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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 2V. Montag, den 20. October. 1858. Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zu S Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntagsj von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abonnementpreis s Vierteljahr 1 Thlr., (monatlich 2lfZeilen unentgeldliche Inserate); 2. Abonnementpreis ä Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldlicher Lieferung in's Haus. — Für auswärts durch die Post s Vierteljahr 18 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. 6, sowie auch Waisenhausstraße « pt. Dresden, den 19 October. Die k. Polizeidirection macht behufs der erforderlichen Controle Uber die Händler mit Bildern und Druckschriften zu Jahr- und Wochenmärkten u. s. w. bekannt, daß dieser Handel auf öffentlichen Straßen und Plätzen der Stadt, in Hausfluren oder an sonstigen Verkaufsstellen nur dann ausgeübt werden darf, wenn der betr. Händtzr im Besitze des nach 8- 24 des Preßgcsetzes vom 14. März 1851 vor geschriebenen polizeilichen Erlaubnißscheins ist. — Abdrücke der mit 1857 ins Leben tretenden neuen Jahrmarktsordnung für Dresden sind für 1 Ngr. zu er langen in der Raths-Akten-Jnspection. - Die von zünftig gelernten, 'zeitweilig oder für im mer zu anderen Beschäftigungen übergehenden Gesellen seit her beim Stadtrath als Jnnungsobrigkeit anzuzeigende Niederlegung der Profession soll von jetzt ab dergestalt in Wegfall kommen, daß ein solcher Geselle, sobald er seine Profession mit einem andern Nahrungsgewerbe vertauscht, oder zur Profession zurücktritt, nur bei dem Oberaltesteu seiner Innung die erforderliche Meldung hierüber zu machen hat. Die Oberältesten sämmtlicher hiesiger Innungen haben - über derartige Abmeldungen der zu ihren Innungen gehö rigen Gesellen genaue und vollständige Register, welche au ßer dem vollen Namen und Geburtsort des sich abmel denden Gesellen den Tag und Zweck der erfolgten Abmel dung, ingleichen eine Bemerkung über den von Seiten des Gesellen etwa erklärten Rücktritt zur Profession enthalten müssen, anzulegen und fortzuführen. — Die billigsten Brodpreise vom 19.—25 Oct. d. I. haben festgestellt: Für feines Roggenbrod auf 9Z Pf. « Pfd: Schäme, gr. Oberseerg. 41. Für hausbackenes Roggenbrod auf 8 Pf. ü Pfd.: Lantzsch, Münzg. 5; Rei chelt, Baderg. 6; verw. Teichert, Elbberg 15; Schneider, Josephineng- 22; Schäme, gr. Oberseerg. 41; Schumann, Anneng. 5; Kühnel, Jacobs«. 9; Bauersachs, Mühlhofg 2; Jngendorf, Palmstr. 36; Gramer, Freib. Pl. 26; Bern hardt, Neust, am Markt 3; Gläntzel, Hauplstr. 27 ; Bra- conier, Häuptstr. 22; Jünghandel, Heinrichst»..H; W«>M gel, Schwarzeg. 3. Für sogenanntes Schwarz brod auf 7 Pf. a Pfd.: Risse, Seeg. 1; Lanisch, Münzg.5; Acker mann, Poppitz 1; Windorf, Mühlhofg. 1; Fehrmann, Nie dergraben 5; Großmann, Obergraben 3. — Auktionen: Montag den 20. Oct. in der k. Be zirks- und Rathsauction eine bedeutende Anzahl ausrän- girte Militairbekleidung und Pferde-Equipage; Montag d. 27. Oct. auf dem Rittergute Nerschwitz 350 Stück fette Hammel und Schafe. — Der neu erschienene „Post- und Eisenbahnbericht für Dresden" (Placatform 2H Ngr., Taschenformat 14 Ngr.), sowie der „Sächsische Transport-Anzeiger", Zusam menstellung der Fahrpläne aller sächsischen Posten,' Eisen bahnen und Dampfschifffahrten, nebst den Anschlüssen nach und von dem Auslande, Meilen-Entfernung, Fahrpreis rc., von C. G. Domann, Ober-Post-Secretär, ist für 3 Ngr. zu erhalten im Personen-Einschreibe-Büreau des- k. Hofpost amtes und, mit Ausnahme des Placats, in allen hiesigen Buchhandlungen. — Vorgestern Abend wäre unsere Stadt beinahe wieder durch Feuersignal in Alarm gebracht worden. Es war in den Geschäftslocalitäten der Guano-Niederlage des Herrn Oeconomierath Geyer auf der kl. Packhofstraße und zwar in dem Comptoir daselbst ein Brand ausgebrochen, der, hätte man ihn nicht noch rechtzeitig bemerkt und un terdrückt, leicht sehr großen Nachtheil hätte herbeiführen können. Die Entstehungsursache ist noch unermittelt. — Der hiesige Leseverein eröffnete am Sonnabend seine Winterkränzchen mit einem Prolog von Herrn Wal- dow: „Winter und Herbst", der von zwei Fraulein Wal- dow sehr anmuthig gesprochen wurde. Bernhard Rollfuß spielte eine Sonate von Weber (Op. 24). Es wurde dem strebsamen Pianisten sowohl für deü Vortrag dieser So nate, als auch für seine eigenen Compositionen,,Notturno" (Op 1) und „LaranteUE Mp. 2>, welche er auf besi«- drres Verlangen vvrttug, ver allgemeinste Beifall zu Thell Matzame Hiwebrand sang in zwei Abtheilungen vier Lie ber,'welche ebenfalls mit vielem Applaus ausgenommen .ßWWM^um Schluff hielt Hr. Conrector Helmert einen höchst interessanten Vortrag über die Pflanzenfarben.