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Dresdner Nachrichten : 26.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188112265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-12
- Tag 1881-12-26
-
Monat
1881-12
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.12.1881
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Slaiierga'ic Nr. b dtc Nachm.b»Hr. — De eittipaitige Penl«e>Ie koste: >L Pi„e. i!»>«el>udl 20 Psge. Sine Skr-iniie iur da» nachir- kitgtge iirlchenie» der Jnierale wiid nicht geaeden. LarwäUlge iilnnonce». kluitrage von unbeionnienr, Nonen inienre» wir nur -ege» Pranumeranba» Aaliluns durch tiriciuunie» oder Paiiliuzaiiiuug. Slchi Liidc» koilen I Pig. Jnicralc ,ür dir Montag«' Nucinler oder „ach einem Icliiage die P«litje,ie Mi Pt. Alvilioiiml-Ievlrvrtlu'rui vom Vorsvti ckio Aarkv von lkl«v^r, 0 ftri«tia »is. lirochuiei. zriLti«. ^Ilvftruvltei', Kpnozv-stool, stosllv's Kinlienmekl. LUnIxl. Hokapotllvliv »in (Kvoi'tzvntllOl', I»r« sr«I« ii. Voi8üuill naoli aunrvüils mngvlienck — äsr Xreurkiroks äer Xreurklrok« «. L ?ti1Upp. vmpüoftlt luftigst. ^U8tr»vl»tti»vr O»vL»r tortrviiftrvock triveli au» ckeo kirekoreivn einlroftvnck. LoI»tv klrtbana-^lftiaii on glsiodkirll» nur oixonvn cliretzron Imports. »WiMkiii L VvKler. ftitzKle» im«! -il1es.t<! .1iinoi,c-t>tt-Lxpt;<lItlon) ^ViIbr«»r„N<;r-8trn8»«b Ätt. L. stioinnte ftoförtlorung von ^nroigon an nllo ^oiiuiiMn fter >VoIt xu tiiiitniüssigou l'ieis, n oline X,1,ou>!08ten. Voianselil-tgo. lvntuloge, Otlc-rlon-^iiiutllmo oto. m-utis. Nr. 1 WUierut.g dom 2.',. Tccembcr: Noromcicr nach t!«kar Boiold, Wailstr. Id iaidds. g n.) i 7»IMiU.. icil „eitern I MM. genicge». Ti,ermol»e>roi,l. n. üieoun,.: Temper. s°.ik.. . I ttiedr. Tcmv. ü» K., liochjie Tcmv. i °2>). Nord es, SNlnd. Bcdcii,. ' Aussichten für den 26. Leccinbcr: <vrost. Bicist liciter, trocken, Montag, 2<i. Tecvr. Ncilcste Tcleqramme dtr„Drcsd»er Nacht." vom 25. Deelr London, 2t. Teceinber. - Hcntc Älorgen erfolgte bei Tlough nlif der Grcat-Wcstcrn-Balnl ein ^nsamincnslosi zwischen einem tLrvresi- und einem Güter-ngc, wobei inehrerc Personen vcrwnndet sein solle». Oran, 2t. December. 7«n der Habrn-Ebene sind von den Opsern der Ucberschwemmung 2ift Leichimine ausgcsnnden, von denen 163 Eingeborene», 33 Svnnicrn und 3 ,Franzosen angeboren. View-Horl, 2i. Dccbr. 'Mehl d D. du i5. gioider S0inlr>mei;rn ioro I D. ii i> Uo. pr. ianscnden Monai I D. »!»/, i!., pr. Janr. I T. pr. gcbr. l T. -iozzi-'. '.Nato (udi mixeg) ',0 g. Ara>i>l >0 < i!. Dresden, 25. December. — Wie sonst alljährlich, bat auch Heuer wieder in aller Stille >l. d. Hran Prinzessin Georg in dem Palais auf der Langcstrasie einer Anzahl armer Knaben und Mädchen, ohne Unter schied der Konsession, eine Weihnächte. Beichernng auSgerichtet. Die Kinder erhielten die bei solchen 'Anlässen üblichen Geschenke; ein guter Tbeil von den Strümpfen, Sbawlchc», Pulswärmern n. s. w., welche sich unter dein Elnislhaui» fanden, war von den Prinzes- sinnen-Döchtern eigelihäiidig angesertigt worden. — Die Zwickau er Anitshauptmaimjchast streut reichen Wcihnachtsscgen aus. 'Am Vorabende des heiligen Ehrislsestcs wurde dort dem Ebausseemärtcr Dnimpold in Ruppertsgrün das ibm von Sr. Maj. dem Könige verliehene allgemeine Ehrenzeichen nusgehändigt. Am Weihnachtsabende selbst erhielten zwei 'Arbeiter, der Kohlenmcsser Friedrich und der Bergarbeiter Leislner, welche der elftere 40, der zweite 50 Fahre aus dem Steiukohlcuiverke von Gottfried Ebcrt's Erben in Boctwa beschäftigt sind, die vom Ali nisterium des Funern ihnen zucrkanntc grobe silberne Medaille „Für Treue in der 'Arbeit" und zu gleicher Zeit begann die Aus zahlung der Pergütungen für die diesjährigen Manöverschädcn (ca. t l,OM Mark), welche nach den Feierlagen orlschastemvcisc fort gesetzt wird. — Dem Oberlehrer an der Realschule in Zwickau, Friedrich Silling, ist der Titel „Professor" verliehen worden. — Dem seit 3t Fahre» in dem Geschäft des Hosschucidcrs Eduard Schneider thätigen Sckmeidcrgescllc» Eh. Reichert ward vorgestern durch .Ern. Oberbürgermeister Ur. Stübel die gros;c silberne Medaille überreicht. — Vor ilner Vertagung hat die zweite Ka m m c r m einer vertraulichen Besprechung eine Deputation gewälilt, welche versön- lich ihrem Präsidenten E aherko r n zu dcssem 25iäl,rigen Bürger- ineisler-Fubiläuui in Zittau gratnlircn soll. Diese Dcplitation wird ans den zwei Viccvräsidentcn, Streit und Dr. Pfeiffer, zwei Schrift führern und dem Senior des Hauses, dem 'Abg. Riedel bestehen, der trotz seiner hohen Toge geistige Frische genug besitzt, um seine Volksvertreterpslicht nllseitig zu erfüllen. — Der frischere Zug. der in die Verwaltung der Staatsschulden gekommen ist, seitdem sie in dem 'Abg. Böni > ch einen neuen Vor stand erhalten bat, zeigt sich bereits in den wiederholten Kaffcn- rcvisionen, die - woblgeinerkt! »nangekündigt — stattgesunden haben. — Tie Gattin dc.i nlssiichen Botschafters in Berlin, von Saburow, ein» gelwrenc sächsische Gräfin Vitztlium-Lichtenwaldc, wird die nächste Zeit in Dresden bei ihren Verwandten verbringe». — Der dieshibrige militärische Wei l> nacht s » r l a n b erstreckt sich auch an» die König!. UntcrossizielSschule zu Marienberg. Ziemlich das ganze Bataillon ist auf Urlaub und circa die Halste in Dresden. Uniformen aller Waffengattungen, Husaren, Dragoner, Fnsanterie, der Kürassiere unserer preußischen Waffenbrüder und Angehörigen von deren Militüranstalten und Kadettenliäuscr geben den jetzt lehr belebten Straffen einen bunten militärischen AnUrich. K. K. österreichische Offiziere, ungarische Offiziere, Schweden und Dänen feiern in Dressen das Weilmachtssest. Nicht lange dauert allerdings der schöne Walm; mir einige Tage, und das crnstc vor- schristsinäffige Dienstgesicht verdrängt die heiteren Urlanbvbilder. — Das war ein Leben und Treiben gestern (2t. dS.i in den Kasernen! Fast alle Kompagnien, Eseadrons und Batterien feierten ihr 'Weilmachtssest. 'Aus den ersparten sogenannten Stnben- kassen mit E'-schlaff der von den verschiedenen Ebcss bewilligten Gelder ivu ^'" Elnistbäume und kleinere Gegenstände gekauft, letztere verloos dann gesungen, mnsizirt und Deklamationen vor- gctragen. Die Menage spendete Bier und Kartoffelsalat. Hochs aus >2e. Aeaj. den König und Prinz Georg K. H., auf die Generäle, Regiments- und BataillonSkommandeurc, Kompagnicchefs und auf die Alulter (Feldu" bel) derselben erfüllten die Kasernen. Es war eine Lust, die fr undlichen, gesunden Soldatengesichter bei einer Schüssel Kartoffelsalat mit Bier zu sehen! Bei solchen 'Augenblicken versetzt man sich unwillkürlich in jene Militärzcit zurück, wo noch der Korporal mit l2—lstjabriger Dienstzeit mit einer.täglichcnLöh- ining von t Ncugroschcn mit Frau und Kind am Ehristbnnm saff. — Fn den Morgenstunden des ersten Wcihnachtsfcicrtages fand durch den hiesigen Mäimergesangvcrein „Apollo" die übliche Ebri st b e s ch e r u n a statt, für welche genannter Verein eine sehr anerlenncnswertbc Thätigkeit entwickelt. Aus der „Weih- iinchtskaffe" werden alljälirlich eine Anzahl arme, hilfsbedürftige und würdige Wittivcn nebst ihren Kindern durch Gcldunterstützimgen eisreut und denselben dadurch eine ganz unerwartete Festfreude bereitet. Die diesjährige Weihunchtslaffe hatte erfreulicher Weise durch die Tbätigkcit des Vorstandes und seiner Mitglieder, sowie durch die er'olgreiche Agitation eines Avollo-Freundes (Besitzer der bekannten Weinstube an der Frauenkirche) die nnsebnlichc Summe von nahezu 400 Mark crrcickck, welche man nebst den üblichen Ebriststollen, Aepseln und fftüffen, sowie ea. 250 für den Weih- nackstolisch geeignete und von Vereins-Mitgliedern und Freunden geschenkten und theilweisc nngekauften Gegenständen (Spielwaaren, Frauen- und Kinder-Bctlcidnng, Bilderbücher, Echreibutensiticn re.) durch eine Deputation an 18 Wittmcn :c. und 56 Kinder zur Vcr- tbeilnng brachte. Die Betreffenden wurden mit den blanken Mark stücken und Geschenken in ilncn Wohnungen überrascht. Die Freude und lleberrasckmng der Empfänger, welche eine solche zum großen Tbeil noch nicht erlebt hatten, ist schwer zu beschreibe». — Die Lieferung des Bedarfes an Stahlschicnen und dazu gebörigcm Klcincisenzciige für die sächsischen Stnatseiscnbalmcn ist in der Hauptsache nur sächsischen Werken, welche in der öffent lichen 'Ausschreibung Mindcstforderndc geblieben waren, übertragen worden. Die Königin Mnricnbütte zu Eainödors bat in Folge dessen einen 'Auftrag von 6200 Tonnen Stahlschienen und ca. 1300 Tonnen Untcrlagovlattcn und Verbindungslaschcn erhalten, ein Liesernngsobjekt, das einen Werth von mindestens l' c, Millionen Mark repräscntircn dürste. Den zahlreichen er,zgebirgiichcn Arbeitern dieser Hütte steht also dauernde und lohnende Arbeit in Aussicht. Ebenso hat ein erzgebirgnche« Eisenhüttenwerk (Nestler u. Brcitfcld in Erla) die Lieferung eines ansehnlichen Postens von Schiencn- nägeln übertragen erhalten, während die Sächsische Gußstahlsabrik in Döhlen einen Auftrag von 275,000 Stück Jedcrriiigcn zum Fest halten der Schiencnschraubenmuttrrn erhielt. — Der nunmehr eingetrctenen Kälte und des Eisganges halber hat die Dampfschifffahrt ihre Fahrten eingestellt. — Nachdem die Weihiiachtsmcsse des Kuiistgeiverbc-Vereins geschlossen ist, sind die bekannten Räume des Rcnner'schcii Eta blissements lMarieiistraße 22) heute bereits, als elegantes Restau rant wieder eingerichtet, eröffnet worden. Tie offizielle Eröffnung sämmtlichcr Räume und die Taufe des Hauses unter dem berühm ten Bieriiamcn „Drei Raden" erfolgt in der ersten Hälfte des Fanuar. — Sektion Dresden des G c b i rg sv c l c i ns. 7m der om Dienstag abgehaltencn Falircs-Hauptvenammlung erstattete der Vorstand den iimsäiiglichcn Fahresbcricht, welcher ein erfreuliches Steigen der Mitgliederzahl »achwcist. Die sich hieraus ergebende» reicheren Mittel, die last ausschließlich de», der Allgemeinheit dienenden Vereinszweckcn zu Gute kommen, ließen nuch in diesem Fahre manch nützliche und angenehme Einrichtung treffen und Vieles erstehen, was Tausenden das bekannte Gebiet ^>cr Vercins- thätigkcit nur noch lieber macht. Die Sami»ll»igcn der Sektion wurden durch Ankäufe und Geschenke wesent lich bereichert, wie denn auch durch 'Abtlicilungen für spcciellc Bestrebungen die Thätigkcit der Mitglieder noch Fnncu vielfache Anregung fand und das Leben i» der Sektion kräftig piilsircnd gehalten ward. Als Vorstand für 1882 wurden fast einllimmig ge mault rem. iviedcrgewählt die Herren Toecnt Krone als I., Knuff». E. Gcuckc als 2. Vorsitzender, Buchhalter Eolditz als t., Kaufmann Tb. Schneider als 2. Schristtübrer, Kaufmann Weibezabl als Kas sner. Die Versammlung wühlte noch den Prülungs 'Ausschuß für die FahrcSrcchinmg und erledigte die Eingänge und Geschäftliches; nuch lagen wieder zahlreiche Aiinieldungeu sür das neue Fahr vor. in welchem die Sektion Dresden mit ungcschwächter Kraft dem großen Ganzen sich zum Dienste stellt. — Löbtau. Am 22. December wurde in der Schul - Turn halle, hier, in Gegenwart des Hcrm Amtshauptmann l)r. Schmidt, mehrerer Borstandsdamen des Fohanuesvereiiis zu Dresden und einer großen Zahl von Mitgliedern des Marien-VereinS zu Löbtau den 103 Pfleglingen unserer Kiiidcrbcwahrnnstalt eine reiche Weih- nackts - Bcschenmg veranstaltet. Wie schon meinen: Fahre, hat Herr Oberförster n. D. Müller hier, am Doimeiilag 'einer Knabcn- Beschästignngsanslalt i» Gegenwart des Herrn Aintshauptmann t)r. Schmidt ans Dresden, des Herrn 1>e. Küstner hier, des Gemeinde Vorstands Kolibabe, mchiercr Gcmeindcraths- und Schulvorslandsmitglieder, eine reiche Weilmnchtoheschenmg bereitet. Herr Müller ermahnte die Kinder zu Fleiß, Ordnung, Gottesfurcht und Bülgertreuc und brachte ein „Hoch" auf den Herrn Amtshnupl mann aus, in welches alle, Fung und Alt. jubelnd cinstiminlcii. lieber die Erfahrungen, die hier mit derKnabeiiheschästigiingsanslalt gemacht worden, kann man sich nur freuen. Fm letzten ,zabre Hatzen die Knaben gegen l200 Meter gespaltenes Brennholz zur Slodt ge schafft: die Hauptabnehmer für dieses Holiquanin n ivar.n va^Kg! Oberhoffiiarschallamt und die Kgl. Staatseacn aan. — Polizei-Bericht. Vorvcrgangene 'Nacht, wahrscheinlich gegen ' 02 llbr, ist in einem in der Tiefe des Grundslücks Nr. !)1 der KönigSbrückerslraße gelegenen Eiskellcrci - Gebäude, in welchem für etwa 3000 Mart Bier lagert, Feuer ausgetommcn. Ungeachte nngestlciigter Tlintigkeit der hcrbeigeeittcn städtischen Löschmann schäften vermochte dasselbe über die ganze Baulichkeit sich zu ver breiten. Verletzungen von Menschen fanden nicht statt. Die Ent stehnngSlirsachc ist »och unbctannt. — Auf der 'Mittelgaffe in der Wohnung seines Bruders erhing sich vorgestern ein 37 Fahre alter Steinmctzgehilfc ans Löbtau. — Ter aus dem Rittcrgute Gablenz bei Erimmitschau aus gebrochenen Lungcnsc n ch e sind bis Zetzt lO Stück des schönen und zahlreichen Rindmehbestandes zum Hpser gefallen. Durch die energisch getroffenen Maßregeln hofft man jedoch, der völligen Vcr nichlung des Bestandes vorgcbeugt zu haben. - Am 22. d. crl> ä ngle sich bei scincui Lchrhenn in Gohris bei Döbeln der 16 Fahre alte Bäcker-Lehrling Wilsdorf aus Döbeln. — Bon einem unciwarteten Ende wurde am 23. d. Al. der Holzhändler Hermann Günther aus Oelsnih b. L. ereilt. Au seinem Wagen sitzend, wurde er aus der Hohensteincr Straße von einem Lungenichlag getroffen, der sofort sein Leben endete. Effbliöffe in Trcödrn, 25. Deecmbcr, Mittags: 90 Eent. »ntcrO. — Pariser Modebrief vom 23. December. Geliebteste Hermancc! Wenn man, wie ich, in einem reich und behaglich nus- gcstatteten Salon sitzen und, wenn auch nur an ckistanco, mit seiner liebsten Freundin plaudern darf, spürt man wenig von all' dem Drängen und Fagen, was sich am Tage vor dem Ebristahend ans Miseren Boulevards entwickelt. Diesmal sind cs vorzugsweise die Fuweliertäden, Blumen- und Spitzen-Magazine, denen viel 'Ans mcrksniiikeit geschenkt wird. Wir leben nun einmal in der Zeit des Glanzes und -- der Finitalion! Fa, incinc Liebe, Du brauchst nicht mehr die wahrhaft prächtigen Zufamnienstellungen von bunten, unechten Steinen zwischen Silber, Gold und Emaille beim Bijoutier zu inchcii. Tu findest sie in der unmittelbarsten Nabe wirklicher Fn- weten. Die Mode will cs so. Wer hätte früher nachgcahmte Ru binen, Opale re. außer zur Faschingszeit beachtet^ wenn nicht die kleinen ilamomallc'.'z cka» niagiufffm. pjx solches ^ctniiuckstück wohl von ihren ^mant» zu erhalten pflegen und mit einem ebenso un echten zärtlichen Blick oder Lächeln belohnen. Fetzt trägt jede vor nehme Dnnic in, Hnar, auf der Schulter, als Eftirtelschnallc oder Schlußlihrcr Pompadonrtaiche, ja selbst ans den Schüben nnd Knie- bändcin, kurz in allen denkbaren Formen, eine wohlaffortirte Kol lektion inlicher Edelsteine. Das Feuer derselben ist intensiver, als das der eckten, ein etwaiger'Verlust läßt sich bcgiicm ersetzen. Dieser günstige Uinsland allein ist maßgebend, namentlichst» solche Damen, die ein scilencs Geschick haben, ihre Schmncksachen zu verlieren. Man flüstert sich ja auch zu, der in der Roeocozeit schon einmal dagewescne Brauch sei wiederum durch eine vornehme Dame cin- geiülnt worden, welche das Unglück batte, eine von ihrem Gatten als Geburtstagsgeschenk cinpsangene Agraffe aus Smaragde», Ru binen und Türkisen bestehend, einzuhüßcn. Sic stattete nämlich eines Tages ihrem besten Freunde, der sich stets wegen niioblcibcii- den Rcvenücn in Geldverlegenheit befand, einen Besuch ab. Das Zimmer war warm, dcvbalb wurde die von der Agraffe gehaltene Echarpc etwas lockerer genestelt; wahrscheinlich enffiand bei dieser Gelegenheit der Verlust, den, zu Hause angekommen, Frau v. N. sofort bemerkte. Tödtlich crlchrockcn — denn ihr Gatte ist streng wie ein Blaubart, mir viel tugcndbastcr — sandte sie ihre Kammer frau zu Herr» v. P., erhielt aber die Agraffe nicht zurück, denn sic war nirgend »u finden. Um die schöne Frau einigermaßen zu trösten, entwarf der mit einem vorzüglictfcn Gcdächtniß begabte Herr v. P. eine Zeichnung dev verschwundene» Werthobjeftcs und Frau v. N. ließ dasselbe aus unechten Steinen wieder Herstellen, weil ihre ohnehin stark in Anspruch genommene Kaffe berücksichtigt werden mußte. Ter in'ö Vertrauen gezogene Juwelier machte aus de», Ersatzstück eine Nouveaulb — voiln uns diskoirv l Ob der Gatte der Frau v. N. bereit- von dieser Affaire durch dritte Personen un terrichtet worden, vermag ich nicht zu beiirtheiten ; eines^slcht fest: Herr v. P. hat sich seit jenem denIwüidigen^igraffeii-Tagc sehr arrangirt. — Solltest Tu Dich sür die bunten Schnnicksachcii inter- cssireii, so rnthe ich Dir, dieselben mit Emaillcsond zu wählen, welcher einen sehr eleganten Eindruck mach!. Namentlich zwischen den jetzt so modernen schwarzen Blonden- und Ehcnitle-Echarpeii, die aus der einen Schulter geknüpft werden, siebt ein derartiges Eollicr oder eine Nadel, welche die Gestalt einer Blume, eines Vo gels, Käfers :c, haben darf, vorzüglich ans. 'Allerliebst kleiden auch die vom Taillcngürtel hclabhängcndcn Berloaues: Riechfläschchen und Bonboiliw're, iveil sie so ganz und gar zu der jetzt bcffcbken Tracht des sechszchiiten Fahrbniiderls gehören. Auch die Fächer legt »in» mit bunte» Steinen ans. Die Fürstin Z'., eine Löwin des guten Geichmacies und der Mode, stellte »enlich die Frage, ob cs nicht inlhsam sei, sogar die prächtigen Gold und Silberslickereien, womit die schwarzen'Atlasgilets versetze» werden, damit z» bedenken. Es käme ans einen Versuch an. Allerdings setzen diese Gilets, die auch ältere Damen z» den sür sie äußerst moderne» Plüschroben tragen, schon glänzend genug aus, aber ans ein tlein wenig „Mehr" kommt cs kam» noch an. Sind dock die neuesten Eoissurcn der Tennen, die mit ihren weißen Stiriilöckckcn und Pniicii das aneion ftöcrimo rcpräientircn, nuS Blondcntüchern gewonnen, in denen sich beinahe ein Goldfaden an den andern reiht. Auch die weißen Häubchen tragen goldene Spitzen, oder zeigen mindestciis zwischen dem ans der rechte» Seile prangenden Biumentliff einen Büschel goldener Achren. — Tie über Silberdrabt gcarbeilctcn Blumen auü offner Seide werden Dir kaum schon vclnnnt sein; sic werden am liebsten zu VorstcckbougnelS auf der Büste oder am Kragenschluß verwendet, sind mik ein ivcnig Geschick und vielem Farbensinn leicht herzustellc». Nniiientlich die Sticsmittterchcn, die man so gern mit Brillanten aus gelber Robe trägt, werde» leicht snbricirt. Tn hast nur i'öllng, die Blätter ans SubeNbinIit zu formen und denselben dann mit ombrirler. pcnsöfarhigcr Seide derartig zu nmwindeii, daß der Fade» einmal unter dem Drahte, das andere Aiali^ über den selben zu liegen kommt. Tie Manipulation ist dem Stopsen der Strümpfe ähnlich. Das kennst Du doch? Kill«' pnrckni. ma nliöio! Du bist ja eine Deutsche. Die gebe» aus purer Sparsamkeit so lauge aus gestopften Strümpfen, bis sic Fiißschmerzen bekommen und den 'Arzt consultiren müssen. Wir trogen hier jetzt nur schwarze seidene Strümpfe mit Stickerei. Gerade bei Ehaussüren wird der meiste Lnriis entsaftet und ich meine, dies sei ein Punkt, worin jede Frau kotclt sein müsse. Schade mir, daß die slarksohtigcn Stiefe letten, die man dem Winter zu Liebe — der gar noch nicht eznstirt tragen muß, die hübscheste Form beeinlräcl'lffieii, aber es wäre inclir als unfein, in leichten Stieleichen oder in Schube» ohne Ga maschen zu promeniren, wie dies neulich von Seiten der Frau v.Z. geschah. Denke Dir, die Dame ging mit Stahlpcrlen-Strümpfen und ebenso gestickten Schube» ä la Immi IV. spazieren. Plötzlich l eschnobbert ein großvr Hund ihre Füße. Sic schreit aus, greift nach ihrem Taschentuch«: — ivas, nebenbei gesagt, aus rotbcr Seide und Stahlperlen Monogramm bestand - und sinnt darüber nach, wie sie sich init Anstand einer Olmnincbt lnngcben darf, als ein großer bärtiger Mann, wahrscheinlich cinfffankee, ans sie zntritt, den Hund am Halsband saßt und sich mit den Worten entschuldigt: „Verzeihen Sic, Madame, dcrHnnd ist diessirt.GIänzendcSanszuhcben." Fn welche Gefahr wäre die gute Frau v. Z. gekommen, wenn sic von dem Hunde sortgctragcn worden wäre! — Es giebt^wirklich reckt rücksicktslosc Männer; sic treten uns nickt nur auf die Schleppe, rücken in Gesellschaft die niedrigsten Fauteuils für uns zurecht, damit wir vermöge der engen Kleider nicht allein wieder ausstchen können, sie richten auch noch uns zum Acrycr ihre Hunde ab. — Wahrhaftig, es wäre gut, wenn die Kleider ein wenig vollkommener würden. Man hoffte mit der Einführung der Moirccfftz.Icpvc eine Acnderung, aber sic ist bis jetzt noch nicht da. Die sür Soiröcn bevorzugten schwarzen Atlnskleider. die mit schwarzen Spitzen, weißen Blonden und Schmelz fast bedeckt sind (zu solcher Robe wird ansnahmslos ein voller Blumenkranz als Eoiffure getragen) sind allerdings dadurch etwas bequemer, daß man das Schlcpvcnthcil in tiefe Falten legt und diese einzeln durch breite Gnmmizügc ver bindet, wodurch sic allen Bewegungen der Gestalt folgen können. Deshalb darf auch kein rnndlauscndcr Besatz zur Ausschmückung der Schleppe, wenigstens nicht für die obere Hälfte, gewählt werden. Fnnncr wieder kommt man ans die anzuknöpfende Schleppe zurück, die ein Straßeu-Kostüm salonfähig macht. Allein nicht nur die Schleppe, auch die Taillenickößen oder das spitze Schnebbentheil kann man activ und passiv machen, je nachdem cS die Gelegenheit erfordert. Fm großen Ganzen lind Taillen beliebt, die vorn kurz, rückwärts ziemlich lang, jedoch aus allen Seiten weit ausgeschweift sind ; will man sie z. Ä. zin» Diner brauchen, so wird die Schnebbe wie ein Gürtet »mgelegk. Auch lange Perleiigebänge umrahmen oftmals diesen Schnebtzengürtel und fallen bis aus die Mitte des Rockes. Zu Gesellschaften ohne Tafel ist nur die hohe Taille ge stattet. Besonders gern wählt man zu solchen ccremoniellcn Roben moosgrünen Satin; der Rock wird diircki^Einsätze von gelbem Moirbe oder dunkleren Sammet, reich mit Schmelz gestickt, unter brochen und hat in» am Saum einen schmalen, auSsallendcn Vo lant und eine breite, in Ouersalten gelegte Draperie von Moirve oder Sammet, die rückwärts am Ende der Taillenschößc zu einem großen Knoten soimirt wird. Ein nusgelwgter, oft sehr spitz enden der Kragen von Moirste re. vervollständigt die Toilette. — Für Piomcnadenklcider ist die lange Polonaise, die unten am Saum mit breiten Revers von Plüsch geschmückt ist und rückwärts ivellcn- sörmig aus den hochvlisfirtcn Rock fällt, sehr an va-no. Größten thcils wird zu solch fertige» Kostümen ein klcinkarrirter Stofs, niit arbigcm Flanell doublirt, verwendet. 'Anstalt des Plüsches Pelz besatz zu nehmen, ist zwar etwas kostspielig, ober chic. Fn der Taillengegend der Polonaise wird rückwärts eine reiche Perlen- oder Chenille - Paffc»>enti ic angebracht, die sich auch auf dem von Kleiderstoff und Besatz gefertigten Muff wiederholt. Will man letzteren mit bunter Seite Züttein, so sicht eine weiße Spitzcn- Manschcttc, die an beiden Seiten mit in den Zug eingcreibt wird, sehr hübsch und elegant ans. — Die bnntgcstreisten Sammete und Wollstoffe erfreuen sich der günstigsten Ausnahme. Sie werden cdoch nicht mehr zu Fupons, wenigslens nicki! sür Erwachsene, son dern zu Obelkleidern verwendet, mit Federbcintz oder Pelz garnirt. Ne» ist sür Kleider jedweden Genres der vom Gürtel bis znm Saum reichende Besatz von spitzzillanfenden Zacken, die man ent weder glatt aus deir Bestnndtbeilc» des Kleides, oder aber mit Passemcirtrie-Verzieriingen arbeiten laßt. Der dam nötlnge Rack ist reich vlissirt. An die lange Taille schmiegt fick ein gesattelter Lhawl, der durch Schnuren gebasten scheint. - Die Hauskleider werden immer noch in Prinzepiorm, aber nicht ohne Stuartkrause getragen. Dieselbe kann von Stoff oder Häkel Guivüre. in keinem Fall icdocki von Spitze sei». Hiervon wird sic nur on Gesellschafts kleidern gern gelelwn. Auch die Rüschen »m Hals und Arni sind» doinit sic sich nicht umlegen können, mit Dralstband durchzogen. — Die Morgenklcider werden meist nuö clsenbeinsardigem Flanell ge nommen. Der Rock erhält über einem hohen Plissee eine breit«-
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