe Volksschauipiel Devrients „Gustav Aböls" gesunden, das bereits i» 29 Städten zur Ansiiihrting gekommen ist und im November und Dezember dieses Iatnes in Berit» wieder auigesübrt werden soll. In den nächsten Tagen erscheinen an den Plakatsäulen die Svnderanzeigen. Eine lebhafte Nachfrage nach Eintrittskarten, von denen schon Hunverte vergeben sind, macht sich bereits geltend; sie weiden baldigst im Vorverkaus zu erhalten sein. Man sichere sich bei der arotzen Nachträge beizeiten einen Platz. Tie Plätze sind alle numeriert. — Der Verein für Vaterländische?!« st spiele wird seinen bereits angekündigten Festabend zur Ausgabe der Ehrenurkunden Mittwoch, den 18. Oktober, in Meinholds Sälen »bhalten. Den Fcstvortrag hat Herr Oberturmehrer Fritz Eckardt übernommen, der über „Deutschtum und Sport" sprechen wird. Umrahmt wird der Bortrag von Gcsangsvorträgcn und allgemeinen Gesäugen, sowie außerdem von turnerischen Dar- bieiungeu., Ter Eintritt ist unentgeltlich für die Mitglieder des Vereins, für die Wettkämpfer und Teilnehmer an den Vater- ländischen Festspielen und auch für andere Bürger und Ein wohner Dresdens, soweit sie vorher in den Geschäftsstellen des Vereins Karten zum Eintritt entnommen haben. — Die „Freiwillige SanitätSkolonnel vom Noten Kreuz" zu Dresden kann zum 1. Oktober auf ein achtjähriges Bestehen zurückblicken. Am Freitag abend veran staltete die SanitätSkolonne im „Eldorado" unter starker Be teiligung die 8. Gründungsfeier. Am Tische der Ehrengäste waren zu bemerken die Herren Generalarzt Dr. Rühlemann, Direktionsmitglied des Landcsvercins, Generalarzt und Külonnen.Jnspektor Dr. Meyer, Bezirkskommandeur Oberst Kracke, Oberst Ehrenberg, Major Ziller, Stabs- und Kolonnen arzt Dr. Stölzner, Divisionspfarrer Schulze, Handelsrichter Everth, Vertreter der Militärvereine und Abordnungen der Eanitätskolonncn von Pirna, Königstci» und Königsbrück. Ten musikalischen Teil des Programms erledigten in gediegener Weise die Kageschc Hauskapelle und Mitglieder des Manner gesangvereins „Einigkeit", Dresden-Löbtau. Großen Beifall fanden das Biolinsolo des Herrn Gareiü und der „Damen- gesang" des Herrn Richard Eijotd. Dieser wurde immer und immer wieder hervorgcrufcn. Nach einigen einleitenden Musik stücke» hielt Herr Kolonnensiihrer Paul Hahn eine kurze Be grüßungsansprache, dankte allen Förderern der edlen Sache und wies darauf hin. daß das „Note Kreuz" das Zeichen der Humanität und tatkräftigen Nächstenliebe sei. Zum Zeichen, daß in der Samariter-Kolonne auch die Liebe zu König »nd Vaterland hocbgehaltcn wird, stimmten alle Anwesenden begeistert in das auf König Friedrich August ausgebrachte „Hurra!" ein. Herr Hahn erstattete sodann den Jahresbericht. Herr Stabs arzt Tr. Steltzner dankte den Ehrenmitgliedern und Gönnern, deren Unterstützung die Ausrüstung und Ausbildung der neuen Abteilung ermöglicht hat. Das der Kolonne aezeigte Entgegen kommen werde ein Ansporn z» reger Tätigkeit sein. Herr Oberst Kracke dankte namens der Gäste für die Einladung und Be grüßung und schloß mit einem Hoch auf die Kolonne. Drei lebende Bilder, arrangiert von den Kameraden Winkler und Vogel, zeigten die Tätigkeit der Sanitätskolonncn im Kriege und im Frieden. Den verbindenden Text hatte Herr Kolonnen- sührer Hahn verfaßt. Eine reichlich ausgestattete Gabenlotterie brachte dem Ausrüstungssonds der Kolonne einen bübscben Reingewinn. Ein Ball bildete den 'Schluß der zur allgemeinen Zufriedenheit verlaufenen Gründungsfeier. — DaS Ministerium des Innern bai kur diejenigenKrastsabrzeune »nd KraflfahrrSder, die zu der vom 6 bis 15. Oktober stattfindeuden Aussielluna in Leipzig zu Aussiellungszmecken dabni gesandt sind, aus die Dauer vom 2. bis SW Oktober die Befreiung von den 88 3, 7 uuv letzter Absatz 10 der Mniiterialveroroiiling vom 3. Avril 100t cullnftt-nen Deniwniunaen erteilt. Hiernach können diele Kraftfahrzeuge obnc vorheriae voiizeiliche Drüsung aus den Straßen Leipzig« »nd Umgebung dann verkehren, wen» sie mit er»em Schild mit der Ausschrisl „AuSstellungs-Wage»" und der Stum mer der Waaeuliite versehen lind. — Das Königliche 'Stenographische Institut wird mit Genehmigung des Ministeriums des Innern in diesem Winterhalbjahre mit der Erteilung von fremdsprachlichem S t e n o gra p h i e-N n t crr i cht beginnen, was mit großer Freude zu begrüßen ist, da damit einem längst empfundenen Bedürfnisse Rechnung getragen wird: denn es ist eine sowohl in kaufmännischen Fachzeitschriften wie in der stenographischen Literatur oft betonte Tatsache, daß junge Kaufleute, die ins Ausland gehen, dort viel leichter eine Stelle finden, wenn sie neben ihrer sonstigen Berufsbildung und einer guten Fertigkeit im Stenographieren in deutscher Sprache auch im stände sind, in der betreffenden fremden Landesivrache gewandt zu steno graphieren. und andererseits, wenn sie zurückkoinmcn und sich eine Stelle als französischer oder englischer Korrespondent suchen, so tritt von Tag zu Tag mehr die Forderung an sie heran, auch fremdsprachliche Diktate ihrer Prinzipale aufnehmen zu können. Besonders bemerkt mag noch werden, daß auch Damen zu diesen fremdsprachlichen Kursen zugclasscn werden. Zunächst beginnt Anfang Oktober ein Kursus für fran zösische Stenographie iSystem Gabelsbergcr-Raussers. Das Honorar beträgt 10 Mark. Anmeldungen werden in der Kanzlei des König!. Stenographischen Instituts, Landhausstraße Nr. 16, entgegengenoinmen. — Die Freie Vereinigung städtischer B u r e a n b e a m t e n hielt am 18. d. M. im Muscnbausc einen Gcsellsckasisabcnd ab, bei welchem Herr Pastor a. D. Regler die zahlreich erschienenen Zuhörer durch einen Bortrag über „Deutsch-Südwestasrika uns Herero" zu fesseln wußie. Hieran schloß sich ein beifällig aufgenommencs Konzert einer aus Mit gliedern des Allgemeinen Rkusikervereins gebildeten Kapelle, in dessen Verlaus musikalisch bczlv. rhetorisch begabte Vereins mitglieder den Festabend mit ansprechenden Einzelvorträgen verschönen halsen. — Der Sächsische Militär-Lebensvrrsiche- rungsverein zu Dresden bat seinen 29. Rechenschafts bericht auf das Geschäftsjahr 1. Februar 1904 bis 31. Januar 1005 bekannt gegeben. Die Geschäftsrechnung schließt mit je 782874 Mk., die Vermögcnsrcchnung mit je 3 176 147 Mk. Soll und Haben. An Versicherungen wurden 177 496 Mk. gezahlt, dem Dividenden-Konto wurden 22 000 Mk. vom Gescbäftsgewinn zugeführt. Am 31. Januar 1905 waren 57 477 Policen mit 14 108 078 Mk. Kapital vorhanden. Die Prämienreserven be trugen 2 947 853 Mk. und 43697 Mk. — Kürzlich hielt die „Freiwillige RettunaSgesellschaft des Samaritervereins zu Dresden" ihre diesjährige große Hebung im Gelände von Hcrmsdorfbei Dresden ab unter Leitung ihres Kolonnenführers Herrn Müller. Die Kolonne marschierte früh 6 Uhr von der 2. Wache lMarschallstraßei ab über Klotzsche, Lausa nach Hermsdorf. Die Uebung sollte feigen, in welcher Weife der Verwundeten-TranSport unter den daS Gelände des HermSdorser ParkeS. Markierte Verwundete lagen im Gehölz zerstreut und wurden von den Samaritern ausgesucht, regelrecht verbunden und nach dem von der Rad- sahrerabteilung errichteten Verbandplätze mittels Trage über den Schloßgraben und die Parkmauer gebracht. Die Uebung, verlief tadellos, »nd ist der Kolonne sowie ihrem Führer, Herrn ! Müller, das höchste Lob zu erteilen, hat sie doch gezeigt, daß sie allen Anforderungen vollständig gewachsen ist. Auch der Leiter der „Freiwilligen Rettungsgesellschaft, Herr Dr. Menzel, sowie zahlreiches Publikum, das mit seinem Lobe nicht kargte, batte sich «ingefunben. — Ver «insnachrichten. Im Hotel Bellevue in : Landgericht bestätigt wurde. Beide Instanzen waren der Nnsillft, Blasewitz veranstaltet heute von nachmittags 5 Uhr an der daß der Angeklagte die ihm als erste» Gesellen obliegende Schul. Sängerchor des Wohltätigkeitsvereins „Sächsische Fecht-jund Aufsichtspflicht gegenüber den ihm »»lerflrllten Gesellen vn schule" einen Familicnabend. — Der Schwiinnivcrcin letzt n»d dadurch die Ausführung des Diebstahls ermöglicht habe „N e ptn n" - Dr e sde n veranstaltet Sonntag, Len t. Oktober. -Die Revision des Angeklagten rügt ». n. Verletzung des von dein nachmittags sz.3 Uhr. im Bad „AlberlShos", Werderstraße Ui. Dienstvertrag handelnden 8 «NI des Bürgerlichen Gesetzbuchs mft das II. nationale Wettschwimmen. Ausgeschrieben sind dem Bemerken, daß etwas Positives gegen den Angeklagten nickt zwanzig Schwimmen. — Im Christlichen Verein: habe scstgcstettt weiden könne», eine ttiiteelassnng einer Pflicht Lnnger Männer. Nenmarkt 9, 3. Etage, sp,icht heute genüge allem abcr.noch nicht zur Verurteilung wegen Beihilfe znin abend 8Ubr Herr Handelsschuloberlchrer Dr. Diebe über „Die! Diebstahl. „.Gemäß de», Aiftrage des Oberstaatsanwalts wird deutsche Malerei zur Zeit der Reformation". - Der Äe- '"des die Nevisio» veuvorsen und die Rüge von der Verletz'»!', zirksverciu der Wilsdruffer Vorstadt des 8 611 des Bürgerlichen Gesetzbuchs als ni>bcgrn»det bezeichnei, ' ' ' dr ich stadt veranstaltet heute ans dem denn der,e»ige. der einen Dienstvertr, ' Reinertrag für die! nlcht 'im. M und Fries Westcndschlößchen ein veranstaltet Hcrbstfest, dessen Kindergärten und -Heime seiner Stadtteile bestimmt ist. — Das 25jährige A m t s j u b i l ä u m als Heim-I b ür g i n in Dresden-Planen begeht heute Fra» Auguste Hebold, i die ihre ernste Aufgabe und ihren schweren Berus durch ihr. teilnahmsvolles Wesen auszuzeichnen verstand. — Bersch iedenekleinere Mitteilungen. Heute gelangt im Äusstellungspalaste daS letzte Konzert der Somme» saison zur Ausführung. Die Eröffnung der Winlcrsaiion, in welcher die Kapelle des 2. Grenadier-RegiincnlS Nr. 101 spielt, findet Sonntag, den 8. Oktober, statt. — Im Schwebebahn- Restaurant „L o s ch w i tz - H ö h e" in Loschwitz findet heute bei Freikonzert K irmesseier statt. — Im Naturtheater des „Vereins Volks wohl" im Heidepark wird heute nach mittag 4 Uhr daS vieraktige Lustspiel: „Der Pariser Taugenichts" , von Dr. Earl Tocpfer zur Ausführung kommen. Regie: Herr Theaterdirektor Emil Conrad. — Franckes Kaiser- Panorama, Prager Straße 48, 1. Etage, gegenüber dem „Hotel Europäischer Hos", stellt diese Woche Japan mit seinen prachtvollen Tempelbauten aus und bringt daS Leben und Treiben des Volkes anschaulich vor Augen. — Das Pano rama international, Maricnftraße, schrägüber den' „Drei Naben", zeigt eine interessante Wanderung in de» Pyrc-! näen, die mit Ansichten von Pan beginnt. — Das Welt- Panorama, Wcftsciibansstraße 16, 1. Etage sHaltestclle der! Straßenbahn!, stellt bei elektrischem Licht die neuesten Ausnahmen vom Taunus, Frankfurt a. M.. Homburg, Königstcin, Kron- berg, Eppstein usw. aus. — Für die dem Dresdener Rcniiverein genebniigte XI. Säch sische P se rd ez u ch t - L o t t e ri e. de>c» Ziehung am 5. De zember slatlfiiidet, sind die Lose zu I Mark, 11 Stück z» 10 Mark seit einigen Tage» ansgclegt und i» de» durch Plakaie kennt liche» Verkaufsstellen, sowie durch das Selietariat des Dresdener Reniwereins. Dresden, Prager Straße Nr. 6, gegen Einsendung des Betrages oder durch Nachnahme zu beziehen. — In der LeibamtsgeschäfissteNe Dresden-A.. Materuislrgste 17, sonn»! vom 18. Ins mit 22 Scpt. an de» Borinntagen von 10 Uhr an eine große Anzahl Pfänder zur Versteigerung — Hotel du Nord ist gestern i» de» Besitz des Herrn M. Nahte nbergegangen- Der licueibaifte Saal, sowie die sich ihm anschließenden behaglichen Salons sind siir Hochzeiten und andere Festlichkeiten besonders zu empsehlcn. — A » s d c r Geschäfts w e l t. Das bekannte Etablisse ment Wittelsbacher Bicrh allen und Meinholds Säle .ist nach erfolgter Renovation gestern unter neuer Bewirtung : wieder eröffnet worden. Die Ballsälc werden heute >l»d morgen >mit Parade-Vallniusik der Michaelichen Kapelle eröffnet werden. !—Die bekannte Funia Florian Ezockerts Nachf. Ferdinand > Wiesner, Dresden-Altstadt. Töpferstiaße 9 bis 15, hat ihr reich haltiges Lager in gußeisernen Oefen in allen Koiistrnktioiicn, besonders Germanen, sowie Daiierbrandösen irischen nnd amerika nische» Systems koinplettieit und ladet zur Besichtigung der cröffneten Ausstellung ein. — Auf der Blasewitz - Loschwitzer Elbbrücke ging vor gestern abend das Pferd eines Mühlwagcns anS Ullersdorf durch und dieser stieß mit einem Wagen der gelben Straßenbahn zu sammen, der nicht unerheblich beschädigt wurde. Der Geichirr- sührer hotte das Tier einem 10 Jahre alten Knaben übergeben. — In der Deutschen Heilstätte in Loschwitz sind zurzeit 15 ehemalige Angehörige der Schiitztriippe von Dciitsch-Sndwcs'.afrika untergebracht, welche sicy nach den übcrstandenen Strapazen in Afrika erholen sollen. — Ten bei der Firma Max Hauschild in Hohenfichte lang- jährig beschäftigen Ballenpacker Otto in Grünbcrg, Spinner llhrig in Metzdorf. Schlosser Aehnel in Höhcnfichte und der Zwirncrin vcrw. Ni chter in Augiistusburg ist das Ehren zeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. — In Schanda n ist vorgestern die Knrsaison ge schlossen worden. Die Saison muß als eine gut besuchte be zeichnet werden, da an cklOO Kurgäste ft, der Zeit vom 1. Mai bis letzt am Platze waren: die Zahl der Passanten, d. h. Schweiz- bcmcher, die bis zu drei nnd vier Tagen i» den Scbandaner Gast häusern bcz. Hotels Aufenthalt nahmen, betrug rund 85 000, dem nach etwas mehr als im Vorjahre. — Zwei Leipziger Damen verirrten sich aus dem Großvenediger. Sie wurden von Führern halb erfroren cinfgefnnden und in das Tal gebracht. Der Großvenediger ist die höchste Spitze der Vciredigcrgruppc in den Hohen Tauern. — Vorgestern wurde in seiner Wohnung zu Leipzig- Plagwitz ein 34 Jahre alter, aus Egeberg stammender lediger Mechaniker vergiftet ansgesundcn. — Das Bemühen des Textilarbeitcrbcrbands, die Schiffchensticker in die sozialdemokratische Organisation hjncinz»zicbeii, wie es bei der kürzlich in Falkcnstci n abge- der einen Dienstvertrag eingehe, verpflichte sich e verspwcheiicii Dienste zu leisten, sondern er übe>. nehme gleichzeitig die .Verpflichtung, die Dienste mit Treue zu leisten. — Landgericht. Vom hiesigen Schöffengericht sind aui Grund der 88 152 und 153 der Reichsgewcrbeordnuug eine große Anzahl Zigarette »-Arbeiter nnd -Arbeite- rinnen verurteilt worden, weil sie während des A»e- standes in den Zigarettenfabriken Arbeitswillige durch Beleidi gungen und Belästigungen zur Niederlegnng der Arbeit zu vci- aulatsen suchten. Tic meisten der Verurteilten haben Berufung eingelegt, doch hat die 4. Strafkammer als Bernsnng-gericht in den bis jetzt zur Enti'chcidnng gelangten Fällen die änSgewvrn neu Strafen mit geringen Ausnahmen bestätigt. In oen letzle i Verhandlungen vor,dem Berusnngsgerichl macht die Verleid gung, welche insgesamt .Herr Ncch'.Scinwalt Tr. Opocrunin.: bezlv. deste» Vertreter nihrt, neue Bedenken geltend. Es wirs ansgesührt: Als die Angeklagten JItzsclle und Schnur die Arbeitswilligen zur Niederlegnng der Arbeit zu veranlassen such tcn, war von den Arbeitgebern der von den Arbeitnehmern g> - forderte höhere Lohn bereits bewilligt. Tic Arbeiter streiften nur deshalb weiter, well die Arbeitgeber den Austritt aus dem Tabakarbeiler-Verband forderten. Nach Ansicht der Verteidigung bandelte cs sich am 3. Juni, als die Jltzichc die angeblich strafbare .Handlung beging, nur noch um die Entscheidung einer Mach: frage, wobei gar nicht einmal untersucht werden soll, ob die Arbeitgeber wirklich berechtigt waren, den Austritt aus dem Tabakarbeiter-Verbande zu fordern. Da also der Streik inu noch zur Entscheidung einer M achtsrage, n i ck, r zur Erlangung günstiger Lohn- und Arbeit« bedingungcn fortgesetzt wurde, seien nach Ansicht der Vcr teibignng von der Vormsicinz die 88 152 und 153 der Gewerbe- vrdnima mit Unrecht der Verurteilung zu gründe gelegt worden. .Zum Beweise dafür, daß es sich damals nur noch um eine Machtsrage gehandelt ha!, beantragt der Verteidiger, den Vor sitzenden des Arbeitgeber-Verbandes und de» Vorsitzenden de« Deutschen Tabakarbciter-Berbandes als Zeugen zu laden. Tie Borinstanz hat denselben wiederholt cicstclltcn Bewcisantrag als unerheblich abgclehnt mit der Begründung, daß die Arbeiter schon durch die Zugehörigkeit zum Tabakarbefter-Berbande gün stigere Lohn- und Arbeitsbedingungen erstreben. Das "Be- rilsiuigsgcricht daaegcn entspricht dem Bcwcisaiftrage wenig stens im Falle Jltziche nnd vertagt die Verhandlung auf un bestimmte Zeit. Man darf nun gespannt sein, wie sich das Bc- rufmigssiericht in Zutunst zu der Ansicht der Verteidigung stellen wird. Tie Zigarcttcncirbefterin Hulda Lina Schnur kann nicht bestreiten, daß sie am I. Juni einer Arbeitswilligen, um diese zur Niederlegnng der Arbeit zu bewegen, die Bezeichnung ,Streikbrecherin" zngernsen hat. Sie wurde «m 20. Juni vom Schöffengericht zu 1 Woche Gefängnis verurteilt. Ter Ver teidiger macht geltend, daß die Bezeichnung „Streikbrecher" zur heutigen Zeit doch wohl den beleidigenden Charakter ver loren habe. Bei'pielsweise schrieb ein hiesiges Amtsblatt doch gewiß ohne beleidigende Absicht: „Tie böhmischen Maurer, welche als „Streikbrecher" über die Grenze kamen, sind wieder ^heim- gekehrt". DaS Berufungsgericht setzt die ausgeworsene Strafe ans 3 Tage Haft herab. — Ter 1869 in Jülich geborene, mit Zuchthaus vorbestrafte Fabrikarbeiter Joses Wienand Ludwig anS Nöthnitz hafte am -1. Juni den Frühschoppen bis nachmittags 5 Uhr ausgedehnt. Zu Hanse angekommen, fand er natürlich kein warmes Mittagessen mehr vor, ergriff in der Wut ein Bell und bedrohte seine Ehefrau mit Totschlägen. Das Schöffengericht diktierte ihm wegen Bedrohung 1 Monat Gefängnis z». Das Berusnnasgericht findet die Strafe durchaus angemessen. — Verworfen werden auch die Bcrntnngen der Arbeiter Karl Wil helm JnlinS Jungmctel nnd Friedrich August Möller ans Dresden. Wegen Ruhestörung. Beleidigung und Widerstands sind von der Voriiistanz verurteilt worden: Jnngnickel zu 3 Wochen Gefängnis nnd 1 Tag Haft, Möller zu 2 Wochen 3 Tagen Gefängnis und 3 Tagen Hast. — OtNentlicbc Versteigerungen in den König t. Amtsgerichte». Montng, de» 1». September. Dresden: Kautz inann Raphael Bnlowib' s>r»ndslnck, zum Teil dauernd zum Betriebe einer Schankivirtlchafl einnerichtct, welche dis Bezeichnung „zur allen Slodi" MO: eingebautes Wohngebäude mit 2 Flügelanbauien, Lünisrwob» gebäude, Aiedeilaasgebüiide mit v Flügeiaubaute» nnd Hosranin <870 Qm » daselbst, Landhansstrabs 13, 186 883,56 M. Auerbach i. V. : Anna Auguste vcrcbel. Seidel geh. Schivabes cinstölliges Wolmlinis, Stlckmaschinsn- gebiiude mit Anbauten und L-olsichuppen <17,1 Ar) in Criniblellhe». 11 6N0 M. Meisten : Carl Auanst stllchard .Nlüaels zur Bebauung geeignete Fecker <0.1 be,. 7,3 Ar> in Weinböhla. Kursilrilenstraste, >826 resv. 116N M. Köingileui l Baumeister Richard NieilcherS BiUenanmdstiick <12,2 Ar> in Oberrathen, 22 ONO M. Dresden i Kausmnnn Anton Benocls Wohngebäude, Luftraum und Garten <12,8 Är> daielbst, Dinglingeritraste 5, 1Ü0 823 M. Nossen: c Wirllchallsbesitzerin Amalie August- Wiistncr geb. Fischen, Wohngebäude mit Stallung, Waschhaus mit Obstdarre nnd Scheune <81,1 Art, Feld <60,5 Aft und Obstgarten O'.L Art in Raustlib, eimchlich- irch Zubehör »nd auslehenver Ernte, io 000 M. Versteigerung zum Zwecke per Aushebung einer Kemeiuichasl. Dresden: Kaufmann Anton Bcudeck Ecsivohugebäude und Luftraum <1,2 Ar) in Dresven Striesen, KrenleN Itraste 22, 136 000 M. Grimma: Ferdinand Franz Dcgenkolbs Hausaniub- stiick <1,1 Ar) daielbst, Lanae c-Iraste, 7567,50 M. Leivzig: Bauunter nehmer Frau; Arthur Eberbardls m, Rohbau befindliches Wohnaebäude <7,7 Ar) daielbst, Brauduormerkstraste 67, 58 500 M. Zur völlige» Fertig huicliiziizicbc», wie e ycilteiieii Versoiiiinluiig der Sticker des Vogtlands offen aus gesvrochen wutde, bleibt anscheinend ohne Erfolg. Nur vereinzelt schließe» sie sich dem Verband an, während die Masse., selbständig ... ihre» eigene» Weg gehen, um so mehr, da setzt auch Fabrikanten,!ßc'liung'find »och 3i iwä M. erforderlich' Leipzig: Bmluiiternehmcr Ernst Arthur Schuldes noch »»vollendetes Wohngebäude und Lftutergcbäubc <0,7 Ar) daselbst, Ecke Lostuiver und Scharuharststraste, 120 600 M. Zur Fertigstellung fino noch clwa 11 600 M. eriordcrlich. Leipzig: Handcls- iu»ini Ada'bcrt WallberS im Nobbau befindliches Wohngebäude <6,7 Ar) in Leipzig-Connemih, Ecke Zwenkauer und Mcusdorier Sirnste, 16 000 Ost. Zur Ferligst.stlung sind noch 28 000 M. erforderlich. Leipzig : Mn!cr Fried ricb Werner Gerstlers Vordecivotmgebäiide, Hintergebäude und Waschhaus <7,3 Ar) in Leipzig-Lindenau, Uhlandsiraste 2s, 77 800 M. wie Maschinenhesitzer der Spitzcn-Jndustrie gegenseitig Fühlung genommen hoben und sich enger wie bisher zusamiiienschließen, um einem die Industrie schädigende» Vorgehen begegnen zu können. — Nachdem Anfang dieser Woche Bergarbeiter eines Brcmn- koblenwerkes i» Zittau in Streik getreten waren, haben vor gestern in Reichenau die Bergarbeiter des Robert Scholzeschcn Braunkohlenwerkes ebenfalls die Arbeit n ied e rg c Ie g t, und zwar wegen Entlassung des dortigen Vertrauensmannes, des Bergarbeiters Friedrich Linke. — In Bellwitz bei Lübau brannten in der Nacht zum Freitag zwei große dem Rittergutsbesitzer von Heldrelch ge hörige Weizenfeiineii nieder. — Gestern früh ist in Walthersdorf bei Buchholz das Grohichc Bauerngut abgebrannt. — Oberlandeögcricht. Ei» Hausbesitzer hielt sich zur Bewachung seines Pfkidestallcs zwei Hunde, die zur 3k a ch t- zcit wiederholt bellten und dadurch die Anwohner in ihrer Ruhe störten. Trotz einer früher deshalb erfolgte» Bestrafung hatte er keine Maßnahmen zur Verhütung des HnndegebellS getroffen, so daß das Gericht ihn erneut wegen ruhe st vre »den Lärms verurteilte. Der Angeklagte legte hiergegen Revision cm. indem er geltend machte, 8 360. Ziffer II des Strafgesetzbuchs sei zu Unrecht angewendet worden. Hunde halte man sich in erster Linie dazu, daniit sie wachen sollten. Er sei aber ganz besonders auf wachsame Tiere angewiesen, da sich in dem Stalle, der jeder mann zugämzlich sei, Pferde, Wagen, Automobil und dergleichen befinden. Seine Hunde schlügen nur an, wenn fremde Personen sich dem Stalle näherten, keineswegs seien sie besonders kläfffg. Das Oberlandesgericht verwirft indessen das Rechtsmittel, indem es sich allenthalben auf die tatsächlichen Feststellungen der Vor- instam stützt, durch die der Tatbestand des 8 360, Ziffern gedeckt sei. Soweit es sich auf erst neuerdings vorgebrachte Behauptun gen beziehe, sei die Revision aber unzulässig. — Zu der Frage, welche Pflichten ein Dienstvertrag einem Angestellten anferlegt, hat sich der Strafsenat i» bemeikenswerter Weise ausgesprochen Ein Fleischcrgcsellc hatte einem stellungslosen Kollegen ohne Er laubnis seines Meisters einen diesem gehörigen Schinken eines Schweines geschenkt, zuvor aber von seiner Absicht dem ersten Gesellen Mitteilung gemacht. Dieser hatte darauf nur entgegnet: „Mach' was Du willst!" »nd sich »icht mehr um die Sache ge kümmert. Er ist deshalb wegen Beihilfe zum Diebstahl zu L Tagen Gefängnis verurteilt worden, eine Strafe, die vom lsernse: „Du Schwert an meiner Linken, was soll Dein hcit'rcs Blinken? Schaust mich jo freundlich an, ksab meine Freude dran." was Körner einst gedichtet, vom Jenseits schon nnftichtet, Auf seinem Sterbebett, wie klang cs doch so nett! vocb ändern sich die Zeiten — Nm's Blinken zu vermeiden, Bat jüngst, wcil's dekretiere, Die Scheiden man brüniert. „Du Schwert an meiner Linken, vorbei ist's mit dein Blinken, Schaust mich so duschtcr an, Als war' ich schuld daran." So wurde nun gesungen, Gar traurig bat's geklungen, Doch plötzlich kehrt, o Glück, Zum Blinken man zurück. Man merkte halt bei Zeiten, Daß mit brünierten Scheiden Oie Hose man beschmiert, vir den Soldaten ziert. Lrangatt Wärkcbdebeff«« Dres-ttev NachriehLeir. Sir. Ä.18. Seite N. Sonntag, 17. September litltl
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)