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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.12.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161221019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916122101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916122101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-12
- Tag 1916-12-21
-
Monat
1916-12
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.12.1916
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«» örttttn Wttynachltsciertaa. abend» » Uhr. i« »ünttlerbau» I ln der kalh-Uichen Hntttr«». »ab »«nt-l. H^»S «it seinem -he« mit ?a arestew Beifall aulgenowwenen MSrchen in Wort, lvlincilerium. Hol- und MtlUarftaat, Kbnigl. Sammlungen und ran und «tlü tllr jan« und alt. «ür aro» und »lein. Namenil,« «ebvrdeu DreS»««». GeiandtichastL» und «nniulnte. Lm aie Sindeewelt durste wieder ihre, Helle Kreut« an den weist«» " Lasten Ltarchenerzahler» haben > Gea Die dt« Märchen erläuternden ^chaUenbilder sind pst» Georg Erker entworfen »nt mit der Schere »eschnttieo. Dt« Vertonungen rühren von Gustav Krostman» her. »arten de, F. Hit««, Leestiaste St, und St. Brauer, Hauptstraße 2. — R«ile»ritf»»a Von den »1 Oberpriwanern de» W « tttner Gymnasium« Häven nach abgelegter Rotretsepritsung lS Sude Mat, 8 rm OktoSer und 8 Sude November tat Gywnaltu« »er» asseu. um tn te» Heeresdienst einzutreten. Dt« letzten 8 Schüler der Oberprima »,standen am lü. Dezember dt« Retfeprüsuua. All« erhielten >m Betragen die Zensor I, >n den Letstungen zwei 2, '.eser 2b und zwei 8». idlelchzeitta wurde» 8 GaltschUler löriegd- aerletzte» geprüft, deren Leistungen mtt den Oteianitzensuren «a. i» und 8 bewertet wurden. Bon de» zuletzt Geprüften vollen 'Mdieren: Ewer RechtSwOsenschast, einer Dtathemaltk und Natur- Wissenschaften, zwei Shemi« und zwei Ingenieurwissenlchast. und ,« einer will sich dem Banksa» und der Landwtrkschast widmen. Nach Schluß der mündlichen Prüfung richtete Rektor Professor 7>r. Voland an die Sldgehenden herzliche Worte der Beglück wünschung zu dem von ihnen Erreichten und entlieh sie mit den steste» Wünschen siir ihre und dcd Reiche» Ankunft, an dessen Ge deihen >n Treue untzvarbeiieu, auch sie berusen seien. — F« Länigl. Le-rerruuealemtnar wurde am 2V. Dezewver eine außerordentliche Reifeprüfung beendet. Die Prüfung leitete al» Sünigl. Sommiffar Sewinarüirektor Schulrat Var dusch. Kommissar de» Sv.-luih. Lande-konsistorium« war G« hetmer Koniistorialrat Hewpel. Sämtliche 2 8 Prüflinge de 'uurden. Äl» Hauptzensuren wurde» erteilt in den Wissenschaften iret 1d> sieben 2z, acht 2. vier 2b. ein« 8». in den Künsten und jertigkeitea zwei ld. zwei 2a, sUnizetzn 2. vier 2b, in der Lehr- ierttgkeit sieben 2a. dreizehn 2. drei 2b Die feierliche Entlassung der Reisepruflinge sind«, am 28. Dezember, vorm, lv Uhr. siait — Deuisch« Rechenmaschine. Kür Sinder, die nächste Ostern »» die Schul« gehen, dürste al« Weihnacht» oder Oitergcschenk ein Federkasten mit eingebauter deutscher Rechenmaschine empfehlen» wert sein. Dies« deutsch« Rechenmaschine ist eine Ar» Zählbrett, -ruf dem alb Geld 2si rote und weist« Pappschetbcn ausgezählt wer den kSunen. Die dadurch entstehenden Zahlenbilder in Zweier reihe überiressen an Anschaulichkeit die der russische» Rechen Maschine «Kugeln an Stäben in Einerreihei bet weitem. Ta« von Oberlehrer Flegel herauSgegehene Rcchcnleftrmittel ist in zwei Aufgaben in den einschlägigen Geschäften erhältlich. — Zs« Weihnachtsgeschenk reckt geeignet erscheinen die Lose der 7. Geldlotterie der Königin-Carola-Gc- däcktniS-Stiftung. welche soeben auf den Markt »c- konnnen sind. Die Lose dieser beliebten Geldlotterie sind in allen Dresdner Losgeschäste» zum Preise non l M. lZcüner rechen mit einem sicheren Gewinn» zu haben. Hauptner -rieb erfolgt durch den Konigl. Sächsischen Invalidendank. Dresden-A.. König-Iohann-Strassc 8. — Sarrasani-Weihuachtsschau. Kür die Weihnächte woche. dereu Eröffnungsvorstellung am Sonntag, den 24, Dezember, nachmittags um 4 llhr, stattfindet, hat Di rektor Stosch-Sarrasani eine Anzahl neuer Schaunummern verpflichtet, die sämtlich in Dresden bisher noch nicht vor- gefuhrt worden sind. ES seien u. a. genannt: Fritz Schwic- Terlings, d«S Münchener Meisters elektrische Marionetten: ierner der sprechende Fangkünstler Snlveros: Trentanovis Schimpanse „Urian", radfahrcnde und rollschuhlausendc Aaren, «in neuer Dressurakt von FreiheitS-Treppenpserden, 'sagd-Manöver. Leben und Treiben auf der Pussta. ein Klownballett und vieles mehr bilden in ihrer Gesamtheit nn WerhnachtSvrogramm. das ganz dazu angetan ist, jung und alt zn erfreuen. Besonders unserer lieben Jugend dürste die Weihnachtszeit die erwünschte Gelegenheit zu einem ZirkuSbesuch bringen, da an sämtlichen Feiertagen, alsso am Sonntag. 24.. Montag, 28.. Dienstag, 26.. Mittwoch, 27.. iowie am Sonnabend. 80., und Sonntag. 81. Dezember, auch die üblichen Nachmittags-Vorstellungen stattfinden, deren Anfang, den neuen obrigkeitlichen Bestimmungen gemäß, auf 4 Ivrr anberaumt iss. während die Abendvor stellungen um !i-8 llhr besinnen. — Dresdner Philharmonisches Orchester. Heule abend 8 Uhr wird im GewerbehauSsaale da» d. BolkS-Sinsonie- konzert abgehalten, welchc» Hofkapellmeister Richard Hagel iLeivzig» leitet und da» sich au» der Ouoertüre zn .Iphigenie in Zluli»' von Gluck niit Schluß von Richard Wagner, Violoncello- äonzert H-Moll mit Orchesterbegletiung von Dworschak lSoltst Alexander Schuster, Berlin», D-Dur-Stnfonie von idoydn und GrirgS Peer.Gvni.Luite Nr. l zusammensetzt. Diese Handnsche Sinfonie wurde im Juli ISlS in der Fürstlichen Hofbivltothek zu Donaueschingen ausgefnnden und kommt zum ersten Mal« in DreSdcn zur Aufführung. Bekannte volkstümlich« Preise. Karten an der Abendkasse. - Einen ga», besonders hübsch«« WeihnachtSgrutz sür die sächsische» Dr»ppe» sendet der »Ausschuß zur Beschaffung von Lesestoff für die sächsischen Krieger im Feld Vorsitz: Prinz Johann Georg zu Lachsen, mit der dies» »ährigen Weihnachtsnummer non „Sachsen im Feld und in der Heimat" ins Feld. Ein stimmungsvolle« 'Titelbild „von Posten zurück" zeichnete Felix Schmormstädt, von dem außerdem noch eine Dovpclscile .Au« Ehristkindchen» Werkstatt" die Nummer schmück«. Daneben finden sich reizvolle, lchbne Landschaften: von heimischer Volkskunst zeugen erzgebirgisch« WcihnachtSlcuchter. Mit wundartltchcn Beiträgen sind Erzgebirge, Lausitz und Vogt land vertreten. Reizende Märchenbilder von Wanda Zeigncr- Esiek führen in» Reich der Phantasie, und mtt sehr gelungenen lllustrattonen von Erich Grüner zu „LenfseriS OSkar" «Paul Georg Münch» schließt die inhaliltch ebenso reichhaltige wie silin mungSnolle Nummer, die Ottomar Enking mit dem Thema: „llnd dennoch: Die Ltieh«" einlc'iet. Tie Zeitschrift erscheint im Verlag I. I. Weber. Leipzig. -- Der Dresdner Residenzkalender für ll>17 ist soeben als 'ätz. Jahrgang »n der Kdnigl. Hosbuchhandlung H. Bur dach — War nutz ä- Lehmann — erschienen, nachdem der Text am i2- November abgeschlossen war. Der Inhalt ist der frühere: Kalender m>t Tagebuch des Königs. HofeS, sowie des Gottesdienste» Genealogie der Fürstenhäuser tst diese» Föhr weaaelllteden, d,ch wurde» all« bi« zum t2. Nouemder eintzetretenen Berändernn-tü besonder» ««geführt. De» Schluß bilde« wtederu» von der kuiidt. gen Hand de» Freiherr» ». Zedtwitz gezeichnet« Sappe» in Sachsen anexkannter Adeltfamtlten mit Erläuterungr». und «war der Familien v. Geldern-Erttvendors. v. Genttl de Lavalad«, p. Glasier, v. »utzlchenb-ch. «. Langermann, n. Sostnitzer. ». Mols». Freiherr v. Müller, Edle v. Schuch, v. Den»«««». — Geringste Fahrwafferitese« a«s »er sichstsche« Glbstrp», stecke sind am 18. Dezemder lSl« bet «inen, Wasserstond« «on IIS em unter Nult am Drradnrr Pr>rl gepellt worden: in der an der MM« der Stroh» Fahrrinne mallont» > I. Zwischen Schöna Nicht ddhm «»»,»> Zentimeter und Piltnitz sFithres j dei P SHnhorn, 18.0 icm . ISN ISO 1« bet Plrnaer Brücke. 3t.» stn> l»» j 18ü , l8S II. Episch«» Pillnitz und Wtldderg bei Niederpovritz es.ä lci ' hiss bet Obergol III l»2 >82 17, l«8 l« na er Führe, SS.si Icm . . lldberg uno -ialtzsch »ei Zahaadäch.'1ü7.0^m .... 1U > 175 ! 177 Die vorstehend angegebenen Stromstellen sind die leichtesten und dt, dabei stehenden Wassettiesen sind di« wirtlich gemessenen, nicht di« Fahr oder lauchtiefen. di« jeder Schisser tü« sein Fahrzeug seihst zu bestimmen hat — Meitzer Hirsch. Die Aöntain vo» Bulga. rictl, die hier zur .Kur weilt, hat dem PostamtSuorsteher Postmeister NechnungSrat Pe ackert ihr Bild mit eigen ständiger Unterschrift und mehreren Beamten wertvöllc Geschenke überreichen lassen. — RiederlLtzuitz. Der freiwillige Krieg-hilfA. auS schütz wird auch in diesem Jahre den hiesigen 1S6 Kriegerfrauen und ihren IST Kindern ciue besondere WeistnachtSIpendc in Geld und kleinen Geschenken in» Hau- ferrden. - Bad Gottleuba. Die hiesige Stadtverwaltung ver anstaltete im städtischen Beragasthaufe AuaustuSberg für die Soldaten des hiesigen GrenzschutzkomwandaS eine W c ih n achtS b e sch e r u n g, zu der sich der Stadt gemeinderat und zahlreiche Gäste eingefunden hatten. Herr Bürgermeister Hackebeil richtete eine Ansprache an die Mannschaften und schlotz mit einem Hoch auf Len Kom Mandanten Herrn Rittmeister Horn, welcher für die nütz lichen Geschenke im Namen der Kompagnie dankte und der Stadtverwaltung und Bürgerschaft ein dreifache- Hurra dardrachtc. -Hierauf wurde die Verlosung der sinnigen, freiwillig gestifteten Gaben vorgenounnen. Die Feier wurde von WcihnachtSlieüern. vorgetragen von jugend lichen Sängerinnen, umrahmt. Hoheufteiu-Ernsithal.' Am Dienstag vormittag er> eignete sich in einem Hause an der Limbachcr Gtratzc eine schwere Explosion, die dadurch herbeigefllhrt wurde, datz man trotz starken Gasgerüche- in einem Zimmer ein Streichholz in Brand gesetzt hatte. Die in dem Zimmer befindlichen Personen, zwei Krauen und efn Mann, er- litten schwere Brandwunden im Gesicht und an den Hän den. so dass sie alsbald ärztliche Hilse in Anspruch nehmen mutzten. Die Explosion war von solcher Stärke. Latz die Zimmerdecke aufgerissen und zahlreiche Fensterscheiben de- HauscS zertrümmert wurden. — Sayda i. E. Der schon seit vielen Jahre» hier üü- liche Weih nachtSumzug findet auch diese- Jahr wieder am Heiligabend statt. Unter Leitung des Herrn Kantors Rennau ziehen die Kurrendaner mit bunten Laternen durch die Stratzen und singen alldeutsche Christ, lieber. — Am Dien-tag verstarb hier im Alter von 68 Jahren der langjährige Vorsitzende des hiesigen Ge- weroevercinS und Obermeister der Schneider-Fnnung Herr W. And er sch. — Zwickau. In der Sitzung des Stadtverordneten- KollegiumS am Dienstag abend teilte Oberbürgermeister Keil mit. datz infolge der groben KriegSaufwendungen der Stadt der Gemeindestenersatz auf l70 Prozent er höht werden müsse: bisher betrug er ISO Prozent. Zn einer RatSvorlage betreffend die Abwälzung der Mehr- ausgaben von 12 MO Mk. für die Müllabfuhr auf den ausbesitz äützerte sich da- Kollegium in ablehnendem inne. — Oschatz. Anlässlich seiner P. Weihnachtsbescherung ür bedürftige Familien konnte der hiesige Kreuz bruderverein 57 Familien bzw. Witwen mit un. gefähr 88 Kindern mit Kleidungsstücken. Schuhen, sowie Kaffeepaketen, Anweisungen auf je einige Brote und zwei Zentner BrjkettS bedenken. Der Pfitzersche Gesangverein Liedcrfreund" verschönte hie Feier durch Borträg« zweier Weihnachtslieder. Nach einer tiefempfundenen Ansprache des Vorsitzenden Gärtneretbesttzcr Streubel und DankeS- worten des Schneider-Obermeister- Haacka wurden die Gaben verteilt und mit dankerfülltem strahlenden Gesicht entgegengenommen. — Landgericht. Line an Abenteuern reiche Fahrt unter nahm im Oktober die in einer Bezirksanstalt interniert gewesene 20 Jahre alte Arbeiterin Else Krause an- Königsiein. Nach ihrer Entfernung aus der Anstalt mietete sie sich in einem Gasthofe zu Scbnitz unter falschem Namen ein und verschwand nach einigen Tagen unter Zurücklassung einer 'Schuld von 28 Mk. Tann kam sie nach Dresden, machte auf der Strasse di« Bekanntschaft eines Herrn. d:n sie audern Tag- »ach Berlin begleitete. Hi«r trieb sie Ge- werbSunzucht und mietet« sich später in Neukülln ein. ent- wendet« aus einer Kommode IM Mk. und von ei»«m Tische einen goldenen Ring. Am SO. Oktober tauchte sie wieder in Dresden auf, lernte auf dem Hauptbahnhof eine« Mon teur kennen, dem sie die Brieftasche mit 4M Mk. und seinen sämtlichen Papieren stahl. Mit dem Gelde stattete sich die Krause neu aus und reiste nach Pirna. Hier wurde sie von einem Aufseher der BeztrkSanstatt Zehista, der Ne von früher her kannte, sestgeuommen. Bon dem gestohlenen Gelde war fast nicht- wehr vorhanden. Da» Urteil lautet auf S Monat« Gefängnis und 8 Wochen Haft. Die Haft gilt al» durch die Untersuchungshaft verhützt. LS kommt Rückfall in Krage. — Am 20. Oktober L. I. wurde« vom kiesigen Schöffengericht 13 Dresdner Kleischermeister wegen Ueberschreitung der Höchstpreise bettn Einkauf von Gchwetuen zu Geldstrafen von SO bi- IVO Mk. verurteilt: Die beiden Angeklagten Ernst Karl Rad em ach er (ISO Mk. oder 1ö Tage Gefängnis) und Karl Gutta» Ge schwinde lM Ml. oder 8 Tage Gefängnis) legten gegen da- Urteil Berufung ein. Geschwind« war FeldzugStetl- nehmer bi» Anfang dieses Jahre» und ist als Ga»,, invalide entlassen worden, von den einschlägigen Ber- ordmrngen will er wegen setner zerrütteten Nerven nicht unterrichtet gewesen sein. Auf denn Schlachtrufe habe er kein« Schweine erhalten kSnnen, weil er sich mühsam an einem Stocke habe fortbewegen müssen. Der AnLrang zur BerkaufShalle sei sehr stark gewesen. Senn die Tor« ge. öffnet worden wären, hätten sich gegen 200 Fleischer wie „eine Herde Hammel" auf die BerkaufShalle gestürzt. Wer nicht habe mitkommcn können, sei umgeriffen worden und habe nicht» erhalten. Er habe sich deshalb an Le» Händler Wakwitz gewendet und Ueberpreis -«zahlt. Rademacher erklärt, datz er sich in einer drückenden Zwangslage b«. ünben habe. Um überhaupt Fletsch bekommen wnd hie Kundschaft befriedigen zu können, habe man seden Preis bezahlt und mtt Verlust gearbeitet. Er habe die Schweine von Wakwitz nicht für sich, sondern sür die Krau eine» im Felde stehenden verufsaenosse» gekauft. Da der An- geklagte aber selbst zugibt, datz er mit der Krau set- eigenes und das gekaufte Vieh geteilt hat. steht seine Schuld auher Zweifel, weshalb sein RechtSSetstand dte Berufung viS auf die Strafhölie zurückzieht. Beide Rechts mittel werden verworfen. — In der Mitteilung über La» Urteil im Prozess Dietrich tm Borabendblatt dieser. Nummer mutz eS in Zeile 21 und 22 richtig heissen: „in Sachen de- MühlenbesitzerS und einer Ehescheidnng (For- derung eines übermässig hohen Honorars» habe" usw. BereinSkalender kür heute: Alter Tierlchntsverein: Welhnachisfeier. ^8llür. Italien. Dörfchen. Martin-Lut-er-KIechenchor: Letzte Uebung, Tl, Uhr, Heim. Patronatver. b. K. Lonservatprin«: Nustk-Anfstlyrung. Mr. Briefen an den Chefredakteur und den Verlag der „Münchener Neuesten Nachrichten" gegen Dr. Dillmann äen Vorwurf der wissentlich unwahren Berichterstattung. Dr. T-rllmann stellte daraufhin gegen beide Herren Privat klage wegen Beleidigung, die nun nor dem Münchner Schöffengericht zum Austrag kam. In dem geschlossenen Vergleich mutzten die Herren Busching und Hosmiller ihre Beleidigungen mit dom Ausdruck des Bedauerns zurück- nehmen. -i Neue Wege im La-dkartearvesen. Der Krieg, der große Lehrmeister ans den verschiedensten Gebieten, hat auch im Lanükartenweien umgcstaltend gewirkt. Veran lasst durch das allgemeine Interesse, das die Reliefkarten -er Kriegsschauplätze fanden, hat der Leipziger Lehrer E. Hiemanll eine schon vor Jahren von ihm gefasste Idee in die Tat umgcsetzt und in Verbindung mit dem Maler Professor Zeno Diemer in München und dem Dürrschen Berlage in Leipzig Reliefkarten in künstlerischer Darstellung für den Schulgebrauch herausgegeben. Die Wandkarten „Deutschland aus der Vogelschau" brc<l>en mit der kartographischen Darstellung, die mit Snmbolen und einer der Natur nicht entsprechenden Farbenskala arbeitet, -Uld verwenden die malerische Darstellung. Die neuen Karten zeige» die Landschaft — selbstverständlich mit den der Karten notweudigen llebertreibungen —. wie sie, aus einer gewissen Höhe gesehen, in ihrem orographischen Auf bau und den hndrographifchen Verhältnissen sich dem Bc schauer darstelli. WaS die Karte zeigt, ist unmittelbar von ihr abzulesen. Hochgebirge, Mittelgebirge. Ebenen, die natürliche Landschaft, ganz besonders auch die Klntzgcbiete und wichtigen Eisenbahnlinien treten ohne weiteres in vollendeter vlastifcher Wirkung hervor. — Erschienen ist bisher Süddeutschland: Mittel- und Nordüeutschland wer den in rrächster Zeit folgen. r Heiteres aus de« Lebe» Hans Richters. Hans Richter, der in Bayreuth gestorbene Wagner-Dirigent, war nicht nur durch sein musikalisches Genie berühmt, sondern mich durch den Humor, der seine ganze Persönlichkeit scharf charakterisierte. Besonders in England, wo Richter jahre lang als Dirigent der großen Orchester in Manchester und London lebte nnd gefeiert wurde, waren stets eine Menge mehr oder wenige! wahrheitsgetreuer heiterer Anekdoten über seine Person im Umlauf. Al-S Richter, der urwiene- risch sprach und vom Englischen keine Ahnung hatte, zum ersten Male nach Manchester kam. wurde er gleich durch seine Wortspiele und Verdrehungen bekannt. AlS seine (Yattin sich infolge deS ungewohnten Klimas nicht wohl fühlte und «in Engländer sich nach ihrem Befinden er kundigte, erwiderte Richter: „Ao. not dettor: ik «ko ckoos not lio. «kv snünäelk!", d. h.: „Nicht besser: wenn sie nicht lügt, dann schwindelt sic," während Richter sagen wollte: „Wenn sie nicht liegt, hat sic Schwindel." Ein andermal begleitete Richter seine Frau in ein Seebad und verlangte am Billettschalter ein einfaches und ein Nückreisebtllett mit den ins Deutsche übersetzten Worten: „Bitte, zwei Billetts, eins für mich zum Zurückkommcn und eins, damit meine Frau nicht znrückkommt." — Als Richter für ein Londoner Sinsoniekonzcrt die Proben einer Sinfonie von Mozart leitete, war er sehr unzufrieden, weil eine, besonders feine Stelle nicht mit der nötigen Zartheit gelang. Er liess sie immer wieder aussiihren, dock, da sie ihm noch immer zu rauh schien, rief er schliesslich den Musikern zu: „Bitte, ptantsstmo, meine Herren — nicht Suffragettenmusik." — Ein andermal dirigierte Richter dte Proben zu Tschai- kowskhs „Romeo und Julia". Da die Violinen aber eine leidenschaftliche Stelle mtt zu wenig Ausdruck spielten, meinte er: „Sic spielen alle wie gesetzte Ehemänner» meine Herren, während Sie wie Liebhaber spielen sollten." — Es ist begreiflich, daß Richter mehr als ihm lieb war, von Komponisten oder solchen, dte es sein wollten, ausgesucht wurde mit der Bitte, ihre Werke zur Aufführung zu bringen. Darum wurde er mitunter geradezu menschen scheu, und oft witterte er hinter einer harmlosen Höflich keit einen „musikalischen Angriff". Einmal bot ihm in einer Gesellschaft ein unbekannter Herr eine Zigarre an. worauf Richter, ihn lauge argwöhnisch musterte und schlich- lich in die Worte auSbrach: „Haben Sie vielleicht eine Sinfonie geschrieben?" tzin Urteil über deu Mouirmur. Ein wertvolles Urteil über Len MvniSmu» findet sich in einer Festrede de» Würzburger PhpstkerS A. Wien über „Die neuere Entwicklung unserer Universitäten und ihre Stellung im deutschen Geistesleben": ,Jch möchte hier auf: eine geistige Bewegung Hinweisen, für die vielfach auch die Universitäten verantwortlich gemacht werde», den Monismus. Die Weltanschauung, die sich MoniSwuS nennt und die versucht, da» Einheitsvehürfni» de- meusch- Itchcn Denken» zu befriedige», ist selbst durchaus nicht ein heitlich. In der Mitte de» vorigen Jahrhundert» war es der Materialismus, der die Materie und die ihr innewohnenden Kräfte al- Grundlage, auf der alle Erkannt- - nis ruhen müsse, hinstellte. Dann war e» besonders der D a r w i n i Sm uS, der von den Materialisten in Anspruch genommen wurde, um auch dte organische Welt mechanisch zu erklären, obgleich die Theorie Darwins mit der Mechanik ggr nicht» zu tun hat. Neuerdings kam eine Zeit, tn der sich zeigte, datz die Mechanik in ihrer alten Form »tcht all» gemein genug ist, und rrun LaS Prinzip vonder Er-" Haltung der Energie al» oberstes Deltprinzip aus den Thron gehoben wurde. Jetzt sollte die Energie da- allein Wirkliche sein und au» ihr alle- Geschehen sich ab- leiten lassen. Bon ihr wurde erwartet, dass st« den Schlüssel zu aller Erkenntnis liefere. Dieser naive wissenschaftliche Optimismus müh besonder» den Physiker eigentümlich be rühren. Dieser weih. Lass man aus dem Eneraieprinzip allein nicht einmal dte einfachsten physikalischen Gesetze ab leiten kann. Er hat noch nicht die Schwierigkeiten über winden könne», die dem volle« Verständnis der Wärme. Vorgänge, die sicher rein mechanischer Natur sind. ent> grgenstehen. Und nun soll mit diesen Hilfsmittel«, von denen er weiß, datz sie beständig der Ergänzung bedürfen, die ungeheure Mannigfaltigkeit der Welt beherrscht werden. So sehr wir von der Allgemcingültt-keit deS Satze» von der Erbattung der Energie überzeugt sind, so sagt doch dieses Prinzip wie andere allgemeine Sätze zu wenig au», um für dte ganze Naturerklarung ausreichend zu sein. Tie Monisten glauben, daß die Naturwissenschaft alle Rätsel unsere» Daseins zu lösen vermag. In ihrer Brust wohne» nicht zwei Seelen, die sich voneinander trennen wolle». Sie freuen sich, datz wir «S so herrlich wett gebracht haben. SS kann nicht geleugnet werden, dass dem Monismus bereit» eine grobe Gemeinde gewachsen ist. ober die Uni versitäten find an setner Entwicklung unbeteiligt. Ich glaube nicht« datz es viele Universitätslehrer auch unter den Naturforschern gibt, die sich zum MoniSwuS bekennen Aber auf der anderen Seite liegt auch kein Grund vor. den Monismus gewaltsam zu verfolgen. Er ist au» der Quelle der Wissenschaft hervorgegangen und versucht ein philosophisches System auf dem Boden ber Noturforschunq zu begründen. Wie unzulänglich der Versuch sein mag. keinesfalls ist er gefährlich."
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