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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301013021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930101302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930101302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-13
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
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MsataU. IS. Vttober 1SS0 >— „Drerbser — Nr. 4»2 Lette« OertltcheS un- Sächsisches Senrealvkerarzt De. Krüger r Generaloberarzt b. R. a D. Dr. meo. Fritz Krüger, der 1. Ehrenpräsident de» ADAS. Der Entschlafene war eine in allen Kraftfahrkrelsen weitbekannte, man kann sogar sagen, internationale Persönlichkeit. Am 4. Oktober 1872 zu Tharandt geboren, widmete er sich dem ärztlichen Studium und lieh «ich 18S8 alb praktischer Arzt in Dresden-Cotta nieder. Den Welt- krieg macht« er von Anfang bi» Ende an den verschiedensten Fronte« mit. Mit Dr. Fritz Artiger ist einer der bewährtesten und treuesten Führer de» Lüg. Deutschen Automobil-Clubs dahin» gegangen. Fm Februar 1908 trat er dem ADAC, bet — Dr. Krüger war also eine» der ältesten ADAC.-Mitglieder — und wurde schon 1904 zum 1. Vorsitzenden der Ortsgruppe Dresden gewählt. Da» nächste Jahr sah ihn als 2. Vorsitzenden des Gaue» Sachsen, im Jahre 1907 erfolgte seine Wahl zum Gauvorsitzenben und zum Mitglied des Haupt-Sport-AuS- schusseS. 1912 berief ihn das Vertrauen der Hauptversamm lung zum stellvertretenden Präsidenten. Mit mustergültiger Treue und hervorragender Geschicklichkeit leistete er dem ADAC. 17 voll« Jahre aus diesem schwierigen Posten seine wertvollen Dienste und führte daneben noch bis lS28 als 1. Vorsitzender seinen Gau. Zusammen mit seiner Tätigkeit als Präsident des NeichSverbandcs kraftsahrenbcr Acrzte und seiner Eigenschaft als Mitglied des Beirates für Krastfahr- wesen im ReichSverkehrSmtnistrrtum ruhte aus Dr. Krüger eine gewaltige Arbeitslast, die er aber alS Bersechter der Interessen des deutschen Krastsahrers stet» freudig aus sich nahm. Mit Fug und Recht bars Dr. Krüger als ein unermüd licher Vorkämpfer des KraftfahrwcscnS und damit deö neu zeitlichen Verkehr« bezeichnet werde». Der ADAC, verlieh ihm deshalb bet seinem ans gesundheitlichen Gründen Anfang d. I. erfolgten Rücktritt die Ehrenprästdentschast, eine Aus zeichnung. die hier erstmalig vergeben wurde. Aubelfeiee tm Ghrlichschen Gestift Mit einer schlichten Feier im SchulhauSsaal beging am Montagvormittag die Ehrlichsche StiftSschulc den Tag, an dem vor SO Jahren das neue Schulhaus an der Blochmannstrabe seiner Bestimmung übergeben wurde. Die non dem ehemaligen Gtiftsschüler Bildhauer Oehme ge schaffene Bronzebüste des Stifters der segensreichen Anstalt und daS ReliesbtlduiS von Kirchenrat Schubert, unter dessen Direktorat das neue Heim entstand, schmückten den Saal. Nachdem der Schulchor eine Motette seines ehemaligen Lei- ters Musikdirektor Schöne unter Oberlehrer Roths Direktion vorgetragen hatte, begrüßte Schulleiter Oberlehrer Schürer die Erschienenen, darunter Staütrat Matthes, Stadtrat Dr. Krüger als Kurator der Stiftung, Schulamtsrat Rudert, Obcrschulrat Sturm, Stadtverordneten Sattler, Kommerzien rat Dretzler, die Vertreter der benachbarten Schulen, die Jubilars der Lehrerschaft, die vor -«0 Jahren mit hier ein» zogen, den Verein Ehrlich und alle alten Schüler. Mit der Feier begehe man zugleich die Weihe beS durch das Wohl wollen des Schulamts neuvorgerichteten Saales. Das neue öchulhaus habe einen Wendepunkt in der Geschichte der Schule bedeutet. Damals sei es eine Befreiung aus Enge, Lärm, Rauch und Ruß gewesen, zu groß noch für die Be dürfnisse der Anstalt, die damals herrlich in freier Natur lag. Aber auch schulisch habe das neue Gebäude einen Fort schritt bedeutet. Dem leidenschaftlichen Streben von Kirchen rat Schubert, dem damaligen Letter, der 40 Jahre sür das Wohl der Schule gearbeitet habe, sei die Entwicklung zu danken, die dem Stifter vorschwebte, als er das Latein für die Knaben als UnterrichtSgegenstand bestimmte. Seine letzte Sorge sei gewesen, die Schule, als vor zehn Jahren auch ihre Mittel erschöpft waren, in die Hand des Rates zu legen. Der Redner dankte allen beteiligten amtlichen Stellen für ihr Eintreten zur Erhaltung der Schule, aber auch dem ehemaligen Schüler RcichStagSabg. Dr. Schneider für seine besondere Hilfe. Mit dem Danke aber gezieme es sich, auch ein Besinnen zu verbinden auf die Ideale der Schule. Aus dem Wappen Ehrlich» deutet der Redner den Charakter deö Mannes als eines Mannes mit ehrlichem Ginn, frommem Herzen, starker, ircuer Seele. Drei Dinge haben darum allezeit als Ideal der Schule gegolten: ernste, frohe, unermüdliche Arbeit, Gemein schaftssinn und Innerlichkeit. Möge das HauS auch in Zukunst den Idealen seine» Stifter» dienen. Stadtrat Dr. Krüger überbringt al» Vertreter der Ehrlichschen Stiftung deren Glückwünsche, dankt der Lehrer schaft für ihre treue Arbeit und bringt alS Angebinde die Erneuerung der Eingangshalle, in der die steinernen Er innerungen des alten Schulgebäudes eingemaucrt worden sind. Im Namen der Regierung, der Superintendent»! unk als Leiter des Schulamts, überbringt Stadtrat Dr. Matthe» herzliche Glückwünsche, gedenkt des Segens, den die Stiftung gebracht, indem sie hetmtlosen Kindern ei» Heim und ein« Au»btlduna gegeben «nb bankt der Lehrer- schast, daß sie in schweren Zetten de« Ruhm der Schul« ge- wahrt Hab«. Ehrltchs Toleranz unb Liebe lebe ln ihr fort. gunaen der Unterschrift de» etnsttgen eifrigen Mit- der Innung I. G. Ehrlich. Die Kausmannschaft fühle sich noch heut« mit seinem Werke verbunden. Ein Vertreter der Altschülerschaft dankt für da», wa» die Schule ihr für da» Leben mitgegeben. Die abgegangenen Schülerinnen des Jahrganges 1928/80 überbrinaen einen Fahnenuagel. Mit Dankesworten deö Schulleiter», Bekanntgabe einer langen Reihe von Spenden, Verteilung von Bücherprämten und -er Besichtigung des zur ErtnnerungShalle gestalteten «chuleinganges von der Lanalettostratze schloß die Feier. sächsische Regierung hat bereits Pl —* Da», LanbtaaSmaudat «iebergelegt hat der demokratische Abgeordnete Dobbert, Meißen. Er tu den Me - —* Die Mängel des Dresdner Flngplatze». Am Diens tag werden tm Finanzministerium Besprechungen mit einem Vertreter des ReichsverkehrsministertumS über die Abstel lung verhänge! des Dresdner Flugplatzes stattftnden. Die läne hierfür vorbereitet. sozial- . . ^ , ist be kanntlich in den Reichstag gewählt worden. Sein Nachfolger tm Landtag ist Tempel. Freiberg, der schon dem vorigen Landtag angehört hat. Von der kommunistischen Abgeordneten Frau Körner, die ebenfalls in den Reichstag gewählt wor den ist. liegt bisher keine Manüatsntederlegung vor. —* Seine« 89. Geburtstag feierte am 11. Oktober der früher« Direktor der Reichsbahndtrektton Leipzig, Mitkämpfer von 1870/71, Geheimer Baurat t. R. Curt Kaltau, DreSden- Altstadt. Er wurde durch Glückwunschschreiben des Reichs. Präsidenten von Hindenburg, des Königs Friedrich August von Sachsen, -es Präsidenten der Reichsbahn. Dr. Dorpmüller, n. a. geehrt. Auch der Verband der Alten Herren und die Aktivttas der Sängerschaft Erato, Dresden, beglückwünschten ihren Alten Herrn durch Abordnungen und Blumenspenden. — ErössnnngSseier des Wintersemesters der Dresdner Volkshochschule. Die Dresdner Volkshochschule rüstet zur Winterarbcit. Ein Festabend am Sonntag im Bereinshaus- saale bildete den Austakt des neuen Semesters. Wie stark der Drang nach erweiterter Bildung, das Streben nach Bervoll- kommnung in unserem Volke ist, lehrte der starke Besuch des Abends. Der große Saal war bis auf den letzten Platz ge füllt. Man konnte sich darüber nur freuen. Leider steht daneben ein deutliches Aber. Klarer konnte nicht offenbar werden, baß die Dresdner Volkshochschule rein marxistisch eingestellt ist, als es an diesem Abend geschah. Der Redner, ordentlicher Professor der Nationalökonomie an der Tech bilduug unter die Theorien eines Marx und Bebel. Ein Konzert der Sing- und Instrumentalgruppe der Volkshoch schule unter Kurt Kämpfe umrahmte den Vortrag. — Auszeichnung durch die Haudrlskammer. Ingenieur Richard Herrma » n in Freital wurde für Miährtge ununlerbrochcne Tätig keit bei den Sächsischen Gußstahl-Werkeu A-G. Döhlen durch die In dustrie- und Handelskammer Dresden mit dem tragbaren Ebren- zcichcn in Bronze ausgezeichnet. Die Ueberrcichung erfolgte durch den Präsidenten Wolf, Cosimannsdorf. «in ehrlich«» »in» de fand ein sech » trieft ' ' " Pent«. Auf der alte» Schul mäd bare» Geld und ein . , 1000 Ml. befand. Das Kind lieferte^ den wache ab. wo schon der Verlierer dieser Summ« «artete, und konnte sür seine Ehrlichkeit mit der gesetzliche» Fundprämie belohnt werbe». Brieftasche. i« der rstch parkassenbuch mit einer Etnlo Fund in der sahre 90 Mk. e von olizei- WetternaÄLtckten vom 13. Vttober 1L X 7-Z0 S" Einbrüche in Beklet-unvSveschStte Hn der Nacht zum Sonntag wurde aus der Hechtstrahe in ctn Wollwarcngetchäst etngebrocheu. Dabet wurden mehrere Türen beschädigt. <Ls fehlen Damenmäiitel, «leider, seidene und andere Damenkleiderstosfe. Aus der Grunacr Straße wurde nacht» die Schaufenster scheibe «ine» HerrenkonsekttonSgclchäst» «tngeschlagen. Bon den Auslagen wurde «in moderner, stahlblauer Herrenwtntermantet ge stohlen. Hn beiden Fällen sind die Dieb« noch unbekannt. Sollten die Sachen zum Kauf oder al» Pfand angeboten werden, wird gebeten, dem Kriminalamt »ach Zimmer 74 Mitteilung zu geben. Nachrichten aus dem Lande Beim Klettern tödlich abgeftttrzt Bad Schandau. Am Sonntag ist ein junger Mann aus Heidenau beim Kamtnklettern am Goldstein tm Kirnitzschtal tödlich verunglückt. Als er um die Ecke klettern wollte, wurde er wahrscheinlich schwindtH und stürzte aus etwa 88 Meter Höhe ab. Obwohl er angeietlt war, schlug er aus den Boden auf, da das Seil zu lang gewesen ist. Der Arzt konnte nur noch den Tod infolge Schäüelbruchs seststeilcn. Schiedsspruch im Gastwirtsgewerbe Leipzig. Der Schlichtungsausschuß hat in dem Streit im Gastwirtsgewerbe einen Schiedsspruch gefällt, der eine Herabsetzung der Löhne umöProzent vorsieht. relcsienechlSkung! ^sti ?5s «h/'ZWd Ill^oW? OMoiVioz Cst°" *o»en>oj (Zbellee Odoidveö S«o>k1iOk°2d»öecki Pdeöeck» v.'siegeo »Lame« -c^broooel ^»o,a «sieoet »»stunLi PSevin^ Wetterlage Heute lagert über Mitteleuropa «in Hoch, das vom Ozean heran» gekommen ist. Unter seinem Einfluß ist in Deutschland, das noch von einer schwachen südwestlichen Luftströmung überflutet wird, örtlich Aufklärung cingetreien. Auch in Sachsen hat die Bewölkung abaeiioinmcn, nachdem ergiebige NledcrschlLge gefallen waren iWahnddorf 17 Millimeter, Chemnitz 18 Millimeter 24stündiger Niederschlags. Das Hoch dürfte ostwärts an Raum gewinnen und zunächst Illr unter Wetter bestimmend sein. Die tiefe, westlich von Irland lagernde Depression wird wohl vorläufig keinen großen Einfluß erlangen. » Station > bis s von 7 Uhr morgens, übrige Stationen von 8 Uhr morgens Slation Temperaturen l beim, s köckft» I üeistr 8 Udr d. aestr. d.ver,. mora. j Tones s Nackt Wind Ntcktun«! Stärk« au» ,i-I2, Weiter mora- 2. * L « T o ZL i: 8 ZZ Dresden -i-10 -4-14 4- » 2 3 16 Weißer Kirsch 4- 8 4-13 4- 7 vz/ l 4 16 — Riesa 4- » 4-13 4- V 2 2 8 — Zillau-Klrschf. -t- 8 4-13 4- 7 ^tziVV 2 3 11 Chemnitz 8 4-14 4- 7 2 3 15 — Annaberg -i- 6 444 4- S VCtzlVC 2 4 V — Fichlelderg 4- 3 4- ü 4- 2 Vl/tzNV 3 8 11 Procken 4- 2 4- ? 4- l 1V81V ö 8 ? — betr. Wettero «okiento«. I beiter, 2 datbbedeätt. S woktlg. liegen. 6 Schnee. 7 Graupel oder Loael, 8 Dunst ob« Nebel al» 2 Kilometers, 9 Gewiilcr. Teinveraturen: -i- Wänne- «elä «<«»««« 4 bedeckt. 8 4 .. . tStchlwelte weniger grade. - Kältegrade. ' In den letzten 24 Stunden Liter aut das Quadratmeter Dresden, 12. Oktober 1»»ür Sonnenichemdauer 0.2 Siunden; TagesmlUeUemp. 4-11,2° L; Abweichung vom Normalwert 4-1.0° L. W Itternngsansstchten Meist schwache Winde hauptsächlich ans südliche« »iS »eftNche» Richtungen. Bewölkungsrückgang. Oertlich Rebelbilduug. Nach kühler Nacht tagsüber stärkere Erwärmung. Wassers?and der Sitze «md ihrer JutlüNe zra- maik dran Mo- Laun Nim- dura ». Okibr. t >»9 i 4- >2 i 4N I > 8ü 13. OKldr. I 4-85 I - 8 l -127 I 4^ 60 Brand et» 4-176 I 4l«I 4,39 s 4->29 — > 4-106 I 4-U8 I 4^129 Dr«den träum". Der junge Reinhardt machte dem verschnörkelten Ballettsttl, in dem diese Dichtung bi» dahin gegeben wurde, ein Ende, «r erschloß die Geheimnisse de» Waldwebens im nwndbeglänzter Sommernacht, da murmelten die Quellen, da rauschten die Zweige, leuchtete» Glühwürmer und der un vergeßliche Puck von Gertrud Eysoldt ließ sein Ho! Ho! durch das Dickicht schallen. Jetzt hat Reinhardt die poesievollste aller Komödien noch einmal gestaltet, verändert und verjüngt, mit lauter jungen, unbekannten Darstellern, ein Zauberspiel von Farbenrausch und stilisierter Barockpracht, da» Ganze ein Schweben und Gleiten und Schwingen aus der Grenze von Schein und Wirklichkeit, von Traum und Leben. Dabet wur den wieder aus dem Rückspiel alle komischen Wirkungen bis auf die letzte herauSgestvlt. Eine ebenso technisch asiickliche. wie zauberhaft prächtige Anlage der Szenerie, die Vorhang und Drehbühne entbehrlich machte, gab den Hintergrund für ein Fest der Sinne, tn dem tänzerisch geschulte junge Leiber das Wort Nietzsches: „Nur im Tanze weiß ich der höchsten Dinge Gleichnis zu reden" in Wirklichkeit umsetzte. Freilich geschah daö vielfach aus Kosten des Sbakespeareschen Wortes. Aber der Zauber des Ganzen riß über alle Bedenken hinweg. Man trennte sich von dieser Ausführung unter einem Beifallssturm de» vollen Hauses wie von einem hohen Fest, das lange noch innerlich beglückt. Karl Strecker. Kunst un- Wissenschaft Mitteilungen -er Sächsischen «taalötheater Opernhaus Morgen Dienstag, Anrechtrethe U. „Der fliegende olländer" mit Burg, Patttera, Elisa Dtünzner, Bader elene Jung. Dtttrich. Musikalische Leitung: Kutzschbach. An- sang K8 Uhr. Mittwoch, den 18. Oktober. Nnrcchtreihe 8, „VomFtscher u n s >i n e r I r u" mit Elaire vorn, Hirzel. Bader und „Don !>Ianudo" mit Plaschke, Jessvka Koettrtk. Anneliese Rtebner, Kremer, Schäffler, Liefe! non Schuch, Böhme, Teßmer. Musi kalische Leitung: Busch: Regie Staegemaim. Anfang K8 Uhr. Die Ausgabe der Overn-Anrechtkarten sür den 2. Teil der Spielzeit 1V80'»1 sje sechs Vorstellungen der Reihe ä und M crivlgt von Montag, den 20. bis mit Donnerstag, den 28. Ok tober. an der Opernhauskasse von vormittags 10 bis nach, mittags 2 Uhr Nach eingehender Prüfung von vier verschiedenen Fassun- gen der Oper „V r u sch t n o" von R o s s t n t hat sich die Opern- lcitung entschlossen, von der Aufführung beS Werkes zunächst l-özuseben. Erst vor wenigen Tagen wurde jene Fassung zu- gänglich, die sich auf die italienische Originalpartitur stützt und die tn jeder Hinsicht als die zweckmäßigste erscheint. Leider liegt gerade von dieser Fassung zur Zeit noch kein für die deutsche Opernbühne praktisch verwertbare» Notenmatertal mr. Als Ergänzung zu „Lord Spleen" wird nunmehr Webers „Abu Hassan" ncueinstudiert in den Svielplan wieder ausgenommen. s* Di« DreSbner BolkSfiugakademie veranstaltet anläßlich ihre» öreißtgsäbrigen Bestehens ein Fubiläumskonzert am 21. Oktober 8 Uhr im Gewerbehau». Leitung: Joh. Reichert. Klavier: Richter-Haaser. Orchester: Dresdner Philharmonie. — Im April folgt «ine Auf führung von M. Bruchs „Lied von der Glocke". s* Tonkünftleroerei« Dresden. Bet der vor kurzem statt- gehabien BorstaiidSivabl wurde an Stelle des wegen FortzngS von Dresden aiisgeschtedencn Prof. Bcrtrand Rolh StaatSkapellmcifter Kurt Strtcgler zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. 1. Bor sitzender ist wieder Theo Bauer. Auch die übrigen BorstandS- mitgliedcr wurden wiedergewählt. s* Werke von Homilius in der Martin»Luther»Sirche. Die erste Vesper dieses Winters, die in der Reihe „Sächsische Meister der Kirchenmusik" zum letzten Male dem Kreuzkantor G. A. Homtltus gewidmet war, vermochte dem Bild des Meisters neue Züge nicht hinznzufügcn. Der Schüler Bachs und Zeitgenosse Hasses und Grauns zeigt in dem Eingangs chor zu der Kantate „Richtet recht" den Einfluß seines großen Lehrers, in dem der Ostcrkantate „Frohlocket und preiset" den Handels unb erliegt tn der Arie »nb dem Terzett der zu erstgenannten Kantate unb der Sopranarie „Zerreiße den Himmel", ohne eS selbst zu wißen, den Einflüßen der sinnen- freudigen italienischen Musik, die unter Friedrich August II. und lll. ihn in Dresden umfluteten. DaS Rezitativ „Und du willst nichts von Menschenliebe wissen?" aber ist der eigen artige Beweis, baß Homtlin» auch dem Nationalismus seiner Zeit einmal tributpflichtig werden konnte. Seine eigenste Handschrift, dessen wurde man sich wieder bewußt, schretbt er tn seinen ^-cappcIIa-Werken. Als problematisch, der Aus grabung kaum wert, erwies sich die Tenorarie „In der Zeit meiner Not", Alle übrigen, von Richard Frtcke mit un ermüdlichem Forschersletß wiebererweckten Kompositionen lohnten den Eifer, mit dem sich der Römhtld-Thor, Olga unb Dora Nonnthalcr. Hans Diener, die Jnstrumentalsolisten und bas Kammcrorchester Dresdner Künstlerinnen ihren Aufgaben widmeten. —«R— s* Schauspielerin Helen« TrommSdorff s. Die aus Weimar aevürttge Schauspielerin Helene TrommSdorff ist in hohem Alter in Köln, wo sie im Ruhestand lebte, gestorben Gtne Gniftehtingsveschtchte von Svagners RtnvDtchlunv Dem jungen Musikforscher Otto Strobel ist doS Glück zuteil geworden, Einblick in die sorgsam gehüteten Archivschätze Wahnfrted» zu erhalten. So ist er nun tn der Lage, zum ersten Mal« Richard Wagner» sämtliche „Skiz zen und Entwürfe zur Rtng-Dtchtung" gesammelt der Oeffentlichkett vorzulegen, darunter die vollständige dramatische Dichtung „Der junge Siegfried". Fünfundzwanzig umfangreiche Faksimiles von Wagners Handschrift sind bei- gegcben. Eine Fülle von Material erscheint damit der Wag- nerforschung zugänglich gemacht, über dessen große Bedeu tung kein Wort zu verlieren ist. Das Werk ist die wohl wichtigste Bayreuther Quellenpublikation, die seit der Ver öffentlichung von Wagners Selbstbiographie erschienen ist. Die Gewissenhaftigkeit, mit der Strobel gearbeitet hat, läßt sich bet der Unzugänglichkeit der Quellen -war nicht nach prüfen, doch hat man den Eindruck, als lasse sie nichts zu wünschen übrig, wie auch die ganze Anordnung deö Buches geschickt und übersichtlich ist. In der Einleitung gibt Strobel selbst eine knappe Cha rakteristik der dichterischen Arbeitsweise Wagners, deren Er kenntnis letzten Endes der Sinn des ganzen Werkes ist. Man sieht unter anderem wieder, mit welchem Bienenfleiß Wag ner die mythologischen Quellen seines Stoffes unter Heran ziehung aller damals zugänglichen philologischen Hilfsmittel studiert hat. Die ersten Entwürfe deuten den Gang der Hand- lung meist nur mit knappen Stichworten an, bann kommt ein sehr ausführlicher Prosaentwurf, der schon Einzelheiten des szenischen Geschehens unb des Dialogs bringt. Aus die sem wird die „Urschrift" der dramatischen Fassung genommen, die tn einer zweiten „Reinschrift" die letzte literarische Felle erhält. Allerdings ergaben sich bann später bet der musika lischen Ausführung noch mancherlei Senderungen beS Wort lautes. Alle diese Handschriften zusammen umfassen mehr als 760 Seiten unb zeigen, baß auch in der GetsteSwerkstatt des Genies unermüdliche Arbeitskraft heimisch sein muß. Und dabei handelt es sich hier doch nur «m das dichterische Ge- rüst, das nun der Vollendung durch daS Riesenwerk der Som- Position harrte. Daß Strobel auch deren handschriftliche Ent- Wicklung kennenlernen durfte, hat er unter anderem durch einen vielbeachteten Aufsatz tm heurigen Bayreuther Fest, sptelführer gezeigt. So darf man erwarten, daß diesem groben Werk über die Ring-Dichtung bald ein noch »rötere» gleichartige« über die Ring-Komposstton folgt. Der Verlag F. A. Bruckmann. A.^v„ München, hat dem Buch die ansehnliche unb vornehme äußere Form gegeben, die seiner inhaltliche» Bedeutung «mtsprtcht. »r. „
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