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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.12.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161221019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916122101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916122101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-12
- Tag 1916-12-21
-
Monat
1916-12
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.12.1916
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ca, !>en. üne „er. litis lich- nüe. mke irr-. lbrr an läge iion !orü sei eine ere. mä- ien- :ng- vas tibi. des oort !Udo bere die bak Sieg lieg ttlv- licht Sch icks- lacht !or»- folg darf esen vor der läge rten ver- chtc. ^ be- tnge die sch» men rten. bert uen eten lden -)abe >rcht- eben ns ' Doll an- kten. bah aug« cun- Das hme »um Fri^,nr««aeb»t gegebene» V«rle»vngen »er Möne Llvnd George» für »tr weitere Srleaführung -in ünt schiietzt: Wir geben also schweren, ernsten Kampftagen entgegen und nur die Einsetzung der gröhten Energie würde un» eine« so entschlossenen Gegner enüber den Tieg sicher«. Wir baden jetzt erfabre«, bah Frieden nicht» wissen, bah Ne sten Kampf von »rieben wissen. ^ ^ ^ ^ ah sie strn Kamps bi» ausis Messer haben wollen. Da müssen auch wir alle und jede Rücksicht fallen lassen und die un» »u Gebote stehenden Kampfmittel fo einsetzr«. bah sie dir benkbar größte Wir kung. deren sie fähig sind, entfalten können. England will ein Trafalgar wagen, wovor e» sich bisher sorgsam gehütet hat. Da» ist uns der beste vewet» dafür, in wie hoher Ge fahr e» sich zu befinden glaubt. Der «Berliner Lokal-Anz." weist darauf hin. bah da», wa» Lloob George als notwenbtge Bürgschaft fordert, nicht» andere» al» die W e h r l o » m a ch u n g Deutschland» bedeute und stellt dann fest, dah die Be. kanntaabe der Krieden»bebtngungen der Mitt eickrächte erst erfolge« könnt«, wenn die prin. zipielle Bereitwilligkeit zu Verhandlun gen von unseren Feinden zugcstanben worden wäre, denn e» würde nicht zum Ziele führe«, wenn wir da», «a» wir für unerlähltch halten, schon im vorau» der »erpslückenden Diskussion von ganz Europa unterbreiteten. Ballend» un möglich aber wäre die Erfüllung dieser Förderungen nach den von Beschimpfungen überfliehende» Reden, mit denen unser yrte-en»angebot in Petersburg, in London und in Pari» beantwortet worben ist. Männer, die, wie vriand. von der Voraussetzung au»c den letzten Zügen liegen, v . sinnige Vorstellungen von den Ursachen de» Weltkriege» haben, dah sie Deutschland» AriegSziele mit denen ver- gleichen, denen Napoleon vor einem Jahrhundert die Fran zosen entgeaensühren wallte, die also sowohl über die Gegen wart al» Über die Bergangenheil und die Zukunft in die größte Selbsttäuschung gefallen sind, die nach all den Er. fahrunaen. die sie gemacht haben, ihren Völkern da» Un- erreichbare noch immer als sichere» Ziel hinstellen und unter vollkommener Verkennung der geschaffenen Lage Bedtngun- gen al» Grundlage für die Friedensverhandlungen be zeichnen. auf die nicht einmal ein geschlagener, sondern nur ei« ganz zu Boden geworfener Gegner eingchen könnte, werban diesen Weltkrieg niemals beenden. Wir waren aus «in« Ablehnung vorbereitet. Das gehe deutlich au» dem Armeebefehl hervor, den der Kaiser am Tage de» Friedens- onaeLvt» erlassen hat. Unsere Truppen werden den Fein- weiter schlagen, bis er sich von der Unmöglichkeit der Er- retchung seiner Absichten überzeugt. Die «Deutsche Tage-ztg." schreibt: Die deutsche Antwort kann, wenn eine solche überhaupt zu geben für nötig gehalten werden sollte, unseres Er achten» nicht zweifelhaft sein. Die deutsche Bevölke rung mag, soweit sie es bisher nicht sah. erkennen, was unsere Feinde von uns wollen, und verstehen, dah alle Nittel angewandt werden müssen, um sie rücksichts los zu bekämpfen. Llovd George deutete in den Sätzen über den MilitärbespotiSmus auf die Rolle Englands in bo« Napoleonischen Kriegen hin und will sagen, dah. wie damals, so auch ietzt England» Krieaführung den sieg reichen Ausschlag geben würde. Diese Ueberlegenheit mag zur moralischen Stärkung Frankreich» und Rutzlands nützlich sein. Auf uns kann sie keinen Eindruck machen. Nicht nur unterscheide» sich manche der damaligen Ber- hältnisse ganz von den heutigen und vor allem gab es vor hundert Jahren das heutige Unterseeboot nicht. Dt« „Boss. Ztg." stellt ebenfalls fest, bah die feindlichen Staatsmänner den tatsächlichen Stand der Dinge ganz anher acht lass««, und sagt dann: Es ist zäbne- kntrschendcr Trotz, ber aus den Reben von Llond George und seinen Freunden spricht, «in Trotz, der sich vorläufig den Tatsackxm noch nicht beugen will. Vielleicht ber bezeichnendste Satz in den Ausführungen des englischen Ministerpräsidenten ist Ler mit der angstvollen Wendung, dah die Entente, wen» sie jetzt Frieden schlösse. Ihren Kops in eine Schling« stecken würde, deren Seilende sich in Deutschlands Händen befinde. Go grotz ist nach 28 SriegS- monaten die Erkenntnis von Deutschlands Kraft und von ber Unzulänglichkeit der eigenen militärischen Ergebnisse, daß di« Sorge, bet etwaigen Verhandlungen schlecht abzu schneiden, die feindlichen Staatsmänner sogar von der zu nichts verpflichtenden Anfrage ab- hält, welche Friedensbe-ingungen Deutsch land zu stellen geneigt wäre. Da« Blatt schlicht: Herr Lloyd George nn» sein« Freunde geben vor. zu meinen, dah Deutschland» Angebot «in heuchlerischer Schachzug ge wesen sei. Di« öffentliche Meinung in Deutschland weih e» ander». Sie weih, dah in dem Ausspruch des Reichs kanzlers: «Zum Kampf entschlossen, zum Frieden bereit" beide Satzteil« ehrlich gemeint waren, und sie legt heute nach ber Rede von Lloyd George wieder auf den ersten Teil jenes Satze- SaS Hauptgewicht. «erkt der „Temp»", e» fet wahrscheinlich, daß der Kampf tn diesem Abschnitt bereit» zum Abschluß gekommen sei. Hinsichtlich Rumänien» verlangt ber «Temp»" brinaend, bah die russisch-rumänischen Strettkräfte, die sich zwischen Buzeu und Lalmattu, südlich von vraila. befinden, sich schleunigst aus da» Nordostufer de» Sereth zurückztehen, da tonst zu befürchte» sei. dah die alliierten Heere abge- schnitten würben. Eine ähnliche Besorgnis äuher« auch die Milttärkrlttker ber anderen Pariser Blätter, wenn auch etwas versteckter. lW. T. B.) vratianu in Petersburg. Laut dem Pariser «Temp»" befindet sich Brattanu angeblich in Petersburg, wo er vom Zaren empfangen wurde. <W. T. B.) Die neue BierverbandSuote an Griechenland. Das Neutersche Bureau erfährt, dah der Text der neuen Note an Griechenland nach Beratung der Alliierten jetzt festgestellt sei. Sie wird demnächst überreicht werden. Es handelt sich in ber Note speziell darum, welche Genugtuung für den Angriff auf die Streitkräfte der Alliierten am 1. und 2. Dezember erforderlich wäre. lWTB.) Die Bewaffnung der englischen Handelsschiffe. Wie einem Amsterdamer Blatt aus London berichtet wird, hat Lord Robert Cecil im Unterhause mitgeteilt, dte britische Regierung habe von den Negierungen aller neutralen Staaten die Zusicherung erhalten, dah Schiffe, die nur zur Verteidigung bewaffnet sind, in ihre Häsen eingelassen werden würden. Nur die nieder ländische Regierung habe das bisher verweigert. Dies habe in England einen um so unangenehmeren Eindruck gemacht, als dte niederländische Regierung niemals die Ge setzlichkeit ber Bewaffnung von Hanüclsschisfen zum Zwecke der Selbstverteidigung in Zweifel gezogen habe. Er hoffe beShalb, dah die niederländische Regierung sich nicht weigern werde, derartige Schiffe in niederländische Häfen zuzulaffe», um so mehr, als Las neue englische Kabinett nicht länger dulden würde, daß englische Dampfer ohne einen Versuch, sich zu verteidigen, von feindlichen Unterseebooten zum Sinken gebracht werben. lW. T. B.) Der Sa« de- ««aled»»ia". (Meldung beS Reutcrschen Bureau».) Unterhaus. Bonar Law teilte mit. Deutschland habe die Zusicherung ge- gebe». Laß Kapitän Blaikte nicht das Schicksal des Kapitäns Fryatt teilen würbe. Das deutsche Marineamt betrachte Li« „Ealedonia" als einen bewaffneten HilfS- kreuzer. und Kapitän Blaikte habe nur seine Pflicht getan, indem er versucht habe, da« Unterseeboot zu rammen. lSSrv) Ein fester englische- «etzenprei». Der Unterstaat-sekretär des AckcrbauamteS Winfrey teilte mit. bah dte Regierung beabsichtige, einen festen Weizen vre iS für die Saison 1S16/17 zu garan tieren. lW. T. «.) Li« «««lisch« Dampfer gescheitert. Nach einer Meldung von „Petit Journal" au» Eher- bourg ist der englische Dampfer .Lcean Prtnce" beim Vor gebirge Sa Hague gescheitert, seine Bemannung durch den Gchleppdamper „Eentaure" gerettet. iW. T. B.) Der Kal Tar«a»»ky. Der «Pester Lloyd" meldet au« Wien: Die Gewährung freien Geleites für den österreichisch-ungarischen Bot schafter Graf TarnowSky von englischer Seite bedeutet E» muh abgewartct werden, ob auch die französische Regie rung ihrerseits bas freie Geleit gewährt. Auherdem muh auch dt« Frage anderer Sicherheiten als nur der auf die Person de» Botschafter» bezüglichen in» Reine gebracht wer den. lW. T. B.) Di« französisches Urteil über dte Kriegslage. Während «Echo de Pari»" in einer Betrachtung der militärischen Lage trocken seftstellt, bah sich tn den letzten 24 Stunden bei Verbun nicht» Neue» ereignet hat, Le- L-r Kaiser über VölckeS Tod. Bei der Truppenbesichtigung tn Lothringen in ber vorigen Woche begrüßte ber Kaiser auch den mit dem Lour Io wsrits ausgezeichneten Kampfflieger Oberleutnant Berthold und äuherte zu Ihm, wie nahe ihm der Tod BoelckcS gegangen sei: „Ich wollte ihm das wei- tereF11egen verbieten." fügte der Kaiser mit herz lichem Bedauern hinzu, „aber Boelcke wollte nicht aufhüren." Sine ««ne Ehrung Hindenburgs. Rektor und Prosessorenkvllegium der Tierärztlichen Hochschule in Hannover haben in außerordentlicher Sitzung einmütig beschlossen, dem Generalfcldmarschall v. Hin den bürg die Würde eines Doktors ber Veterinärmedizin ehrenhalber zu verleihen und dadurch dem Danke feierlichen Ausdruck zu geben, den die tie-rärztlichc Berufsarbeit dem Generalfeldmarschall für seine Anerkennung und Förderung schuldet. Gcneralseld- marschall v. Htndenburg hat die ihm zuacdachtc Ehrung freundlichst angenommen. lW. T. B.) Das Kabinett Spitzmüller ist gescheitert. Dr. Spttzmüllcr hat die Betrauung mit der Kabinettsbildung zurückgcgebcn. An seiner Stelle soll, wie verlautet. Graf Clam-Martinitz mit der Kabi nettsbildung betraut worden sein und Dr. Spitz Müller als F i n an z m i n ist e r in sein Kabinett eintrcten. Ungarische Neumusterung. Eine Verordnung des Honvedministers ordnet die neuerliche Einschreibung und Neumusterung der Landsturmpflichtigen Ler Jahresklassen 18S2 bis 1398 au. lW. T. B.) Die neuesten Meldungen lauten; Der RcichStagSauSschuh für Las Hilssdieuftgesetz. Berlin. 20. Dez. lEig. Drahtmeld. unseres Berliner Mitarbeiters.) Dem heute zusammengctretcnen Reichs tags» uS sch uh zur Mitwirkung an der Ausführung des Hilfsdien st gesctzes lagen vom Bundesrat an genommene Entwürfe vor. wonach bis zum Inkrafttreten der im Gesetze vorgesehenen Ausschüsse deren Obliegen heiten mit gleicher Wirkung durch vorläufige Ausschüsse vorgenomwen werden können, die von den stellvertretenden Generalkommandos nach Bedarf eingerichtet werden, dah ferner 8 10 Abs. 2 des Gesetzes, der die Einholung von Vorschlagslisten wirtschaftlicher Organisationen ber Arbeit geber und Arbeitnehmer für die Berufung det Vertreter in die Ausschüsse anordnet, keine Anwendung finde. Nach längerer Beratung wurde die Fassungsänberung beschlossen, dah «die Beachtung des 8 10 Abs. 2 des Gesetzes nicht er forderlich ist". In einer Aussprache wurde folgendes mit geteilt: An die Stillegung von Betrieben wird vorläuftgntchtacdacht. Es ist ein AuSschutz gebildet worden, der die in den einzelnen Industrien notwendigen Maßnahmen vorbereiten soll. Zwanasmahnahmcn sollen vorläufig durchaus vermieden werden. Die notwendigen Eingriffe sollen vielmehr durch Vereinbarungen getroffen werben. Dagegen wird eine weitere nicht unwesentliche Einschränkung des Personenverkehrs erfolgen, und zwar sollen die Personenzüge nach Möglichkeit ver mindert werben, während die Schnellzüge, besonders die der groben Verkehrslinien, aufrecht erhalten bleiben sollen. Um die Eisenbahnen zu entlasten, soll die Binnenschiffahrt mehr als bisher ausgenützt und dementsprechend in jeder Weise gefördert werden. Es ist Vorsorge getroffen, dah die Transporte auf den kürzesten Linien erfolgen und die bis her oft vorgekommene Beförderung auf Umwegen ver mieden wird. Das Hin- und Herfahren von Gütern soll aufhüren. Es soll sorgfältig geprüft werden, wie die Transporte möglichst auf die kürzeste nächste Linie ge worfen werden können. Güter, die jetzt nicht unbedingt notwendig sind, sollen zurückgcstcllt werden. Man nannte alS Beispiel hierfür die Beförderung von Klavieren, lieber- hanvt beziehen sich diese Maßnahmen auf alle LuxuSwarcn. Dagegen soll der K o h l e n t r a n s p o r t als besonders dringlich bevorzugt werden. Man will dabei aber die Vorräte, die die einzelnen Kohlenhändler haben, prüfen, und zuerst sollen diejenigen berücksichtigt werden, deren Vorräte ausgebraucht sind oder zu Ende gehen. Alle Sorg- falt soll ber Beförderung von landrvirtschaft- lichen Produkten gewidmet werden. Um die land wirtschaftliche Produktion möglichst zu fördern, ist ein Ncht- Männer-AuSschuh, der aus hervorragenden Sachverstän dige» besteht, gebildet worden. Weiter soll sür ausreichende Beköstigung der Munitionsarbeiter möglichst auch an der Arbeitsstelle gesorgt werden. Es sind bereits umfassende Vorkehrungen hierfür getroffen worden. Die Zivildicnst- pflichtigen sollen nicht nur in der Heimat verwendet werden, sondern auch in der Etappe. Man will dadurch die Mög lichkeit gewinne», Kräfte, die jetzt in den Etappen gebraucht werden, für die Front frcizumachen. Ausdrücklich wurde betont, daß jetzt freiwillige Meldungen für den Hilfsdienst keinen Zweck haben. So weit ist die Sache noch nicht. Um unnützigen freiwilligen Meldungen zu steuern undAufklärung in die Ocffentlichkeit zu tragen, sollen alle öffentlichen Rechts auskunftsstellen. Arbcttersekretariate usw. mit den nötigen Instruktionen versehen werden. Schließlich sei noch be tont. daß die Zivildienstpflichtigen nicht dem Militär- strafgesetzbuch unterliegen, auch dann nicht, wenn sic Bahnen bewachen. Nach fünfstündiger Verhandlung war die Beratung beendet. Die nächste Sitzung wirb erst im Januar stattfin-en. Unter de» Kommissaren beS Ariegs- amtes. die den heutigen Berhandlungen beiwohnten, be fanden sich auch bi« nationalliberalen Abgeordneten Schiffer und Iunck, die alS Vertreter LeS BundcSratcs zugegen waren. Ei«e Rede Scheidemanns. d. Berlin. 20. Dez. lEig. Drahtmeld.) Der sozialdcmo- krattsche RetchStagSabgeorbnete Scheidemann sagte in einer tn Gelscnktrchen gehaltenen Rede, dah dte sozial demokratische Partei sich in ihrem FricdenSpro- gramm eins wisse mit dem Grundgedanken der deutsche» Note und der Kanzlerrede, in welcher nichts anderes verlangt werde, als eine reale Sicherung ber vaterländischen Grenzen. Die Sozialdemokratie habe chletch nach den ersten glänzenden Erfolgen ber deutschen Waffen vom Reichskanzler die Erklärung der deutschen FriedenSbereitschaft verlangt. Herr v. Bethmann-Hollweg habe daS aber abgelehnt. weil ein derartiges Angebot alS Schwäche mißdeutet werden könne. Heute muß ihm zu- aestanbcn werden, dah er damals mit dieser Auffassung im Rechte gewesen sei. Habe doch selbst ein französischer Sozia- ltst nach der ersten Andeutung deutscher Friedensbereit- schaft gemeint, von Frieden reden, hieße um Frieden bitten. Wen« man sich auch keine übertriebenen Hoffnungen mache, so sei -och auf eine« baldigen Umschwung der Stimmung rechnen, l?) Au» Italien komme schon ein gönsligerer Ton. Da» Volk der Franzosen, in dem so viel revolutio när« Energie stecke, würde längst Sturm gelaufen haben gegen da- Ministerium, wenn es wühle, unter welche» an ständigen, nicht entehrenden Bedingungen ein Frieden für Frankreich zu haben wäre. In die Oessenlltchkeit könnten diese Bedingungen nicht hinausgeschrien werden. Wenn aber bas Schlimmste eintreten sollte, wenn alles schief ginge und die Gegner darauf bestehen sollten, ihre früher verküirdeten Kriegsziele durchzusetzen, dann seien wir, die wir liebe, heute den Frieden wollten als morgen, gezwungen, vis aus den letzten Mann zur Verteidigung des Vaterlandes ein zutreten, um zu verhüten, was uns unsere Feinde antun wollen. (Lebhafter Beifall.) Redner führte daun eindring lich seinen Zuhörern zu Gcmüte. daß in diesem Vülkcr- ringcn ganz besonders d i e I n t e r e s s c n d e r d c u t s ch c» Arbeiter auf dem Spiele ständen. Man habe vckn kapi talistischen Kriegen geredet. Dieser Krieg habe uns aber klar gemacht, daß cs gemeinsame Interessen gäbe. Die Arbeiterschaft, die hinsichtlich der Arbcitcrschutzgcsetzgebung bessergestellt sei als die ausländische, habe ein Lebensinter esse daran, daß dieser Krieg nicht mit einer Niederlage Deutschlands ende. Darum sei cs Pslicht und Klugheit der Sozialisten mit den übrige» Volksteilen Schulter an Schulter zu stehen: nur dann könne das Programm des Reichskanzlers, das sich mit dem sozial demokratischen Friedcnsprogramm decke, er füllt werden: Territoriale Unversehrtheit, volitiscbc Selb ständigkeit und wirtschaftliche Entwicklungsfreiheit LeS deut schen Volkes. Die Ucberlebenden von «11. 41". d. Berlin, 20. Dez. lEig. Drahtmeld.) Der deutsche Untersecbpotsoffizicr Oberleutnant zur See Erompton ist jetzt als A u s t a u s chg e fa n ge n c r nach der Schwerz übergeführt worben. Oberleutnant Erompton und Steuer mann Godau waren die beiden einzigen Ue ver lebenden von „11- 41", das von einem englischen Han- delSdampfer durch heimtückischen Angriff unter amerika nischer Flagge versenkt wurde. Nachdem es der systematisch niederträchtigen Behandlung mißlungen war, diese beiden höchst unbeauemen Zeugen hinwegstcrben zu lassen, wurde Crompton, der von der ersten und der zweiten Schweizer Aerztekommiision zum Austausch bestimmt worden war. «on den englischen Behörden zurückgcbaltcn. Erst die Ver öffentlichung des Tatbestandes auf Grund eidesstattlicher Aussagen eines Mitgefangenen Cromptons hat sein Schicksal gewendet. Eine russische Stimme zum Friedensangebot. b. Stockholm, 19. Dez. lEig. Drahtmeld.) „Welscher- ncsc Wrcmja" schreibt in einem Leitartikel unter der Heber schrist: „Antworte» wir auf die deutsche FrieSensnote?": Sieger pflegen nicht um Frieden zu betteln. Sic haben gebettelt l!) und haben Absagen erfahren, so wird die Weltgeschichte cs verzeichnen. Abberufung Buchauavs? b. Köln, SO. Dez. lEig. Drahtmeld.) Die „Köln. Ztg." meldet aus Kopenhagen: „Nowojc Wremja" berichtet, daß im Zusammenhang mit dem Regierungswechsel in London auch wichtige Veränderungen bei der englischen Diplomatie zu erwarten seien. In Petersburger politischen Kreisen rechne man mit der baldigen Abberufung Bucha- ^ »ans in Petersburg. ^ Mackensens Ziele in Rumänien, b. Berlin, 20-Dez. iEig. Drahtmeld.) Aus die vom A Präsidenten und den Beamten der Königs. Eiienbalmdirck- A tion Danzig an Gencralscldmarschall v. Mackensen ge- sandten Glückwünsche ist folgende Antwort cingegangen: A „Ihnen und allen Beteiligten aufrichtigen Dank für soeben « erhaltene wertvolle Glückwünsche. Bukarest war einI, Ziel, aber nicht das letzte. Gott helfe weiter wie2,G bisher. Mackensen." L s Bratianu allein verantwortlich. K » d. Budapest. 20. Dez. iEig. Drahtmeld.) Nach Mel-' » düngen aus Sofia wird berichtet: Tie „Evoca" läßt sich von L? der russischen Grenze schreiben, daß Verhandlungen, die der' ^ Ministerpräsident Bratianu über die Erneuerung des ru-44x' mänischcn Kabinetts mit Führern der Opposition gepflogen 2 Z. habe, ergebnislos verlaufen seien, Tic oppositionellen 2 « Führer hätten erklärt, daß für alles Ungemach R u - KK> nräniens nur Bratianu allein v e r a n t w o r t - A Z- lich gemacht werden könne. Sertliches Md Sächsisches. 21. ve?eniber 1915: Bewilligung eines INilliarden-Kredits durch den Reichstag. weiteren Zehn — Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessinnen Margarete, Maria Alix und Anna wohnten gestern nachmittag 4 Uhr der Wohltätigkeitsvorstellung zum Besten der im Felde erblindeten Krieger im Residenz- Theater bei. — Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte Dienstag nachmittag die von der Dresdner Kunst- gcnosscnschaft veranstaltete Weihnachtsmesse im Künstler- Hause, Grunacr Straße. — Der König Hai dem Attachö bei der Königlichen Ge sandtschast in Wien Karl Freiherr v. KoSkcl Titel und Rang eines Lcgativnssckretärs und dem Iagdreviervcr- waltcr in Skassa Hegemeister Noack das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrcchlsordens verliehe». — Der Ratsasscssor Dr. Honer ist mit Wirkung vom 1. Januar 1917 ab zum Stadtamimann ernannt, dem Land mcffcr beim Stadt-Bcrmessungsamte Göhlcr der Titet Vcrmcssungsinspcltor verliehen worden. — Kriegsauszeichnungen. Das Eiserne Kreuz 2.Klasse erhielten: Unteroffizier Walter Eisolö, Ivs.-Rcg. 177, — Zeichenlehrer Friedrich R eimann in Dresden. — Auf dem Felde der Ehre gefallen: Hermann Rcuschc, Gefreiter im Rcs.-Ins.-Neg. Nr. 211. 3. Komp. — Beirat sür Bezugsscheine. Zur sachverständigen Be ratung des städtischen G c m e r b c a m l c s wird ein Beirat begründet, der aus dem Gewerbeamtsuprstand, dessen technischen Hilssbcamicn, drei Vertretern des Handels und drei Vertretern der Verbraucher bestehen soll. — In der Krage der Lebeusmittelvcrsorgnug hat den Rat auf die von den Stadtverordnete» in ihrer Sitzung vom 14. Dezember angenommenen Anträge beschlossen, den Antrag wegen Ermöglichung billigen Milchbczugs für arme kinderreiche Familien als durch die bereits er lassenc Bekanntmachung erledigt zu erklären: dem Anträge des Stadtverordneten Schumann und Genossen, für kne über 7 0 Jahre alte» Personen auf Grund ihres Alters täglich ohne ärztliches Zeugnis Liter Vollmilch zuzu- billigcn, mit der Maßgabe zu entsprechen, daß diese Per sonen hinter den Kindern und Kranken beliefert werden und daß den Zeitpunkt für das Inkrafttreten dieser Maß nähme das Lebcnümittelamt bestimmt, sobald die hierfür erforderliche Erhöhung der Milchznsuhr cingetreten ist: den Antrag auf Einführung von Ouark-und Käsekarten als durch die erlassene Bekanntmachung erledigt zu erachten: den Antrag, die wöchentlich zur Ausgabe gelangeirde Menge Kartoffeln sür die über 12 Jahre alten Per son« n sür den Fall zu erhöhen, daß die wöchentliche Menge herabgesetzt werden müßte, dem Lebensmittelamte zur Prü fung im Bedarfsfälle zu überweisen. — Eiervcrtcilung. Für die Woche vom 19. biS 2S. De zember werden auf gelbe Lebensmittelkarten, und zwar auf Karten alleinstehender Personen je 1 Ei, auf zwei Karten eines Haushaltes 1 Ei, auf drei und vier Karten eine- HauShalteS 2 Eier, auf fünf und sechs Karten eines Haushaltes 3 Eier, auf die bereits abgeliefertcn Bezug scheine -er Bäcker. Konditoren. Gastwirte usw. die Hälfte ScS bescheinigten Wochenbedarfes abgegeben. Die Ausgabe findet von Freitag an statt. Auf graue Lebens wittelkarten werden Eier nicht abgegeben. '
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