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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.12.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161221019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916122101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916122101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-12
- Tag 1916-12-21
-
Monat
1916-12
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.12.1916
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rtt»- 4 VI 'Dxe^dttee -rackrichteu" » . » V^.Sa^ D-.,u-rstax. Lt. Dezember 1V1« < oUr^s Aof«? »» Donnerst«« »«r^«. Im Mesticanesci-Lbschnttte MiederdoV« -be Russen gegen die österreichtsch-nugarisch«» Stellungen ihr« deftigen Angriffe. die unter Len größten Fetnbverluften «». gewiesen'wurden. Der frühere englische Kanzler Lord Lorebur« sprach sich in einer öffentlichen R«b.e gegen ein« zwecklose Fortsetzung des Kriege- aus. Daä neue englische Kabinett will es nicht langer dulde». daß englische Dampfer ohne einen versuch, sich zu verteidigen, zum Linken gebracht werde». Da- deutsche Reichsmarineawt «rklitrt«, e» be- «machte die „Sale-onia" alt >»ewafsn«ten Hilfskreuzer und semen Rammversuch daher alb erlaubt. Der deutsche Oberleutnant zur Lee Erompton, der --ne der beiden Ueberlebenden von „l« 41". tst aus England nach der Schweiz übergesührt worden. Generalseldurarschirb v. Hindenburq wurde von der tierärztlichen Hochschule in Hannover zum vr. mecl. v,r. cssrenhalHei: ernannt. Dr. Sv > tzmült,er bat dre Bildung deS österreichischen Kabinetts aügetehnt: an seiner Stelle soll Graf Clam-Mar- inttz die Kabinettsbildung übernehmen. Wetteransage der amtl. sachs. Landeswetterwarte: Meist trocken und heiter, kalter. WMÜ Ms ,Mv,er tOrMk- xöru»--». -M» die die wirklichen Tatlsche» SteseS Ar asm Augenblick. alS die Note über die unerschütterliche ilebeizeugun.g hinsichtlich Ser Achtung -er Rechte einer anderen Nation geschrieben wurde. Sind diese Gewalt tätigkeiten das rechtmassige Interesse Deutschland-? Wir müssen wissen, das» es nicht der Zeitpunkt für den Frieden st. wenn Entichuldigungen dieser Art für handgreifliche 'Herbrechen vorgebracht werden können. N/s Jahre nach dem die Garantie durch die grauiamen Taten bloßgestellt wurde, gibt es da — ich frage in aller Feierlichkeit — mgenöeine Garantie, dass ähnliche Ausflüchte in Zukunft nrcht wieder benutzt werden, um irgendeinen Friedens- Vertrag umznskoßen. den man mit dem preußischen Mili- «arismu^ schließen könnte? Diese Note und die Rede be weisen. daß sie n o ck n ' ch t d as e i n s ache A h c der Achtung vor den Rechten der Volker gelernt habe». «Beifall.) Ohne Genugtuung ist Frieden unmöglich. «Verfall.) Sollten alle diese Frevel taten zu Lande und zur See aurch ein oaar fromme Phr-tten über Menschlichkeit wieder gutgemacht werdend Sollen sie keine Rechenschaft dafür ab egen? Sollen wir die Hand, die diele Grausamkeiten be gangen hat. -n Freund'chaft ergreifen, ohne daß eine Genug- -tuung angeboren oder gegeben wird, welche Deutschland ans zu erzwingen überläßt, für jede zukünftige Verletzung, die. nach dem Kriege begangen wird? Wir haben bereits damit begonnen. Es Hot uns viel gekostet. Wir müssen sie -etzt so erzwingen, daß wir nicht unseren Kiirüern eine so schlimme Erbschaft Hintersassen, io sehr wir unS alle nach dem Frieden sehnen und so tiefen Abscheu wir auch vor dem Kriege empfinden. Diese. Note uird die Rede, welche sie verkündete, ge wahren uns nicht viel Ermutigung und Hoffnung auf einen ehrenvollen und dauerhaften Frieden. Welche Hoffnung wird in dieser Rede geboten, daß die ganze Wurzel und Ur sache dteicr großen Trübsal, der anmaßende Geist der preu ßischen Militär käste nicht ebenso vorherrschend sein wird wie feher. wenn wir setzt einen Frieden zusammcn- stümpern? «Beifall.) Nachdem Llond George betont hatte, daß diese. Rede, in der Friedensvorschläge angeregt wurden, widergehallt habe vom Ruhme des preußischen militärischen Triumphes, erklärte er: Wir müssen unseren Blick fest auf das Ziel gerichtet halten, für das wir in den Krieg cin- Hüreten find, sonst wird das große Opfer, das wir ge- b-acht haben, vergeblich sein. Die deutsche Note erklärt nur. für die Verteidigung ihrer Existenz und für die Frei heit ihrer ngtionalen Entwicklung Hütten sich die Mittel mächte entschlossen, die Waffen anfzunelimen. Solch- Phrasen schlagen selbst diejenigen, welche sie niederschrcibe». Sic »ollen das deutsche Voll, dazu verleiten, die Pläne der preu- ßi'cheu Militärkaiie zu ertragen, welche stets wünschte, der nationalen Existenz Deutschlands und der Freiheit seiner nationalen Entwicklung ein Ende zu mache». Wir hießen ihre Entwicklung, so lang sie auch war, auf den Pfaden des Friedens willkommen. Die Alliierten traten irr diesen Krieg ein, um Europa gegen den Angriff hex preußischen Militärherrichast zu verteidigen. Und da ne ihn begonnen haben, müssen sie darauf bestehen, daß aas einzige Ende die vollständigste und wirksamste Bürgschaft lern muß, daß diese Kaste niemals mied erden Frie den Eurovas stört. «Beifall.) Preußen war. seitdem es >n den Handep dieicr Kasse iss, ein schlimmer, anmaßender, drohender, enensreffcrischcr. Verträge nach seinem Gut dünken mißachtender Nachbar, der ein deutsches Gebiet nach dem anderen einem schwächeren Nachbarn mit seinem vrahlerisch mit Airgriffswaffen gefüllten Gürtel wegnahm und 'n jedem Augenblicke bereit war. kundzutun. daß cs diese Waffen gebrauchen wolle. Es mar immer ein unan genehmer. rnhessdrender Nachbar in Europa. «Hört! Hört!) Es iss für diejenigen, welche 1000 Meilen entfernt leben, chwer zu verstehen, was cs für diejenigen bedeutet, welche n der Nähe leben. Selbst wir mit dem Schutze des breiten Meeres zwilchen uns wissen, welch ein Unruhe stiftender Faktor Sie Preußen waren mit ihrer beständigen Drohung zur See. Aber selbst wir können kaum begreifen, was dies für Frankreich und Rußland bedeutet. Jetzt, da dieser Krieg non den Führern der preußischen Militär- oartei Frankreich, Italien. Rußland und uns selbst auf- gezwungeu worden iss, würde es eine grausame Torheit ein, nicht darauf zu sehen, daß dieses Säbelraffeln in den Straßen Europas, diese Beunruhigung aller harmlosen und 'riedfertigeu Bürger, setzt als ein Angriff auf das Völker recht. behandelt werden muß. Ein bloßes Wort, wie dasjenige, welches Belgien vor Zerstörung nicht zu schützen vermochte, wird Europa nicht mehr befriedigen. Wir alle glaubten ihm. Wir alle vertrauten ihm. Es gab unter dem erste» Drucke der Versuchung nach und Europa wurde in einen Strudel mn Blut getaucht. Wir wollen deshalb warten, bis wir höre», welche Bedingungen und Bürgschaften die. deutsche Regierung anbietct, besser als die, sicherer als die, welche, es so leicht gebrochen hat. Bis dahin wollen wir unser Vertrauen lieber in ein ungebrochenes Heer, als in ein gebrochenes Wort setzen. «Lauter Beifall.) Für den Augenblick glaube ich nicht, daß es für mich richtig sein würde, etwas auf die besondere Einladung hin- zuzufügen. Eine formelle Antwort wird von den Alli ierten in den nächsten Tagen gegeben werden. Llond George wandte sich dann zu dem, was er als die dringend st cn Aufgaben bezeichnet«, denen sie Regierung gcgenüberssche. nämlich, die Mobilisa- > ,on zu vervollständigen und sogar wirksamer zu machen. Alle unsere nationalen Hilfsmittel für die Mobili- ation. so führte er aus. welche seit Beginn des Krieges ins Werk gesetzt wurden, waren derart, daß sic die Nation befähigen sollten, die Anstrengungen zu tragen, solange sie auch dauern mögen, und durchzuhalten bis zum Siege. Wie lange und erschöpfend auch immer die Aufgabe sein möge. ,'o wäre sic eine gigantische Aufgabe, Und er spreche eine Warnung aus. Wenn es jemanden gebe, welcher der neuen Verwaltung in der Erwartung eines baldigen Sieges lein Vertrauen gegeben habe, io werde er zu einer Enkiäuichung verurteilt sein. Eine düstere Schilde rung der militärischen Lage würde keine der Wahrheit «nt- iprechcndc Schilderung sein. Aber er habe eine ernste Schilderung - »«t» darsiell«. Er Habs Nation belehrt werde. . . Krieges in Rechnung zu ziehen, weil er es für rtMa halte, »aß viele Mißverständ nisse aitz» üvertriehene« Ansichten entstanden seien, di« über »ie Erfolge sich gebildet hätten, und aus der Steigung. tat sächlich« Rückschläge als Kleinigkeiten zu behandeln. Eng land habe immer dann am besten beraten geschienen, wenn es sich einer wirklichen Gefahr gegenüber gesehen und dies verstanden habe. Lassen Sie m,». io fudr Llond George fort, für den Augenblick auch das schlimmste sehen: Der rumänische Mißerfolg >var ein Unglück. Mer schlimmstenfalls oerlängert er den Krieg. Er ändert jedoch nicht dt« grundlegende» Tatsachen -es Krieges. Ich kann sogar hoffen, daß er heilsam« Folgen hat. indem er die Aufmerksamkeit der Verbündeten aus offensichtliche Fehler u, der Organisation der Verbündeten lenkt, nickt nur aus die Organisation eures jede» einzelnen, sondern auch auf dr« Organisation des Ganzen. Wenn er dies tut und sie zu neuer Anstrengung anspornt, io kann es. so schlecht es an und für sich ist, ein Glück sein. Das ist daS schlimmste: Es ist ein wirklicher Rückschlag gewesen. Es ist die einzige plötzliche dunkle Wolke. SS ist die dunkelste Wolke, und sie erschien an einem sich auf. klärenden Horizont. W»r tun das best«, um «S unmöglich zu machen, daß diese- Unheil zu Schlimmerem führt. Die lst der Grund, warum wir in den letzte» Lagen diese sehr kräftige Aktion in Griechenland unternommen haben. Wir wollen dort keine Gefahr laufen. Wir haben unS entschieden, einen «nischeidenden und endgültigen Schritt zu tun, und ich glaube, eS ist geglückt. — Lloyd George fuhr fort: Der Feind hat gesehen, wie unter seinen Augen Armeen entstanden sind. Die Soldaten wurden be reits Veteranen. Auf dielest Tatsachen beruht unser Ber. trauen. Ich bist non unserem endgültigen Siege heute ebenso überzeugt mie je, wenn sich die Nation ebenso aus dauernd und tapfer und ebenso bereit zeigt, die höchsten Opfer zu bringen, und auSzuharren, wie die große Armee an der Somme. «Lebhafter Beifall.) Llond Georg« wandte sich darauf der inneren Lage zu und sagte: Er wolle alles Vermeiden, was Streit oder llneinigkeit Hervorrufen könnte. Die Berichte, die über die BildungdeS neuen Kabinetts veröffentlicht wur den. seien unvollständig. Das charakteristischste deS neuen Kabinetts bestehe darin. Laß die Exekutiv« in weni gen Personen vereinigt sei. daß die Minister mehr nach ihrer Wirkung und Geschäftserfahrung als nach ihrer parlamentarischen Erfahrung ausgewählt seien, und daß die Arbeiterpartei eine stärkere Vertretung erhalten habe. ES sei unmöglich. Krieg zu führen, ohne di« vollständige und unbeschränkte Unterstützung der Arbeiterschaft zu be sitzen. Das früher« RegierungSinstem sei für FriedenS- zeitcn geeignet gewesen. Die neue Kabinettsform sei auf den Krieg zugeschnitten, wo vor allem schnelle Entscheidun gen erforderlich seien. Die Alliierten hätten bisher durch Langsamkeit der Entscheidungen und deS Handelns Unglück auf Unglück erlitten. Das neue System stell« jedoch durch aus nicht etwa einen Versuch Lar. der vollständigen obersten Kontrolle des Parlaments irgendwie Abbruch zu tun. — Llond George sagte weiter: . Die Schiffahrt sei wie so wesentlich fürdaS Lebender Nation gewesen wie jetzt. Die Zeit sei gekommen, um eine vollständige Kontrolle über alle britischen Schiffe einzu- richten und sie etwa iu dieselbe Stellung zu versetzen, wie die Eisenbahn, so daß die Schiffahrt für die Dauer des Krieges verstaatlicht würde. Die enormen Gewinne aus den Frachten seien zum Teil an den hohen Preisen der Lebensmittelbedürfnisse schuld und erschwerten der Re gierung. die Arbeiterorganisationen zum Verzicht auf ihre Vorrechte zu bewegen. Redner sprach die Hoffnung ans. dem Hause bald Pläne vorlcaen zu können, um den vor handenen Schiffsraum besser ouSzuuützcn und den Bau neuer Schiffe zu beschleunigen. Die L e b cn Sm it i e l fra ge ist zweifellos ernst und muß sofort in Angriff genommen werden. Tie Welt er nie an Getreide hat ver sagt. Die AuSfuhrmöglichkeit aus Amerika und Kanada ist in unheilvollem Maße eingeschränkt. Argentinien gibt schlechte Ernteausüchlen. Rußland kann nicht aussühren und die australische Ausfuhr macht fast prvhibitive T. ransportschwierigkeiteo. Die englische Ernte ist gering und die neue Bestelluug beträgt anscheinend nur drei Achtel des Durchschnitts. Die Früh jahrsbestellung wird den Ausfall nur in gewissen Grenzen decken können. Unter diesen Umständen ist die Untcrsee- bootSgcfahr nicht daS schlimmste. Lloyd George sprach weiter über die Notwendigkeit, die Erzeugung und Ber- teilung der Lebensmittel unter Kontrolle zu nehmen, zu gleich aber müsse die ganze Nation auf Luxus und Wohl leben verzichten. Laßt uns. rief Lloyd George aus. eine nationale Fastenzeit wahrend des Krieges ausschreiben, und die Nation wird geistig, moralisch und körperlich um so besser und kräftiger dastehen. «Beifall.) Unsere Armeen mögen den Fein- aus Frankreich und Belgien vertreiben und über Len Rhein jagen. Aber wenn nicht die Nation als Ganzes einen Teil der Lasten des Krieges auf Obre Schulter nimutt, so wird sie auS dem Triumph keineu Nutzen ziehen. Nicht was eine Nation gewinnt, macht sie groß, sondern was sie hergibt. «Lebhafter Beifall.) Es darf nicht geduldet werden, daß ein Teil der Nation ungewöhnliche Gewinne ans diesen Opfern zöge. Die Regierung hält drastische Schritte für notwendig. Ihre Pläne werden demnächst bckanntgemacht werden. Lloyd George erklärte die Mobilisierung der Arbeiter- re fernen für unausbleiblich. Ohne dies könne man nicht Lurchkommeu. Tics sei keine Frage von Jahren, sondern von Monaten und vielleicht von Wochen. Wenn die Arbeitskraft der Nation nicht auf das beste aü-genüdt werde, so sei der Sieg unerreichbar. Die Regierung müsse die Macht haben, zu bestiunnen. daß jedermann, der nicht im Heere sei, an Arbeiten von nationaler Bedeutung tetl- nchme. Die bisherige Organisation sei unvollkommen gegenüber einem Feinde, der nicht nur von seinem un zweifelhaften Rechte über sein« eigene Bevölkerung Ge brauch mache, sondern die bisher in zivilisierter Krieg führung unbekannte Praxis cingeführt habe, die Zivil bevölkerung besetzter Gebiete wegzuführcn, um die Lücken seiner eigenen Arbeiterschaft auszufüllen. In England sind noch Tausende von Leuten in Industrien tätig, die unfern Reichtum daheim verzehren und unseren Kredit im Aus lände nicht verstärken. Wir haben keine Mittel, sie in national wichtigere Betriebe überzuführen. Die Regierung beabsichtigt, sofort einen Direktor des nationalen Dienstes cinzusctzen, der die allgemeine Dienstpflicht so wohl nach der militärischen, als auch der bürgerlichen Leite regeln soll. Lloyd George kündigte an, daß der Lord- mayor von Birmingham Neville Ehamberlain Las Amt des Generaldirektors des nationalen Dienstes angenommen habe. Wenn das Parlament nach einigen Wochen wieder zusammentrcte. würde hoffentlich eine genügende industrielle Armee zusammengcbracht sein, um die gesamten Arbeits kräfte der Nation für Kriegszwecke zu mobilisieren. Lloyd George sagte sodann, die Regierung werde sich bemühen, eine günstige Stimmung herbeizuführen, die für die Lösung der irischen Frage wesentlich sei. Sodann ging Lloyd George auf dieKolonic » ein und sagte, sic sollten hinsichtlich deS Fortschrittes und -es Ver laufs des Krieges in formellerer Weife befragt werden. Er beabsichtige, bald eine Reichskonferenz einznberufen und den Dominions die ganze Lage zu unterbreiten. Vas die vezietumeen unter de« Verbündeten LetreWe. s» sei dkt Gtnheit des Zieles erreicht. Aber die Einh«ttdesHanbelnS lasse noch viel zu wünschen übrig. Sr «olle, nur auf Rumänien verweisen. Die Verbündete» hätten nicht die Vorteile ihrer Gegner, daß sie auf den inneren Linien operieren könnte» und -aß eine überwiegende Stacht die aeiamten Ltreitkräste leite. Die Verbündeten müßten daher dieses Ziel mit anderen Mittel» erreiche». Venn die Bei. vündeten ihre «normen Hilfsquellen ausnüben wollte», so Müßten di« Entschlüsse schneller gefaßt und schneller ausg.-. Mrt «enden. Das sei nicht unmöglich. Zwischen Len Männer», welche die Ding« leite«, müßten mehr Vera- tun gen und mehr wesentlich« Beratungen ftattfinüen. Jedes Land dürfe nicht glauben. Laß es sich nur um seine eigene Front zu kümmern habe. Die Politik der ge meinsamen Front müsse Wirklichkeit werden. Der. Feind, fuhr Lloyd George fort, ist sich über diese Politik ganz klar, aber mir müssen sie mehr und mehr zur Wirklich ke,t machen, anstatt auf der einen Sette ein« überwiegende Meng« von Geschützen und auf der anderen «Seite kranke Leiber zu haben. Lloyd Georae schloß mit dem Ausdrucke beS Bedauerns, baß er sich von ASquith Hab« trennen müssen. In einem langen und heftigen Kriege käme e» vor, daß Männer in der Leidenschaft beS Konfliktes die hohen Ziele vergäßen, mit denen sie in den Krieg gegangen seien. Dieser sei ein Kampf für bas Völkerrecht l!!). für die nationale Ehre, für den nationalen, guten Glaube«. Die Dämme, sagt« er. die Generationen von Männern mühsam gegen dis Bar barei aufgebaut haben, sind gebrochen. Wäre nicht die Macht Englands in die Bresche getreten lM. so wäre Europa von einer Flut von Barbarei und einer ungezähmten Macht gier überschwemmt worden. Der Triumph Preußen« würde dazu führen, Laß die Menschheit hilflos im Sumpfe stecken bliebe. Deshalb habe ich seit Beginn des Krieges nur et» politisches Ziel gekannt, nämlich die Errettung -er Mensch heit vor der überwältigendsten Katastrophe, die ihre Wohl- fahrt jemals bedroht hat. «Sqnith sagt«: Deutschland habe sogenannte Frieden-Vorschläge ge macht, die sich in dem bekannten Dialekt preußischer Arro. ganz bewegten. Wie komme es. daß eine Macht, die ihre, militärischen Ueberlegenheit und de- endgültigen Sieges gewiß zu sein behauptet, nach zwei KriegSjahren aller Welt Frieden zurufe? Ist eS ein plötzlicher Anfall von Ritter lichkeit, wenn der deutsche Reichskanzler so empfindlich gegen die Gebote der Menschlichkeit wird? Wir müssen den Ur sprung dieser Friedensvorschläge anderswo suchen. Sie sind aus der militärischen und wirtschaftlichen Notwendig keit entstanden. Wir alle sehnen uns nach Frieden. Aber «S muß ein ehrenhafter und kein schimpflicher Friede« sein Es darf kein zusammengeflicktes, unsichere« Kompromiß sein. Es muß eine Frieden sein, der das Ziel erreicht, für daS wir in den Krieg gegangen sind. Einen solchen Fric- den werden wir mit Freuden annehmen. Jeden anderen heißen unS alle Verpflichtungen der Ehre und unsere Schuld gegenüber den Gefallenen zurllckzuweisen. Ich erkläre offen und nachdrücklich: Ich sehe in der Note der deutschen Regierung nichts, was mir der geringste Grund zu ber An- nähme ist, daß sie gewillt sei. den Verbündeten Genugtuung und Sicherheit zu gewähren. Wenn sie bereit ist. uns Ge nugtuung für die Vergangenheit und Sicherheit für die Zu kunft zu gebe«, so möge sie es sagen. Llond George hatte feine Erklärung während ber zweiten Lesung der Krcditvorlage abgegeben. ES fand nur eine kurze Debatte statt, die sich mit Arbeitsfragen in Ir land beschäftigte, worauf die Vorlage in zweiter Lesung an genommen wurde. tW. T. B.) » Die Antwortnote des Bierverbaude«. Wie der ..Matin" meldet, steht die Note des Bier- verbandeS auf da» deutsche Friedensangebot unmittelbar vor der Fertigstellung. Mit ihrer Ne ber reich u«g an die neutralen Bennittlungsmächte sei für die ersten 'Tage nach Weihnachten zu rechnen. Lord Lorebnr» gegen die Fortsetzung de« Krieges. b. Wie die Schweizerische Telegraphen - Jnformcttion aus London erfahrt, hat der frühere englische Kanzler Lord Loreburn in einer öffentlichen Rede erklärt, es sei zwecklos, daß Großbritannien seine Soldaten, seine. Handelsschiffe und seine ganze Wohlfahrt weiter opfere, um Rußland die Dardanellen, Italien Triest und Rumä nien Hermannstabt zu verschaffen. Di« englische Wochen- chrift „Nation" bedauert die ablehnende Haltung der eng. lischcn Tagespreffe und sagt, das Volk sei sich über bas Friedensproblem noch unschlüssig. eS sei aber verfrüht, wenn die Draufgänger diese Stimmung als Abweisung LeS Friedens deuteten. Versammlungen -er Londoner Pazifisten. Wie dem ,Äasl. AnzZ auS London geureldet wird, haben für die Weihnachtsfeiertage die Londoner Pazifisten drei Versammlungen einberusev, in denen über Las deutsche Friedensangebot gesprochen werden soll. Auch in Glasgow und Manchester seien gleiche Versammlungen für Weihnachten anberauutt. Weitere Erklärungen Briand« i« Senat. Senat. «Ausführliche Meldung.) In seiner Antwort aus die Rebe BerengerS erklärte Briand: Die Stunde ist fortdauernd ernst. Unser Land ist aber über andere chwterige Stunden hinweggekommen. Denken St« an die Armee von Verdun! Es ist eine Freude, festzustellcn, baß nach zchumonattgen Anstrengungen die Franzosen den Sieg auf ihre Fahnen schreiben konnten. iBeisall.) Dieser Krieg ist nicht mit anderen zu vergleichen. Er hat ganze Natio nen zum Kampfe miteinander gebracht. Wir sind nicht durchgedrungen. Aber ist Deutschland in Frankreich burch- gedrunge»? Di« deutschen Heere hatten dort Augenblicks erfolge. Wir wissen, daß diese Heere eine furchtbare Macht bilden. Der Sieg kann aber nur in logischer Folge kom men. Deutschland hat niemals einen entscheidenden Erfolg errungen, da es nicht im Anfang den Sieg hatte. Es darf ihn nicht habenl «Lebhafter Beifall.) Es konnte auf diesen Sieg im Anfang und infolge seiner «Njährlgen Vor bereitung hoffen. Aber seit seinem Mißerfolge an der Marne und an der Mer ist cs der endgültigen Niederlage verfallen «Beifall), seitdem die Anstrengungen ber Alliierten sich verstärkten und sich einordneten in die gemeinsam ver abredeten Unternehmungen der vier alliierten Großmächte. Es gab unvermeidliche Schwierigkeiten. Die Regierung be mühte sich, sie zu vermeiden. Kann man an dem Ausgange zweifeln? Die Deutschen hatten ihren Sie« durch die Offensive von Verdun angekündigt. Die französisch» englische Offensive an der Somme brachte Einen eine grausame Enttäuschung. Sie zeigte unseren Soldaten, baß die Stunde der Befreiung unseres Lande- sich genähert hat. Italien setnerfeit« war Gegenstand eine» furchtbaren Angriffes. Die Russen brachen aber auf und entlasteten Italien. Das sind einige Beispiele der übereinstimmenden Zusammenarbeit der Alliierten. Ich für meinen Teil habe mich bemüht, diese» Einvernehmen enger und frucht bringender zu gestalten. «W. T. B.) Prcfsestimzncu. Tie „Krcuzztg." vermag auS LloyöS Georges Reden nichts andere» als eine Ablehnung de- Frivbens- an gebot» herauSzulvsen und bemerkt weiter u. o.: Soll die Antwort de» Verbandes nicht, wie wir eS ttttt an nehmen. der ganzen FrteüenSerürterung ein Ende bereiten, so hätten wir doch allen Anlaß darauf zu dringen, baß Lloyd George verrät, worin die von ihm geforderte Genug tuung und die Garantien gegen künftige FriedcnSstürun- e-n durch die „preußische Mtliiärkaste^ bestehen sollen. Tm» Blatt weist deS weiteren auf die an seine Stellungnahme
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