Eine Glückwünschende Würckung, Vom Waltherischen Gedächtnüß, Wie solche Herrn Wilhelm Leysern, SS. Theol. Stud. als Er Das Zittauische Gymnasium Den 3. Nov. MDCXCIV. verlassen, und dergestalt Sein geliebtestes Vaterland Wittenberg wiederum besuchen wolte; ... dienen wird
Titel
Eine Glückwünschende Würckung, Vom Waltherischen Gedächtnüß, Wie solche Herrn Wilhelm Leysern, SS. Theol. Stud. als Er Das Zittauische Gymnasium Den 3. Nov. MDCXCIV. verlassen, und dergestalt Sein geliebtestes Vaterland Wittenberg wiederum besuchen wolte; ... dienen wird
Untertitel
liebreich und aufrichtig vorgestellet, von Dessen Bey ... Hrn. Rect. Christian Weisen, Jederzeit treu- und liebgewesenen Tischgenossen
Nun dergleichen Kostbarkeit hat den tapfernMann gepriesen/ Der hat sich Oriental als ein edler Stein gewiesen: Was die Tugendhafften zieret/was die curiose Welt/ Theils zur Lust und zum theils zum Nutzen nöthighält/ Solches war .Sein Zeit-Vertreib. Bald verlangt Er das zu wissen/ Wie die Sprachen zu der Kunst einen Schlüssel liefern müssen/ Wie Athen in süssen Worten / Rom in klug-gesetzter Schrifft/ Morgenland in kurtzen Sprüchen andre Zungen übertrifft. Bald verliebte sich der Fleiß anderweit in weisen Büchern/ Was sie wegen der Natur und des Himmels selbst versichern. Ja die volle Weißheit Liebe traff gewisse Setten an: Doch sie ward in ihrer Freyheit keinem Abgott unterthan.. Was die wolgebaute Welt in den Zahlen/ im Gewichte; Ferner in dem Maße führt/ was im Schatten und im Lichte/ In der Last und im bewegen vor ein stilles Wunder steckt/ Dieses ward ohn alles Wunder seinen Augen auffgedcckt. Wem der Zeiten-Laufs gefiel / kunte leicht aus Seinen Lehren/ Babel/ Persen/Griechenland/Rom/Byzanz und alles hören: Von der alten biß zur ersten Mristenhelt/ Von Aposteln btß zum Klöstern/ ferner biß zur neuen Zeit Wüste Sein Gedächtnüs bald einen offnen Weg zu finden: Wie sich Glantz und Finsternüß/ Lehr und Jrrthum shts verbinden/ Wie das Zepter mit der Kirche/ Glauben mit der Majestät/ Ja der Degen mit der Feder gleichsam in der Wage geht. Doch das war ein Nebenwerck. Den der höchste Fleiß gebührt^ Diesen Mul welchen Er als ein voLor würdig führte; Also daß Er in Gedancken unbeschreiblich höher gieng/ Wenn Er von der GOttes- Lehre den Beruff bey sich empfieng. Geist und Leben regte sich wenn Er Schrifft durch Schrifft erklärte/ Wenn Er Seinen Glaubens-Grund ausdrm Grunde selbstbewährte/ Ob Er in gelehrten Fragen/ oder an der Ketzerey Seine Krafft prokiren solte/ solches war Ihm einerlei). DE Er glrng dergantzen Last schrifft-und mündlich wol entgegen: GOttes Ehre war der Zweck/ GOtteS WarheitSein Vermögen/ Also ward dte theure Jugend keinen Irrweg hingeführt/ Undcky demgetreuen Lichte ward der Nutzen auch verspürt. Was mit eitler Wiffenschafft und mit Zweifelsknoten spielte/ Ja wer auf den schnöden Sieg im Lateinschen Eifer zielte/ Stund aühier in schlechten Preiße/wenn er nicht der Hoffnung nach/ Bey den aufgeblähten Künsten etwas in der That versprach. Er war ein Studenten Freund der zuförderst nicht bedachte/ Ob der Adel oder Geld einen Menschen kostbar machte: Welcher sein Talent gebrauchte biß die volle Lieferung In dem Wucher sechsten folgte/ war ihm reich und groß genung. Wer